Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

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Tom Bombadil
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Boraiel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:14)

Tja, also überlassen wir die einfach sich selbst...
Tja, das tun wir aber nicht, wir greifen massiv in die Natur ein.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Boraiel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:14)

Tja, also überlassen wir die einfach sich selbst und schauen was passiert.
Machen wir ja nicht, wenn wir überall Neonikotinoide hinsprühen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Ebiker »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:12)

Dass Ökosysteme nicht partikular, sondern vernetzt zu betrachten sind, ist dir klar? Viele Insekten sind Futter für andere Tiere, z.B. Vögel. Ich mein, du kannst dich ja gerne in einem Betonklotz setzen und Abgase atmen, ich spaziere lieber durch einen Wald, in dem die Vögel singen, die Schmetterlinge schmettern und die Bienen brummen.
Geht mir genau so, gerade der Rückgang bei Schmetterlingen ist mir aufgefallen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boraiel »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:12)

Dass Ökosysteme nicht partikular, sondern vernetzt zu betrachten sind, ist dir klar? Viele Insekten sind Futter für andere Tiere, z.B. Vögel. Ich mein, du kannst dich ja gerne in einem Betonklotz setzen und Abgase atmen, ich spaziere lieber durch einen Wald, in dem die Vögel singen, die Schmetterlinge schmettern und die Bienen brummen.
Ich sehe lieber den Acker, auf den der Mensch Getreide anbaut und für Ordnung sorgt, anstatt das das Sumpfgebiet wo alles mögliche kreucht und fleucht. Der Mensch ist immer aufgerufen in seinem Interesse (nicht im Interesse der Waldspitzmauleule und der gemeinen Wespe) aktiv in die Umwelt einzugreifen und diese zu umgestalten. Doing that leads to success. :thumbup:
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boraiel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:15)

Tja, das tun wir aber nicht, wir greifen massiv in die Natur ein.
Und das ist gut so und sollte auch in heutigen sog. Naturschutzgebieten im Interesse des Menschen geschehen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Boraiel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:18)

Ich sehe lieber den Acker, auf den der Mensch Getreide anbaut und für Ordnung sorgt, anstatt das das Sumpfgebiet wo alles mögliche kreucht und fleucht. Der Mensch ist immer aufgerufen in seinem Interesse (nicht im Interesse der Waldspitzmauleule und der gemeinen Wespe) aktiv in die Umwelt einzugreifen und diese zu umgestalten. Doing that leads to success. :thumbup:
Mit der Auffassung stehst du (wie so oft) alleine da.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Ebiker »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:21)

Mit der Auffassung stehst du (wie so oft) alleine da.
Nö, ich kenn da noch einen hier.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Ebiker hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:24)

Nö, ich kenn da noch einen hier.
Wer soll denn das sein?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Ebiker »

Welfenprinz ist doch so ein Glyphosatsüchtiger der denkt das man das Zeug trinken kann.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Boraiel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:20)

Und das ist gut so und sollte auch in heutigen sog. Naturschutzgebieten im Interesse des Menschen geschehen.
Ab hier drehen wir uns im Kreis.
Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:12)

Tja, das Blöde ist nur, dass man nicht so genau weiß, welchen Nutzen Insekten (besonders indirekt) für das menschliche Leben haben.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:35)

Ab hier drehen wir uns im Kreis.
Im Interesse des Menschen. Also eine ganze Armada große Naturschutzgebiete. Nicht Blinde wissen wofür Insekten nötig sind.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Olympus hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:40)

Im Interesse des Menschen.
Du weißt aber nicht, welches Krabbeltier - evtl. indirekt - für den Menschen nützlich ist, derweil es im Glyphosatregen ausstirbt. Die Zusammenhänge sind zu wenig erforscht.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boraiel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:35)

Ab hier drehen wir uns im Kreis.
Wenn die Menschheit in vielen tausend Jahren noch nicht herausgefunden hat, ob und welchen Nutzen bestimmte Insekten für uns haben, dann werden wir diese nach dessen Ableben wahrscheinlich nicht vermissen. Eine existentielle Bedrohung (für uns) besteht sowieso in keinem Fall.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Boraiel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:48)

