revisionismus - revisionisten

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Woppadaq
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Woppadaq »

Nomen Nescio hat geschrieben:(19 Aug 2017, 17:50)

es lag immer in bismarcks absicht mit österreich krieg zu führen.
Es ging um die Frage, wer Deutschland führt. Preussen war eine deutsche Grossmacht, und wollte sich nichts von einer anderen Grossmacht vorschreiben lassen. (Würdet ihr Niederländer ja auch nicht wollen, oder?)
btw, ich erinnere mich hannover. was passierte damit?
Es wurde nach Ende des Deutschen Krieges annektiert, da es an der Seite von Österreich gekämpft hatte. Ging noch ein paar anderen Herzogtümern so.
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Nomen Nescio
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Woppadaq hat geschrieben:(19 Aug 2017, 18:21)

Es ging um die Frage, wer Deutschland führt. Preussen war eine deutsche Grossmacht, und wollte sich nichts von einer anderen Grossmacht vorschreiben lassen. (Würdet ihr Niederländer ja auch nicht wollen, oder?)



Es wurde nach Ende des Deutschen Krieges annektiert, da es an der Seite von Österreich gekämpft hatte. Ging noch ein paar anderen Herzogtümern so.
annektieren also. aber preußen hatte keine landhunger und wollte keinen boden. sowas schriebst du doch?
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gödelchen
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Beitrag von gödelchen »

Woppadaq hat geschrieben:(19 Aug 2017, 18:21)

Es ging um die Frage, wer Deutschland führt. Preussen war eine deutsche Grossmacht, und wollte sich nichts von einer anderen Grossmacht vorschreiben lassen. (Würdet ihr Niederländer ja auch nicht wollen, oder?)



Es wurde nach Ende des Deutschen Krieges annektiert, da es an der Seite von Österreich gekämpft hatte. Ging noch ein paar anderen Herzogtümern so.
Man nennt die Kriege auf mitteleuropäischen Boden zwischen 1864 und 1871 Einigungskriege. Diesen Krieg hat Preußen für sich entschieden. Es konnte diese für sich entscheiden, da es die wirtschaftliche Macht hatte und mit Bismarck einen strategisch bestens aufgestellten Politiker, der Erkannte, das er in der damals voranschreitenden "Globalisierung" und Industrialisierung mit dem, was auf dt. Boden sich abspielte ( lahmer Dt. Bund etc) langfristig keine Überlebenschance hatte.

Preußen hat die kleindeutsche Lösung nach seinen Vorstellung sortiert. Landnahme war nicht notwendig, da die Zeit der regio qua latifundium vorbei war.
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Beitrag von Woppadaq »

Nomen Nescio hat geschrieben:(19 Aug 2017, 19:00)

annektieren also. aber preußen hatte keine landhunger und wollte keinen boden. sowas schriebst du doch?
Ich schrieb, dass der Deutsche Krieg kein Eroberungskrieg war. Und dass, mit Ausnahme von Schlesien, Preussen auch keine Eroberungskriege führte. Kannst gerne Beispiele nennen, wenn es anders war.
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Nomen Nescio
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Beitrag von Nomen Nescio »

Woppadaq hat geschrieben:(19 Aug 2017, 19:40)

Ich schrieb, dass der Deutsche Krieg kein Eroberungskrieg war. Und dass, mit Ausnahme von Schlesien, Preussen auch keine Eroberungskriege führte. Kannst gerne Beispiele nennen, wenn es anders war.
dann ist die bedeutung von erobern bei dir und mir nicht identisch. erobern ist bei mit raub, ebenso wie annektieren.
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Beitrag von Woppadaq »

Nomen Nescio hat geschrieben:(19 Aug 2017, 19:44)

dann ist die bedeutung von erobern bei dir und mir nicht identisch. erobern ist bei mit raub, ebenso wie annektieren.
Eroberungskriege haben was mit Raub zu tun, das siehst du schon richtig. Bei einem Eroberungskrieg werden Land und Güter vereinahmt, es ändern sich also die Besitz- und Herrschaftsverhältnisse.

Bei einer Annexion ist das nicht der Fall. Alles bleibt normalerweise so, wie es war, nur die Regierungsverhältnisse ändern sich.

