Mobilfunk-Roaming in der EU

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Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

Heute in den Meldungen des Deutschlandfunks:

Die EU-Kommission hat erwirkt, daß Teilnehmer am Mobilfunk (Telefon, Internet) bei Auslandsreisen bis zu 90 Tage jährlich keine Aufschläge auf ihre Verbindungskosten (Gesprächsminuten, SMS, Internet Datenvolumen) zu zahlen haben. Damit wird das Reisen innerhalb der EU sicher erleichtert, und zugleich der Mißbrauch dieser guten Sache verhindert: Nämlich, daß ein besonders ausgeschlafener Teilnehmer sich eine SIM-Karte in einem Land kauft, wo die Mobilfunk-Kosten besonders gering sind, um dann damit in seinem Lande "billig telefonieren" zu können.

Meine Meinung dazu ist zwiespältig: Erst einmal ist das eine verbraucherfreundliche Lösung bei Reisen innerhalb der EU. Also schon sehr erfreulich! Dann aber denke ich an die Wirklichkeit: Innerhalb der EU stehen vielleicht 5 oder 6 große Anbieter im Wettbewerb; die meisten davon in allen Landern der EU zugleich. Wäre es nicht vernünftiger, diese Gesellschaften zu EU-weit einheitlichen Preisen je Gesellschaft zu verdonnern und diesen ganzen Kontrollkram mit den 90 Tagen zu vergessen?

Will sagen: Natürlich soll der Wettbewerb der Gesellschaften weiterhin zum Vorteil der Verbraucher beibehalten werden, aber nicht mehr von Land zu Land unterschiedlich. Die Gesellschaften müssen selbst herausfinden, zu welchen einheitlichen Preisen sie in der gesamten EU noch Gewinne erzielen können. Bei großen Unternehmen funktioniert offenbar die "Steueroptimierung" mit dem formalen Firmensitz innerhalb eines ausgewählten EU-Landes. Da sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn das den Mobilfunkern nicht auch gelänge! Wenn schon EU, dann aber auch richtig!

Es wäre ja schon ein erster Schritt, diese einheitliche Regelung wenigstens innerhalb der Euro-Zone ein zu führen!
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garfield336
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von garfield336 »

Diese 90 Tage ist für Luxemburger ein ziemlicher Witz.

Ich befinde mich alle 2 Tage im Durchschnitt in einem ausländischen Netz.
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frems
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

Die genaue Verordnung kenn ich nicht, aber zuletzt hieß es in einigen Zeitungen, dass diese 90-Tage-Regelung nur am Stück gilt und grenznahe Bereiche ausgenommen sind. Sprich, jemand aus Straßburg kann problemlos 365 Tage eine deutsche SIM-Karte bei sich nutzen. Wenn ein Deutscher aber zu einem rumänischen Anbieter wechselt, müsste er nach 90 Tagen einmal rumänischen Boden betreten und könnte danach wieder 90 Tage das Ding ohne Einschränkungen in Deutschland nutzen. Das haben leider die Staaten mit großen Telekommunikationsunternehmen doch noch durchgesetzt, nachdem sie im Rat immer wieder die Abschaffung der Gebühren hinausgezögert haben, obwohl sie längst europäische Netze betreiben und das Geld dann von einer Tochtergesellschaft zur anderen wandert. Sicherlich wird das nun auch nur ein Zwischenschritt sein, genau wie bisherige Regelungen, die peu a peu eine Reduzierung der Gebühren vorsahen und einige Datenkontingente kostenfrei vorschrieben.
Labskaus!

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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von garfield336 »

frems hat geschrieben:(07 Sep 2016, 15:29)

Die genaue Verordnung kenn ich nicht, aber zuletzt hieß es in einigen Zeitungen, dass diese 90-Tage-Regelung nur am Stück gilt und grenznahe Bereiche ausgenommen sind. Sprich, jemand aus Straßburg kann problemlos 365 Tage eine deutsche SIM-Karte bei sich nutzen. Wenn ein Deutscher aber zu einem rumänischen Anbieter wechselt, müsste er nach 90 Tagen einmal rumänischen Boden betreten und könnte danach wieder 90 Tage das Ding ohne Einschränkungen in Deutschland nutzen. Das haben leider die Staaten mit großen Telekommunikationsunternehmen doch noch durchgesetzt, nachdem sie im Rat immer wieder die Abschaffung der Gebühren hinausgezögert haben, obwohl sie längst europäische Netze betreiben und das Geld dann von einer Tochtergesellschaft zur anderen wandert. Sicherlich wird das nun auch nur ein Zwischenschritt sein, genau wie bisherige Regelungen, die peu a peu eine Reduzierung der Gebühren vorsahen und einige Datenkontingente kostenfrei vorschrieben.
Ist das wirklich so?

Dann wäre es ja gut für mich, Ich bin oft im Belgischen oder Deutschen Netz unterwegs.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

garfield336 hat geschrieben:(07 Sep 2016, 15:31)

Ist das wirklich so?

Dann wäre es ja gut für mich, Ich bin oft im Belgischen oder Deutschen Netz unterwegs.
Stand so jedenfalls in zwei Zeitungen, aber da können sich Journalisten auch mal irren und/oder die Pläne werden am Enden nochmal geändert. Hab jetzt bei netzpolitik.de nachgeschaut und da steht nochmal etwas anderes. Demnach sind es 30 Tage am Stück respektive 90 Tage im Jahr, in denen ohne Gebühren ist: https://netzpolitik.org/2016/roaming-ge ... geschafft/

Mal abwarten.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von Teeernte »

EU - grosse Klappe NICHTS dahinter ! Haben sich wieder einwickeln lassen die Genossen. FREIER DIENSTLEISTUNGSVERKEHR ??? Doch nicht bei "heiligen" Kühen.... (Sogenannten CASH Cows.)

Wenn die EU das Roaming VOLL durchgesetzt hätte ------ würde der Verbraucher die EU WEIT günstigste Telefonkarte kaufen und DAUERNUTZEN.

- das währe dann eine Finnische - die Telefonflat UND VOLL LTE 4G FLAT hat wo wir noch bei 4 GB rumwandeln. (Frankreich und GB hat da 20 GB) und die Griechen haben dafür nur 3 GB ....und Portugal 2 GB (zum selben Preis) .


und die Datenschützer hätten eine aus Monaco ..... !!!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

garfield336 hat geschrieben:(07 Sep 2016, 15:02)

Diese 90 Tage ist für Luxemburger ein ziemlicher Witz.