Wenn die Menschheit in vielen tausend Jahren noch nicht herausgefunden hat, ob und welchen Nutzen bestimmte Insekten für uns haben, dann werden wir diese nach dessen Ableben wahrscheinlich nicht vermissen.
Viele tausend Jahre? So lange betreibt der Mensch die Entomologie noch nicht, ist aber auch egal, gegen deine Ignoranz zu dem Thema ist kein Kraut gewachsen.
Eine existentielle Bedrohung (für uns) besteht sowieso in keinem Fall.
Welche Expertise befähigt dich zu so einer Aussage?
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boraiel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:56)

Viele tausend Jahre? So lange betreibt der Mensch die Entomologie noch nicht, ist aber auch egal, gegen deine Ignoranz zu dem Thema ist kein Kraut gewachsen.


Welche Expertise befähigt dich zu so einer Aussage?
Nun es ist doch, dass in Sternen 2 Wasserstoffatome unter Freisetzung elektromagnetischer Strahlung zu einen Heliumatom verschmelzen. Diese frei gesetzte elektromagnetische Strahlung trifft u.a. auf die Oberfläche der Erde und auf dort befindliche photosynthesebetreibende Pflanzen. Diese wandeln die Strahlungsenergie teilweise in chemisch gebundene Energie um. Diese chemisch gebundene Energie muss der Mensch auf irgendeinem Weg zu sich führen, um zu überleben. Dass eine Station auf diesem Weg Insekten sein müssen, finde ich nicht einleuchtend.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Boraiel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:11)

Dass eine Station auf diesem Weg Insekten sein müssen, finde ich nicht einleuchtend.
Ja, die Natur, die olle Verschwenderin, und mit ihr die Evolution bringen völlig "nutzlose" Lebensformen hervor...
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boraiel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:19)

Ja, die Natur, die olle Verschwenderin, und mit ihr die Evolution bringen völlig "nutzlose" Lebensformen hervor...
Die liebe Natur stimmt das halt leider nicht auf unseren Nutzen ab.
Das müssen wir schon selbst tun. Dazu bin ich gewillt. :thumbup:
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, mach das.

„Treffen sich zwei Planeten im Weltall. Sagt der eine zum anderen: Siehst schlecht aus. Sagt der andere: Ja, ich habe Homo sapiens. Sagt der Erste: Hatte ich auch mal. Das geht vorbei.“
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

Boraiel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:11)

Nun es ist doch, dass in Sternen 2 Wasserstoffatome unter Freisetzung elektromagnetischer Strahlung zu einen Heliumatom verschmelzen. Diese frei gesetzte elektromagnetische Strahlung trifft u.a. auf die Oberfläche der Erde und auf dort befindliche photosynthesebetreibende Pflanzen. Diese wandeln die Strahlungsenergie teilweise in chemisch gebundene Energie um. Diese chemisch gebundene Energie muss der Mensch auf irgendeinem Weg zu sich führen, um zu überleben. Dass eine Station auf diesem Weg Insekten sein müssen, finde ich nicht einleuchtend.
Dann leg dich in die Sonne und warte das du satt wirst. Viel Spaß.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von schelm »

Ebiker hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:17)

Geht mir genau so, gerade der Rückgang bei Schmetterlingen ist mir aufgefallen.
Schmetterlinge, Libellen, Hummeln. Maikäfer hab ich schon seit Jahren keine mehr gesehen. Die größte Population von Grillen zirpt ( auf meiner Radroute OF - Flughafen ) ausgerechnet zwischen Terminal 2 und Terminal 1 auf einem Grünstreifen mit Buschwerk zwischen Flughafen und der Autobahn. Den Sommer verbinde ich mit diesem Geräusch, der Eindruck wird hier leider etwas vom Auto ( A3 ) - und Flugverkehr getrübt. Ansonsten achte ich derzeit auf der Route am Main das Zirpen irgendwo aufzuschnappen, mein Eindruck ist auch, es ist fast verschwunden. :(

Selbst die gemeine Stubenfliege scheint sich rar zu machen.