Hitlers Krieg in Polen und der sowjetunion war ein Eroberungskrieg, auch von Anfang an so proklamiert. Die Annexion Österreichs und des Sudetenlandes war es nicht. Bei einer Annexion fällt normalerweise nicht ein einziger Schuss. Konnte man letztens bei der annexion der Krim beobachten.
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Beitrag von Nomen Nescio »

Woppadaq hat geschrieben:(19 Aug 2017, 20:44)

Bei einer Annexion fällt normalerweise nicht ein einziger Schuss. Konnte man letztens bei der annexion der Krim beobachten.
ach dann wurde der tote ukrainer erstochen. oder war es erdrosselt? bitte, klär mich auf. :?:
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Beitrag von Quatschki »

Woppadaq hat geschrieben:(19 Aug 2017, 18:21)

Es ging um die Frage, wer Deutschland führt. Preussen war eine deutsche Grossmacht, und wollte sich nichts von einer anderen Grossmacht vorschreiben lassen. (Würdet ihr Niederländer ja auch nicht wollen, oder?)



Es wurde nach Ende des Deutschen Krieges annektiert, da es an der Seite von Österreich gekämpft hatte. Ging noch ein paar anderen Herzogtümern so.
Preußen führte Krieg gegen den Deutsche Bund. Also gegen Deutschland
Preußen und die mit ihm verbündeten, weil defacto abhängigen Kleinstaaten repräsentierten nur 1/3 von Deutschland.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Beitrag von Woppadaq »

Quatschki hat geschrieben:(19 Aug 2017, 22:09)

Preußen führte Krieg gegen den Deutsche Bund. Also gegen Deutschland
Naa, der Deutsche Bund war nicht Deutschland. Er war im Grunde noch weniger bindend als heute die EU. Zudem war er eine kranke Konstruktion, weil sowohl Preussen als auch Österreich ihre Ostgebiete draussen lassen musten. Es war klar, dass dieser Bund früher oder später ersetzt werden würde, die Frage war nur, wer dort die Hegemonialmacht sein sollte. Und Preussen bevorzugte halt die kleindeutsche Lösung, ohne Österreich.
Preußen und die mit ihm verbündeten, weil defacto abhängigen Kleinstaaten repräsentierten nur 1/3 von Deutschland.
Das mag ja sein, aber es wäre vermessen zu sagen, dass die ganzen Königs- und Grossherzogtümer, die mit Österreich kämpften, in den Norddeutschen Bund gezwungen wurden. Sie hätten gernauso gut auch einen Süddeutschen Bund bilden können.
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Beitrag von Woppadaq »

Nomen Nescio hat geschrieben:(19 Aug 2017, 21:48)

ach dann wurde der tote ukrainer erstochen. oder war es erdrosselt? bitte, klär mich auf. :?:
Ich weiss nichts von nem toten Ukrainer. Klär du mich auf.
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Beitrag von Nomen Nescio »

Woppadaq hat geschrieben:(20 Aug 2017, 10:14)

Ich weiss nichts von nem toten Ukrainer. Klär du mich auf.
nicht gut informiert? such mal im 33. forum nach.
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Beitrag von Nomen Nescio »

Woppadaq hat geschrieben:(20 Aug 2017, 10:10)

Das mag ja sein, aber es wäre vermessen zu sagen, dass die ganzen Königs- und Grossherzogtümer, die mit Österreich kämpften, in den Norddeutschen Bund gezwungen wurden. Sie hätten gernauso gut auch einen Süddeutschen Bund bilden können.
hätten? sie hatten das beispiel von deinem »annektierten« ländern und wollten doch nicht harakiri pflegen.
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Beitrag von Woppadaq »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Aug 2017, 10:28)

nicht gut informiert? such mal im 33. forum nach.
So wichtig ist es mir jetzt auch nicht. Ich brauch den Toten nicht.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Woppadaq »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Aug 2017, 10:30)

hätten? sie hatten das beispiel von deinem »annektierten« ländern und wollten doch nicht harakiri pflegen.
Tolle Logik. Wieso blieb dann Österreich draussen? Und Böhmen, Liechtenstein, Luxemburg? Die hätten ja dann alle Annexionen fürchten müssen.
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Beitrag von Nomen Nescio »

Woppadaq hat geschrieben:(20 Aug 2017, 10:38)

Tolle Logik. Wieso blieb dann Österreich draussen? Und Böhmen, Liechtenstein, Luxemburg? Die hätten ja dann alle Annexionen fürchten müssen.
oh, dafür gibt es genügend gründe. preußen würde sein ICH verlieren, wenn es soviel fremden aufnehmen müssen. böhme redete eine andere sprache. lichtenstein konnte man eigentlich zu der schweiz rechnen. luxemburg hatte ja eine personelle union mit dem könig von NL. und war neutral gewesen. das gilt übrigens auch für liechtenstein.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Woppadaq »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Aug 2017, 11:33)

oh, dafür gibt es genügend gründe. preußen würde sein ICH verlieren, wenn es soviel fremden aufnehmen müssen. böhme redete eine andere sprache. lichtenstein konnte man eigentlich zu der schweiz rechnen. luxemburg hatte ja eine personelle union mit dem könig von NL. und war neutral gewesen. das gilt übrigens auch für liechtenstein.
Du merkst aber schon, dass sich das widerspricht, oder? Auf der einen Seite müssen alle Angst vor preussischen Annexionen haben, auf der anderen sind sie alle viel zu anders als das Preussen was mit ihnen anfangen könnte. Dabei waren sie alle Teil des Deutschen Bundes.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Woppadaq hat geschrieben:(20 Aug 2017, 12:26)