Ich befinde mich alle 2 Tage im Durchschnitt in einem ausländischen Netz.
Da muss man in Luxemburg ja nur über die Straße gehen, dass das passiert :D
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(07 Sep 2016, 15:46)

EU - grosse Klappe NICHTS dahinter !
Doch, die Nationalstaaten sind dahinter. Ginge es nach Kommission und Parlament, wäre das Thema Roaminggebühren schon vor Jahren vom Tisch gewesen. Da haben einzelne Nationalstaaten nochmal für "ihre" Großkonzerne zusätzliche Einnahmen rausgeschlagen. Natürlich ist es bequem, wenn man seinen Wählern in der Heimat sagen kann, "die EU" hätte doch nicht alles abgeschafft, während man verschweigt, dass man selbst die treibende Kraft war.
Eigentlich sollten EU-Bürger schon längst im europäischen Ausland ohne Zusatzkosten telefonieren, SMS schreiben und mobil im Internet surfen können. Die sogenannten Roaming-Gebühren, die die Mobilfunkbetreiber bei einer Nutzung im Ausland aufschlagen, sollten bereits vor Jahren abgeschafft werden. Doch immer wieder wurde das Aus verschoben, nicht zuletzt auf Druck der Länder mit großen Mobilfunkanbietern: Spanien, Italien, Großbritannien - und eben auch Deutschland.

Immerhin sorgte die EU-Kommission aber dafür, dass die Roaming-Kosten über die Jahre immer weiter sanken. Zuletzt war das Ende April der Fall. Und am 15. Juni 2017 soll es dann endlich so weit sein: Dann, so lautete vor einem guten Jahr die Ansage aus Brüssel, fielen die Gebühren wirklich weg.

Für den durchschnittlichen Touristen eine gute Nachricht. Viel reisende Mobilfunkkunden sollten sich allerdings nicht zu früh freuen. In einem Entwurf für die Regelung ab Juni 2017 sieht die EU-Kommission vor, dass Handynutzer im EU-Ausland nur einen begrenzten Zeitraum lang ohne Zusatzkosten telefonieren und im Internet surfen können. 90 Tage pro Jahr sind in der sogenannten "Fair Use Policy" (etwa: Regel zur angemessenen Verwendung) vorgesehen. Ein solches Kontingent dürfe praktisch jeden Bedarf von Privat- und Geschäftsreisenden decken, heißt es in dem Entwurf. Grenzpendler sollen zudem über eine Sonderregelung ausgenommen sein.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu ... g-101.html

@Garfield: sind wohl tatsächlich 90 Tage im Jahr, aber mit Ausnahme für Menschen, die täglich beruflich pendeln und/oder in Grenznähe leben.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(07 Sep 2016, 15:31)

Ist das wirklich so?

Dann wäre es ja gut für mich, Ich bin oft im Belgischen oder Deutschen Netz unterwegs.
EU-Bürger mit 1. Wohnsitz im grenznahen Raum können ohne zeitliche Einschränkungen die neue Regelung genießen. Wer also in Emden oder Aachen grenznah unterwegs war, konnte bisher schon unabsichtlich im Mobilfunknetz der Nachbarn landen und damit überraschende Kosten verursachen. Die neue Roaming-Regelung macht dem ein Ende.

Schade, daß diese Regelung nicht EU-weit gilt; das ginge natürlich nur bei gleichen Kosten für SIM-Karten und Gespräche. Ansonsten kauft man dort, wo diese Kärtchen billig sind und bezahlt dort auch die Dienstleistungen... Hier rennt der freie Verkehr der Dienstleistungen den Nationalstaaten davon. Deshalb also solche Mätzchen mit einer Verbeugung zu den Nationalstaaten. Schade!
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(07 Sep 2016, 15:51)

Doch, die Nationalstaaten sind dahinter. Ginge es nach Kommission und Parlament, wäre das Thema Roaminggebühren schon vor Jahren vom Tisch gewesen. Da haben einzelne Nationalstaaten nochmal für "ihre" Großkonzerne zusätzliche Einnahmen rausgeschlagen. Natürlich ist es bequem, wenn man seinen Wählern in der Heimat sagen kann, "die EU" hätte doch nicht alles abgeschafft, während man verschweigt, dass man selbst die treibende Kraft war.


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu ... g-101.html

...
Aus meiner Sicht wird diese nationale Rosinenpickerei noch unsinniger, weil die großen Mobilfunkanbieter sich in der gesamten EU tummeln, also keineswegs nur in "ihren" Herkunftsstaaten arbeiten. So sichern die Herkunftsländer ihren Mobilfunkern ein nettes zusätzliches Geschäft zu Lasten der Verbraucher, die viel in Europa unterwegs sind. Ja, ja, Brüssel ist schuld! :D

Eigentlich müßte die EU-Kommission die Grenzen fallen lassen und die Mobilfunkpreise der Anbieter in der gesamten EU frei geben.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(07 Sep 2016, 20:29)

EU-Bürger mit 1. Wohnsitz im grenznahen Raum können ohne zeitliche Einschränkungen die neue Regelung genießen. Wer also in Emden oder Aachen grenznah unterwegs war, konnte bisher schon unabsichtlich im Mobilfunknetz der Nachbarn landen und damit überraschende Kosten verursachen. Die neue Roaming-Regelung macht dem ein Ende.

Schade, daß diese Regelung nicht EU-weit gilt; das ginge natürlich nur bei gleichen Kosten für SIM-Karten und Gespräche. Ansonsten kauft man dort, wo diese Kärtchen billig sind und bezahlt dort auch die Dienstleistungen... Hier rennt der freie Verkehr der Dienstleistungen den Nationalstaaten davon. Deshalb also solche Mätzchen mit einer Verbeugung zu den Nationalstaaten. Schade!
Es wäre sicher besser man würde den Mobilfunkanbieter erlauben grenzüberschreitende Netze aufzubauen.

Es gibt gar keinen Grund, warum das jeweilige Netz an der Grenze enden sollte.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(08 Sep 2016, 08:52)

Es wäre sicher besser man würde den Mobilfunkanbieter erlauben grenzüberschreitende Netze aufzubauen.

Es gibt gar keinen Grund, warum das jeweilige Netz an der Grenze enden sollte.
So weit habe ich mich in diese Technik nicht hinein gearbeitet. Fast bin ich überzeugt davon, daß diese Netze weitgehend miteinander verwoben sind, schon aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus. Nur die Abrechnung wird dann streng national durchgeführt: Mehr Geld konnte (kann) man doch gar nicht ohne ernsthafte Anstrengung verdienen!

