Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Moderator: Moderatoren Forum 4

Eisvogel
Beiträge: 44
Registriert: Di 26. Sep 2017, 21:10

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Eisvogel »

Ich habe einen Kumpel der ist Imker, der imkert aber nur noch in der Großstadt nebenan ;). Es ist ja nicht nur so, dass heute wesentlich mehr Pflanzenschutzmittel verwendet werden, es wird auch JEDER Grünstreifen egal ob mitten in der Feldmark am Feldrand oder am Radweg oder der Bundesstraße gemulcht. Brachflächen gibt es auch kaum und wenn..werden sie gemulcht..interessiert doch auch keine Sau wo`s Fressen her kommt..Hauptsache billig isses..so gesehen darf man sich auch über entsprechende Landwirtschaft keine Gedanken machen.
Boracay
Beiträge: 3976
Registriert: So 30. Dez 2012, 23:26

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boracay »

Eisvogel hat geschrieben:(08 Oct 2017, 08:43)

Es ist aber nicht NUR die Landwirtschaft, wie sehen denn eure Gärten aus sofern ihr welche habt ? Wenn ich mir hier die Neubaugebiete ansehe, dann ist da ein 800qm Grundstück, da steht ein Haus und ein Carport..dann kommt die Terrasse und für die Kinder noch 400 qm englischer Golfrasen....blühende Gärten ? Wo gibts die denn noch ? Entsprechende Hecken und Bäume für Vögel ? Wir werden schon noch sehen wo diese Art des Lebens hinführt...aber dann ist es zu spät.
Keine Ahnung wo du wohnst aber hier im Süden sind die Städte Grüner als jemals in der Geschichte zuvor. Du solltest so eklige kotzgegenden wie das Ruhrgebiet (da würde ich nocht mal zum Pissen aus dem Auto steigen) nicht allgemeingültig ansehen.
Eisvogel
Beiträge: 44
Registriert: Di 26. Sep 2017, 21:10

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Eisvogel »

Im Ruhrgebiet gibt es etliche Ecken in denen Arten vorkommen, die du anderorts vergeblich suchst ;). So schlimm wie in deiner Wahrnehmung ist das Ruhrgebiet nicht, aber ich habe mit dem Ruhrgebiet nichts weiter zu tun, ich komme aus dem Norden. Wie viel einheimische blühende Pflanzen gibt es in deinen Süddeutschen Gärten denn ? Und wie viel Nutzgärten gibt es dort noch, in denen sich Eidechse,Kröte,Hummel und co wohl fühlen UND ernähren können ? Heimische Vögel gibt es auch mehr als Amsel und Spatz..;)
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Mir fällt auf, wenn man früher irgendwo eine Tonne voll stehendes Wasser hatte, dauerte es nicht lange, bis da drin Wasserflöhe, Rückenschwimmer oder Gelbrandkäfer zu beobachten waren.
Von den letzteren beiden habe ich seit 10 Jahren keine mehr beobachtet
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Welfenprinz »

odiug hat geschrieben:(08 Oct 2017, 08:48)

Das vollkommen abstruse ist doch, daß die Bio-Diversität in den Städten heute größer ist, als auf dem Land :eek:
Dass ist nicht abstrus sondern biologisch bzw ökologisch folgerichtig. Allein die im Schnitt 2° höhere Temperatur sorgt schon für eine höhere Bioaktivität.
Ständiges Nahrungsangebot,div. Nischen auf engstem Raum, ...... da kommt mehreres zusammen.

Allerdings sind hier,wie in anderen Räumen auch,mittlerweile die Generalisten so stark bevorzugt,dass sie die Spezialisten verdrängen.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Olympus
Beiträge: 1301
Registriert: So 16. Jul 2017, 10:03

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

Eisvogel hat geschrieben:(08 Oct 2017, 08:53)

Ich habe einen Kumpel der ist Imker, der imkert aber nur noch in der Großstadt nebenan ;). Es ist ja nicht nur so, dass heute wesentlich mehr Pflanzenschutzmittel verwendet werden, es wird auch JEDER Grünstreifen egal ob mitten in der Feldmark am Feldrand oder am Radweg oder der Bundesstraße gemulcht. Brachflächen gibt es auch kaum und wenn..werden sie gemulcht..interessiert doch auch keine Sau wo`s Fressen her kommt..Hauptsache billig isses..so gesehen darf man sich auch über entsprechende Landwirtschaft keine Gedanken machen.
Zumal Gärten meist mit Zierpflanzen vollgeschmückt werden, die heimischen Insekten nichts nützen.
Es wirkt alles gähnend steril und eintönig. Besserung nicht in Sicht.
Wenn die Einsicht kommt ist es halt zu spät.
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Dark Angel »

Eisvogel hat geschrieben:(08 Oct 2017, 08:43)

Es ist aber nicht NUR die Landwirtschaft, wie sehen denn eure Gärten aus sofern ihr welche habt ? Wenn ich mir hier die Neubaugebiete ansehe, dann ist da ein 800qm Grundstück, da steht ein Haus und ein Carport..dann kommt die Terrasse und für die Kinder noch 400 qm englischer Golfrasen....blühende Gärten ? Wo gibts die denn noch ? Entsprechende Hecken und Bäume für Vögel ? Wir werden schon noch sehen wo diese Art des Lebens hinführt...aber dann ist es zu spät.
Ich habe einen Garten, der etwas anderen Art - mein ganz privates kleines Naturschutzgebiet.
Vogelschutzhecke statt Gartenzaun - wird dankbar als Nistplatz und zur Futterversorgung angenommen - Blumenwiese statt Golfrasen - muss nur dreimal im Jahr gemäht werden.
Im dekorativen Totholzhaufen wohnen Igel und Holzbienen und im Saugfiltergraben des Schwimmteichs fühlen sich vier Libellenarten und Kröten pudelwohl. Und in der Trockenmauer am Teich wohnen Ringelnattern.
Gemüsebeete gibts keine - das Gemüse wird mit Blumen zum gegenseitigen Nutzen "vergesellschaftet". Hier summt und brummt es noch im Sommer - nur leider viel zu klein und die Nachbarn schütteln mit dem Kopf, weil es keine, mit dem Lineal gezogenen, Wege gibt. :)
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
odiug

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von odiug »

Welfenprinz hat geschrieben:(08 Oct 2017, 12:40)

Dass ist nicht abstrus sondern biologisch bzw ökologisch folgerichtig. Allein die im Schnitt 2° höhere Temperatur sorgt schon für eine höhere Bioaktivität.
Ständiges Nahrungsangebot,div. Nischen auf engstem Raum, ...... da kommt mehreres zusammen.

Allerdings sind hier,wie in anderen Räumen auch,mittlerweile die Generalisten so stark bevorzugt,dass sie die Spezialisten verdrängen.
Eben weil die Nischen in der aufgeräumten Agrarindustrielandschaft verschwunden sind.
Schau dir mal Landschaftsmalerei des Barock oder der Romantik an ... das sah damals so aus ... das ist nicht der Phantasie der Künstler entsprungen.
Benutzeravatar
Gilmoregirl
Beiträge: 507
Registriert: Mo 6. Jan 2014, 21:37

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Gilmoregirl »

Ein Teil unseres Landes liegt brach, da kann es wachsen, fast wie es will.
Kleine Füchse und Tagpfauenaugen flattern hier zuhauf, grüne und blaue Libellen umschwirren unseren Pool.
Der Opa legte einst Behausungen für Wildbienen und Ohrenkneifer an. Im teinhaufen sah ich ab und an Eidechsen.
In diesem Jahr sind auch viele Wanzen unterwgs.

Wenn ich jedoch im Dunkeln unterwegs bin , kleben weniger Insekten an der Windschutzscheibe als früher---nur als ich vor kurzem in Berlin unterwegs war,
war die Scheibe voll.
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Quatschki hat geschrieben:Mir fällt auf, wenn man früher irgendwo eine Tonne voll stehendes Wasser hatte, dauerte es nicht lange, bis da drin Wasserflöhe, Rückenschwimmer oder Gelbrandkäfer zu beobachten waren.
Von den letzteren beiden habe ich seit 10 Jahren keine mehr beobachtet
Das klingt so als würdest Du das bedauern - ich hoffe ich sehe das richtig.

Nun muss wohl die "Warumfrage" gestellt werden. Würden wir Sapiens alle weit voneinander getrennt in von totaler Wüste umgebenen Enklaven leben, wäre es sicher bald um uns geschehen. Längst weiß man, ab einem bestimmten Grad der Inzucht, kann eine Population Rückschläge (Krankheiten - Naturkatastrophen etc.) nicht überleben. Das triff zunächst und gut sichtbar größere Tiere. Die außer im Zoo nirgendwo mehr in der notwendigen Population anzutreffen sind. "Wir" betrachten grundsätzlich alles was sich nicht domestizieren lässt zunächst einmal, als "feindlich" und als Konsequenz haben wir alles ausgerottet was vermeintlich oder tatsächlich unserer Philosophie "von der Erde untertan machen" widerspricht.