Vor einiger Zeit hab ich überhaupt zum ersten Mal einen Hirschkäfer gesehen, er krabbelte scheinbar planlos in einer Rolle Natodraht am Flughafenzaun auf und ab. Hab den Kollegen vorsichtig befreit und am Fuße eines Baumes abgesetzt.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(01 Aug 2017, 17:45)

http://www.faz.net/aktuell/wissen/insek ... 11642.html

Was meint denn die werte Userschaft? Fragwürdige Methodik der "Hobbyforscher"?
Es sollten solche Aussagen generell erstmal in Frage gestellt werden, denn es gibt Interessengruppen die Fördergelder benötigen um existieren zu können.
Positiver Nebeneffekt, wenn weniger Mücken und Falter den Nerv rauben?
Generell ist wohl unumstritten das Insekten Teil des Ökosystems sind. Wenn sich das ganze so organisieren lässt das negative Auswirkung für die Menschheit wenigstens zu reduzieren ohne negative Auswirkungen für das Ökosystem an sich sind, sollte das ganze dahingehend auch vollständig geprüft werden.
Katastrophale Entwicklung für unser Ökosystem?
m.W. ist es bisher der Menschheit gelungen verschiedene Arten auszurotten, aber bei Insekten ist es bisher noch nie gelungen. Sollte es also auffallen, dass fehlende Insekten tatsächlich negative Auswirkungen haben kann man den Bestand sehr schnell wieder auf das sinnvolle Mass erhöhen ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

Ich brauch für mein Hobby keine Fördergelder.


Was passiert wohl ohne Bestäubung? Was willst du auf die schnelle organisieren, was der Mensch in 25 Jahren zerstört hat?


Warum ist die Biomasse Insekt dann um 80% gesunken?
Natürlich haben Pestizide, Herpezide, Landwirtschaft, Betonierung usw. seine Auswirkungen.
Aus diesem Grund werden schon jetzt Obstbäume in China per Hand bestäubt.

Sehr schnell lässt sich nichts wieder erhöhen. Wir sind nicht Gott, wir sind Tiere und abhängig von der Natur.
Wir haben bis heute überhaupt nichts erhöht um die Natur zu schützen. Mehr als ein Placebo ist unser "Naturschutz" nicht.

Und nochmal: eine ausgestorbene Art verlässt unseren Planeten für immer!!

Da lässt sich nichts mal eben "erhöhen". Aber wir haben keine Zeit mehr. Weil nichts das bestäubende Insekt ersetzen kann.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von X3Q »

schelm hat geschrieben:(01 Aug 2017, 21:05)

Schmetterlinge, Libellen, Hummeln. Maikäfer hab ich schon seit Jahren keine mehr gesehen. Die größte Population von Grillen zirpt ( auf meiner Radroute OF - Flughafen ) ausgerechnet zwischen Terminal 2 und Terminal 1 auf einem Grünstreifen mit Buschwerk zwischen Flughafen und der Autobahn. Den Sommer verbinde ich mit diesem Geräusch, der Eindruck wird hier leider etwas vom Auto ( A3 ) - und Flugverkehr getrübt. Ansonsten achte ich derzeit auf der Route am Main das Zirpen irgendwo aufzuschnappen, mein Eindruck ist auch, es ist fast verschwunden. :(

Selbst die gemeine Stubenfliege scheint sich rar zu machen.

Vor einiger Zeit hab ich überhaupt zum ersten Mal einen Hirschkäfer gesehen, er krabbelte scheinbar planlos in einer Rolle Natodraht am Flughafenzaun auf und ab. Hab den Kollegen vorsichtig befreit und am Fuße eines Baumes abgesetzt.
Die Stubenfliege ist aber auch ein Kulturfolger. Ihr Verschwinden ist daher im Zusammenhang mit der Veränderung der Viehhaltung zu sehen. Ein Beispiel. Im Wohngebiet meiner Eltern hatten früher einige Nachbarn eine private Tierhaltung; meistens waren es Hühner oder Kaninchen. Auch gab es noch kleinere landwirtschaftliche Betriebe in der unmittelbaren Nähe. Seit dem dies alles vorbei ist, ist auch die Fliegenplage im Sommer nicht mehr wirklich vorhanden. Wenn ich vor 30 Jahren am Wochenende das Auto von meinen Eltern gewaschen habe, war der ganze Kühlergrill sowie Frontscheibe voll mit toten Insektenkörpern. Heute muß man die Leichen mit der Lupe suchen.
Bedenklich ist allerdings der Rückgang bei den anderen Gruppen der Falter, Käfer, etc.