Die EU müßte im EU-Parlament diese Dinge behandeln und genau Ihre Forderung übernehmen. Ich kann technisch noch einsehen, daß ein Gespräch vom Nordkap nach Teneriffa aufwendiger ist als ein Ortsgespräch in Frankfurt. Das wäre aber ein anderes System der Kostenerfassung als dieses Grenzgeschachere. Ersteres ist technisch mit Aufwand zu begründen, Letzteres ist nur Politik... jedenfalls aus meiner Sicht.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2016, 09:50)

So weit habe ich mich in diese Technik nicht hinein gearbeitet. Fast bin ich überzeugt davon, daß diese Netze weitgehend miteinander verwoben sind, schon aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus. Nur die Abrechnung wird dann streng national durchgeführt: Mehr Geld konnte (kann) man doch gar nicht ohne ernsthafte Anstrengung verdienen!

Die EU müßte im EU-Parlament diese Dinge behandeln und genau Ihre Forderung übernehmen. Ich kann technisch noch einsehen, daß ein Gespräch vom Nordkap nach Teneriffa aufwendiger ist als ein Ortsgespräch in Frankfurt. Das wäre aber ein anderes System der Kostenerfassung als dieses Grenzgeschachere. Ersteres ist technisch mit Aufwand zu begründen, Letzteres ist nur Politik... jedenfalls aus meiner Sicht.
Mus ein Ortsgespräch zwischen Wasserbillig und Oberbillig teurer sein, als ein Gespräch zwischen Görlitz und Oberbillig. :?:
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(08 Sep 2016, 10:24)

Mus ein Ortsgespräch zwischen Wasserbillig und Oberbillig teurer sein, als ein Gespräch zwischen Görlitz und Oberbillig. :?:
Das kann ich nicht gut beurteilen; wenn es aber technische Gründe gibt, die den Aufwand für eine Verbindung höher treiben als die andere, dann könnte ich den Preisunterschied einsehen. Oder die Politik setzt zur Regionalförderung einheitliche Kosten für jede Verbindung durch. Dann aber bitte "grenzenlos"! Das wäre auch eine vergleichsweise einfache Maßnahme, die EU insgesamt zu einer wettbewerbsfähigeren Wirtschaftszone zu entwickeln.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von garfield336 »

Sie könnten einfach eine Mobilfunkantenne jenseits der Grenze aufstellen. Ich sehe darin kein Problem.

Nationale Regulierungsbehörden aber sehr wohl. :/
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(08 Sep 2016, 11:32)

Sie könnten einfach eine Mobilfunkantenne jenseits der Grenze aufstellen. Ich sehe darin kein Problem.

Nationale Regulierungsbehörden aber sehr wohl. :/
Nationalen Behörden in der EU dürfte der Aufstellungsort kommerzieller Antennen ziemlich gleichgültig sein; natürlich nicht der Verkauf von SIMs für Mobiltelefone und die Abrechnung der Gesprächseinheiten... da ist der Finanzminister bestimmt sehr empfindlich.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(07 Sep 2016, 20:41)

Aus meiner Sicht wird diese nationale Rosinenpickerei noch unsinniger, weil die großen Mobilfunkanbieter sich in der gesamten EU tummeln, also keineswegs nur in "ihren" Herkunftsstaaten arbeiten. So sichern die Herkunftsländer ihren Mobilfunkern ein nettes zusätzliches Geschäft zu Lasten der Verbraucher, die viel in Europa unterwegs sind. Ja, ja, Brüssel ist schuld! :D

Eigentlich müßte die EU-Kommission die Grenzen fallen lassen und die Mobilfunkpreise der Anbieter in der gesamten EU frei geben.
Ohne Zustimmung des Rats kann die Kommission es leider nicht beschließen. Daher haben wir den Salat. ;)

Übrigens, ganz frische Eilmeldung. Daher meinte ich, man solle erstmal abwarten...
Die EU-Kommission hat ihren Vorschlag zurückgezogen, wonach Telefonieren im Ausland nur 90 Tage im Jahr kostenlos sein soll. Zu groß war die Kritik an den Roamingplänen.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-09/e ... de-juncker
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(09 Sep 2016, 11:59)

Ohne Zustimmung des Rats kann die Kommission es leider nicht beschließen. Daher haben wir den Salat. ;)

Übrigens, ganz frische Eilmeldung. Daher meinte ich, man solle erstmal abwarten...


http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-09/e ... de-juncker
Nun dürfen wir beiden rätseln, ob 90 Tage jetzt zu lang oder zu kurz für die entfallenden Roaming Kosten sind. :D Ich hoffe natürlich, daß die Roaming Kosten ganz entfallen und man in Europa mit gleichen Kosten zu rechnen hat, zumindest bei einem EU-weit tätigen Telefonanbieter.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von garfield336 »

,Brüssel ist immer schuld.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(09 Sep 2016, 15:48)

,Brüssel ist immer schuld.
Wenn eine für uns Europäer günstige Regelung dabei heraus kommt, dann wollen wir "Brüssel" aber auch tüchtig loben! Im Dezember soll angeblich das neue Ei gelegt worden sein!
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(10 Sep 2016, 19:17)

Wenn eine für uns Europäer günstige Regelung dabei heraus kommt, dann wollen wir "Brüssel" aber auch tüchtig loben! Im Dezember soll angeblich das neue Ei gelegt worden sein!
Wird nicht zur Kenntnis genommen. Ich fand die Empörung in den Netzen lustig. Einige Online-Aktivisten lasen von diesem 30-90-Tage-Dingsdabums und schrien auf "Immer weiter werden wir abgezockt! Dafür brauchen wir die EU nicht! Dient nur dem Großkapital!". Dabei wäre selbst dieser Vorschlag schon mit immensen Kostensenkungen verbunden gewesen. Aber wenn man so in Fahrt kommt, kann man das natürlich mal übersehen. :?
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(10 Sep 2016, 19:20)

Wird nicht zur Kenntnis genommen. Ich fand die Empörung in den Netzen lustig. Einige Online-Aktivisten lasen von diesem 30-90-Tage-Dingsdabums und schrien auf "Immer weiter werden wir abgezockt! Dafür brauchen wir die EU nicht! Dient nur dem Großkapital!". Dabei wäre selbst dieser Vorschlag schon mit immensen Kostensenkungen verbunden gewesen. Aber wenn man so in Fahrt kommt, kann man das natürlich mal übersehen. :?
Innerhalb der EU hat jeder Mitbürger das Recht auf unbegrenzte Dummheit; der Schengenraum der besonderen Art!

