Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

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Provokateur
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Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Provokateur »

Ich wundere mich etwas: Sascha Lobo, der freundliche Papageienblogger (das allein auf seine Frisur bezogen - manche Einlassung von ihm schätze ich sehr) vom Spiegel, hat einen Artikel über das Smartphone geschrieben.

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 51044.html

Seine Kernaussage:
Dabei geht es nicht um generelle Technikfeindlichkeit, vermutlich findet man für jeden neuen Dieseleinspritzmotor vier Millionen sachkundige Fans in deutschen Fußgängerzonen. Aber ausgerechnet: Je grundlegender neue Technologien die Gesellschaft verändern, desto größer scheint der deutsche Widerwillen, sich damit über das erste Bauchgefühl hinaus zu beschäftigen. Und dabei geht es nicht um Generalbegeisterung, sondern um eine kritische Neugier. [...]

Das Smartphone ist offensichtlich das Symbol des Wandels von Wirtschaft bis Medien, von Kultur bis Migration. Das Gerät gerät zum Kristallisationspunkt Deutschlands Zukunft.
Ich habe kein Smartphone, sondern ein klassisches Tastenhandy. Durch einen Kartenfehler kann ich nichtmal SMS senden, nur empfangen.

Mir fehlt nichts! Wenn ich draußen bin, unterwegs, orientiere ich mich durch Ortskenntnis oder Karten, die ich mir entweder vorher anschaue und einpräge oder, wenn es gar zu unübersichtlich wird, ausdrucke.
WhatsApp und Facebook empfinde ich eher als Kommunikationszwang und Spionagewerkzeuge. Und auch ansonsten bin ich der Auffassung, dass diese Dinger uns das Denken abgewöhnen.

Und ich bin mit dieser Auffassung nicht alleine. Erst am Sonntag habe ich mich mit einer entfernten Bekannten unterhalten, die sich überlegt, zum Tastentelefon zurückzukehren, weil sie ihr Smartphone nervt.

Gibt es einen Zwang, sich so einen Taschenspion anzuschaffen? Ich bin der Auffassung, es geht ohne - und es geht sogar besser. Es hält den Kopf fit.

Aber ich bin auf eure Meinung gespannt.
Zuletzt geändert von Provokateur am Mi 2. Sep 2015, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Brainiac
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Brainiac »

Müssen muss man gar nichts, genauso wenig wie man gezwungen ist, überhaupt einen PC oder ein Notebook zu benutzen oder überhaupt einen Stromanschluss.

Herrn Lobo geht es m.E. eher um die Flüchtlingsdebatte, konkret ärgert es ihn, dass es bei uns manche es nicht fassen können, dass "die" auch Smartphones haben. Da bin ich bei ihm.
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JJazzGold
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von JJazzGold »

Provokateur » Mi 2. Sep 2015, 15:40 hat geschrieben:Ich wundere mich etwas: Sascha Lobo, der freundliche Papageienblogger (das allein auf seine Frisur bezogen - manche Einlassung von ihm schätze ich sehr) vom Spiegel, hat einen Artikel über das Smartphone geschrieben.

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 51044.html

Seine Kernaussage:


Ich habe kein Smartphone, sondern ein klassisches Tastenhandy. Durch einen Kartenfehler kann ich nichtmal SMS senden, nur empfangen.

Mir fehlt nichts! Wenn ich draußen bin, unterwegs, orientiere ich mich durch Ortskenntnis oder Karten, die ich mir entweder vorher anschaue und einpräge oder, wenn es gar zu unübersichtlich wird, ausdrucke.
WhatsApp und Facebook empfinde ich eher als Kommunikationszwang und Spionagewerkzeuge. Und auch ansonsten bin ich der Auffassung, dass diese Dinger uns das Denken abgewöhnen.

Und ich bin mit dieser Auffassung nicht alleine. Erst am Sonntag habe ich mich mit einer entfernten Bekannten unterhalten, die sich überlegt, zum Tastentelefon zurückzukehren, weil sie ihr Smartphone nervt.

Gibt es einen Zwang, sich so einen Taschenspion anzuschaffen? Ich bin der Auffassung, es geht ohne - und es geht sogar besser. Es hält den Kopf fit.

Aber ich bin auf eure Meinung gespannt.
Kommt darauf an, ob das Smartphone dienstlich oder privat genutzt wird. Privat war ich die letzte im Familien- und Freundeskreis, die sich (vor einem Jahr :) ) ein Smartphone zulegte.

Dienstlich hatte ich den Blackberry und der war ausgesprochen hilfreich. Wer so viel unterwegs ist, wie ich es war, dann ist ein System, über dass man in sich bietenden Wartezeiten zügig seine E-mails bearbeiten kann, online buchen, umbuchen, einchecken kann, Photos als Beleg für Missstände nehmen kann und diese in brisanten Fällen auch ad hoc versenden kann, wie auch vorliegende Dokumente, oder Genehmigungen ad hoc geschrieben und gesendet werden können, oder auch nur schnell über whatsapp mit Familie und Freunden Kontakt aufnehmen, die sich fragen, wie es Dir z.B. in kritischen Ländern wie dem Irak, oder Nigeria geht, sehr sinnvoll.

Nach wie vor bin ich äußerst misstrauisch, was die Nachverfolgung meiner Wege betrifft. Nachdem ich allerdings das Smartphone immer wieder auf der Ladestation vergesse :D, kann ich eine konstante Überwachung ausschließen. ;)
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Brainiac
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Brainiac »

Für die zeitnahe Aktivität in einem Forum wie diesem spielt ein Smartphone auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. :)
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HugoBettauer

Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von HugoBettauer »

Das ist der übliche Lobo-Blödsinn.
Man braucht kein Tastentelefon, um Facebook stummzuschalten.
Erinnert an diesen Piratenkalauer, er wolle nicht mehr twittern. Der ist dann später bei BILD gelandet.

Die Theorie, dass der Computer unsere Kinder dumm macht, ist bei Manfred Spitzer geklaut - und der tut zwar wie ein Wissenschaftler, konnte sie aber auch nie sinnvoll belegen.

Vielleicht macht ja Spiegel Online doof ;)

Die immer weiter zurückgehenden Verkäufe von "dumbphones" zeigen auch ganz klar, dass das kein Massenmarkt mehr ist. Selbst Microsoft/Nokia hat das Thema schon eingestellt.
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JJazzGold
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von JJazzGold »

Brainiac » Mi 2. Sep 2015, 16:03 hat geschrieben:Für die zeitnahe Aktivität in einem Forum wie diesem spielt ein Smartphone auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. :)
Dazu ist mir das Smartphone definitiv zu klein.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Brainiac »

JJazzGold » Mi 2. Sep 2015, 16:06 hat geschrieben:
Dazu ist mir das Smartphone definitiv zu klein.
Gewöhnungssache. Ich schreibe damit mehr als 50%. Solange ich nichts Kompliziertes mache mit mehreren Zitaten / Links, empfinde ich keinen Zeitverlust.
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BingoBurner
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von BingoBurner »

Provokateur » Mi 2. Sep 2015, 14:40 hat geschrieben:Ich wundere mich etwas: Sascha Lobo, der freundliche Papageienblogger (das allein auf seine Frisur bezogen - manche Einlassung von ihm schätze ich sehr) vom Spiegel, hat einen Artikel über das Smartphone geschrieben.