Du merkst aber schon, dass sich das widerspricht, oder? Auf der einen Seite müssen alle Angst vor preussischen Annexionen haben, auf der anderen sind sie alle viel zu anders als das Preussen was mit ihnen anfangen könnte. Dabei waren sie alle Teil des Deutschen Bundes.
never heard of »if you can't beat them join them« ?
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Dampflok94 »

Hier wird mit der Moral von heute eine Diskussion von gestern geführt.

Waren die Einigungskriege auch Annektionskriege? Natürlich waren sie das. Wie so ziemlich jeder Krieg bis hin zum 2. Weltkrieg. Nach dem Ende bediente sich der Sieger. Glaubt jemand ein anderer Ausgang 1866 hätte für Preußen keine Gebietsverluste gebracht?

Bismarck hat auf den deutschen Staat unter Ausschaltung Österreichs hingearbeitet. Daß er auf dem Weg dahin auch noch Preußen stärken konnte, hat er gerne mitgenommen. War aber nur positiver Nebeneffekt.

War die preußische Politik aggressiv? Sicher war sie das. Aber zu behaupten, Dänemark, Österreich (und Verbündete) oder Frankreich seien Schafe gewesen, die unter die Wölfe gerieten, wäre auch Geschichtsklitterung. Das waren Staaten, die ihre militärischen Optionen weit überschätzten und damit Schiffbruch erlitten. Mit allen Folgen, die das hatte.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Aug 2017, 10:30)

Hier wird mit der Moral von heute eine Diskussion von gestern geführt.
natürlich ist das hier der fall. dennoch...
»heute« wird immer über die vergangenheit geurteilt. wobei das schrecklichste beispiel natürlich die nazi-epoche ist. menschen um 1939 hätten vllt gesagt »es taugt nicht, aber wo gehobelt wird fällen späne«. oder ebenso schlimm »wenn der führer das gewußt hätte«.

viel regeln unser moral galten auch 1930. und 1870. politik und moral lassen sich nun mal nicht auf einen nenner bringen.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Dampflok94 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(21 Aug 2017, 11:50)

natürlich ist das hier der fall. dennoch...
»heute« wird immer über die vergangenheit geurteilt. wobei das schrecklichste beispiel natürlich die nazi-epoche ist. menschen um 1939 hätten vllt gesagt »es taugt nicht, aber wo gehobelt wird fällen späne«. oder ebenso schlimm »wenn der führer das gewußt hätte«.

viel regeln unser moral galten auch 1930. und 1870. politik und moral lassen sich nun mal nicht auf einen nenner bringen.
Man kann sich das aber nicht schnitzen, wie man es grade braucht.

Friedrich der Große hat heute ein sehr positives Image. Dabei war der erste schlesische Krieg ein Angriffskrieg reinsten Wassers. Jeder Staatschef würde da heute bei so einem Verhalten in Ach und Bann geschlagen werden. Und das zu Recht. Zu Friedrichs Zeiten war das natürlich anders, obwohl sein Vorgehen schon damals als ziemlich dreist empfunden wurde. Nun ist es völlig o.k. Friedrich II nicht mit dem heutigen Rechtsempfinden zu beurteilen. Also warum sollte ich es bei Bismarck und Wilhelm I tun?
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Dampflok94 hat geschrieben:(23 Aug 2017, 08:59)

Friedrich der Große hat heute ein sehr positives Image. Dabei war der erste schlesische Krieg ein Angriffskrieg reinsten Wassers. Jeder Staatschef würde da heute bei so einem Verhalten in Ach und Bann geschlagen werden. Und das zu Recht. Zu Friedrichs Zeiten war das natürlich anders, obwohl sein Vorgehen schon damals als ziemlich dreist empfunden wurde. Nun ist es völlig o.k. Friedrich II nicht mit dem heutigen Rechtsempfinden zu beurteilen. Also warum sollte ich es bei Bismarck und Wilhelm I tun?
wie ich schon schrieb, waren viele moralregeln bei uns schon 1930 und 1870 gültig. ein einfaches beispiel: florence nightingale und henri dunant: 19. jhdt. die folge war weitreichend.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Dampflok94 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(23 Aug 2017, 09:28)

wie ich schon schrieb, waren viele moralregeln bei uns schon 1930 und 1870 gültig. ein einfaches beispiel: florence nightingale und henri dunant: 19. jhdt. die folge war weitreichend.
Könntest Du dein Beispiel bitte näher erläutern? Mir ist völlig unklar wofür die beiden genannten in diesem Zusammenhang stehen sollen. :?:
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Dampflok94 hat geschrieben:(23 Aug 2017, 09:59)

