Wo habe ich behauptet, nicht die Deutschen hätten die Juden ermordet? Bitte mit Nachweis.Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Feb 2018, 23:24)
Natürlich waren die Völker, die von Deutschland mit Krieg überzogen worden sind, froh, dass sie ihre grausamen und barbarischen Besatzer wieder los waren. Dass du diese Tatsache mit dem Schicksal der Juden, die von Deutschland und nicht von Polen oder der Tschechoslowakei ausgerottet wurden, verknüpfst, ist einfach nur widerwärtig. Ich hoffe, dass diese Hetze geahndet wird.
Was ich geschrieben habe ist, dass viele Tschechen und Polen nach dem Krieg froh darüber waren, dass sie Deutsche und Juden los waren. Das lässt sich einfach belegen, auch wenn es nicht politisch korrekt ist. Ich stelle damit auch nicht das Schicksal von Deutschen und Juden auf eine Stufe. Einfach den Satz lesen und versuchen, seine Bedeutung zu erfassen.
Wie wurden denn Juden in jenen Ländern empfangen, die ihren Besitz zurückhaben wollten?
http://www.hagalil.com/czech/juedische- ... ssr-11.htmSofort nach dem Überfall der Nazihorden auf die CSSR kamen über 200.ooo Juden in den Gaskammern um, starben bei der Deportation und bei Erschießungsaktionen oder fielen den schrecklichen Bedingungen der Ghettos zum Opfer. Von den tschechischen Juden (385.ooo) haben lediglich 35.ooo Juden überlebt.
Die Situation der Nachkriegszeit war für viele Überlebenden gar nicht viel besser, denn die neu errichtete Tschechoslowakei, unterschied sich 1945 in vielem von der ehemaligen Masaryk-Benes-Republik. Vor allem war sie weniger toleranter dafür aber überaus fanatisch mißgesinnt gegen ihre neuen, alten Minderheiten.
Den aus den KZ und Ghettos zurückkehrenden Juden war man feindlich gesinnt. Waren sie doch Zeugen davon, daß die Tschechen mit den Besatzern teilweise gemeinsame Sache machten:
Denn es gab immerhin einige Tschechen die als Wachpolizisten dienten und viele Slowaken, die damals an Erschießungsaktionen tatkräftig teilnahmen. Nicht selten hörte man die tschechoslowakische Bevölkerung sagen:
''So viele Juden sind doch zurückgekehrt. Wahrscheinlich waren viele Löcher in den Gaskammern.''
(Reuven Assor: in 'Deutsche Juden in CSSR')
Denn es ging nämlich auch darum, den Überlebenden, den zurückgekehrten Juden beziehungsweise deren Kindern, die inzwischen sehr liebgewordenen Wertgegenstände, Wohnungen und dergleichen wieder zu retournieren. Und darin taten sich etliche Tschechen und ein Großteil der Slowaken überaus schwer; und wenn sie es tun mußten, dann taten sie es mit großem Unwillen.
Auch in den Reihen der tschechoslowakischen Auslandsarmee, die in England und Frankreich tätig war, und wo etliche tschechoslowakische Juden dienten, kam es oft zu antisemitischen Beleidigungen, ja sogar zu Prügeleien, es traf dann besonders die deutschsprachigen Juden.
Vaclav Kopecky, der in der UdSSR tätig war, schrieb in einem Artikel, der am 15. Juli 1944 in der tschechischen Zeitung ''Ceskoslovenske Listy'', die in der Sowjetunion herauskam, daß er den Antisemitismus als 'reaktionäre und faschistische Doktrin' verurteile, daß aber Juden, 'die sich zum Deutschtum bekennen, in der befreiten Tschechoslowakei den Deutschen gleichgestellt' werden würden.
Immerhin bekannte sich ein Viertel der Juden die überlebt hatten zur Deutschen Sprache. Vielen Juden stellte man künstliche Hindernisse in den Weg und die CSSR-Bürokratie bearbeitete diverse Ausreiseanträge in einem boshaften Schneckentempo. Denn der Hauptgedanke dabei war: wie man um die Rückerstattung des jüdischen Besitzes herumkommen könne.
http://www.radio.cz/de/rubrik/geschicht ... -holocaustDas Land, in das sie zurückkehrten, formierte sich in den Jahren 1945 bis 1948 neu unter Staatspräsident Beneš. Welchen Platz hatte die Erinnerung dieser kleinen Gruppe in der neuen Tschechoslowakei?
„Das war ein wichtiger Punkt meiner Arbeit. Ich wollte zeigen, dass die sich wiedergründende jüdische Gemeinde und eben die Erinnerung innerhalb dieser Gemeinde schon direkt 1945 sozusagen marginalisiert wurde. Das Wort unterdrücken gefällt mir nicht, unterdrückt wurde die Erinnerung nicht. Vielmehr würde ich sagen, dass die Erinnerung schon von 1945 bis 1948 gewissermaßen externalisiert wurde. Sie wurde nicht als Sache der Tschechen gesehen, stattdessen wurde der Holocaust schon damals als alleinige Angelegenheit der Deutschen und der Juden betrachtet. Die Juden wurden sozusagen aus der tschechoslowakischen Nation ausgeklammert. [...]"
Außerdem spielt auch die Annahme mit hinein, Juden seien alle Deutsche gewesen…
„Das war vor allem unmittelbar nach 1945. Da wurde der Erinnerung an den Holocaust auch weniger Bedeutung zugeschrieben, weil Juden nicht als Tschechen betrachtet wurden. Das heißt, es wurde eine wirklich sehr nationalistische Sichtweise auf die Gesellschaft und auf die Geschichte geworfen. Das bedeutet eben, dass Juden sozusagen nicht nur nicht als Tschechen, sondern als Deutsche betrachtet wurden – weil eben ein Teil der tschechischen Juden Deutsch als Muttersprache hatte. Damit wurde den Juden indirekt sogar Schuld am Zweiten Weltkrieg zugeschoben, weil sie als Deutsche sozusagen die Politik gegen die Tschechen mitgetragen hätten.“
edit Mod. ich lasse die Aussage stehen, obwohl sie extrem grenzwertig ist/sich in einer Grauzone zur Hetze bewegt und es an klarer Differenzierung mangelt. Tatsache ist allerdings, dass unter kommunistischen Regierungen - insbesondere in Polen und der CSR/CSSR starke antisemitische Tendenzen zu verzeichnen waren, welche bis zur Ausgrenzung von Juden aus öffentlichen Ämtern und dem Verweis von Universitäten führten. Es handelt sich um ein Kapitel der Nachkriegsgeschichte, welches in den jeweiligen Ländern erst in den letzten Jahren versuchucht wird, gründlich und unvoreingenommen aufzuarbeiten