Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Moderator: Moderatoren Forum 4

Antworten
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Teeernte »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Dec 2017, 15:56)

Tatsächlich?
Bis vor kurzem musste man hier in meinem Kaff auf den Balkon oder auf die Terrasse gehen, wenn man mit dem handy telefonieren wollte - von surfen rede ich gar nicht.
Heute wieder ein paar Dörfer weiter gewesen, gar kein Empfang - null, niente, nada. Und das hier ist nicht etwa ostdeutsche Pampa, wo eh' kaum einer wohnt, sondern "Metropolregion Rhein-Neckar".
bei UMTS hatte man auch gedacht - mehr als 2 MBit braucht "man" nie...

...einige Anbieter hängen 10 DSLAM`s unterschiedlicher Ausbaustufen an eine 150Mbit...

- ich hätt` schon gern eine 100 MBit - ...also 70 Echte. und BIS zu XX Eu dafür zahlen. :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Teeernte »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(04 Dec 2017, 16:08)

bei dir leben doch noche wilde tiere. sogar in der wohnung...- :p
Grade da braucht man 100 Livecams...
Eine ursprünglich für Afrika entwickelte Technik soll nun abgelegene Dörfer mit Breitband-Internet versorgen.

Was für Afrika gedacht war, findet sich nun hierzulande wieder. Die vom Fraunhofer- Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) in Berlin entwickelte WiBACK-Technik (Wireless Backhaul) bringt nun auch in Deutschland für abgelegene Regionen schnelles Internet. Das berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe.
(2015)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(04 Dec 2017, 16:03)

Die Gemeinden wissen meist nicht - wie billig Glasfaser schon IST. ...und haben noch die Nase voll von den Beratern der Abfallwirtschaft und den vollkommen überhöhten Abwasserausbauschätzungen ....

Leider lässt sich eine Privatinitiative hier schwer anschieben. Es ist jedoch EINFACH und BILLIG ! Ein kompletter Spleißarbeitsplatz kostet NUR 300 Eu Miete im Monat....

Eigentlich das RICHTIGE investitionsmodell für Genossenschaften, Banken und Sparkassen - der örtliche Bauunternehmer und ein paar Versierte - ...

Man wartet.... auf wen ? ..ich weiß es auch nicht.
Ist vielleicht doch nicht ganz so billig, wenn man sich mit einem Betreiber dieses Netzwerks einigen muß? Irgendwie loswurzeln, das kann ja auch nicht zum Erfolg führen.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34805
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Misterfritz »

Teeernte hat geschrieben:(04 Dec 2017, 16:13)

Grade da braucht man 100 Livecams...

(2015)
Scheint wirklich eine interessante Alternative zu sein.
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 31950.html
Allerdings scheinen einige Gemeinden doch auf verbuddelte Leitungen zu stehen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Dec 2017, 15:56)

Und das hier ist nicht etwa ostdeutsche Pampa, wo eh' kaum einer wohnt, sondern "Metropolregion Rhein-Neckar".
Gepriesen sei die Privatisierung. Solche Infratrukturen (wie auch Strom, Wasser, Bahn) gehören in Staatshand, jeder Anbieter kann sich zu einem moderaten Preis einmieten und sein Produkt anbieten, das beste Produkt gewinnt am Markt. Zur Förderung nicht so dicht besiedelter Regionen könnte der Staat auch geringe Mieten nehmen, dafür die in den Ballungsgebieten erhöhen, damit bleibt das Land attraktiv für dei Anbieter und in den Städten sorgt der Wettbewerb für niedriges Preise. Aber nö, man musste ja alles verramschen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Für das Geld, was derzeit und in Zukunft bei uns in den Ausbau des Glasfasernetzes gesteckt wird (häufig bzw. meist müssen wegen fehlender Kabelkanäle Straßen und Bürgersteige aufgebuddelt werden) sollte man das Geld besser in die drahtlose Infrastruktur stecken und bundesweit und lückenlos ein 4G-Netz realisieren. Was Finnland kann, können wir doch wohl auch. mich ärgert es tierisch, dass hier immer noch das Glasfaserkabel als das Nonplusultra in der digitalen Welt gefeiert wird.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Hast du denn noch nie etwas von Elektrosmog gehört? Das ist total gefährlich! :dead:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Ich trage einen Kupferhelm, habe alle Räume unseres Hauses von einem Schamanen auspendeln lassen und schlucke dreimal täglich Entgiftungstabletten, die alle schädigenden Strahlen aus meinen Körper mit dem Urin ausscheiden lassen. ist nicht ganz billig, aber man lebt ja nur einmal.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34805
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Misterfritz »

Raskolnikof hat geschrieben:(04 Dec 2017, 19:24)

Für das Geld, was derzeit und in Zukunft bei uns in den Ausbau des Glasfasernetzes gesteckt wird (häufig bzw. meist müssen wegen fehlender Kabelkanäle Straßen und Bürgersteige aufgebuddelt werden) sollte man das Geld besser in die drahtlose Infrastruktur stecken und bundesweit und lückenlos ein 4G-Netz realisieren. Was Finnland kann, können wir doch wohl auch. mich ärgert es tierisch, dass hier immer noch das Glasfaserkabel als das Nonplusultra in der digitalen Welt gefeiert wird.
Es ist natürlich die Frage, wie man diese Funk-Infrastruktur gegen Diebstahl und vor Zerstörung schützt. Verbuddelte Kabel werden selten geklaut ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41446
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von jack000 »

Raskolnikof hat geschrieben:(04 Dec 2017, 14:20)

Ja, aber die Finnen hatten ein best ausgebautes Kabelnetz. Selbst der einsamste Bauernhof in Nordkarelien wurde per Kabel mit Telefon und Internet versorgt.
Quelle?
Heute sieht man entlang der Schotterpisten abseits der asphaltierten Straßen häufig Telegrafenmasten, an denen das gekappte oder abgerissene Telefonkabel von einst am Boden liegt.
M.W. ist es so, dass die schon alle Handys hatten als das hier noch eine Ausnahme war, weil es eben billiger ist die einsamen Regionen per Mobilfunk zu versorgen anstatt umständlich und teuer in jedes Kaff Kabel zu verlegen.
=> Somit entfällt auch Standortnachteil für Mobilfunk wie z.B. in Deutschland damals wo tatsächlich jede Baracke per Telefondraht vorhanden war und nur die Neukunden vom Mobilfunk die Mobilfunkinfrastruktur bezahlen mussten während es in Regionen wo alle Mobilfunk nutzen müssen (Weil es keine Alternative gibt) die Einnahmen komplett in die Infrastruktur fließen und so ein umfangreicherer Ausbau gewährleistet werden kann.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
SpukhafteFernwirkung
Beiträge: 1017
Registriert: Fr 28. Okt 2016, 20:53

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

wow zocken kann man über lte jedenfalls nicht. ich hab mal mit ner freundin über ihr lte telefoniert, die saß am hauptbahnhof im ice, ich hab kein wort verstanden...-
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Teeernte »

Mit leeren Pflanzenölbehältern der Hilfsorganisation USAID, Maschendraht und Autobatterien haben Mitglieder des Fabfi-Projekts zunächst in der afghanischen Stadt Jalalabad erfolgreich ein WLAN-Netzwerk aufgespannt. Die aus den dort verfügbaren Materialien gebauten Antennen der Knotenpunkte sind mobil und funken mit 11,5 Mbps über eine Strecke von bis zu sechs Kilometern.

