mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

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H2O
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

@immernoch_ratlos:
Auch dürften die Tage durchschnittlich länger sein, als die bei uns übers Jahr der Fall ist.
Damit habe ich auch ein Problem; nicht nur damit, daß die Nordausrichtung (Firstlinie) der Wohnhäuser so günstig sein soll. Beides muß ich ja glauben, weil mir diese Erfahrung fehlt. Ok, beim Wohnhaus hat mich vielleicht mein Bau in Pommern irre geführt. Der hat Fenster nur in Südost und Nordwest. Dann knallt die Sonne in Australien aber tüchtig in diesen Haustyp hinein. In einem anderen Haustyp liegen die Fensterfronten an den Seiten des Hauses... also in Australien nach Osten und Westen. Dann sollten die Räume zum Osten hin die angenehmeren Temperaturen bieten... das wird es wohl sein!

Für mich ist ein Merkmal unserer mitteleuropäischen Breitengrade, daß wir im Sommer (Juni/Juli) mehr als 16 Stunden Tageslicht haben und im Winter (Dez/Jan) vielleicht noch nicht einmal 7 Stunden. Oberhalb des Nordkreises gibt es dann keine Sonneneinstrahlung mehr... nur noch trübes Licht. Aber der Nordkreis liegt noch weit von uns weg. Und im Sommer geht dort die Sonne nicht unter... ein dolles Ding, wenn man das unvorbereitet erlebt!

Australien liegt doch viel näher am Äquator. Da sollten die Unterschiede von Tag und Nacht in Sommer und Winter geringer sein. Auch wird das Sonnenlicht abends ziemlich energisch ausgeknipst... so kam mir das in Rio de Janeiro jedenfalls vor, und in Singapur auch.
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TheManFromDownUnder
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(05 Dec 2018, 16:04)

Für mich kommt das sehr überraschend. Zu Mittag steht die Sonne doch auf der Südhalbkugel im Norden! Oder steht die Sonne in der Sommerzeit praktisch senkrecht über Australien? (Wendekreis 23° Süd im südlichen Sommer). Allzu weit weg vom Äquator liegt die Insel ja nicht. Die bevorzugte Ausrichtung der Wohngebäude in Australien wäre für uns Nordlichter eine spannende Quiz-Frage! Ich habe immer noch Schwierigkeiten, mir das auf der Erdkugel vor zu stellen.

Mein Neubau in Pommern liegt mit seiner Längsachse nach Nord-West mit Blick auf den Sonnenuntergang. Das war aber keine kalte Berechnung, sondern die Bauordnung, die verlangt, daß das Gebäude entweder senkrecht oder parallel zum (Feld-)Weg steht. :?: Und der Feldweg führt am Fluß entlang... den hat Kaiser Wilhelm oder der Alte Fritz schon so angelegt. Ab 11:00 Uhr volle Sonneneinstrahlung auf der südlichen Dachhälfte. Im Sommer Warmwasser ohne Ende... Wir haben aber auch 54° nördliche Breite.

Natuerlich steht die Sonne in Australien nicht senkrecht am Himmel. Geht gar nicht wegen der Erdneigung.


Dann kommen Faktoren wie Wind und wo man in Australien lebt hinzu. Wir haben sehr unterschiedliche Klimazonen. Gemaessigt, sub tropisch und tropisch. Ein Haus in Darwin oder Cairns hat andere Notwendigkeiten als ein Haus in Hobart (Tasmania) oder in Melbourne. Perth hat voellig andere Aspekte. Dort geht die Sonne ueber dem Inland auf und am Abend ueber dem Meer unter. Bei uns an der Ostkueste ist das genau umgekehrt. An der Ostkueste kommen die kuehlenden Winde im Sommer von Nordosten. Diese see breezes sind hervorragend zum kuehlen des Hauses. Allerdings sind diese Winde nur im nahen Kuestenbereich, schon 40 km westlich kann es windstill sein und um 7-10 Grade heisser. Im Gegensatz sind Winde aus dem Sueden kalt und wenn sie wehen oft sehr stark und boehig. Wir reden vom "Southerly Change" oder "Cool Change". Winde aus dem Westen (an der Ostkueste) sind im Sommer heiss und trocken und im Winter kalt und trocken.


Heute haben wir einen "Southerly Blowing". Im Hauptlebensbereich Richtung Nord-Osten alle Fenster und Tueren auf und man spuert nichts vom Wind. Empfindlich kuehl heute nur 23 Grad.
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TheManFromDownUnder
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von TheManFromDownUnder »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(05 Dec 2018, 18:18)

Seit Juli 2012 hat Australien eine Energiesteuer bzw. CO2-Steuer eingeführt, die für jede Tonne Kohlendioxid ca. 23 australische $ vorsieht. Da lohnt es sich schon von dieser Seite her doch solare Energie zu nutzen.

Auch Speicher sind eine sehr lukrative Sache

Diese "Carbon Tax" wurde nach Abwahl von Julia Gillard in 2014 aufgehoben. Vor der Wahl versprach sie "There will be no carbon tax under the government I lead" und dann schwups fuehrte sie die bei uns Waehlern verhasste carbon tax ein. Sie bekam die Quittung und ihr Vorgaenger Kevin Rudd, den sie absaegte" wurde wieder PM und der wurde dann bei den naechsten Wahlen auf den Mond geschickt und die Liberals loesten Labour ab und das PM Karusell dreht sich munter weiter. Kasperle Theater.

Suedaustralien baute gerade einen in Kooperation mit Tesla. Der Bundesstaat South Australia hat lediglich 1.7 Millionen Einwohner davon davon Leben circa 1.3 Millionen im Grossraum Adelaide. Kosten fuer den Speicher A$ 90 Mios. Der suedaustralische Steuerzahler wird dafuer zahlen muessen.

https://www.abc.net.au/news/2018-09-27/ ... t/10310680
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Teeernte
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Etwas "Propaganda" ???
Wie uns Braunkohle als Ökostrom verkauft wird


In Deutschland wird die Produktion von Ökostrom vor allem über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) finanziert. Dabei bekommen die Grünstrom-Erzeuger eine feste Vergütung, die über die sogenannte EEG-Umlage von den Stromkunden bezahlt wird (derzeit 6,24 Cent pro Kilowattstunde). Der Ökostrom fließt dann genau wie Kohle- oder Atomstrom ins Netz. Er darf allerdings nicht mehr gesondert als Ökostrom vermarktet werden – damit die Produzenten nicht doppelt kassieren. Sie haben ja schließlich bereits EEG-Geld erhalten.