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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Keoma »

Logischerweise sind vom Verschwinden der Insekten vor allem die Insektenfresser betroffen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von X3Q »

Boraiel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:18)

Ich sehe lieber den Acker, auf den der Mensch Getreide anbaut und für Ordnung sorgt, anstatt das das Sumpfgebiet wo alles mögliche kreucht und fleucht. Der Mensch ist immer aufgerufen in seinem Interesse (nicht im Interesse der Waldspitzmauleule und der gemeinen Wespe) aktiv in die Umwelt einzugreifen und diese zu umgestalten. Doing that leads to success. :thumbup:
Ähnliche Aussagen habe ich schon des öfteren von Personen gehört, die sich selbst als religiös bezeichnen. Was mich dabei immer wundert, daß die selben Leute bei ihrer Argumentation gegen die Evolutionstheorie irgendwann immer auf das Wunderwerk der Insekten als Belegt für einen Schöpfer kommen, gerne wird hierbei immer das Beispiel des Bombadierkäfers genannt, im nächsten Augenblick aber keine Bedenken bezüglich eines massiven Artverlust im Ökosystem durch menschliche Aktivitäten haben. Ganz im Gegenteil, es wird sogar eine gewisse Rücksichtslosigkeit unter der Prämisse "Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde!" erwartet/verlangt. Und ich habe den Verdacht, daß du in diese Gruppe fällst.

Natürlich hat ein Kornfeld, dessen Ähren sich im lauen Sommerwind wiegen, eine ansprechende Ästhetik. Nur ist das ausreichend? Wo wäre unsere Deutsche Kultur, wären Schaffende wie Heine, Eichendorff, Schiller, Spitzweg, David Friedrich, etc (you name it) nicht in Kontakt mit wilder, ungeordneter Naturlandschaft gekommen? Wären ihre Gedichte, Lieder oder Malereien die selben, wenn alles in deinem Sinne geordnet wäre?

Ich kann nicht für Alle sprechen, bin mir aber sicher, daß es noch viele Menschen gibt, deren Bedürfnis nach Ästhetik von einer geordneten Kulturlandschaft á la Boraiel nicht bedient werden kann.

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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Welfenprinz »

Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boraiel »

X3Q hat geschrieben:(02 Aug 2017, 11:00)
1.) Ähnliche Aussagen habe ich schon des öfteren von Personen gehört, die sich selbst als religiös bezeichnen. 2.) Was mich dabei immer wundert, daß die selben Leute bei ihrer Argumentation gegen die Evolutionstheorie irgendwann immer auf das Wunderwerk der Insekten als Belegt für einen Schöpfer kommen, gerne wird hierbei immer das Beispiel des Bombadierkäfers genannt, im nächsten Augenblick aber keine Bedenken bezüglich eines massiven Artverlust im Ökosystem durch menschliche Aktivitäten haben. Ganz im Gegenteil, es wird sogar eine gewisse Rücksichtslosigkeit unter der Prämisse "Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde!" erwartet/verlangt. 3.) Und ich habe den Verdacht, daß du in diese Gruppe fällst.

Natürlich hat ein Kornfeld, dessen Ähren sich im lauen Sommerwind wiegen, eine ansprechende Ästhetik. Nur ist das ausreichend? 4.) Wo wäre unsere Deutsche Kultur, wären Schaffende wie Heine, Eichendorff, Schiller, Spitzweg, David Friedrich, etc (you name it) nicht in Kontakt mit wilder, ungeordneter Naturlandschaft gekommen? 5.) Wären ihre Gedichte, Lieder oder Malereien die selben, wenn alles in deinem Sinne geordnet wäre?

