Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

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Selina
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 13:46)

Das Problem weiter oben ist eben quasi die Streiternsthaftigkeit. Zwei Phänomene gibt es sehr häufig in Onlinediskussionen:

Nummer eins: Nicht auf Argumente seiner Mitdiskutanten zu antworten sondern auf antizipierte Argumente. Nicht auf das, was ein Mitdiskutant sagt oder schreibt sondern auf das, was jemand meint, dass es sein Mitdiskutant gemeint habe.

Nummer zwei: Bei Abwesenheit einer echten Gegenposition, die man für starke Argumentation glaubt zu brauchen, diese Gegenposition einfach dem Nächstbesten zu unterstellen.

Beide Phänomene gehören zu den Spitzenreitern bei den Standard-Big-No-Nos für Online-Diskussionen. Es müsste eine Person her, die wenigstens ein Basiswissen für guten Diskussionsstil hat und Threads wie diesen hier entsprechend moderierte.
Stimmt. Methoden der Internetdiskussion kann man aber lernen, sofern man das überhaupt will. Wichtige Punkte: Auf den anderen wirklich eingehen. Nichts unterstellen, was er gar nicht sagte, aber gemeint haben könnte (wie von dir richtig angemerkt). Dem anderen nicht das Gefühl geben, dass seine Argumente nicht ernst genommen werden. Nicht schimpfen. Nicht beleidigend werden. Und ein meines Erachtens sehr wichtiges Prinzip: Neugierig auf die Ansichten, Meinungen und Argumente des Gegenübers sein. Oft hat man dagegen in Internetdiskussionen den Eindruck, es interessiert doch kein Schwein, was das Gegenüber zu sagen hat. Das gibt es aber auch im normalen Alltagsgespräch mitunter dieses demonstrativ gezeigte Desinteresse.

Auch eine wichtige Sache: Zurückfragen, wenn etwas nicht richtig verstanden wurde. Solange nachhaken, bis es der andere so erklärt hat, dass man es auch verstehen kann. Zu oft werden Missverständnisse einfach so stehengelassen, ohne sie aufzuklären und zu hinterfragen. Gleichfalls wichtig: Gefühle deutlich kennzeichnen, zum Beispiel: "Das hat mich aber jetzt geärgert, dass du so etwas zu mir sagst". Oder: "Deine Worte haben mich verletzt". Denn woher soll das Gegenüber wissen, dass es möglicherweise eine Grenze beim anderen überschritten hat, wenn man es demjenigen nicht deutlich sagt? Abgesehen von solchen Äußerungen, die man einfach unterlässt, weil sie den Anstandsregeln nicht entsprechen. Das muss ja nicht extra erwähnt werden. Auch Humor und Freude sollte man verbal deutlich kennzeichnen, indem man es schreibt, warum man gerade lachen oder schmunzeln muss. Die meisten begnügen sich mit Smileys für die Kennzeichnung von Emotionen. Das ist aber meistens zu wenig aussagekräftig und zum Teil nicht eindeutig.
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Re: Re:

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Aug 2017, 11:17)

Nein. Eine Ameisenperspektive als solche überhaupt wahrzunehmen, erfordert eben schon eine Giraffenperspektive. Man kann als Ameise gar nicht über eine Ameisenperspektive reflektieren. Grundsätzlich!

Ganz neue Entwicklungen aufzunehmen ist viel besser. An der Kunsthochschule Weißensee wurde 2014/2015 beispielhaft das Projekt "james" begonnen: Navigation durch taktile Signale. Sprich: durch leichten Druck aufs rechte oder linke Handgelenk, Vorschläge für Bewegungsrichtungen zu machen. Denn (Zitat):
Mit der Zeit gehen. Offen für Veränderungen sein ist das Gebot. Dieser Praktikabilitatirismus ist eine Geburt der 80er, 90er Jahre. Nach der die Frage der Bevorzugung von weißem, grauem oder bunt bedrucktem Klopapier zu einer Sinngebungsfrage hochstilisiert wurde. Letztendlich geht es aber darum, zu verstehen, was die Exzeptionalität der Musik von Bach ausmacht, oder die hintergründige Psychologie der Kafka-Romane und vor allem auch, was es mit der Existenz des Universums auf sich hat ... und nicht wie ich am schnellsten zum Senefelder Platz komme.
An einer unbekannten, technikfernen Mini-Hochschule, die 99% der Bundesbürger nicht kennen, wurde ein Projekt durchgespielt. Das sagt über den Alltag von Milliarden von Menschen natürlich viel aus. Merkst Du eigentlich, dass das akribische Suchen nach irgendwelchen skurrilen Beispielen genau diese Ameisenperspektive ist? Und dass Du einen Argumentationsstil beklagst, den Du meisterlich präsentierst? Da würde Humboldt ja im Grabe rotieren. Erst kommt die Wut auf Veränderung, danach sucht man verzweifelt nach Scheinargumenten. Nur läuft es in der Wissenschaft anders. Auch wenn es Babyboomer ("Bildungskatastrophe") erzürnt: die Bewertung kommt nach der Analyse. Das war schon immer so. Tut mir leid. Daher kann man Jugendlichen auch keinen (eigenen) Hass auf die Digitalisierung attestieren, nur weil sie sich für Städtebau interessieren. Leider verstehst Du nicht, dass genau das Interesse für Bach oder Kafka Ursache sein könnte, warum eine Person von A nach B muss. Und jetzt gib bitte nicht Google schuld. Genauso war es Deine Schuld, mich anzukrakeelen, weil ich angeblich die Aussage der Entbehrlichkeit bestritten hätte, was in keinem Satz vorkommt. Ist es so schwierig, einfach nur nüchtern das zu lesen, was ein Mensch schreibt und nicht das, was man gerne (zum Erwidern) lesen würde?
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von frems »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(01 Aug 2017, 22:21)

Nein frems Du warst nicht gemeint - womöglich hätte ich anders formulieren sollen...

Mir geht diese Gejammere um die weitgehend unvermeidlichen Veränderungen gewaltig auf den Sack. Manchen Schreiber hier hätten sicher niemals und aus Prinzip ihre Höhlen verlassen. Der Werbeslogan der Zementindustrie scheint mir vergleichsweise und vielfältig übertragbar passend "Beton ist was man daraus macht" :cool:
Ach, man gewöhnt sich dran. Ich habe regelmäßig mit Bedenkträgern beruflich zu tun. Meine Erfahrung sagt aber, dass die überwältigende Mehrheit für Argumente zugänglich ist. Andernfalls hätten wir gar keinen Fortschritt mehr, wenn es kaum einer akzeptieren würde. Ein paar Fundamentalisten, die ihrer Kindheit hinterhertrauern und alles ablehnen, was danach neu hinzukam, gibt es natürlich immer. Sind meiner Ansicht nach aber auch nicht mehr geworden.
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 12:19)
Leider verstehst Du nicht, dass genau das Interesse für Bach oder Kafka Ursache sein könnte, warum eine Person von A nach B muss.
:D Du. Ich weiß aus dem Kopf und ohne Nachzudenken, wie ich zum gefühlt achtzigstem Mal von Berlin nach Prag komme ... auch ohne jegliche Navigationshilfe. Und vor allem völlig unabhängig von diesen und trotz dieser faszinierenden Kafka-Romane.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mi 2. Aug 2017, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Selina »

Sorry, aber kann mir mal jemand in einfachen Worten erklären, worum es in diesem "Streit" gerade geht? Denn selbstverständlich sind diese Navigierungshilfen per Handy etcpp was Gutes und Nützliches. Und wer lieber seinen alten Stadtplan bei jeder Gelegenheit aufklappt, der soll das tun. Diese Hilfsmittel wird es noch ne ganze Weile parallel geben, bis die Handy-Navigation das Papier dann ganz abgelöst hat. Und in nicht allzu weiter Ferne wird dann ganz anders navigiert: Mit Griff in die Luft, wo sich ein Hologramm eröffnet, auf dem wir herumwurschteln und unsre Strecken zusammensuchen. Von A nach B kommen wir in kleinen selbstfahrenden eiförmigen Autos :D
Zuletzt geändert von Selina am Mi 2. Aug 2017, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

So. Und nunmahl ernsthaft:
frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 12:19)
Erst kommt die Wut auf Veränderung, danach sucht man verzweifelt nach Scheinargumenten.
Es gibt in meinen Beiträgen in diesen Foren glaube ich kaum einen einzigen, der sich nicht direkt oder indirekt gegen politischen Konservativismus richtet. Von lateinisch "conservare" (erhalten, bewahren). Das betriftt ganz besonders den aktuellen politischen Konservatismus in Osteuropa.