Übrig bleiben lediglich Lebewesen, welche auch schon (vorher) natürlich durch hohe Nachkommenschaft und wenig Auswahlverhalten beim Sex sehr erfolgreich waren. Nahrungsopportunisten - Allesfresser, wie wir selbst. Ratten, Mäuse usw. sind die eher traurigen, aber dafür umso zahlreicheren Mitbewohner, die bislang auch durch sehr ausgefeilte Methoden nicht auszurotten waren. Für deren Verbreitung hat der Mensch (sicher nicht willentlich) gesorgt und gleichzeitig damit ganze andere wesentlich komplexere Tierarten vernichtet. Insekten sind um das vielfache überlegener was hohe Nachkommenschaft und wenig - eher KEIN Auswahlverhalten beim Sex anbelangt. Das diese nun ebenfalls (teilweise als Art völlig "unentdeckt") "verschwinden", ist auf unsere Aktivitäten zurückzuführen. Das sollte "uns" eigentlich Angst und Bange machen. Stattdessen freut sich so mancher über "weniger tote Insekten auf der Frontscheibe seiner Karre". Im übrigen eine Beobachtung, die ich durchaus betätigen kann - wenn auch nicht mit der selben freudigen Empfindung.

Es ist der Mensch, der durch seine Methoden vormals natürliche Flächen radikal in Wüsten verwandelt. Nicht (zunächst mal) in das was wir als "Wüste" betrachten, aus den "Blickwinkel" von Wasserflöhen, Rückenschwimmern, Gelbrandkäfern usw. allerdings schon. Abgeschnitten von entsprechenden Artgenossen und dem "Futter" (die ganzen komplementären Krabbeltiere), bleibt denen schlicht kleine Überlebenschance. Das wiederum trifft Vögel und alles, was sich da voneinander ernährt hat. Schlicht, wir haben die Biodiversität bereits in vielen Gebieten dieses Planeten nachhaltig vernichtet.

Die Selektion in "Nutztiere" und "Schädlinge" ist im schlimmsten Widersinn unnatürlich. Nun ist "Natur" etwas, was nicht plant - ein komplexer Prozess der ohne eine wie immer "übergeordnete Intelligenz" abläuft. Dort gibt es lediglich die Chance sich evolutionär der Situation anzupassen oder zu verschwinden. Nun kommt ein Tier, welches sich selbst "Homo sapiens" nennt und greift "intelligent" (so glaubt man jedenfalls) in dieses Geschehen ein. Zunächst ohne die Zusammenhänge auch nur im Ansatz zu begreifen (bis vor Kurzem in geschichtlicher Dimension gesehen) waren Sapiens eher eine vergleichsweise unbedeutende Spezies die wenig bis rein garnix von dem verstanden was auf dem Planeten so vorgeht. Wie lange ist es her, wo klar wurde es gibt Bakterien - bei Viren gibt es tatsächlich noch Zweifler. Es gibt Irre, die allen Ernstes daran glauben die Welt sie eine Hohlwelt. Schlicht die 7,4 Milliarden Menschen sind zu eine beträchtlichen Teil noch immer unwissend bei jedem Standard - der andere Teil verweigert sich konsequent wichtigen Erkenntnissen.

Darauf gibt es nur eine logische Antwort - speziell bei der Zuwachsrate von mindestens 1,1 % /a - "wir" sind dabei uns fast schon gezielt "wegzuevolutionieren". Ob die "Überbleibsel des Homo Sapiens" dann noch genügend Ressourcen und besonders wichtig, all das bist Dato angesammelte Wissen zur Verfügung haben werden, kann problemlos bezweifelt werden.

Dabei könnte "man" das durchaus schaffen zu überleben. Genügend Erkenntnisse und Möglichkeiten sind vorhanden. Was mich allerdings eher negativ stimmt, sind die große Anzahl von Menschen, denen das alles buchstäblich am Arsch vorbeigeht und das die aktiveren darunter sich gegen jede vernünftige Veränderung recht erfolgreich wehren. Sei es die Umkehr in Sachen Energie, sei es die Methoden der Ernährung, welche wohl den größten Schaden anrichten. Mit dem Horizont eine Eintagsfliege schaffen wir Tatsachen, die eigentlich Heute schon als dumm und selbstmörderisch erkennbar sind :dead:

Die durchaus optimistischen Beobachtungen die einige Beiträge zwischenzeitlich erkennen lassen, können leider nicht über die globale Situation hinwegtäuschen - klar, auch ich versuche mich so "naturnah" wie möglich zu verhalten. Habe seit Jahrzehnten z.B. das Dachwasser auf dem (recht kleinen) Grundstück versickern lasen - gerade mal 3 Quadratmeter der Berechnungsfläche führen Niederschläge in die Kanalisation (kostenpflichtig) ab. Das "Albedo" meiner Dachfläche (überall da wo keine "dachintegrierte" PV die Farbe vorgibt) ist weiß im doppelten Sinn. "Altholz" und geschredderte Rückstände gammeln schon immer im "Nordteil" des kleinen Gartens ökologisch vor sich hin. Meine Werkstatt hat ein "Gründach" seit wenigstens 10 Jahren. Es gibt zwar nirgendwo "Nutzpflanzen" (dafür ist der Garten zu "nordisch" und zu klein). Künstliche Tümpel - als Wasserauffanggebiet bei Starkregen - leider ohne die o.g. Bewohner (zu dunkel) gibt es. Jedes Jahr gründen Wespen neue Kolonien irgendwo im Dach. Es gibt Mauerpfeffer, Hauswurz und Steinbrech auf Mauern und wo immer sich das zu halten vermag. Lavendel - Rosmarin - ein selbst sich ansiedelnder Schmetterlingsflieder. Bienen, dicke Hummeln und anderes Fluggerät brummt und summt darum herum. Auch dicke vorwurfsvoll dreinblickende Kröten finde ich gelegentlich, wenn ich irgendwo was umdrehe. Vor einigen Tagen eine Eule im Baum - die Erklärung für die die weiß geschissenen Steine darunter. Ein Marder kackt überall hin um etwaige Konkurrenten abzuschrecken.....

Ob das allerdings die Welt rettet :?:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Olympus
Beiträge: 1301
Registriert: So 16. Jul 2017, 10:03

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(08 Oct 2017, 14:40)

Das klingt so als würdest Du das bedauern - ich hoffe ich sehe das richtig.

Nun muss wohl die "Warumfrage" gestellt werden. Würden wir Sapiens alle weit voneinander getrennt in von totaler Wüste umgebenen Enklaven leben, wäre es sicher bald um uns geschehen. Längst weiß man, ab einem bestimmten Grad der Inzucht, kann eine Population Rückschläge (Krankheiten - Naturkatastrophen etc.) nicht überleben. Das triff zunächst und gut sichtbar größere Tiere. Die außer im Zoo nirgendwo mehr in der notwendigen Population anzutreffen sind. "Wir" betrachten grundsätzlich alles was sich nicht domestizieren lässt zunächst einmal, als "feindlich" und als Konsequenz haben wir alles ausgerottet was vermeintlich oder tatsächlich unserer Philosophie "von der Erde untertan machen" widerspricht.

Übrig bleiben lediglich Lebewesen, welche auch schon (vorher) natürlich durch hohe Nachkommenschaft und wenig Auswahlverhalten beim Sex sehr erfolgreich waren. Nahrungsopportunisten - Allesfresser, wie wir selbst. Ratten, Mäuse usw. sind die eher traurigen, aber dafür umso zahlreicheren Mitbewohner, die bislang auch durch sehr ausgefeilte Methoden nicht auszurotten waren. Für deren Verbreitung hat der Mensch (sicher nicht willentlich) gesorgt und gleichzeitig damit ganze andere wesentlich komplexere Tierarten vernichtet. Insekten sind um das vielfache überlegener was hohe Nachkommenschaft und wenig - eher KEIN Auswahlverhalten beim Sex anbelangt. Das diese nun ebenfalls (teilweise als Art völlig "unentdeckt") "verschwinden", ist auf unsere Aktivitäten zurückzuführen. Das sollte "uns" eigentlich Angst und Bange machen. Stattdessen freut sich so mancher über "weniger tote Insekten auf der Frontscheibe seiner Karre". Im übrigen eine Beobachtung, die ich durchaus betätigen kann - wenn auch nicht mit der selben freudigen Empfindung.

Es ist der Mensch, der durch seine Methoden vormals natürliche Flächen radikal in Wüsten verwandelt. Nicht (zunächst mal) in das was wir als "Wüste" betrachten, aus den "Blickwinkel" von Wasserflöhen, Rückenschwimmern, Gelbrandkäfern usw. allerdings schon. Abgeschnitten von entsprechenden Artgenossen und dem "Futter" (die ganzen komplementären Krabbeltiere), bleibt denen schlicht kleine Überlebenschance. Das wiederum trifft Vögel und alles, was sich da voneinander ernährt hat. Schlicht, wir haben die Biodiversität bereits in vielen Gebieten dieses Planeten nachhaltig vernichtet.