Um die hohe Nachfrage zu befriedigen gehen viele Ökostrom-Anbieter folgendermaßen vor: Statt grünem Strom kaufen sie lediglich sogenannte Herkunftsnachweise (HKN). Diese Nachweise bestätigen, dass eine bestimmte Menge Ökostrom produziert wurde – egal wo. Wer die Nachweise besitzt, kann die entsprechende Energiemenge in Deutschland als Ökostrom verkaufen.
Besonders günstig sind HKN aus Skandinavien, weil dort Strom aus Wasserkraft im Überfluss vorhanden ist. Die Preise liegen laut der Umweltamt-Studie bei rund 0,02 bis 0,03 Cent pro Kilowattstunde. Die billigen Skandinavien-Papiere „ermöglichen so das Angebot von günstigem Ökostrom“, schreiben die Forscher.

Weiter so ! :D :D :D Es hat sich NICHTS geändert seit dem EE-G.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Teeernte hat geschrieben:(06 Dec 2018, 12:50)

Etwas "Propaganda" ???

Weiter so ! :D :D :D Es hat sich NICHTS geändert seit dem EE-G.
...und wieder mal ist keine Quelle angegeben, damit man diese Aussage(n) möglichst nicht nachvollziehen und den Kontext lesen kann. :thumbup: :rolleyes:
Wie war das noch gleich mit Zitaten ohne Quellenangabe? :? (Meine Dozenten damals hätten den Passus durchgestrichen und sowas wie "nicht wertbar" daneben geschrieben.)
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(06 Dec 2018, 22:26)

...und wieder mal ist keine Quelle angegeben, damit man diese Aussage(n) möglichst nicht nachvollziehen und den Kontext lesen kann. :thumbup: :rolleyes:
Wie war das noch gleich mit Zitaten ohne Quellenangabe? :? (Meine Dozenten damals hätten den Passus durchgestrichen und sowas wie "nicht wertbar" daneben geschrieben.)
Hach ich dachte ......Du kennst Dich beim EEG guuuut aus.
Gemäß Doppelvermarktungsverbot in § 56 EEG 2012 darf dieser bereits durch das EEG geförderte Strom nicht separat verkauft oder anderweitig überlassen werden. Strom, der eine feste Einspeisevergütung nach § 16 EEG 2012 erhält oder nach dem Marktprämienmodell nach § 33b Nr. 1 EEG direkt vermarktet wird, darf folglich nicht als Ökostrom verkauft werden.
DEIN Bundesumweltamt.

Weiter in HKNR ....HkNDV..
Die Daten des HKNR für den Austausch von EDIFACT-Nachrichten mit den Netzbetreibern lauten:

GLN: 4399902157025
E-Mail: edifact(at)hknr.de

Gesetzgebung zum Herkunftsnachweisregister
Das Herkunftsnachweisregister wurde am 1. Januar 2013 in Betrieb genommen. Die Herkunftsnachweis-Durchführungsverordnung trat am 21. Oktober 2012 in Kraft. Die Herkunftsnachweis-Gebührenverordnung trat am 31. Dezember 2012 in Kraft.

Gesetze
Der § 55 Absatz 4 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes regelt gemeinsam mit der Verordnung über Herkunftsnachweise für Strom aus erneuerbaren Energien (Herkunftsnachweisverordnung – HkNV) vom 28. November 2011, die am 8. Dezember 2011 im Bundesgesetzblatt (BGBl. I, 2447) veröffentlicht wurde, die Einrichtung des Herkunftsnachweisregisters im Umweltbundesamt. Für Fragen und weitere Informationen wenden Sie sich an das Herkunftsnachweisregister.

Anerkennung ausländischer Herkunftsnachweise
Juristische und energiewirtschaftliche Untersuchung zu Herkunftsnachweisen einzelner Staaten
Herkunftsnachweise für Strom aus erneuerbaren Energien sollen international handelbar sein. Welchen Standards die Herkunftsnachweise hierzu genügen müssen, steht im Artikel 15 der EU-Richtlinie 2009/28/EG. So müssen zum Beispiel das Ausstellungsdatum und die Energiequelle angegeben sein. Doch nicht alle Kriterien sind schnell und eindeutig überprüfbar. Deshalb ließ das UBA für ausgewählte Staaten klären, ob Herkunftsnachweise aus diesen Ländern grundsätzlich anerkennungsfähig sind. Diese juristische und energiewirtschaftliche Untersuchung erfolgte durch Becker Büttner Held Rechtsanwälte (BBH) und das Öko-Institut e. V. in einem Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesumweltministeriums.
DEIN Bundesumweltamt.
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H2O
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(06 Dec 2018, 12:50)

Etwas "Propaganda" ???




Weiter so ! :D :D :D Es hat sich NICHTS geändert seit dem EE-G.
Läuft diese Diskussion nicht völlig aus dem Ruder? Ich beziehe 100% Ökostrom aus dem allgemeinen Stromnetz. Entscheidend ist doch wohl, daß dort meine Verbrauchsmenge eingespeist wird, und nicht, ob dieser eingespeiste Strom nun ausgerechnet meinen Wasserkocher aufheizt. Erst dann, wenn nachweislich diese Strommenge nicht ins Netz eingespeist und verbraucht wird, muß von Mißbrauch der Bezeichnung "Ökostrom" gesprochen werden.

Natürlich wäre es ganz wunderbar, wenn unsere Versorgungsnetze uns Verbrauchern nur noch Ökostrom anböten. Eines fernen Tages wird das wohl auch so sein.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

Das ist mal wieder eine typische Teeernte.

Agitprop vom Feinsten - außerdem eine Rechteverletzung, weil ein Link der gesetzt werden muss wiedermal fehlt. Das kann den Forenbetreibern sehr übel aufstoßen mal so ganz nebenbei bemerkt...

Nun zu der Methodik - ich zitiere aus Quelle : UBA (01.04.2016) "Was ist das Herkunftsnachweisregister?
UBA hat geschrieben:Mit den Herkunftsnachweisen können Sie sich sicher sein: Die Strommenge aus erneuerbaren Energien, die Ihnen Ihr Energieversorger als Ökostrom liefert, wurde tatsächlich erzeugt und Ihnen und niemandem anderem verkauft. Bisher ließ sich nicht sicher ausschließen, dass der Stromerzeuger durch verschiedene Zertifikate dieselbe Menge „Ökostrom“ mehrfach vermarktet hat bzw. dieselbe Menge an Ökostrom in verschiedene Bilanzen eingeflossen ist.

Der Energieversorger sendet Ihnen mit der Stromrechnung auch die sogenannte Stromkennzeichnung. Dies ist eine gesetzliche Verpflichtung zum Nachweis über den Strom, den er Ihnen geliefert hat. Weist Ihnen Ihr Energieversorger direkt vermarkteten Strom aus erneuerbaren Energien aus (also nicht EEG-Strom), darf er dies nur, wenn er für die entsprechende Menge an Strom Herkunftsnachweise beim Herkunftsnachweisregister des UBA entwertet hat.
Wenn also mein Versorger, mit dem ich einen rechtsgültigen Vertrag habe, der mit die Lieferung von 100% aus EE generierten Strom garantiert, betrügerisch davon abweicht, würde er wegen Betrug und weiteren Verstößen die sich aus den entsprechenden Rechtsbereichen ergeben strafgerichtlich verfolgt. In einem solchen Fall stünde es mir darüber hinaus zu, gegen zivilrechtlich dieses Unternehmen vorzugehen.

