Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

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Tom Bombadil
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:07)

Deshalb haben wir uns da Satelliten-DSL zugelegt, 69 GB/Monat für 39,90 Euro.
Das taugt aber nur für den download schnell, "mein" Maschinenbauer, muss auch viel uploaden. 69GB sind auch ein Witz. Um es mal auf den normalen Heimgebrauch zu reduzieren: schonmal ein AAA-Game von Steam runtergeladen? Da sind die 69GB schnell weg, wenn du Pech hast, bekommst du das Spiel nichtmal ganz runtergeladen :D
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Tom Bombadil
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:48)

Ich sprach von Upload, also hochladen von Daten.
Schonmal eine Videokonferenz mit so einer Bandbreite gemacht? Das lässt man ganz schnell wieder und geht zurück zum Telefon. "Mein" Maschbauer verschickt jeden Tag mehrere Gigabyte an Daten, du kannst dir ja mal ausrechnen, wie lange das mit 2MBit/s dauert.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Audi »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2018, 13:04)

Das taugt aber nur für den download schnell, "mein" Maschinenbauer, muss auch viel uploaden. 69GB sind auch ein Witz. Um es mal auf den normalen Heimgebrauch zu reduzieren: schonmal ein AAA-Game von Steam runtergeladen? Da sind die 69GB schnell weg, wenn du Pech hast, bekommst du das Spiel nichtmal ganz runtergeladen :D
COD WW2 75 GB ))
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Raskolnikof
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Ach komm, es sind wirklich wenige Unternehmen, die das schnellste Internet der Welt benötigen. In meinem Heimatort befindet sich der größte Holzbaubetrieb im Umland. Er besitzt die leistungsfähigste CNC-Abbundstraße für den Lohnabbund und beliefert viele Bauunternehmen mit z.B. fertigen Dachstühlen oder errichtet diese selbst. Zudem stellt er Wohnhäuser in Holzrahmenbauweise her.
Internet? Ja sicher, 16 MBit/s Anschluss. Mehr war da bis vor zwei Jahren nicht möglich. Das hatte bis dahin aber gereicht. Es gab da keine Engpässe. Erst als das Gewerbe- und angrenzende Wohngebiet ausgebaut wurde und die Bandbreite des Standard-DSL-Anschlusses in den Keller ging hatte sich der Unternehmer entschlossen auf den dann angebotenen VDSL-Anschluss mit 100 MBit/s umzustellen.
Wohlgemerkt: Die 16 MBit/s des alten Anschlusses hätten ihm gereicht, wenn denn die 16MBit/s auch tatsächlich ständig zur Verfügung gestanden hätten.

Ja ich weiß, für Online-Zocker ist das natürlich nichts. Die wollen noch mehr, auch wenns nicht nötig ist. Das ist ja auch mein Reden. Schließlich sind es die Kinder und Jugendlichen, die allen anderen Nutzern die Netze finanzieren, jedenfalls die mobilen. Ich finde es einfach ätzend, auf diesen Kundenkreis, von dem wir letztlich alle profitieren, derart herabzuschauen.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Audi »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 14:41)

Ach komm, es sind wirklich wenige Unternehmen, die das schnellste Internet der Welt benötigen. In meinem Heimatort befindet sich der größte Holzbaubetrieb im Umland. Er besitzt die leistungsfähigste CNC-Abbundstraße für den Lohnabbund und beliefert viele Bauunternehmen mit z.B. fertigen Dachstühlen oder errichtet diese selbst. Zudem stellt er Wohnhäuser in Holzrahmenbauweise her.
Internet? Ja sicher, 16 MBit/s Anschluss. Mehr war da bis vor zwei Jahren nicht möglich. Das hatte bis dahin aber gereicht. Es gab da keine Engpässe. Erst als das Gewerbe- und angrenzende Wohngebiet ausgebaut wurde und die Bandbreite des Standard-DSL-Anschlusses in den Keller ging hatte sich der Unternehmer entschlossen auf den dann angebotenen VDSL-Anschluss mit 100 MBit/s umzustellen.
Wohlgemerkt: Die 16 MBit/s des alten Anschlusses hätten ihm gereicht, wenn denn die 16MBit/s auch tatsächlich ständig zur Verfügung gestanden hätten.

Ja ich weiß, für Online-Zocker ist das natürlich nichts. Die wollen noch mehr, auch wenns nicht nötig ist. Das ist ja auch mein Reden. Schließlich sind es die Kinder und Jugendlichen, die allen anderen Nutzern die Netze finanzieren, jedenfalls die mobilen. Ich finde es einfach ätzend, auf diesen Kundenkreis, von dem wir letztlich alle profitieren, derart herabzuschauen.
Wenn man Cloud basiert arbeitet reicht eine 16 mbit nicht
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Tom Bombadil
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 14:41)

Ach komm, es sind wirklich wenige Unternehmen, die das schnellste Internet der Welt benötigen.
Na, das wird "meinen" Maschbauer sicher sehr trösten...
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Raskolnikof
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Sag ich doch! :)
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von jack000 »

Die ganze Diskussion über "5G bis in den letzten Zipfel" und "Glasfaser überall" ist sinnlos, weil kurzfristig nicht umsetzbar und wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was".
=> Wir müssen erstmal die realen Lücken schließen, die bedeuten dass Löcher und Edge verschwinden und wenigstens 3G überall (außer im tiefsten Wald) vorhanden ist und das mindestens 16 MBit/s DSL überall verfügbar ist!
=> Ich habe mal DSL-Verfügbarkeit in der Pampa auf den Homepages der Anbieter prüfen lassen und festgestellt das der "worst Case" eine 16er Leitung DSL ist, die aber 5€ mehr kostet weil zusätzliche Infrastruktur genutzt werden muss aber damit sollte man leben können
=> Für Firmen in der Pampa die (aus welchen Grund auch immer) höhere Übertragungsraten benötigen kann man individuelle Lösungen finden

Daher:
=> Schließen wir doch erstmal die Masse an Lücken und Edge bevor Visionen gefolgt wird die sowieso in absehbarer Zeit keine Chance auf Umsetzung haben!

