Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

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H2O
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Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Seit etlichen Tagen geht eine Auseinandersetzung der
iPhone-Hersteller mit dem amerikanischen FBI über
den Zugang zum iPhone eines islamistischen Terroristen,
der während seines Mordanschlags in Kalifornien 28
Menschen getötet hatte, bevor er selbst durch die Polizei
niedergeschossen und getötet wurde.

Das FBI will nun seine Kontakte aus dem Telefon auslesen,
um mögliche Terrorverbindungen zu ermitteln. Der Zugang
zu diesen Daten ist mit unbekanntem Passwort geschützt,
und bei 4-fach fehlerhaft eingegebenen Passwort wird der
Dateninhalt des iPhones automatisch gelöscht.

Das FBI hat angeblich keine Möglichkeiten, an diese
gespeicherten Daten im iPhone auf andere Weise heran zu
kommen. Der Hersteller weigert sich, diesen Zugang bereit
zu stellen, weil so dem Staat oder anderen Stellen ein
Zugang zu persönlichen Daten des Telefonbesitzers ermöglicht
werde.

Das geht nun schon einige Tage so hin und her, auch nach
richterlicher Verfügung, hier den Zugang zu ermöglichen,
und inzwischen will der Hersteller das Verfassungsgericht
einschalten.

Mir geht das Geseiere in den Nachrichten inzwischen sehr auf
die Nerven. Jetzt habe ich den Verdacht, daß es da nicht um
Leib und Leben von künftigen Terroropfern geht, sondern um
einen riesigen Werbungsknüller für das iPhone, zumal schon
angekündigt wurde, daß nun die Entwickler des iPhones noch
bessere Schutzverfahren für das iPhone entwickeln wollen.
Präsident Obama wurde auch schon in das Thema verwickelt.

Aus meiner Sicht müssten die USA schlicht ein Verkehrsverbot
für dieses Spielzeug für unreife Leute erlassen, wenn das Unter-
nehmen die kriminaltechnische Zusammenarbeit in diesem Fall
weiterhin standhaft verhindern will.

Wie sehen Sie diesen "Dauerbrenner" in den Nachrichten?
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Dampflok94
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Dampflok94 »

H2O hat geschrieben:(25 Feb 2016, 21:24)
Aus meiner Sicht müssten die USA schlicht ein Verkehrsverbot
für dieses Spielzeug für unreife Leute erlassen, wenn das Unter-
nehmen die kriminaltechnische Zusammenarbeit in diesem Fall
weiterhin standhaft verhindern will.

Wie sehen Sie diesen "Dauerbrenner" in den Nachrichten?
Wenn man Datenschutz für irrelevant hält, dann kann man das so sehen.

Es gibt hier eine Abwägungsfrage zwischen Datenschutz und den Interessen der Strafverfolgungsbehörden. Wo man sich da verortet, muß jeder selbst wissen. Eines muß jedem klar sein. Wenn ein solches Hackprogramm erst mal in der Welt ist, wird es auch genutzt werden. Und das nicht nur von den "Guten".
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Tom Bombadil
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Tom Bombadil »

Was hat das noch mit Datenschutz zu tun? Apple sollte in dem Fall kooperieren und die Daten zur Verfügung stellen, schließlich handelt es sich um Ermittlungen gegen einen Massenmörder. Am Ende wird Apple auch einlenken, aber diese Marketingmaßnahme mussten sie wohl mitnehmen.
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H2O
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Dampflok94 hat geschrieben:(26 Feb 2016, 09:50)

Wenn man Datenschutz für irrelevant hält, dann kann man das so sehen.

Es gibt hier eine Abwägungsfrage zwischen Datenschutz und den Interessen der Strafverfolgungsbehörden. Wo man sich da verortet, muß jeder selbst wissen. Eines muß jedem klar sein. Wenn ein solches Hackprogramm erst mal in der Welt ist, wird es auch genutzt werden. Und das nicht nur von den "Guten".
Ja, dieser Zwiespalt besteht natürlich immer wieder;
was ich auch nicht so doll fände, das wäre eine SW,
die dann Dritte mißbrauchen könnten, um sozusagen
nach Belieben Telefone aus zu spähen.

Aber im Fall von bandenmäßigem Terror und Mord-
anschlägen müssen solche Bedenken doch zurück
stehen. Der iPhone-Hersteller müsste aus meiner
Sicht dem FBI die Daten aushändigen, wenn er tat-
sächlich einen Zugang dazu hätte. Ich würde auch ver-
langen, daß künftig dem Hersteller ein solcher Zugang
möglich ist, als Betriebsgeheimnis aufbewahrt mit
der notwendigen Verschlüsselung.

Es kann nicht angehen, daß ein Hersteller sich über
den Staat stellt, der ihm überhaupt die Möglichkeit
erst verschafft, solche Geräte zu entwickeln und zu
vermarkten.

Ich meine nach wie vor, daß hier Staat und Unternehmen
einen ganz wunderbaren Werbungsknüller gnadenlos
weltweit ausbreiten!