Den Eindruck den Teeernte zu erwecken sucht, ist schlicht ein bewusste Täuschung. Durch Einbringung von Passagen aus einem umfangreichen Gesetzeswerk OHNE entsprechende Verlinkung, wird der falsche Eindruck erweckt, es handle sich bei dem sog. "Ökostrom" um einen großangelegtes Betrug. Dabei wir "lediglich" der ungeschützte Begriff "Ökostrom" auch dann genutzt, wenn es sich dabei um sog "Graustrom" handelt, der schlicht und einfach zugekauft und strafrechlich unbedenklich umediketiert wurde :mad:

Sehr durchsichtig. Allerdings nur, wenn man die näheren Zusammenhänge kennt.
UBA hat geschrieben:Gemäß Doppelvermarktungsverbot in § 56 EEG 2012 darf dieser bereits durch das EEG geförderte Strom nicht separat verkauft oder anderweitig überlassen werden. Strom, der eine feste Einspeisevergütung nach § 16 EEG 2012 erhält oder nach dem Marktprämienmodell nach § 33b Nr. 1 EEG direkt vermarktet wird, darf folglich nicht als Ökostrom verkauft werden.
Das lässt sich relativ einfach und verständlich erklären :
Quelle hat geschrieben:Gros der Ökostrom-Tarife ohne echten Umweltnutzen

So lautet zumindest die Theorie. Doch bei weitem nicht mit jedem Ökostromtarif beeinflusst der Stromkunde tatsächlich die Nachfrage nach sauberer Energie und somit das Mischungsverhältnis des Stromsees: denn Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom.

Zwar bietet mittlerweile fast jeder Energieversorger seinen Kunden einen eigenen Öko-Tarif an. Viele dieser Stromprodukte verfügen jedoch über keinen allzu großen Umweltnutzen. Denn häufig erwerben die Energieversorger für ihren Tarif lediglich Herkunftsnachweise, welche die Ökostromerzeugung im Ausland, zum Beispiel in alten Wasserkraftwerken in Norwegen, bescheinigen. Da dort rund 98 Prozent des Stroms aus Wasserkraft stammen und somit ein Überangebot an den billigen Herkunftsnachweisen herrscht, wird durch den Wechsel in solche Ökostromtarife keine zusätzliche Nachfrage nach Ökostrom erzeugt, zu deren Deckung hierzulande neue Wind- oder Solaranlagen gebaut werden müssten.

Und die mittlerweile mehr als 1,5 Mio. Öko-Kraftwerke in Deutschland? Die allermeisten von ihnen wurden bislang unabhängig von der konkreten Kundennachfrage gebaut. Denn im Erneuerbare-Energien-Gesetz ist geregelt, dass der produzierte Strom mit einem bestimmten Betrag je erzeugter Kilowattstunde vergütet und vom Netzbetreiber oder einem spezialisierten Dienstleister an der Strombörse weiterverkauft wird.

An der Strombörse geht der Ökostrom im großen Pool zusammen mit Atom- und Kohlestrom unter und steht somit für die gezielte Belieferung von Kunden, die Ökostrom beziehen möchten, nicht mehr zur Verfügung.
naturstrom hat geschrieben:Ökostrom aus Kohle?
Zusätzlich zu der Frage, welche Art Anbieter – und somit welche energiepolitische Vision – der Kunde über seine Stromrechnung unterstützen möchte, gibt es deutliche Qualitätsunterschiede. Zwar kommt aus der Steckdose immer der gleiche Strom – nämlich der des nächstgelegenen Kraftwerks – dennoch ist es nicht egal, woher die Anbieter ihren Strom beziehen.

Versorger, die es mit dem Engagement für die Energiewende nicht so genau nehmen, erwerben Herkunftsnachweise, die die Erzeugung von Ökostrom irgendwo in Europa bescheinigen – meist in Norwegen, da es dort viele und große Wasserkraftwerke gibt. Mit diesen Nachweisen können die Versorger ihren an der Strombörse gekauften Kohle- und Atomstrom in Ökostrom umetikettieren, also „grün färben“. Das ist höchst intransparent, der Umweltnutzen dieser Tarife tendiert zudem gegen null.
naturstrom hat geschrieben:Sauberer Strom: besser direkt vom Erzeuger
Glaubwürdige Anbieter gehen einen anderen Weg und beziehen ihren Strom direkt vom Erzeuger. Meist schließen sie Verträge mit Wasserkraftwerkbetreibern in Österreich oder der Schweiz ab. Ökostrom aus Deutschland ist aber dennoch in kaum einem Grünstromtarif enthalten. Der Grund: Der hierzulande erzeugte Ökostrom wird fast ausschließlich über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu festgelegten Tarifen vergütet oder über das sog. „Marktprämienmodell“ von einem Dienstleister vermarktet. In beiden Fällen wird der Ökostrom über die Leipziger Strombörse weiterverkauft, wo er als sogenannter „Graustrom“ nicht mehr von Strom aus konventionellen Kraftwerken zu unterscheiden ist. Damit ist der Strom aus diesen Öko-Kraftwerken für die Belieferung von Stromkunden, die reinen Ökostrom beziehen möchten, verloren.
Nun bedeutet dieser Etikettenschwindel aber nicht, das wie geschildert dieser "Graustrom" nicht immer größere Anteile aus EE enthält.

Wer warum auch immer keinerlei elektrotechnische Kenntnisse hat, kann sich all das nur sehr schwer vorstellen. Doch, nur Strom der vom jeweiligen Generator in all die "Verbraucher" abfließt, ist tatsächlich auch generiert und zur Anwendung gekommen. Meine Zähler (ich habe zwei), zählen entsprechend der Eichgesetze einmal die Summen der von der PV-Anlage generierten Leistung (in kWh) danach fließt der Strom zunächst in mein Hausstromnetz um meine gerade eingeschalteten Geräte zu versorgen.

Je nach "Last" fließt der so nicht eigengenutzte Strom über den 2. Zähler als sog. "Überschusseinspeisung" ins Ortsnetz der Zähler stand beider Zähler bestimmt also sowohl die total generierte, als auch die ins Netz eingespeiste Leistung. Der selbst genutzte Strom wird durch Subtrahieren (Stand Zähler 1 - minus Stand Zähler 2 - des Überschussregisters) errechnet. Neben diesem "Überschussregister" hat der Zähler 2, noch je ein Register für HT-Bezugsstrom und NT-Bezugsstrom.