Die Selektion in "Nutztiere" und "Schädlinge" ist im schlimmsten Widersinn unnatürlich. Nun ist "Natur" etwas, was nicht plant - ein komplexer Prozess der ohne eine wie immer "übergeordnete Intelligenz" abläuft. Dort gibt es lediglich die Chance sich evolutionär der Situation anzupassen oder zu verschwinden. Nun kommt ein Tier, welches sich selbst "Homo sapiens" nennt und greift "intelligent" (so glaubt man jedenfalls) in dieses Geschehen ein. Zunächst ohne die Zusammenhänge auch nur im Ansatz zu begreifen (bis vor Kurzem in geschichtlicher Dimension gesehen) waren Sapiens eher eine vergleichsweise unbedeutende Spezies die wenig bis rein garnix von dem verstanden was auf dem Planeten so vorgeht. Wie lange ist es her, wo klar wurde es gibt Bakterien - bei Viren gibt es tatsächlich noch Zweifler. Es gibt Irre, die allen Ernstes daran glauben die Welt sie eine Hohlwelt. Schlicht die 7,4 Milliarden Menschen sind zu eine beträchtlichen Teil noch immer unwissend bei jedem Standard - der andere Teil verweigert sich konsequent wichtigen Erkenntnissen.

Darauf gibt es nur eine logische Antwort - speziell bei der Zuwachsrate von mindestens 1,1 % /a - "wir" sind dabei uns fast schon gezielt "wegzuevolutionieren". Ob die "Überbleibsel des Homo Sapiens" dann noch genügend Ressourcen und besonders wichtig, all das bist Dato angesammelte Wissen zur Verfügung haben werden, kann problemlos bezweifelt werden.

Dabei könnte "man" das durchaus schaffen zu überleben. Genügend Erkenntnisse und Möglichkeiten sind vorhanden. Was mich allerdings eher negativ stimmt, sind die große Anzahl von Menschen, denen das alles buchstäblich am Arsch vorbeigeht und das die aktiveren darunter sich gegen jede vernünftige Veränderung recht erfolgreich wehren. Sei es die Umkehr in Sachen Energie, sei es die Methoden der Ernährung, welche wohl den größten Schaden anrichten. Mit dem Horizont eine Eintagsfliege schaffen wir Tatsachen, die eigentlich Heute schon als dumm und selbstmörderisch erkennbar sind :dead:

Die durchaus optimistischen Beobachtungen die einige Beiträge zwischenzeitlich erkennen lassen, können leider nicht über die globale Situation hinwegtäuschen - klar, auch ich versuche mich so "naturnah" wie möglich zu verhalten. Habe seit Jahrzehnten z.B. das Dachwasser auf dem (recht kleinen) Grundstück versickern lasen - gerade mal 3 Quadratmeter der Berechnungsfläche führen Niederschläge in die Kanalisation (kostenpflichtig) ab. Das "Albedo" meiner Dachfläche (überall da wo keine "dachintegrierte" PV die Farbe vorgibt) ist weiß im doppelten Sinn. "Altholz" und geschredderte Rückstände gammeln schon immer im "Nordteil" des kleinen Gartens ökologisch vor sich hin. Meine Werkstatt hat ein "Gründach" seit wenigstens 10 Jahren. Es gibt zwar nirgendwo "Nutzpflanzen" (dafür ist der Garten zu "nordisch" und zu klein). Künstliche Tümpel - als Wasserauffanggebiet bei Starkregen - leider ohne die o.g. Bewohner (zu dunkel) gibt es. Jedes Jahr gründen Wespen neue Kolonien irgendwo im Dach. Es gibt Mauerpfeffer, Hauswurz und Steinbrech auf Mauern und wo immer sich das zu halten vermag. Lavendel - Rosmarin - ein selbst sich ansiedelnder Schmetterlingsflieder. Bienen, dicke Hummeln und anderes Fluggerät brummt und summt darum herum. Auch dicke vorwurfsvoll dreinblickende Kröten finde ich gelegentlich, wenn ich irgendwo was umdrehe. Vor einigen Tagen eine Eule im Baum - die Erklärung für die die weiß geschissenen Steine darunter. Ein Marder kackt überall hin um etwaige Konkurrenten abzuschrecken.....

Ob das allerdings die Welt rettet :?:
Ja, die vermeintlichen Schädlinge. Unter diesem Vorurteil fristet wohl ein Wesen namens Kakerlake sein dasein.

Man versucht es zu vernichten, auszurotten, endlich los zu werden. Aber dieses Wesen ist ein Symbol der engstirnigen menschlichen Denkweise.

So ist es das Werk dieser "niederen" Gattungen und ähnlicher, welches Säugetieren erst ermöglichte zu existieren.

Ohne Ihnen wäre die Welt vor Millionen von Jahren in Seuchen schlicht untergegangen.

Warum sollte man eine wildlebende Kakerlake nicht abschlecken? Nicht weil sie die Pest ist, sondern den Dreck von Kot und verrottendem Ass beseitigt.

Wir verdanken diesen Kreaturen weit mehr als nur unsere Existenz.
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

http://www.taz.de/Studie-zu-Artensterben/!5453844/

Neue Studie liefert wohl den Beleg für großflächigen Artenrückgang bei Insekten. Interessanterweise wird ein Einfluß des Klmawandels verneint, dieser hätte eigentlich den Gegenteiligen Effekt auf die Insektenwelt haben müssen.

Spekuliert wird über den möglichen Verursacher intensive Landwirtschaft. Die Bauern wollen davon nix wissen. Wie gehabt.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Cat with a whip hat geschrieben:(18 Oct 2017, 23:12)

http://www.taz.de/Studie-zu-Artensterben/!5453844/

Neue Studie liefert wohl den Beleg für großflächigen Artenrückgang bei Insekten. Interessanterweise wird ein Einfluß des Klmawandels verneint, dieser hätte eigentlich den Gegenteiligen Effekt auf die Insektenwelt haben müssen.

Spekuliert wird über den möglichen Verursacher intensive Landwirtschaft. Die Bauern wollen davon nix wissen. Wie gehabt.
Müßte es nun nicht Sofortmaßnahmen geben?
Forschungsausgaben verzehnfachen?
Damit nicht am Ende Nordkorea als einziges eine intakte Insektenwelt hat, weil dort irgendwelche ansonsten global verwendeten Nanoteilchen wegen des Embargos nicht emittiert werden?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Quatschki hat geschrieben:Müßte es nun nicht Sofortmaßnahmen geben?
Forschungsausgaben verzehnfachen?
Damit nicht am Ende Nordkorea als einziges eine intakte Insektenwelt hat, weil dort irgendwelche ansonsten global verwendeten Nanoteilchen wegen des Embargos nicht emittiert werden?
Du bist sicher nicht der Einzige der diese Fragen stellt. Leider ist das erst dann von "Belang", wenn der Fall "Shit hits the fan" eintritt.

Hier zwei aktuelle Berichte (zudem was Cat with a whip) bereits verlinkt hat :
Quelle : Welt.de (19.10.2017) "Wissenschaft | Dramatischer Insektenschwund | Das mysteriöse Verstummen beim Summen"

Quelle : SZ (18.10.2017) "Forscher belegen Insektensterben | Dramatischer Insektenschwund in Deutschland" Besonders der ausführliche Bericht in der SZ mit zahlreichen weiterführenden Links, sollte "man" sich zumuten - hier ein Zitat mit der unerfreulichen Tatsache, das "Verschwinden" findet flächendeckend statt - auch die existierenden Naturschutzräume sind gleichermaßen betroffen :
SZ hat geschrieben:Was genau die Ursachen für das Insektensterben sind, können die Autoren allerdings nicht sagen. Sie haben aber versucht, mithilfe statistischer Methoden zumindest einige Faktoren auszuschließen. Demnach hat sich zwar die Landschaft und damit auch das Spektrum der Pflanzen in den meisten der untersuchten Gebiete im Laufe der vergangenen 30 Jahre verändert. Doch beides kann nach Auffassung der Wissenschaftler die dramatischen Rückgänge nicht erklären. Genauso wenig wie der Klimawandel. "Ein Anstieg der Temperaturen müsste ja im Gegenteil eher zu einer stärkeren Vermehrung der Insekten führen", sagt Wägele. Schließlich entwickeln sich die meisten Kerbtiere bei Wärme besser als bei Kälte. Das sei aber offensichtlich nicht der Fall. Settele sieht diesen Teil der Arbeit kritischer: "Die Autoren konnten nicht alle klimatisch relevanten Faktoren einschließen", sagt er. Daher könne das Klima als wichtiger Faktor nicht ausgeschlossen werden.

Doch was setzt den Insekten dann derart zu? Die Tatsache, dass der Schwund nicht lokal begrenzt ist und dass außerdem nicht nur bestimmte Arten leiden, sondern alle, deutet nach Ansicht der Autoren auf Verursacher hin, die großflächig in die Natur eingreifen. Infrage kommen ihrer Ansicht nach die allgegenwärtigen Stickstoffverbindungen, die teils aus Düngemitteln stammen, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Weniger bekannt ist, dass auch durch Abgase aus Autos und Fabriken Unmengen von Stickstoffverbindungen in die Umwelt gelangen.