Könntest Du dein Beispiel bitte näher erläutern? Mir ist völlig unklar wofür die beiden genannten in diesem Zusammenhang stehen sollen. :?:
das behandeln von kriegsverletzten und kriegsgefangenen. später auch das verbieten von bestimmten waffen.
gemeinsame nenner: ethik.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Alexyessin »

Woppadaq hat geschrieben:(19 Aug 2017, 01:34)

1866 war kein Eroberungskrieg, sonst wäre Bismarck in Wien einmarschiert.
Königreich Hannover? Rheinland und Westfalen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Dampflok94 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(23 Aug 2017, 10:08)

das behandeln von kriegsverletzten und kriegsgefangenen. später auch das verbieten von bestimmten waffen.
gemeinsame nenner: ethik.
Ich glaube, wir reden irgendwie aneinander vorbei. :(
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Dampflok94 hat geschrieben:(23 Aug 2017, 10:40)

Ich glaube, wir reden irgendwie aneinander vorbei. :(
nein. ich meine mit ethik, daß darum deutlich wurde daß angreifen - nur um boden zu erwerben - eine falsche lösung ist. darum war WK I zugleich auch die letzte zuckung der alten gewohnheit.

was das betrifft war WK II ein ganz anderes kapitel. da ging es ja um »lebensraum« (sic).
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

ich suche was in der »großen wendig«, die enzyklopädie der holocaustverneiner und revisionisten, und fand in band 1, seite 146, das folgende zitat:
Nach der deutschen Reichsgründung 1871 galt der >Dreikaiserbund< zwischen den gekrönten Häuptern des Deutschen Reiches, der ÖsterreichischUngarischen Monarchie und des Russischen Reiches als Garantie für die Aufrechterhaltung des europäischen Friedens. Reichskanzler Otto VON BISMARCK und Zar ALEXANDER II. betrachteten gute deutsch-russische Beziehungen als Grundlage ihrer Außenpolitik.
Nach BISMARCKS Rücktritt 1890 verlängerte sein Nachfolger, Reichskanzler Georg VON CAPRIVI, den Rückversicherungsvertrag mit St. Petersburg nicht mehr.
Rußland hatte sich seit dem Berliner Kongreß von 1878 allmählich Frankreich angenähert, weil die französische Finanzwelt umfangreiche Kredite für die Industrialisierung des Zarenreiches gewähren konnte und weil Zar ALEX- ANDER III. eine gewisse Abneigung gegen Deutschland hegte. 1892 schlossen Paris und St. Petersburg ein militärisches Bündnis.
klingt gut. nur wenigen werden sich hierbei wundern.
1. wie läßt sich reimen »gute deutsch-russische beziehungen« und »abneigung hegen gegen deutschland«.
in wirklichkeit war czar alexander so deutschfreundlich, daß er sogar caprivi sagte daß die geheime beistandsklausel dann gestrichen werden konnte, wenn D damit soviel mühe hatte.
2.1878 - 1890. brauchte es 12 jahre um ein bündnis zu schließen? die wahrheit ist auch hier anders. als die franzosen merkten daß das R-D bündnisvertrag nicht verlängert wurde (1890), sahen sie eine chance aus dem politischen »cordon sanitaire« von bismarck zu entkommen. der spätere F chef-staf, general boisdeffre, wurde nach rußland geschickt. er erlaubte R auf dem F kapitalmarkt geld zu leihen für die ausbreitung der bahn (militarisch wichtig !) und industrie.
darauf wurde ein vertrag abgeschlossen. auch hierin war rede von einer geheimen klausel.
falls ein der drei verbündten (D, Ö-U und I) mobilisieren würde, würde deutschland angegriffen !
belegt ist die frage von boisdeffre an alexander »realisieren sie sich, daß eine mobilisation KRIEG bedeutet«? »ja«, das realisierte alexander sich.

ein einfaches beispiel wie geschichte manipuliert wird !!
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Dampflok94 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(23 Aug 2017, 12:00)

nein. ich meine mit ethik, daß darum deutlich wurde daß angreifen - nur um boden zu erwerben - eine falsche lösung ist. darum war WK I zugleich auch die letzte zuckung der alten gewohnheit.

was das betrifft war WK II ein ganz anderes kapitel. da ging es ja um »lebensraum« (sic).
Der 1. WK wurde nicht primär wegen des Landgewinnes geführt. Aber es war das Ergebnis. Und wäre es auch bei anderem Ergebnis gewesen.