Dass ich nicht gleichzeitig die Durchsetzung global agierender Technologie-Konzerne wie Google, Facebook oder Amazon uneingeschränkt gutheiße, ist dein Problem. Nicht meins.

Wenn es in mir irgendeine Art von "Wut" gibt, dann die auf Nichtveränderung. Ich meine das ganz ehrlich. Nicht polemisch und auch nicht persönlich gegen dich gerichtet.
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Re: Re:

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Aug 2017, 12:37)

:D Du. Ich weiß aus dem Kopf und ohne Nachzudenken, wie ich zum gefühlt achzigstem Mal von Berlin nach Prag komme ... auch ohne jegliche Navigationshilfe. Und vor allem völlig unabhängig von diesen und trotz dieser faszinierenden Kafka-Romane.
Dann hoffe ich auch, dass Du alle Straßen Prags im Kopf hast. Vor- und Nachlauf sind entscheidender als der Hauptlauf. Am schlimmsten wäre es natürlich, wenn man als Ablehner jeglicher Veränderung auch noch einen Ort besucht, den man zuvor nie aufgesucht hat. ;)
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 12:48)

Dann hoffe ich auch, dass Du alle Straßen Prags im Kopf hast. Vor- und Nachlauf sind entscheidender als der Hauptlauf. Am schlimmsten wäre es natürlich, wenn man als Ablehner jeglicher Veränderung auch noch einen Ort besucht, den man zuvor nie aufgesucht hat. ;)
Pass auf, ich sags nochmal, dass ich wirklich - ich beteuere es - von keinerlei Polemik, Zynismus, Ideologie usw. getrieben bin ... Ich bin Befürworter von Veränderungen. Grundlegender Veränderungen allerdings. Zum Beispiel unkritischer Technologie-Gläubigkeit betreffend.

Und ich liebe es, eine Stadt wie Prag wirklich kennenzulernen. Das heißt: Eine ungefähre geographische Vorstellung von Größe, Lage, Anordnung der Stadtteile zu haben. Absolut und völlig zweckfrei. Die habe ich! Auch ohne alle Straßen im Kopf zu haben.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mi 2. Aug 2017, 12:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Re:

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Aug 2017, 12:47)

So. Und nunmahl ernsthaft:

Es gibt in meinen Beiträgen in diesen Foren glaube ich kaum einen einzigen, der sich nicht direkt oder indirekt gegen politischen Konservativismus richtet. Von lateinisch "conservare" (erhalten, bewahren). Das betriftt ganz besonders den aktuellen politischen Konservatismus in Osteuropa.

Dass ich nicht gleichzeitig die Durchsetzung global agierender Technologie-Konzerne wie Google, Facebook oder Amazon uneingeschränkt gutheiße, ist dein Problem. Nicht meins.

Wenn es in mir irgendeine Art von "Wut" gibt, dann die auf Nichtveränderung. Ich meine das ganz ehrlich. Nicht polemisch und auch nicht persönlich gegen dich gerichtet.
Aha! Wir kommen der Sache schon näher. Es geht also gar nicht um die vorgeschobene Technologie, sondern um die Unternehmen, welche damit ihr Geld machen. Warum nicht gleich so? Da muss man nicht bei Leuten, die Technik nicht verteufeln, annehmen, dass sie ebenfalls unkritische Menschen sind, aber im exakten Gegenteil alles gutheißen statt alles abzulehnen. So schlicht ist auch der Kulturoptimismus nicht.
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 12:54)

Aha! Wir kommen der Sache schon näher. Es geht also gar nicht um die vorgeschobene Technologie, sondern um die Unternehmen, welche damit ihr Geld machen. Warum nicht gleich so? Da muss man nicht bei Leuten, die Technik nicht verteufeln, annehmen, dass sie ebenfalls unkritische Menschen sind, aber im exakten Gegenteil alles gutheißen statt alles abzulehnen. So schlicht ist auch der Kulturoptimismus nicht.
"Technik verteufeln" oder "nicht verteufeln" ist Kindergarten. Wenn ich vorhin geschrieben habe, dass das Verstehen des Sinns des Universums am Ende letztlich wichtiger ist, als zu wissen, wie man am schnellsten zum Senefelder Platz kommt, dann schließt das mit ein, dass dies ohne Zuhilfenahme und genaue Kenntnis von modernen Computer-Algebra-Systemen zur Handhabung des formal-mathematischen Apperats der Quantenphysik wie Mathcad, Maple oder Mathematica selbst für die paar Hundert oder Tausend Erdenbewohner, die wissen, worum es überhaupt geht, kaum möglich ist.
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Re: Re:

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Aug 2017, 13:04)

"Technik verteufeln" oder "nicht verteufeln" ist Kindergarten. Wenn ich vorhin geschrieben habe, dass das Verstehen des Sinns des Universums am Ende letztlich wichtiger ist, als zu wissen, wie man am schnellsten zum Senefelder Platz kommt, dann schließt das mit ein, dass dies ohne Zuhilfenahme und genaue Kenntnis von modernen Computer-Algebra-Systemen zur Handhabung des formal-mathematischen Apperats der Quantenphysik wie Mathcad, Maple oder Mathematica selbst für die paar Hundert oder Tausend Erdenbewohner, die wissen, worum es überhaupt geht, kaum möglich ist.
Der "Sinn" des Universums ist auch mit den besagten Systemen nicht möglich. Was aber möglich ist: jeder Mensch entscheidet selbst, was ihm wichtig ist und was nicht. Das gilt nicht nur für Horst Rittels wicked problems. Genauso ist es jedem selbst überlassen, ob er schlichte Navigationsdienste für den Eingang zu Sodom und Gomorrha hält, weil ihm der Anbieter missfällt.
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Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 13:22)

Der "Sinn" des Universums ist auch mit den besagten Systemen nicht möglich.
Natürlich nicht. Der Sinn des Universums hängt nicht im mindesten von der Existenz menschengeschaffener Sofware-Systeme ab. Aber die Menschen können sich sehr wohl ihrer bedienen!
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Re: Re:

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Aug 2017, 13:41)

Natürlich nicht. Der Sinn des Universums hängt nicht im mindesten von der Existenz menschengeschaffener Sofware-Systeme ab. Aber die Menschen können sich sehr wohl ihrer bedienen!
Damit wird ja die Prämisse aufgestellt, dass das Universum definitiv einen Sinn hätte. Das ist bloß wieder falsch. Das Ergebnis kommt stets am Ende und nicht am Anfang. Kannst ja mal wie ich früher schauen, wie Du zur Haltestelle Magnusstraße kommst. Vielleicht hilft man Dir da weiter, wenn Du höflich nachfragst.
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Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 13:22)

Der "Sinn" des Universums ist auch mit den besagten Systemen nicht möglich. Was aber möglich ist: jeder Mensch entscheidet selbst, was ihm wichtig ist und was nicht. Das gilt nicht nur für Horst Rittels wicked problems. Genauso ist es jedem selbst überlassen, ob er schlichte Navigationsdienste für den Eingang zu Sodom und Gomorrha hält, weil ihm der Anbieter missfällt.
Nochmal und wenns auch vielleicht langsweilig wird: "Für nahezu unverzichtbar halten" ≠ "für den Eingang von Sodom und Gommorrha halten". So gut wie alle Ratschläge für eine vernünftige Kommunikation laufen darauf hinaus, wenigstens im ersten Ansatz auf jegliche indirekte Relfektion zu verzichten. Heißt: Nur auf das zu antworten, was wirklich gesagt und geschrieben wurde. Und nicht auf das, was vermeintlich gemeint sein könnte.
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 13:47)