Ich kann nicht für Alle sprechen, bin mir aber sicher, daß es noch viele Menschen gibt, deren Bedürfnis nach Ästhetik von einer geordneten Kulturlandschaft á la Boraiel nicht bedient werden kann.

--X
1.) Ich würde mich nicht als besonders religiös bezeichnen, allerdings überrascht mich deine Beobachtung nicht, denn in der Bibel steht doch schon ganz am Anfang "Machet euch die Erde untertan". 2.) Ich würde nicht mittels Insekten gegen die Evolututionstheorie argumentieren. In meinen Augen ziehen die "Intelligent-Design" usw.-Hypothesen ihre Kraft daraus, dass die Vergangenheit nunmal vergangen ist und der Mensch die Dinge aus der Gegenwart heraus betrachten muss.
3.) Teils, teils, ich vertraue jedenfalls den fundierten Wissenschaften. 4.) Es wird immer Bereiche geben, die nicht durch den Menschen in seinem Interesse geordnet wurden. Wenn das auf der Erde kaum noch möglich ist, dann kann man seinen Blick auf andere Planeten und die dortigen ungeordneten Landschaften wenden, um ähnliches zu erfahren wie du beschreibst. 5.) Nein, das wären sie nicht. Alles, was ist, ist auch von Bedeutung.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Insektizide belasten die Bienen deutlicher als bekannt:

http://www.spektrum.de/news/bitterer-ho ... en/1508697
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Korrekterweise muss man dazu sagen, dass in allen Artikeln, Beiträgen usw., die ich dazu geselen habe, davon die Rede ist, dass bis zu 80 Prozent der Insekten verschwunden sind (also regional unterschiedlich) und nicht wie im Zitat des Eingangsposts insgesamt 80 Prozent.

Beunruhigend ist es aber in jedem Fall. Und ziemlich sicher ist, dass die Überdüngung und Monokultur der Landwirtschaft ihren Anteil an dem Phänomen hat.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Oct 2017, 10:08)

Korrekterweise muss man dazu sagen, dass in allen Artikeln, Beiträgen usw., die ich dazu geselen habe, davon die Rede ist, dass bis zu 80 Prozent der Insekten verschwunden sind (also regional unterschiedlich) und nicht wie im Zitat des Eingangsposts insgesamt 80 Prozent.

Beunruhigend ist es aber in jedem Fall. Und ziemlich sicher ist, dass die Überdüngung und Monokultur der Landwirtschaft ihren Anteil an dem Phänomen hat.
Eigentlich doch eine Selbstverständlichkeit, daß in einer intensiv genutzten Landschaft die Flächen zum Überleben von vielen Lebewesen fehlen. Außerdem werden die landwirtschaftlich bebauten Flächen vor Fraßfeinden geschützt. Da haut man denn mit der großen Fliegenpatsche drauf und trifft Gerechte und Ungerechte. Ich lebe in einem Landschaftsschutzgebiet Pommerns. Da kennt man noch lästige Fliegen, Mücken, Hummeln, Wespen und Hornissen. Aber von den Rändern her wächst auch hier der Druck auf diese Schutzgebiete: Ferienhäuser, Bootsstege, Rasenflächen...
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

H2O hat geschrieben:(06 Oct 2017, 10:41)

Eigentlich doch eine Selbstverständlichkeit, daß in einer intensiv genutzten Landschaft die Flächen zum Überleben von vielen Lebewesen fehlen. Außerdem werden die landwirtschaftlich bebauten Flächen vor Fraßfeinden geschützt. Da haut man denn mit der großen Fliegenpatsche drauf und trifft Gerechte und Ungerechte. Ich lebe in einem Landschaftsschutzgebiet Pommerns. Da kennt man noch lästige Fliegen, Mücken, Hummeln, Wespen und Hornissen. Aber von den Rändern her wächst auch hier der Druck auf diese Schutzgebiete: Ferienhäuser, Bootsstege, Rasenflächen...
Es gibt gleich ein paar auf die Nüsse....... :mad2:

Ich würde am liebsten meinen Kopf direkt in ein Wespennest stecken, wenn es nicht so unangenehm werden würde.
Ich fotografiere seit Jahren Insekten aller Art. Ja der Mensch sollte dringend aufhören tonnenweise Gift in die Felder zu kippen. Wie krank muss man sein, seine eigene Lebensgrundlage zu versauen?