Die mit Routern bestückten Blechantennen werden über die Stadt verteilt. Deren parabolische Form erhöht die Reichweite zwischen zwei Knotenpunkten. Autobatterien sorgen für den nötigen Strom. Neben der Reichweite sind die WLAN-Netze auch besonders mobil und lassen sich schnell in Krisengebieten aufspannen. Jeder Knoten kostet in etwa 60 US-Dollar - samt Router.

In Jalalabad ist es den Mitgliedern des Fabfi-Projekts gelungen, das Netz mit 45 Knotenpunkten über fast die gesamte Stadt zu spannen. Die längste Distanz zwischen zwei Knoten beträgt sechs Kilometer zwischen Wasserturm und Krankenhaus. Mit 11,5 Mbps ist die Verbindung zwar nicht sonderlich schnell, trotzt aber "Platzregen, Smog und ein paar richtig großen Bäumen." In das Netz kann sich jeder einklinken. Ein Teil des von MIT mitgetragenen Projekts bestand darin, den Einwohnern die Technologie zu erklären, damit sie die Netze eigenständig weiter ausbauen können.


Nachdem Falalafi in Afghanistan erfolgreich war, startete das Team ähnliche Projekte in den Mountain View Estates in Kangemi, in Njabini und nahe der Stadt Bondo in Kenia und hat zugleich die verschiedenen Komponenten der Infrastruktur verbessert. Hier beträgt die größte Distanz zwar nur dreieinhalb Kilometer, die Datenrate wurde jedoch auf 30 Mbps gesteigert.
https://www.golem.de/1107/84784.html

es geht...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Kael »

Wenn du so was in DEU versuchen wollen würdest, würde dich irgendwer anklagen
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Kael hat geschrieben:(05 Dec 2017, 00:43)

Wenn du so was in DEU versuchen wollen würdest, würde dich irgendwer anklagen
Klar; jede Art der technischen Kommunikation braucht eine amtliche Genehmigung. Der Bund verkauft sogar Funkfrequenzen (Milliarden für UMTS-Bänder). Jetzt wird überlegt oder schon veranlaßt, die frei gewordenen Bänder für LW, MW, KW zu vermarkten. Ohne solche Beschränkungen wären die Bänder auch gleich zugemüllt.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(05 Dec 2017, 08:41)

Klar; jede Art der technischen Kommunikation braucht eine amtliche Genehmigung. Der Bund verkauft sogar Funkfrequenzen (Milliarden für UMTS-Bänder). Jetzt wird überlegt oder schon veranlaßt, die frei gewordenen Bänder für LW, MW, KW zu vermarkten. Ohne solche Beschränkungen wären die Bänder auch gleich zugemüllt.
Es gibt Betreiber, die im "Offenen" Band arbeiten - gegen Geld. (Da wo DEIN WLAN arbeitet.) - sowas Stört die Allgemeinheit und engt die Frequenzen weiter ein.

....Zugemüllt ? geh mal auf das CB Band - da darf JEDER umher funken - mit 4 W. ...es ist tot.

Funkamateure haben eine HOHE Sterberate.

Die Funkfrequenzen (Rundfunk) werden durch SPEKULANTEN gehalten. DAS sollte unterbunden werden.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(05 Dec 2017, 11:22)

Es gibt Betreiber, die im "Offenen" Band arbeiten - gegen Geld. (Da wo DEIN WLAN arbeitet.) - sowas Stört die Allgemeinheit und engt die Frequenzen weiter ein.

....Zugemüllt ? geh mal auf das CB Band - da darf JEDER umher funken - mit 4 W. ...es ist tot.

Funkamateure haben eine HOHE Sterberate.

Die Funkfrequenzen (Rundfunk) werden durch SPEKULANTEN gehalten. DAS sollte unterbunden werden.
Ja, den Dauerstau auf dem CB-Band kann ich mir lebhaft vorstellen. Man sollte allgemein verbieten, daß der Mensch so gewinnsüchtig ist. :)
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

jack000 hat geschrieben: M.W. ist es so, dass die schon alle Handys hatten als das hier noch eine Ausnahme war, weil es eben billiger ist die einsamen Regionen per Mobilfunk zu versorgen anstatt umständlich und teuer in jedes Kaff Kabel zu verlegen.
=> Somit entfällt auch Standortnachteil für Mobilfunk wie z.B. in Deutschland damals wo tatsächlich jede Baracke per Telefondraht vorhanden war und nur die Neukunden vom Mobilfunk die Mobilfunkinfrastruktur bezahlen mussten während es in Regionen wo alle Mobilfunk nutzen müssen (Weil es keine Alternative gibt) die Einnahmen komplett in die Infrastruktur fließen und so ein umfangreicherer Ausbau gewährleistet werden kann.
Die telefonische Versorgung war in Finnland schon immer gut, auch als es noch gar keine Handys gab. Jeder Bauer fernab eines dorfes oder Wohnsiedlung hatte drahtgebundenes Telefon. Ansonsten hätten die bauern gar nicht existieren können. Das ist aber nun nichts besonderes. In Deutschland wird ja auch jede Alm mit Telefon versorgt.
In Finnland ist es nur so, dass mit dem Aufkommen der Handys und gleichzeitig steigenden Anforderungen an das Kabelnetz hinsichtlich der Internetnutzung die Finnen keine halben Sachen machten. Anstatt wie bei uns das gesamte Kabelnetz zu erneuern damit auch der Bauernsohn im letzten Zipfel der Provinz online zocken kann wurde erst gar keine Zeit an Glasfaser, neuen und zusätzlichwen DSL-Verteilern und der ganzen Kabelgebundenen Peripherie verschwendet. Stattdessen wurde von Anfang an auf eine flächendeckende drahtlose Infrastruktur gesetzt. Als hier 4G noch ein Fremdwort war waren die Finnen längst dabei.
SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(04 Dec 2017, 21:38)
wow zocken kann man über lte jedenfalls nicht. ich hab mal mit ner freundin über ihr lte telefoniert, die saß am hauptbahnhof im ice, ich hab kein wort verstanden...-
Ein Trugschluss! Die Finnen zocken übrigens gern, und bestimmt nicht Spiele von übervorgestern. ;)
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Kael »

Ich möchte allerdings die Risiken von W-Lan auch noch mal ansprechen.
W-Lan zu knacken ist deutlich einfacher als in ein 'geschlossenes Netz' mit Router etc. rein zu kommen.

