schelm hat geschrieben:Du meinst damit, es sei realistisch, mit der gespeicherten und erzeugten Energie der Solaranlage ggf. von Oktober bis April ein Haus zu beheizen und die elektrischen Verbraucher zu bedienen, oder hab ich dich falsch verstanden ?
Was der Einsame Überlebende meint, kann man mit etwas "Lesekunst" ganz gewiss verstehen.
Weder mit der generierten, noch mit der gespeicherten Energie aus einer PV lässt sich der Bedarf an Heizenergie in "normalen" Gebäuden decken.
Ein etwas intelligenterer Ansatz, schließt sowieso schon rein rechnerisch die Gleichzeitigkeit aus. Bei den niedrigen Erträgen in den Monaten vom 01. Oktober bis zum 01. April (nach allen Berechnungsmethoden die "amtlich / juristische Heizperiode") ist mit wenigen Ausnahmen nicht beides möglich.
Wohlbestimmt, bei "normalen Gebäuden". Bei sog. "Passivhäusern" sieht das schon gänzlich anders aus. Eine "Annäherung" an diesen Standard durch entsprechende Dämmmaßnahmen - bei gleichzeitiger Nutzung alle heiztechnischen Erkenntnissen, ist teilweiser Heizbetrieb möglich.
Um dieses unsinnige "entweder oder nichts" mal von der "katholischen Sicht"

her zu untersuchen -
dort würde wohl kaum jemand auf die blödsinnige Idee verfallen, nur weil EINE Kollekte nicht sofort reich macht, gänzlich darauf zu verzichten. Genauso ist das mit aus solarer Einstrahlung. Jahreszeitliche Schwankungen sind dennoch von "Brennstoffen" völlig unabhängige "Zugewinne" - selbst das Eherecht kennt ja die "Zugewinngemeinschaft".
Nur weil die in den genannten Monaten niedriger als in den anderen 6 Monaten in D ausfallen, soll man gänzlich darauf verzichten 
Das ist doch einigermaßen hanebüchener Unsinn.
Meine knapp 11 kWp - Anlage erbringt genau in diesen Monaten (aus 6jährigen Durchschnitt) immerhin 2.767 kWh - soll ich darauf verzichten, weil das "so wenig ist"

Im Dezember sind es durchschnittlich ~162 kWh (aus inzwischen 7jährigen Durchschnitt) November und Januar gehören mit ungefähr ~240 kWh zu den deutlich niedrigsten Monaten. Beinahe doppelt so hoch (426 kWh) liegt der Februar. 579 kWh der Oktober und der März mit 788 kWh "können mehr als nur heizen".
Da ich seit Jahrzehnten ausschließlich elektrisch heize, kann ich einigermaßen sicher sowohl die Wirkung der Dämmmaßnahmen, als auch die verschiedenen elektrischen Heizmethoden sehr genau beobachten. Jede "elektrische Aktivität" im Gebäude ist bei mir gleichzeitig auch Heizung... Nun bin ich dabei alle Wirkungen recht exakt zu messen. Besonders wohin die el. Energie die ich über PV generiere, tatsächlich "hinfließt". Ein sehr "smartes" Gerät, welches sowohl jeden einzelnen Stromkreis dauerhaft misst, aber auch die Verteilung der Energie von voreingestellten Kriterien her möglich macht. Kriterien wie die Stromflussrichtung (Eigenstrom oder Bezugsstrom), Innen- und Außentemperatur helfen die bestmögliche Nutzung herbeizuführen. Klar, dass dies ohne geeigneten Speicher nur eine "halbe Sache" ist.
Die Monate April bis September liegen durchschnittlich zwischen ~1.000 und ~1.400 kWh. Der jährlicher Durchschnitt aus 6 Jahren liegt bei ~7.900 kWh. In diesen Monaten werde ich mit einem entsprechend angepassten "Energiefluss" und selbstverständlich einem Mindestspeicher vollkommen ohne Bezugsstrom auskommen. Mein Ziel ist maximale Eigennutzung und minimale Einspeisung. Warum soll mit meiner selbst finanzierten Anlage mehr als den minimal notwendigen "Überschuss" ins Netz einspeisen

Das ich dabei selbstverständlich besonders die "Spitzen" kappe, halte ich für selbstverständlich.
Nun ist das Speichern von el. Leistung mittels Batterien längst nicht das "Ende der Fahnenstange". Es gibt bereits Angebote, wo vor Ort der gesamte nicht in der Anlage "verwendbare" Strom, zur Wasserstofferzeugung UND Speicherung genutzt wird. Kann wieder über Brennstoffzelle "rückverstromt" werden oder schlich zu Heizzwecken verbrannt werden. Das kann für mehrere Wohnstätten gemeinsam oder eben solitär geschehen. Nutzung von PV-Leistung als Kühlleistung im Sommer ist eine weitere Möglichkeit lokaler - dezentraler Nutzung.
Jede Menge Formen der "Sektorkoppelung" sind längst implementiert. Warum soll z.B. eine KFZ-Werkstatt mit entsprechenden Dachflächen nicht ihren "Stromverbrauch" anteilig absenken ? Warum soll Kühlung nicht Teil des "Speicherkonzeptes" sein

Wer genaueres über Zusammenhänge wissen möchte (was sichtlich nicht auf alle zutrifft

), kann sich mal bei dem reichlich vorhandenen Material bei "Fraunhofer ISE" umsehen. Oder gleich den "bp-statistical-review-of-world-energy-2017-full-report" oder ebenfalls BP "Statistical Review of World Energy" beschaffen um dort das weltweite Wachstum EE sowohl aktuell, als auch im "Outlook" für 2050 anzusehen. Gern klärt "FÖS" auch über tatsächliche Kosten der fossil - atomaren Energiegenerierung auf.
Um locker viel dummes Zeug zu erzählen, DARF man all das besser nicht kennen. Es wird schwierig - besonders, weil derzeit noch viel Geld im fossilen Bereich fließt - zu vernünftigeren und auch dauerhaften Lösungen zu kommen. Wie meinte doch Fatih Birol (Executive Director of the IEA) «Wir müssen das Öl verlassen, bevor es uns verlässt.»
OK, da ist für die nächsten ~120 ... 150 Jahre
noch nicht das Ende absehbar, aber selbst in der neueren Geschichte ab der Geburt eines Herrn Jesus haben "wir" bereits 2.017 Jahre zurückgelegt - davon beträgt der Anteil der laufenden "industriellen Revolution" die in etwa 1870 in Schwung kam, schon mal ~150 Jahre - was, wenn dann bereits all das schöne Öl weg gewesen wäre
Warum soll das nun glücklicher machen, wenn in etwa der selben Zeitspanne genau dies passiert 
Selbst die berüchtigte schwäbische Hausfrau sorgt vor, ändert auch mal was, wenn es unumgänglich wird...
Was die noch vorhandenen fossilen Schätze angeht - ich habe inzwischen
systematisch "ungrünes Material" gesammelt, um herauszufinden, wie wichtig die tatsächlich sind und warum auch die optimistischsten "Denker" - es sei denn, es handelt sich dabei um "Eintagsfliegen" ohne Kinder, denen es am Arsch vorbei geht, von was "morgen" die Welt lebt und besonders WIE sie lebt - längst nach "Auswegen" suchen,
um "Energie in Materie" zu verwandeln und nicht zu glauben "wir" könnten quasi ewig Materie verbrennen, um die notwendige Energie für eine darauf angewiesenen Welt zu generieren. Nur dafür bedarf es ein eigenes Thema, auch wenn da sicher wieder sehr bald das "Mäandern" beginnen wird.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)