Ich habe im Hauptbahnhof Stuttgart bei der U-Bahn keinen Empfang für Internet überhaupt, daher reden wir hier über Luxusprobleme!
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

jack000 hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:38)

Die ganze Diskussion über "5G bis in den letzten Zipfel" und "Glasfaser überall" ist sinnlos, weil kurzfristig nicht umsetzbar und wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was".
=> Wir müssen erstmal die realen Lücken schließen, die bedeuten dass Löcher und Edge verschwinden und wenigstens 3G überall (außer im tiefsten Wald) vorhanden ist und das mindestens 16 MBit/s DSL überall verfügbar ist!
=> Ich habe mal DSL-Verfügbarkeit in der Pampa auf den Homepages der Anbieter prüfen lassen und festgestellt das der "worst Case" eine 16er Leitung DSL ist, die aber 5€ mehr kostet weil zusätzliche Infrastruktur genutzt werden muss aber damit sollte man leben können
=> Für Firmen in der Pampa die (aus welchen Grund auch immer) höhere Übertragungsraten benötigen kann man individuelle Lösungen finden

Daher:
=> Schließen wir doch erstmal die Masse an Lücken und Edge bevor Visionen gefolgt wird die sowieso in absehbarer Zeit keine Chance auf Umsetzung haben!

Ich habe im Hauptbahnhof Stuttgart bei der U-Bahn keinen Empfang für Internet überhaupt, daher reden wir hier über Luxusprobleme!
Wäre aber Sinnvoll die Lücken gleich mit neuer Technologie zu stopfen und nicht erst das alte Zeug weiter zu verbauen.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Ich vermute einmal, daß Tom Bombadil einen großen Maschinenbauer im Blick hat, der mit einer eigenen Abteilung CAD-Daten bis hin zu Steuerdaten für numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen an seine Zulieferer verschickt.

Der "Holzwurm" kann dieses Geschäft an seinem Ort abwickeln mit seinem Hausnetz an seinen CAD-Stationen und seinen numerisch gesteuerten Sägen und Fräsen. Sicher eine sehr anspruchsvolle Angelegenheit ohne ausgelagerte Zulieferbetriebe für gefertigte Teile. Aber der Holzwurm braucht Internet mehr für die e-mail und sein Rechnungswesen, vielleicht auch die Lohnbuchhaltung als ausgelagerte Leistung.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von el loco »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:47)

Ich vermute einmal, daß Tom Bombadil einen großen Maschinenbauer im Blick hat, der mit einer eigenen Abteilung CAD-Daten bis hin zu Steuerdaten für numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen an seine Zulieferer verschickt.

Der "Holzwurm" kann dieses Geschäft an seinem Ort abwickeln mit seinem Hausnetz an seinen CAD-Stationen und seinen numerisch gesteuerten Sägen und Fräsen. Sicher eine sehr anspruchsvolle Angelegenheit ohne ausgelagerte Zulieferbetriebe für gefertigte Teile. Aber der Holzwurm braucht Internet mehr für die e-mail und sein Rechnungswesen, vielleicht auch die Lohnbuchhaltung als ausgelagerte Leistung.
Architektur- und Designbüros, Ingenieurbüros überall wo CAD zum Einsatz kommt, benötigt man richtig schnelles Internet. Das kann auch ein selbstständiger Tragwerksplaner auf dem Land sein, auch der braucht schnelles Internet und als
Steuerzahler hat er auch den Anspruch darauf.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

el loco hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:56)

Architektur- und Designbüros, Ingenieurbüros überall wo CAD zum Einsatz kommt, benötigt man richtig schnelles Internet. Das kann auch ein selbstständiger Tragwerksplaner auf dem Land sein, auch der braucht schnelles Internet und als
Steuerzahler hat er auch den Anspruch darauf.
Ja, das ist ein zu sehen. Im Grunde ist es auch widersinnig, eine im wesentlichen geistige Leistung Tag für Tag in einem Industriegebiet und innerhalb eines Fertigungsbetriebs zu erbringen. Man kann sich sogar vorstellen, daß Leute zu Hause über Internet zu Teams verbunden sind, die den Fertigungsbereich mit Daten versorgen. Angesichts der heute notwendigen Pendelverkehre zwischen Arbeitsplatz und Wohnung wäre eine solche Lösung doch ein wirklicher Segen für alle Beteiligten.
KarlRanseier

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Teeernte hat geschrieben:(25 Sep 2018, 11:49)

Es gibt Leute, die verdienen mit dem Internet ihr Geld.

Tunnel ist SICHERHEITSVERSORGUNG.....da MUSS das Netz gehen !

Sicher gibt es UNTERSCHIEDE in der Qualität des Netzes..... dafür ist es dann "billiger" ...

Der Notruf MUSS aber in der Fläche überall gehen. Meine Meinung. (Jaaaa...nicht in JEDEM Keller)

Marktwirtschaft ist ja schön - wenn aber der REGULIERER (Staat) die Ausbau der Sicherheit unterbindet - ist das schon "sträflich".

Es sollte - wie beim Strom - einen Grundversorger geben - der die Verbindung in dem Gebiet sicherstellen MUSS.

Das mit der "Sicherheitsversorgung" halte ich für vorgeschoben. Das Risiko, in einem Tunnel zu Schaden zu kommen, weil es
dort kein Netz gibt, ist doch wohl eher theoretischer Natur, und man darf getrost bezweifeln, dass das überhaupt schon ein
einziges Mal in Deutschland passiert ist.

Da verhält es sich ähnlich wie bei dem Paternosterverbot. Sicher, ein gehbehinderter Blinder, der sturzbesoffen einen Paternoster
nutzen will, geht damit ein erhebliches Risiko ein, das tut er allerdings auch, wenn er die Treppe nutzt. Jedes Jahr brechen sich
in der EU bei der Treppennutzung Menschen den Hals, aber noch niemand hat ein generelles Treppenverbot gefordert, obwohl
das technisch durchaus umsetzbar wäre. Der Sicherheitsgedanke ist halt immer äußerst selektiv, die wahren Gefahren werden
ausgeblendet, vermutlich zur Ablenkung.

Wer das Risiko liebt, der lässt sich in einem deutschen Krankenhaus operieren. Das Risiko, sich dort mit MRSA zu infizieren,
einem Keim, den man in entwickelten Ländern längst im Griff hat, und dann für den Rest seines Lebens nur noch ein einziges
Problem zu haben, ist absolut real, aber darüber spricht man nicht, weil die Lösung dieses Problems mit Kosten verbunden
wäre und nicht irgendwelchen Amigos Millionen oder Milliarden in die Kassen spülen würde... :rolleyes:
KarlRanseier

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

el loco hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:56)

Architektur- und Designbüros, Ingenieurbüros überall wo CAD zum Einsatz kommt, benötigt man richtig schnelles Internet. Das kann auch ein selbstständiger Tragwerksplaner auf dem Land sein, auch der braucht schnelles Internet und als
Steuerzahler hat er auch den Anspruch darauf.