Damit wird ja die Prämisse aufgestellt, dass das Universum definitiv einen Sinn hätte. Das ist bloß wieder falsch. Das Ergebnis kommt stets am Ende und nicht am Anfang. Kannst ja mal wie ich früher schauen, wie Du zur Haltestelle Magnusstraße kommst. Vielleicht hilft man Dir da weiter, wenn Du höflich nachfragst.
Die Prämisse selbst ist hinterfragbar, sicher. Bei der Frage nach der Magnusstraße habe ich möglicherweise die Gelegenheit, ein hübsches Mädchen oder eine attraktive junge Frau zu betrachten.
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Re: Re:

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Aug 2017, 13:50)

Die Prämisse selbst ist hinterfragbar, sicher. Bei der Frage nach der Magnusstraße habe ich möglicherweise die Gelegenheit, ein hübsches Mädchen oder eine attraktive junge Frau zu betrachten.
Wenn Du das für wichtiger hältst als Fragen zum Universum, dann ist das vollkommen in Ordnung.
schokoschendrezki hat geschrieben:
Nochmal und wenns auch vielleicht langsweilig wird: "Für nahezu unverzichtbar halten" ≠ "für den Eingang von Sodom und Gommorrha halten". So gut wie alle Ratschläge für eine vernünftige Kommunikation laufen darauf hinaus, wenigstens im ersten Ansatz auf jegliche indirekte Relfektion zu verzichten. Heißt: Nur auf das zu antworten, was wirklich gesagt und geschrieben wurde. Und nicht auf das, was vermeintlich gemeint sein könnte.
Ich habe nirgends behauptet, dass Du die Technologie für komplett verzichtbar hältst. Folglich brauchst Du mir nicht mitteilen, dass Du (fast) das Gegenteil geschrieben hast. Den Ratschlag könntest Du Dir selbst mal zu Herzen nehmen. Oder gehörst Du zur Clique "Ratschläge sind auch Schläge"?
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 13:54)

Wenn Du das für wichtiger hältst als Fragen zum Universum, dann ist das vollkommen in Ordnung.


Ich habe nirgends behauptet, dass Du die Technologie für komplett verzichtbar hältst. Folglich brauchst Du mir nicht mitteilen, dass Du (fast) das Gegenteil geschrieben hast. Den Ratschlag könntest Du Dir selbst mal zu Herzen nehmen. Oder gehörst Du zur Clique "Ratschläge sind auch Schläge"?
Mit der Ablehnung moderner Technologien kann man auch über Kompasse und Sextanten jammern.
Das unterscheidet sich nur geringfügig. Es ist nicht das Problem grundlegend unterschiedlicher Ansichten. Sondern das Problem unterschiedlicher Kommunikationsweisen.
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Re: Re:

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Aug 2017, 14:01)

Das unterscheidet sich nur geringfügig. Es ist nicht das Problem grundlegend unterschiedlicher Ansichten. Sondern das Problem unterschiedlicher Kommunikationsweisen.
Ich hab doch schon zur Kenntnis genommen, dass Deine Wut auf diese Technologien gar nicht die Dienstleistungen an sich sind, sondern die Anbieter. Für die Kommunikation wäre es daher hilfreich, wenn man gleich offen sagt, was man meint. Sonst passiert eben, was passiert ist: sobald jemand widerspricht, gehst Du fundamentalistisch davon aus, dass die Person ganz schwarz-weiß einfach das exakte Gegenteil vertritt. Und so hegst Du einen Groll gegen Google und nimmst an, dass jemand alles Zukünftige abnicken würde, nur weil er den Nutzen von Dienstleistungen erkannt hat. Dabei sprach davon niemand. Der Verweis auf Kompasse und Sextanten diente nur der Veranschaulichung, dass die gewohnte, akzeptierte Technik der Kindheit halt auch nicht schon immer da war, sondern entwickelt wurde und Bedenken auslöste. Sollte doch ersichtlich sein, wenn man den Kontext betrachtet.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Selina »

Die "Weltmachtstellung" von Google ist natürlich scharf zu kritisieren. Und man hat ja die Möglichkeit, andere Suchmaschinen zu nutzen. Zumal Google ja längst auch sämtliche andere Felder besetzt hat. Einen kritischen Blick auf diese Form der Globalisierung zu werfen, finde ich schon ganz gut. Das zu tun, bedeutet ja nun auch nicht unbedingt, technikfeindlich zu sein.
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 14:09)

Ich hab doch schon zur Kenntnis genommen, dass Deine Wut ...
Ab hier habe ich nicht mehr weitergelesen. Das nur nebenbei von einem fröhlichen, gutgelaunten pf-Nutzer :p
Du müsstest "Wut" oder "Groll" irgendwo ganz konkret zitieren oder wenigstens irgendwie indirekt in meinen Beiträgen nachweisen können. Wirst Du aber nicht. Du redest gegen eine selbsprojektierte Wut-Person, die du einfach als Gegen-Redner brauchst ...der ich aber nicht bin!
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mi 2. Aug 2017, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Re:

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Aug 2017, 14:30)

Ab hier habe ich nicht mehr weitergelesen.
Es ist auch schöner, hübschen Frauen hinterherzuschauen statt... Du weißt schon.
Labskaus!

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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von frems »

Selina hat geschrieben:(02 Aug 2017, 14:23)

Die "Weltmachtstellung" von Google ist natürlich scharf zu kritisieren. Und man hat ja die Möglichkeit, andere Suchmaschinen zu nutzen. Zumal Google ja längst auch sämtliche andere Felder besetzt hat. Einen kritischen Blick auf diese Form der Globalisierung zu werfen, finde ich schon ganz gut. Das zu tun, bedeutet ja nun auch nicht unbedingt, technikfeindlich zu sein.
Bedeutet es nicht, richtig. Das wäre nämlich ein Strohmanntrugschluss. Die Aussage war bloß, dass man die Geschäfte Googles (etc.) nie hinterfragen würde, nur weil man nicht den technischen Fortschritt beklagt. Da macht Google uns dumm, verkümmert die Sinne und raubt uns mit der Digitalisierung jegliche Kompetenzen zur Reflexion. Das kann man alles in diesem Forum regelmäßig lesen. Was bei all den Behauptungen bloß fehlt, sind die Belege. Wenn dann noch versehentlich herausrutscht, dass die besagte Machtstellung das private Hauptproblem ist, macht das die Behauptungen nicht aussagekräftiger, sondern ausufernder.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 14:35)

Bedeutet es nicht, richtig. Das wäre nämlich ein Strohmanntrugschluss. Die Aussage war bloß, dass man die Geschäfte Googles (etc.) nie hinterfragen würde, nur weil man nicht den technischen Fortschritt beklagt.
Die Frage ist, wer denn eigentlich "den technischen Fortschritt beklagt". Wer bitte? Nutzername reicht! Denn ich kenne keinen.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Selina »