Wenn man Lust und Zeit hat, kann man auf dem Display von Zähler 2 auch sehen wieviel Bezugsstrom bzw. PV-Strom gerade ins Hausnetz fließt. Je nach dem was die PV gerade leistet, kann es notwendig werden, gleichzeitig auch Strom aus dem Ortsnetz zu beziehen. Das hängt davon ab, welche Lasten im Hausnetz gerade eingeschaltet sind. Beide Zähler sind sog. "Smartmeter" die bei allen Neuanlagen oder bei Veränderungen die den Bestandsschutz aufheben seit einigen Jahren Plicht sind. Leider konnten sich die EVU noch nicht auf eine übergreifende Vernetzung der Zähler einigen. So muss ich stets alle 4 Zählerstände "händisch" ablesen (was ich gewöhnlich am Ende jeden Monats auch tue). Eine gute Idee, besonders für eher nicht reiche Nutzer, so behält man "im Auge" was ansonsten zu einer unangenehmen Überraschung bei der Jahresabrechnung führen kann.
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Teeernte
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(07 Dec 2018, 21:03)

Das ist mal wieder eine typische Teeernte.

Agitprop vom Feinsten - außerdem eine Rechteverletzung, weil ein Link der gesetzt werden muss wiedermal fehlt. Das kann den Forenbetreibern sehr übel aufstoßen mal so ganz nebenbei bemerkt...
Hab ichs dran geschrieben ?
Besonders günstig sind HKN aus Skandinavien, weil dort Strom aus Wasserkraft im Überfluss vorhanden ist. Die Preise liegen laut der Umweltamt-Studie bei rund 0,02 bis 0,03 Cent pro Kilowattstunde. Die billigen Skandinavien-Papiere „ermöglichen so das Angebot von günstigem Ökostrom“, schreiben die Forscher.
Für die Stromanbieter ist das höchst attraktiv: Privatkunden zahlen für eine Kilowattstunde Ökostrom derzeit rund 28 Cent.


....und das war 2014 ....geändert hat sich ....NICHTS.

Man kauft "Zertifikate" (HKN) ...und verscherbelt die an Interessenten....

Ach >> dein googel klemmt ?? >>>kaum-strom-aus-deutschland-die-grosse-oekostrom-luege

https://www.focus.de/immobilien/energie ... 94770.html
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

Bei mir klemmt garnix.

Was sagt das aus - jemand nutzt schlicht und einfach eine rechtlich ungeschützten Begriff - es liegt schlich am Käufer sich schlau zu machen. Ich kaufe eben echten "Grünstrom" den mein Provider direkt beim Erzeuger kauft und mit wachsenden Kapazitäten selbst generiert ;)

Dafür zahle ich für jede kWh des Bezugsstroms 1 €-Cent zusätzlich - das sind im Jahr allein von mir mindestens 125 € - und das völlig freiwillig - verzichte auf mtl. 6 € - also weitere 72 € die mir mein örtliches EVU nachlassen würde, wenn ich dort Strom UND den Internetanschluss beziehen würde.

Ich hätte das jetzt ändern können, ab 01.01.2019 haben sich meine Bezugspreise auf Brutto "+ 1,2 €-Cent = HT 27,55 €-Cent" und "+ 1,2 €-Cent = NT 25,35 €-Cent" nach oben (wohin den sonst) verändert. Obwohl die EEG Umlage leicht gesunken ist. Damit hätte ich ein Sonderkündigungsrecht gehabt.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(07 Dec 2018, 22:20)

Bei mir klemmt garnix.

zahle ich für jede kWh des Bezugsstroms 1 €-Cent zusätzlich - das sind im Jahr allein von mir mindestens 125 € - und das völlig freiwillig ..
12500 kWh im Jahr...34 kWh am Tag. DAS ZEHNFACHE eines normalHAUSHALTS...

Wofür Verbrummst Du sooooo viel Strooooom ? ...bei DER Menge - ist es egal ...welche SORTE Strom Du nimmst.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Radiomeldung im DLF am 3. Januar 2019: In 2018 wurden 40% des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien gewonnen. Der Zuwachs aus Photovoltaik betrug wegen des anhaltenden Sonnenscheins 16%.

Ich finde, daß wir allen Grund zur Freude haben: Unser Land geht in Richtung Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien... und gewinnt zukunftssichere Arbeitsplätze in einem zukunftssicheren Arbeitsbereich.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Arcturus »

H2O hat geschrieben:(03 Jan 2019, 10:28)

Radiomeldung im DLF am 3. Januar 2019: In 2018 wurden 40% des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien gewonnen. Der Zuwachs aus Photovoltaik betrug wegen des anhaltenden Sonnenscheins 16%.

Ich finde, daß wir allen Grund zur Freude haben: Unser Land geht in Richtung Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien... und gewinnt zukunftssichere Arbeitsplätze in einem zukunftssicheren Arbeitsbereich.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(03 Jan 2019, 10:28)

Radiomeldung im DLF am 3. Januar 2019: In 2018 wurden 40% des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien gewonnen. Der Zuwachs aus Photovoltaik betrug wegen des anhaltenden Sonnenscheins 16%.

Ich finde, daß wir allen Grund zur Freude haben: Unser Land geht in Richtung Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien... und gewinnt zukunftssichere Arbeitsplätze in einem zukunftssicheren Arbeitsbereich.
PV "Putzer" ?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Arcturus hat geschrieben:(03 Jan 2019, 11:47)

Und wenn die Sonne wieder weniger scheint? ;)
Dann weht der Wind steifer... hoffe ich. Bis 2030 dürften 100% möglich sein, wenn die großen Speicher an Netz gehen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(03 Jan 2019, 12:58)

PV "Putzer" ?
Auch das ist eine ehrenwerte Tätigkeit. Vielleicht fallen Ihnen ja noch ein paar andere aufregende Jobs auf dem Gebiet ein :)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(03 Jan 2019, 14:09)

Auch das ist eine ehrenwerte Tätigkeit. Vielleicht fallen Ihnen ja noch ein paar andere aufregende Jobs auf dem Gebiet ein :)
Propagandisten....Vorhersager, ....jeder Job macht das Produkt teuer.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(03 Jan 2019, 14:06)

Bis 2030 dürften 100% möglich sein, wenn die großen Speicher an Netz gehen.
Rein interessehalber: welche großen Speicher sind das?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jan 2019, 18:25)