Weniger wegschmeißen und erkennen das krumme Gurken das gleiche sind wie gerade, Kartoffeln auch mit Macken schmecken. Wir brauchen wieder richtige Lebensräume, verbundene Lebensräume. Keinen Teppich aus winzigen kleinen Wiesenstückchen.

Das Problem ist das Insekten ihre Welt in Facetten sehen, für sie ist ein Acker eine endlose tote Wüste, sie erkennen eine etwaige anschließende Wiese nicht.

Zu dem für sie weiten Weg kommt fehlende Nahrung und Wasser hinzu. Insekten gehen ein solches Risiko nicht einfach so ein, zumal offene Flächen auch Gefahr bedeuten.

Also bleiben sie in ihrem kleinem Fleck Wiese, vermehren sich, suchen sich dort ihre Nahrung.
Inzest (bei Insekten nicht ganz so tragisch, aber über Generationen....) ist vorprogrammiert und der Wegfall einer für Sie lebenswichtigen Nahrungsquelle, wie andere Insekten oder spezielle Pflanzen, bedeuten oft das Ende einer ganzen Art auf dieser Wiese.

Problem, Umweltschutz kostet Geld und bringt kaum was ein. Im Klimawandel noch eher, Energiewende, neue Technologie etc. bringen mittlerweile Milliarden weltweit. Kein anderer Wirtschaftszweig wächst so wie dieser.
Wäre dem nicht so, wäre das Pariser Abkommen nie zustande gekommen.

In Punkto Artensterben sieht es düster aus. In einer Welt die nur noch Reichtum und höher und höher strebt ist Artenschutz das letzte was man braucht. Um zu retten was zerstört wurde und immer schneller zerstört wird, fehlt es am Willen, am "Geld" und besonders an Einsicht der Folgen.
Wir werden erst aufwachen wenn uns die Folgen direkt treffen, aber dann ist es zu spät. Wenn es das nicht schon ist.
Auch in Deutschland verschwindet die Wildbirne aus der Natur. Nicht weil sie gefällt wird, sondern weil die Bestäuber fehlen. Das kann man verkraften, aber wenn es an die Kornkammer geht, sitzt die Menschheit auf dem hungernden A....!
Des es ist Weltweit im Gange. Auch wenn viele sagen: "da sind doch Insekten, es ist doch alles ok!"

Ich nenne meine Fotoalben mittlerweile "Tagebuch der Hölle".

Mir macht Klimawandel, Flüchtlinge, Kriege, Katastrophen keine Angst mehr.
Aber die sinkende Vielfalt in meinen Alben........ Ja, das macht mir Angst und ich bin deutschlandweit unterwegs.
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H2O
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von H2O »

Olympus hat geschrieben:(06 Oct 2017, 11:38)

Es gibt gleich ein paar auf die Nüsse....... :mad2:

Ich würde am liebsten meinen Kopf direkt in ein Wespennest stecken, wenn es nicht so unangenehm werden würde.
... Ich fotografiere seit Jahren Insekten aller Art....
... Ja, das macht mir Angst und ich bin deutschlandweit unterwegs.
Auha, bei mir wohnen die Wespen unter der Fassadenverschalung, die Hornissen in Nistkästen, die Hummeln auf der Wiese und die Libellen im Schilf. Für klare Verhältnisse ist gesorgt mit Fliegengittern vor allen Gebäudeöffnungen.

Hier ist die Welt noch in Ordnung... aber der Druck darauf wächst. Eine richtige Lösung gibt es nicht dagegen. Vielleicht führt einmal ein ganz großer Ernteausfall europaweit zur Besinnung.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Flaschengeist »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 18:03)

Wenn die Insekten verschwänden, würden auch wir verschwinden. Ich denke, man muss hier mit Zucht und Besatz korrigierend eingreifen.

Dann muß ich bald meine Windschutzscheibe nicht mehr von Insektenresten befreihen.