Wenn man nicht so träge wäre, könnte man sich bei allen technischen Neuerungen ja immer um eine Alternative zum jeweiligen Weltgiganten bemühen. Also man kann ja gerne ein Smartphone haben, aber muss es unbedingt das Samsung Galaxy S6, S7 oder S8 sein? Oder ein Apple-Iphone? Gibt es nicht Alternativen, um kleinere Anbieter ein wenig zu pushen? Muss es dieses oder jenes sein? Gehts nicht auch anders? Wie oft stellen wir uns denn eigentlich solche nicht unintelligenten Fragen? Ich glaube, eher selten.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Aug 2017, 14:47)
Die Frage ist, wer denn eigentlich "den technischen Fortschritt beklagt". Wer bitte? Nutzername reicht! Denn ich kenne keinen.
Vielleicht kennst Du diesen Zeitgenossen:
schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Jul 2017, 16:13)
Stahl, Beton, Technikbegeisterung ... Heute klebt am Empfangseingang ein gelbes Plakat mit Käufersuche und weiter oben scheißen die Tauben den Betonklotz zu. Die Liste derartiger technologischer Sackgassen ließe sich endlos fortsetzen.
schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Jun 2017, 21:39)
Die Kernaussage, dass Technologie zunehemend die Fähigkeit zur Selbsthinterfragung verliert, ist richtig. Und das Ergebnis dieser Selbsthinterfragung muss ja keineswegs immer oder auch nur überwiegend negativ ausfallen. Aber sie sollte stattfinden und unterschiedliche persönliche Ergebnisse dieser Hinterfragung sollten nebeneinander koexistieren können.
Zunehmender Verlust, endlose Liste technologischer Sackgassen. Hm! Sind das keine Klagelieder?
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(02 Aug 2017, 14:58)
Vielleicht kennst Du diesen Zeitgenossen:
Zunehmender Verlust, endlose Liste technologischer Sackgassen. Hm! Sind das keine Klagelieder?
Nein. Denn
das Ergebnis dieser Selbsthinterfragung muss ja keineswegs immer oder auch nur überwiegend negativ ausfallen.
An sich ist "macht uns Google dumm" ein interessantes Thema, um das es sich zu diskutieren eigentlich lohnte. Bislang oder momentan jedenfalls gibts nur einen selbstbezüglichen DIsput gegen imaginierte Technikfeinde.

An dem ich mich gewiss nicht beteiligen werde.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Brainiac »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 13:46)

Das Problem weiter oben ist eben quasi die Streiternsthaftigkeit. Zwei Phänomene gibt es sehr häufig in Onlinediskussionen: 

Nummer eins: Nicht auf Argumente seiner Mitdiskutanten zu antworten sondern auf antizipierteArgumente. Nicht auf das, was ein Mitdiskutant sagt oder schreibt sondern auf das, was jemand meint, dass es sein Mitdiskutant gemeint habe.

Nummer zwei: Bei Abwesenheit einer echten Gegenposition, die man für starke Argumentation glaubt zu brauchen, diese Gegenposition einfach dem Nächstbesten zu unterstellen.

Beide Phänomene gehören zu den Spitzenreitern bei den Standard-Big-No-Nos für Online-Diskussionen. Es müsste eine Person her, die wenigstens ein Basiswissen für guten Diskussionsstil hat und Threads wie diesen hier entsprechend moderierte.
Da kann ich leider nicht mit dienen, ich habe von "gutem Diskussionsstil" keine Ahnung. :(

Vielleicht eine Anfrage an den Verein stellen? :)

(Dass man mit solchen Mod-Prinzipien die Messlatte für Beiträge sehr hoch legt und bei konsequenter Umsetzung nur noch und ununterbrochen am Entfernen / Editieren ist, ist dir klar, oder?)
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von schokoschendrezki »

Brainiac hat geschrieben:(02 Aug 2017, 22:09)
(Dass man mit solchen Mod-Prinzipien die Messlatte für Beiträge sehr hoch legt und bei konsequenter Umsetzung nur noch und ununterbrochen am Entfernen / Editieren ist, ist dir klar, oder?)
Ist mir schon klar. Dennoch: Am Grundprinzip vernünftigen Kommunizierens ... dass man nämlich nur auf das eingeht, was tatsächlich behauptet wird, und nicht auf etwas, was nur als Annahme, Vorstellung, Anitizipation angenommen wird, führt kein Weg vorbei.

"Wut auf Technologien", "Ablehner jeglicher Veränderungen" ... wo bitte habe ich das behauptet oder auch nur angedeutet? Veränderung und Technologie ist die Basis meines Lebensmodells. Nicht nur irgendwie abstrakt und polemisch sondern ganz konkret und real. Ich verdiene mit Java-Programmierung, SQL, Management von komplexen Netzwerk-Applikationen, aktuell Einführung und Implementation von Student-Cards meinen Lebensunterhalt. Und das nicht schlecht. Glaubt man ernsthaft daran, dass sich daraus eine "Wut auf Technologien" ableiten lässt?


Es ist nicht das Problem, dass man mit sehr konfrontativen Meinugsäußerungen klarkommen muss. Ich diskutiere mit Leuten hier, die nun wirklich und definitiv eine andere Meinung vertreten. Und: es macht mir Spaß! Mit User frems, bei dem das Problem wirklich nicht darin besteht, dass er eine indiskutable politische Richtung vertritt. sondern schlicht darin, dass er nicht weiß, was Diskussionskultur bedeutet, ist das nicht möglich.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Lässt man mal alle persönlichen Befindlichkeiten bei den einzelnen Beiträgen wech - ob da noch z.Z. 108 Beiträge übrigbleiben würden :?:

Ein kleiner Schwank aus meiner beruflichen Zeit - war mal ein sehr guter "Kenner" der inzwischen antiquierten "Klappertechnik" - gemeint sind Steuerungen mittels einer großen Zahl von "Schützen" - eigentlich deren Kontakte. Das komplette "Programm" als Hardware - tausende Drähtchen die (meist) sinnvoll von Kontakt zu Kontakt und zu den "Endschaltern" in der Peripherie führten.

Um so was zu realisieren, mussten je nach Umfang solcher Schaltungen jede Menge Seiten mit Schaltplänen zueinander in Bezug gebracht werden - Symbole und Beschriftungen genormt und bekannt sein, um die Funktion - mindestens Teilfunktionen - so verstehen zu können, wie andere z.B. die Zusammenhänge in einem Musikstück (hoffentlich stimmt letzteres, davon habe ich keine Ahnung). Bei Störungen musste man an den "Symptomen" erkennen wo der oder die Fehler liegen könnten. Es gibt Rechenmethoden um z.B. überflüssige Kontakte zu eliminieren oder man kann das "gefühlsmäßig".

Die umfangreichen Schaltpläne mussten permanent "revidiert" werden, mit einer "natürlichen" Fehlerquote die sich unerfreulich vergrößert, wenn man versucht das Ganze wirklich fehlerfrei zu gestalten.

Inzwischen ist ein großer Teil der Hardware durch sog. "Speicherprogrammierbaren Steuerungen" (SPS) ersetzt worden. Alle vorher über Hilfskontakte hergestellten Verbindungen lassen sich nun am PC oder sonst einem Eingabegerät am Schreibtisch vorab herstellen und oh Wunder auch testen. Gleichartige oder Variationen solcher Schaltungen können schlich "kopiert" und oder entsprechend angepasst werden. Die Darstellung ist nun bildhaft und keiner muss mehr alle möglichen Standardschaltungen im Kopf haben um zu verstehen was da passiert - manchmal nur "passieren sollte".

Jetzt könnte jeder der vergangenen Technologieform herzzerreißend nachweinen und den Fortschritt beklagen. Oder wesentlich sinnvoller, die neuen Methoden möglichst schnell erlernen, die Möglichkeiten die über die Vorgängertechnologie teilweise weit hinausgeht begreifen, lernen und nutzen. Für mich ist letzteres jedenfalls ein logischer Vorgang. Das Schema wende ich überall an. Das dabei kommerzielle Störfaktoren ärgerlich sind, kann doch den Kern, die Nützlichkeit solcher Systemveränderungen nicht wirklich annullieren. Trennt man diese Faktoren und nutzt den wesentlichen Teil des Systems, wo ist dann das Problem ?

Zurück zur "SPS" - ein großer dt. Hersteller benötigte deutlich länger als die "Mitbewerber" um zu erkennen, "kommandozeilenorientiert" mag ja irgendwie "näher" am Objekt zu sein, aber eine Graphische Oberfläche, wo die Regeln (wie alles grundsätzlich zusammenwirken soll) inhärent bereits erzwungen werden, kommt der Routine entgegen, veranlasst aber den Probanden, diesen Teil des Wissens zu vernachlässigen. So wird zwar das Ergebnis "fehlerfrei", aber "warum" das so ist kann dann verloren gehen, wenn nur mit solchen Systemen gearbeitet wird.