Wieso hat er einen Anspruch darauf? Hat ein Grundschüler auch einen Anspruch darauf, dass direkt vor seiner Haustür eine Grundschule steht?

Und hat ein Arbeitnehmer auch einen Anspruch darauf, zuhause arbeiten zu können, oder darf man ihm, im Gegensatz zum Selbständigen, zumuten, jeden Tag seine trägen alten Knochen in Bewegung setzen zu müssen, um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen? :?:
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 08:54)

Wieso hat er einen Anspruch darauf? Hat ein Grundschüler auch einen Anspruch darauf, dass direkt vor seiner Haustür eine Grundschule steht?

Und hat ein Arbeitnehmer auch einen Anspruch darauf, zuhause arbeiten zu können, oder darf man ihm, im Gegensatz zum Selbständigen, zumuten, jeden Tag seine trägen alten Knochen in Bewegung setzen zu müssen, um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen? :?:
Gottlob ist unser Staat in der Sache doch einsichtiger; so etwas steht sogar im Regierungsprogramm!
Zuletzt geändert von H2O am Mi 26. Sep 2018, 09:42, insgesamt 1-mal geändert.
KarlRanseier

Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

H2O hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:33)

Gottlob ist unser Staat in der Sache doch einsichtiger!

Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Deshalb ist das wenig verwunderlich.

So weit wie die Franzosen vor gut 200 Jahren ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit") sind wir noch lange nicht. :(
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 08:54)

Wieso hat er einen Anspruch darauf? Hat ein Grundschüler auch einen Anspruch darauf, dass direkt vor seiner Haustür eine Grundschule steht?

Und hat ein Arbeitnehmer auch einen Anspruch darauf, zuhause arbeiten zu können, oder darf man ihm, im Gegensatz zum Selbständigen, zumuten, jeden Tag seine trägen alten Knochen in Bewegung setzen zu müssen, um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen? :?:
Wieso bist du so vehement gegen Fortschritt und Ausbau unsere Digitalen Infrastruktur, was hat die dir getan ?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:38)

Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Deshalb ist das wenig verwunderlich.

So weit wie die Franzosen vor gut 200 Jahren ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit") sind wir noch lange nicht. :(
Deshalb ist in französischen Blättern gelegentlich vom Modell Deutschland die Rede. Manchen Franzosen geht dieses Gerede geradezu auf die Nerven!
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:40)

Wieso bist du so vehement gegen Fortschritt und Ausbau unsere Digitalen Infrastruktur, was hat die dir getan ?

Ich bin nicht generell gegen Fortschritt, nur die ganze Hysterie ist nicht nachvollziehbar.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

H2O hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:45)

Deshalb ist in französischen Blättern gelegentlich vom Modell Deutschland die Rede. Manchen Franzosen geht dieses Gerede geradezu auf die Nerven!



Vive la France! Mögen sich deutsche Freiheitsgegner und Besitzstandswahrer vor Wut an der Tischkante die Zähne ausbeißen! :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:48)

Ich bin nicht generell gegen Fortschritt, nur die ganze Hysterie ist nicht nachvollziehbar.
Vielleicht weil du mit dem Thema nichts zu tun hast ?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 08:54)
Und hat ein Arbeitnehmer auch einen Anspruch darauf, zuhause arbeiten zu können, oder darf man ihm, im Gegensatz zum Selbständigen, zumuten, jeden Tag seine trägen alten Knochen in Bewegung setzen zu müssen, um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen? :?:
Ein Arbeitnehmer hat kein Recht daraug, seine Arbeit, welcher Art auch immer, zuhause zu verrichten, wenn der Arbeitsort im Arbeitsvertrag konkret bestimmt ist (z.B. Schreibtisch beim Arbeitgeber). Wenn allerdings eine Tätigkeit im Home-Office vertraglich vereinbart wurde, kann dies nur im Einvernehmen mit dem Mitarbeiter geändert werden.
Quelle: https://www.wiwo.de/finanzen/steuern-re ... 11570.html
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Raskolnikof hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:59)

Ein Arbeitnehmer hat kein Recht daraug, seine Arbeit, welcher Art auch immer, zuhause zu verrichten, wenn der Arbeitsort im Arbeitsvertrag konkret bestimmt ist (z.B. Schreibtisch beim Arbeitgeber). Wenn allerdings eine Tätigkeit im Home-Office vertraglich vereinbart wurde, kann dies nur im Einvernehmen mit dem Mitarbeiter geändert werden.
Quelle: https://www.wiwo.de/finanzen/steuern-re ... 11570.html

So ist es. Und warum hat dann angeblich ein Selbständiger einen Anspruch darauf, zu Hause, wo auch immer das sein mag, jegliche Infrastruktur vorzufinden, die er für seine berufliche Tätigkeit benötigt?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 Sep 2018, 09:56)

Vielleicht weil du mit dem Thema nichts zu tun hast ?

Ich würde mal behaupten, dass 99,5% aller Menschen mit dem Thema nichts zu tun haben. Klar, viele Firmen sind auf das Internet angewiesen. Wenn ich aber eine Firma im Urwald errichte, so kann ich nicht vom Staat verlangen, dass er mir umgehend eine Autobahn dorthin baut sowie schnelles Internet ermöglicht, oder? Für solche Forderungen muss man schon systemrelevant sein, also z.B. deutscher Autobauer, Energieriese, Pleitebänker oder FDP-Großspender...
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:02)

So ist es. Und warum hat dann angeblich ein Selbständiger einen Anspruch darauf, zu Hause, wo auch immer das sein mag, jegliche Infrastruktur vorzufinden, die er für seine berufliche Tätigkeit benötigt?
Infrastruktur? Strom Wasser Heizung Internet ?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:05)

Ich würde mal behaupten, dass 99,5% aller Menschen mit dem Thema nichts zu tun haben.
Da schätzt du gewaltig falsch, das Internet der Dinge wird immer präsenter. Selbst zu meiner Zahnbürste gibt es schon eine App, auch wenn die Kacke ist. Die Anforderung an mehr Bandbreite wächst von Tag zu Tag, auch wenn man das nicht mit bekommt.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:13)

Da schätzt du gewaltig falsch, das Internet der Dinge wird immer präsenter. Selbst zu meiner Zahnbürste gibt es schon eine App, auch wenn die Kacke ist. Die Anforderung an mehr Bandbreite wächst von Tag zu Tag, auch wenn man das nicht mit bekommt.

Das meiste davon ist kompletter Mumpitz, der nur gepusht wird, weil es momentan ein Wachstumsmarkt ist, an den man sich klammern will.

