ist eine vorgeschichte maßgebend bei einem konflikt ?

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Nomen Nescio
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ist eine vorgeschichte maßgebend bei einem konflikt ?

Beitrag von Nomen Nescio »

Progressiver » Mo 19. Okt 2015, 18:56 hat geschrieben:Im Übrigen möchte ich folgende Fragen in den Raum werfen: Wer hat denn noch einmal den Zweiten Weltkrieg angefangen? Wer hat KZs gebaut und Kriegsgefangene als Sklavenarbeiter missbraucht? Und auch das Kriegsrecht, das vorschreibt, wie man Gegner zu behandeln habe, ist meines Wissens auch nicht erst 1945 erfunden worden, sondern laut der Wikipedia existiert die Haager Landkriegsordnung schon seit 1899 bzw. 1907.

https://de.wikipedia.org/wiki/Haager_Landkriegsordnung

Wer hat diese als erstes gebrochen?
progressiver nannte nicht guernica, was hierbei bestimmt auch nicht vergessen werden darf. er hat aber jedenfalls eine frage im raum geworfen, die einen eigenen strang verdient. weil er es nicht tut, habe ich den strang geöffnet.

diese frage kann man von zig seiten betrachten. eine beliebte form der revisionisten ist ungefähr »was hatten die anderen länder zu tun mit österreich; sudetengebiet, ja überhaupt tsjechoslowakien und danzig. es betraf doch nicht ihren gebiet«. um gleich danach zu behaupten »damit wären die WÜNSCHE von AH erfüllt worden.

eine andere weise ist das bekannte tu quoque, wobei geqwiesen wird nach dem benützen von giftgas durch GB, bzw den durch churchill gehegten wunsch es in irak zu benützen. um die überlegenheit der weißen rasse zu zeigen.

KZs? waren das nicht die briten in süd-afrika??



was ich hiergegen habe, ist daß wieder eine tabelle gemacht wird. minus steht links und plus steht rechts. und dann wegstreichen. natürlich kann das noch darf das geschehen. jeder konflikt hat seine eigenen - manchmal ähnlichen - ursachen, aber der anlaß ist immer anders. also müssen wir mal die anlässe betrachten. wenn man die verhindern könnte, hat man zeit die ursachen zu untersuchen und - vorausgesetzt es gibt eine wille dazu - maßnahmen zu nehmen. da ist dann gerade noch rede vom retten vom kind in den brunnen.

was findet ihr davon? muß die ganze vorgeschichte (bis wann?) dabei betrachtet werden, oder muß man sich vor allem beschränken auf die heutige thematik?
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Allenstein
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Re: ist eine vorgeschichte maßgebend bei einem konflikt ?

Beitrag von Allenstein »

Revisionisten auf beiden Seiten lassen die "Vorgeschichte" besonders gern weg oder erwähnen zumindest nur sehr selektiv bestimmte Aspekte der Vorgeschichte, die ihnen ins Konzept passen. Denn Revisionisten wollen aus politischer Motivation heraus ein schwarz-weißes Geschichtsbild propagieren und betrachten deshalb auch nur die historischen Aspekte, die in dieses erwünschte Geschichtsbild wunderbar hinein passen.

Je detailreicher und umfassender man sich mit der Vor-, Neben-, und Nachgeschichte rund um ein bestimmtes Thema beschäftigt, desto differenzierter, wahrheitsgemäßer und weniger "Schwarz-Weiß" wird das Geschichtsbild.
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Nomen Nescio
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Re: ist eine vorgeschichte maßgebend bei einem konflikt ?

Beitrag von Nomen Nescio »

Allenstein » Sa 2. Jan 2016, 20:08 hat geschrieben:Je detailreicher und umfassender man sich mit der Vor-, Neben-, und Nachgeschichte rund um ein bestimmtes Thema beschäftigt, desto differenzierter, wahrheitsgemäßer und weniger "Schwarz-Weiß" wird das Geschichtsbild.
da hast du 100% recht. was aber passiert normalerweise? es gibt analogon, und sofort Hórt man von sowohl links als rechts »aber das kann heute nicht (mehr) passieren«. da hilft es nicht zu weisen nach den aktuellsten ereignisse von z.b. rußland: georgien; abchasien; krim; ostukraine und natürlich nicht zu vergessen tschetschenien. oder von den amerikanern bush jr aktionen, wobei er durch seinen »lex the hague« die krone auf »we have our own justice« setzt. denn auch die USA interessiert die internationale gerechtigkeit sehr wenig.


es sagt mir sehr viel, daß in GB bei einer umfrage unter schüler sie von hitler und goebbels dachten, daß sie popsterren oder filmspieler waren. und von deutschen (nicht nur) schülern habe ich auch einigen bemerkungen gehört, wobei ich dachte »wie ist das möglich«.

ich habe die 2. hälfte des 20. jhdts bewußt erlebt und habe ein gutes gedächtnis. außerdem hatte ich das glück einen wahsinnig guten lehrer geschichte zu haben. von ihm lernte ich nicht sosehr fakten und daten zu lehren, sondern trends zu entdecken.
such selbst mal auf ab ± 1865 auswanderung der deutschen; wachstum der bevölkerung; industrialisierung; antisemitismus; wirtschaftskrise nach 1870-1871 (wodurch verursacht??).
das ist nur EIN wichtiger faktor wodurch WK I schließlich möglich wurde.
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