Der 2. WK ist wirklich ein Thema für sich. Aber auch hier gab es nicht unwesentliche Grenzverschiebungen im Endergebnis. Auf beiden großen Kriegsschauplätzen.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Dampflok94 hat geschrieben:(23 Aug 2017, 15:22)

Der 1. WK wurde nicht primär wegen des Landgewinnes geführt. Aber es war das Ergebnis. Und wäre es auch bei anderem Ergebnis gewesen.
das stimmt. schrieb ich aber auch nicht. hier war rede von »ich fordere mein teil (D)«, »halts maul (GB)« und »da steht noch eine rechnung offen die beglichen werden muß (F)«. dazu kamen noch die banden mit dem slawischen brudervolk sowie der besitz des dardanellen (R).
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Woppadaq »

Alexyessin hat geschrieben:(23 Aug 2017, 10:21)

Königreich Hannover? Rheinland und Westfalen?
Rheinland und Westphalen sind durch den Wiener Kongress 1815 Preussen zugeschlagen worden. Keine Ahnung, was du mir also sagen willst.

Und der Deutsche Krieg wurde um die Vorherrschaft geführt, nicht um Land. Daran ändert auch die Annexion des Königreichs Hannover nichts.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Quatschki »

Woppadaq hat geschrieben:(23 Aug 2017, 18:40)

Rheinland und Westphalen sind durch den Wiener Kongress 1815 Preussen zugeschlagen worden. Keine Ahnung, was du mir also sagen willst.
Aber nicht per Volksabstimmung, sondern als Kriegsbeute und Ausgleich für den Verzicht auf die vollständige Annexion Sachsens und die (bei der Polnischen Teilung geraubten) Provinzen Südpreußen und Neuostpreußen, die nunmehr an Rußland fielen
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Woppadaq »

Quatschki hat geschrieben:(23 Aug 2017, 18:56)

Aber nicht per Volksabstimmung...
Das ist logisch, da auf dem Wiener Kongress die Zusammensetzung des Deutschen Bundes per se von oben entschieden wurde.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Alexyessin »

Woppadaq hat geschrieben:(23 Aug 2017, 18:40)

Rheinland und Westphalen sind durch den Wiener Kongress 1815 Preussen zugeschlagen worden. Keine Ahnung, was du mir also sagen willst.

Und der Deutsche Krieg wurde um die Vorherrschaft geführt, nicht um Land. Daran ändert auch die Annexion des Königreichs Hannover nichts.
Genau. Deswegen war es ja auch ein Preussischer Eroberungskrieg. Jetzt verstanden?
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

für die ewige »aaber-sager«, die nicht glauben können daß die vverbrechen in WK II wirklich geplant waren, ein zitat ausjoseph goebbles tagebuch
16.6.1941
Der Führer sagt: ob recht oder unrecht, wir müssen siegen. Das ist der einzige Weg. Und er ist recht, moralisch und notwendig. Und haben wir gesiegt, wer fragt uns nach der Methode. Wir haben sowieso soviel auf dem Kerbholz, daß wir siegen müssen...
wenn der führer das wüßte... :rolleyes:
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Woppadaq »

Alexyessin hat geschrieben:(23 Aug 2017, 20:23)

Genau. Deswegen war es ja auch ein Preussischer Eroberungskrieg. Jetzt verstanden?
Nein. Deine Logik ist zu hoch für mich.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Europa2050 »

Quatschki hat geschrieben:(23 Aug 2017, 18:56)

Aber nicht per Volksabstimmung, sondern als Kriegsbeute und Ausgleich für den Verzicht auf die vollständige Annexion Sachsens und die (bei der Polnischen Teilung geraubten) Provinzen Südpreußen und Neuostpreußen, die nunmehr an Rußland fielen
Preußen, das war das Land, das:
seinen Beginn als Königreich dem Betrug am polnischen König, dessen Lehensnehmer man eigentlich war (für Geschichtsinteressierte: Friedrich III machte aus einem "König in Brandenburg", den man ihm in seinen deutschen Gebieten zugestanden hätte, einen König von Preußen und damit dem polnischen König ebenbürtig),
über den Verrat an Polen, insbesondere in der zweiten Teilung, als man eigentlich mit Polen verbündet war,
über den Verrat am Verbündeten Österreich von 1864 nur zwei Jahre später,
über den Trick mit der gefälschten Emser Depesche,
über den ungeklärten Verdacht des Mordes ab König Ludwig II,
mit dem Überfall auf das neutrale Belgien im WK1 (als Deutsches Reich) krönte.
Die Zerschlagung Preußens war eine Glanzleistung der Alliierten 1945.