Wenn ich nicht mehr weiss, wie ich meine Zähne putzen soll, wenn ich nicht mehr bemerke, wenn der Mülleimer voll ist oder wenn ich in meiner Wohnung nicht mehr ohne technische Hilfe das Klo finde, dann begebe ich mich in stationäre Behandlung...
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:22)

Das meiste davon ist kompletter Mumpitz, der nur gepusht wird, weil es momentan ein Wachstumsmarkt ist, an den man sich klammern will.
Da mag schon sein, er schafft trotzdem bedarf. Und jetzt sag mal ehrlich wo dein Problem liegt, wieso streubst du dich so dagegn das die Grundversorgung erhöht wird ? Irgend einen rationales Grund? Bisher kam von dir nur ein "das braucht man nicht"
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:02)

So ist es. Und warum hat dann angeblich ein Selbständiger einen Anspruch darauf, zu Hause, wo auch immer das sein mag, jegliche Infrastruktur vorzufinden, die er für seine berufliche Tätigkeit benötigt?
Der Staat sichert seinem Volk gewisse Grundbedürfnisse zu. Dazu zählen u.a. Ernährung, Unterkunft und Bekleidung. Wir sprechen da vom Existenzminimum.
Unsere Regierung definiert da aber auch noch andere Grundbedürfnisse wie Gesundheits- und Bildungseinrichtungen und lebenswichtige Dienstleistungen. Zu letzterem zählen u.a. Postzustellung bis zur entlegensten Alm sowie Telekommunikationsanschluss (Telefon). Seit mehreren Jahren sind sich die Gerichte auch dahingehend einig, dass auch das Internet zum Alltag gehört und der Zugang zu diesem ein Grundbedürfnis darstellt.
Zitat: „Internet und Telefon sind für die Lebensführung von zentraler Bedeutung. Beides zähle zu den wenigen Wirtschaftsgütern, bei denen sich ein Ausfall typischerweise auf die materielle Grundlage der Lebenshaltung signifikant auswirkt, (…) Ähnlich wie beim Auto sei auch bei Telefon und Internet die "ständige Verfügbarkeit für die Lebensgestaltung von zentraler Bedeutung". Der überwiegende Teil der Einwohner Deutschlands nutze das Internet täglich, argumentierte der BGH. Damit habe es sich zu einem das Leben eines Großteils der Bevölkerung entscheidend mitprägenden Medium entwickelt. Ein Ausfall mache sich sich "signifikant im Alltag bemerkbar".
Quelle: Bundesgerichtshof, Az.: III ZR 98/12

Was derzeit aussteht ist die Frage, welcher Mindestqualität, also welche Mindestbandbreite jedem Bürger zusteht. Kann er VDSL mit 50, 100 oder noch mehr GBit/s verlangen oder muss er sich mit einem analogen Telefonanschluss und Modem fürs Internet zufrieden geben?
Ich bin gespannt, wann sich unsere höchsten Richter dieser Frage annehmen müssen und was dabei herauskommt.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Ein Terraner hat geschrieben:Infrastruktur? Strom Wasser Heizung Internet ?
Ganz ohne Fragezeichen - Infrastruktur Strom Wasser Heizung Internet - wobei für mich die in D meist unterirdische Verkabelung Teil der Infrastruktur ist. Vorzugsweise mittels Glasfaserverbindungen inklusive der sog. "letzten Meile".

Das darüber auch Zugang zum WWW möglich sein soll ist bei genauer Betrachtung längst ein starker Nebeneffekt geworden. Ob das durch Mobilfunk ersetzbar ist - es gibt ja auch einiges was "sicherheitslastig" übertragen werden muss - bezweifle ich. Mobilfunk ist eine Ergänzung und das Fragment "Mobil" deutet darauf hin, was der eigentliche Grund für diese Technologie ist. Das damit Lücken, welche dadurch entstanden sind, weil sich der Staat aus dieser wichtigen hoheitlichen Aufgabe "verabschiedet" hat - ist was es nur sein kann - übergangsweise Lücken schließen :dead:

In einem Land der angeblich "ersten Welt" ist Infrastruktur ein Pflichtveranstaltung. Eine einfache Formel könnte da hilfreich sein - wo eine öffentliche Straße hinführt und sich menschliche Siedlungen (Dörfer und mehr) befinden, muss neben elekt. Energie auch eine geeignete Datenverbindung hinführen. Mobilfunk, der sich in privater Hand befindet - weil man die zugehörigen Frequenzen - auch Teil des Tafelsilbers - dummerweise statt "verliehen" verkauft hat, ist damit weitgehend dem staatlichen Eingriff entzogen und das späte Geheule über Funklöcher ist leider Teil der üblichen - zu spät - zu unbedacht usw. usf.

Die Könige vergangener Zeiten waren da schlauer - sie hatten "Lehnsherren" - in diesem Sinn hätte die Demokratie durchaus ein auf diese Regierungsform zugeschnittenes "Lehnswesen" beibehalten können - ich meine müssen.

Morgen wird dann User KarlRanseier und Konsorten womöglich argumentieren "zu Hause, wo auch immer das sein mag, also jedes Kaff, mit einer Straße zu "versorgen" sollen gefälligst die abgehängten Bewohner finanzieren".

Tun sie ja eigentlich schon jetzt - jedenfalls, dann, wenn sie die Steuern pflichtgemäß entrichten. Nennt sich bei Unternehmen (und darunter fallen "Selbstständige") nun mal "Gewerbesteuer".

Die Frage ist ganz einfach - was taugt eine Staat - besonders eine Demokratie, wenn essentielle Teile seiner "Hardware" dauerhaft seinem Einfluss entzogen werden :?:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Ich denke, dass es keinen Sinn macht, mit Technikverweigerern hier einen Dialog zu führen. Die Krankheit ist nicht heilbar.
Mich erinnert die Diskussion hier teilweise an einen Deutschlehrer unserer Kinder am Gymnasium, der Computer und Internet auch heute noch grundsätzlich ablehnt und Arbeitsmaterialien, Klausuren und Mitteilungen aller Art auf einer mechanischen Schreibmaschine verfasst. Ein Wunder geradezu, dass er für deren Vervielfältigung nicht noch einen alten Matrizendrucker (Blaudrucker, Spiritusdrucker) verwendet, wie er früher in den Schulen üblich war.
Wenn der Begriff „Internet“ im Unterricht genannt wird oder dieser in der Fußzeile im Zusammenhang mit einer Quellenangabe in einer Arbeit erscheint wird dieser Lehrer ärgerlich und setzt den Rotstift an. Einen Satz, den sich unsere Kinder fast täglich anhören mussten: „Das heißt nicht Internet sondern „Weltnetz“.
Wer will solche Menschen ändern?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Raskolnikof hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:55)