So oder vergleichbar dürfte das schlichtweg überall in der "modernen Welt" sein. Es gilt möglichst überall zu begreifen wie wichtig sog. "Nebenaspekte" sind, um sie bei seinem Tun oder Lassen entsprechend ihres "Gewichts" zu berücksichtigen.

Wer im WWW "herum surft", sollte wissen, wie er sich z.B. der Verfolgung / Beeinträchtigungen durch alles was zusätzlich zu einer Suche und oder auf einer WEB-Seite versucht Daten über mich zu sammeln - was mir persönlich eben nicht gleichgültig ist. Das solch "Blockerprogramme" auch Nachteile haben (ich verwende "uBlock Origin") muss man wissen und entsprechend akzeptieren. Wem das völlig gleichgültig ist, mag so agieren - ich sehe das eben anders.

Wer sich die Zeit nimmt, solche Zusammenhänge zu analysieren und auf seine eigenen Erwartungen abzustimmen, wird weder "dumm" - was ja die Bezeichnung für "WIKI : ...einen Mangel an Intelligenz, pars pro toto auch eine daraus resultierende törichte Handlung" und somit VORHER bereits vorhanden sein muss und wohl kaum durch Nutzung von Suchmaschinen wie "Google" erst hervorgerufen wird.

Meint doch die selbe Quelle :
WIKI hat geschrieben:Im engeren Sinne bezeichnet Dummheit die mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen beziehungsweise zu lernen.

Dieser Mangel beruhe teils auf Unkenntnis von Tatsachen, die zur Bildung eines Urteils erforderlich sind, teils auf mangelhafter Intelligenz oder Schulung des Geistes oder auf einer gewissen Trägheit und Schwerfälligkeit im Auffassungsvermögen beziehungsweise der Langsamkeit bei der Kombination der zur Verfügung stehenden Fakten (siehe Urteilsvermögen).

In diesem Sinne nennt Kant den „Mangel an Urteilskraft“ als „das, was man Dummheit nennt“, und postuliert, dass „einem solchen Gebrechen ... gar nicht abzuhelfen“ sei.
Es muss also bereits "Dummheit" vorliegen um durch Googel lediglich darin bestärkt zu werden.

Ergo kann man mit Fug und Recht behaupten, Googel macht NICHT dumm, wer allerdings bereits "dumm" ist, sollte die Dosis möglichst gering halten :p

"Digitale Demenz" - "Cyberkrank" sind Vorstellungen des deutscher Psychiaters, Psychologe und Hochschullehrer Manfred Spitzer. Dessen Thesen sind keineswegs unwidersprochen. Ohnedies mangelt es der Psychologie an naturgesetzlichen Zusammenhängen.

"Fluch oder Segen" ? Nichts was Menschen je erfunden haben, lässt sich NICHT auch missbrauchen. Es liegt letztendlich an jedem selbst Dinge auf ihre "Brauchbarkeit" für ihn und seine Ambitionen zu untersuchen, um herauszufinden ob und wie er / sie möglichst viel Nutzen und möglichst geringen Schaden daraus ziehen kann.

Habe eben nochmal den "Starter" gelesen. Eine gute Idee um das Nachlesen zu erleichtern, wenn es einen Link gibt. Hier isser : Quelle : FAZ "Technologischer Fortschritt - Macht uns Google dumm?"

Im Prinzip muss wohl überall entschieden werden - ist nun der Weg das Ziel oder besteht daran warum auch immer ein geringes Interesse und man ist in der Hauptsache am eigentlichen Ziel interessiert und der "Weg" ist die Nebensache.

Das beide Aspekte zwischen null und vollständig auch gleichzeitig eine Bedeutung haben, hängt letztendlich mit "meinem Vorhaben" zusammen. Bei navigieren durch eine unbekannte Gegend mittels eines Navis oder der Software auf Smartphone - Tablett & Co, ist es bestimmt kein Fehler, die Grundlagen von Karte usw. zu kennen. Das lässt sich recht gut miteinander vereinbaren. Nur muss das jemandem "irgendwann" einmal "beigebracht" werden. Wie sonst soll zwischen einer ergebnisorientierten Maschine und den Grundlagen auf denen das alles beruht, ein verständlicher Zusammenhang hergestellt werden ?

Sicher um ein Navi zu bedienen, muss niemand Herrn Einstein und seine Erkenntnisse kennen - schaden kann es allerdings nicht ! Nahezu alles hängt mit allem "irgendwie" zusammen. Wer als Kind von seiner Umgebung nicht darin bestärkt wird, wird als Erwachsener wohl kaum diesen wichtigen Aspekt verstehen und schlimmer noch, an seinen Nachwuchs weitergeben können. Die Neugier, weiterzusuchen, möglichst viel von dieser Welt zu erfahren und zu verstehen, ist ein probates Mittel gegen all diese Anfeindungen. Soll ja auch der altersbedingten Demenz, dem „Nachlassen der Verstandeskraft“ entgegenwirken. Bleibt in Einzelfällen die Hoffnung, da sei etwas "was nachlassen könnte"... :p
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Brainiac »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Aug 2017, 08:11)

Ist mir schon klar. Dennoch: Am Grundprinzip vernünftigen Kommunizierens ... dass man nämlich nur auf das eingeht, was tatsächlich behauptet wird, und nicht auf etwas, was nur als Annahme, Vorstellung, Anitizipation angenommen wird, führt kein Weg vorbei.

"Wut auf Technologien", "Ablehner jeglicher Veränderungen" ... wo bitte habe ich das behauptet oder auch nur angedeutet? Veränderung und Technologie ist die Basis meines Lebensmodells. Nicht nur irgendwie abstrakt und polemisch sondern ganz konkret und real. Ich verdiene mit Java-Programmierung, SQL, Management von komplexen Netzwerk-Applikationen, aktuell Einführung und Implementation von Student-Cards meinen Lebensunterhalt. Und das nicht schlecht. Glaubt man ernsthaft daran, dass sich daraus eine "Wut auf Technologien" ableiten lässt?


Es ist nicht das Problem, dass man mit sehr konfrontativen Meinugsäußerungen klarkommen muss. Ich diskutiere mit Leuten hier, die nun wirklich und definitiv eine andere Meinung vertreten. Und: es macht mir Spaß! Mit User frems, bei dem das Problem wirklich nicht darin besteht, dass er eine indiskutable politische Richtung vertritt. sondern schlicht darin, dass er nicht weiß, was Diskussionskultur bedeutet, ist das nicht möglich.
Na ja. Ich lasse das jetzt erst mal so stehen, behalte mir aber hiesige Aufräumaktionen vor.

Wenn dich ein Feedback zu der Diskussion dieses Stranges von meiner Seite interessiert. Der Beitrag von frems, auf den du dich beziehst, war wohl dieser? http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p3961380 Dort unterstellt er dir aber persönlich keine Zukunftsfeindlichkeit, widerspricht nur deiner Ansicht (sinngemäß), dass die Navi-Nutzung zur Einschränkung der Weltsicht führen würde. Daraufhin hat sich eure Auseinandersetzung immer weiter hochgeschaukelt, weil ihr beide jeweils Beiträge der Gegenseite in den falschen Hals bekommen habt, so wie ich das sehe.