Gerade wenn ich mit meinem Laptop in öffentliche Gebäude gehe und mal nachsehe in wie viele PC's ich mit Kali-Linux rein könnte ist schon beeindruckend.
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Der Mobilfunk hat nichts mit WLAN zu tun. Da bringst du jetzt etwas völlig durcheinander.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(05 Dec 2017, 19:15)

Der Mobilfunk hat nichts mit WLAN zu tun. Da bringst du jetzt etwas völlig durcheinander.
Na ja, in beiden Fällen handelt es sich um die Organisation von Nachrichten. Ich glaube schon, daß die beiden Verfahren miteinander verschmelzen werden. Könnte man mit etwas gutem Willen nicht einen Router auch als "Sendemast" betrachten, der in geringer Reichweite einige Teilnehmer versorgt?
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

H2O hat geschrieben:(14 Dec 2017, 18:34)
Na ja, in beiden Fällen handelt es sich um die Organisation von Nachrichten. Ich glaube schon, daß die beiden Verfahren miteinander verschmelzen werden. Könnte man mit etwas gutem Willen nicht einen Router auch als "Sendemast" betrachten, der in geringer Reichweite einige Teilnehmer versorgt?
Da reißt du jetzt etwas aus dem Zusammenhang. Es ging um diesen Beitrag:
Kael hat geschrieben:Ich möchte allerdings die Risiken von W-Lan auch noch mal ansprechen. W-Lan zu knacken ist deutlich einfacher als in ein 'geschlossenes Netz' mit Router etc. rein zu kommen.
WLAN war nicht das Thema.

WLAN funktioniert doch nur, wenn auch ein Draht-bzw. Glasfasergebundenes oder auch ein Funknetz der Netzanbieter vorhanden ist. Privates WLAN kann immer nur eine Ergänzung der vorhandenen Netz-Infrastruktur sein, um ein sehr nahes Umfeld zu versorgen (Haus und Garten). Natürlich könnte die Leistungsfähigkeit der heimischen Router verstärkt werden, um deren Reichweite zu erhöhen. Aber wer will das? Ich habe kein Interesse, meine Nachbarn da mit zu versorgen, einmal ganz abgesehen von zusätzlichen Immissionen (durch höhere Feldstärken bei Routern mit höherer Sendeleistung) und empfangsmäßigen Leistungseinbußen und nicht zuletzt höherem Stromverbrauch. Je mehr Rechner an einem Router hängen desto mehr Leistung geht für jeden einzelnen Nutzer flöten.
Im übrigen wird die Möglichkeit, im nahen Umfeld mehrere Teilnehmer per WLAN an das Internet anzubinden ja genutzt. Viele Geschäftsleute und öffentliche einrichtungen bieten ihren Kunden ja WLAN, zumeist sogar kostenfrei, an. Ist allso nichts neues, aber immer nur eine Ergänzung der vorhandenen Netzstruktur.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(14 Dec 2017, 19:23)

Da reißt du jetzt etwas aus dem Zusammenhang. Es ging um diesen Beitrag:

WLAN war nicht das Thema.

WLAN funktioniert doch nur, wenn auch ein Draht-bzw. Glasfasergebundenes oder auch ein Funknetz der Netzanbieter vorhanden ist. Privates WLAN kann immer nur eine Ergänzung der vorhandenen Netz-Infrastruktur sein, um ein sehr nahes Umfeld zu versorgen (Haus und Garten). Natürlich könnte die Leistungsfähigkeit der heimischen Router verstärkt werden, um deren Reichweite zu erhöhen. Aber wer will das? Ich habe kein Interesse, meine Nachbarn da mit zu versorgen, einmal ganz abgesehen von zusätzlichen Immissionen (durch höhere Feldstärken bei Routern mit höherer Sendeleistung) und empfangsmäßigen Leistungseinbußen und nicht zuletzt höherem Stromverbrauch. Je mehr Rechner an einem Router hängen desto mehr Leistung geht für jeden einzelnen Nutzer flöten.
Im übrigen wird die Möglichkeit, im nahen Umfeld mehrere Teilnehmer per WLAN an das Internet anzubinden ja genutzt. Viele Geschäftsleute und öffentliche einrichtungen bieten ihren Kunden ja WLAN, zumeist sogar kostenfrei, an. Ist allso nichts neues, aber immer nur eine Ergänzung der vorhandenen Netzstruktur.
Als eine der neueren Errungenschaften wirbt die Telekom für WLAN-to-go. Dazu bietet sie einen Router an, der einen offenen WLAN-Ausgang mit etwas größerer Reichweite bereit stellt. Wenn man genügend Bandbreite gebucht hat, dann merkt man wohl von der "parasitären" Last nichts. Die Rechtsfolgen sind angeblich auch geregelt... keine Verantwortung des Anschlußinhabers für Blödsinn, den Dritte auf diesem freien Kanal veranstalten.

Man muß sich nur vorstellen, daß in Ballungsgebieten genügend viele dieser Hotspots für Jedermann installiert sind... dann braucht man dort nichts anderes mehr.
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

WLAN To To ist nichts neues. Jeder Internetnutzer hat die Möglichkeit, seinen Internetzugang für andere Nutzer, auch fremde, freizugeben. Bei der Fritzbox ist das mit ein paar Klicks erledigt. Die Telekom stellt für diesen Zweck auch keine speziellen Router mit mehr Sendeleistung zur Verfügung. Die Telekom stellt dafür derzeit meist den Router Speedport W 724V zur Verfügung, ein ganz normaler Router, den zehntausende Telekom-Kunden nutzen.
Mehr Leistung als jeder andere aktuelle Router wie z.B. die gängige Fritzbox bringt der Telekom-Router nicht. Das kann er auch gar nicht, weil die Bundesnetzagentur die Sendeleistung von Routern im Heimbereich begrenzt. Und das was gesetzlich möglich ist nutzen auch alle Routerhersteller aus, schon um in Vergleichstests gut dazustehen. Gerade die WLAN-Leistung ist in den einschlägigen Tests ja immer ein wichtiges Kriterium.
Ich bin jedenfalls nicht bereit, meinen Netzzugang für Jedermann bereit zu stellen.
Ich denke, dass die Zukunft das drahtlose Internet sein wird wie in Finnland. Kupferkabel und Glasfaser waren gestern. Und wer denkt, dass Telefon und Internet sicherer gegenüber äußeren Einflüssen ist irrt. Unsere Festnetzleitung beispielsweise verläuft nur bis zum Hauptverteiler per Kabel unter der Erde. Von da geht es weiter per Richtfunk. Unser Festnetz besteht schon lange aus einem derartigen Verbund.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(15 Dec 2017, 22:19)