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 51044.html

Seine Kernaussage:


Ich habe kein Smartphone, sondern ein klassisches Tastenhandy. Durch einen Kartenfehler kann ich nichtmal SMS senden, nur empfangen.

Mir fehlt nichts! Wenn ich draußen bin, unterwegs, orientiere ich mich durch Ortskenntnis oder Karten, die ich mir entweder vorher anschaue und einpräge oder, wenn es gar zu unübersichtlich wird, ausdrucke.
WhatsApp und Facebook empfinde ich eher als Kommunikationszwang und Spionagewerkzeuge. Und auch ansonsten bin ich der Auffassung, dass diese Dinger uns das Denken abgewöhnen.

Und ich bin mit dieser Auffassung nicht alleine. Erst am Sonntag habe ich mich mit einer entfernten Bekannten unterhalten, die sich überlegt, zum Tastentelefon zurückzukehren, weil sie ihr Smartphone nervt.

Gibt es einen Zwang, sich so einen Taschenspion anzuschaffen? Ich bin der Auffassung, es geht ohne - und es geht sogar besser. Es hält den Kopf fit.

Aber ich bin auf eure Meinung gespannt.
"Früher wurden Gesellschaften durch Politik, druch Religionen oder Philosophen verändert. Heute macht das das Sillicon Valley"

Ich weiß nicht mehr vorher ich diesen Satz habe aber ich halte ihn im großen und ganzen für richtig. Die kulturelle Wucht des Internets/der Vernetzung ist noch lange nicht am Ende und diese Wucht
wird noch stärker. Insofern gebe ich Lobo recht. Es ist nicht verwunderlich das man selbst in Gegenden in dem man ein Tablet oder Smartphone eher nicht erwartet schon lange da ist.

"Facebooks neuestes Projekt hat die Flügelspanne einer Boeing 737, wiegt weniger als ein Auto und kann drei Monate in der Luft bleiben: Die Drohne "Aquila" soll einmal zehn Prozent der Menschheit Zugang zum Internet verschaffen."
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/face ... 46114.html

Wie so vieles ist es eben auch ein zweischneidiges Schwert. GPS ist wunderbar auf der anderen Seite bis halt dann auch verfolgbar.
Solange man noch eine Entscheidung hat für ein Ja oder Nein sehe ich aber keine Probleme.
Schwierig wird es wenn man sich nicht entziehen kann.

Für mich persönlich war es auch keine Überraschung das so etwas wie "social freezing" ausgerechnet durch eine Firma wie Apple in
die öffentliche Debatte kam.
Dont take your organs to heaven !
Heaven knows we need them here !

Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/

Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von PSC »

Provokateur » Mi 2. Sep 2015, 15:40 hat geschrieben:Ich wundere mich etwas: Sascha Lobo, der freundliche Papageienblogger (das allein auf seine Frisur bezogen - manche Einlassung von ihm schätze ich sehr) vom Spiegel, hat einen Artikel über das Smartphone geschrieben.

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 51044.html

Seine Kernaussage:


Ich habe kein Smartphone, sondern ein klassisches Tastenhandy. Durch einen Kartenfehler kann ich nichtmal SMS senden, nur empfangen.

Mir fehlt nichts! Wenn ich draußen bin, unterwegs, orientiere ich mich durch Ortskenntnis oder Karten, die ich mir entweder vorher anschaue und einpräge oder, wenn es gar zu unübersichtlich wird, ausdrucke.
WhatsApp und Facebook empfinde ich eher als Kommunikationszwang und Spionagewerkzeuge. Und auch ansonsten bin ich der Auffassung, dass diese Dinger uns das Denken abgewöhnen.

Und ich bin mit dieser Auffassung nicht alleine. Erst am Sonntag habe ich mich mit einer entfernten Bekannten unterhalten, die sich überlegt, zum Tastentelefon zurückzukehren, weil sie ihr Smartphone nervt.

Gibt es einen Zwang, sich so einen Taschenspion anzuschaffen? Ich bin der Auffassung, es geht ohne - und es geht sogar besser. Es hält den Kopf fit.

Aber ich bin auf eure Meinung gespannt.
Die Klage, dass neue Informationstechnologien uns das Denken abgewöhnen, gab es schon im alten Griechenland mit der zunehmenden Verbreitung geschriebener Texte. Die Schrift ließ die überkommenen oralbasierten Denk- und Gedächtnistechniken veralten. Die einstmals hochgeschätzte Fähigkeit, Texte wortgetreu aus dem Gedächtnis zu rezitieren, verlor massiv an Bedeutung. Das Vorstellungs- und Planungsvermögen, die Art zu dokumentieren, zu kommunizieren, zu Denken an sich machte in der griechischen Gesellschaft binnen weniger Generationen einen radikalen Wandel durch. Ein Prozess, der auch mit Sorge und tiefem Mißtrauen betrachtet wurde.
Demolit

Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Demolit »

PSC » Di 15. Sep 2015, 06:22 hat geschrieben:
Die Klage, dass neue Informationstechnologien uns das Denken abgewöhnen, gab es schon im alten Griechenland mit der zunehmenden Verbreitung geschriebener Texte. Die Schrift ließ die überkommenen oralbasierten Denk- und Gedächtnistechniken veralten. Die einstmals hochgeschätzte Fähigkeit, Texte wortgetreu aus dem Gedächtnis zu rezitieren, verlor massiv an Bedeutung. Das Vorstellungs- und Planungsvermögen, die Art zu dokumentieren, zu kommunizieren, zu Denken an sich machte in der griechischen Gesellschaft binnen weniger Generationen einen radikalen Wandel durch. Ein Prozess, der auch mit Sorge und tiefem Mißtrauen betrachtet wurde.
Nun gut ja..die alten Griechen.... :D nach der Erfindung des Rades musste der Mensch ja auch schließlich nicht mehr alles selber schleppen.

Der Unsinn den die Art des "neuen" Denkens per Wisch und Weg kreiert, ist nicht das Neue per Schnelligkeit und Fülle , sondern es ist offensichlich in den ausufernden Plattitüden der Kommunikation, dass viele meinen, sie könnten denken, obwohl sie nicht selber denken können. Es erfolgt überwiegend nur unreflektiert ein Schlucken des schnellen Angebot als reizvoll fürs eigenes Denkmodell . Verknüpfung eigenes Gedachtes mit übermitteltem Fremdwissen kann nicht mehr fundiert stattfinden.