Rein interessehalber: welche großen Speicher sind das?
https://www.deutscher-zukunftspreis.de/ ... 018/team-3
Die Zukunft heißt organisch gebundener, flüssiger Wasserstoff, oder Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC)... etwas, was mal wieder an deutschen Universitäten entwickelt wurde, und von Amerikanern und Chinesen aufgekauft wird.
Nur die deutschen Manager verpennen das mal wieder :eek:
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Tom Bombadil
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Danke, interessanter link zu einer interessanten Technologie. Da steht aber nichts von großen Speichern, die den dt. Bedarf zu 100% abdecken. Die GmbH der Forscher wurde schon aufgekauft?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jan 2019, 19:05)

Danke, interessanter link zu einer interessanten Technologie. Da steht aber nichts von großen Speichern, die den dt. Bedarf zu 100% abdecken. Die GmbH der Forscher wurde schon aufgekauft?
Das ist ja das schöne daran ... du brauchst gar keine großen Speicher mehr.
Du kannst den Wasserstoff unmittelbar verwenden ... zB im Verkehr.
Einfache Tanks, wie heute für Benzin oder Heizöl genügen.
Das Problem von Wasserstoff war bisher, dass man diesen nur sehr aufwendig speichern oder transportieren konnte.
Das ist mir dieser Technologie nun gelöst.
Du kannst sogar große Windparks in der Nordsee bauen, ohne teuren Netzanschluss.
Die produzieren nur Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC) und reichern diesen mit Wasserstoff an für Tankstellen oder kleine Kraftwerke.
Und das ganz tolle ist, der organische Trägerstoff, meist ein Öl, ist zu 100% wiederverwertbar :thumbup:
Damit ist das Wasserstoff getriebene Auto mit Brennstoffzelle nun im Bereich des Möglichen und man kann dafür die bereits bestehende Infrastruktur in Form von Tankstellen verwenden.
Weiter gedacht, du brauchst nicht einmal mehr Stromtrassen.
Du produzierst Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC) im Norden und baust kleine Kraftwerke dort, wo der Strom benötigt wird.
Sobald diese Firma eine Aktiengesellschaft wird, steige ich da ein :p
Und nein ... ist eine Auslagerung der Universität Nürnberg Erlangen ... kann man leider nicht kaufen :(
Nur die Chinesen und Amis sponsern fleißig und erwerben so natürlich auch die Rechte auf die Patente.
Wenn die deutsche Industrie nicht schnell reagiert, wird das so ein FAX oder MP3 Desaster, wo wir mit Steuergeldern die Technologie entwickeln und die anderen den Reibach machen.
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Tom Bombadil
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, das ist richtig und war von mir falsch ausgedrückt, man bräuchte dann, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint Wasserstoffkraftwerke, die anspringen und den Stromhunger decken. Ob man da mit kleinen Kraftwerken hinkommt? Prinzipiell könnte man damit ja auch jedes Haus und jedes Unternehmen autark betreiben, zB. für Wohnhäuser https://www.viessmann.de/de/wohngebaeud ... valor.html damit ersetzt man dann gleichzeitig die fossile Heizung.

Die Technologie liest sich jedenfalls sehr spannend.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jan 2019, 20:51)

Ja, das ist richtig und war von mir falsch ausgedrückt, man bräuchte dann, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint Wasserstoffkraftwerke, die anspringen und den Stromhunger decken. Ob man da mit kleinen Kraftwerken hinkommt? Prinzipiell könnte man damit ja auch jedes Haus und jedes Unternehmen autark betreiben, zB. für Wohnhäuser https://www.viessmann.de/de/wohngebaeud ... valor.html damit ersetzt man dann gleichzeitig die fossile Heizung.

Die Technologie liest sich jedenfalls sehr spannend.
Die Kraftwerke, die bereits heute hergestellt werden, sind ca so groß wie ein Container.
Professoren mit Gutmenschengen halt, die das für unterversorgte Entwicklungsländer entwarfen :p
Größer machen ist denke ich kein Problem ... kleiner hingegen schon eher.
Also bis du sowas in einen PKW einbauen kannst, wird noch ein bisschen Wasser die Pegnitz und Regnitz hinab Richtung Main laufen.
Aber lass da ein paar gute Ingenieure mal ein bisschen werkeln, dann funzt auch das.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von odiug »

Wenn das funktioniert im industriellen Maßstab, ist das das Ende der auf Öl/Kohle basierten Wirtschaft.
Dann können sowohl die Russen wie auch die Saudis einpacken.
Stell dir das mal vor verbunden mit einer CO2 'Steuer, die Sünder, die sich den Klimazielen verweigern mit Strafzöllen belegt ... :eek:
Das stellt das Bretton Woods System auf den Kopf :cool:
Na ja ... nicht ganz ... aber geo-strategisch ändert sich einiges.
Die Abhängigkeit von kohlenstoffbasierten Energieträgern und das darauf aufgebaute Welthandelssystem steht vor einer Revolution, vergleichbar mit der Umstellung von Kohle auf Öl.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Erdöl und dessen Produkte werden nicht von jetzt auf gleich verschwinden und dazu kommt es ja auch auf die Wirtschaftlichkeit an, die Energie, um den Wasserstoff herzustellen, gibt es ja auch nicht kostenlos, CO2-Steuer gut und schön, am Ende muss es aber der Bürger zahlen. Und es ist ja jetzt auch nicht so, als hätten alle ölproduzierenden Staaten plötzlich einen riesen Nachteil, in der Wüste brennt die Sonne ja ganz ordentlich. Russland hätte allerdings ein größeres Problem.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jan 2019, 23:30)

Erdöl und dessen Produkte werden nicht von jetzt auf gleich verschwinden und dazu kommt es ja auch auf die Wirtschaftlichkeit an, die Energie, um den Wasserstoff herzustellen, gibt es ja auch nicht kostenlos, CO2-Steuer gut und schön, am Ende muss es aber der Bürger zahlen. Und es ist ja jetzt auch nicht so, als hätten alle ölproduzierenden Staaten plötzlich einen riesen Nachteil, in der Wüste brennt die Sonne ja ganz ordentlich. Russland hätte allerdings ein größeres Problem.
Ja eh nicht ... ich habe letztens zu viele geo-politische Vorträge diverser US Unis und Thinktanks gesehen und gelesen ... deren Dummgeschwätz färbt leider ab :D
Im Moment ist es so, dass die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens nur gegeben ist, wenn Stromspitzen das Netz überlasten und man die Windräder abstellen muss.
Die Effizienz der Gewinnung von Wasserstoff durch 'Elektrolyse ist derzeit bei ca 70% und bei den momentanen Ölpreisen nicht wirtschaftlich ...
Es handelt sich eher um ein Abfallprodukt bei Stromspitzen bei starken Winden, bzw, wenn zu viel Strom im Netz ist, zB Nachts.
Der CO2 Zertifikathandel wird reformiert werden müssen ... die Debatte läuft ja schon länger und wird an Fahrt aufnehmen, je mehr die Klimadaten brenzlig werden.
Ich denke bei Strafzöllen dabei noch nicht einmal an die USA und Trump, denn trotz dessen desaströse Umweltpolitik sind die USA auf einem guten Weg.
Das lustigste finde ich immer wieder, wenn man den Leuten hier erzählt, dass in Sachen Klimaschutz ausgerechnet Texas in den USA eine Vorreiterrolle einnimmt.
Glaubt hier keiner, aber die Geographie von Texas spielt da eine große Rolle und es rentiert sich einfach.
Was mir mehr Sorgen bereitet ist zB Brasilien und andere Schwellenländer, deren Aufschwung mit radikalem Raubbau an der Umwelt erkauft wird, vor allem deshalb, weil dort zu oft auf Technologien gesetzt wird, die sich zwar bewährten, aber eigentlich als veraltet gelten.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jan 2019, 18:25)