Dennoch fände ich eine einheitliche Gebührenordnung EU-weit sinnvoll, wobei die Leute nehmen sollen, was der Wettbewerb und der Markt hergeben; nur einheitlich je Telefon-Gesellschaft sollte es sein. Ach ja, einen Zwang zur Marktteilnahme sollte es natürlich nicht geben.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2016, 12:08)

Nationalen Behörden in der EU dürfte der Aufstellungsort kommerzieller Antennen ziemlich gleichgültig sein; natürlich nicht der Verkauf von SIMs für Mobiltelefone und die Abrechnung der Gesprächseinheiten... da ist der Finanzminister bestimmt sehr empfindlich.
Der DUETSCHE Regulierer schaut sehr wohl auf die Reichweite der DEUTSCHEN Zellen an der Grenze !!!

....und die Ausländischen Betreiber tricksen auch mit der Technik - um Nutzer in ihr System zu holen... , darf man als Betreiber in D nicht.

Dem Regulierer ist das Geld erstmal egal. DANN MUSS viel Technik verbaut werden ! Eine Gemeinsame Technik ist nur in Stadien, Kaufhäusern ...(Innenräumen) erlaubt.

O2 will in Zukunft ein Roaming mit der Telekom in D aufmachen - mal sehen - was daraus wird....
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(10 Sep 2016, 20:07)

Innerhalb der EU hat jeder Mitbürger das Recht auf unbegrenzte Dummheit; der Schengenraum der besonderen Art!

Dennoch fände ich eine einheitliche Gebührenordnung EU-weit sinnvoll, wobei die Leute nehmen sollen, was der Wettbewerb und der Markt hergeben; nur einheitlich je Telefon-Gesellschaft sollte es sein. Ach ja, einen Zwang zur Marktteilnahme sollte es natürlich nicht geben.
Dann kannst du aber nicht unterschiedlich "Luft" verkaufen......Frequenzen versteigern.....und wo anders in nem Land - verschenken.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(10 Sep 2016, 22:47)

Dann kannst du aber nicht unterschiedlich "Luft" verkaufen......Frequenzen versteigern.....und wo anders in nem Land - verschenken.
Einen Zwang zur Marktteilnahme gibt es nicht. Wenn die Nationalstaaten ihr eigenes Ding drehen, dann muß die EU dennoch das gesamte EU-Gebiet sehen... so zu sagen als Gegenposition. Könnte ja sein, daß ein Gebiet dann eben sehr schlecht mit Mobilfunk versorgt ist, oder ganz schlecht international angebunden... kein Vorteil im globalen Wettbewerb um Investoren.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2016, 09:25)

Einen Zwang zur Marktteilnahme gibt es nicht. Wenn die Nationalstaaten ihr eigenes Ding drehen, dann muß die EU dennoch das gesamte EU-Gebiet sehen... so zu sagen als Gegenposition. Könnte ja sein, daß ein Gebiet dann eben sehr schlecht mit Mobilfunk versorgt ist, oder ganz schlecht international angebunden... kein Vorteil im globalen Wettbewerb um Investoren.
....wenn die EU nicht der Schwanz des Hundes währe....
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(11 Sep 2016, 10:08)

....wenn die EU nicht der Schwanz des Hundes währe....
Na, der Protest, womöglich unsachlich, hat immerhin schon bewirkt, daß die EU sich erneut mit einem schmackhafteren Vorschlag befassen muß. Die nationale Regierung möchte ich sehen, die dann aus der Reihe tanzt, deren Bürger sich weiterhin abmelken lassen!
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2016, 10:41)

Na, der Protest, womöglich unsachlich, hat immerhin schon bewirkt, daß die EU sich erneut mit einem schmackhafteren Vorschlag befassen muß. Die nationale Regierung möchte ich sehen, die dann aus der Reihe tanzt, deren Bürger sich weiterhin abmelken lassen!
Man hat die "Luft" in Deutschland bis 2020 verkauft !!!
Betreiber Uplink Downlink Preis
Vodafone 1920,3–1930,2 MHz 2110,3–2120,2 MHz 16,47 Mrd. DM (8,42 Mrd. €)
unbelegt 1930,2–1940,1 MHz 2120,2–2130,1 MHz (16,45 Mrd. DM an Group 3G/Quam; später zurückgegeben)
E-Plus 1940,1–1950,0 MHz 2130,1–2140,0 MHz 16,42 Mrd. DM (8,39 Mrd. €)
unbelegt 1950,0–1959,9 MHz 2140,0–2149,9 MHz (16,37 Mrd. DM an Mobilcom; später zurückgegeben)
O₂ 1959,9–1969,8 MHz 2149,9–2159,8 MHz 16,52 Mrd. DM (8,45 Mrd. €)
T-Mobile 1969,8–1979,7 MHz 2159,8–2169,7 MHz 16,58 Mrd. DM (8,48 Mrd. €)
Alle Lizenzen waren bzw. sind bis zum 31. Dezember 2020 befristet.


NACH 2020 kannst Du neue Regelungen bei UMTS machen....

Etwas "verkaufen" - was man NICHT besitzt - sondern von der EU geregelt wird - ist UNREDLICH (Betrug)

...Besonders schwerer Fall:
...einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt oder in der Absicht handelt, durch die fortgesetzte Begehung von Betrug eine große Zahl von Menschen in die Gefahr des Verlustes von Vermögenswerten zu bringen,
UMTS-Lizenzkosten je Einwohner (gerundet)
Land Preis je Einwohner Monat der Lizenzvergabe
Großbritannien 630 € April 2000
Deutschland 620 € August 2000
Italien 200 € Oktober 2000
Niederlande 160 € Juli 2000
Österreich 100 € November 2000

Bei LTE kenn ich den Ablauf der Zulassung nicht....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(11 Sep 2016, 10:58)

Man hat die "Luft" in Deutschland bis 2020 verkauft !!!



NACH 2020 kannst Du neue Regelungen bei UMTS machen....