Ich würde auf jeden Fall darauf dringen, daß solche
Geräte hier nicht eingeführt und betrieben werden dürfen,
wenn im Fall von schwerwiegenden bandenmäßigen Ver-
brechen damit eine Strafverfolgung und Aufklärung ganz
ausgeschlossen ist. So viel Zusammenarbeit zwischen
Hersteller und Strafverfolgungsbehörden muß doch
sein!
Zuletzt geändert von H2O am Fr 26. Feb 2016, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Feb 2016, 09:55)

Was hat das noch mit Datenschutz zu tun? Apple sollte in dem Fall kooperieren und die Daten zur Verfügung stellen, schließlich handelt es sich um Ermittlungen gegen einen Massenmörder. Am Ende wird Apple auch einlenken, aber diese Marketingmaßnahme mussten sie wohl mitnehmen.
Ja, das sehe ich genau so... immerhin kommt
diese Geschichte mehrfach am Tage in den
Nachrichten, immer brav mit dem Markennamen
des Herstellers von i Phones.

Ich frage mich natürlich auch, was der Wettbewerb
in Ostasien in dieser Art vorhält...
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Dampflok94
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Feb 2016, 09:55)

Was hat das noch mit Datenschutz zu tun? Apple sollte in dem Fall kooperieren und die Daten zur Verfügung stellen, schließlich handelt es sich um Ermittlungen gegen einen Massenmörder. Am Ende wird Apple auch einlenken, aber diese Marketingmaßnahme mussten sie wohl mitnehmen.
Was das mit Datenschutz zu tun hat? Ist diese Frage wirklich ernst gemeint? Oder glaubst Du wirklich, es ginge nur um diesen einen Fall. Diese Naivität traue ich dir allerdings nicht zu.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von jack000 »

Dampflok94 hat geschrieben:(26 Feb 2016, 16:56)

Was das mit Datenschutz zu tun hat? Ist diese Frage wirklich ernst gemeint? Oder glaubst Du wirklich, es ginge nur um diesen einen Fall. Diese Naivität traue ich dir allerdings nicht zu.
Hängt das nicht davon ab wie man das macht? Ich bin da kein Fachmann aber wenn die das Gerät an Apple geben und die holen die Nummern raus und übergeben die der Polizei ist es doch was anderes als wenn sie der Polizei ein Gerät oder sonstwas in die Hand geben mit denen Man die Codes knacken kann.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von DK2008 »

jack000 hat geschrieben:(26 Feb 2016, 17:27)

Hängt das nicht davon ab wie man das macht? Ich bin da kein Fachmann aber wenn die das Gerät an Apple geben und die holen die Nummern raus und übergeben die der Polizei ist es doch was anderes als wenn sie der Polizei ein Gerät oder sonstwas in die Hand geben mit denen Man die Codes knacken kann.
Auch Apple selbst ist derzeit nicht in der Lage das iPhone auszulesen. Das ist ja gerade der Sinn an der eingebauten Verschlüsselung: Ohne den Code kommt man nicht ran. Alle Daten, auf die Apple Zugriff hat wurden bereits an das FBI herausgegeben. Apple hat dem FBI auch verraten, wie man an die übrigen Daten rankommen könnte. Diesen Weg hat das FBI jedoch durch eigene Fehler verbaut und das lässt sich auch nicht rückgängig machen.

Und nun verlangt man von Apple eine Version der iPhone-Software zu programmieren, die einige Sicherheitsfunktionen abschaltet, damit der Code durch das FBI "leichter" geknackt werden kann. Das Knacken des Codes müsste immer noch das FBI selbst erledigen. Und falls das gelingt, könnte man mit der von Apple gelieferten Software dann prinzipiell jedes iPhone knacken. Mal ganz davon abgesehen, dass die Entwicklung der Software für Apple einen nicht unerheblichen Aufwand darstellt. Insofern kann ich schon verstehen, dass Apple da nicht so einfach mitspielt...
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

DK2008 hat geschrieben:(02 Mar 2016, 21:12)

Auch Apple selbst ist derzeit nicht in der Lage das iPhone auszulesen. Das ist ja gerade der Sinn an der eingebauten Verschlüsselung: Ohne den Code kommt man nicht ran. Alle Daten, auf die Apple Zugriff hat wurden bereits an das FBI herausgegeben. Apple hat dem FBI auch verraten, wie man an die übrigen Daten rankommen könnte. Diesen Weg hat das FBI jedoch durch eigene Fehler verbaut und das lässt sich auch nicht rückgängig machen.

Und nun verlangt man von Apple eine Version der iPhone-Software zu programmieren, die einige Sicherheitsfunktionen abschaltet, damit der Code durch das FBI "leichter" geknackt werden kann. Das Knacken des Codes müsste immer noch das FBI selbst erledigen. Und falls das gelingt, könnte man mit der von Apple gelieferten Software dann prinzipiell jedes iPhone knacken. Mal ganz davon abgesehen, dass die Entwicklung der Software für Apple einen nicht unerheblichen Aufwand darstellt. Insofern kann ich schon verstehen, dass Apple da nicht so einfach mitspielt...
In diesen Fragen muß man abwägen, was den
höheren Stellenwert hat: Der Ermittlungserfolg
gegen mordende Verbrecherbanden oder der
Geheimschutz der Allgemeinheit.

Wenn man den Staat als seinen Feind versteht,
dann ist die Entscheidung klar. In diesem Fall muß
der Staat Nutzung und Vermarktung solcher
Produkte verbieten und mit Strafe belegen.

Oder der Hersteller sorgt dafür, daß das Produkt
eine staatliche Ermittlung zulässt, meinetwegen
mit Hilfe eines Mehrfachschlüssels von Unternehmen,
Staatspräsident und Oberstem Richter...