Rein interessehalber: welche großen Speicher sind das?
Im einen Fall hat ein japanisches Unternehmen (!) einen sehr großen Batteriespeicher
mit folgenden Eigenschaften bei Wilhelmshaven in Betrieb genommen. Ein sehr großer Langzeitspeicher mit dem Nachteil träger Stromentnahme und einen mittelgroßen Batteriespeicher auf Grundlage Lithium Ionen. Bau- und Einrichtungszeit betrug 1 Jahr, deutsche Betreiber haben nun die Steuerung und Wartung übernommen.
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/wes ... 52245.html

Im anderen Fall wird ein sehr großer Redox-Flow Speicher aufgebaut, bei dem im Großmaßstab ein Elektrolyt als elektrischer Speicher eingesetzt wird. Der wurde/wird ebenfalls in Norddeutschland bei Wilhelmshaven aufgebaut. Der Elektrolyt wird in einer Salzkaverne gespeichert.
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/ber ... 81180.html

Die geographische Lage ist durch die Nähe zu Offshore-Windrädern bestimmt.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Raul71 »

H2O hat geschrieben:(04 Jan 2019, 01:38)

Im einen Fall hat ein japanisches Unternehmen (!) einen sehr großen Batteriespeicher
mit folgenden Eigenschaften bei Wilhelmshaven in Betrieb genommen. Ein sehr großer Langzeitspeicher mit dem Nachteil träger Stromentnahme und einen mittelgroßen Batteriespeicher auf Grundlage Lithium Ionen. Bau- und Einrichtungszeit betrug 1 Jahr, deutsche Betreiber haben nun die Steuerung und Wartung übernommen.
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/wes ... 52245.html

Im anderen Fall wird ein sehr großer Redox-Flow Speicher aufgebaut, bei dem im Großmaßstab ein Elektrolyt als elektrischer Speicher eingesetzt wird. Der wurde/wird ebenfalls in Norddeutschland bei Wilhelmshaven aufgebaut. Der Elektrolyt wird in einer Salzkaverne gespeichert.
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/ber ... 81180.html

Die geographische Lage ist durch die Nähe zu Offshore-Windrädern bestimmt.
Immerhin, Probleme der Windenergie erkannt. Aber noch ganz extrem in der Versuchsphase.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

@ odiug:
Die Effizienz der Gewinnung von Wasserstoff durch 'Elektrolyse ist derzeit bei ca 70% und bei den momentanen Ölpreisen nicht wirtschaftlich ...
Vor einiger Zeit hatte ich einen verfahrenstechnischen Bericht gefunden, die bei hoher Temperatur den Wirkungsgrad für H2 auf über 85% anhebt. In einer nachfolgenden Stufe wird unter Zugabe von CO2 daraus CH4 = Methan erzeugt, so daß das unmittelbar verwendbare synthetische Methan wie natürliches Methan in die bestehenden Gasleitungen und Gasspeicher eingespeist werden kann.

Dieser Bericht verführte mich zu der Annahme, daß man mit diesem Gas auch das Treibstoffproblem für den Kraftverkehr lösen könnte, also man zunächst also weiter mit Verbrennungsmotoren für Lastwagen und schwere Fahrzeuge der Landwirtschaft und vielleicht auch PKW, Fernbusse... arbeiten könnte. Man hätte dann weniger Eile mit den Brennstoffzellen, die mit H2 vernünftig arbeiten, und die mit vorgeschaltetem Reformer auch mit Methan betrieben werden können.

Der Wirkungsgrad elektrische Energie -> H2 (gespeicherte Energie) -> CH4 (gespeicherte Energie) wurde mit >75% angegeben.

Ich muß jetzt nach dem Bericht suchen, um ihn wieder zu finden. Las sich wie das Ei des Kolumbus!

Und hier ist er: https://www.iwr.de/news.php?id=35044
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Raul71 hat geschrieben:(04 Jan 2019, 02:13)

Immerhin, Probleme der Windenergie erkannt. Aber noch ganz extrem in der Versuchsphase.
Daran ist doch aber nichts zu tadeln; immerhin sind zwei riesige Speicher hergestellt worden und sie werden im großen Maßstab auf vorhandene Mängel untersucht. Das Potential ist also vorhanden. Verbesserte Systeme dieser Art sind nur eine Frage von Jahren... nicht Jahrzehnten. Man kann also auch auf schnelle Verteilungsnetze verzichten und die Energie vor Ort halten... damit wird ein weiteres Problem der Netzstabilität gelöst werden können.

Nun ist das Thema nicht gerade meins, aber es besteht ganz offensichtlich sehr viel Anlaß zur Zuversicht, daß unsere Verfahrenstechniker, Physiker und Ingenieure die Energiewende wuppen werden. Die Bausteine dazu entstehen "just in time"!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Ergänzung zu
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 4#p4368272

Das Interessante Folgeprodukt ist doch, daß das synthetische Gas auf bestehenden Wegen im Lande verteilt und gespeichert werden könnte, um die ebenfalls schon bestehenden Gaskraftwerke zu betreiben. Vielleicht spart man so die geplanten Stromtrassen ein.

Dieser Gedanke ist sehr alt: Mit dem System "Adam und Eva" wollten Forscher in der KFA-Jülich aus Braunkohlevergasung schon pflegeleichtes Gas im Lande verteilen. Damals sollte das Energieverteilungsnetz mit Rohrleitungen günstiger sein als die üblichen Stromtrassen. Das ist jetzt so ungefähr 40 Jahre her... und das Gas blieb natürlich ein fossiler Brennstoff... kann also unser CO2-Problem nicht lösen.

https://books.google.de/books?id=7jbPBg ... ch&f=false

Aber der Gedanke ist schlicht nicht tot zu kriegen :)
http://juser.fz-juelich.de/record/819361

Aber der Schluß ist erlaubt, daß die Energieverteilung mit Rohrleitungen und Gasspeichern weiterhin ein günstiger Anwendungsfall bleibt. Dann wäre diese Erkenntnis ein Abfallprodukt der Jülicher Forschungsarbeiten!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von watisdatdenn? »

H2O hat geschrieben:(04 Jan 2019, 02:21)
Der Wirkungsgrad elektrische Energie -> H2 (gespeicherte Energie) -> CH4 (gespeicherte Energie) wurde mit >75% angegeben.