Bei den alten Griechen und noch lange danach musste es noch im Kopf leuchten....heute leuchtet lediglich das Display......

echt ;)
Zuletzt geändert von Demolit am Di 15. Sep 2015, 07:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Flat
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Flat »

Moin,

meine Frau und ich sind bis vor ca. 1 Jahr ohne smartphone ausgekommen.

Irgendwann wurde es zu unbequem.

Bemerkung der Vorgesetzen mit Blick auf das tastentelefon: 'Man sollte doch mal mit der Zeit gehen und auf dem Stand der Technik sein'

Einziger, der nicht in der whats-app-Gruppe ist und Verabredungen bei unseren Sportgruppen teilweise nicht mitbekommt.

Generell ausschluss aus bestimmten heutige selbstverständlichen Kommunikationswegen.


Seit einem Jahr sind die smartphones da. Wir haben kein Navi im Auto, smartphone ersetzt dieses auch gleichwertig.

Ich bin viel zu Fuss unterwegs und schätze auch hier das Navi

Kommunikation mit Freunden gestaltet sich deutlich einfacher.


Ich finde es inzwischen gut.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Provokateur »

Naja - ich bleibe beim Tastentelefon. Ich bin zufrieden, und wer mich wirklich erreichen will, kann mich entweder anrufen oder mir eine eMail schreiben.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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HugoBettauer

Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von HugoBettauer »

Provokateur » Di 15. Sep 2015, 07:10 hat geschrieben:Naja - ich bleibe beim Tastentelefon. Ich bin zufrieden, und wer mich wirklich erreichen will, kann mich entweder anrufen oder mir eine eMail schreiben.
Solange sie noch hergestellt werden...
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NMA
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von NMA »

Lobo hat geschrieben:desto größer scheint der deutsche Widerwillen, sich damit über das erste Bauchgefühl hinaus zu beschäftigen.
Ich glaube nicht an Widerwillen, sondern ich glaube eher, dass man schlicht nicht mehr hinterherkommt. Wenns nach Telefonanbieter ginge, müsste man alle Jahre sich wieder an ein neues Smartphone oder an neue Streamingdienstleistungen gewöhnen, Wenns nach Hifi-Anbietern ginge, brächte man jedes Jahr einen neuen Fernseher mit einem neuen noch stärker verhollywoodeteren Movie-Angebot.

Bis man es heute schafft, sein Smartphone vollends bedienen zu können/auszureizen, ist dasselbe schon veraltet. Der Markt rennt zu schnell. Kein Wunder, wenn die Leute da schwerfällig sindd. Viele haben z. B. Arbeit und Familie. Die haben schlicht weder Nerv noch Zeit, sich ständig mit technischen Neuentwicklungen auseinanderzusetzen und beim "Wer hat den Längsten"-Spielchen mitzuhalten.
Brainiac hat geschrieben:dass es bei uns manche es nicht fassen können, dass "die" auch Smartphones haben. Da bin ich bei ihm.
Mir hätte es fast einen Kloß in den Hals gedrückt, als ich gestern Bilder gesehen hab, auf denen eine Flüchtlingsfamilie ein Kind im Maxi-Cosi herumträgt.
Das zeigt doch nur, dass viele diese Flüchtlinge eben keine ausbeutungshungrigen, religiös verblendeten Habenichtse sind, sondern ganz normale Leute aus der Mittelschicht die nicht arm waren, (Facharbeiter, Studenten etc ...) bis ihr Haus zerbomt wurde oder sie aus Angst alles aufgegeben haben. Leute, die bespielsweise, soweit wurde es in meinem Bekanntenkreis berichtet, mit Ihrem Smartphone Bilder ihres Impfpasses machen, weil sie auf dem Schirm haben (womöglich zur Sicherheit, falls Gepäck verloren geht) , dass diese Informationen hier äußerst sinnvoll und hilfreich sind ...
Zuletzt geändert von NMA am Di 15. Sep 2015, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
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Flat
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Flat »

SoleSurvivor » Di 15. Sep 2015, 08:17 hat geschrieben: Solange sie noch hergestellt werden...
Moin,

als Seniorenhandys mit Notruf und großen Tasten wird's die auch noch weiter geben.
_______
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Teeernte »

Flat » Di 15. Sep 2015, 14:13 hat geschrieben:
Moin,

als Seniorenhandys mit Notruf und großen Tasten wird's die auch noch weiter geben.
Für 5 Euro.....(Mit Totmannschalter, Raumüberwachung , Siri nicht abstellbar....)

oder für 50 Eu ....ohne Schnickschnack.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Brimborium »

Provokateur » Mi 2. Sep 2015, 15:40 hat geschrieben:Ich wundere mich etwas: Sascha Lobo, der freundliche Papageienblogger (das allein auf seine Frisur bezogen - manche Einlassung von ihm schätze ich sehr) vom Spiegel, hat einen Artikel über das Smartphone geschrieben.

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 51044.html

Seine Kernaussage:


Ich habe kein Smartphone, sondern ein klassisches Tastenhandy. Durch einen Kartenfehler kann ich nichtmal SMS senden, nur empfangen.

Mir fehlt nichts! Wenn ich draußen bin, unterwegs, orientiere ich mich durch Ortskenntnis oder Karten, die ich mir entweder vorher anschaue und einpräge oder, wenn es gar zu unübersichtlich wird, ausdrucke.
WhatsApp und Facebook empfinde ich eher als Kommunikationszwang und Spionagewerkzeuge. Und auch ansonsten bin ich der Auffassung, dass diese Dinger uns das Denken abgewöhnen.

Und ich bin mit dieser Auffassung nicht alleine. Erst am Sonntag habe ich mich mit einer entfernten Bekannten unterhalten, die sich überlegt, zum Tastentelefon zurückzukehren, weil sie ihr Smartphone nervt.

Gibt es einen Zwang, sich so einen Taschenspion anzuschaffen? Ich bin der Auffassung, es geht ohne - und es geht sogar besser. Es hält den Kopf fit.

Aber ich bin auf eure Meinung gespannt.