Damit zieht das Produkt aber ein Verkehrsverbot in
Drittstaaten nach sich.

Ich bleibe bei meinem Verdacht, daß da ein riesiges
Werbungsmanöver für den Hersteller dieses Produkts
inszeniert wird. Mich wundert tatsächlich, daß sich
der Deutsche Bundestag zu solchen Grundsatzfragen
überhaupt nicht äußert.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von garfield336 »

Für Apple ist das eine existenzielle Frage. Erlauben sie ein Hintertürchen für FBI und CIA, dann wird das ausserhalb der USA nicht unbedingt zu einem Verkaufsargument werden.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 10:52)

Für Apple ist das eine existenzielle Frage. Erlauben sie ein Hintertürchen für FBI und CIA, dann wird das ausserhalb der USA nicht unbedingt zu einem Verkaufsargument werden.
Dann bleibt doch die Frage, ob es solche Produkte
auf dem Markt überhaupt geben sollte. Mein gutes altes
Notizbuch musste ich auch gut aufbewahren. Es
kann doch nicht wahr sein, daß jemand Produkte her-
stellt, mit denen Mörderbanden ihre ansonsten jederzeit
zugreifbaren Kontakte verbergen können, obwohl sie
höchstwahrscheinlich in diesem Produkt aufgelistet sind!
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(03 Mar 2016, 13:11)

Dann bleibt doch die Frage, ob es solche Produkte
auf dem Markt überhaupt geben sollte. Mein gutes altes
Notizbuch musste ich auch gut aufbewahren. Es
kann doch nicht wahr sein, daß jemand Produkte her-
stellt, mit denen Mörderbanden ihre ansonsten jederzeit
zugreifbaren Kontakte verbergen können, obwohl sie
höchstwahrscheinlich in diesem Produkt aufgelistet sind!
Sollen sie denn ein Produkt herrstellen, wo Mörderbanden Zugriff auf private Personen bekommen und somit ihre Zielperson schneller lokalisieren können.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 13:36)

Sollen sie denn ein Produkt herrstellen, wo Mörderbanden Zugriff auf private Personen bekommen und somit ihre Zielperson schneller lokalisieren können.
Wenn Mörderbanden Staatscharakter haben,
dann ist es ohnehin für alles zu spät, was durch
solche Mätzchen geschützt werden soll.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von garfield336 »

Was heisst hier Staatscharakter? Wenn es eine Hintertür gibt, dann gibt es eine Hintertür.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 13:42)

Was heisst hier Staatscharakter? Wenn es eine Hintertür gibt, dann gibt es eine Hintertür.
Nichts dagegen; dann gibt es eben solche
Spielzeuge nicht mehr auf dem Markt... weil
kein Verbrecher sie guten Gewissens nutzen
möchte. ;)
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von garfield336 »

Ich schaffe dann auch noch das Automobil ab, weil Verbrecher es für Todesfahrten nutzen könnten.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 15:01)

Ich schaffe dann auch noch das Automobil ab, weil Verbrecher es für Todesfahrten nutzen könnten.
Da bringen Sie mich ja auf einen guten Gedanken!
Vermeiden von Autobomben in Irak oder Syrien...
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von MG-42 »

Apple beteiligt sich schon an Prism, dem NSA Programm und es geht hier nicht um Marketing, eine Backdoor würde auch von Diktaturen und Maleware benutzt werden, de facto will das FBI unendliche Rateversuche für den Code, sprich nach 9999 versuchen ist jeder drin. Die meisten Datenschutzexperten unterstützen Apple, informiert euch erst mal anstatt die FBI Propaganda zu glauben, das ist keine Marketing Frage.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

MG-42 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 16:34)

Apple beteiligt sich schon an Prism, dem NSA Programm und es geht hier nicht um Marketing, eine Backdoor würde auch von Diktaturen und Maleware benutzt werden, de facto will das FBI unendliche Rateversuche für den Code, sprich nach 9999 versuchen ist jeder drin. Die meisten Datenschutzexperten unterstützen Apple, informiert euch erst mal anstatt die FBI Propaganda zu glauben, das ist keine Marketing Frage.
Dann eben nicht! Was mir aber schwer fällt,
das etwa zu glauben. Dennoch ein Unding,
daß ein Hersteller im Schutz eines Staates Vor-
richtungen schafft, die diesem Staat keinen Zugriff
auf verfügbare Daten zulässt, hier insbesondere
bei der Ermittlung gegen mordbesessene Ver-
brecherbanden.

Einen ähnlichen Zwiespalt könnte man herbei
reden beim Bankgeheimnis in Verbindung mit
Steuerbetrug.
DK2008
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von DK2008 »

H2O hat geschrieben:(03 Mar 2016, 13:11)

Dann bleibt doch die Frage, ob es solche Produkte
auf dem Markt überhaupt geben sollte. Mein gutes altes
Notizbuch musste ich auch gut aufbewahren. Es
kann doch nicht wahr sein, daß jemand Produkte her-
stellt, mit denen Mörderbanden ihre ansonsten jederzeit
zugreifbaren Kontakte verbergen können, obwohl sie
höchstwahrscheinlich in diesem Produkt aufgelistet sind!
Es ist aber wahr...