Gegen diese Substanzen helfen auch keine Naturschutzgebiete, da sie mit Luftströmungen nahezu überallhin gelangen und als saurer Regen in die Böden eindringen. Dort verändern sie zunächst die Vegetation: Pflanzen, die auf stickstoffarmen Böden gedeihen, werden von Allerweltsarten wie Brennnessel und Löwenzahn verdrängt, und mit ihnen auch die Insekten, die auf diese Pflanzen zum Überleben angewiesen sind.
Was die Konsequenzen für dem Menschen (wir kommen ja immer zuerst) und den Rest der Welt haben wird, ist sicher spekulativ, aber ohne all die Insekten, die eben nicht nur eine "Nische" besetzen, werden alle davon abhängigen Lebewesen - auch "wir" wohl obsolet.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Merkel_Unser
Beiträge: 1422
Registriert: Mi 10. Jun 2015, 21:33

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Merkel_Unser »

Was der Mensch von anderen Tieren hält sieht man ja schön an der heute praktizierten Massentierhaltung und dem Ausrotten von zahlreichen Spezies in der Vergangenheit. Da wird ja auch schon gerne weggesehen. Es ist daher naiv zu glauben, dass gerade bei den Insekten jetzt in irgendeiner Form gehandelt wird. Der Zusammenhang mit der Landwirtschaft und den verwendeten Pestiziden ist dabei sonnenklar, nur gilt bei der Nahrung für den Menschen nach wie vor das Motto umso billiger umso besser.
Maikel
Beiträge: 1259
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Maikel »

Cat with a whip hat geschrieben:(18 Oct 2017, 23:12)

http://www.taz.de/Studie-zu-Artensterben/!5453844/

Neue Studie liefert wohl den Beleg für großflächigen Artenrückgang bei Insekten.
1. Gemessen wurde lediglich in speziellen Schutzgebieten.
Dann wird vermutet, daß es in ganz Deutschland mindestens so schlimm sei.

Es besteht aber genauso die Möglichkeit, daß die Insekten sich außerhalb der Schutzgebiete besser entwickelt haben als darin. Vielleicht war es vielen Insekten in den "Schutzgebieten" einfach zu langweilig.

2. "Die Zahlen haben die Forscher mithilfe sogenannter Malaise-Fallen ermittelt. Das sind zeltartig aufgestellte Netze, in denen Fluginsekten in einen Behälter geleitet und getötet werden."

Haben die Insekten inzwischen gelernt, solche Netze zu meiden?
Bzw. die Insekten, die so blöd waren, in solche Netze zu fliegen, konnten sich, da sie getötet wurden, nicht mehr fortpflanzen. Das ist ein Mechanismus der Natur, daß nur solche Tiere überleben, die schlau genug sind, sich nicht in solchen Netzen fangen zu lassen.

Mal wieder eine Bestätigung für "Wer mißt, mißt Mist"?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Adam Smith »

Maikel hat geschrieben:(19 Oct 2017, 18:20)
Haben die Insekten inzwischen gelernt, solche Netze zu meiden?
Bzw. die Insekten, die so blöd waren, in solche Netze zu fliegen, konnten sich, da sie getötet wurden, nicht mehr fortpflanzen. Das ist ein Mechanismus der Natur, daß nur solche Tiere überleben, die schlau genug sind, sich nicht in solchen Netzen fangen zu lassen.
Dazu werden viel zu wenig gefangen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Maikel
Beiträge: 1259
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Maikel »

Eben hieß es in den Nachrichten (natürlich jammernd): Die meisten Vögel ernähren sich von Insekten (und finden deshalb keine Nahrung mehr).

Gab es also in den "Schutzgebieten" mehr Vögel, die durch ihren Appetit dafür gesorgt haben, daß die Anzahl der Insekten abgenommen hat?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
X3Q
Beiträge: 5515
Registriert: So 7. Okt 2012, 08:46
user title: Pro Gloria et Coetus

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von X3Q »

Quatschki hat geschrieben:(19 Oct 2017, 00:02)

Müßte es nun nicht Sofortmaßnahmen geben?
Forschungsausgaben verzehnfachen?
Damit nicht am Ende Nordkorea als einziges eine intakte Insektenwelt hat, weil dort irgendwelche ansonsten global verwendeten Nanoteilchen wegen des Embargos nicht emittiert werden?
Geht es nicht vielleicht noch blöder oder zeigt die AfD-Euphorie ihre ersten Nebenwirkungen?

--X
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

Maikel hat geschrieben:
Eben hieß es in den Nachrichten (natürlich jammernd): Die meisten Vögel ernähren sich von Insekten (und finden deshalb keine Nahrung mehr).

Gab es also in den "Schutzgebieten" mehr Vögel, die durch ihren Appetit dafür gesorgt haben, daß die Anzahl der Insekten abgenommen hat?
Maikel hat geschrieben: Es besteht aber genauso die Möglichkeit, daß die Insekten sich außerhalb der Schutzgebiete besser entwickelt haben als darin.
Wenn die übrigens bei der Studie großflächig in verschiedenen Landschaftstypen mit der Zeit festgestellt schwindende Insektenzahl lediglich ein Artefakt der Standortauswahl wäre und Vögel sich von Insekten ernähren, dann sollte die Dichte der Vögel da wo man nicht gemessen hat höher sein, weil da das Nahrungsangebot größer wäre. Widerspräche ihrer zweiten Vermutung.

Tatsächlich wird überall ein Rückgang der Vogelpopulationen festgestellt.
Und wenn sie sich die Mühe gemacht hätten die Erläuterungen der Studie anzusehen müssten sie nicht wilde Spekulationen anstellen. Die Standorte sind für ganz Deutschland repräsentativ, da sie vielfältige Landschaftstypen umfassen und in mehrjährigen Verläufen überall ein ähnlicher Trend festzustellen ist.

Aber wenn man wie Sie glaubt mehr Ahnung zu haben als Fachwissenschaftler, obwohl man sich nicht die Mühe macht das zu lesen was man kritisieren möchte und zeigt dass man nicht klar denken kann (obige Zitate), dann ist es nicht verwunderlich dass seine wirren Beiträge in Foren nicht besonders ernst genommen werden.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Quatschki »

X3Q hat geschrieben:(19 Oct 2017, 20:18)

Geht es nicht vielleicht noch blöder oder zeigt die AfD-Euphorie ihre ersten Nebenwirkungen?

--X
Wenn du massiv Gewicht verlierst und dein Arzt dir sagt:"Das müssen wir abklären! Es könnte lebensbedrohlich sein"
Was würdest du dann machen? Eine Aspirin nehmen und einen Saufen gehen?
Maikel
Beiträge: 1259
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Maikel »

Cat with a whip hat geschrieben:(19 Oct 2017, 22:51)Tatsächlich wird überall ein Rückgang der Vogelpopulationen festgestellt.
Wurde die mit ähnlich fragwürdigen Methoden gezählt (und dann hochgrechnet?)
Dazu fand ich folgende Kritik: "Die Daten beruhten auf Schätzungen mit teils sehr großen Spannen und schlechter Datenqualität" (https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... erben.html)
Die Standorte sind für ganz Deutschland repräsentativ,
Davon wäre ich als Macher solcher Studie auch überzeugt, und würde das behaupten.
Aber wenn man wie Sie glaubt mehr Ahnung zu haben als Fachwissenschaftler,
Da ich die Insekten natürlich selbst nicht besser zählen kann, bleibt mir, die behaupteten Ergebnisse, und insbesondere deren Interpretation, auf Glaubwürdigkeit zu überprüfen.

Wer "Fachwissenschaftlern" blind glaubt, läuft Gefahr, auf Fake-News hereinzufallen.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17228
Registriert: Di 3. Jun 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Umetarek »

Maikel hat geschrieben:(20 Oct 2017, 13:58)
Da ich die Insekten natürlich selbst nicht besser zählen kann, bleibt mir, die behaupteten Ergebnisse, und insbesondere deren Interpretation, auf Glaubwürdigkeit zu überprüfen.

Wer "Fachwissenschaftlern" blind glaubt, läuft Gefahr, auf Fake-News hereinzufallen.
Laß es mich so sagen, in meiner Jugend mußte man deutlich häufiger die Windschutzscheibe säubern und die Autos waren langsamer, reicht das, oder sind das auch Fake-News? Mal davon abgesehen, dass die einzige Amsel, die ich dieses Jahr in meinem Garten gesehen habe, die war, die an meiner Terrassentür verendet ist :|
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Ich hab diesen Sommer alles in allem zwei Marienkäfer gesehen, trotz jeder Menge Blattläuse
Und so Wiesen wie früher, wo bei jedem Schritt 5-6 Grashüpfer aufspringen und alle paar Meter ein Ameisenhaufen ist, fand ich nur im Sommerurlaub in den Bayrischen Alpen
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Von daher:
Klimawandel - geschenkt
Wenn man Schwarzwald in die Rheinebene umzieht, hat man auch 5 Grad höhere Jahresdurchschnittstemperatur. Darauf kann man (und Natur) sich einstellen.