Das Smartphone ist nur ein Symbol bzw. Anwendungsmittel für den Trend der Existenz aus zweiter Hand.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Abensberg »

Ein Smartphone ist für mich eher Zeitvertreib. Es ist meine Nachrichten Zentrale. Mein Termin Kalender. Dann gibt es nützliche Apps wie Run tastic bike usw. Ich muss nicht mehr zur Post gehen um Briefmarken zu kaufen. Auf dem Parkplatz brauche ich kein Kleingeld mehr, es geht über Smartphone. Es ist mein Mp3 Player beim Fahrrad fahren. Ich schreibe 90% hier im Forum über das phone. Durch das Smartphone habe ich mehr Zeit für mich, Familie Usw.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von Brimborium »

Ich habe den Eindruck, viele Leute kommunizieren via Smartphone mit ihren Freunden,
wenn sie bei der Familie sind und via Smartphone mit der Familie, wenn sie bei den Freunden sind,
d.h sie kommunizieren immer nur mit demjenigen, der gerade nicht in der Nähe ist und
kaum noch mit denjenigen, bei denen sie gerade sind.
Das Virtuelle ist zum Selbstzweck geworden, um Nähe zu vermeiden.
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frems
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von frems »

Sony investiert kaum noch in Smartphones. Konzernchef Kazuo Hirai sucht nach dem nächsten Trend. Noch wisse er nicht, was es ist. Sicher sei aber: Es ist nicht das, was Facebook-Chef Zuckerberg glaubt.
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/a ... phone.html

Wahrscheinlich werden wir in einigen Jahren nicht mehr mit Handys durch die Gegend laufen. Frage ist aber noch immer, was folgt. Smartwatches sind eher Ladenhüter und es glaubt wohl niemand, dass sich das ändert, wenn man die Kommunikationsfunktionen ausbaut. Googles "Datenbrille" stieß auch nicht auf viel Gegenliebe, obwohl sie von der Idee her recht interessant ist. Man kann aber wohl davon ausgehen, dass die nächsten Trends nicht aus Deutschland stammen werden, sondern aus den USA und ggf. Fernostasien.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunf

Beitrag von hafenwirt »

Brimborium hat geschrieben:(16 Sep 2015, 15:51)

Ich habe den Eindruck, viele Leute kommunizieren via Smartphone mit ihren Freunden,
wenn sie bei der Familie sind und via Smartphone mit der Familie, wenn sie bei den Freunden sind,
d.h sie kommunizieren immer nur mit demjenigen, der gerade nicht in der Nähe ist und
kaum noch mit denjenigen, bei denen sie gerade sind.
Das Virtuelle ist zum Selbstzweck geworden, um Nähe zu vermeiden.
Den Eindruck kann ich nicht ganz bestätigen.

Es gibt auch genug Menschen, die es zur Arbeitsvermeidung nutzen. Ein Kumpel arbeitet im Chemiebereich und wenn er mal kein Bock hat, geht er ne halbe Stunde aufs Klo und guckt dann im Internet herum oder quatscht mit Freunden.

Diese Strategie, wenn auch nicht immer auf dem Klo, kenne ich von einigen und es stellt sich die Frage, ob die Volkswirtschaft daran zugrunde gegen wird.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von H2O »

Provokateur hat geschrieben:(02 Sep 2015, 15:40)

Ich wundere mich etwas: Sascha Lobo, der freundliche Papageienblogger (das allein auf seine Frisur bezogen - manche Einlassung von ihm schätze ich sehr) vom Spiegel, hat einen Artikel über das Smartphone geschrieben.

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 51044.html

Seine Kernaussage:


Ich habe kein Smartphone, sondern ein klassisches Tastenhandy. Durch einen Kartenfehler kann ich nichtmal SMS senden, nur empfangen.

Mir fehlt nichts! Wenn ich draußen bin, unterwegs, orientiere ich mich durch Ortskenntnis oder Karten, die ich mir entweder vorher anschaue und einpräge oder, wenn es gar zu unübersichtlich wird, ausdrucke.
WhatsApp und Facebook empfinde ich eher als Kommunikationszwang und Spionagewerkzeuge. Und auch ansonsten bin ich der Auffassung, dass diese Dinger uns das Denken abgewöhnen.

Und ich bin mit dieser Auffassung nicht alleine. Erst am Sonntag habe ich mich mit einer entfernten Bekannten unterhalten, die sich überlegt, zum Tastentelefon zurückzukehren, weil sie ihr Smartphone nervt.

Gibt es einen Zwang, sich so einen Taschenspion anzuschaffen? Ich bin der Auffassung, es geht ohne - und es geht sogar besser. Es hält den Kopf fit.

Aber ich bin auf eure Meinung gespannt.
Im Grunde verschmelzen im Smartphone mehrere gewohnte
Funktionen in einem Gerät; Handy, SMS, Knipsbildkamera,
Navi, e-mail-Zugriff, Browser, Video-Fernanzeige, Video-Telefon
Skype, Organizer, Wecker, FM-Radio.

Das ist gewöhnungsbedürftig, aber man schafft das irgend-
wann auch ohne Gebrauchsanweisung.

Der Witz bei dieser Neuerung ist sicher, daß man nicht viel
davon verstehen muß, und daß das Ding dennoch ganz gut
zu gebrauchen ist. So ähnlich geht uns das doch auch nach
125 Jahren Automobil. Bei einer Panne hat es oft genug gar
keinen Sinn mehr, sich mit dem Schraubenschlüssel ans
Werk machen zu wollen. Ob der Motor nun mit Diesel läuft,
oder mit Brennstoffzelle... Werkstatt! Wenn das Smartphone
seinen Geist aufgibt: Müllentsorgung!

Beeindruckend der Zeitraffer: 125 Jahre Automobil, 12,5 Jahre
Smartphone.

Einziger ernster Kritikpunkt: Gelegentlicher Absturz von Funktionen,
wie in ganz alten Zeiten am Rechner: Ein Re-Boot tut gut!

Was man wohl nicht tun sollte: Ständig nachsehen, ob jemand gerade
etwas mitgeteilt haben könnte. Sich nicht abhängig davon machen. Aber
das ist nur möglich, nicht notwendig!
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Mithrandir
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Mithrandir »

H2O hat geschrieben:(02 Mar 2016, 14:44)
Im Grunde verschmelzen im Smartphone mehrere gewohnte Funktionen in einem Gerät
Das eigentlich Interessante ist es, Funktionen wie GPS, Internet-Zugang, Mikrofon Kamera und Telefon zu kombinieren. Und immer dabei zu haben. Das ermöglicht qualitativ völlig neue Anwendungsmöglichkeiten.
Beispiele:
  • Den Code auf der Stromrechnung kurz vor die Kamera halten, auf dem Display bestätigen und schon ist die Rechnung bezahlt.
  • Wenn man länger als geplant im Restaurant sitzt, ein kurzer Klick und der Parkschein ist verlängert.
  • Taxi benötigt? Ein Blick aufs Smartphone zeigt auf der Karte, wo in der Nähe gerade freie Taxis unterwegs sind. Ein Anruf und nach kurzer Zeit ist der Fahrer da. (Ebenso für Carsharing).
  • Man sieht gerade ein Produkt, hört eine Melodie, betrachtet ein Objekt im Museum und hätte gern mehr Informationen? Bitteschön, hier sind sie.
  • Was ist das jetzt genau für ein Sternbild? Smartphone ausrichten und die Info ist da.
  • Mein Flug geht bald, die E-Mail wurde automatisch ausgewertet und aus Abflugzeit und Position erhalte ich eine Erinnerung sowie einen Vorschlag, welche U-Bahn, Bus usw. zum Ziel führt. Oder welche Straße, bzw. welcher Radweg, je nach Gewohnheit - Zeitplanung natürlich dem Verkehrsmittel angepasst.
  • Im Ausland muss in einer konkreten Situation schnell etwas übersetzt werden? Kein Problem.
Und das sind alles erst die Anfänge, da wird noch viel mehr kommen, was es qualitativ so vorher einfach noch nicht gegeben hat.
Ich bin mit meiner Nutzung ja aus verschiedenen Gründen auch sehr zurückhaltend - aber das Potential ist unübersehbar. Ein kritischer oder bewusster Umgang ist nicht verkehrt, aber eine Gesellschaft die das Potential nicht nutzt, bzw. noch nichteinmal erkennt, wird absolut sicher erhebliche Nachteile haben.
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H2O
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von H2O »