Nur Menschen die im Gestern leben werden sich dem Fortschritt entgegenstellen. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

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Cat with a whip
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Oct 2017, 10:08)

Korrekterweise muss man dazu sagen, dass in allen Artikeln, Beiträgen usw., die ich dazu geselen habe, davon die Rede ist, dass bis zu 80 Prozent der Insekten verschwunden sind (also regional unterschiedlich) und nicht wie im Zitat des Eingangsposts insgesamt 80 Prozent.

Beunruhigend ist es aber in jedem Fall. Und ziemlich sicher ist, dass die Überdüngung und Monokultur der Landwirtschaft ihren Anteil an dem Phänomen hat.
Interessant ist auch dass alle Wissenschaftler meinen dass der Schwund nicht nur einzelne Arten betrifft sondern breit ist. Bei den Ameisen sind nur 8% der Arten nicht vom Schwund betroffen.

Leider gibt es für Deutschland keine flächendeckenden Langzeitstudien, da die Vergabe von Forschungsgeldern an die Bedingung wie das Vorzeigen kurzfristiger Ergebnisse geknüpft ist und sich Institute dann eben sowas nicht leisten können. Peinlich genug für den Wissenschaftsstandort Deutschland, dass man so auf die ehrenamliche langjährigen Arbeitsleistungen von lokalen Vereinen angewiesen ist.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Corella »

Es ist leider nicht immer einfach, triviales wirklich zu beweisen.
Eine quantitative Erhebung braucht für Gruppen wie Nachtfalter, Wildbienen, Blattkäfer usw. Spezialisten, derer es nicht viele gibt. Wenn ein normal ausgebildeter Biologe, der auf Wildbienen nicht spezialisiert ist, mit Fachliteratur und Binokular an die Bestimmung geht, ist es nicht untypisch, dass er für ein Individuum den ersten Arbeitstag für die Bestimmung der Gattung braucht und am nächsten Tag geht es weiter, die Art herauszufinden. Und nach etlichen Wochen einer Bestandsaufnahme bleiben dann noch genug Exemplare, die aufbereitet per Post zur Bestätigung an Spezialisten verschickt werden müssen.
Schwierigkeiten, Befunde über Zeiten aufeinander zu beziehen. Standorte haben sich verändert, wie vergleichbar sind Zeitpunkt, Witterung und weitere Umstände...

Die Fortschreibungen der Roten Listen gäben eigentlich robuste Hinweise. Aber die Kriterien der Einstufung werden auch gelegentlich geändert. In die Einstufungen fließen neue Erkenntnisse. Die Bearbeitungstiefe ist über Zeiten unterschiedlich, weil auch die Verfügbarkeit und Fähigkeit solcher Spezialisten umständehalber stark schwankt, z.B. ob und wo noch ein fitter Prof. oder Verband gerade ist oder nicht.

Ein Anspruch auf wissenschaftlichen Beweis ist aus den Lebenswissenschaften nicht immer so ohne weiteres zu bedienen. Man schaue auf die Unsummen, die Pharmaindustrie für Studien ausgibt!
Wie schwer ist es für die Klimatologen, Beweis zu führen!
Gesamtbilder zeigen trotzdem überzeugend, dass die Dimension der Alarmmeldungen trifft. Zum Beispiel tendieren unter den Vögeln Offenlandarten, die Insekten fressen oder transsahara ziehen, gegen hohe Einstufungen in den Roten Listen. Tun sie beides, Insekten fressen und transsahara ziehen, tendieren sie für die meisten Bundesländer aktuell Richtung Aussterben. Viele Einzelbefunde lokaler Vorkommen, wo als Lebensraumrequisite nichts fehlt, aber offenbar die Kontinuität des Futterdargebotes so lückenhaft ist, dass es nicht ausreicht, die Jungen hochzukriegen usw. usf.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von H2O »

Corella hat geschrieben:(07 Oct 2017, 17:52)

