Provokateur hat geschrieben:(02 Sep 2015, 15:40)
Ich wundere mich etwas: Sascha Lobo, der freundliche Papageienblogger (das allein auf seine Frisur bezogen - manche Einlassung von ihm schätze ich sehr) vom Spiegel, hat einen Artikel über das Smartphone geschrieben.
http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 51044.html
Seine Kernaussage:
Ich habe kein Smartphone, sondern ein klassisches Tastenhandy. Durch einen Kartenfehler kann ich nichtmal SMS senden, nur empfangen.
Mir fehlt nichts! Wenn ich draußen bin, unterwegs, orientiere ich mich durch Ortskenntnis oder Karten, die ich mir entweder vorher anschaue und einpräge oder, wenn es gar zu unübersichtlich wird, ausdrucke.
WhatsApp und Facebook empfinde ich eher als Kommunikationszwang und Spionagewerkzeuge. Und auch ansonsten bin ich der Auffassung, dass diese Dinger uns das Denken abgewöhnen.
Und ich bin mit dieser Auffassung nicht alleine. Erst am Sonntag habe ich mich mit einer entfernten Bekannten unterhalten, die sich überlegt, zum Tastentelefon zurückzukehren, weil sie ihr Smartphone nervt.
Gibt es einen Zwang, sich so einen Taschenspion anzuschaffen? Ich bin der Auffassung, es geht ohne - und es geht sogar besser. Es hält den Kopf fit.
Aber ich bin auf eure Meinung gespannt.
Im Grunde verschmelzen im Smartphone mehrere gewohnte
Funktionen in einem Gerät; Handy, SMS, Knipsbildkamera,
Navi, e-mail-Zugriff, Browser, Video-Fernanzeige, Video-Telefon
Skype, Organizer, Wecker, FM-Radio.
Das ist gewöhnungsbedürftig, aber man schafft das irgend-
wann auch ohne Gebrauchsanweisung.
Der Witz bei dieser Neuerung ist sicher, daß man nicht viel
davon verstehen muß, und daß das Ding dennoch ganz gut
zu gebrauchen ist. So ähnlich geht uns das doch auch nach
125 Jahren Automobil. Bei einer Panne hat es oft genug gar
keinen Sinn mehr, sich mit dem Schraubenschlüssel ans
Werk machen zu wollen. Ob der Motor nun mit Diesel läuft,
oder mit Brennstoffzelle... Werkstatt! Wenn das Smartphone
seinen Geist aufgibt: Müllentsorgung!
Beeindruckend der Zeitraffer: 125 Jahre Automobil, 12,5 Jahre
Smartphone.
Einziger ernster Kritikpunkt: Gelegentlicher Absturz von Funktionen,
wie in ganz alten Zeiten am Rechner: Ein Re-Boot tut gut!
Was man wohl nicht tun sollte: Ständig nachsehen, ob jemand gerade
etwas mitgeteilt haben könnte. Sich nicht abhängig davon machen. Aber
das ist nur möglich, nicht notwendig!