Verschlüsselung wird heute in vielen bereichen standardmäßig eingesetzt, weil es ein vollkommen legitimes Interesse daran gibt, Informationen vertraulich zu halten: Unternehmen müssen die Laptops, Handys, Festplatten, e.t.c. ihrer Mitarbeiter verschlüsseln um zu verhindern, dass im Falle eines Verlusts oder Diebstahls geheime (und gesetzlich geschützte) Firmen- oder Kundendaten in falsche Hände geraten. Und auch als Privatperson möchte ich vielleicht nicht, dass Jeder meine E-Mail lesen, meine Fotos anschauen oder die Telefonnummern meine Freunde auslesen kann, wenn ich mein Handy irgendwo liegen lasse. Insofern ist es vollkommen nachvollziehbar, dass Apple entsprechende Sicherheitsfunktionen in seine Produkte einbaut.

Und Verschlüsselung gibt es nur ganz oder gar nicht! Entweder ist die Verschlüsselung gut, dann kommt Niemand ran (auch nicht der Staat), oder sie ist schlecht, dann kommt (praktisch) Jeder an die Daten (auch der technikbegeisterte Nachbarsjunge). Einen Mittelweg gibt es da prinzipiell nicht. Es gab schon in den 90ern die Idee, zu Verschlüsselungstechnologien grundsätzlich eine Art Generalschlüssel bei staatlichen Stellen zu hinterlegen um den Zugriff durch Ermittlungsbehörden zu ermöglichen. Diese Idee konnte sich damals aus guten Gründen nicht durchsetzen, wird aber nach schweren Straftaten immer wieder ausgegraben.

Der Zug ist aber sowieso längst abgefahren. Der Zugang zu starker Krypto-Technik ist heutzutage für Jedermann kostenlos, frei und überall verfügbar. Jeder ist damit prinzipiell in der Lage seine Daten ohne großen Aufwand NSA/FBI/BKA-sicher zu verschlüsseln. Damit müssen sich Ermittlungsbehörden einfach abfinden. Es wird immer mal wieder vorkommen, dass man an gewisse Daten eben nicht rankommt. Das ist jetzt aber nichts wirklich neues: Wenn Jemand früher sein Notizbuch rechtzeitig verbrannt hat, kam das FBI auch nicht mehr an die Daten ran. Deswegen hat man auch keine Feuerzeuge verboten...

Wenn man Verschlüsselung in kommerziellen Produkten verbietet, fällt der sinnvolle Schutz für "Normalos" weg und die Terroristen/Verbrecher/etc nutzen frei-verfügbare Krypto-technik. Damit kommt das FBI beim nächsten mal dann genausowenig an die Daten ran und Niemand hätte Etwas gewonnen. Insofern wäre das Quatsch. Dem Staat bleiben auch trotz Verschlüsselung ausrecihend andere Ermittlungsmöglichkeiten. Durch die Nutzung von Informationstechnologie sind diese Möglichkeiten sogar noch viel größer geworden als früher. Da wird man es verkraften können, dass man in bestimmten Fällen ein Handy mal nicht auslesen kann.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Es ist ja nicht so, daß mir die Notwendigkeit von
Verschlüsselungen zum Datenschutz nicht ein-
leuchtete. Und es ist ja auch gar nicht notwendig,
diese in Software verfügbaren Funktionen auch
mit Software knacken zu können. Aber als Staat würde
ich darauf bestehen, daß in Massenprodukten ein
geheim gehaltenes Hardware-Tor mit einer an das
System angepassten HW geöffnet und ausgelesen
werden kann.

Wenigstens würde ich als Staat darum kämpfen bis
zum Beweis, daß ich da etwas nicht sinnvoll Durch-
führbares fordere.

Als Gruselbild habe ich vor Augen, daß vielleicht nach
dem Terrorangriff auf Charlie Hebdo auf beschlagnahm-
ten Handys die Namen der Terrorbande gespeichert
sein könnten, die den Anschlag mit über 120 Todesopfern
vorbereiten konnten.

Natürlich haben Sie Recht, daß dieser Zugang nicht der
einzige sein darf, auf den die Ermittlungen sich richten.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(26 Feb 2016, 16:56)

Was das mit Datenschutz zu tun hat? Ist diese Frage wirklich ernst gemeint? Oder glaubst Du wirklich, es ginge nur um diesen einen Fall. Diese Naivität traue ich dir allerdings nicht zu.
Was hat das mit Naivität zu tun? Es gibt in diesem Fall wimre einen richterlichen Beschluss, also sind die Daten rauszugeben. Dass Apple grundsätzlich immer alle Daten mit dem FBI oder wem auch immer teilt, ist selbstverständlich abzulehnen.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von DK2008 »

H2O hat geschrieben:(04 Mar 2016, 11:37)

Es ist ja nicht so, daß mir die Notwendigkeit von
Verschlüsselungen zum Datenschutz nicht ein-
leuchtete. Und es ist ja auch gar nicht notwendig,
diese in Software verfügbaren Funktionen auch
mit Software knacken zu können. Aber als Staat würde
ich darauf bestehen, daß in Massenprodukten ein
geheim gehaltenes Hardware-Tor mit einer an das
System angepassten HW geöffnet und ausgelesen
werden kann.
Jede "Hintertür" für Ermittlungsbehörden (egal ob Soft- oder Hardware-basiert) ist letztlich eine Sicherheitslücke, die früher oder später auch von Unbefugten ausgenutzt werden kann. Die jahrzehntelange Erfahrung mit Kryptographie hat gezeigt, dass Sicherheitstechnik auch ohne Staats-Hintertür schon voller Lücken ist. Auch in aktueller Soft- bzw. Hardware werden regelmäßig neue Lücken gefunden und von Kriminellen ausgenutzt. Angesichts dessen braucht man wohl nicht auch noch absichtlich zusätzliche Hintertüren einbauen. Das geht garantiert schief und da sind sich denke ich alle Kryptographie-Forscher weltweit einig.