Etwas "verkaufen" - was man NICHT besitzt - sondern von der EU geregelt wird - ist UNREDLICH (Betrug)

...Besonders schwerer Fall:



UMTS-Lizenzkosten je Einwohner (gerundet)
Land Preis je Einwohner Monat der Lizenzvergabe
Großbritannien 630 € April 2000
Deutschland 620 € August 2000
Italien 200 € Oktober 2000
Niederlande 160 € Juli 2000
Österreich 100 € November 2000

Bei LTE kenn ich den Ablauf der Zulassung nicht....
Ganz so künstlich ist die Sache aber auch wieder nicht. Durch den Verkauf ist die Nutzung der Funkkanäle geregelt, ist die Willkür über deren Verfügung unterbunden. Das Bundesamt für Fernmeldewesen kann so die Verfügung über Funkkanäle steuern. Natürlich erstreckt sich das deutsche Hoheitsrecht auch über den Luftraum... wäre ja ein Stück aus dem Tollhaus, wenn das anders geordnet wäre. Zu verschenken gibt es da gar nichts, denn für eine wirtschaftliche Nutzung der Funkkanäle müssen auch zahlungsfähige Unternehmen antreten. Nicht, daß ein findiger Investor die Rechte erwirbt und sie dann "untervermietet"... oder einfach ruhen läßt.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2016, 12:03)

Ganz so künstlich ist die Sache aber auch wieder nicht. Durch den Verkauf ist die Nutzung der Funkkanäle geregelt, ist die Willkür über deren Verfügung unterbunden. Das Bundesamt für Fernmeldewesen kann so die Verfügung über Funkkanäle steuern. Natürlich erstreckt sich das deutsche Hoheitsrecht auch über den Luftraum... wäre ja ein Stück aus dem Tollhaus, wenn das anders geordnet wäre. Zu verschenken gibt es da gar nichts, denn für eine wirtschaftliche Nutzung der Funkkanäle müssen auch zahlungsfähige Unternehmen antreten. Nicht, daß ein findiger Investor die Rechte erwirbt und sie dann "untervermietet"... oder einfach ruhen läßt.

Zum "Wohle" des Volkes - währe doch besser eine "Freigabe" - wie bei anderen Verkehrswegen - jeder kann eine Station errichten lassen ....wie bei Windenergie (-nur eben nicht so teuer -) und diese an ein "Netz" abgeben...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(10 Sep 2016, 22:45)

Der DUETSCHE Regulierer schaut sehr wohl auf die Reichweite der DEUTSCHEN Zellen an der Grenze !!!

....und die Ausländischen Betreiber tricksen auch mit der Technik - um Nutzer in ihr System zu holen... , darf man als Betreiber in D nicht.

Dem Regulierer ist das Geld erstmal egal. DANN MUSS viel Technik verbaut werden ! Eine Gemeinsame Technik ist nur in Stadien, Kaufhäusern ...(Innenräumen) erlaubt.

O2 will in Zukunft ein Roaming mit der Telekom in D aufmachen - mal sehen - was daraus wird....
Das Lustige an der Sache ist ja, dass diese "ausländischen Betreiber", die tricksen, ganz gerne aus dem eigenen Land kommen. So betreibt alleine die Deutsche Telekom Netze in halb Europa: http://1.f.ix.de/scale/geometry/600/q75 ... 42ba7a.png

Dann erklär mal, wo der Mehraufwand ist, wenn man von Dresden nach Prag telefoniert statt nach München, Düsseldorf oder Hamburg. Für die tschechische Telekom-Tochter, wie auch immer sie heißen mag, ist das natürlich ein schönes Geschäft, da sie wie der deutsche Ableger Gebühren kassiert. Das ist mit Vodafone und Orange nicht anders. Oder mit O2, das zur spanischen Telefonica gehört und in zahlreichen europäischen Ländern unterwegs ist, kostenlos und diskriminierungsfrei dank Grundfreiheiten Geschäfte macht, Kapital verschiebt und Dienstleistungen anbietet, da wir ja einen gemeinsamen Binnenmarkt haben.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(11 Sep 2016, 12:34)

Zum "Wohle" des Volkes - währe doch besser eine "Freigabe" - wie bei anderen Verkehrswegen - jeder kann eine Station errichten lassen ....wie bei Windenergie (-nur eben nicht so teuer -) und diese an ein "Netz" abgeben...
Nein, die Freigabe wäre ziemlich dumm; hier geht es um ein funktionierendes Ganzes.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2016, 19:11)

Nein, die Freigabe wäre ziemlich dumm; hier geht es um ein funktionierendes Ganzes.
...geschäftlich...der MArkt... nicht die Stationen.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2016, 19:11)

Nein, die Freigabe wäre ziemlich dumm; hier geht es um ein funktionierendes Ganzes.
Übrigens:

EU-Kommission schafft Roaming-Gebühren doch ab
Der Plan der EU-Kommission, kostenfreies Roaming im EU-Ausland auf 90 Tage pro Jahr zu begrenzen, war auf massive Kritik gestoßen. Nun will die Kommission auf eine Frist verzichten.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 13266.html
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(21 Sep 2016, 16:43)

Übrigens:

EU-Kommission schafft Roaming-Gebühren doch ab
Der Plan der EU-Kommission, kostenfreies Roaming im EU-Ausland auf 90 Tage pro Jahr zu begrenzen, war auf massive Kritik gestoßen. Nun will die Kommission auf eine Frist verzichten.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 13266.html
Das wäre wirklich erfreulich für "mobile Europäer". Aber dabei kann es dann aber nicht bleiben, weil dann jeder Europäer dort sein Telefonkärtchen kaufen könnte, wo es am günstigsten zu haben ist. Mit der Namenserfassung beim Erwerb von SIM-Karten ist ja ein erster Damm dagegen aufgebaut worden.

Für Gespräche "nach Hause" deutsche Telefonkarte, für Gespräche in Polen polnische Telefonkarte, für Gespräche aus D nach PL mit polnischen Teilnehmern über Gesprächsmakler... welch ein Umstand! Da müßte nahezu zwingend eine größere Aufräumarbeit für die gesamte EU anschließen.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(21 Sep 2016, 18:10)

Das wäre wirklich erfreulich für "mobile Europäer". Aber dabei kann es dann aber nicht bleiben, weil dann jeder Europäer dort sein Telefonkärtchen kaufen könnte, wo es am günstigsten zu haben ist. Mit der Namenserfassung beim Erwerb von SIM-Karten ist ja ein erster Damm dagegen aufgebaut worden.