Relativierend muss man sagen, das Preußen in Sachen Modernität und Umgang mit Minderheiten und Verfolgten (Juden, Hugenotten) teilweise - wenn die Staatsräson es vorsah - anderen ihrer Zeit voraus war.

Brauchen tut es trotzdem keiner.
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Quatschki
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Quatschki »

Europa2050 hat geschrieben:(23 Aug 2017, 22:01)
Friedrich III machte aus einem "König in Brandenburg", den man ihm in seinen deutschen Gebieten zugestanden hätte, einen König von Preußen und damit dem polnischen König ebenbürtig),
Das stimmt aber nicht.
Ihm war ausdrücklich verboten, den Königstitel auf ein zum deutschen Kaiserreich gehörendes Gebiet zu beziehen. Er galt nur für Preußen
Der einzige Königstitel im Heiligen Römischen Reich war damals der des Königs von Böhmen, aber das war nur noch ein Nebentitel des Habsburgerkaisers.
Der Kurfürst von Sachsen war ab 1697 auch König von Polen,
deshalb wollte der Kurfürst von Brandenburg dringend eine Rangerhöhung, um seinem Dresdner Kollegen ebenbürtig zu bleiben.
Der Kurfürst von Hannover war ab 1714 in Personalunion König von England
Die Schwedenkönige gehörten als Herzoge von Pommern zu den deutschen Reichsfürsten
ebenso der König von Dänemark als Herzog von Schleswig und von Holstein
Zuletzt geändert von Quatschki am Mi 23. Aug 2017, 22:54, insgesamt 1-mal geändert.
Woppadaq
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Woppadaq »

Europa2050 hat geschrieben:(23 Aug 2017, 22:01)

Preußen, das war das Land, das:
seinen Beginn als Königreich dem Betrug am polnischen König, dessen Lehensnehmer man eigentlich war (für Geschichtsinteressierte: Friedrich III machte aus einem "König in Brandenburg", den man ihm in seinen deutschen Gebieten zugestanden hätte, einen König von Preußen und damit dem polnischen König ebenbürtig)
Für wirklich Geschichtsinteressierte: "...hatte Kaiser Leopold I. zur Bedingung gemacht, dass Friedrich den angestrebten Königstitel nicht auf das Kurfürstentum Brandenburg beziehen durfte, sondern nur auf das außerhalb des Heiligen Römischen Reiches gelegene Herzogtum Preußen. Der neue preußische König durfte sich außerdem nur König in Preußen, nicht von Preußen nennen, weil der ihm unterstehende Teil Preußens nicht ganz Preußen umfasste, sondern nur den östlichen Teil davon. Der andere Teil, Preußen königlich-polnischen Anteils, unterstand bis 1772 der polnischen Krone." (Wikipedia)
über den Verrat an Polen, insbesondere in der zweiten Teilung, als man eigentlich mit Polen verbündet war,
über den Verrat am Verbündeten Österreich von 1864 nur zwei Jahre später,
über den Trick mit der gefälschten Emser Depesche
Jaja, Preussen war eine Insel des Verats und der Niedertracht, damals, als alle anderen Reiche noch so edel, ehrlich und selbstaufopfernd waren.
über den ungeklärten Verdacht des Mordes ab König Ludwig II
...der nullkommaüberhauptgarnichts mit Preussen zu tun hat, ganz zu schweigen davon dass es nur ein Verdacht ist.....
mit dem Überfall auf das neutrale Belgien im WK1 (als Deutsches Reich) krönte.
Ja, fehlt nur noch dass du Hitler den schlimmsten Preussen aller Zeiten nennst.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Allenstein »

Es gab keinen preußischen Napoleon, der ganz Europa mit einem Eroberungskrieg überzogen, die europäischen Völker unterdrückt und Millionen von Tote verursacht hätte.

Es gab auch keinen preußischen Kolonialismus, der auch nur entfernt mit dem britischen oder französischen Kolonialismus vergleichbar wäre und die halbe Erde unterückte und ausplünderte.

Während die USA in der Mitte des 19. Jahrhundert noch Millionen von Negern brutal versklavten und darauf einen Großteil ihrer Wirtschaft gründete, war die Leibeigenschaft in Preußen schon ein halbes Jahrhundert lang abgeschafft. Wobei es selbst in früherer Zeit niemals eine rassistisch Massenversklavung wie in den USA gab.