WLAN To To ist nichts neues. Jeder Internetnutzer hat die Möglichkeit, seinen Internetzugang für andere Nutzer, auch fremde, freizugeben. Bei der Fritzbox ist das mit ein paar Klicks erledigt. Die Telekom stellt für diesen Zweck auch keine speziellen Router mit mehr Sendeleistung zur Verfügung. Die Telekom stellt dafür derzeit meist den Router Speedport W 724V zur Verfügung, ein ganz normaler Router, den zehntausende Telekom-Kunden nutzen.
Mehr Leistung als jeder andere aktuelle Router wie z.B. die gängige Fritzbox bringt der Telekom-Router nicht. Das kann er auch gar nicht, weil die Bundesnetzagentur die Sendeleistung von Routern im Heimbereich begrenzt. Und das was gesetzlich möglich ist nutzen auch alle Routerhersteller aus, schon um in Vergleichstests gut dazustehen. Gerade die WLAN-Leistung ist in den einschlägigen Tests ja immer ein wichtiges Kriterium.
Ich bin jedenfalls nicht bereit, meinen Netzzugang für Jedermann bereit zu stellen.
Ich denke, dass die Zukunft das drahtlose Internet sein wird wie in Finnland. Kupferkabel und Glasfaser waren gestern. Und wer denkt, dass Telefon und Internet sicherer gegenüber äußeren Einflüssen ist irrt. Unsere Festnetzleitung beispielsweise verläuft nur bis zum Hauptverteiler per Kabel unter der Erde. Von da geht es weiter per Richtfunk. Unser Festnetz besteht schon lange aus einem derartigen Verbund.
Nein, das habe ich vor Wochen ganz anders bei Telekom gelesen. Telekom stellt... jetzt muß ich erst einmal sagen: angeblich... Router zur Verfügung, die über einen öffentlichen Kanal verfügen, neben den verschlüsselten privaten WLAN-Kanälen. Wenn ich mich richtig entsinne, dann ging das dabei um Hotspot-to-go... oder so ähnlich plattdeutsches Zeug. Es liegt doch nahe, daß dieser öffentliche Kanal mehr"Dampf" haben muß, damit er auf der Straße genutzt werden kann. Von einem Relaissender war da keine Rede. Ob dieser öffentliche Kanal nur von Telekom-Kunden genutzt werden kann... vermutlich ja. Auf jeden Fall wird dazu ein weniger leistungsfähiger Kanal parallel zum eigentlichen Anschluß bereit gestellt. Man will die rechtliche Verantwortung für den Datenverkehr über den Hotspot-to-go sauber trennen vom Hauptanschluß.

Wie weit das System von Telekom inzwischen in die Tat umgesetzt wurde... habe ich nicht verfolgt.
Entscheidend war aber, daß solche Router nur von Telekom vertrieben werden... na, meinetwegen. :)
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Beim WLAN-to go, wie die Telekom das nennt handelt es sich doch um nichts anderes, als anderen Menschen einen kostenlosen Internetzugang zu verschaffen. Grundsätzlich ist da ja eine gute Idee. Nur stellt diese Marketing-Lösung der Telekom kein Ersatz für die vorhandene Netzstruktur dar. Es ist eine ergänzung, nicht mehr und nicht weniger. Und eines muss bei WLAN-to go klar sein: Diese Technik kann nur genutzt werden, wenn auch die kabelgebundene Vernetzung mit entsprechender Bandbreite vorhanden ist. Ohne Internet und Router kein WLAN-to go.
Zudem haben wir in Deutschland ja das Problem, das ländliche Regionen recht häufig äußerst schlecht mit dem Internet versorgt sind. Was soll da WLAN-to go bringen?
Zudem ist WLAN-to go nichts, auf das sich der Nutzer verlassen kann. Die Telekom stellt für die WLAN-to go Nutzer lediglich die gerade vom Kunden nicht genutzte und gebuchte Bandbreite seines Anschlusses zur Verfügung. Wird diese aber vom Telekom-Kunden angefordert, weil er beispielsweise einen Film streamen oder downloaden möchte wird to go-Nutzer einfach abgehängt.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(18 Dec 2017, 17:19)

Beim WLAN-to go, wie die Telekom das nennt handelt es sich doch um nichts anderes, als anderen Menschen einen kostenlosen Internetzugang zu verschaffen. Grundsätzlich ist da ja eine gute Idee. Nur stellt diese Marketing-Lösung der Telekom kein Ersatz für die vorhandene Netzstruktur dar. Es ist eine ergänzung, nicht mehr und nicht weniger. Und eines muss bei WLAN-to go klar sein: Diese Technik kann nur genutzt werden, wenn auch die kabelgebundene Vernetzung mit entsprechender Bandbreite vorhanden ist. Ohne Internet und Router kein WLAN-to go.
Zudem haben wir in Deutschland ja das Problem, das ländliche Regionen recht häufig äußerst schlecht mit dem Internet versorgt sind. Was soll da WLAN-to go bringen?
Zudem ist WLAN-to go nichts, auf das sich der Nutzer verlassen kann. Die Telekom stellt für die WLAN-to go Nutzer lediglich die gerade vom Kunden nicht genutzte und gebuchte Bandbreite seines Anschlusses zur Verfügung. Wird diese aber vom Telekom-Kunden angefordert, weil er beispielsweise einen Film streamen oder downloaden möchte wird to go-Nutzer einfach abgehängt.
Gefühlt ging mir das so ähnlich: Die Telekom schafft sich eine "Community", die der Telekomkunde bezahlt. Richtig, eine Lösung für alle Lebenslagen will WLAN-to-go sicher auch nicht sein. Aber in Ballungsgebieten ist die WLAN-Anzeige meines Smartphones gestapelt voll mit verschlüsselten WLAN-Stationen. Da wäre es schon ganz elegant, wenn das Smartphone auf diese Stationen einen brauchbaren Zugriff hätte. Der Normalo macht dann ja gar nichts Dolles; sucht mit GoogleMap ein Restaurant, ein Café oder einen Friseur, oder den nächsten Geldautomaten. Im Wald und auf der Heide, da wird man hoffentlich nicht suchen müssen, ob da ein Rehlein springt; beim Pilzesuchen könnte man einen Sachverständigen zu Rate ziehen. Ich verlange also Glasfasernetze im Wald mit Routern. :cool:
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

In Sachen Ausbau schneller Datennetze gibt es ermutigende Nachrichten aus den Sondierungsgesprächen der Union mit der SPD:

http://www.epochtimes.de/politik/deutsc ... 16628.html
  • Union und SPD wollen den flächendeckenden Ausbau eines Gigabit-Datennetzes in Deutschland erreichen - bis zum Jahr 2025. „Hierfür werden wir die Erlöse aus der Vergabe der UMTS- und 5G-Lizenzen zweckgebunden bereitstellen“, heißt es in einem Papier der Fachgruppe „Wirtschaft, Verkehr, Digitalisierung“, über das das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet.