Für Gespräche "nach Hause" deutsche Telefonkarte, für Gespräche in Polen polnische Telefonkarte, für Gespräche aus D nach PL mit polnischen Teilnehmern über Gesprächsmakler... welch ein Umstand! Da müßte nahezu zwingend eine größere Aufräumarbeit für die gesamte EU anschließen.
Leider wird es voraussichtlich nicht möglich sein, sich den günstigsten Anbieter auszusuchen. Vorerst jedenfalls. Ich hoffe, dass das in wenigen Jahren auch kippt.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(21 Sep 2016, 18:17)

Leider wird es voraussichtlich nicht möglich sein, sich den günstigsten Anbieter auszusuchen. Vorerst jedenfalls. Ich hoffe, dass das in wenigen Jahren auch kippt.
Ich kann ja verstehen, daß eine Verbindung vom Nordkap nach Lampedusa oder von Bialystok
auf die Azoren aufwendiger ist als ein Gespräch im Umkreis von 50 km um den Aufenthaltsort. Naheliegend, darauf ein Kostengerüst auf zu bauen und Kosten ab zu rechnen, EU-weit nach diesem Muster. Und warum soll ein Unternehmen nicht Vorteile haben, wenn ihm eine besonders günstige Fernmeldetechnik eingefallen ist. Der Ärger beruht aus meiner Sicht auf Landesgrenzen für eine Dienstleistung... Luxemburg hat dann ein riesiges Gebiet, in dem seine Bürger günstig telefonieren können... womöglich mit sehr geringen Kosten in Luxemburg. Das sind politische Preise und weniger solche durch technischen Aufwand. Die EU müßte Schluß machen mit politischen Preisen!
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(21 Sep 2016, 18:47)

Ich kann ja verstehen, daß eine Verbindung vom Nordkap nach Lampedusa oder von Bialystok
auf die Azoren aufwendiger ist als ein Gespräch im Umkreis von 50 km um den Aufenthaltsort. Naheliegend, darauf ein Kostengerüst auf zu bauen und Kosten ab zu rechnen, EU-weit nach diesem Muster. Und warum soll ein Unternehmen nicht Vorteile haben, wenn ihm eine besonders günstige Fernmeldetechnik eingefallen ist. Der Ärger beruht aus meiner Sicht auf Landesgrenzen für eine Dienstleistung... Luxemburg hat dann ein riesiges Gebiet, in dem seine Bürger günstig telefonieren können... womöglich mit sehr geringen Kosten in Luxemburg. Das sind politische Preise und weniger solche durch technischen Aufwand. Die EU müßte Schluß machen mit politischen Preisen!
Die Roaming-Märchengrenzen sind ja politisch. Von Stettin nach Greifswald zu telefonieren ist nicht teurer als von Greifswald nach Lörrach. Und es können ja weiterhin höhere Preise verlangt werden. Dann wechselt der Kunde halt den Anbieter. Und da wird es leider noch Einschränkungen geben, weil die Konzerne nicht wollen, dass ein deutscher Kunde eine Dienstleistung in Bulgarien kauft. So viel zum "gemeinsamen Binnenmarkt" und dem "freien Verkehr" von Dienstleistungen, Kapital, Gütern und Personen.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(21 Sep 2016, 18:57)

Die Roaming-Märchengrenzen sind ja politisch. Von Stettin nach Greifswald zu telefonieren ist nicht teurer als von Greifswald nach Lörrach. Und es können ja weiterhin höhere Preise verlangt werden. Dann wechselt der Kunde halt den Anbieter. Und da wird es leider noch Einschränkungen geben, weil die Konzerne nicht wollen, dass ein deutscher Kunde eine Dienstleistung in Bulgarien kauft. So viel zum "gemeinsamen Binnenmarkt" und dem "freien Verkehr" von Dienstleistungen, Kapital, Gütern und Personen.
Obwohl ich mich natürlich freue, daß meine Familie mich nun in Polen preisgünstig anrufen kann, so finde ich doch, daß man den technischen Aufwand der Unternehmen zur nachprüfbaren Grundlage der Preisgestaltung machen sollte. Ihr Beispiel ist im ersten Teil völlig logisch; im zweiten Teil lassen Sie sich aber von Gefühlen leiten. Der bulgarische Anbieter bietet Ihnen die Nutzung von Netzen an, die er nie und nimmer betreiben oder gar aufbauen wird. Seine "Dienstleistung" wäre der Verkauf des Kärtchens in seinem Tarifgebiet, das die EU-Kommision über Roaming auf Europa erweitert hat. Innerhalb der EU sind diese Modelle wirklich völlig überholt!

Technischer Aufwand ist jederzeit nachweisbar, kann meinetwegen auch als staatliche Wirtschaftsförderung von Benutzungskosten befreit werden. Dann wird's wieder politisch, aber doch noch neutral, wenn das für alle Nutzer gilt. Dobrindts Ausländermaut ist zum größeren Teil daran gescheitert...
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(21 Sep 2016, 19:12)

Obwohl ich mich natürlich freue, daß meine Familie mich nun in Polen preisgünstig anrufen kann, so finde ich doch, daß man den technischen Aufwand der Unternehmen zur nachprüfbaren Grundlage der Preisgestaltung machen sollte. Ihr Beispiel ist im ersten Teil völlig logisch; im zweiten Teil lassen Sie sich aber von Gefühlen leiten. Der bulgarische Anbieter bietet Ihnen die Nutzung von Netzen an, die er nie und nimmer betreiben oder gar aufbauen wird. Seine "Dienstleistung" wäre der Verkauf des Kärtchens in seinem Tarifgebiet, das die EU-Kommision über Roaming auf Europa erweitert hat. Innerhalb der EU sind diese Modelle wirklich völlig überholt!

Technischer Aufwand ist jederzeit nachweisbar, kann meinetwegen auch als staatliche Wirtschaftsförderung von Benutzungskosten befreit werden. Dann wird's wieder politisch, aber doch noch neutral, wenn das für alle Nutzer gilt. Dobrindts Ausländermaut ist zum größeren Teil daran gescheitert...
Der bulgarische Anbieter zahlt ja für die Nutzung der Netze in Deutschland, Portugal oder Schweden, wenn seine Kunden dort telefonieren. Der Betrieb der Netze ist ja seit Jahren getrennt. Günstiger wäre er z.B. durch günstigere Mitarbeiter im Callcenter und so Gedöns. Und das will man nicht in Berlin, Madrid, Rom und anderen Hauptstädten. Wäre ja schrecklich, wenn wir als Deutsche uns halt die günstigsten Produkte in Europa suchen. Ein Hoch auf die Einfuhrzölle. Die Kiste polnischer Äpfel soll auch nicht mehr nach Deutschland. Könnte ja günstiger sein als deutsche Äpfel.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(21 Sep 2016, 19:16)
Der bulgarische Anbieter zahlt ja für die Nutzung der Netze in Deutschland, Portugal oder Schweden, wenn seine Kunden dort telefonieren. Der Betrieb der Netze ist ja seit Jahren getrennt. Günstiger wäre er z.B. durch günstigere Mitarbeiter im Callcenter und so Gedöns. Und das will man nicht in Berlin, Madrid, Rom und anderen Hauptstädten. Wäre ja schrecklich, wenn wir als Deutsche uns halt die günstigsten Produkte in Europa suchen. Ein Hoch auf die Einfuhrzölle. Die Kiste polnischer Äpfel soll auch nicht mehr nach Deutschland. Könnte ja günstiger sein als deutsche Äpfel.
Also, bei Roaming-Kosten von 1 ct je Minute oder sogar Null ct/minute sehe ich keine Kostendeckung für die Nutzung fremder Netze, die ja aufgebaut und gepflegt werden wollen. Da hängt etwas völlig schief!