Ich denke, dass es keinen Sinn macht, mit Technikverweigerern hier einen Dialog zu führen. Die Krankheit ist nicht heilbar.
Mich erinnert die Diskussion hier teilweise an einen Deutschlehrer unserer Kinder am Gymnasium, der Computer und Internet auch heute noch grundsätzlich ablehnt und Arbeitsmaterialien, Klausuren und Mitteilungen aller Art auf einer mechanischen Schreibmaschine verfasst. Ein Wunder geradezu, dass er für deren Vervielfältigung nicht noch einen alten Matrizendrucker (Blaudrucker, Spiritusdrucker) verwendet, wie er früher in den Schulen üblich war.
Wenn der Begriff „Internet“ im Unterricht genannt wird oder dieser in der Fußzeile im Zusammenhang mit einer Quellenangabe in einer Arbeit erscheint wird dieser Lehrer ärgerlich und setzt den Rotstift an. Einen Satz, den sich unsere Kinder fast täglich anhören mussten: „Das heißt nicht Internet sondern „Weltnetz“.
Wer will solche Menschen ändern?
:?:

Wenn Kinder am Schlaufon spielen, noch bevor sie lesen können, so ist das mindestens genauso krank.

Und wenn Eltern am Schlaufon spielen, während ihre Kinder schreien, so ist das geradezu pervers.

Technikgläubige, die jeden Scheiß vollkommen unkritisch mitnehmen müssen, haben, jedenfalls meiner Meinung nach, gehörig einen an der Waffel, mindestens genauso wie Typen, die generell jeden Fortschritt ablehnen.
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Ein Terraner
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 12:50)

:?:

Wenn Kinder am Schlaufon spielen, noch bevor sie lesen können, so ist das mindestens genauso krank.

Und wenn Eltern am Schlaufon spielen, während ihre Kinder schreien, so ist das geradezu pervers.

Technikgläubige, die jeden Scheiß vollkommen unkritisch mitnehmen müssen, haben, jedenfalls meiner Meinung nach, gehörig einen an der Waffel, mindestens genauso wie Typen, die generell jeden Fortschritt ablehnen.
Wie alt bist du ?
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el loco
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von el loco »

KarlRanseier hat geschrieben:(26 Sep 2018, 08:54)

Wieso hat er einen Anspruch darauf? Hat ein Grundschüler auch einen Anspruch darauf, dass direkt vor seiner Haustür eine Grundschule steht?

Und hat ein Arbeitnehmer auch einen Anspruch darauf, zuhause arbeiten zu können, oder darf man ihm, im Gegensatz zum Selbständigen, zumuten, jeden Tag seine trägen alten Knochen in Bewegung setzen zu müssen, um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen? :?:
Weil er Steuern zahlt, nämlich den gleichen Steuersatz wie Ansässige in einem neu erschlossenen Industriegebiet. Infrastruktur zur Wettbewerbsfähigkeit der Steuern erwirtschaftenden Betriebe liegt in der Hand des Staates.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

el loco hat geschrieben:(26 Sep 2018, 21:20)

Weil er Steuern zahlt, nämlich den gleichen Steuersatz wie Ansässige in einem neu erschlossenen Industriegebiet. Infrastruktur zur Wettbewerbsfähigkeit der Steuern erwirtschaftenden Betriebe liegt in der Hand des Staates.
Zuletzt geändert von KarlRanseier am Mi 26. Sep 2018, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Raskolnikof
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Könnt ihr nicht in die Weinstube gehen wenn ihr auf Stammtischniveau labern wollt?
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H2O
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:55)

Ich denke, dass es keinen Sinn macht, mit Technikverweigerern hier einen Dialog zu führen. Die Krankheit ist nicht heilbar
....
Wer will solche Menschen ändern?
Sie versuchen das ja im Strang Bargeld und hier im Strang Net. Mühsam, mühsam... :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Womöglich hilft es ja wenigstens den eher "fortschrittlichen" Usern unter uns die hier durchzugehen und womöglich zu verstehen :
Quelle : Heise online 26.09.2018 "Breitbandstudie: 700 MBit/s Upstream-Bedarf pro Anschluss im Jahr 2025"
Nahezu alles - vermutlich alles was Mensch zuwege bringt, lässt sich auch irgendwie missbrauchen. Das liegt schlicht in der Natur des Menschen. Das kann der "selbe" Mensch allerdings auch erkennen und verändern. Die bloße unreflektierte Kritik bringt nichts. Auch das Nachplappern von Vorurteilen zeigt lediglich, man hat selbst womöglich rein garnix verstanden.

Aus dem Heise Artikel :
Zwei Drittel "Fehlinvestitionen"

Zu diesem sogenannten Überbau finden sich in der Studie neue Zahlen. Mehr als zwei Drittel der Investitionen in den Jahren 2015 bis 2017 sind demnach nicht dafür ausgegeben worden, um die damaligen, seit langem wackelnden Breitbandziele der Bundesregierung in Höhe von 50 MBit/s für alle bis 2018 zu erreichen, sondern in die beklagten "Fehlinvestitionen". So hat sich die Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen mit der Mindestwunschgröße der großen Koalition oder mehr Bandbreite von 2014 bis 2017 lediglich um knapp 6,3 Millionen Haushalte erhöht und besteht derzeit bei 32,7 Millionen Heimen. Die Zahl an Haushalten, die zwischen zwei oder gar mehr Anschlusstechnologien mit mindestens 50 MBit/s wählen können, sei in der gleichen Zeit jedoch um fast 13,5 Millionen nach oben geklettert und liege damit aktuell bei 21,25 Millionen.