    Die Lizenzvergabe solle mit Ausbauauflagen kombiniert werden, um bestehende Funklöcher zu schließen und 5G dynamisch auszubauen.

    „Wir gehen von einem öffentlichen Finanzierungsbedarf von zehn bis zwölf Milliarden Euro in dieser Legislaturperiode aus. Dabei wollen wir Synergien mit den Ländern sicherstellen.“
Man kann also hoffen, daß unser Land den Status einen Netz-Entwicklungslandes hinter sich lassen wird.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Möglich ist es, es ist mehr als genug Geld für solche Vorhaben da, scheitern kann es eigentlich nur an gesetzlichen oder bürokratischen Fallstricken.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
SpukhafteFernwirkung
Beiträge: 1017
Registriert: Fr 28. Okt 2016, 20:53

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

welcher mittelständler braucht gigabit-internet..-?!
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

H2O hat geschrieben:(09 Jan 2018, 19:53)
Union und SPD wollen den flächendeckenden Ausbau eines Gigabit-Datennetzes in Deutschland erreichen - bis zum Jahr 2025.
Wollen! Heute in der Tagesschau um 20.15 Uhr hieß es dazu: "Da ist noch gar nichts sicher".
SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(09 Jan 2018, 20:34)
welcher mittelständler braucht gigabit-internet..-?!
Keiner. Da sollte doch erst einmal das Mobilnetz flächendeckend auf 4G LTE ausgebaut werden. Verlasse ich meine Heimatstadt Oldenburg nur wenige Kilometer habe ich nur noch 2G, bestenfalls 3G in allen drei Netzen. Und dann gibts immer noch genug weiße Flecken gänzlich ohne Netz.
Ich halte rein gar nichts von diesen Versprechungen. Erst wenn ichs habe. ;)
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(09 Jan 2018, 20:34)

welcher mittelständler braucht gigabit-internet..-?!
Kommt auf die Branche an.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
SpukhafteFernwirkung
Beiträge: 1017
Registriert: Fr 28. Okt 2016, 20:53

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jan 2018, 23:07)

Kommt auf die Branche an.
ja, wenn man jetzt ein grafik studio mit 500 mitarbeitern hat, das jeden tag 50 film-minuten cgi in 4k 3d produziert, dann sollte man es sich auch leisten können die 5km in die nächste kreisstadt zu ziehen, in der 450 mibits spielend zur verfügung stehen und mal ehrlich, dann braucht man auch kein gigabit-internet mehr...- :p
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn es denn so einfach wäre. Es gibt bei uns in der Nähe einen Anlagen-/Maschinenbauer mit fast 500 Angestellten, der kann nicht einfach so umziehen, das wäre viel zu teuer und ein bürokratischer Alptraum. Bei denen gib es vor Ort gerade mal DSL 3.000. Keine Ahnung, wie groß deren Dateien sind, aber die haben sich im nächsten Ort mit schnellerem Internet (DSL 50.000) ein Büro gemietet und seitdem pendelt da mehrmals täglich ein Kurier mit SSDs hin und her, einfache Strecke 15km.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Jan 2018, 00:45)

Wenn es denn so einfach wäre. Es gibt bei uns in der Nähe einen Anlagen-/Maschinenbauer mit fast 500 Angestellten, der kann nicht einfach so umziehen, das wäre viel zu teuer und ein bürokratischer Alptraum. Bei denen gib es vor Ort gerade mal DSL 3.000. Keine Ahnung, wie groß deren Dateien sind, aber die haben sich im nächsten Ort mit schnellerem Internet (DSL 50.000) ein Büro gemietet und seitdem pendelt da mehrmals täglich ein Kurier mit SSDs hin und her, einfache Strecke 15km.
Blöde Frage, die vermutlich des öfteren gestellt wird: Wäre denn eine Richtfunkstrecke zwischen den Orten so teuer in Anschaffung und in Betrieb? Ich denke an mein Haus in Pommern. Mein Router ist mit Richtantenne auf den nächsten größeren Ort ausgerichtet... klappt wunderbar für meine Videoüberwachung mit 4 Kameras. Mehr Bandbreite braucht doch kaum jemand im Büro.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Dazu kann ich dir nichts sagen, damit kenne ich mich nicht aus.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Na ja, 3000 MBit/s wie es Tom Bombaldi beschreibt ist in der Tat reichlich knapp. Aber bevor mit dem Gigabit-Ausbau begonnen wird sollte erst einmal dafür gesorgt werden, dass in ländlichen Bereichen eine 16.000er Anbindung garantiert wird. Viele Gewerbetreibende und Industriebetriebe würden gern mit ihren Betrieben aufs Land ziehen, schon allein der Gewerbesteuer und Grundstückspreise wegen. Aber wenn die Infrastruktur nicht stimmt...

@ H2O:
Bei deiner Internetanbindung per Richtfunk wie du es beschreibst gehe ich davon aus, dass du via Handynetz und einem mobilen Hotspot mit Anschluss für eine externe Antenne ins Netz gehst? Aber das ist dann keine Richtfunkstrecke. Mit der zusätzlichen Antenne verstärkst du lediglich das evtl. schwache Empfangssignal vor Ort. So mache ich das, wenn ich im nördlichen Finnland unterwegs bin. Mit einer Festnetzanbindung und einem Router wie der Fritzbox würde das ja nicht klappen. Würde mich schon interessieren, wie du das machst. Für unser Haus in Jütland/Dänemark habe ich eine Satellitenanbindung weil da auch das Handynetz schwach bzw. unzuverlässig ist.
Eine eigene Richtfunkstrecke zum Antennenmast des Hauptverteilers ist eine sehr teure Angelegenheit. Zudem verfügt nicht jeder Hauptverteiler auch über einen Antennenmast für den Mobilfunk. Dein Internetanbieter müsste ja eigens für dich eine Richtantenne mit ebenfalls speziell für dich angebundener Hardware installieren.
Ein Campingplatz in der Nähe von unserer dänischen Zweitwohnung hat so etwas. Er verfügt über ca. 20 Hotspots für kostenloses WLAN verteilt über den ganzen Platz. Die vorhandene Telefonleitung packt den Ansturm der Touris in der Saison nicht. Da bricht das Netz zusammen. Dank guter Connection des einen Sohnes des Platzbetreibers zum Netzanbieter wurde da tatsächlich eine private Richtfunkstrecke zum Hauptverteiler installiert, die dann als „Versuchsanlage“ deklariert wurde. Ansonsten wäre die Anlage für einen Privatbetreiber unbezahlbar gewesen.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Manchmal hat man eben das Glück auf seiner Seite - der örtliche Stromanbieter - der ohnedies eine eigenes unabhängiges Glasfasernetz für seine Schaltanlagen betreibt, hat dieses (für einige Millionen) erweitert und an das Internet angebunden. Die Schlafmütze Telekom und all ihre abhängigen Provider schafften teilweise gerade mal ~2 Mbit down und miese 0,4Mbit up - wollten allein für eine "Vorabplanung" von den betroffenen Gemeinden gleich jeweils 1 ... 2 Milliönchen nur für´s Prüfen ohne Zusage und Anrechnungsgarantie.