Mithrandir hat geschrieben:(05 Mar 2016, 00:37)

Das eigentlich Interessante ist es, Funktionen wie GPS, Internet-Zugang, Mikrofon Kamera und Telefon zu kombinieren. Und immer dabei zu haben. Das ermöglicht qualitativ völlig neue Anwendungsmöglichkeiten.
Beispiele:
  • Den Code auf der Stromrechnung kurz vor die Kamera halten, auf dem Display bestätigen und schon ist die Rechnung bezahlt.
  • Wenn man länger als geplant im Restaurant sitzt, ein kurzer Klick und der Parkschein ist verlängert.
  • Taxi benötigt? Ein Blick aufs Smartphone zeigt auf der Karte, wo in der Nähe gerade freie Taxis unterwegs sind. Ein Anruf und nach kurzer Zeit ist der Fahrer da. (Ebenso für Carsharing).
  • Man sieht gerade ein Produkt, hört eine Melodie, betrachtet ein Objekt im Museum und hätte gern mehr Informationen? Bitteschön, hier sind sie.
  • Was ist das jetzt genau für ein Sternbild? Smartphone ausrichten und die Info ist da.
  • Mein Flug geht bald, die E-Mail wurde automatisch ausgewertet und aus Abflugzeit und Position erhalte ich eine Erinnerung sowie einen Vorschlag, welche U-Bahn, Bus usw. zum Ziel führt. Oder welche Straße, bzw. welcher Radweg, je nach Gewohnheit - Zeitplanung natürlich dem Verkehrsmittel angepasst.
  • Im Ausland muss in einer konkreten Situation schnell etwas übersetzt werden? Kein Problem.
Und das sind alles erst die Anfänge, da wird noch viel mehr kommen, was es qualitativ so vorher einfach noch nicht gegeben hat.
Ich bin mit meiner Nutzung ja aus verschiedenen Gründen auch sehr zurückhaltend - aber das Potential ist unübersehbar. Ein kritischer oder bewusster Umgang ist nicht verkehrt, aber eine Gesellschaft die das Potential nicht nutzt, bzw. noch nichteinmal erkennt, wird absolut sicher erhebliche Nachteile haben.
Na klar, wir können hier unter die Erfinder gehen und
weitere 1000-fache Möglichkeiten ersinnen, die mit
einem jederzeit nutzbaren und im Grunde frei programmier-
baren, leicht tragbaren Gerät verbunden sind.

Was neben dem allgemeinen Staunen bleibt, das ist die
dumpfe Ahnung, daß wir uns abhängig machen von einer
Versorgung, die mit genügend bösem Willen jederzeit
zerstört werden kann, und daß wir ganz einfach verlernt haben
werden, aus der Natur heraus zu überleben. Dahin vollziehen
wir mit diesen nützlichen Zwergen nur einen weiteren Schritt,
wenn auch einen sehr großen.
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Provokateur
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Provokateur »

Mithrandir hat geschrieben: Und das sind alles erst die Anfänge, da wird noch viel mehr kommen, was es qualitativ so vorher einfach noch nicht gegeben hat.
Ich bin mit meiner Nutzung ja aus verschiedenen Gründen auch sehr zurückhaltend - aber das Potential ist unübersehbar. Ein kritischer oder bewusster Umgang ist nicht verkehrt, aber eine Gesellschaft die das Potential nicht nutzt, bzw. noch nichteinmal erkennt, wird absolut sicher erhebliche Nachteile haben.
Na, da verlasse ich mich lieber auf klassische Recherchemethoden. Denn die "digitale Demenz" ist längst kein bloßes Schlagwort mehr. Wir lagern unser Wissen aus, unsere Merkfähigkeit lässt nach. Und vor allem: Wir verlernen die Langeweile, das einzige, was uns laut Nietzsche vom Tier unterscheidet.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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nichtkorrekt
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von nichtkorrekt »

Provokateur hat geschrieben:(02 Sep 2015, 15:40)

Ich wundere mich etwas: Sascha Lobo, der freundliche Papageienblogger (das allein auf seine Frisur bezogen - manche Einlassung von ihm schätze ich sehr) vom Spiegel, hat einen Artikel über das Smartphone geschrieben.

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 51044.html

Seine Kernaussage:


Ich habe kein Smartphone, sondern ein klassisches Tastenhandy. Durch einen Kartenfehler kann ich nichtmal SMS senden, nur empfangen.

Mir fehlt nichts! Wenn ich draußen bin, unterwegs, orientiere ich mich durch Ortskenntnis oder Karten, die ich mir entweder vorher anschaue und einpräge oder, wenn es gar zu unübersichtlich wird, ausdrucke.
WhatsApp und Facebook empfinde ich eher als Kommunikationszwang und Spionagewerkzeuge. Und auch ansonsten bin ich der Auffassung, dass diese Dinger uns das Denken abgewöhnen.

Und ich bin mit dieser Auffassung nicht alleine. Erst am Sonntag habe ich mich mit einer entfernten Bekannten unterhalten, die sich überlegt, zum Tastentelefon zurückzukehren, weil sie ihr Smartphone nervt.

Gibt es einen Zwang, sich so einen Taschenspion anzuschaffen? Ich bin der Auffassung, es geht ohne - und es geht sogar besser. Es hält den Kopf fit.

Aber ich bin auf eure Meinung gespannt.
Ich habe auch kein Smartphone, aus Prinzip nicht. Mich haben Handys allerdings noch nie interessiert, ich bin da allerdings definitiv eine Ausnahme, an meiner Hochschule vielleicht einer unter 100 - aber ist schwierig zu sagen. Ist natürlich auch eine Generationenfrage.

Aber die Thematik zeigt, dass Deutschland in Zukunftstechnologien eher hinterherhinkt, ich denke das Ende des Verbrennungsmotors wäre das Ende von Deutschlands Wohlstand. Ich fürchte Deutschland wird in Zukunft, auch durch die unqualifizierte Masseneinwanderung und die finanziellen und sozialen Kosten die dadurch entstehen, den Anschluß an Hochtechnologieländer, vor allem in Asien, verlieren.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Teeernte »

Provokateur hat geschrieben:(05 Mar 2016, 10:36)

Na, da verlasse ich mich lieber auf klassische Recherchemethoden. Denn die "digitale Demenz" ist längst kein bloßes Schlagwort mehr. Wir lagern unser Wissen aus, unsere Merkfähigkeit lässt nach. Und vor allem: Wir verlernen die Langeweile, das einzige, was uns laut Nietzsche vom Tier unterscheidet.
Auch der Smartphone USER hat Stufen der Evolution, einige fallen zurück.