Die umstrittene Vectoring-Entscheidung der Bundesnetzagentur hat laut der Untersuchung dazu geführt, dass die Breko-Mitglieder ihre Investitionen von 4,1 Milliarden Euro 2015 auf 3,9 Milliarden im Folgejahr heruntergefahren haben. 2017 sei die Summe aber wieder auf 4,2 Milliarden Euro gestiegen und liege damit fast gleichauf mit den Investitionen der Telekom in Höhe von 4,3 Milliarden. Insgesamt haben die Wettbewerber seit der Liberalisierung des deutschen Telekommunikationsmarkts 1998 insgesamt 75,5 Milliarden Euro investiert, was 52 Prozent der Gesamtausgaben ausmacht. Die Telekom kommt mit 69,5 Milliarden Euro auf die restlichen 48 Prozent.
Noch eine "Bemerkung" warum ich Verkabelung der Illusion der "mobilen Versorgung" vorziehe ( in D z.B., wo es auf Grund allgemein dichter Besiedlung und vergleichsweise hohe Bevölkerungszahl), in jeder Hinsicht die bessere "Bandbreite" liefern kann. Das lässt sich durchaus auch berechnen. Beiden Technologien kommt eine unterschiedliche Bedeutung zu. Ein vernünftiger "Mix" (wie überall - speziell in der Natur) ergänzt sich entsprechend. Wenn an den zahlreichen "Enden" der Verkabelung lokales WLAN statt dem wesentlich aufwendigeren Mobilfunk (welcher speziell in Städten) sehr rasch an seine Möglichkeiten stößt die notwendige Bandbreite zu liefern, ist allen geholfen. Warum soll "unfreies WLAN" (Formen bezahlten WLAN) (von stabilen Netzpunkten aus) nicht die Versorgungslücken füllen können ?

Warum wurde die Versorgung mit Glasfaser, statt mit "Kupfer" nicht auch außerhalb der großen Firmen (die ihre eigenen Netze schon vor mindestens 20 Jahren so aufgebaut haben) vorangetrieben ? Glasfaserkabel lassen sich z.B. problemlos im Inneren von Höchstspannungsleitungen "mitführen". Um z.B. ein Dorf irgendwo in der "Pampa" schnell und kostengünstig zu versorgen, können bereits existierende Hochspannungstrassen mit genutzt werden. Die Stromversorger betreiben ohnedies meist ihre eigenen Glasfasernetze in ähnlicher Weise. Mein "Stromversorger" hat überall in seinem "Einzugsgebiet" (Ausnahme die Städte wegen der bereits existierenden Konkurrenz und Kostengründen) ein quasi WAN aufgebaut, welches über entsprechende Einspeisepunkte mit dem WEB und allen damit verbundenen Möglichkeiten verfügt. Nicht eben der "Billigheimer" aber die Wahl zwischen 25 / 50 und 100 Mbit/s besteht. In Neubauvierteln (mit 600 € "Selbstbeteiligung") können 200 Mbit/s und Glasfaseranschluss bis zum Übergabepunkt auf dem Grundstück (gewöhnlich also im Haus) "eingekauft" werden. Für Firmen die das in den Gewerbegebieten benötigen, gibt es entsprechende Konditionen.

Die "Schneckenpost" und die abhängige 1&1 liefert (am selben Kupferendpunkt den mein Versorger anmieten muss) gerade mal 2,7 Mbit/s Download. Ich habe mir, ohne das etwas verändert werden musste (klar die Verbindung zum Netz des Stromversorgers - der natürlich seine "Kisten" strategisch günstig gestaltet, musste geschaltet werden) 50 Mbit/s Download / 10 Mbit/s Upload "geleistet" und bin gut bedient mit eigentlich 52 / 11 Mbit/s konstant über den Tag.

Die "Schneckenpost" wollte von der Gemeinde - allein für die "Machbarkeitsstudie" mehre (verlorene) Millionen und zeigte keinerlei Interesse den Ortsteil in dem ich siedle überhaupt zu versorgen. Besonders ärgerlich, um den nächsten Ortsteil (hinter unserem liegend) endlich vom "Telefonmodem" zu bekommen, wurden ausgiebig Glasfaserverbindungen dorthin verlegt - mit Übergabepunkten eben in dem bis dahin "besser versorgten" Ortsteil. Ein Anschluss dieses Ortsteil (meines) hätte die Gemeinde einen mindestens fünfstelligen Betrag abverlangt. Stattdessen hat man nun den Stromversorger auch als "Internetprovider" und soweit ich das beurteilen kann - alles ist gut - ein modernes Business ist nun also auch in meinem Kaff möglich ....

Es mag in vielen Fällen an den vor Ort-Beteiligten liegen, ob solche Vernunftlösungen zustande kommen. Wenn allerdings auch nur ein Teil der dortigen Bevölkerung in etwa so denkt wie einige "Spaßbremsen" hier wird das nix.... :rolleyes:
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Langsam kommt jetzt aber auch in Deutschland das mobile Internet in Schwung. O2 bietet jetzt mit dem Tarif O2 Free Unlimited eine mobile Flatrate mit bis zu 225 MBit/s sowie Allnet-Flat für 59,99 Euro monatl. an. Bei der Telekom und Vodafone ist das nicht unter 80 Euro zu bekommen. Das Angebot von O2 ist zwar immer noch doppelt so teuer wie in Finnland und leider O2, aber immerhin.
Allerdings investiert O2 momentan gewaltig in seine Infrastruktur.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Der größte Fehler der bei uns begangen wurde ist die Tatsache, dass man es drei Telekommunikationsunternehmen überließ, unabhängig voneinander die erforderliche Infrastruktur für die mobile Telekommunikation zu schaffen. Und so errichteten dann diese Unternehmen jeweils ihre eigenen Antennenanlagen im Land und verschandeln die Gegend.
Finnland und andere Länder haben das anders gemacht. Da hat der Staat für die notwendige Infrastruktur gesorgt. Eine im ganzen Land verbaute einheitliche Technik mit vollkommen identischen Antennenmasten im gesamten Land sorgen für eine glänzende Versorgung auch in einsamen Gegenden. Nur im nördlichen Lappland gibt es noch Versorgungslücken. Da telefonieren die samischen Rentierzüchter teils mit Satellitentelefonen. Aber auch da verspricht die finnische Politik innerhalb der nächsten Jahre auch dem letzten Elch sein Netz.

Trotz dieser staatlichen Netzpolitik gibt es auch in Finnland Konkurrenz auf dem SIM-Kartenmarkt, vielleicht noch mehr als in Deutschland. Die privaten Kommunikationsunternehmen kaufen da entsprechende Nutzungsrechte und Kontingente und bieten dann ihren Kunden entsprechende Verträge oder Prepaid-Angebote. So kann der Kunde dann je nach Wunsch und Geldbeutel die Leistungsfähigkeit seines Anschlusses wählen.
Warum die Politik es bei uns drei Unternehmen überlassen hat zum Nachteil der Bürger jeweils ihr eigenes Süppchen zu kochen ist vollkommen unverständlich. Wäre es nicht dazu gekommen hätten wir heute nicht so viele Funklöcher. Denn es ist ja häufig so, dass nicht jedes Funkloch für jeden Handynutzer ein Funkloch ist. Das ist Anbieterabhängig.