Das war der Einstieg für den Stromanbieter - die letzte "Meile" also Kupfer - wurde privilegiert von der Telekom angemietet und schon hat nun jeder der es möchte 25 / 10 oder 50 / 10 Mbit. Wer in bestimmten Neubaugebieten baut, kann für einmalig 600 € auch gleich einen Glasfaseranschluss für wahlweise 100 oder 200 Mbit buchen.

Wer den Strom (das größere Geschäft) weiter von denen bezieht, bekommt pro Monat die Chose 6 € billiger (immerhin 72 €/a)

Als anfangs das ganze Geschäft in Schwung kam, reichte für kurze Zeit die Verbindungsbandbreite in dieses WAN nicht mehr aus. Das wurde schnell durch eine weitere Anbindung (Ring-Einspeisung) ans WWW behoben. So freuen sich die User über gemessenen ~52 Mbit down und ~11Mbit up ohne Ausfälle seit mehr als einem Jahr....

Das könnten andere im Land sicher auch - kommt eben darauf an, wer da am anderen Ende schaltet und waltet....

Was den "Richtfunk" angeht - einfach mal unter YouTube suchen - für "WLAN-Richtfunk" gibt es da einige sehr interessante Konzepte. Da werden die seltsamsten Alltagsgegenstände zu Antennen umfunktioniert - auch SAT-Antennen mit einem entsprechenden WLAN-Stick (der sonst als Empfänger am den PC dient) können ordentlich und gerichtet "Energie einsammeln". Nicht alles was gut wäre gibt es fertig zu kaufen ....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(10 Jan 2018, 11:05)

Na ja, 3000 MBit/s wie es Tom Bombaldi beschreibt ist in der Tat reichlich knapp. Aber bevor mit dem Gigabit-Ausbau begonnen wird sollte erst einmal dafür gesorgt werden, dass in ländlichen Bereichen eine 16.000er Anbindung garantiert wird. Viele Gewerbetreibende und Industriebetriebe würden gern mit ihren Betrieben aufs Land ziehen, schon allein der Gewerbesteuer und Grundstückspreise wegen. Aber wenn die Infrastruktur nicht stimmt...

@ H2O:
Bei deiner Internetanbindung per Richtfunk wie du es beschreibst gehe ich davon aus, dass du via Handynetz und einem mobilen Hotspot mit Anschluss für eine externe Antenne ins Netz gehst? Aber das ist dann keine Richtfunkstrecke. Mit der zusätzlichen Antenne verstärkst du lediglich das evtl. schwache Empfangssignal vor Ort. So mache ich das, wenn ich im nördlichen Finnland unterwegs bin. Mit einer Festnetzanbindung und einem Router wie der Fritzbox würde das ja nicht klappen. Würde mich schon interessieren, wie du das machst. Für unser Haus in Jütland/Dänemark habe ich eine Satellitenanbindung weil da auch das Handynetz schwach bzw. unzuverlässig ist.
Eine eigene Richtfunkstrecke zum Antennenmast des Hauptverteilers ist eine sehr teure Angelegenheit. Zudem verfügt nicht jeder Hauptverteiler auch über einen Antennenmast für den Mobilfunk. Dein Internetanbieter müsste ja eigens für dich eine Richtantenne mit ebenfalls speziell für dich angebundener Hardware installieren.
Ein Campingplatz in der Nähe von unserer dänischen Zweitwohnung hat so etwas. Er verfügt über ca. 20 Hotspots für kostenloses WLAN verteilt über den ganzen Platz. Die vorhandene Telefonleitung packt den Ansturm der Touris in der Saison nicht. Da bricht das Netz zusammen. Dank guter Connection des einen Sohnes des Platzbetreibers zum Netzanbieter wurde da tatsächlich eine private Richtfunkstrecke zum Hauptverteiler installiert, die dann als „Versuchsanlage“ deklariert wurde. Ansonsten wäre die Anlage für einen Privatbetreiber unbezahlbar gewesen.
Nein, es scheint mir, daß die Yagi-Antenne auf einen Funkmast gerichtet ist, der in Kamień Pomorski für die Versorgung des Umlands mit Internet sorgt. Anfänglich hatte ich einen mobilen Empfänger, den ich wie einen Router mit bis zu 4 WLAN-Anschlüssen nutzen konnte. Aber in meinem Stahlbau (Bio-Solar-Haus der älteren Bauweise) war der Empfang zu schwach und vermutlich im Sendebetrieb die Bandbreite zu gering (4 Video-Kameras, Fernbedienung). Da hat eine externe Antenne an einem speziellen HUAWEI-Router die Sache gängig gemacht.

Ich vermute jetzt erst einmal, daß mein Router mit einem LTE-Mast 4G verbunden ist, also Mobilfunk der polnischen t-mobile. Funktioniert ganz gut; der Router schwächelt nach einigen Wochen Dauerbetrieb. Video ok, Kommandos und Heizungsmonitor tot. Nach Neustart geht der Router wieder einige Wochen.
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Jan 2018, 00:45)

Wenn es denn so einfach wäre. Es gibt bei uns in der Nähe einen Anlagen-/Maschinenbauer mit fast 500 Angestellten, der kann nicht einfach so umziehen, das wäre viel zu teuer und ein bürokratischer Alptraum. Bei denen gib es vor Ort gerade mal DSL 3.000. Keine Ahnung, wie groß deren Dateien sind, aber die haben sich im nächsten Ort mit schnellerem Internet (DSL 50.000) ein Büro gemietet und seitdem pendelt da mehrmals täglich ein Kurier mit SSDs hin und her, einfache Strecke 15km.
Das verstehe ich nun überhaupt nicht. Wozu gibt es Internet via Satellit, beispielsweise bei Sky DSL? Aus Kostengründen ist die Technik nicht sehr verbreitet oder sogar unbekannt. Wer aber vom schnellen Internet nicht profitiert aber es z.B. aus beruflichen Gründen benötigt hat da doch eine recht gute Alternative. Ich nutze die Technik in unserem Haus im nördlichen Jütland selbst auch. Das Haus meiner verstorbenen Schwiegereltern liegt fernab der mit Internet und LTE gut versorgten Urlauberregionen an der Nord- oder Ostsee.