Ich verdiene mein Geld durch die NUTZER..... deshalb wär mein Text durch Eigennutz gefärbt. ...bin bereits PDA eingestiegen.... und nutze 2 (ein IOS und ein Android)

NUR NEBENBEI ........Wer in der Zukunft kein Smartphone hat - wird nicht mal die Klotür aufbekommen.....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Versutus

Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Versutus »

Der Umstand, dass für die Menschen der Moderne die Vermehrung von Optionen, Reichweiten und Kontakten zum kategorischen Imperativ des Handelns geworden ist, ist aber nur die kulturelle Seite des systemischen ökonomischen Zwangs zu stetigem Wachstum, zu Beschleunigung und unablässiger Innovation. Moderne Gesellschaften sind dadurch gekennzeichnet, dass sie sich nur dynamisch zu stabilisieren vermögen: Sie müssen von Jahr zu Jahr wachsen, beschleunigen und Innovationsleistungen steigern, um ihre Struktur zu erhalten und den Status quo zu reproduzieren.
http://www.taz.de/!161358/

Das bringt es chic auf den Punkt.

Ich habe ein Smartphone, nutze von den Möglichkeiten maximal 40 Prozent.
Warum sollte man die Möglichkeiten auschlagen, selbst wenn man sie nicht alle
nutzt. Die, die ich nutze, möchte ich nicht mehr missen.

Auch das Tablet finde ich eine feine Erfindung.

Abhörbar, ausspionierbar bin ich schon, wenn ich eine einzige Bestellung im Internet vornehme,
ob am PC, mit dem Tablet oder Smartphone, ziemlich egal.
Auch das gute alte Telefon reichte dafür längst aus.
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Provokateur
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Provokateur »

Teeernte hat geschrieben: NUR NEBENBEI ........Wer in der Zukunft kein Smartphone hat - wird nicht mal die Klotür aufbekommen.....
Aufgabe des Staates ist es, solchen Fehlentwicklungen vorzubeugen. Man muss ohne die Nutzung irgendeines Drittproduktes am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Ohne wie Öff-Öff im Wald zu leben.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Raskolnikof »

Nach dem Lesen dieses Threads kann ich nur den Kopf schütteln. Da gibt es Leute, die den Gebrauch eines Smartphones grundsätzlich ablehnen und nur übers Tastentelefon mit ihren lieben Mitmenschen kommunizieren und wiederum andere, die ohne Smartphone und andere technische Errungenschaften das Leben nicht als lebenswert empfinden.
Na und? ist doch vollkommen in Ordnung, sowohl die eine als auch die andere Meinung. Soll es doch jeder so handhaben, wie er/sie es will. Ein richtig oder falsch gibt es da nicht! ich empfinde es nur als äußerst egozentrisch, wenn sich hier der eine oder andere mit seiner Meinung in den Mittelpunkt stellt und sein Handeln zur einzig wahren Religion erhebt. Von mir aus sollen sich die Leute per Telegraph, einem W48, per Pfeifsprache (Kanareninsel Hierro), per Tastentelefon oder mit dem supernigelnagelneuen digitalen Smartphone mit integriertem Neutronenbeschleuniger miteinander kommunizieren. Das alles ist doch so egal wie ein quersitzender Furz.

Na ja, ist ja schön, dass mal über ein derart überflüssiges Thema diskutiert wurde.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Ein Terraner »

Smartphone
{
Kommunikation
Information
Navigation
Organisation
Unterhaltung
}

Ich möchte es echt nicht mehr missen, kenne aber auch noch Zeiten mit Wählscheibentelefonen. Diese Zeiten waren durchaus entspannter, für manche. Ach waren das noch Zeiten, mitten im Nichts, ein Motorschaden, eine Telefonzelle und kein Kleingeld.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Raskolnikof »

Für derartige Pannen gab es doch die Groschenbox:
http://www.classiccult.com/media/catalo ... ue-3_1.jpg
oder:
https://www.google.de/search?q=Groschen ... 0&bih=1090

Wer so etwas unterwegs nicht dabei hatte war genau so blöd dran wie heute einer mit nem 800 Euro teurem iPhone mit leerem Akku.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Excellero »

Ehrlich gesagt hatte ich lange kein Smartphone. Jetzt habe ich eins aus China. :D Das hat mich 200€ gekostet und bietet alles in allem die selbe Ausstattung wie ein highend gerät von Samsung z.B. Und es besitzt einen Akku mit 6000 Ah. Grund für die Anschaffung war, daß ich unterwegs auch aufs Internet zugreifen will. Mir ist das Ding nach wie vor nicht besonders wichtig, aber ab und an ist es ganz praktisch. Gerade für so kleine Gelegenheiten wenn man irgendwo einen QR code findet, oder mal schnell nen Vergleichspreis nachschlagen will... oder was lustiges kurz auf nem Bild fest halten möchte ect. Ständige Erreichbarkeit hatte ich auch davor, und das ist nach wie vor ein Alptraum für mich. Leider aber beruflich nicht vermeidbar. :rolleyes:
Bezahlen mit Handy mag ich nicht. Würd ich auch nie. Ebensowenig werde ich mein Smartphone zu irgendeinem wichtigen Bestandteil meines Berufs- oder Privatlebens machen. Denn das ist aus meiner Sicht dämlich, im anbetracht dessen wie einfach so n Teil kaputt gehen kann, oder geklaut werden kann, oder verloren oder sonst was. Und dann ist das alles weg. Bezahlen ist weg, Termine, Daten, der Einkaufszettel unsw. alles weg. Und womöglich wird das dann auch noch missbraucht nachdem es weg ist. Nene

Bleibt noch Lobos gesabbel wie wichtig ein Smartphone für einen "Flüchtling" ist. Aber dazu spar ich mir den Kommentar.
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von immernoch_ratlos »

Mein "Samsung Galaxy Note II N7100 Smartphone 16GB 5,5 Zoll" - inzwischen über 4 Jahre alt - liegt die meiste Zeit in meinem ebenfalls nur sporadisch genutzten PKW herum. Tolle Apps - irre Möglichkeiten, nur ich bin wegen der allumfassenden Möglichkeiten den man praktisch jeder App zugestehen muss (damit die überhaupt funktioniert) "etwas irritiert". :?

