immernoch_ratlos hat geschrieben:(26 Jun 2018, 14:57)
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Klingt erst einmal im Sinne von "möglich" wenn er uns wissen lässt, die "Wartung für 500 Windräder um ein Vielfaches teurer/wirtschaftlich ineffizienter sind, als z.B. ein AKW, ein Kohlekraftwerk, oder ein Solarkraftwerk in der Wüste". Nun wird Herr Broder4kanzler uns gewiss eine nachvollziehbare "Abrechnung" vorlegen, wie er zu dieser steilen These kommt.
Es war grob und überspitzt formuliert.
Ich wollte nur auf sich eigentlich von selbst erklärende Nachteile von Windkraftanlagen hinweisen. Tut mir sehr leid, dass ich dir keinen 10 Seiten langen Bericht darüber beigelegt habe.
Aber wie schon erwähnt muss man nicht mal Ingenieur sein, um nach gesundem Verstand beurteilen zu können, dass einzelne, kleine und individuell in ihrer Produktion teure Anlagen unwirtschaftlicher sind, als "zentrale" Anlagen, die aus kostengünstigeren Bauteilen bestehen.
Das Beispiel "in der Wüste" war auf eine Parabolspiegel-Analge bezogen, die im Wesentlichen aus gekrümmten Spiegeln, Rohren und einer Turbine besteht, und natürlich zentralisiert aufgebaut ist... Jeder, der kurz nachdenkt, weiß, dass eine solche Analge deutlich günstiger/wirtschaftlicher sein MUSS, als einzeln aufgebaute Windräder (die die gleiche Leistung erzielen sollen), in denen überdimensionale Kugellager und Getriebe aus extrem teuren Legierungen verbaut sind. Ich hoffe, dass das jetzt angekommen ist, und du nicht wieder nach notariell beglaubigten Zahlen verlangst, bevor du diesen Fakt glaubst.
Nur mal gleich ein Phänomen das AKW und Kohlekraftwerke betrifft, der zum Betrieb notwendige und weil nicht verkäufliche "Eigenbedarf" schmälert den erzielbaren Gewinn doch erheblich. Dieser Nachteil existiert sozusagen "lebenslang".
Das ist richtig, jedoch sind Kohle und vor allem Uran in der benötigten Menge spottbillig, und zweitens - und das ist der entscheidende Vorteil - sind diese Energielieferer konstant, bzw. vom Menschen steuerbar. Wenn kein Wind weht, dreht sich auch das Windrad nicht, und das Gaskraftwerk, das mit teurem Gas aus Russland betrieben wird, wird als Puffer hochgefahren, damit du und ich nicht im Dunkeln sitzen. Wirtschaftlichkeit? Fehlanzeige.
Aber der Oberwitz ist, dass der Wind natürlich auch wie verrückt wehen kann... Was dann? Nun, in diesem Fall müssen wir den überschüssigen Strom verkaufen, oder die Windräder abschalten. Von "verkaufen" kann man übrigens nicht mal richtig sprechen, denn wir verkaufen/verschenken unseren überschüssigen Windkraft-Strom z.B. so günstig an Norwegen, dass diese ihre Pumpspeicherkraftwerke (welche sehr effizient sind) herunterfahren, und dankend unseren überschüssigen, offensichtlich spottbilligen Storm importieren. Das ist schon wirklich pervers. Wirtschaftlichkeit? Fehlanzeige.
Von solchen Kleinigkeiten wie Unversicherbarkeit von AKW (hier sind wir alle der "Versicherer") und wohin zu vertretbaren Preisen mit dem Abfall und auch dem Schutt, der beim Abbau in beachtlichen Mengen zu radioaktiv ist, um ihn "irgendwo" und "irgendwie" zu recyclen. Das subventionieren wir doch tatsächlich.
Radioaktiver Müll muss nicht mal "recycelt" werden. Man muss ihn nur richtig (!) und ohne Pfusch lagern... In wenigen hundert Jahren wird man diesen dann sowieso ohne Probleme in die Sonne schießen können.
Was Kohlekraftwerke angeht, die Folgen dieser Nutzung werden "solidarisiert" und erscheinen in solchen schiefen Berechnungen selbstverständlich nicht. Wie Kamikaze schon bemerkte und was Vertretern wie Broder4kanzler auch zu entgehen scheint, Kohle muss nicht nur gefördert und transportiert werden, sondern die Abgase und die Asche die uns bleibt, muss kostenpflichtig auch "irgendwo hin". Das Kohlekraftwerke ganz nebenbei mehr Radioaktive Substanzen beim Verbrennen freisetzen, als unkaputte AKW ist einer der vielen "versteckten Kosten" die in solchen Milchmädchenrechnungen (die ja noch nicht vorgelegt wurde) gewöhnlich fehlen.