Polnische Äpfel werden im Anbauland erzeugt, gepflegt, gepflückt, verpackt, vermarktet, hoffentlich dort auch über denn Verkaufspreis an den Aufkäufer versteuert... und dann geht es ab auf den gemeinsamen Markt auf Straßen, die im wesentlichen die EU finanziert hat. Da sehe ich überhaupt keine Hindernisse. Wenn aber Bulgarien seinen Arbeitsflüchtlingen "billige" Telefonkärtchen verkauft, dann ist die wesentliche Leistung der Verkauf der Kärtchen, die womöglich noch in Italien hergestellt wurden. Diese Teilnehmer am Fernsprechverkehr nutzen dann das europäische Netz, um nach Hause zu telefonieren. Ihr Beitrag zum Aufbau des europäischen Netzes ist dabei wie hoch? Mit dem anderen Beispiel "Luxemburg" hatte ich schon eine sehr ähnliche Frage gestellt.

Die politisch auf Landesgrenzen ausgerichteten Preise werden durch Dauer-Roaming praktisch ausgehebelt, was auch ich freudig begrüße. Aber ein am technischen Aufwand ausgerichteter Gesprächspreis wäre wohl sinnvoll. Vor allen würde so ein Wettbewerb um die preisgünstigste technische Lösung entbrennen.... was ja immer gut ist.

Da muß die EU aufräumen, und zwar aus Gründen der gleichen Belastung aller Europäer. Soziale Leistungen müssen auf den dafür geplanten Schienen laufen... so jedenfalls nicht!
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(22 Sep 2016, 08:12)

Die politisch auf Landesgrenzen ausgerichteten Preise ....!
Schluss damit!

Eine Europaweite Ländervorwahl und EIN NETZ, Bitte !
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von garfield336 »

frems hat geschrieben:(21 Sep 2016, 18:57)

Die Roaming-Märchengrenzen sind ja politisch. Von Stettin nach Greifswald zu telefonieren ist nicht teurer als von Greifswald nach Lörrach. Und es können ja weiterhin höhere Preise verlangt werden. Dann wechselt der Kunde halt den Anbieter. Und da wird es leider noch Einschränkungen geben, weil die Konzerne nicht wollen, dass ein deutscher Kunde eine Dienstleistung in Bulgarien kauft. So viel zum "gemeinsamen Binnenmarkt" und dem "freien Verkehr" von Dienstleistungen, Kapital, Gütern und Personen.
Luxemburger müssen wohl in Zukunft mehr für ihr Abonnement zahlen.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(22 Sep 2016, 09:18)

Schluss damit!

Eine Europaweite Ländervorwahl und EIN NETZ, Bitte !
Das wäre natürlich für uns Verbraucher die bequemste Lösung; aber ich kann einsehen, daß der technische Aufwand für Netze seinen Preis hat, also weiträumige Gespräche mehr kosten als
solche im Nahbereich. Und ich würde mir wünschen, daß der Wettbewerb der Telefongesellschaften um die günstigsten technischen Lösungen angefacht wird (Satelliten, Glasfaser, Funknetze...)
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von garfield336 »

Was bedeutet die Abschaffung der Roaming kosten eigentlich?

Was kostet es mich zukünftig, der ein Datentarif mit 10GB Volumen und 60Freiminuten beim Telefonieren hat, wenn er in Zukunft in Deutschland ein Ortsgespräch führt, oder auf Facebook surft.

Die Zugesicherten Freiminuten und Datenvolumina gelten doch nach wie vor nur im Innland.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(22 Sep 2016, 08:12)

Also, bei Roaming-Kosten von 1 ct je Minute oder sogar Null ct/minute sehe ich keine Kostendeckung für die Nutzung fremder Netze, die ja aufgebaut und gepflegt werden wollen. Da hängt etwas völlig schief!
Die sollen doch für die Nutzung der Netze zahlen. Das ist ja alles geregelt. Die Durchbrechung nationaler Grenzen mit digitalen Medien verursacht bloß keine Kosten. Nochmal: warum sollte ein Gespräch von Hamburg nach Kopenhagen viel höhere Netzgebühren verlangen als von Hamburg nach München?
Polnische Äpfel werden im Anbauland erzeugt, gepflegt, gepflückt, verpackt, vermarktet, hoffentlich dort auch über denn Verkaufspreis an den Aufkäufer versteuert... und dann geht es ab auf den gemeinsamen Markt auf Straßen, die im wesentlichen die EU finanziert hat. Da sehe ich überhaupt keine Hindernisse. Wenn aber Bulgarien seinen Arbeitsflüchtlingen "billige" Telefonkärtchen verkauft, dann ist die wesentliche Leistung der Verkauf der Kärtchen, die womöglich noch in Italien hergestellt wurden. Diese Teilnehmer am Fernsprechverkehr nutzen dann das europäische Netz, um nach Hause zu telefonieren. Ihr Beitrag zum Aufbau des europäischen Netzes ist dabei wie hoch? Mit dem anderen Beispiel "Luxemburg" hatte ich schon eine sehr ähnliche Frage gestellt.
Der Beitrag am Aufbau der Netze ist so hoch wie die Gebühren, die sie zur Nutzung der Netze bezahlen müssen.
Die politisch auf Landesgrenzen ausgerichteten Preise werden durch Dauer-Roaming praktisch ausgehebelt, was auch ich freudig begrüße. Aber ein am technischen Aufwand ausgerichteter Gesprächspreis wäre wohl sinnvoll. Vor allen würde so ein Wettbewerb um die preisgünstigste technische Lösung entbrennen.... was ja immer gut ist.

Da muß die EU aufräumen, und zwar aus Gründen der gleichen Belastung aller Europäer. Soziale Leistungen müssen auf den dafür geplanten Schienen laufen... so jedenfalls nicht!
Also ich find's gut und fair. Wir haben ja ein Oligopol, wo vier, fünf mächtige Betreiber quasi ganz Europa dominieren. Und die profitieren extrem davon, dass sie mal eben Betriebe in anderen Ländern übernehmen und mit Synergieeffekten beim technischen Netzausbau massiv an Geld sparen und so ihre Gewinne erhöhen. Wenn freier Binnenmarkt, dann eben für alle. Für die Konzerne hat man längst die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür festgelegt, nun langsam auch für die Bürger. Eigentlich sollte es ja andersrum sein, aber besser als nichts.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(22 Sep 2016, 15:30)

... Nochmal: warum sollte ein Gespräch von Hamburg nach Kopenhagen viel höhere Netzgebühren verlangen als von Hamburg nach München?