Es gibt verschiedene Anbieter von Satelliten-DSL. Bei Sky DSL belaufen sich die monatlichen Kosten für eine Anbindung mit 24 MBit/s down und 2 MBit/s up auf 49,90 Euro (Flat). Für einen Aufpreis von 19,90 Euro/Monat gibts 30/6 MBit/s. Bei anderen Anbietern kann man die letztgenannte, schnelle Version noch preiswerter haben (39,90 Euro), dann aber bei einem max. monatl. Download-Volumen von 69 GB).
Sicherlich ist das nicht gerade billig aber auch nicht astronomisch teuer. Aber wenn ein Unternehmer auf flottes Internet angewiesen ist dann ist doch die Satellitenlösung das Ei des Kolumbus und steht kostenmäßig überhaupt nicht im Verhältnis zu der Anmietung eines Büros im Nachbarort nur wegen des dort verfügbaren schnelleren Internets ganz zu schweigen von einem Wechsel des Firmensitzes an einen anderen Ort.

Ich denke, dass bei dem von Tom Bombaldi angeführten Beispiel andere Gründe für die Anmietung eines Büros im Nachbarort eine Rolle spielten.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

So, ich komme gerade aus meiner „zweiten Heimat“ Finnland zurück und zwar aus der dortigen Provinz, wo sich sprichwörtlich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.
Worüber ich staune: Die mobile Netzversorgung /Infrastruktur wird dort von Jahr zu Jahr besser. Das Festnetz hingegen gerät geradezu in Vergessenheit und wird nur noch in den größeren Städten gepflegt quasi zur Sicherheit bei Behörden, Universitäten, Krankenhäusern etc. Im privaten Bereich nutzt kaum noch jemand das Festnetz weil entweder zu lahm oder gar nicht (mehr) vorhanden.

Als die Finnen vor Jahren vor der Frage standen, im ganzen Land das alte analoge Telefonnetz für das schnellere Internet (DSL) aufzurüsten hat man einfach das Kabel vergessen. Glasfaser ist für die Finnen Technik von gestern. Und so sieht man in ländlichen Gegenden heute häufig hölzerne Telegrafenmasten ohne oder mit herabbaumelnden Telefonleitungen.

Stattdessen wurde in Finnland ein geradezu gigantisches Mobilfunknetz errichtet, welches auch die einsamsten Gegenden des Landes mit Telefon und schnellem Internet versorgt. Gewisse Lücken gibt es noch z.B. im russischen Grenzgebiet Nordkareliens oder im nördlichen Finnisch-Lappland. Aber wer will schon mit einem Elch telefonieren? Aber auch das kommt. Die finnische Regierung hat versprochen, auch die allerletzten Löcher im finnischen Outback zu stopfen.

Anders als in Deutschland kocht in Finnland nicht jeder Netzanbieter sein eigenes Süppchen. Stattdessen wurden und werden weiterhin im ganzen Land große Mobilfunkmasten errichtet, die alle einschließlich der Antennen vollkommen identisch aussehen. Anscheinend werden die nach einem Standard in großer Serie produziert und errichtet.
Die einzelnen Netzanbieter haben nun die Möglichkeit, sich bei den einzelnen Verteilern mit unterschiedlichen Leistungen einzukaufen. Und so kommt es, dass z.B. Anbieter A an einem bestimmten Standort 3G anbieten kann, Anbieter B 4G und Anbieter C 3 und 4G, obwohl alle drei Anbieter dieselben Antennen nutzen. So hat jeder Kunde die Möglichkeit, sich je nach Anspruch und Geldbeutel seine Internetkonnektivität einzukaufen.

Das tolle dabei ist, dass diese Mobilfunktechnik in einem ansonsten teuren Land im Vergleich zu Deutschland preisgünstig ist. So habe ich für eine 4G SIM-Karte mit Internet-Flat und vier Wochen Laufzeit von Telia in diesem Sommer 17,95 Euro bezahlt. Diese lässt sich problemlos online jederzeit verlängern. Ich habe an verschieden Standorten immer mal einen Speedtest am Laptop vorgenommen. Dabei erzielte ich immer eine Downloadgeschwindigkeit zwischen 40 und 50 MB/s, manchmal auch noch mehr.
Und so war deutsches Fernsehen über Magine TV in HD-Qualität oder Videotelefonie via WhatsApp kein Problem, und das non limit.
Frage: Warum geht das nicht in Deutschland? Warum setzt man hier auf eine Technik (Glasfaser) die in Finnland und vielleicht auch anderswo belächelt wird? Soll mit dem Glasfaserausbau die Tiefbauindustrie gefördert werden, die tausende von Kilometern Gräben für das Kabel ausbuddeln muss? Es liegen schließlich nicht überall Leerrohre.

Mir scheint, dass Deutschland den Anschluss im Bereich der modernen Telekommunikation verliert. Mit den Versprechungen (Netzausbau-Offensive von Telekom und Vodafone) haben wir zunächst einmal nichts. Wenn die ihre Hausarbeit erledigt haben hinken wir mit Sicherheit wieder dem europäischen Standard hinterher.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41446
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von jack000 »

M.E. wird zu viel über 5G und überall diskutiert. 5G braucht ein Otto-Normalverbraucher nicht, sondern es wäre ja schon mal ein Fortschritt wenn Edge, bzw. die Löcher abgeschaft anstatt das zuerst in Teilbereichen 5G aufgebaut wird während woanders noch gar nichts läuft.
=> Nicht 5G soll jetzt kommen, sondern Edge und die Löcher erstmal verschwinden!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Da hast du natürlich vollkommen Recht jack000. 5G braucht derzeit wohl kaum jemand. Mit meinen Ausführungen wollte ich nur darauf hinaus, dass wir (Deutschland) beim Netzausbau auf das falsche Pferd (Glasfaser) setzen. Diese ewige Buddelei hier ist doch unerträglich! Warum können unsere deutschen Ingenieure nicht einmal etwas in anderen Ländern abgucken, was sich dort bereits seit Jahren bewährt?
Ich wäre für die finnische Lösung: Weg vom Kabel und dafür den konsequenten Ausbau des mobilen Internets für Telefon und Internet. Finnland ist da nur ein Beispiel. Mit dem Festhalten am Festnetz klammern wir uns an Technik von gestern.
Zuletzt geändert von Raskolnikof am So 23. Sep 2018, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Audi
Beiträge: 9104
Registriert: Di 22. Mär 2016, 11:57