Betrachtet man den gesamten Zeitraum vom 17. bis zum 20. Jahrhundert und zählt alle geführten Kriege zusammen, hat Preußen sehr viel weniger Angriffskriege geführt als etwa Frankreich, Großbritannien oder Rußland. Im Gegenteil war Preußen häufiger Opfer französischer Angriffskriege.

Das von Preußen dominierte Deutsche Kaiserreich war ein weitaus modernerer Staat als Frankreich, Großbritannien, Rußland oder die USA. Alleine schon das Sozialversicherungssystem, das in den anderen Staat vollkommen unbekannt war.

Es gehört sicher zu einem der größten revisionistischen Mythen, daß Preußen ganz fruchtbar böse und kriegerisch, die Alliierten dagegen gut, edel und friedlich gewesen seien. Das Gegenteil war der Fall.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Woppadaq hat geschrieben:(23 Aug 2017, 21:16)

Nein. Deine Logik ist zu hoch für mich.
das ist dann schade für dich. du mußt bedenken das sehr oft preußen und deutschland verwechselt wurden. im normalen sprachgebrauch war preußen = deutschland und umgekehrt.

mein land kenn dasselbe problem. sehr oft wird holland gesagt, aber meint man NL. auch umgekehrt passiert es,wenn auch nicht so oft.

pars pro toto nennt man das, ein teil soll das ganze vertreten.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Dampflok94 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(24 Aug 2017, 00:29)

das ist dann schade für dich. du mußt bedenken das sehr oft preußen und deutschland verwechselt wurden. im normalen sprachgebrauch war preußen = deutschland und umgekehrt.

mein land kenn dasselbe problem. sehr oft wird holland gesagt, aber meint man NL. auch umgekehrt passiert es,wenn auch nicht so oft.

pars pro toto nennt man das, ein teil soll das ganze vertreten.
Mag ja sein, daß viele das tun. Vor allem außerhalb Deutschlands. Aber hier sollte man doch wissen, diese Gleichsetzung ist absolut unstatthaft. Von daher kann ich den Schluß von Alexyessin auch absolut nicht nachvollziehen.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Aug 2017, 08:44)

Mag ja sein, daß viele das tun. Vor allem außerhalb Deutschlands. Aber hier sollte man doch wissen, diese Gleichsetzung ist absolut unstatthaft. Von daher kann ich den Schluß von Alexyessin auch absolut nicht nachvollziehen.
da bleiben wir anders denken.

ich betrachte viel deutsche staaten im 19. jhdt wenn sie was sagten, wie ostblockstaaten nach WK II: his master's voice.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Europa2050 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(24 Aug 2017, 08:56)

da bleiben wir anders denken.

ich betrachte viel deutsche staaten im 19. jhdt wenn sie was sagten, wie ostblockstaaten nach WK II: his master's voice.
Ein bairisch, badisch, württembergisch, Hessisch oder hanseatisch geprägtes Deutsches Reich hätte sich im endenden 19. Jhd. Und beginnenden 20. Jhd. definitiv anders, defensiver verhalten, als das preußisch geprägte.
Dafür hätten wir noch mehr Märchenschlösser und Parks ...
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Europa2050 hat geschrieben:(24 Aug 2017, 09:14)

Ein bairisch, badisch, württembergisch, Hessisch oder hanseatisch geprägtes Deutsches Reich hätte sich im endenden 19. Jhd. Und beginnenden 20. Jhd. definitiv anders, defensiver verhalten, als das preußisch geprägte.
Dafür hätten wir noch mehr Märchenschlösser und Parks ...
anders... JA; defensiver... keine ahnung.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Europa2050 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(24 Aug 2017, 09:34)

anders... JA; defensiver... keine ahnung.
Naja, die alte Bonner Republik, die ja im Wesentlichen ein Deutschland ohne das ursprüngliche Preußen war(ja, auch ohne Thüringen,Sachsen und Mecklenburg) ist zwischen 1949 ind 1990 eher nicht durch aggressives Gehabe aufgefallen, eher durch zusammenkehren der Scherben, insbesondere in Frankreich.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von busse »

Europa2050 hat geschrieben:(24 Aug 2017, 11:16)