Was sollte jetzt jemand hier im Nachhinein wegmoderieren und dabei entscheiden, was davon "gute Diskussionskultur" war und was nicht? Ich sehe dazu keinen Ansatz. M.E. muss man mit solchen Diskussionsentwicklungen und Eskalationen in einem Forum bis zu einem gewissen Grade leben. Wir sind hier in einem Politikforum, wo die Emotionen gerne mal hochkochen, und das ist auch richtig so und kann nicht anders sein.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Fazer »

Fuerst_48 hat geschrieben:(30 Jul 2017, 23:16)

Bist du immer so eingeschränkt in deinem Denken?? Stell dir einen Mega-Crash vor, der das NET lahmlegt. Wie viele (vornehmlich) Youngsters stehen dann hilflos da, weil ihnen Lexika, Wörte- oder Sachbücher fremd sind.
In so einem Fall geht mit Wikipedia herunterladen GAR NICHTS MEHR!
Nachvollziehbar??
Bei einem kompletten NET Crash haben wir ganz andere Probleme als ein paar Jugendliche, die jetzt kein Wikipedia mehr nutzen können ...
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Fuerst_48 »

Fazer hat geschrieben:(04 Aug 2017, 00:54)

Bei einem kompletten NET Crash haben wir ganz andere Probleme als ein paar Jugendliche, die jetzt kein Wikipedia mehr nutzen können ...
Die Abhängigkeit vom NET ist dann offenkundig. Wer sich anders zu helfen weiß, ist im Vorteil. Aber die Probleme wären gewaltig, das stimmt.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von unity in diversity »

Wenn man die richtigen Suchbegriffe kennt, macht Google schlau.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Senexx »

Google macht nicht direkt dumm, sondern lässt sich die Dummen sich schlau fühlen. Ermutigt sie mitzuschwandronieren, wo sie besser schweigen sollten. In diesem Forum gibt es zahlreiche anschauliche Beispiele für dieses Phänomen.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von unity in diversity »

Manchmal bringt Google keine verwertbaren Erkenntnisse:
http://www.geektime.co.il/gartner-acquires-senexx/
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Shellsort »

So etwas wie "digitale Demenz" gibt es nicht.
Meine Fragen sind nur Fragen, und gegen niemanden gerichtet.
Auch wenn sie blöd klingen...
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Realist2014 »

Senexx hat geschrieben:(04 Aug 2017, 17:11)

Google macht nicht direkt dumm, sondern lässt sich die Dummen sich schlau fühlen. Ermutigt sie mitzuschwandronieren, wo sie besser schweigen sollten. In diesem Forum gibt es zahlreiche anschauliche Beispiele für dieses Phänomen.
hm

auf Basis von welcher nachprüfbarer , objektiver Kompetenz schreibst du deine Beiträge? :D
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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von Grimm
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von von Grimm »

Es soll Leute geben, die dieses Forum via Google gefunden haben.
Manch einer davon schreibt hier.
Digitale Demenz.
KarlRanseier

Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von KarlRanseier »

Viele elektronische Helferlein sind durchaus kritisch zu bewerten.

So sorgten vor allem Navigationssysteme dafür, dass immer mehr Menschen die Fähigkeit, sich zu orientieren und auch selbständig Entscheidungen zu treffen, verlieren. Sie lassen sich vom Navi zur Arbeit führen, obwohl sie diese Strecke schon seit Jahren zurücklegen. Ist dann eine Straße mal gesperrt, sind sie aufgeschmissen und hilflos, sofern sie wenigstens noch mitbekommen, dass die Straße eben gesperrt ist. Häufig zu beobachten sind auch Kranke, die an den Einfahrten zu Parkplätzen einfach stehenbleiben, weil ihnen das Navi nicht sagt, welche freie Parklücke sie nutzen sollen, usw. Für Navinutzer sollte aller 6 Monate ein Idiotentest angeordnet werden, denn Orientierungslose gehören nicht in den Straßenverkehr und stellen eine Gefahr dar.

Von dem ganzen anderen elektronischen Mumpitz, der in neue Fahrzeuge serienmäßig eingebaut wird und den, abgesehen von Blinden, Grobmotorikern und absoluten Vollidioten, die jedoch nicht wirklich hinter ein Steuer gehören, kein Mensch braucht, mal ganz abgesehen...

Allgemeinbildung zählt heute tatsächlich weniger als vor vielleicht 15 Jahren, und halbwegs richtig schreiben können die meisten Abiturienten heute auch nicht mehr. Das ist schade.

Ich finde, dass man bewusst mit der Technik umgehen muss. Aber das können die meisten Leute eben nicht. Sie "googeln" nicht mal eben, wenn sie etwas nicht wissen, sondern sie hängen stundenlang an ihrem Schlaufon und ruinieren sich damit auf Dauer nicht nur ihre körperliche Gesundheit, sondern auch ihre geistige.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von frems »

KarlRanseier hat geschrieben:(07 Aug 2017, 22:45)
Viele elektronische Helferlein sind durchaus kritisch zu bewerten.
Das Problem ist selten die Technik, sondern der Nutzer. Wenn jemand offenbar noch nicht einmal weiß, dass man mit Smartphones googlen kann, dann ist das nicht die Schuld des Apparats. Selbiges für die Nutzung von dynamischen Inhalten in Navigationsgeräten, z.B. zur Verkehrslage, Baustellen und temporären Tempolimitveränderungen.

Die Schüler sind in den letzten 15 Jahren auch stets besser geworden, wofür es viele Erklärung gibt. Nur ist es nun einmal so, dass sie andere Inhalte hatten als man selbst vor Jahrzehnten. Nimm einen durchschnittlichen 50-Jährigen und lass ihn Berechnungen mit VBA in Excel anstellen, um später Diagramme der Auswertung in einem englischen Fachvortrag zu präsentieren. Müssen Gymnasiasten heute können und ihren Bregen anregen, um komplexe Skripte aufzustellen. Da hilft's wenig, wenn man selbst nur aus der Hüfte die Jahreszahl der Gründung Roms schießen kann und sich dann auf die Brust trommelt.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Wer etwas "kritisch" bewerten möchte, sollte sich zuvor mindestens ausreichend mit diesem Objekt befasst haben und ein Minimum an überprüfbarem Wissen dazu angeeignet haben.

"angeeignet" dazu meint der "DUDEN" (auch etwas, das sich über eine Suchmaschine rasch finden lässt) - den Zusammenhang muss man allerdings selbst herstellen :
DUDEN hat geschrieben:Lesefrucht

Substantiv, feminin - etwas, was jemand durch Lektüre weiß, sich angeeignet hat
Wo jemand liest, wird selbst vom "Duden" nicht vorgeschrieben - Hauptsache jemand kommt beim Lesen über mehr als drei Worte hinaus und versucht - auch wieder gleichgültig - zu verstehen, was da geschrieben steht. So wurde schon mancher zum :
DUDEN hat geschrieben:Autodidakt
Substantiv, maskulin - jemand, der sich ein bestimmtes Wissen, bestimmte Kenntnisse ausschließlich durch Selbstunterricht angeeignet hat
Wenn mir nun noch jemand verständlich erklärt, warum ich in einem solchen Fall - aufstehen soll - zum Regal eilen, soll - mich dort entweder für den Duden "Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 6 Bänden" - oder "Meyers neues Lexikon in 8 Bänden" oder gern auch "Meyers großes Taschen-Lexikon in 24 Bänden" oder in Spezialfällen "Schlag nach ! 1939" (auch vom "Bibliographischen Institut") oder - oder sonstwo nachschlagen soll. Unerfreulich, all diese Bücher hätte ich zwar (noch einige mehr ,wenn es denn sein muss) aber nicht nur das "Schlag nach !" von 1939 ist in vielerlei Hinsicht inzwischen hoffnungslos veraltet.

Wer weiß um was es geht - eine nicht unwichtige Voraussetzung, die dem Suchen im WWW vorausgeht - kann auch finden - schnell und mit etwas mehr Zeitaufwand auch umfassend. Wem diese Informationen nicht ausreichen, kann sich ebenfalls im WEB nach entsprechender Literatur "umsehen" sich altes und brandneues dort bestellen. Oder mit der entsprechenden Zugangsberechtigung in den wirklich umfangreichen Literaturdatenbanken "umsehen". Wer nur (schnell) wissen möchte "wie geht das" findet in YouTube nahezu zu jedem Thema einen mehr oder weniger kurzes Filmchen :thumbup:

Nun möchte ich den sehen, der sich in praktisch jedes Thema ohne das "Internet" zu nutzen gleichermaßen rasch und umfassend einarbeiten kann - BEVOR er / sie sich echtes Spezialwissen "außerhalb" beschafft.