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Audi »

Weil funk ein shared medium ist. Frag mal kabel Kunden wie es ist statt 400 Mbit nur noch 3 zu haben so bald es 20 Uhr ist.
Ich bin mit Telekoms LTE voll zufrieden und kann mein online Radio streamen ohne ewige ladezeiten
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Sag ich ja. Funk ist Trumpf und ganz bestimmt nicht Kabel.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Audi
Beiträge: 9104
Registriert: Di 22. Mär 2016, 11:57

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Audi »

Raskolnikof hat geschrieben:(23 Sep 2018, 19:56)

Sag ich ja. Funk ist Trumpf und ganz bestimmt nicht Kabel.
Nein, da hast du mich falsch verstanden.
Funk Technik ist ein shared medium, genauso wie Kabel Internet. Die Telekom mit vdsl/Vectoring ist was andere. Da hat jeder Anschluss seine eigen Leistung.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(23 Sep 2018, 18:49)

Da hast du natürlich vollkommen Recht jack000. 5G braucht derzeit wohl kaum jemand. Mit meinen Ausführungen wollte ich nur darauf hinaus, dass wir (Deutschland) beim Netzausbau auf das falsche Pferd (Glasfaser) setzen. Diese ewige Buddelei hier ist doch unerträglich! Warum können unsere deutschen Ingenieure nicht einmal etwas in anderen Ländern abgucken, was sich dort bereits seit Jahren bewährt?
Ich wäre für die finnische Lösung: Weg vom Kabel und dafür den konsequenten Ausbau des mobilen Internets für Telefon und Internet. Finnland ist da nur ein Beispiel. Mit dem Festhalten am Festnetz klammern wir uns an Technik von gestern.
Was in einem verhältnismäßig dünn besiedelten Land sinnvoll sein kann, das muß in unseren hoch verdichteten Siedlungsräumen nicht unbedingt der letzte Schrei sein.

Ich weigere mich ganz einfach, unsere Netzplaner zu einfallslosen Stümpern zu erklären. Das Nebeneinander von Hochleistungsnetzen und Funknetzen kann mit Sicherheit technisch begründet werden.

Diese Begründung sollte allerdings auch für Laien verständlich an den Mann gebracht werden.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41446
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von jack000 »

Raskolnikof hat geschrieben:(23 Sep 2018, 18:49)

Da hast du natürlich vollkommen Recht jack000. 5G braucht derzeit wohl kaum jemand. Mit meinen Ausführungen wollte ich nur darauf hinaus, dass wir (Deutschland) beim Netzausbau auf das falsche Pferd (Glasfaser) setzen. Diese ewige Buddelei hier ist doch unerträglich! Warum können unsere deutschen Ingenieure nicht einmal etwas in anderen Ländern abgucken, was sich dort bereits seit Jahren bewährt?
Ich wäre für die finnische Lösung: Weg vom Kabel und dafür den konsequenten Ausbau des mobilen Internets für Telefon und Internet. Finnland ist da nur ein Beispiel. Mit dem Festhalten am Festnetz klammern wir uns an Technik von gestern.
Wir müssen hier unterscheiden. Deutschland und Finnland sind so nicht vergleichbar. Finnland ist in etwa so groß wie Deutschland, hat aber nur ca. 6% der Einwohner. Somit ist es notwendig und auch sinnvoll große Flächen mit Funknetzen abzudecken, um so wirklich flächendeckend für jeden auch in der Pampa Telefon und Internet zu ermöglichen.
Aber auch große Firmen in Finnland die ein sehr hohes Datenvolumen haben werden das nicht über 5G realisieren, sondern die haben auch Festnetz/Glasfaser.

Deutschland ist extrem dicht besiedelt und hat viele Firmen die hohe Datenübertragung benötigen (z.B. Bosch, Daimler, Porsche, ZF, etc...) und die werden ihr benötigtes Datenvolumen niemals über 4G oder auch über 5G realisieren können.

=> Worum es geht ist erstmal überall wenigstens 3G flächendeckend zu haben. Solange ich wie heute von Österreich über Passau, München, Augsburg, Stuttgart gefahren bin und diverse Funklöcher, bzw. Edge erleben musste, reden wir nicht über 5G überall und schon gar nicht über "alles über Funk", sondern erstmal über die Notwendigkeit die Löcher zu stopfen bevor in ein System wie 5G diskutiert wird, was so gut wie kein Privatanwender braucht und in der Pampa erst ankommen wird wenn es zu spät ist.
Auch so Themen wie das man mit O2 noch nicht mal Internet in der U-Bahn Station im Hauptbahnhof Stuttgart Empfang hat, zeigen, dass wir noch jenseits davon entfernt sind von 5G überall.

=> Ziel: Nicht erst den 2. Schritt vor den ersten tun!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41446
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2018, 20:47)

Was in einem verhältnismäßig dünn besiedelten Land sinnvoll sein kann, das muß in unseren hoch verdichteten Siedlungsräumen nicht unbedingt der letzte Schrei sein.

Ich weigere mich ganz einfach, unsere Netzplaner zu einfallslosen Stümpern zu erklären. Das Nebeneinander von Hochleistungsnetzen und Funknetzen kann mit Sicherheit technisch begründet werden.
Mein Reden! Dieses Geschwätz von den Politikern über 5G überall ist solange eine Fiktion, solange es noch viel zu viele schwarze Löcher gibt!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

jack000 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 21:11)

Mein Reden! Dieses Geschwätz von den Politikern über 5G überall ist solange eine Fiktion, solange es noch viel zu viele schwarze Löcher gibt!
Keine Chance, dafür hinkt Deutschland viel zu weit hinterher. Wir haben Flächendeckend ja nicht mal vernünftige Sprachqualität geschweige den G3, und da schwafeln die was von G5 überall.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41446
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von jack000 »

Ein Terraner hat geschrieben:(23 Sep 2018, 21:20)

Keine Chance, dafür hinkt Deutschland viel zu weit hinterher. Wir haben Flächendeckend ja nicht mal vernünftige Sprachqualität geschweige den G3, und da schwafeln die was von G5 überall.
Mein Reden!! Deswegen ist dieses Gelabere über G5 überall nur reine Fiktion und es geht um nichts anderes als erstmal nur einfachste Löcher zu stopfen!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Antworten