Aber wenn die Insekten verschwinden, sind die Folgen völlig unkalkulierbar.
Weil es eben zu wenig erforscht ist. Und das Forschungsbudget für einen neuen Kosmetikartikel oder Waschmittel bislang unter Garantie viel höher ist als jenes für die Ökologie der Krabbeltiere unserer Umwelt.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
KarlRanseier

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von KarlRanseier »

frems hat geschrieben:(01 Aug 2017, 17:45)

http://www.faz.net/aktuell/wissen/insek ... 11642.html

Was meint denn die werte Userschaft? Fragwürdige Methodik der "Hobbyforscher"? Positiver Nebeneffekt, wenn weniger Mücken und Falter den Nerv rauben? Katastrophale Entwicklung für unser Ökosystem?

Wenn die Bienen aussterben, dann ist es mit den Menschen auch schnell vorbei. Damit dürften wir mit Abstand die dümmste Spezies sein, die jemals die Erde bevölkerte. Wir zerstören unsere eigenen Lebensgrundlagen, weil das "ökonomisch" ist. Ein höheres Maß an Dummheit ist gar nicht vorstellbar.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52731
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki hat geschrieben:(20 Oct 2017, 16:14)

Ich hab diesen Sommer alles in allem zwei Marienkäfer gesehen, trotz jeder Menge Blattläuse
Und so Wiesen wie früher, wo bei jedem Schritt 5-6 Grashüpfer aufspringen und alle paar Meter ein Ameisenhaufen ist, fand ich nur im Sommerurlaub in den Bayrischen Alpen

Das alles finde ich nach wie vor reichlich in meinem Garten im bayerischen Voralpenland. In Hessen war es schon ein Ereignis, wenn mal alle Jubeljahre ein Falter durch den Garten flog. Während hier die Herbstastern vor Bienen nur so wimmeln, konnte ich in Hessen allenfalls mit dem Strauchbasilikum ein paar Bienen anlocken. Auch Nachtfalter, die hier bereits kurz vor der einsetzenden Dämmerung zu beobachten sind, oder später Glühwürmchen, fehlten im hessischen Garten. Ameisen hatte ich an beiden Orten, die sind unverwüstlich.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Olympus
Beiträge: 1301
Registriert: So 16. Jul 2017, 10:03

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

KarlRanseier hat geschrieben:(20 Oct 2017, 16:45)

Wenn die Bienen aussterben, dann ist es mit den Menschen auch schnell vorbei. Damit dürften wir mit Abstand die dümmste Spezies sein, die jemals die Erde bevölkerte. Wir zerstören unsere eigenen Lebensgrundlagen, weil das "ökonomisch" ist. Ein höheres Maß an Dummheit ist gar nicht vorstellbar.
Hätte man irgendwie auch früher drauf kommen können. Als könne man sich nicht denken, das es Folgen hat tonnenweise Gift in die Landschaft zu schütten. Alles voll zu düngen und jede wilde Wiese in ein Acker oder Weide umzubauen.
Hauptsache der Discounter platzt aus allen Nähten.

Doch was jetzt tun? Es muss sofort und massiv gehandelt werden. Einen richtigen Plan hat man nicht und es würde sehr viel Geld kosten.

Da der Mensch erlangtes nicht freiwillig hergeben kann.
Betoniert man einfach noch mehr Flächen zu, leert noch mehr Gift auf die Wiesen und sagt sich "Irgendwann werden wir schon eine Lösung finden!"

2-3 neue kleine Schutzgebiete, Thema erledigt und plötzlich bleiben die Discounter leer. Nur ist es dann zu spät für Lösungen!!
KarlRanseier

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von KarlRanseier »

Olympus hat geschrieben:(20 Oct 2017, 17:02)

Hätte man irgendwie auch früher drauf kommen können. Als könne man sich nicht denken, das es Folgen hat tonnenweise Gift in die Landschaft zu schütten. Alles voll zu düngen und jede wilde Wiese in ein Acker oder Weide umzubauen.
Hauptsache der Discounter platzt aus allen Nähten.

Doch was jetzt tun? Es muss sofort und massiv gehandelt werden. Einen richtigen Plan hat man nicht und es würde sehr viel Geld kosten.

Da der Mensch erlangtes nicht freiwillig hergeben kann.
Betoniert man einfach noch mehr Flächen zu, leert noch mehr Gift auf die Wiesen und sagt sich "Irgendwann werden wir schon eine Lösung finden!"

2-3 neue kleine Schutzgebiete, Thema erledigt und plötzlich bleiben die Discounter leer. Nur ist es dann zu spät für Lösungen!!

Wer eine vernünftige Reaktion fordert, dem erzählt man grundsätzlich etwas von "Arbeitsplätzen".
Setzt man weniger Gifte in der Landwirtschaft ein, "gefährdet es Arbeitsplätze" in der Chemieindustrie.
Will man den Schadstoffausstoß der Autos verringern, "gefährdet es Arbeitsplätze in der Autoindustrie".
Auch der Atomausstieg "gefährdete Arbeitsplätze", insbesondere auch bei Onkologen sowie Friedhofsgärtnern.

JEDE NEUERUNG GEFÄHRDET ARBEITSPLÄTZE. Man darf aber hoffen, dass die Wirtschaftshandlanger in der Politik eines Tages erkennen, dass es nicht nur um Profite bzw. Arbeitsplätze geht, denn wir haben uns weitaus größere und drängendere Probleme geschaffen, deren Lösung bzw. Verringerung keinen Aufschub mehr duldet.
Maikel
Beiträge: 1259
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Maikel »

Umetarek hat geschrieben:(20 Oct 2017, 16:01)
Laß es mich so sagen, in meiner Jugend mußte man deutlich häufiger die Windschutzscheibe säubern und die Autos waren langsamer, reicht das,
Nein, deine Beobachtung ist lediglich ein Indiz; sie reicht nicht als Nachweis dafür, daß es heute weniger Insekten gibt.

Weitere mögliche Erklärungen für deine Beobachtung:
1. Es sind heutzutage viel mehr Autos als früher unterwegs. Bei gleichgebliebener Anzahl der Insekten verteilen sich diese ggf. auf viel mehr Windschutzscheiben, so daß die einzelne weniger abbekommt
2. Die Insekten haben gelernt, die Autostraßen zu meiden oder höher zu fliegen. Das ist heutzutage wohl einfacher, weil es meist einen steten Strom an Autos gibt.
3. Die Autos sind heutzutage viel "windschnittiger", der Luftstrom mit den Insekten trifft also weniger die Autos, sondern wird darüber hinweggeführt.
4. Früher war man bzgl. seines Autos penibler, hat mehr für Sauberkeit gesorgt und sich nicht so sehr auf die nächste Fahrt durch die Waschanlage verlassen. Vielleicht waren früher auch die Reinigungszusätze für Waschanlage, wenn sie denn genutzt wurden, weniger effektiv.

An meinem Auto habe ich übrigens, trotz Waschanlage, noch jede Mengen Insektenspuren, obwohl ich im Sommer wenig gefahren bin.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Maikel
Beiträge: 1259
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Maikel »

Quatschki hat geschrieben:(20 Oct 2017, 16:14)Ich hab diesen Sommer alles in allem zwei Marienkäfer gesehen
Marienkäfer habe ich auch in diesem Herbst wieder jede Menge an meinen sonnenverwöhnten Fenstern, um die Fenster herum in diversen Nischen, und dann auch in der Wohnung.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17228
Registriert: Di 3. Jun 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Umetarek »

Maikel hat geschrieben:(20 Oct 2017, 18:23)

Nein, deine Beobachtung ist lediglich ein Indiz; sie reicht nicht als Nachweis dafür, daß es heute weniger Insekten gibt.

Weitere mögliche Erklärungen für deine Beobachtung:
1. Es sind heutzutage viel mehr Autos als früher unterwegs. Bei gleichgebliebener Anzahl der Insekten verteilen sich diese ggf. auf viel mehr Windschutzscheiben, so daß die einzelne weniger abbekommt
2. Die Insekten haben gelernt, die Autostraßen zu meiden oder höher zu fliegen. Das ist heutzutage wohl einfacher, weil es meist einen steten Strom an Autos gibt.
3. Die Autos sind heutzutage viel "windschnittiger", der Luftstrom mit den Insekten trifft also weniger die Autos, sondern wird darüber hinweggeführt.
4. Früher war man bzgl. seines Autos penibler, hat mehr für Sauberkeit gesorgt und sich nicht so sehr auf die nächste Fahrt durch die Waschanlage verlassen. Vielleicht waren früher auch die Reinigungszusätze für Waschanlage, wenn sie denn genutzt wurden, weniger effektiv.

An meinem Auto habe ich übrigens, trotz Waschanlage, noch jede Mengen Insektenspuren, obwohl ich im Sommer wenig gefahren bin.
Wie alt bist du, wenn ich fragen darf?
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

Die Geschichte mit den deutlich weniger zerklatschten Insekten an der Autofront fällt so gut wie allen auf die schon länger Auto fahren.
In den Neunzigern hatte man nach langen Autofahrten im Sommer regelmässig die Insekten wegzuputzen. Mittlerweile muss man fast gar nicht mehr putzen.