Wer allerdings von sich auf all die Anderen schließt oder die "lustigen Geschichten" von furchtbar dummen Leuten die mit ihrem Navigationssystem partout nicht umgehen können, als Maßstab für "unnötig" sieht, alles, was er selbst nicht so recht versteht - nutzen möchte, verallgemeinernd für "elektronischen Mumpitz" hält, dem kann niemand helfen :dead:

Diese "vormaligen Navigationssystem" enthält u.U. - Rückfahrkameras - Einparkhilfen (bis hin zu PKW sucht und parkt sich selbst ein - auch ohne Fahrer) -Augmented Reality - Sprachsteuerung - POI sowieso - als "Head-up-Display" für statische und oder dynamische Informationen im Blickfeld des Fahrers .... usw. usf.

Dies Weiterentwicklungen mögen "weil es "so was" früher nicht gab (als wirklich tolles Argument) ja generell "elektronischer Mumpitz" sein, aber einiges davon wird zunehmend sicherheitsrelevant und findet genügend Abnehmer, die durchaus einen "Mehrwert" darin sehen. Wer älter ist - das bin ich nun mal - kann sich problemlos an Zeiten erinnern, wo noch die Richtungsanzeige aus der Seitenwand des KFZ herausklappten und ein Autoradio das Privileg einiger weniger Autofahrer war - mit Mittel- und Langwelle :eek: ....

Ich befürchte, einige sind diesem Tempo mit der allerlei Neuerungen unser gesamtes Leben "beglücken" schlicht nichtgewachsen und frei nach den Früchten die "zu hoch hängen" sind die "vermutlich" sowieso "ungenießbar".....
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KarlRanseier

Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von KarlRanseier »

frems hat geschrieben:(11 Aug 2017, 15:49)

Das Problem ist selten die Technik, sondern der Nutzer. Wenn jemand offenbar noch nicht einmal weiß, dass man mit Smartphones googlen kann, dann ist das nicht die Schuld des Apparats. Selbiges für die Nutzung von dynamischen Inhalten in Navigationsgeräten, z.B. zur Verkehrslage, Baustellen und temporären Tempolimitveränderungen.

Die Schüler sind in den letzten 15 Jahren auch stets besser geworden, wofür es viele Erklärung gibt. Nur ist es nun einmal so, dass sie andere Inhalte hatten als man selbst vor Jahrzehnten. Nimm einen durchschnittlichen 50-Jährigen und lass ihn Berechnungen mit VBA in Excel anstellen, um später Diagramme der Auswertung in einem englischen Fachvortrag zu präsentieren. Müssen Gymnasiasten heute können und ihren Bregen anregen, um komplexe Skripte aufzustellen. Da hilft's wenig, wenn man selbst nur aus der Hüfte die Jahreszahl der Gründung Roms schießen kann und sich dann auf die Brust trommelt.

Natürlich ist letztlich der Nutzer an den körperlichen und noch gravierenderen geistigen Schäden schuld, die er durch Schlaufone erleidet. Allerdings scheinen die Geräte doch so aufgebaut zu sein, dass der Suchtfaktor ganz erheblich ist. Möchte nicht wissen, wieviele Süchtige schon in Autos gelaufen sind, weil sie es auch unterwegs nicht lassen können, permanent aufs Schlaufon zu glotzen...

Und Menschen, die geistig so bereits so stark beeinträchtigt sind, dass sie Straßenschilder, temporäre Tempolimits, Fußgänger oder Radfahrer nicht mehr erkennen und rechtzeitig interpretieren können, wenn sie nicht vom Navi darauf hingewiesen werden, gehören doch keinesfalls an das Steuer eines Fahrzeuges! So weit ist die Technik noch nicht, dass sie das Hirn eines Fahrers komplett ersetzen kann. Orientierungslose sollten sich einen Blindenhund zulegen, aber doch kein Fahrrad oder gar Auto!

In der Schule wird Allgemeinwissen vermittelt. Dazu gehört es heute, Programme in einer objektorientierten Sprache schreiben zu können. Aber es gehört doch trotzdem auch noch dazu, dass man weiss, dass Madrid nicht in Italien liegt. Auch sollte man Sätze wenigstens in seiner Muttersprache halbwegs fehlerfrei schreiben können, und zwar ohne technische Hilfe. Und da sieht es in Deutschland sehr trübe aus...

Wenn man sein Gehirn nicht nutzt, weil man alles "googeln" kann, weil man auf Rechtschreibung keinen Wert legt und Gleichaltrige auch nichts wissen, abgesehen von der Anzahl ihrer "virtuellen Freunde" in irgendwelchen asozialen Netzwerken, dann baut das Gehirn recht schnell ab. Es verbraucht viel Energie, und wenn man die sparen kann, dann macht man das auch...

Deshalb kann ich die Leute nicht verstehen. NIEMALS werde ich mir ein Navi oder gar Schlaufon kaufen, denn mein Kopf ist festgewachsen, ich kann keinen Grund erkennen, ihn "outzusorucen", auch wenn das monentan gerade "in" ist. Wenn ich vielleicht 5x im Jahr an einen unbekannten Ort fahre, dann schaue ich mir vorher den Weg auf einer Karte an.

Es ist eigentlich erstaunlich, dass sich die Leute nicht alle einen Rollstuhl zulegen. Die sind vermutlich zu teuer, oder? Fährt man mit dem Rollstuhl, kann man auch seine Muskeln "entlasten" und damit in der Summe noch mehr Energie sparen. Absichtlich verblöden und gleichzeitig Sport treiben, um körperlich fit zu bleiben, ist jedenfalls inkonsequent und kaum nachvollziehbar.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Alpha Centauri »

KarlRanseier hat geschrieben:(13 Aug 2017, 02:41)

Natürlich ist letztlich der Nutzer an den körperlichen und noch gravierenderen geistigen Schäden schuld, die er durch Schlaufone erleidet. Allerdings scheinen die Geräte doch so aufgebaut zu sein, dass der Suchtfaktor ganz erheblich ist. Möchte nicht wissen, wieviele Süchtige schon in Autos gelaufen sind, weil sie es auch unterwegs nicht lassen können, permanent aufs Schlaufon zu glotzen...

Und Menschen, die geistig so bereits so stark beeinträchtigt sind, dass sie Straßenschilder, temporäre Tempolimits, Fußgänger oder Radfahrer nicht mehr erkennen und rechtzeitig interpretieren können, wenn sie nicht vom Navi darauf hingewiesen werden, gehören doch keinesfalls an das Steuer eines Fahrzeuges! So weit ist die Technik noch nicht, dass sie das Hirn eines Fahrers komplett ersetzen kann. Orientierungslose sollten sich einen Blindenhund zulegen, aber doch kein Fahrrad oder gar Auto!

In der Schule wird Allgemeinwissen vermittelt. Dazu gehört es heute, Programme in einer objektorientierten Sprache schreiben zu können. Aber es gehört doch trotzdem auch noch dazu, dass man weiss, dass Madrid nicht in Italien liegt. Auch sollte man Sätze wenigstens in seiner Muttersprache halbwegs fehlerfrei schreiben können, und zwar ohne technische Hilfe. Und da sieht es in Deutschland sehr trübe aus...

Wenn man sein Gehirn nicht nutzt, weil man alles "googeln" kann, weil man auf Rechtschreibung keinen Wert legt und Gleichaltrige auch nichts wissen, abgesehen von der Anzahl ihrer "virtuellen Freunde" in irgendwelchen asozialen Netzwerken, dann baut das Gehirn recht schnell ab. Es verbraucht viel Energie, und wenn man die sparen kann, dann macht man das auch...

Deshalb kann ich die Leute nicht verstehen. NIEMALS werde ich mir ein Navi oder gar Schlaufon kaufen, denn mein Kopf ist festgewachsen, ich kann keinen Grund erkennen, ihn "outzusorucen", auch wenn das monentan gerade "in" ist. Wenn ich vielleicht 5x im Jahr an einen unbekannten Ort fahre, dann schaue ich mir vorher den Weg auf einer Karte an.