Abgesehen von dem technischen Aspekt stellt sich natürlich auch die Frage, wie man dann damit umgeht, wenn die Ermittlungsbehörden diktatorische Staaten dann Zugriff auf Daten haben wollen... Oder wenn diese die Hintertür erfolgreich ausnutzen und dann massenhaft Oppositionelle verhaften. Will die USA als selbsternannter Verteidiger der Freiheit wirklich für soetwas verantwortlich sein...?

Zumal es ja, wie gesagt, nicht wirklich was bringt. Wenn die USA den Einbau von Hintertüren in Massenprodukten fordern, werden die potentiellen Zielpersonen eben andere oder modifizierte Produkte verwenden. Sichere Verschlüsselungstechnik ist wie gesagt frei für Jeden verfügbar. Da hat der Staat einfach keine Chance. Trotzdem sind die Überwachungs- und Ermittlungsmöglichkeiten heute so gut wie nie zuvor. Dank der ganzen Cloud-Technik etc. kann der Staat auf die meisten Daten sogar zugreifen, ohne das Handy überhaupt in die Hand zu bekommen. Da kann man sich als Ermittler eigentlich echt nicht beschweren...
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Nun, mir macht schon zu schaffen, daß man
an die möglicherweise vorhandenen Daten
einer Mörderbande nicht heran kommt, die sich
andererseits neuzeitlicher Geräte bedient, um
ihre Verbrechen zu organisieren.

Auch darüber sollten IT-Fachleute nachsinnen.

Der Gewaltherrrscher hat es vergleichsweise
einfach: Besitz und Nutzung solcher Geräte
mit unzugänglichen Verschlüsselungstechniken
bei Strafe untersagen bis hin zum Verdacht des
Hochverrats.

Im wesentlichen sehe ich freiheitliche Gesellschaften
dadurch gefährdet.

Bisher habe ich nur eine "Cloud" benutzt, nämlich
den Datenspeicher meiner Telefongesellschaft. Eine
schöne Sache, weil man überall auf der Welt darauf
zugreifen kann. Klar, daß das dann auch unsere
Dienste schaffen werden, wenn die Notwendigkeit
besteht.

Aber man könnte doch die eigenen Daten auch so
ablegen, daß man sie inhaltlich zuvor verschlüsselt,
wozu mir ein steganographisches Verfahren einfallen
könnte. Dann wäre auch nur der Dateiname und der
Eigentümer der Datei abgreifbar. Aber so wichtig sind
meine Daten wirklich nicht.
Störtebeker
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Störtebeker »

https://de.wikipedia.org/wiki/Stuxnet

Es sind doch sehr kleine Fische, über die Ihr Euch hier ereifert. Könnte ein Gericht z.B. eigentlich auch das Beichtgeheimnis ausser Kraft setzen? Ich nicht sehr konservativ eingestellt, doch einige Tabugrenzen sollten heilig bleiben.

Die staatliche Einflussnahme auf Industrieanlagen in aller Welt, einschließlich Atomanlagen, sehe ich konkret als globale Bedrohung an, Die absolute Sicherheit der globalen Netze ist die größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte. Auf einen Internetkrieg darf die Menschheit sich nicht einlassen, auch wenn er sich in der Anfangsphase unblutig und spielerisch anhört.
Europa muss aufwachen und begreifen, daß es unter Angriff von Rußland steht. Die Unterstützung der Ukraine sollte darüber hinaus als Verteidigungsausgaben der EU-Staaten angesehen werden.
George Soros
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Störtebeker hat geschrieben:(28 Oct 2016, 19:48)

https://de.wikipedia.org/wiki/Stuxnet

Es sind doch sehr kleine Fische, über die Ihr Euch hier ereifert. Könnte ein Gericht z.B. eigentlich auch das Beichtgeheimnis ausser Kraft setzen? Ich nicht sehr konservativ eingestellt, doch einige Tabugrenzen sollten heilig bleiben.

Die staatliche Einflussnahme auf Industrieanlagen in aller Welt, einschließlich Atomanlagen, sehe ich konkret als globale Bedrohung an, Die absolute Sicherheit der globalen Netze ist die größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte. Auf einen Internetkrieg darf die Menschheit sich nicht einlassen, auch wenn er sich in der Anfangsphase unblutig und spielerisch anhört.
Nein, wenn ein Mensch von einer geplanten Straftat wie Mord oder mehrfachem Mord erfährt und nichts unternimmt, um den künftigen Opfern das Leben zu retten, der macht sich mitschuldig... ob er nun einen schwarzen oder weißen Kittel trägt oder den Zugang zu verschlüsselten Daten verweigert, obwohl er Zugang gewähren könnte.

