Quelle„Wir können den Fakt nicht ignorieren, dass Jungs, Männer, einfach alle, kämpfen wollen“, sagt Matt Henderson, einer der beiden Rumblr-Entwickler. „Warum sollen wir das dann nicht in einem effizienteren Rahmen stattfinden lassen?“
Tatsächlich scheint Rumblr von der Einfachheit und Effizienz beliebter Dating-Apps wie Tinder inspiriert zu sein. Möchtegern-Kämpfer sollen sich ein Profil mit Eckdaten wie Alter, Größe, Gewicht und Kampfsporterfahrung anlegen können und anschließend durch ein Album mit Kämpfern in ihrer Nähe blättern, die ebenfalls Lust auf Faustsport haben. Per Chat könnten sich die Prügelwilligen verabreden, Details ausmachen, oder ein paar anstachelnde Beleidigungen austauschen: „Hey, dein Gesicht kotzt mich an. Ein paar auf die Fresse?“
Immerhin: Auch wenn es ein Fake war, war das Interesse doch groß.
QuelleDie Applikation Rumblr, eine Mischung aus Tinder und Fight club, sie existiert nicht. Auch die Varianten RumblrHER (für rein weibliche Schlachten) und RumblrGROUP (für Rudelrangeleien) sind gefälscht. Ein paar Jungs wollten damit nur Werbung für ihre Agentur machen.
Es ist dennoch interessant, welche Aufmerksamkeit die gefälschte Applikation innerhalb weniger Tage erlangt hat. Der erste Twitter-Eintrag der Erfinder Jack Kim und Matt Henderson stammt vom 29. Oktober, bis jetzt hatten mehr als 300 000 Menschen versucht, sich für die sinnbefreite Prügelei anzumelden, mehr als 1000 Zeitungen und Newsportale weltweit hatten darüber berichtet, natürlich entwickelte sich auch ein Sturm der Empörung ob der bevorstehenden Barbarei.
Man muss auch folgendes in Erwägung ziehen: Gewalt macht Spaß. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sich jedes Wochenende erlebnisorientierte Jugendliche unter dem Absingen von Fußball-Schlachthymnen oder politischen Parolen gegenseitig auf die Fresse hauen, in Discos über das Anblicken einer Frau eine veritable Keilerei entsteht oder in der Ubahn Unbeteiligten Schaden entsteht, weil jemand anderes einfach Lust auf eine Machtdemonstration hat.
Organisierte Hools treffen sich mittlerweile sogar im Wald, um ihre Prügeleien ohne polizeiliche Eingriffe durchzuführen.
Bei allen diesen Dingen entstehen unnötige Kosten und Schäden. Die Polizei muss ermitteln, durch Schäden an unbeteiligten Menschen wird diesen unnötiges Leid zugefügt, teilweise lebenslange Schäden entstehen.
Meine Frage wäre nun: Ließe sich durch so eine App all dies verhindern?
Wer bei einem Erwachen seiner Aggressionen sich einfach einen passenden Gegner aussucht, sich mit diesem unter Schadens- und Klageausschluss trifft und genau das macht, was er sonst anderen in der Ubahn oder Disco antun würde, der tobt sich aus und baut seine Aggressionen ab. Oder er merkt, dass er doch nicht so hoch auf dem Stein sitzt wie er dachte und lernt Demut.
Das funktioniert so ähnlich wie "The Purge"...dadurch, dass der Gewalt ein legaler Rahmen gegeben wird, wird für den Rest der Zeit das Aggressionspotential vermindert.
Könnte das funktionieren?
Wären andere dadurch geschützt?
Würde unsere Gesellschaft dadurch zivilisierter oder wäre das ein Zivilisationsbruch?