Mit dieser Frage zielen Sie aber an der Kernfrage "Technischer Aufwand" vorbei. Von HH nach Kopenhagen wird vielleicht ein Satellit benötigt, von HH nach M Richtfunkstrecken. Wenn der Aufwand gleich hoch ist, dann kostet das eben das Gleiche. Wenn der technische Aufwand unterschiedlich hoch ist, dann sind die Preise für die Verbindung und die Gesprächsdauer unterschiedlich. Wäre für mich logisch und nachvollziehbar. Wenn ein Wettbewerber günstig anbieten kann, weil er seine Verbindungen technisch günstig gestalten konnte... na, dann wechsele ich nach einigem Groll doch den Anbieter. Das wäre für mich eine Dienstleistung im Wettbewerb.
...Für die Konzerne hat man längst die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür festgelegt, nun langsam auch für die Bürger. Eigentlich sollte es ja andersrum sein, aber besser als nichts.
Finde ich auch vernünftig, wobei ich nicht so einfallsreich finde, den technischen Wettbewerb und den technischen Aufwand aus der Kostenbetrachtung heraus zu nehmen.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(22 Sep 2016, 20:25)

Mit dieser Frage zielen Sie aber an der Kernfrage "Technischer Aufwand" vorbei. Von HH nach Kopenhagen wird vielleicht ein Satellit benötigt, von HH nach M Richtfunkstrecken.
Eben nicht. Die Verbindungen sind grenzüberschreitend. Da wird kein Satellit benötigt.
Wenn der Aufwand gleich hoch ist, dann kostet das eben das Gleiche. Wenn der technische Aufwand unterschiedlich hoch ist, dann sind die Preise für die Verbindung und die Gesprächsdauer unterschiedlich. Wäre für mich logisch und nachvollziehbar.
Genau so sollte es auch sein, aber so ist es leider nicht. Die Roaminggebühren resultieren nicht aus höheren Betriebskosten für transnationale Gespräche. Genau deshalb handelt ja die EU.
Wenn ein Wettbewerber günstig anbieten kann, weil er seine Verbindungen technisch günstig gestalten konnte... na, dann wechsele ich nach einigem Groll doch den Anbieter. Das wäre für mich eine Dienstleistung im Wettbewerb.
Leider haben wir noch immer ein Oligopol mehrerer Milliardenkonzerne, die diesen Wettbewerb im Einklang ablehnen.
Finde ich auch vernünftig, wobei ich nicht so einfallsreich finde, den technischen Wettbewerb und den technischen Aufwand aus der Kostenbetrachtung heraus zu nehmen.
Er wird nicht herausgenommen, sondern in den Mittelpunkt gestellt. Die Netze sind alle miteinander verbunden. Das ist die selbe Technik der selben Betreiber. Ein Telefonat von Wien nach Bratislava geht nicht über Satelliten. Wie sich die Preise entwickeln, unterliegt den Oligopolisten. Und ich glaube nicht, dass es so wie bei Briefmarken sein wird, wo eine Postkarte von der Zugspitze nach Helgoland so viel kostet wie von Charlottenburg nach Wilmersdorf. Vielleicht gibt's dann Reichweiten oder so als Bemessungsgrundlage.
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(23 Sep 2016, 15:37)

Eben nicht. Die Verbindungen sind grenzüberschreitend. Da wird kein Satellit benötigt.


Genau so sollte es auch sein, aber so ist es leider nicht. Die Roaminggebühren resultieren nicht aus höheren Betriebskosten für transnationale Gespräche. Genau deshalb handelt ja die EU.


Leider haben wir noch immer ein Oligopol mehrerer Milliardenkonzerne, die diesen Wettbewerb im Einklang ablehnen.


Er wird nicht herausgenommen, sondern in den Mittelpunkt gestellt. Die Netze sind alle miteinander verbunden. Das ist die selbe Technik der selben Betreiber. Ein Telefonat von Wien nach Bratislava geht nicht über Satelliten. Wie sich die Preise entwickeln, unterliegt den Oligopolisten. Und ich glaube nicht, dass es so wie bei Briefmarken sein wird, wo eine Postkarte von der Zugspitze nach Helgoland so viel kostet wie von Charlottenburg nach Wilmersdorf. Vielleicht gibt's dann Reichweiten oder so als Bemessungsgrundlage.
Ja, mit dem gemeinsamen Netz haben wir die Betreiber aber am Schlafittchen. Dann muß der Netzbetreiber eben seinen Zähler tickern lassen und den Nutzern, hier also den Dienstleistern, die Kosten in Rechnung stellen. Die Leistung der Post ist sicher nicht gleich, wenn ein Brief von Hallig Hooge zur Zugspitze oder innerhalb Einbecks befördert wird. Also hatte man einen "politischen" Mischpreis verordnet. Und dann kam die "Citypost"...

Mir schwant, daß jetzt mit den wenigen Anbietern ein ähnlicher Mischpreis angesteuert wird: Roaming mit den Azoren nicht teurer als Gespräch in Düsseldorf. Toll, wenn die Preise von den Leistungen politisch abgekoppelt werden. Na ja, wer Eigentümer der Netze ist...

Ich staune Bauklötze!
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Re: Mobilfunk-Roaming in der EU

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2016, 17:58)

Ja, mit dem gemeinsamen Netz haben wir die Betreiber aber am Schlafittchen. Dann muß der Netzbetreiber eben seinen Zähler tickern lassen und den Nutzern, hier also den Dienstleistern, die Kosten in Rechnung stellen. Die Leistung der Post ist sicher nicht gleich, wenn ein Brief von Hallig Hooge zur Zugspitze oder innerhalb Einbecks befördert wird. Also hatte man einen "politischen" Mischpreis verordnet. Und dann kam die "Citypost"...

Mir schwant, daß jetzt mit den wenigen Anbietern ein ähnlicher Mischpreis angesteuert wird: Roaming mit den Azoren nicht teurer als Gespräch in Düsseldorf. Toll, wenn die Preise von den Leistungen politisch abgekoppelt werden. Na ja, wer Eigentümer der Netze ist...

Ich staune Bauklötze!
Einfach eine Flatrate kaufen. Ich geh eh davon aus, dass nur ein winziger Prozentsatz aller Mobiltelefonate international sind, sodass sich das kaum auswirkt.
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