Schön wäre es, wenn aus der Not eine Tugend gemacht würde und die drei Anbieter Telekom, Vodafone und O2 ihre Kräfte bündeln und nationales Rooming anbieten würden. Dann wäre bereits sehr vielen Menschen geholfen. Die Technik ist einfach und wir hatten die bereits schon. Daran erinnert sich nur kaum noch jemand:
OT ging ursprünglich aus Viag Intercom hervor. Viag Intercom war anfangs fast nur in den Ballungsräumen vertreten und absolut nicht konkurrenzfähig. Da ging O2 einen Deal mit der damaligen T-Mobile in Form eines Roaming-Vertrag ein, so dass O2-Kunden in unversorgten Gebieten über das D1-Netz telefonieren konnten. Ich kann mich an diese Zeit noch gut erinnern und weiß, dass das sehr gut klappte. Diese Kooperation wurde aber nach nur kurzer Zeit wieder aufgegeben.
Daher wäre mein Vorschlag, alle drei bestehenden Netze zusammen zu führen und sei es nur im Rahmen von Roaming-Verträgen. Aber das ist wohl zu einfach gedacht.

Apropos G5: Will mann tatsächlich ein flächendeckendes G5-Netz in Deutschland aufbauen müssten etwa 800.000 bis 1,2 Mill. neue Sendemasten errichtet werden, weil die Reichweiten der Antennen auf den sehr hohen Frequenzen viel geringer ist als bei den bestehenden D, E und C -Bändern. Dabei muss bereits jetzt um jeden einzelnen Mast gerungen werden. Keiner will den bei sich im Vorgarten haben.
Zuletzt geändert von Raskolnikof am Do 13. Dez 2018, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Mache ich da jetzt einen Denkfehler, oder ist mir hier doch etwas aufgefallen: Was sollen denn Funkmasten in Ballungsgebieten? Dort ist die Netzversorgung über Glasfasernetze doch zu erträglichen Kosten möglich. Eigentlich könnten dort die Funkanlagen der Mobilfunker auch abgebaut werden. Dann müssen mobile Telefongespräche über WLAN organisiert werden.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(13 Dec 2018, 01:17)

Was sollen denn Funkmasten in Ballungsgebieten?
Geld verdienen. Außerdem sind nicht alle Menschen, die sich in einem Ballungsgebiet aufhalten, auch dort ansässig, brauchen aber trotzdem Mobilfunk.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Dec 2018, 09:15)

Geld verdienen. Außerdem sind nicht alle Menschen, die sich in einem Ballungsgebiet aufhalten, auch dort ansässig, brauchen aber trotzdem Mobilfunk.
Da war doch einmal ein Gedanke, im WLAN-Bereich einen offenen Kanal bereit zu stellen, der für die Allgemeinheit auf der Straße nutzbar sein sollte. Damit ließe sich vielleicht in Ballungsräumen ein Funksystem der heutigen Art ersetzen. Da wird der Ballungsraum zum Funksystem.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

WLAN funktioniert nur als lokaler Hotspot.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Tom Bombadil hat geschrieben:WLAN funktioniert nur als lokaler Hotspot.
Das ist zweifellos richtig - nur schau Dir mal die Methoden an, mit dem z.B. in weitläufigen Lagern u.ä. Verhältnissen ein Gerät mit WLAN von "Quelle" zur nächsten unterbrechungsfrei funktioniert. Selbst in meinem Garten bekomme ich über einen Repeater WLAN völlig unterbrechungsfrei. Obwohl es sich dabei um ein "Passwort geschütztes" System handelt. Ich - jedenfalls merke nichts davon, wenn ich mich vom einen Bereich zum nächsten bewege.

Die Verbindung reißt nur dann ab, wenn nicht genügend Überlappung - also echte Lücken entstehen. Reiht man genügend "Hotspots" nah genug aneinander und stattet die Geräte mit der vorhanden Software aus. Bleibt der Wechsel von "Hotspot zu Hotspot" ohne erkennbare Probleme.

Die Entscheidung ob man noch mehr Mobilfunkantennen betreibt oder wenigstens einen Teil über solche "WLAN-Felder" unterbrechungsfrei versorgt, stellt sich nur in Ballungsräumen. Doch dort leben und arbeiten ja schon jetzt über 70% der hiesigen Einwohner. Was bleibt, ist die Frage der Bezahlung. Doch wenn der Mobilfunkbetreiber mit dem Hotspot identisch oder vertraglich verbunden ist, dürfte das nicht unlösbar sein.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Im Grunde ist es völlig egal, welcher Funktechnik man sich bedient.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Teeernte »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:37)


Die Entscheidung ob man noch mehr Mobilfunkantennen betreibt oder wenigstens einen Teil über solche "WLAN-Felder" unterbrechungsfrei versorgt, stellt sich nur in Ballungsräumen. Doch dort leben und arbeiten ja schon jetzt über 70% der hiesigen Einwohner. Was bleibt, ist die Frage der Bezahlung. Doch wenn der Mobilfunkbetreiber mit dem Hotspot identisch oder vertraglich verbunden ist, dürfte das nicht unlösbar sein.

Natürlich verboten.....hier in D herrscht Lobbyismus. Man will ja regulieren und "LUFT" verkaufen. :D :D :D

Lies beim Regulierer.

(WLAN ....umbauter Raum)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:37)

Das ist zweifellos richtig - nur schau Dir mal die Methoden an, mit dem z.B. in weitläufigen Lagern u.ä. Verhältnissen ein Gerät mit WLAN von "Quelle" zur nächsten unterbrechungsfrei funktioniert. Selbst in meinem Garten bekomme ich über einen Repeater WLAN völlig unterbrechungsfrei. Obwohl es sich dabei um ein "Passwort geschütztes" System handelt. Ich - jedenfalls merke nichts davon, wenn ich mich vom einen Bereich zum nächsten bewege.

Die Verbindung reißt nur dann ab, wenn nicht genügend Überlappung - also echte Lücken entstehen. Reiht man genügend "Hotspots" nah genug aneinander und stattet die Geräte mit der vorhanden Software aus. Bleibt der Wechsel von "Hotspot zu Hotspot" ohne erkennbare Probleme.
Deine These geht nur auf, wenn du dich immer im selben Funknetz, also immer in Reichweite deines Internetanschlussen bzw. deines Routers aufhälst, unabhängig davon, wie viele repeater du auf deinem Grundstück verteilst. Du bist immer mit (b]deinem(/b] Anschluss verbunden. Wenn du aber deinen möglichen Aktionsradius verlässt und sich beispielsweise dein Tablet beim offenen WLAN des Nachbarn einloggen soll kommt es zu einer Unterbrechung. Eine zuvor bestandene Verbindung muss erst wieder neu aufgebaut werden. Das kannst du leicht nachvollziehen, indem du deinen Nachbarn bittest, mal kurz sein WLAN auf zu machen. Dann startest du einen YouTube-Clip und gehst mit deinem Tablet oder Notebook aus dem Haus in Richtung Nachbarn. Und was passiert? Filmriss!
Wenn wir uns bei Familienangehörigen oder Freunden nie einloggen müssen und da immer WLAN haben liegt das daran, dass der jeweilige WLAN-Zugang mit zugehörigem Passwort im Gerät abgespeichert wird.