Naja, die alte Bonner Republik, die ja im Wesentlichen ein Deutschland ohne das ursprüngliche Preußen war(ja, auch ohne Thüringen,Sachsen und Mecklenburg) ist zwischen 1949 ind 1990 eher nicht durch aggressives Gehabe aufgefallen, eher durch zusammenkehren der Scherben, insbesondere in Frankreich.
Na, ja eingebunden in der NATO. Als Mittelmacht in Europa warst du immer im Arsch, weil andere Großmächte Dir Dein Erfolg neideten (Made in Germany).
Zerstückelt war natürlich alles gut, da haben Großmächte Deutsche gegen Deutsche schießen lassen und als Kanonenfutter mißbraucht.
Ich habe mich , weil es gerade der Monat war mit ein paar Schlachten von Napoleon im Süden von Berlin beschäftigt, Großbeeren , Hagelsberg.
Da haben sage und schreibe die Preußen in Großbeeren (ohne Scheden) gegen 80 % Deutsche (Sachsen, Württemberger) gekämpft, der Rest waren Italiener und Franzosen. In Hagelsberg haben noch 100 Russen auf seite des Landsturms gekämpft, auf seiten der Franzosen das selbe Bild.
Das muß eine wunderbare Zeit gewesen sein.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von gödelchen »

busse hat geschrieben:(27 Aug 2017, 09:58)

Na, ja eingebunden in der NATO. Als Mittelmacht in Europa warst du immer im Arsch, weil andere Großmächte Dir Dein Erfolg neideten (Made in Germany).
Zerstückelt war natürlich alles gut, da haben Großmächte Deutsche gegen Deutsche schießen lassen und als Kanonenfutter mißbraucht.
Ich habe mich , weil es gerade der Monat war mit ein paar Schlachten von Napoleon im Süden von Berlin beschäftigt, Großbeeren , Hagelsberg.
Da haben sage und schreibe die Preußen in Großbeeren (ohne Scheden) gegen 80 % Deutsche (Sachsen, Württemberger) gekämpft, der Rest waren Italiener und Franzosen. In Hagelsberg haben noch 100 Russen auf seite des Landsturms gekämpft, auf seiten der Franzosen das selbe Bild.
Das muß eine wunderbare Zeit gewesen sein.
busse

genau..alle gegen alle..hat was. Nur dem, der tot ist , ist das egal. Dem Nationalisten, AfDler und Revisionisten natürlich auch. Hauptsache, irgendwas mit first (also im falschen Sinne dessen, was vordest sein müsste) ist heute besonders auf Twitter angesagt.

Übrigens hier in der Region des Rheinlandes haben wir noch 3 Familienstämme mit klassischem russischen Familiennamen, deren Vorfahren beim Rückmarsch 1815 hier hängen geblieben sind...sind ganz hervorragende Rheinländer geworden...im Gegensatz zu denen, die als letzter Schwung vor kurzem nach Deutschland schwappten.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Europa2050 hat geschrieben:(24 Aug 2017, 11:16)

Naja, die alte Bonner Republik, die ja im Wesentlichen ein Deutschland ohne das ursprüngliche Preußen war(ja, auch ohne Thüringen,Sachsen und Mecklenburg) ist zwischen 1949 ind 1990 eher nicht durch aggressives Gehabe aufgefallen, eher durch zusammenkehren der Scherben, insbesondere in Frankreich.
es bleibt aber ein »was wäre wenn...«. die umstände nach WK I waren überhaupt nicht vergleichbar mit denen nach WK II.
denk nur an den dolchstoß. und die vielen freikorpse. oder das GG.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

vermutlich trug auch noch zu allem bei, daß das klima in D eigentlich noch ein »kaiserliches« war und daß fast alles was antirepublikanisch war nicht verdammt wurde.
beispiele? von seekt der sich weigerte das heer einzusetzen; das urteil über dem putsch von hitler und ludendorff; das urteil bei einer klage der briten über einen U-boot kapitän; der dolchstoßlegende; die viele freikorpse; usw.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Quatschki »

busse hat geschrieben:(27 Aug 2017, 09:58)
Ich habe mich , weil es gerade der Monat war mit ein paar Schlachten von Napoleon im Süden von Berlin beschäftigt, Großbeeren , Hagelsberg.
Da haben sage und schreibe die Preußen in Großbeeren (ohne Scheden) gegen 80 % Deutsche (Sachsen, Württemberger) gekämpft, der Rest waren Italiener und Franzosen. In Hagelsberg haben noch 100 Russen auf seite des Landsturms gekämpft, auf seiten der Franzosen das selbe Bild.
Das muß eine wunderbare Zeit gewesen sein.
busse
Wenn man sich die Karten jener Zeit anschaut, wird deutlich, dass das gesamte linksrheinische Gebiet, ganz Norddeutschland mit Bremen und Hamburg und die Stadt und Festung Erfurt direkt dem Französischen Kaiserreich angegliedert waren. Somit trugen die dort gezogenen Rekruten (und das waren gewiß nicht wenige), die französische Uniform!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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