H2O hat geschrieben:(06 Feb 2018, 17:23)
Ich fand Tom Bombadils Aufzählung von Schandtaten um den 2. Weltkrieg herum sehr vernünftig. Damit erfaßt er das Leid, das die Menschen sich gegenseitig angetan haben, so daß kein Teilnehmer von Geist diesen verbrecherischen Wahnsinn mehr benutzen kann, um deutsche Schuld am 2. Weltkrieg damit zu beschönigen.
Ich will diese sogenannten Revisionisten gar nicht unbedingt verurteilen. Die stellen eben in vorhandenen Abhandlungen fest: "Oh, da gab es diese oder jene Niedertracht!" und geben das so zum Besten, als ob es nicht noch einen Rahmen darum herum gegeben hätte, in dem das und viele andere Bösartigkeiten möglich waren. Und dann sind wir eben wieder bei dem Raubkrieg der Nazis und ihrer Mitläufer, der das Böse im Menschen begünstigt hat und selbstverständlich selbst auch dem Bösen entsprungen war.
Aber das ist doch das Problem mit diesen Trotteln: sie sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr, bzw versuchen, mit lauter Bäumen den Wald vergessen zu machen.
Will sagen, der typische "Diskussionsverlauf" geht folgender maßen:
Es wird eine These aufgestellt, diese soll diskutiert werden.
Dann kommt der Trottel ins Spiel und zerfleddert die Diskussion mit "Fakten", die meist nichts mit der These zu tun haben.
Bei diesen "Fakten" handelt es sich meist um Zitate, die zwar faktisch richtig sind, aber aus dem Kontext gerissen werden.
ZB Churchills Zitat, daß Britannien einen Mann wie Hitler bräuchte.
"Sollte unser Land einmal besiegt werden, so hoffe ich, daß wir einen Vorkämpfer des gleichen Schlages [wie Hitler] finden, der imstande ist, unseren Mut neu zu beleben und uns auf den Platz zurückzuführen, der uns unter den Nationen gebührt."
Nicht erwähnt wird,von wann dieses Zitat ist und in welchem Zugsamenhang und das es nichts, aber auch gar nichts mit dem zweiten Weltkrieg zu tun hat.
Auch beliebt ist, zu vergleichen was nicht zu vergleichen ist.
ZB antisemitische Übergriffe in Polen nach dem Krieg mit dem Holocaust.
Ja, es stimmt, es gab antisemitische Übergriffe von Polen auf Juden.
Viele lassen sich erklären, keiner rechtfertigen.
Im Umkehrschluß könnte man aber mit der Gleichen Logik eines Julian oder Teeernte auch behaupten, daß die Deutschen deutschfeindlich wären, denn es gab Übergriffe auf deutsche Flüchtlinge aus den Ostgebieten in Bayern, Schleswig Holstein und sonst wo nach dem Krieg.
Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen ... macht aber keinen Sinn, würde auch den Rahmen hier sprengen.
Die Quintessenz ist meist, die Fakten stimmen, die Schlüsse die von dieser Spezies aber daraus gefolgert werden, spotten jeder Beschreibung, weil sie den Zusammenhang negieren.
Daher sehen diese Trottel auch den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.