Und die Autofahrer bewegen sich nicht in Naturschutzgebieten. Aber selbst der Hinweis wäre gar nicht nötig, die Studie die im TAZ-Artikel erwähnt wird ist ja repräsentativ für ganz Deutschland. Wer wissenschaftliche Belege leugnen will kann es ja leugnen. Er kann auch wirre Gedanken konstruieren die hinten und vorne nicht zusammen passen und mit der Realität nichts zu tun haben. Der hat halt dann keine Basis für eine Meinung.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Boracay
Beiträge: 3976
Registriert: So 30. Dez 2012, 23:26

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boracay »

Erinnert mich sehr an das Waldsterben diese Diskussion hier.

Wie damals der Spiegel Titelte: "Wir stehen vor einem ökologischen Hiroshima. "

Mit der Realität hatte dies nichts zu tun.
KarlRanseier

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von KarlRanseier »

Boracay hat geschrieben:(20 Oct 2017, 22:50)

Erinnert mich sehr an das Waldsterben diese Diskussion hier.

Wie damals der Spiegel Titelte: "Wir stehen vor einem ökologischen Hiroshima. "

Mit der Realität hatte dies nichts zu tun.

In den 1980er Jahren hat man sehr viel getan, um das Waldsterben zu stoppen. Den Kopf in den Sand zu stecken und die Probleme einfach zu ignorieren mag zwar für den Moment eine hervorragende Strategie sein, denn Probleme, die man nicht erkennt, belasten einen auch nicht. Aber soetwas rächt sich in der Zukunft sehr bitter.

Der große deutsche Philosoph Lothar Matthäus sagte einst: "Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um Sand in den Kopf zu stecken!" Recht hat der Mann.
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Bielefeld09 »

Nur Untergang rufen, das hilft aber auch nicht.
Im nächsten Jahr lassen wir eben Flächen wachsen
und blühen.
Da sind wir Stadtmenschen eben in der Verantwortung.
So ist das eben!
O.K.
Wie einfach ist das eben?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Olympus
Beiträge: 1301
Registriert: So 16. Jul 2017, 10:03

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

Bielefeld09 hat geschrieben:(21 Oct 2017, 02:48)

Nur Untergang rufen, das hilft aber auch nicht.
Im nächsten Jahr lassen wir eben Flächen wachsen
und blühen.
Da sind wir Stadtmenschen eben in der Verantwortung.
So ist das eben!
O.K.
Wie einfach ist das eben?
In den Städten gibt es mittlerweile mehr Insekten als auf Wiesen. Die helfen aber für Getreide auf dem Land nicht.
Wir nutzen Gifte die nicht nur Schädlinge killt. Selbst wenn wir solche Gifte hätten, fehlt der Schädling wieder einem anderem Insekt, dieses einem anderem, dieses wiederum einem Vogel.
Es ist ein absiffen der gesamten Bioversität.
Eines führt zum nächsten. Man kann sagen "toll die Kuh auf der Weide sieht toll aus", diese ist bis zur Schlachtung aber Grasfresser, welches wiederum Insekten nicht nährt, ohne diesem wiederum kein Zusatzfutter, die die Kuh wiederum braucht. Somit verschwindet sie letztlich auch.

Man nennt es auch Artensterben und dieses läuft in Zeit und Ablauf ähnlich wie das letzte vor 65 Millionen Jahren ab.

Dummerweise nicht erst in 100, oder 1000 Jahren.
Wir sind schon mittendrin.

Mann muss dringend wieder Flächen zurück geben, Wiesen, Wälder und diese Natur sein lassen. Flüsse rückbauen und zuletzt auch weniger Straßen (weiss man nicht genau inwieweit diese wirklich schaden).
Weniger Dünger und am besten keine Pestizide.

Ein richtig herber finanzieller und wirtschaftlicher Verlust.

Es müsste allerdings so massiv angegangen werden, das man erkennen wird, das der Mensch, der im nationalen weltweiten Machtkampf steckt, scheitern wird. Natürlich auch wegen "Ich werde niemals satt genug".
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Bielefeld09 »

Ja, das ist so.
Wir haben zu reden.
Wir haben zu sprechen.
Was ist daran verkehrt?
Weltweit!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Boracay
Beiträge: 3976
Registriert: So 30. Dez 2012, 23:26

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boracay »

Cat with a whip hat geschrieben:(20 Oct 2017, 20:07)

Die Geschichte mit den deutlich weniger zerklatschten Insekten an der Autofront fällt so gut wie allen auf die schon länger Auto fahren.
Dafür gibt es eine simple Erklärung die du auch auf Wikipedia unter "Insektensterben" findest. Viel viel bessere Aerodynamik.

Auch sonst ein interessanter Artikel, der auch die Wertlosigkeit dieser "Studie" erklärt. Von Problemen mit Bestäubung kann ich als Landwirt übrigens nichts berichten, in Gegenteil, die Imkerei boomt. Jede Woche fragt ein Stadtbewohner an ob er nicht seine Kästen bei mir aufstellen darf....
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Bielefeld09 hat geschrieben:(21 Oct 2017, 02:48)

Nur Untergang rufen, das hilft aber auch nicht.
Im nächsten Jahr lassen wir eben Flächen wachsen
und blühen.
Da sind wir Stadtmenschen eben in der Verantwortung.
So ist das eben!
O.K.
Wie einfach ist das eben?
Das müßte eine Kampagne gestartet werden. So wie gegen das Rauchen!
Es sind ja vor allem öffentliche und gewerbliche Freiflächen, Grünstreifen und Böschungen, die aufgrund einer zweifelhaften Ästhetik und Ordnungsliebe permanent auf biologisch fast totem Kurzrasenniveau gehalten werden, während jetzt dort schon wieder die Laubsauger unterwegs sind...
Maikel
Beiträge: 1259
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Maikel »

Cat with a whip hat geschrieben:(20 Oct 2017, 20:07) die Studie die im TAZ-Artikel erwähnt wird ist ja repräsentativ für ganz Deutschland.
Da lese ich anderes, auch zu dieser Studie (https://www.heise.de/tp/features/Vogel- ... 66377.html:
"Die Fallen waren in 63 unterschiedlichen (Natur-)Schutzgebieten in Nordrhein-Westfalen (57), Rheinland-Pfalz (1) und Brandenburg (5) aufgestellt."
Fast alle Fallen standen also in einem einzigen Bundesland, NRW. Das kann nicht repräsentativ für ganz D sein.

außerdem heißt es dort:
"Die in standardisierten Malaise-Fallen aufgefangenen Insekten wurden im Durchschnitt jeden elften Tag eingesammelt. Wichtig ist, dass in 39 Standorten nur in einem Jahr gesammelt wurde, bei 20 Standorten in zwei Jahren, in 5 Standorten während drei Jahren und in einem Standort vier Jahre lang.
Die Studie verfolgte also nicht die Entwicklung des Bestands von Insekten an 63 Standorten über 27 Jahre lang, in dem sie Jahr für Jahr die Anzahl der an den immer selben Standorten gefangenen Insekten miteinander verglich.
"
Wer wissenschaftliche Belege leugnen will kann es ja leugnen.
Soweit es wissenschaftliche Belege sind, gibt es nix zu leugnen.
Ich hinterfrage kritisch die Interpretation von Indizien. Auch wenn diese mit wissenschaftlichen Methoden ermittelt wurden, bleiben es Indizien.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

Boracay hat geschrieben:(21 Oct 2017, 08:04)

Dafür gibt es eine simple Erklärung die du auch auf Wikipedia unter "Insektensterben" findest. Viel viel bessere Aerodynamik.
Meine Autos die ich fahre haben keine viel bessere Aeordynamik. Und trotzdem ist der Befund da.
Es gibt auch noch andere Erklärungen wie selektive Wahrnehmung. Ich könnte mich mich nur selektiv an die jahre in denen es viele Inbsekten gab erinnern weil mir das als lästig und über Putzaktionen in Erinnerung blieb und mir blieben die Jahre weniger in Erinnerung in denen ich kaum Insekten wegzuputzen hatte. So funktioniert das mit unserer trügerischen Wahrnehmung.

Daher ist der Hinweis mit den Fliegen auf den Autos auch kein wissenschaftlicher Beleg und auch gar nicht nötig.


DENN: ->>> Es ist davon unabhängig flächeendeckend der Insektenschwund belegt. Und zwar über lange Zeitreihen hinweg mit standardisierten Methoden.

Dieser gewichtige und entscheidende Umstand Ist aber Zeitgenossen die sich nicht für Wissenschaft interessieren nicht so wichtig. Die meinen dass ihre ideologische Meinung stärker wiegt als wissenschaftlich gesichertes Wissen. Die findet man dann meisstens auch bei Verschwörungstheoretischen Zirkeln, Klimawandelleugnern, Trumpwählern und Pegidaspazierern wieder.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Welfenprinz »

Cat with a whip hat geschrieben:(21 Oct 2017, 09:42)



Daher ist der Hinweis mit den Fliegen auf den Autos auch kein wissenschaftlicher Beleg und auch gar nicht nötig.


,

Danke. ;)
Es gibt ja auch Leute,die auf grund ihrer individuellen Wahrnehmung gesichert davon ausgehen ,dass Deutschland in Kriminalität und Islamisierung versinkt.
Das ist das Niveau der Autoscheibe,sollte sich jeder mal vor Augen halten.

