Nach seiner These wiederhole sich die Geschichte. Das bedeutet für ihn, dass die europäische Kultur durch eine Reichsbildung ihren Abschluss und Untergang erfahren würde, genauso wie das römische Reich Abschluss und Untergang der klassischen antiken Kultur der Römer und Griechen gewesen wäre. Für die Reichsbildung sah er Preussen. Heute würde er vermutlich (nach meiner Meinung) Amerika in dieser Rolle sehen. Da sieht man auch die Schwäche seiner These: sie ist beliebig anwendbar und damit weitestgehend wertlos in der Hinsicht, dass man Jahreszahlen und Rollen identifizieren könnte.In seinem Hauptwerk Der Untergang des Abendlandes richtet sich Spengler gegen eine lineare Geschichtsschreibung, welche die Geschichte „der Menschheit“ als Geschichte des Fortschritts erzählt. Stattdessen vertritt er die Zyklentheorie, dass Kulturen immer wieder neu entstehen, eine Blütezeit erleben und nach dieser Vollendung untergehen. Er begreift Kulturen als eindeutig abgrenzbare, quasi-organische Gebilde mit einer Lebensdauer von etwa 1.000 Jahren und mit jeweils ganz charakteristischen, das Denken und Handeln der Individuen prägenden Eigenschaften. Der Titel des Werkes behauptet, dass die „Kultur des Abendlandes“ im Untergang begriffen sei.
Die Nazis versuchten natürlich, Spengler für sich zu reklamieren, er lehnte jedoch den Nationalsozialismus ab, ebenso sah er Weltreiche eher negativ.
Ich selbst habe ein Buch gelesen, das sich kritisch mit seinem Hauptwerk auseinandersetzt:
Die Imperiale Endzeit: Oswald Spengler und die Zukunft der abendländischen Zivilisation.
Ich kann es sehr empfehlen.