Ich muß jetzt nach dem Bericht suchen, um ihn wieder zu finden. Las sich wie das Ei des Kolumbus!

Und hier ist er: https://www.iwr.de/news.php?id=35044
Das ist ja gigantisch! Vielen Dank für den Link!
Gibt es schon Anwendungen/Firmen dazu?

Ich dachte es geht eher in diese Richtung:
[youtube][/youtube]
Also Erzeugung von CH4 (Methan) aus CO2 von Biogasanlagen durch H2 (Wasserstoff) aus Elektrolyse mit Hilfe von Bakterien.


Ich bin gespannt was sich langfristig zur Erzeugung von CH4 durchsetzt.
Aber unabhängig davon scheint sich CH4 mehr und mehr als wichtiger langfristiger Energiespeicher herauszukristallisieren..
watisdatdenn?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von watisdatdenn? »

odiug hat geschrieben:(03 Jan 2019, 18:48)
https://www.deutscher-zukunftspreis.de/ ... 018/team-3
Die Zukunft heißt organisch gebundener, flüssiger Wasserstoff, oder Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC)... etwas, was mal wieder an deutschen Universitäten entwickelt wurde, und von Amerikanern und Chinesen aufgekauft wird.
Nur die deutschen Manager verpennen das mal wieder :eek:
Warum Manager?
Wäre doch auch was interessantes für ein Start-Up?

Kombiniert mit der Tatsache dass die Weltmeere wirtschaftlich noch kaum erschlossen sind ergeben sich spannende Möglichkeiten.

Ist etwas über den Wirkungsgrad bei Speicherung und Entladung von dem Wasserstoff bekannt?
Senexx

Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Senexx »

Da steht was von geringer Energiedichte von Wasserstoff und dass man Toluol, einen Benzinbestandteil nutze. Hat mal jemand ausgerechnet, welche Mengen man dafür bräuchte und wo das herkommen könnte?

"Toluol ist leichtentzündlich und gesundheitsschädlich. Toluol verursacht Nerven-, Nieren- und möglicherweise auch Leberschäden. Toluol ist fortpflanzungsgefährdend sowie fruchtschädigend."

Sagt die Deppen-Enzyklopädie.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(04 Jan 2019, 01:38)

Im einen Fall hat ein japanisches Unternehmen (!) einen sehr großen Batteriespeicher
mit folgenden Eigenschaften bei Wilhelmshaven in Betrieb genommen.
Danke für das Beispiel, die "Riesenbatterie" kann also ca. 11.000 Menschen 5h lang mit Strom versorgen, "brine4power" ist noch nicht wirklich über das Labor hinaus und kann - wenn alles gut läuft - 75.000 Menschen 24h mit Strom versorgen. Wo sind die anderen von dir genannten großen Speicher, die 2030 ans Netz gehen sollen, denn geplant und welche Kapazität weisen die auf? Es müssen ja irgendwann mal über 80 Mio Menschen und eine der größten Volkswirtschaften der Welt mit Strom versorgt werden, wenn nicht genug Wind weht und nicht genug Sonne scheint. So weit weg ist 2030 jetzt nicht mehr, das sind noch gerade mal 11 Jahre, für große Infrastrukturprojekte ist das nichts.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Na, Sie verlangen ja etwas! Wir stehen als Menschheit an einer Klimakippe nach Erkenntnis der einschlägig vorbelastetenen Forscher, und wir Deutschen haben uns als Industrienation auf gemacht, uns von vielen schädlichen Dingen zu verabschieden. Die Bausteine sind da; da muß unser Land zupacken... was es ja auch oft genug bewiesen hat, und das Ding aufbauen. Notfalls mit Änderungswegen nach ersten Kinderkrankheiten. Ich bin davon überzeugt, daß wir diese Energiewende wuppen. Je schneller wir diese Energiewende hinter uns bringen, desto größer unser Marktanteil, wenn andere Länder dem mit inzwischen schreckgeweiteten Augen folgen. Niemand sagt, daß dieser Weg leicht oder einfach zu verfolgen ist!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Tatsache dass die Weltmeere wirtschaftlich noch kaum erschlossen sind ergeben sich spannende Möglichkeiten.
Wir lernen doch derzeit, daß wir im Begriff sind, unsere Weltmeere mit unserem Abfall so zu vermüllen, daß allem Anschein nach diese natürliche Quelle schneller zerstört sein wird, als wir als Menschheit gegensteuern können. Die Zahlen für den Zufluß von Abfällen sind unfaßbar hoch.

Das Projekt "Ocean Cleaner" hat einen technischen Rückschlag erlitten. Der Prototyp dieser riesigen Reinigungsanlage hat ein sehr großes Stück seiner schwimmenden Betonstruktur durch Materialermüdung verloren, bevor seine Erprobung richtig begonnen hat.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(04 Jan 2019, 11:04)

Na, Sie verlangen ja etwas!
Nö, ich verlange gar nichts. Du hattest nur geschrieben, dass 2030 Deutschland zu 100% mit regenerativen Energien versorgt würde, weil dann die großen Speicher ans Netz gingen, da hatte ich dann angenommen, es gäbe schon etwas Konkretes, weil du dich so festgelegt hattest. Habe ich das falsch verstanden?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jan 2019, 11:21)

Nö, ich verlange gar nichts. Du hattest nur geschrieben, dass 2030 Deutschland zu 100% mit regenerativen Energien versorgt würde, weil dann die großen Speicher ans Netz gingen, da hatte ich dann angenommen, es gäbe schon etwas Konkretes, weil du dich so festgelegt hattest. Habe ich das falsch verstanden?
Ich bin überzeugt, daß das möglich ist, wenn endlich die politischen Bremsen gelöst werden. Die Technik steht zur Verfügung... siehe auch die Abhandlung über synthetisches Methan.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Ah okay, deine Aussage hörte sich so nach Fakt an, dann ist alles klar.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Na ja, für mich ist diese Entwicklung Fakt; ich bin davon ziemlich überzeugt. Der Druck dazu wird wachsen... wie man an den Diskussionssträngen schon heute sehen kann. 11 Jahre sind eine lange Zeit... wenn ich an unser Land zwischen 1945 und 1956 denke. Oder an die Zeit zwischen Sputnik 1957 und der Mondlandung der USA 1968.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(04 Jan 2019, 22:30)
Der Druck dazu wird wachsen....
NUR - wenn es preiswerter als andere Energie IST. Noch handelt man in EURO.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(04 Jan 2019, 22:39)

NUR - wenn es preiswerter als andere Energie IST. Noch handelt man in EURO.
Ist auch schon zu sehen: Umweltfolgen einpreisen, dann paßt auch der Preis.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(04 Jan 2019, 22:45)

Ist auch schon zu sehen: Umweltfolgen einpreisen, dann paßt auch der Preis.
Eine einfache FINANZRECHNUNG.