Der US-Geheimdienst hat am Ende doch einen Zugang zu den Daten des iPhones gefunden und hält das Geheimnis dieses Zugangs hoffentlich weiter geheim.
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Teeernte
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(28 Oct 2016, 22:24)

Nein, wenn ein Mensch von einer geplanten Straftat wie Mord oder mehrfachem Mord erfährt und nichts unternimmt, um den künftigen Opfern das Leben zu retten, der macht sich mitschuldig... ob er nun einen schwarzen oder weißen Kittel trägt oder den Zugang zu verschlüsselten Daten verweigert, obwohl er Zugang gewähren könnte.

Der US-Geheimdienst hat am Ende doch einen Zugang zu den Daten des iPhones gefunden und hält das Geheimnis dieses Zugangs hoffentlich weiter geheim.
Geh bitte davon aus, dass es einen Unterschied macht GERICHTSRELEVANTE FAKTEN - oder geheimdienstliche Erkenntnis zu erlangen.

Bei "GERICHTSRELEVANTE FAKTEN" sammeln- ist das Gerät unverändert. :D :D :D

Jeder (Jeder !!!) Geh - Heim - Dienst liest das Ding aus..... das sieht dann nicht mehr schön aus...und hat ein paar Drähte mehr - (zur Not im Chip gebondet und ein paar Kondensatoren kurzgeschlossen...).

Die gewonnene Information ist dann nicht mehr GERICHTSRELEVANT. Aber geh- Heim-dienstlich verwertbar.

#1 JEDES Handy holt sich erstmal für das Netz vom Betreiber die relevanten Daten -

Soll DAS Programm ausgeführt werden ? :D :D :D


#2 Wieviel Hersteller (Ausrüster) von Mobilfunkstationen gibt es ? .....davon in Syrien ?
Wie das ARD-Magazin „Fakt“ berichtet, hat Siemens im Jahr 2000 Netzwerk-Überwachungstechnik an das Regime in Syrien geliefert. Die syrische Mobilfunkgesellschaft Syriatel hat demnach sogenannte „Monitoring Center“ erhalten. Das Unternehmen Nokia Siemens Networks bestätigte laut „Fakt“ die Lieferung.
Siemens lieferte Überwachungstechnik an Syrien...München... :D

Warum wohl ist "D" so wichtig - bei den Lauschohren ???

Wir haben auch ein Stück Netz in Afghanistan gebaut... :D und der zweite Betreiber... 35 Prozent hält Monaco Telecom International ,der US-Konzern MCT neun und der französische Telekom-Ausrüster Alcatel die restlichen fünf Prozent. Alcatel liefert auf Pump die notwendige Netzwerkausrüstung im Wert von 55 Mill. Dollar.

...ob das Schwedische Netz noch läuft ?...Daneben betreibt Ericsson speziell für die Koordination der Hilfsorganisationen ein GSM-Netz in der Hauptstadt Kabul. Es ist via Satellit mit Schweden verbunden und hat auch eine schwedische Vorwahl.

Gerichtsrelevante Daten gibts da nirgends.......aber einen Haufen Daten für`s Heim. (Geh-Heim- Dienst)

Wenn es "Ernst" ist.... haben DIE die Daten - bevor das Handy gefunden ist.

Warum ist beim Apple der Akku nicht rauszunehmen ? Ist es aus ??? Wirklich ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Störtebeker
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Störtebeker »

H2O hat geschrieben:(28 Oct 2016, 22:24)

Nein, wenn ein Mensch von einer geplanten Straftat wie Mord oder mehrfachem Mord erfährt und nichts unternimmt, um den künftigen Opfern das Leben zu retten, der macht sich mitschuldig... ob er nun einen schwarzen oder weißen Kittel trägt oder den Zugang zu verschlüsselten Daten verweigert, obwohl er Zugang gewähren könnte.

Der US-Geheimdienst hat am Ende doch einen Zugang zu den Daten des iPhones gefunden und hält das Geheimnis dieses Zugangs hoffentlich weiter geheim.
Nein, das Beichtgeheimnis ist unantastbar!
http://www.kirchenzeitung.de/content/gi ... estaendnis
Europa muss aufwachen und begreifen, daß es unter Angriff von Rußland steht. Die Unterstützung der Ukraine sollte darüber hinaus als Verteidigungsausgaben der EU-Staaten angesehen werden.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Störtebeker hat geschrieben:(29 Oct 2016, 01:44)

Nein, das Beichtgeheimnis ist unantastbar!
http://www.kirchenzeitung.de/content/gi ... estaendnis
Das würde ich als Interessenvertreter einer solchen Organisation auch behaupten ;) Ich meine aber, daß die Rettung von bedrohten Menschenleben Vorrang vor jedem anderen Beweggrund hat.
Occham

Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Occham »

für iPhones gibt es doch regelmäßige Sicherheitsupdates... wenn man sich nun zu einem iPhone Zugang verschafft, kann man diese Lücke doch im nächsten patch wieder schließen... oder täusch ich mich?
Atheist

Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Atheist »

H2O hat geschrieben:(28 Oct 2016, 22:24)

Nein, wenn ein Mensch von einer geplanten Straftat wie Mord oder mehrfachem Mord erfährt und nichts unternimmt, um den künftigen Opfern das Leben zu retten, der macht sich mitschuldig... ob er nun einen schwarzen oder weißen Kittel trägt oder den Zugang zu verschlüsselten Daten verweigert, obwohl er Zugang gewähren könnte.
Hat Apple von geplanten Straftaten erfahren?
Occham

Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Occham »

wenn es um Werbung geht, also um Ansehen… dann kann man ja so argumentieren… dass das iPhone durch die suche nach Sicherheitslücken im übernächsten patch WESENTLICH sicherer geworden ist…

problem gelöst :rolleyes:
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Atheist hat geschrieben:(31 Oct 2016, 12:32)

Hat Apple von geplanten Straftaten erfahren?
Natürlich nicht! Aber die Telefonkontakte des Terrorpärchens wären für eine Fahndung nach weiteren Beteiligten schon wichtig. Na ja, hat dann ja auch geklappt, wenn auch ohne Zutun von Apple.
Atheist

Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Atheist »

H2O hat geschrieben:(31 Oct 2016, 13:42)

Natürlich nicht! Aber die Telefonkontakte des Terrorpärchens wären für eine Fahndung nach weiteren Beteiligten schon wichtig. Na ja, hat dann ja auch geklappt, wenn auch ohne Zutun von Apple.

Auch die Krankendaten und die Mandantenakte wären bei einer Fahndung nach weiteren z.B. Bestechungsgeldernehmern oder Veruntreuern sehr wichtig. Es könnte ja sein, dass sich Angeklagte bei ihrem Psychotherapeuten das Gewissen erleichtert und auch über Mittäter geplappert haben, und beim Verteidiger sowieso.

Ob Apple, Ärzte, Geistliche und Anwälte ohne Verschwiegenheitspflicht ihr täglich Brot verdienen könnten!?
Zuletzt geändert von Atheist am Mo 31. Okt 2016, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Störtebeker »

H2O hat geschrieben:(29 Oct 2016, 22:41)

Das würde ich als Interessenvertreter einer solchen Organisation auch behaupten ;) Ich meine aber, daß die Rettung von bedrohten Menschenleben Vorrang vor jedem anderen Beweggrund hat.
Entschuldige die verspätete Antwort.
Du gehst viel zu simpel an diese ganze Angelegenheit heran. Hier treffen Justiz und Moral aufeinander. Rechtswissenschaftlich bin ich ziemlich unbewandert, doch habe ich in Erinnerung, dass elektronische Aufzeichnungen gerichtlich keine Beweiskraft besitzen, da mit dem technischen Fortschritt auch die Möglichkeit von Manipulationen steigt. Der Moralbegriff ist auch bei mir sehr hoch angesiedelt, darum befinde ich mich sehr oft im Konflikt mit Herz und Verstand.
Vor einiger Zeit gab es den Fall des Polizisten, der einen Täter foltern wollte, um das Versteck eines von ihm versteckten Jungen zu erfahren, das war ein großes Thema in der Presse. Leider weiß ich gar nicht mehr wie das ausgegangen ist. Fest steht aber, daß kein Gericht die Folter anordnen darf, weil sie eben auch strafbar ist. Ähnlich sieht es mit Geiselnahme und und der Aussage aus "Der Staat ist nicht erpressbar". Die Elektroautohersteller plagen sich momentan mit der Frage herum, "wer sollte im Notfall geopfert werden, ein Kind oder drei Insassen?" Bei Hasen ist die Regel, "weiterfahren und das Lenkrad gerade halten".
Zu Deinem Handyproblem kann ich aber nur sagen, daß die zugesicherten Eigenschaften des Gerätes "unter allen Umständen" eingehalten werden müssen, wie auch der Sinn der Beichte, ansonsten wird das ganze System unglaubwürdig.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Atheist hat geschrieben:(31 Oct 2016, 13:51)

Auch die Krankendaten und die Mandantenakte wären bei einer Fahndung nach weiteren z.B. Bestechungsgeldernehmern oder Veruntreuern sehr wichtig. Es könnte ja sein, dass sich Angeklagte bei ihrem Psychotherapeuten das Gewissen erleichtert und auch über Mittäter geplappert haben, und beim Verteidiger sowieso.

Ob Apple, Ärzte, Geistliche und Anwälte ohne Verschwiegenheitspflicht ihr täglich Brot verdienen könnten!?
Ich meine, daß das eine vom anderen getrennt zu betrachten ist. Über allen wirtschaftlichen Interessen steht die Würde und das Lebensrecht der Menschen. Komplizenschaft wird sichere nicht das Ziel einer freiheitlichen Gesellschaft sein.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Störtebeker hat geschrieben:(31 Oct 2016, 14:02)

Entschuldige die verspätete Antwort.
Du gehst viel zu simpel an diese ganze Angelegenheit heran. Hier treffen Justiz und Moral aufeinander. Rechtswissenschaftlich bin ich ziemlich unbewandert, doch habe ich in Erinnerung, dass elektronische Aufzeichnungen gerichtlich keine Beweiskraft besitzen, da mit dem technischen Fortschritt auch die Möglichkeit von Manipulationen steigt. Der Moralbegriff ist auch bei mir sehr hoch angesiedelt, darum befinde ich mich sehr oft im Konflikt mit Herz und Verstand.
Vor einiger Zeit gab es den Fall des Polizisten, der einen Täter foltern wollte, um das Versteck eines von ihm versteckten Jungen zu erfahren, das war ein großes Thema in der Presse. Leider weiß ich gar nicht mehr wie das ausgegangen ist. Fest steht aber, daß kein Gericht die Folter anordnen darf, weil sie eben auch strafbar ist. Ähnlich sieht es mit Geiselnahme und und der Aussage aus "Der Staat ist nicht erpressbar". Die Elektroautohersteller plagen sich momentan mit der Frage herum, "wer sollte im Notfall geopfert werden, ein Kind oder drei Insassen?" Bei Hasen ist die Regel, "weiterfahren und das Lenkrad gerade halten".
Zu Deinem Handyproblem kann ich aber nur sagen, daß die zugesicherten Eigenschaften des Gerätes "unter allen Umständen" eingehalten werden müssen, wie auch der Sinn der Beichte, ansonsten wird das ganze System unglaubwürdig.
Gut, den Vorwurf nehme ich gern an; manche Dinge sind wirklich einfach, bis jemand kommt und "differenziert".