So,jetzt mal was anderes. ;)
Die landwirtschaftliche Nutzfläche ist im Untersuchungszeitraum von ca 20 Mio ha auf 15 Mio ha gesunken,ca 25%. Mehr geworden sind Siedlungs-und Gewerbeflächen und Verkehr. Und wir haben soviel Naturschutzflächen wie noch nie.

Wo sollte man also bei der Ursachenforschung ansetzen? ;)
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

Maikel hat geschrieben:(21 Oct 2017, 09:26)

Da lese ich anderes,
Klar, sie zitieren nur Teilweise die halbe Aussage des Heise-Artikels. Dass der Heise-Artikel sehr wohl im nächsten Absatz von einen Ganzzeitmonitoring spricht, das haben sie wegfallen lassen damit sie ihr albernes Lügenmärchen aufrechterhalten können.

Ausserdem ist der von ihnen zitierte Teil mit dem sie die Aussagekraft der Studie meinen anzweifeln zu können falsch. Denn es wurde auch an gleichen Standorten Messungen mit Zeitstpannen von 20 Jahren getätigt.

So kanns gehen wenn man wie sie Lügner darauf angewiesen ist selektiv Halbwahrheiten heruaszupicken um die vorgefasste Meinung scheinbar zu "belegen".

Agrarökologe Prof. Tscharntke heute im Interview der FAZ
FAZ: Die Insekten in deutschen Schutzgebieten sind seit 1990 rund 75 Prozent weniger geworden. Für wie bedeutend halten Sie die Studie, die dies zutage brachte?

Tscharntke: Für sehr bedeutend. Sie ist viel umfangreicher als vorherige Studien. Und sie dokumentiert für mehrere Gebiete auch Messungen am selben Ort, die rund 20 Jahre auseinander liegen. Diskussionen über das Insektensterben gibt es zwar schon länger, aber die Behauptung war statistisch nicht haltbar.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a ... ageIndex_0
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Sa 21. Okt 2017, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
yogi61
Beiträge: 58351
Registriert: So 1. Jun 2008, 11:00
user title: Jugendbeauftragter
Wohnort: Bierstadt von Welt

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von yogi61 »

Weniger Fliegen auf den Windschutzscheiben bedeute auch Einbussen für die Betreiber von Waschanlagen. Aber es stimmt schon, ich meine subjektiv auch wahrzunehemn, dass es weniger Insekten gibt. Ich hatte mir Ende Mai bei Woolworth eine neue Elektro-Klatsche besorgt, die kam auf dem Balkon kaum zum Einsatz. Als ich von der angeblich bevorstehenden Mückenplage gehört habe, habe ich höchst selbst ein Vergasungsmittel aus Chrysanthemumsäure für den Elektroverdampfer hergestellt, aber die Mücken kamen irgendwie nicht. Vielleicht kann ich das im nächsten Jahr testen.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

Hier nochmal das Interview mit Professor Teja Tscharntke in der FAZ mit den interessanten Auszügen:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a ... ageIndex_0

Wie schädlich ist die Landwirtschaft für die Insekten?

Die Studie bezieht sich zwar nur auf Schutzgebiete und ist bezüglich der Ursachen zurückhaltend. Aber Schutzgebiete sind nicht losgelöst vom Umfeld. Viele Arten fliegen raus in die umgebenden Agrarlandschaften und nutzen deren Ressourcen als Futter. Das Problem ist die zunehmende Vorherrschaft von Monokulturen, wir sprechen von ausgeräumten Landschaften, in denen Landschaftselemente wie Brachen, Hecken oder breite Feldränder fehlen. Stattdessen werden Mais-, Raps- oder Weizenfelder immer größer.
Wieso schwinden die Insektenbestände ausgerechnet in den Schutzgebieten?

Die einzige plausible Erklärung, die mir einfällt, ist der landwirtschaftliche Strukturwandel. Und zwar deshalb: Nach extremen Wetterereignissen wie langem Frost oder Hitzeperioden können die Populationen von Insekten sehr klein werden. Es gibt entsprechend große Schwankungen. Danach braucht es eine Wiederbesiedelung von außen. Unsere Naturschutzgebiete liegen aber oft wie Inseln inmitten ausgeräumter Landschaften, so dass von außen keine Wiederbesiedlung stattfindet. In einer solchen Situation herrschen die Aussterbungsprozesse vor.
Und warum genau sind die Ackerflächen so artenarm geworden?

Es gibt eigentlich 270 Ackerpflanzenarten bei uns, faktisch findet man nur noch ein Dutzend auf einem Acker. Darunter sind viele, die resistent sind gegen Herbizide, etwa der Ackerfuchsschwanz. Die Überdüngung mit Stickstoff führt zu einer Verringerung der Pflanzenvielfalt. Es setzen sich wenige, besonders konkurrenzfähige Arten durch, was vor allem auf den stark überdüngten Wiesen und Weiden auffällt. Sie bestehen nur noch aus 10 bis 15 Pflanzenarten pro Hektar, dabei könnten es Dutzende sein. Die Überdüngung hat dramatische Folgen für Böden, Luft, Wasser – auf 70 bis 320 Milliarden Euro im Jahr schätzt die EU die Folgekosten der Stickstoffverluste in Europa.
Steht Glyphosat auch im Zusammenhang mit dem Insektensterben?

Dieses Herbizid wird in großem Stil eingesetzt und trägt zu dem starken Rückgang von Pflanzenarten bei. Da der Insektenreichtum auf eine vielfältige Pflanzenwelt angewiesen ist, trägt Glyphosat auch zum Rückgang der Insekten bei.
Und die Neonikotinoide?

Ja. Sie töten Insekten sehr effektiv, verändern aber auch deren Verhalten. Es gibt viele Beispiele: Die Bestäubungsleistung der Bienen geht zurück, Honigbienen finden ihre Völker nicht mehr, Hummeln zeugen weniger Königinnen für das kommende Jahr, Blattkäfer finden keine Partner mehr
Welche Rolle spielt der Strukturwandel, die immer größeren Felder?

Der Pflug spielt eine Rolle, die immer größeren Felder, die Beseitigung aller störenden Randstrukturen. Wir haben in einer Studie Niedersachsen, wo die Äcker 3 Hektar groß sind im Schnitt, verglichen mit Thüringen, wo sie 20 Hektar groß sind. Das Ergebnis: Kleine Felder fördern die Artenvielfalt genauso stark wie bei einer Umstellung von konventioneller auf organische Bewirtschaftung.
Es gibt doch seit Jahren das Greening – EU-Vorgaben für Randstreifen?

Das wurde auf Druck der Bauernverbände so stark aufgeweicht, dass von der eigentlichen Idee der Feldrandstreifen und anderer ökologischer Vorrangflächen auf 5 Prozent der Landwirtschaft kaum etwas geblieben ist. Die Bauern dürfen Zwischenfrüchte wie Senf als Greening-Maßnahme angeben, und man darf dort Pestizide sprühen.
Welche Rolle spielt der zunehmende Energiepflanzenanbau für die Stromerzeugung, vor allem der von Mais?

Maiskulturen sind sehr artenarm und besonders unwirtlich.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Welfenprinz »

Du hast selber die drei links zur Lichtverschmutzung gesetzt.
Kannst du diese Aussage
“Die einzige plausible Erklärung, die mir einfällt, ist der landwirtschaftliche Strukturwandel.“

unreflektiert stehen lassen?

Die von dir zitierten Aussagen sind nicht falsch,besonders die Grossräumigkeit der Nutzflächen betreffend.
Aber ist das Phänomen “Insektensterben“ damit erklärbar?

Wer überprüft eigentlich Konzeption und Anlage des Naturschutzes?
Gibt es niemanden zu denken,dass in allen NSGs der Rückgang so drastisch ausfällt??
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

Welfenprinz hat geschrieben:(21 Oct 2017, 10:48)

Du hast selber die drei links zur Lichtverschmutzung gesetzt.
Kannst du diese Aussage
“Die einzige plausible Erklärung, die mir einfällt, ist der landwirtschaftliche Strukturwandel.“

unreflektiert stehen lassen?

Die von dir zitierten Aussagen sind nicht falsch,besonders die Grossräumigkeit der Nutzflächen betreffend.
Aber ist das Phänomen “Insektensterben“ damit erklärbar?

Wer überprüft eigentlich Konzeption und Anlage des Naturschutzes?
Gibt es niemanden zu denken,dass in allen NSGs der Rückgang so drastisch ausfällt??
Möglicherweise ist sie ihm nicht eingefallen oder er erachtet sie für die Erklärung des Gesamtphänomens als nicht hinreichend oder bedeutsam genug. Müssen sie ihn selbst fragen. Jedenfalls wird Lichtverschmutzung als Teilursache diskutiert.

Doch, es gibt ja vielen Leuten zu denken dass der Insektenschwund so drastisch ausfällt. Nur eben nicht allen. Diejenigen die derzeit davon am meisten als Verursacher unter Verdacht stehen möchten, wie zu erwarten war, wenig davon wissen.