Öko kostet 100 % sofort. (100% SOLAR//WIND gegenüber herkömmlich .....Brennstoff und Feuerungsanlage) zuzüglich Wartung und Versicherung der 100% Anlage,
plus Reinvest 100% Anlage...

Die Feuerungsanlage kostet nur 10 % .....und der Brennstoff fällt mit Verbrauch (über jahrzehnte an) die wenigen Prozente "Umwelt" kosten nur noch mal so viel wie die halben Zinsen von Öko oben. Zuzüglich Wartung und Versicherung der 10%...plus Reinvest der 10 % Anlage.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Ach Herrje, könnten Sie mir bitte den Gefallen tun und ausrechnen, was eine kWh mit Ewigkeitskosten für Kohlengruben, Kohlenmeiler und Industrieruinen kostet, gegen eine kWh aus Windrädern mit 20 Jahren Betriebsdauer, oder verfahrenstechnisch P2G Methan mit 75% Wirkungsgrad und ebenfalls 20 Jahren Betriebsdauer der Anlage?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Ebiker »

Windkraft kostet uns z.B. ganz aktuell ein funkelnagelneues Ölkraftwerk welches dringend zur Stabilisierung der Stromnetze in BaWü benötigt wird . Ökonomischer und ökologischer Schwachsinn im grünen Musterländle

http://www.marbacher-zeitung.de/inhalt. ... a9e2d.html
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Ebiker hat geschrieben:(05 Jan 2019, 10:53)

Windkraft kostet uns z.B. ganz aktuell ein funkelnagelneues Ölkraftwerk welches dringend zur Stabilisierung der Stromnetze in BaWü benötigt wird . Ökonomischer und ökologischer Schwachsinn im grünen Musterländle

http://www.marbacher-zeitung.de/inhalt. ... a9e2d.html
Da verstehe ich Ihre Bewertung überhaupt nicht. Natürlich braucht man Puffersysteme für die Zeit, in der der Himmel stark bewölkt ist und Flaute vorherrscht. Im Idealfall wird ein solches Puffersystem mit synthetischem Gas betrieben, hier eben mit fossilem Erdöl, das die Erdgeschichte angesammelt hat. Während der gelegentlichen Einsätze also leider ein CO2-Vermehrer. Vielleicht war zum Planungszeitpunkt noch nichts Vernünftigeres zu beschaffen. Die Entwicklung ist eben noch in vollem Gange.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(05 Jan 2019, 10:37)

Ach Herrje, könnten Sie mir bitte den Gefallen tun und ausrechnen, was eine kWh mit Ewigkeitskosten für Kohlengruben, Kohlenmeiler und Industrieruinen kostet, gegen eine kWh aus Windrädern mit 20 Jahren Betriebsdauer, oder verfahrenstechnisch P2G Methan mit 75% Wirkungsgrad und ebenfalls 20 Jahren Betriebsdauer der Anlage?
Was hat der ERZEUGER mit den GESAMT-Kosten einer kWh am Hut ?

....NICHTS ach ...

Es geht in Firmen um GEWINN ....ROI und notwendiges Eigenkapital . Die Kohlebuden haben das PLUS.... Bei Wind - hat der Konkursverwalter jede 2. (oder mehr?) Firma schon besucht.

Die CO2 Zertifikate hat der Gesetzgeber doch an die KOHLE >> V E R S C H E N K T ! ! :D :D
....und nicht an Wind oder Solar. Das macht sich im Betriebsergebnis auch bemerkbar.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Teeernte hat geschrieben:(06 Jan 2019, 00:14)

Was hat der ERZEUGER mit den GESAMT-Kosten einer kWh am Hut ?

....NICHTS ach ...

Es geht in Firmen um GEWINN ....ROI und notwendiges Eigenkapital . Die Kohlebuden haben das PLUS.... Bei Wind - hat der Konkursverwalter jede 2. (oder mehr?) Firma schon besucht.

Die CO2 Zertifikate hat der Gesetzgeber doch an die KOHLE >> V E R S C H E N K T ! ! :D :D
....und nicht an Wind oder Solar. Das macht sich im Betriebsergebnis auch bemerkbar.
Mit anderen Worten: Sobald man die Ewigkeitskosten realistisch einpreisen würde (wie H2O das schon vorgeschlagen hat), würden sich fossile Energieträger nicht mehr "rentieren".

um bei Ihren Worten zu bleiben: "...ach..."

Dass die Vergabe der CO2-Zertifikate ein umweltpolitischer Schuss ins Knie war, ist nun mal Fakt. Fakt ist aber auch, dass der aktuelle Status Quo nicht auf ewig so bleiben KANN, wie wir es aktuell handhaben, da wir anderenfalls ungleich höhere Kosten und Risiken heranzüchten, die ich mir aktuell noch gar nicht ausmalen will.
Unter Anderem ist damit zu rechnen, dass bei fortschreitend steigendem CO2-Gehalt der Atmosphäre die Flüchtlingskrise von 2015 nur ein müder Vorgeschmack auf die Massen war, die aus zukünftig unbewohnbaren Gebieten fliehen (müssen).
Dass die Ewigkeitskosten (und damit auch der Ausstoß von Klimagasen wie CO2) ver(s)teuert werden müssen sickert inzwischen glücklicherweise auch nach und nach in die Köpfe der politischen Entscheidungsträger. (Auch wenn die Stammtischklientel das teils mit Macht torpediert.) Ein erster Schritt ist mit dem Atomausstieg Fakt geworden, obgleich damals bereits der Zusammenbruch des Stromnetzes prophezeit wurde. Erneuerbare Energieträger speisten mehr Strom ins Netz, als Kohle, obwohl das "die Stromnetze niemals aushalten werden" - ganz ohne Blackout oder nennenswerte Spannungsspitzen.
Natürlich kann es überhaupt nicht gehen, dass man auf Kohlestrom verzichtet (oder den Kraftwerksbetrieb drastisch verteuert), weil dann in der ganzen Republik die Lichter aus gehen... Oder geht es womöglich doch? :?
Man darf gespannt sein.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(07 Jan 2019, 09:15)

Mit anderen Worten: Sobald man die Ewigkeitskosten realistisch einpreisen würde (wie H2O das schon vorgeschlagen hat), würden sich fossile Energieträger nicht mehr "rentieren".


Man darf gespannt sein.
Die "Ewigkeitskosten" rechnet jeder anders....

...die Zusatzkosten der EE müssen aber von ALLEN getragen werden.. (Netz/Speicher..)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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