Apropos Hotspots: Wie viele von den Dingern willst du denn im Land verteilen? Im privaten Bereich sind Repeater gut zu gebrauchen, stoßen aber auch schnell auf ihre Grenzen. Wenn mehrere den gleichen Anschluss nutzen und gleichzeitig Filme streamen oder Fernsehen wollen ist es schnell zappenduster. dann ist da noch die Frage der Kosten. Wie und mit wem soll da abgerechnet werden? Ein Repeater bzw. Hotspot hängt via Router an einem PC bzw. Server und der wiederum mit einer IP am Netz. Rechnungsempfänger für da immer der Anschlussinhaber.

Aber irgendwie reden wir jetzt am Thema vorbei. Es geht doch in erster Linie um die bisher vernachlässigten und sogar unversorgten ländlichen Bereiche. In den Ballungsräumen sind nicht mehr viele Lücken zu schließen. So fehlt es auf dem Flachen Land ganz massiv am schnellen mobilen Internet. Moderne Landmaschinen (Mähdrescher, Erntemaschinen, Saat- und Pflanzmaschinen) sind heute GPS-gesteuert und benötigen nicht nur ein Funknetz mit dem man mehr schlecht als recht telefonieren kann. Nein, die brauchen zwingend G4/LTE. Viele Landwirte in Deutschland müssen heute auf moderne Technik verzichten und sind dann gegenüber der ausländischen Konkurrenz nicht wettbewerbsfähig.

In diesem Zusammenhang interessant:

https://www1.wdr.de/daserste/hartaberfa ... l-102.html
oder hier:
http://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/on ... 023629.mp4
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von MoOderSo »

Hier in der Straße gibt es in so ziemlich jedem Haus einen Vodafone-Hotspot der über die Privatanschlüsse der Anwohner ausgeliefert wird. Als beim Umzug noch kein Internet bei mir geschaltet war, hab ich mir von einer Bekannten den Hotspot-Zugang geben lassen und siehe da ich hatte im kompletten Wohnviertel WLAN-Empfang. Der wurde nur unterbrochen, wenn ich mich zu weit von den Häusern wegbewegte. Aber von Haus zu Haus wurde der unterbrechungsfrei weitergegeben, wenn sich die WLANs ausreichend überschnitten haben.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Vielleicht sollten wir mal auf das Ursprungsthema zurückkommen und nicht ständig abschweifen
Unter dem Titel „Fast überall billiger als in Deutschland“ berichtete die ARD über die vergleichsweise enorm hohen Preise für das mobile Surfen in Deutschland:
http://www.tagesschau.de/inland/mobilfu ... e-101.html
Und das ist in der Tat so. Eine echte Internet-Flatrate ist nach Recherche der ARD nur bei der Telekom zu bekommen. Monatliche Kosten: 199,95 Euro. Ansonsten gibt’s nur begrenztes Surfvolumen mit wenigen GB.

Zum Vergleich: Ich bin häufiger in Finnland unterwegs und kaufe mir da stets eine Daten-Simkarte von einem der drei dortigen großen Netzbetreiber Elisa, Telia Sonera oder DNA. Kosten für 30 Tage unbegrenztes Surfen mit LTE-Geschwindigkeit: 19,95 Euro. Wem 2G reicht kann noch 10 Euro sparen. Und das Tolle: Die Netzabdeckung in Finnland ist geradezu fantastisch. Selbst in den entlegensten Gegenden gibt’s keine Funklöcher. Klar, nicht immer ist in der Pampa LTE vorhanden. 3G aber eigentlich immer. Nur weit nördlich von Rovaniemi (Lappland) muss man sich schon mal mit 2G zufrieden geben.
Da ist Deutschland ein echtes Entwicklungsland! Oder etwa nicht?
Es geht also um mobile Kommunikation und Netzabdeckung. Und wenn wir von Netzabdeckung sprechen dann in erster Linie um die teils vollkommen unversorgten Gebiete auf dem platten Land. Was redet ihr da von WLAN? Zudem: Wo soll der Landwirt WLAN auf seinem Acker nutzen können? Der braucht für seine Maschinen Internet mit G4/LTe Anbindung. Das ist aber nur ein Beispiel. WLAN ist was für Stubenhocker, Schreibtischtäter, Caffeehausbesucher, Campingplatzbetreiber und Hornbach-Kunden. Wie WLAN bei 160 Km/h auf der BAB funktionieren soll wo links und rechts nur Kühe weiden ist mir ein Rätsel.

Mein Vorschlag: Anstatt nun auch die allerletzte Alm oder den einsamsten Bauernhof per Kabel mit Internet zu versorgen erscheint es doch angebrachter, dort Funkmasten für Telefon und Internet zu errichten. Da werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Denn da, wo heute noch internet nur mit Modemgeschwindigkeit möglich ist existiert auch häufig kein Funknetz.
Dazu nochmals Finnland: Bis ende der 1980er Jahre hing da noch jeder Bauer am analogen Telefonnetz (überlandleitung an Holzmasten). Als dann der Schrei nach schnellem Internet immer lauter wurde entschied sich die Regierung für einen knallharten Schritt: Anstatt das gesamte Kabelnetz im ländlichen Bereich zu erneuern und tausende von Hauptverteiler, Ortsvermittlungsstellen, Kabelverzweiger, Leitungsverstärker und vieles mehr zu installieren wurde ein geradezu gigantisches Funknetz errichtet und das frühere analoge Netz zurückgebaut. Nur in den Städten und Orten mit einer gewissen Mindesteinwohnerzahl und relativ dichter Bebauung belies man das Kabelnetz.
Diese Lösung fände ich auch für Deutschland gut. Allerdings müsste der Preis stimmen. In Finnland liegt der Preis für eine Mobil-Simkarte je nach Anbieter bei knapp 25 Euro. Es sind aber wie bei uns ständig Angebote für ca. 17-18 Euro zu haben. Dafür gibts dann aber schon 4G+ ohne Limit!
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