Dem will ich nicht wiedersprechen - warum auch und wie?Ammianus hat geschrieben:Die Normerhöhungen waren nur der allererste Auslöser. Am 17. ging schon nicht mehr darum - und auch nicht darum, die Russen totzuschlagen. Vielerorts wurde extra darauf geachtet, die Besatzer gerade nicht zu provozieren.
Es ging dann vorrangig um freie Wahlen, Meinungsfreiheit, die Absetzung der SED-Regierung. "Spitzbart, Bauch und Brille, das ist nicht unser Wille!” war eine der maßgebenden Parolen, und dann natürlich um das Ende der unnatürlichen Teilung.
Dazu soll laut Gromyko Berija auf einer Sitzung des Präsidium des sowjetischen Ministerrats am 27. Mai 1953 gesagt haben:
„Wir brauchen nur ein friedliches Deutschland. Aber ob es dort den Sozialismus gibt oder nicht, ist uns ganz gleich … Die DDR? Was ist sie wert, die DDR? Sie ist ja noch nicht einmal ein richtiger Staat. Sie wird nur durch sowjetische Truppen am Leben erhalten, selbst wenn wir sie mit Deutsche Demokratische Republik betiteln.”
(S. 247 der folgenden Empfehlung)
Kleine Literaturempfehlung: Stefan Wolle, Der große Plan. Alltag und Herrschaft in der DDR 1949-1961.
Lohnt sich wirklich. Sehr informativ und dazu gut und spannend geschrieben. Kein trockenes Geschichtsbuch. Jede Menge Zitate und Vollzitate. So auch Liedtexte wie „Die Partei hat immer recht” und dessen Entstehungs- und Wirkungsgeschichte usw.
(Datum des Berija-Zitats vergessen und nachträglich eingefügt)
- (ich kann nur das sagen, was mein Vater erzählt hat - er war beruflich sehr oft in West-Berlin ... dort erzählte man dies so.)
Was ich aber wirklich mit meinem Gebrabbel sagen wollte: Dieser Feiertag war kein Gedenktag wie er im Buche steht - schon garnicht sollte er das beinhalten, was sein Name verspricht - die Einheit! Diese, wie viele nachträglich eingefügte "Versprechen", waren nichts als Lügen - es mußte nur gegen den "Klassenfeind" gerichtet sein.