Wegen des damaligen Garantieanspruchs, hatte ich die Idee das Ding zu "rooten" verschoben und inzwischen beinahe aufgegeben. Mir gefällt die geringe Manipulierbarkeit und inzwischen das Ausbleiben von Updates auf die ganzen "Süßwaren" die es inzwischen nur für neuere Modelle gibt. Wenn ich mich am Gerät austoben möchte, kann ich das an einem meiner PC tun. Wer so ein Smartphone benötigt, muss sich falls er / sie den vollen Nutzen haben möchte, wie überall etwas dazulernen. Wer gerne wandert (Fuß oder Rad), kann so eine Kiste mit Hilfe von allerlei frei verfügbaren Karten, so ziemlich überall auf der Welt nutzen. Ganz ohne Internetverbindung - allerdings mit eingeschalteter GPS-Funktion. So was lässt sich problemlos am PC vorbereiten oder tausende von Vorschlägen im Netz nutzen. Vorbei die Zeit wo man sich mit mehreren Messtischblättern "bewaffnet" auf Tour begab. Wer das öfter tut, kommt allerdings mit einem "kleinen Tablett" besser zurecht. :thumbup:

Nun ja, das mag so mancher wieder befremdlich finden, aber wer (im Gegensatz zu mir) entweder beruflich und oder privat unterwegs ist, für den ist so ein Gerät recht nützlich - jedenfalls dann, wenn er / sie sich wirklich mal mit den Funktionen befasst. Nahezu alles lässt sich bei "Nichtbedarf" auch abstellen. Wenn ich wieder mal mehr Zeit dafür habe, werde ich die nun alte Kiste "solange umstricken" bis sie entweder den Geist aufgibt oder ich klarer sehe, wie man einiges soweit "abschalten" kann, das nur immer die Funktionen "aktiv" sind, welche gerade genutzt werden sollen.

Das ebenfalls vorhandene Tablett "Note II" ohne Mobilfunkfunktion (bei Bedarf ist das Smartphone als WLAN-Hotspott) nutze ich hauptsächlich um meine Kindle Buchsammlung lesen zu können (jedenfalls, wenn ich nicht vor einem meiner PC sitze) Schön an beiden Geräten ist der integrierte Schreibstift, meine Fähigkeiten mit dem Fingern irgendetwas - z.B. Buchstaben schnell zu treffen, sind arg enge Grenzen gesetzt. Vermutlich alles Übungssache. :rolleyes:

Fazit, eine durchaus nützliche Sache, wenn man denn warum auch immer bessere Verwendung findet, als ich gegenwärtig. Was die Mobilfunkgeräte angeht, die hatte ich praktisch von Anfang an in Verwendung. An die Möglichkeiten eines inzwischen nicht wirklich teuren Smartphone kommen diese Kisten nun wirklich nicht mehr ran. Ach ja Smartphone verlieren - gestohlen - nun ja, auch dafür gibt es eine nützliche Möglichkeit - kostenlos - einfach feststellen wo, wer das Ding gerade benutzt und im Fall, das wirklich wichtiges an Daten darauf sein sollte (was eigentlich keine gute Idee ist) oder weil man dem Dieb einfach kein funktionsfähiges Gerät überlassen möchte, mittels "Anti-Diebstahl-Feature Smartphone-Fernzerstörung" wird das Gerät zu Elektronikschrott - das gibt es seit 2013 sicher nicht nur für Samsunggeräte. Wer seine Smartphone Daten regelmäßig sichert (Stichwort "Android-Backup erstellen"), hat auch nach einem Totalverlust die meisten Daten noch. Alles kein Hexenwerk und vom PC her sollte das eigentlich jeder kennen... :cool:
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von el loco »

Die Trends werden aus Fernostasien stammen, da der Markt ein größerer ist. Ich glaube das wird so ein Hologrammgedöns werden, VR und so.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von schokoschendrezki »

Provokateur hat geschrieben:(02 Sep 2015, 15:40)

Ich wundere mich etwas: Sascha Lobo, der freundliche Papageienblogger (das allein auf seine Frisur bezogen - manche Einlassung von ihm schätze ich sehr) vom Spiegel, hat einen Artikel über das Smartphone geschrieben.

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 51044.html

Seine Kernaussage:


Ich habe kein Smartphone, sondern ein klassisches Tastenhandy. Durch einen Kartenfehler kann ich nichtmal SMS senden, nur empfangen.

Mir fehlt nichts! Wenn ich draußen bin, unterwegs, orientiere ich mich durch Ortskenntnis oder Karten, die ich mir entweder vorher anschaue und einpräge oder, wenn es gar zu unübersichtlich wird, ausdrucke.
WhatsApp und Facebook empfinde ich eher als Kommunikationszwang und Spionagewerkzeuge. Und auch ansonsten bin ich der Auffassung, dass diese Dinger uns das Denken abgewöhnen.

Und ich bin mit dieser Auffassung nicht alleine. Erst am Sonntag habe ich mich mit einer entfernten Bekannten unterhalten, die sich überlegt, zum Tastentelefon zurückzukehren, weil sie ihr Smartphone nervt.

Gibt es einen Zwang, sich so einen Taschenspion anzuschaffen? Ich bin der Auffassung, es geht ohne - und es geht sogar besser. Es hält den Kopf fit.

Aber ich bin auf eure Meinung gespannt.
Mein berufliches Umfeld ist von Informatikern, Programmierern, Naturwissenschaftlern, MINT-Studenten geprägt ... da ist Kommunikationstechnologie-Affinität, soweit ich zurückdenken kann, unterdurchschnittlich oder sogar bewusst negativ angesagt. Wobei man da sicher nicht immer weiß, was öffentlich behauptet und was praktisch gelebt wird. Auch wenn es irgendwo natürlich verständlich ist, dass ein Konditor in seiner Freizeit jetzt nicht als erstes an einen Kaffeehausbesuch denkt.

Aber unabhängig von diesen praktischen Erfahrungen: Ich bin absolut davon überzeugt, dass nur der Rückzug auf rein verbale, rein textuelle Information, egal ob nun geschrieben oder gesprochen, und der totale Verzicht auf jede Art von Visualität die Chance auf echte Informiertheit bietet. Texte kann man in Hinsicht auf ihre logische und sprachliche Geschlossenheit prüfen. Wenn man nur genau hinschaut bzw. hinhört. Das geht mit visuellen Informationen nicht (mehr).
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von schokoschendrezki »

Mithrandir hat geschrieben:(05 Mar 2016, 00:37)