Im Fall von Metzler wurde der Polizeichef verurteilt, disziplinarisch bestraft und versetzt. Ich würde in dieser Verantwortung genau so handeln; eine reine Gewissensfrage. Dazu brauche ich keine Richter und andere Leute, die über mein Tun dann viele Stunden nachsinnen und urteilen möchten, wenn ich in wenigen Minuten entscheiden muß, was nun zu tun ist. Ein Fall, der selten, aber doch häufig genug eintritt: Oberst Klein in Afghanistan... Dann ist der Mensch allein auf sich gestellt und allein seiner Einschätzung und seinem Gewissen unterworfen.

Dagegen ist der Fall "Technischer Zugang zu Daten von Verbrechern" ein Spielzeugfall, den ich mehr in die Produktwerbung verschiebe. Der Fall ist ja auch gelöst worden, wenn auch mit unnötiger Erschwernis.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Atheist »

H2O hat geschrieben:(31 Oct 2016, 14:54)

Ich meine, daß das eine vom anderen getrennt zu betrachten ist. Über allen wirtschaftlichen Interessen steht die Würde und das Lebensrecht der Menschen. Komplizenschaft wird sichere nicht das Ziel einer freiheitlichen Gesellschaft sein.
So wie die Würde der Angeklagten z.B.?

Mal kurz die Verteidiger aushorchen, weil sich da ja was über deren Mandanten finden ließe... warum ist bisher kein Rechtsstaat auf diese grandiose Idee gekommen? ;)
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Atheist hat geschrieben:(31 Oct 2016, 15:15)

So wie die Würde der Angeklagten z.B.?

Mal kurz die Verteidiger aushorchen, weil sich da ja was über deren Mandanten finden ließe... warum ist bisher kein Rechtsstaat auf diese grandiose Idee gekommen? ;)
Ich stelle mir gerade vor, ich sollte als Verteidiger einen Verbrecher durch Schweigen davor bewahren, aus dem Verkehr gezogen zu werden. Geht nicht; Gerechtigkeit immer, aber Komplizenschaft nie!
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von Atheist »

H2O hat geschrieben:(31 Oct 2016, 16:41)

Ich stelle mir gerade vor, ich sollte als Verteidiger einen Verbrecher durch Schweigen davor bewahren, aus dem Verkehr gezogen zu werden. Geht nicht; Gerechtigkeit immer, aber Komplizenschaft nie!
In der Regel werden Mandanten von ihren Verteidigern durch Briefe schreiben und reden davor bewahrt, (zu lange) aus dem Verkehr gezogen zu werden. Selbstverständlich müssen sie dabei gelegentlich auch schweigen, insbesondere wenn es im Interesse ihrer Mandanten liegt. Zur Gerechtigkeit gehört aber auch das Recht auf ein faires Verfahren, das ein Recht auf effektive Verteidigung durch einen Anwalt mit einschließt.

Und mal Moral hin oder her: auch Straftaten führen zu keiner Aberkennung des Menschseins. Das muss niemandem gefallen, es ist aber so, rechtlich wie biologisch.
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von H2O »

Atheist hat geschrieben:(31 Oct 2016, 16:50)

In der Regel werden Mandanten von ihren Verteidigern durch Briefe schreiben und reden davor bewahrt, (zu lange) aus dem Verkehr gezogen zu werden. Selbstverständlich müssen sie dabei gelegentlich auch schweigen, insbesondere wenn es im Interesse ihrer Mandanten liegt. Zur Gerechtigkeit gehört aber auch das Recht auf ein faires Verfahren, das ein Recht auf effektive Verteidigung durch einen Anwalt mit einschließt.

Und mal Moral hin oder her: auch Straftaten führen zu keiner Aberkennung des Menschseins. Das muss niemandem gefallen, es ist aber so, rechtlich wie biologisch.
Alles klar; aber der Ausgangspunkt war das erlangte Wissen von Mord und geplantem Mord. Da hört das Moralisieren wirklich auf!
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Re: Schutz eines iPhones gegen Spähversuche

Beitrag von frems »

garfield336 hat geschrieben:(03 Mar 2016, 10:52)

Für Apple ist das eine existenzielle Frage. Erlauben sie ein Hintertürchen für FBI und CIA, dann wird das ausserhalb der USA nicht unbedingt zu einem Verkaufsargument werden.
Falls das die Kunden interessiert. Die NSA lauscht bei Hardware von CISCO auch mit. Wenn das für jemanden wichtig ist, kauft er eben andere Produkte, denen er ein höheres Vertrauen schenkt. Ich würde aber nicht darauf wetten, dass sich Apple da nennenswert von anderen Herstellern unterscheidet.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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