Derzeit ist die Landwirtschaft als Hauptverursacher neben anderen mit guten Begründungen im Visier. Gefällt deren Lobbyisten natürlich nicht. Die rufen derzeit nach weiteren Studien um die Sache wegzuwischen.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Welfenprinz »

Was nicht gefällt, ist die Alleinschuldzuschreibung für etwas,das alle angeht. ;)

Mein Verweis auf die Flächennutzung in Deutschland war nicht zum reinwaschen gedacht.
Die Diskussion,auch bei anderen Themen,ist teilweise absurd,wenn dem im Umfang sinkenden Einflussfaktor steigende Wirkung zugeschrieben wird.

Im Drumherum um die ersten Veröffentlichungen im Juli hab ich gelesen,dass “Insekten zählen“ in der Forschung tatsächlich ein wenig existentes Feld ist(tatsächlich wohl auch wegen der Schwierigkeiten der Durchführung). Deswegen stösst die Arbeit der Krefelder Hobbyentomologen auch auf solches Interesse .
Man muss also auch konstatieren,dass sowohl bei der Erfassung als auch bei der Ursachenforschung die Unklarheit überwiegt(Autofrontschutzscheibenforscher mal ausgenommen).
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Cat with a whip hat geschrieben:Die Geschichte mit den deutlich weniger zerklatschten Insekten an der Autofront fällt so gut wie allen auf die schon länger Auto fahren.
In den Neunzigern hatte man nach langen Autofahrten im Sommer regelmässig die Insekten wegzuputzen. Mittlerweile muss man fast gar nicht mehr putzen.

Und die Autofahrer bewegen sich nicht in Naturschutzgebieten. Aber selbst der Hinweis wäre gar nicht nötig, die Studie die im TAZ-Artikel erwähnt wird ist ja repräsentativ für ganz Deutschland. Wer wissenschaftliche Belege leugnen will kann es ja leugnen. Er kann auch wirre Gedanken konstruieren die hinten und vorne nicht zusammen passen und mit der Realität nichts zu tun haben. Der hat halt dann keine Basis für eine Meinung.
Wer das bestreitet, mag ja in einer der wenigen Enklaven leben, die aus bestimmten Gründen von einem flächendeckenden Phänomen ausgenommen scheinen.

Mein Führerschein stammt von 1967 - ist also 50 Jahre alt und wurde die meiste Zeit "wohlgenutzt" - einige Jahre davon im Ausland - "Irak", Saudi Arabien, Oman und südliches Afrika.

Nun könnte ich eines der Länder und das dortige Insektensterben auf meinen Windschutzscheiben und sonstigen Karosserieteilen zum "Weltmaßstab" machen. Welch ein Unsinn ! Ja, in manchen Gegenden gab es deutlich weniger Insekten. Etwas, was sich sehr einfach mit den Örtlichkeiten (gern auch wissenschaftlich nachprüfbar) erklären lässt.

Fakt ist, in D hat dieses Phänomen radikal abgenommen. Gestern bei einer (2mal) ca. halbstündigen Fahrt durch einen Teil des Rheingaus, habe ich kein einziges Insekt auf meiner Scheibe vorgefunden. Das die noch vorhandenen von anderen Fahrzeugen "zu meinem Vorteil" weggekillt wurden, ist als Argument an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.

Nun eine einzige Ausfahrt aus Beweis - wäre mindestens so blödsinnig. Doch außer den Spuren unseres lokalen Marders, der über meine Scheibe turnt, habe ich wenig zu reinigen. Obwohl ich mich bei allen Fahrten meist im ländlichen Raum bewege. Teilweise entlang von Naturschutzgebieten - unterschiedlich geschützten Rheinauen. Logisch, dabei bewege ich mich innerhalb von landwirtschaftlich genutzten Flächen - vom pflanzlichen Standpunkt her, in unterschiedlichen, flächendeckenden Monokulturen. Die über die Jahre die meisten "Inseln" mit "Wildwuchs" (kleine Gehölze) wurden mehr oder weniger gezielt beseitigt. Durchaus aus Sicht der Landwirte verständlich, Laubfall und Beschattung tragen nicht eben zu "homogenen" Ernteergebnissen bei. Inzwischen werden gezielt solche Gehölze geschützt. Womöglich eine zu späte Erkenntnis. Der minimale Flickenteppich - zwischen modernen Anbaumethoden - bringt offensichtlich keinen Erfolg in Hinsicht von Biodiversität.

Wer nur EINEN Aspekt herausgreift, wird immer jemanden finden, der "berechtigte Zweifel" anführt. Die "Wirkkette" besteht aber aus unterschiedlichen Formen der Beeinträchtigung. Diese "Suppe" mit unterschiedlichen Ingredienzen zeigt aber dennoch, es gibt einen sehr dramatischen Rückgang von Insekten aller Art. Bleibt für die "Gesundbeter" unter uns, nur noch das übliche Mittel, diese Befunde anzugreifen oder als für "nicht wissenschaftlich" zu erklären. Meist ohne die geringsten Kenntnisse wissenschaftlicher Methodik. Einfach mal so - "relative Wahrheiten" eben.

Dabei könnte man gerade aus erfolgreichen Veränderungen lernen. Leider nutzen einige gerade diese Aspekte als "Argument". Darunter das gern genommene - der Wald müsse inzwischen ja tot sein, hätte das Waldsterben tatsächlich stattgefunden. Eine sowohl dumme und zugleich perfide Methode eine geglückte Maßnahme - deren Notwendigkeit genau diese "Spezialisten" zuvor vehement abgestritten hatten - hat diese Katastrophe erfolgreich eingedämmt (erledigt ist das Problem immer noch nicht). Ich kann mich noch sehr gut an die "Luft" in einer rheinischen Doppelstadt meiner Jugend erinnern. Chinesische Verhältnisse - lediglich die Zusammensetzung aller Chemikalien war anders. Nun inzwischen ist die sichtbare Verschmutzung verschwunden. Dank einer Gesetzgebung, die Mindeststandards festgelegt hat.

Wie bei allen "kostenpflichtigen Maßnahmen" gilt der Wirtschaftlichkeit die größte Aufmerksamkeit. Das Menetekel "die Wirtschaft könne Schaden nehmen" verhindert eine wirkliches "Anpacken" von Missständen. Gerade soviel, dass die schädliche Wirkung möglichst "unsichtbar" wird, ist die Devise.

Leider entgeht so niemand dem Zusammenwirken von unterschiedlichsten Vorgängen. Der Versuch EINEN Feind, EINE Substanz, EINE Methode als DIE Verantwortliche zu erklären, verhindert die Erkenntnis, es handelt sich um das Resultat von sich gegenseitig verstärkenden Fehlhandlungen. Wichtigster Aspekt - u.U. nicht mehr "heilbar", weil ein (oder mehre) "Umkipp-Punkt(e)" (tipping point) bereits unerkannt überschritten wurde. Die fatale Chance, das dies gleich mehrfach auf unterschiedlichen Gebieten der Fall ist, zeigt u.a. dieser nichtmehr wegzudiskutierende Rückgang von Tieren aller Art und nun der Rückgang von Insekten die ganz sicher ein "Marker" für den Zustand der belebten Umwelt sind.

Mit größter "Freigiebigkeit" entlässt Homo sapiens von ihm geschaffene Substanzen - meist Gifte aller Art. Was bei solchen Studien plötzlich eine riesige Rolle spielt - sie seien "unwissenschaftlich" - "methodisch zweifelhaft bis falsch" - spielt bei der Ausbringung von menschengemachten Substanzen keinerlei Rolle. Wenn überhaupt davor geprüft, dann in einem vergleichsweise geringem, lokal begrenztem Umfang - genau dies, wird später den Methoden der Schadensfeststellung angelastet. Geht es noch perverser :?:

Bei bestimmten wissenschaftlichen Untersuchungen z.B. in der Forensik, versucht man "fremde Einflüsse" strickt zu vermeiden, weil eine Interaktion mir solchen Einflüssen das Ergebnis verfälscht oder völlig unbrauchbar machen würde. Umgekehrt, im Konglomerat "Umwelt" die inzwischen neben den natürlichen Einflüssen, sehr erheblichen menschenverursachten "Einflüssen" ausgesetzt ist, soll EIN Grund gefunden werden, der mit Rücksicht auf "wirtschaftliche Zusammenhänge" kostengünstig beseitigt oder eigentlich nur überdeckt werden soll :?:

Wie erfolgreich aus jeder Sicht - die des Laien - die der beteiligten Wissenschaften - kann ein solches Vorgehen sein :?: Man muss schon bar jeden Verstandes sein, von solch einer Vorgehensweise Erfolg zu erwarten. Faktisch schieben wir das Überleben unseres Spezies immer gerade soviel in die Zukunft, dass die heute lebenden Menschen "irgendwie davon unbelästigt scheinen". Die Rechnung wird von unseren Enkeln bezahlt werden. Nun nicht überall auf der Welt ist das so. "Einige" Milliarden zahlen bereits Heute dafür. Doch solange wir hier nur weniger Insektenleichen auf der Windschutzscheibe vorfinden, ist unsere Welt vollkommen in Ordnung :?: Ist das so :?: Wie blöd oder schlimmer, wie selektiv muss jemand denken, um zu solchen "schönen Ergebnissen" zu gelangen :?:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Antworten