Das eigentlich Interessante ist es, Funktionen wie GPS, Internet-Zugang, Mikrofon Kamera und Telefon zu kombinieren. Und immer dabei zu haben. Das ermöglicht qualitativ völlig neue Anwendungsmöglichkeiten.
Beispiele:
  • Den Code auf der Stromrechnung kurz vor die Kamera halten, auf dem Display bestätigen und schon ist die Rechnung bezahlt.
  • Wenn man länger als geplant im Restaurant sitzt, ein kurzer Klick und der Parkschein ist verlängert.
  • Taxi benötigt? Ein Blick aufs Smartphone zeigt auf der Karte, wo in der Nähe gerade freie Taxis unterwegs sind. Ein Anruf und nach kurzer Zeit ist der Fahrer da. (Ebenso für Carsharing).
  • Man sieht gerade ein Produkt, hört eine Melodie, betrachtet ein Objekt im Museum und hätte gern mehr Informationen? Bitteschön, hier sind sie.
  • Was ist das jetzt genau für ein Sternbild? Smartphone ausrichten und die Info ist da.
  • Mein Flug geht bald, die E-Mail wurde automatisch ausgewertet und aus Abflugzeit und Position erhalte ich eine Erinnerung sowie einen Vorschlag, welche U-Bahn, Bus usw. zum Ziel führt. Oder welche Straße, bzw. welcher Radweg, je nach Gewohnheit - Zeitplanung natürlich dem Verkehrsmittel angepasst.
  • Im Ausland muss in einer konkreten Situation schnell etwas übersetzt werden? Kein Problem.
Und das sind alles erst die Anfänge, da wird noch viel mehr kommen, was es qualitativ so vorher einfach noch nicht gegeben hat.
Ich bin mit meiner Nutzung ja aus verschiedenen Gründen auch sehr zurückhaltend - aber das Potential ist unübersehbar. Ein kritischer oder bewusster Umgang ist nicht verkehrt, aber eine Gesellschaft die das Potential nicht nutzt, bzw. noch nichteinmal erkennt, wird absolut sicher erhebliche Nachteile haben.
Ja. Natürlich. Das ist verständlich und klar formuliert. Aber die Frage ist: Sind diese neuen Technologien tatsächlich so etwas wie das Fernrohr, das Galilei den Kirchenvertretern hinhielt, um sie aufzufordern, die Jupitermonde doch einfach mal selbst in Augenschein zu nehmen? Bzw. befinden sich die Verächter dieser Technologien in einer ähnlichen Rolle wie die mittelalterlichen Kirchenvertreter? Ich meine: Nein. Denn erstens: Die großen Fragen der Welterkennntnis entscheiden sich an sehr sehr abstrakten Konzepten wie der M-Theorie, bei der einem technische Werkzeuge (abgesehen vielleicht von Computer-Algebra-Werkzeugen) im grundsätzlichen Verständnis kaum weiterhelfen. Zweitens und vor allem jedoch: Mehr und mehr neige ich zu der Erkennntnis einiger Neo-Marxisten, dass gerade die erfolgreichen modernen Kommunikationstechnologien ein Ausdruck für die Richtigkeit der marxistischen Vorhersagen über eine tendenziell sinkende Effektivität und Fortschrittlichkeit der kapitalistischen Produktionsweise sind. Sie scheinen einserseits alles ein- und zu überholen, was an Prognosen über technischen Fortschritt angesagt war, sie sind aber andererseits von ganz eigenartiger und konservativer Beschränktheit, was die Wirkung auf gesellschaftliche Veränderungen anbelangt. Die Zukunft, so wie sie sich heute zeigt, ist im Grunde unglaublich träge, grau, konservativ und alt und bleibt hinter allem zurück, was man so vor 30, 40 jahren an Utopien hegen konnte. Die modernen Navigationsgeräte befinden sich in völlig tradierten Personalfahrzeugen, in denen Leute herumfahren, die an Jesus Christus oder Allah glauben.
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Re: Lobo: Am Smartphone entscheidet sich Deutschlands Zukunft

Beitrag von Raskolnikof »

Zur Eingangsfrage von Provokateur, ob ein Smartphone erforderlich ist oder es einen Zwang gibt, sich ein solches anzuschaffen:
Mit einem generellen Ja oder Nein ist diese Frage nicht zu beantworten. Heute ist das Smartphone in einigen Unternehmen so stark etabliert, dass da Verweigerer keine Chance mehr haben. Da reicht mitunter nicht einmal ein normales Tastenhandy mehr. Es gibt bereits Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in Arbeits- bzw.Telekommunikationsgruppen zusammengefasst haben, um alle jeweiligen Gruppenmitglieder schnell informieren zu können. Das erspart unzählige Anrufe. Statt WhatsApp wird da häufig Threema genutzt. Und dann wären da noch die vielen Arbeitnehmer, die ständig, evtl. sogar 24/7 tel. erreichbar sein müssen. OK, da reicht auch ein Tastenhandy.

Was den Freizeitbereich betrifft: Da gibt es auch gewisse Zwänge, denen sich reife Erwachsene sicher entziehen können, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aber schwerlich. Wenn ein Jugendlicher heute bewusst auf die Nutzung eines Smartphones und damit auf die ständige „Rufbereitschaft“ bei Facebook, WhatsApp, Twitter und Co. verzichtet läuft er starke Gefahr, sozial zu vereinsamen, einfach weil er nichts mehr aus seinem sozialen Umfeld mitbekommt. Das wäre so, als wenn jemand die Tageszeitung abbestellt, keine Nachrichten mehr schaut oder hört und dazu sein Festnetztelefon abstellt. Ein solcher Mensch mutiert dann ganz schnell zu einem Einsiedler bzw. Almödi, der von seinem Umfeld nicht mehr wahrgenommen wird. Diese Gefahr ist bei Kindern und Jugendlichen besonders groß, weil sie die Vielfalt der Informationsquellen selten nutzen. Welche Kinder und Jugendlichen lesen schon die Zeitung oder schauen regelmäßig die Tagesschau oder andere Nachrichtensendungen?
Gestern in der Schule: Frage an die Schüler einer 8. Oberschulklasse, welcher Staatsmann aktuell verstorben ist. Von 25 Schülern wussten das gerade 5. Für einen davon war das allerdings der Bundeskanzler. :eek:

So gesehen hat das Smartphone natürlich für Kinder und Jugendliche im Prinzip keinen geistigen Nährwert. Aber es verbindet; und das ist wichtig.

Ach, noch etwas: Ein guter Freund und auch Smartphone-Abstinenzler sagte mir einmal, dass ein Smarthphone ein „Zeitdieb“ sei und den Nutzern einen beachtlichen Teil ihrer wertvollen Lebenszeit raube. Diese Meinung kann ich so nicht vertreten. Schließlich nutzen die Kiddies das Smartphone ja freiwillig und offensichtlich gern. Das ist doch wie bei einem Hobby. Egal, ob ich mich für die Taubenzucht interessiere, Briefmarken sammle oder Mitglied im Kirchenchor bin: Bei allem, was ich in meiner Freizeit mache tickt die Lebensuhr. Wer vermag da nun zu urteilen, welche Beschäftigung und womit sinnvoll ist? Natürlich würde auch ich es lieber sehen, wenn Kinder und Jugendliche auf eine Art und Weise miteinander kommunizieren, wie wir „Alten“ es früher einmal taten oder in ihrer Freizeit Beschäftigungen und Hobbys nachgehen, die wir für sinnvoll erachten.

Die Uhr lässt sich aber nicht zurück drehen. Die Wirtschaft und der technische Fortschritt hat uns fest im Griff. Nur wir Alten können uns diesen Mächten teilweise entziehen, weil für uns die genannten Gruppenzwänge nicht (mehr) bestehen. Zur Kommunikation mit Freunden in der Ferne reicht auch ein altes W48 Bakellit-Telefon.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
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