Ach herrje, jetzt wird es aber abenteuerlich. Das sind alles "Kosten", die derart minimal sind, dass sie wohl kaum ins Gewicht fallen. Es geht wie immer nur darum, sie auch richtig durchzuführen. Dass ein Abgasfilter für einen Kamin Geld kostet, ist wohl jedem klar - aber trotzdem danke für die Aufklärung.
Was dem "Solarkraftwerk in der Wüste" - in D ist mir keine Wüste bekannt - fehlt, ist die sehr kostenintensive Vernetzung, ohne die nicht das kleinste Wattstündchen in D oder sonstwo ankommen kann.
Es gibt von einigen Experten bereits Modelle von Solaranlagen in der Nord-Sahara, die extrem effizient wären, und komplett Südeuropa mit Strom per Leitung, die durch das Mittelmeer gelegt wird, versorgen könnten. Das Hindernis ist hier wieder die Technologie, noch die Wirtschaft, sondern einzig und allein die Politik.
"Seltsam" ist auch, dass du offenbar nicht darüber informiert bist, dass China 16,8x so viele Einwohner wie Deutschland hat, 26,8x so viel Fläche, und ein 3,3x so hohes BIP... aber egal.
... Das nun eine Fülle von privaten, dezentralen Kraftwerken entstanden ist, war gerade noch rechtzeitig der Fall, bevor irgendwer mal zu der Erkenntnis gekommen wäre, Kohle - Erdöl - Erdgas und Uran sind "endlich". Das Meiste davon haben "wir" inzwischen in kaum 200 Jahren "verbraten" - pro Tag allein soviel Erdöl, wie in einer Million Jahren entstanden ist.
Nochmal: Solange wir Strom nicht (effizient) speichern können, nützen dir inkonstante Kraftwerke wie Windräder so gut wie nichts. Das sind nette Ausstellungsobjekte, die dem gutgläubigen Bürger ein gutes Gefühl geben, teuer, wartungsintensiv und technisch an ihrer Ausreifungsgrenze sind - somit also Arbeitsplätze schaffen, und deswegen perfekt für Politiker sind, denen es nur um Machterhalt, statt um (sinnvolle) Wirtschaftlichkeit geht.
Die Windenergie beträgt im Jahr 2018 gerade mal 18,8% der gesamten Stromerzeugung, dabei standen zum jüngsten Jahreswechsel bundesweit 28.675 Windräder im Land - eine irre Anzahl. Bei den
Stromgestehungskosten kannst du ja selbst einsehen, dass die Windenergie keinerlei finanziellen Vorteil bietet (der elementare Nachteil der Inkontinuität ist da noch gar nicht mit berücksichtigt). Die nicht mit aufgelisteten AKWs sind mit ca. 4ct/kWh noch günstiger und effizienter als alle anderen Anlagen.
Es wurde höchste Zeit für EE. Die haben, eben weil deren "Energiedichte" nur gering sein kann, die unangenehme Eigenschaft, man muss den Verbrauch entsprechend anpassen. Meint, alles nutzen was die notwendige Menge auf ein Minimum reduziert. Das gefällt eigentlich nur Firmen, die damit ihr Geld verdienen. Die anderen - eine starke Mehrheit, möchte weiter rücksichtslos verbrennen was noch da ist - nach uns die Sintflut. Das erstaunliche, diese egoistischen Vertreter unseres Spezies finde neben den käuflichen Subjekten, erstaunlich viele, die freiwillig gegen alles was damit zusammenhängt opponieren. Frei nach dem Motto "Ich schieß mir ins Knie - ihr werdet schon sehen wie weh das tut".
Ach ja, seit das "Ausschreibungsverfahren" Plicht ist - kann von Subvention wohl keine Rede mehr sein. Rechnet man allein die noch laufenden staatlichen Subventionen für AKW gegen, gibt es nur einen "Sieger" die AKW-Betreiber....
Es wird höchste Zeit diesen Irrsinn zu stoppen. Wir können Strom nicht mit der nötigen Effektivität speichern, weswegen es einfach krank ist, mit einer derartigen Geschwindigkeit und Menge in inkonstante Erzeugeranlagen zu investieren, und gleichzeitig konstante vom Netz zu nehmen. Gerade bei Windkraftanalgen ist es besonders pervers, dem gutgläubigen Bürger das auch noch als umweltschützend verkaufen zu wollen, während hintenrum das aus Russland teuer eingekaufte Gas verbrannt wird, sobald der Wind mal nicht so will, wie wir uns das vorstellen. Und das Schlimmste ist, dass diesen ganzen Unsinn die Haushälte finanzieren! Der Strompreis stieg seit 2000 von 13,94ct pro kWh auf mittlerweile 29,42ct - ein Anstieg um 111% Prozent in 18 Jahren. Witzig ist nur, dass der aktuelle Ölpreis im Vergleich zu 2000 auf annähernd gleichem Niveau ist - der Preis für Uran ist sogar um ein Vielfaches gefallen.