Es ist eigentlich erstaunlich, dass sich die Leute nicht alle einen Rollstuhl zulegen. Die sind vermutlich zu teuer, oder? Fährt man mit dem Rollstuhl, kann man auch seine Muskeln "entlasten" und damit in der Summe noch mehr Energie sparen. Absichtlich verblöden und gleichzeitig Sport treiben, um körperlich fit zu bleiben, ist jedenfalls inkonsequent und kaum nachvollziehbar.

Ja Suchtfaktor Smartphone. Das da etwas dran ist kann man schwer bestreiten, sieht man sie doch alltäglich egal ob auf der Straße, in Bus oder Bahn oder beim Einkaufen, gebannt ihr Smartphone schauend, den Kopf gebeugt, moderne Techniksklaven eben :D
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Alpha Centauri »

Selina hat geschrieben:(02 Aug 2017, 14:57)

Wenn man nicht so träge wäre, könnte man sich bei allen technischen Neuerungen ja immer um eine Alternative zum jeweiligen Weltgiganten bemühen. Also man kann ja gerne ein Smartphone haben, aber muss es unbedingt das Samsung Galaxy S6, S7 oder S8 sein? Oder ein Apple-Iphone? Gibt es nicht Alternativen, um kleinere Anbieter ein wenig zu pushen? Muss es dieses oder jenes sein? Gehts nicht auch anders? Wie oft stellen wir uns denn eigentlich solche nicht unintelligenten Fragen? Ich glaube, eher selten.


Das Problem ist das nicht nur technische Fortschritt sondern materieller Wohlstand im allgemeinen, die Menschen eher bequem und träge macht.

Nicht umsonst kennt die Medizin die Begriffe Bewegungsmangel und Wohlstandskrankheiten.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(02 Aug 2017, 14:57)

Wenn man nicht so träge wäre, könnte man sich bei allen technischen Neuerungen ja immer um eine Alternative zum jeweiligen Weltgiganten bemühen. Also man kann ja gerne ein Smartphone haben, aber muss es unbedingt das Samsung Galaxy S6, S7 oder S8 sein? Oder ein Apple-Iphone? G.
frag mal die Fahrer von BMW, Porsche, Daimler usw

warum sie nicht Hyundai fahren....

das "Image"und das EIGENE Wertesystem spielt eine große Rolle...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Realist2014 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Aug 2017, 12:49)

Das Problem ist das nicht nur technische Fortschritt sondern materieller Wohlstand im allgemeinen, die Menschen eher bequem und träge macht.

Nicht umsonst kennt die Medizin die Begriffe Bewegungsmangel und Wohlstandskrankheiten.

nicht umsonst liegt die Anzahl der Mitglieder von Fitness-Studios etc bei mehr als 10 Mio...
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Realist2014 »

KarlRanseier hat geschrieben:(13 Aug 2017, 02:41)



Deshalb kann ich die Leute nicht verstehen. NIEMALS werde ich mir ein Navi oder gar Schlaufon kaufen, denn mein Kopf ist festgewachsen, ich kann keinen Grund erkennen, ihn "outzusorucen", auch wenn das monentan gerade "in" ist. .

das ist ein Fehler....

technische Neuerungen sind ja für intelligente Menschen ein Ergänzung- und kein "Outsourcing"

versuch mal während der Fahrt ne Karte zu lesen...

mit dem Navi klappt das...
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von frems »

KarlRanseier hat geschrieben:(13 Aug 2017, 02:41)
Natürlich ist letztlich der Nutzer an den körperlichen und noch gravierenderen geistigen Schäden schuld, die er durch Schlaufone erleidet. Allerdings scheinen die Geräte doch so aufgebaut zu sein, dass der Suchtfaktor ganz erheblich ist. Möchte nicht wissen, wieviele Süchtige schon in Autos gelaufen sind, weil sie es auch unterwegs nicht lassen können, permanent aufs Schlaufon zu glotzen...
Problem sind eher Autofahrer, die bei der Fahrt auf ihr Smartphone schauen. Verballhornungen werden daran nichts ändern.
Und Menschen, die geistig so bereits so stark beeinträchtigt sind, dass sie Straßenschilder, temporäre Tempolimits, Fußgänger oder Radfahrer nicht mehr erkennen und rechtzeitig interpretieren können, wenn sie nicht vom Navi darauf hingewiesen werden, gehören doch keinesfalls an das Steuer eines Fahrzeuges! So weit ist die Technik noch nicht, dass sie das Hirn eines Fahrers komplett ersetzen kann. Orientierungslose sollten sich einen Blindenhund zulegen, aber doch kein Fahrrad oder gar Auto!
Autonome Fahrzeuge werden das Problem lösen.
In der Schule wird Allgemeinwissen vermittelt. Dazu gehört es heute, Programme in einer objektorientierten Sprache schreiben zu können. Aber es gehört doch trotzdem auch noch dazu, dass man weiss, dass Madrid nicht in Italien liegt. Auch sollte man Sätze wenigstens in seiner Muttersprache halbwegs fehlerfrei schreiben können, und zwar ohne technische Hilfe. Und da sieht es in Deutschland sehr trübe aus...
Da sind die Schüler in den letzten 15-20 Jahren besser geworden. Das hättest Du googlen können. Geschimpfe über die "Jugend von heute" hilft da herzlich wenig.
Wenn man sein Gehirn nicht nutzt, weil man alles "googeln" kann, weil man auf Rechtschreibung keinen Wert legt und Gleichaltrige auch nichts wissen, abgesehen von der Anzahl ihrer "virtuellen Freunde" in irgendwelchen asozialen Netzwerken, dann baut das Gehirn recht schnell ab. Es verbraucht viel Energie, und wenn man die sparen kann, dann macht man das auch...
Wieder viele Vorurteile. Nicht Netzwerke sind ggf. asozial, sondern Personen. Zudem ist der Glaube falsch, man würde dort nicht mit realen Freunden kommunizieren können.
Deshalb kann ich die Leute nicht verstehen. NIEMALS werde ich mir ein Navi oder gar Schlaufon kaufen, denn mein Kopf ist festgewachsen, ich kann keinen Grund erkennen, ihn "outzusorucen", auch wenn das monentan gerade "in" ist. Wenn ich vielleicht 5x im Jahr an einen unbekannten Ort fahre, dann schaue ich mir vorher den Weg auf einer Karte an.
Wenn Du die Leute verstehen möchtest, empfehle ich, dass Du Dich mit dem Thema mal beschäftigst und Dich nicht in so viele Widersprüche verwickelst. Unwissen ist keine Heldentat. Vor allem dann nicht, wenn man sich als überlegen profilieren möchte.
Es ist eigentlich erstaunlich, dass sich die Leute nicht alle einen Rollstuhl zulegen. Die sind vermutlich zu teuer, oder? Fährt man mit dem Rollstuhl, kann man auch seine Muskeln "entlasten" und damit in der Summe noch mehr Energie sparen. Absichtlich verblöden und gleichzeitig Sport treiben, um körperlich fit zu bleiben, ist jedenfalls inkonsequent und kaum nachvollziehbar.
Rollstuhlfahren ist nicht weniger anspruchsvoll als Gehen. Man kann natürlich aber absichtlich Informationen meiden.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Umetarek »

Ja, schön wenn man 5x im Jahr an einen unbekannten Ort fährt, ich hab bis zu 4 Baustellen am Tag in einem Radius von ca 150km, teilweise ändert sich das Ziel unterwegs. Mein Mann hat sich ja auch lange gesträubt, aber ich bin heilfroh ein Navi zu haben.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
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Re: Macht uns Google dumm? - digitale Demenz - Fluch oder Segen?

Beitrag von Alpha Centauri »

[quote="Realist2014"](13 Aug 2017, 14:05)

nicht umsonst liegt die Anzahl der Mitglieder von Fitness-Studios etc bei mehr als 10 Mio...[/quote


Die Zahl der Übergewichtigen und Adipösen inklusive denn daraus folgenden Erkrankungen ist dennoch weit aus höher, erst recht im globalen Maßstab betrachtet.
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