Es ist leider nicht immer einfach, triviales wirklich zu beweisen.
Eine quantitative Erhebung braucht für Gruppen wie Nachtfalter, Wildbienen, Blattkäfer usw. Spezialisten, derer es nicht viele gibt. Wenn ein normal ausgebildeter Biologe, der auf Wildbienen nicht spezialisiert ist, mit Fachliteratur und Binokular an die Bestimmung geht, ist es nicht untypisch, dass er für ein Individuum den ersten Arbeitstag für die Bestimmung der Gattung braucht und am nächsten Tag geht es weiter, die Art herauszufinden. Und nach etlichen Wochen einer Bestandsaufnahme bleiben dann noch genug Exemplare, die aufbereitet per Post zur Bestätigung an Spezialisten verschickt werden müssen.
Schwierigkeiten, Befunde über Zeiten aufeinander zu beziehen. Standorte haben sich verändert, wie vergleichbar sind Zeitpunkt, Witterung und weitere Umstände...

Die Fortschreibungen der Roten Listen gäben eigentlich robuste Hinweise. Aber die Kriterien der Einstufung werden auch gelegentlich geändert. In die Einstufungen fließen neue Erkenntnisse. Die Bearbeitungstiefe ist über Zeiten unterschiedlich, weil auch die Verfügbarkeit und Fähigkeit solcher Spezialisten umständehalber stark schwankt, z.B. ob und wo noch ein fitter Prof. oder Verband gerade ist oder nicht.

Ein Anspruch auf wissenschaftlichen Beweis ist aus den Lebenswissenschaften nicht immer so ohne weiteres zu bedienen. Man schaue auf die Unsummen, die Pharmaindustrie für Studien ausgibt!
Wie schwer ist es für die Klimatologen, Beweis zu führen!
Gesamtbilder zeigen trotzdem überzeugend, dass die Dimension der Alarmmeldungen trifft. Zum Beispiel tendieren unter den Vögeln Offenlandarten, die Insekten fressen oder transsahara ziehen, gegen hohe Einstufungen in den Roten Listen. Tun sie beides, Insekten fressen und transsahara ziehen, tendieren sie für die meisten Bundesländer aktuell Richtung Aussterben. Viele Einzelbefunde lokaler Vorkommen, wo als Lebensraumrequisite nichts fehlt, aber offenbar die Kontinuität des Futterdargebotes so lückenhaft ist, dass es nicht ausreicht, die Jungen hochzukriegen usw. usf.
Liebe corella,

die Dinge liegen doch höchst einfach, worum ich mich in aller Kürze einige Beiträge weiter oben bemüht hatte:
  • Eigentlich doch eine Selbstverständlichkeit, daß in einer intensiv genutzten Landschaft die Flächen zum Überleben von vielen Lebewesen fehlen. Außerdem werden die landwirtschaftlich bebauten Flächen vor Fraßfeinden geschützt. Da haut man denn mit der großen Fliegenpatsche drauf und trifft Gerechte und Ungerechte. Ich lebe in einem Landschaftsschutzgebiet Pommerns. Da kennt man noch lästige Fliegen, Mücken, Hummeln, Wespen und Hornissen. Aber von den Rändern her wächst auch hier der Druck auf diese Schutzgebiete: Ferienhäuser, Bootsstege, Rasenflächen...
So lange dem niemand mit Macht Einhalt gebieten kann, wird diese Naturzerstörung in wachsender Geschwindigkeit voran gehen. Und irgendwann geht es um mehr als um Piepmätze und Bienen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Nun ja ich spare mir die Arbeit und zitiere mich selbst :
Nur ein paar Zahlen die zeigen wie verlogen oder unwissend solche "Vergleiche" daherkommen - die Welt im "Anthropozän" (die vergangenen 70.000 Jahre) :

200.000 Wölfe stehen 400.000.000 "Haushunde"
40.000 Löwen stehen 600.000.000 "Hauskatzen"
900.000 afrikanische Büffel stehen 1.500.000.000 "domestizierte Kühe und Rinder"
noch ! 50.000.000 Pinguine stehen 20.000.000.000 Hühnern
"gegenüber" :?

Vergleichszahlen zum "abwägen" :
Homo Sapiens = ~300 Millionen Tonnen
Große Wildtiere = ~100 Millionen Tonnen
domestizierte Tiere = ~700 Millionen Tonnen

Homo Sapiens hat alle anderen Menschenarten, 90% der großen Tiere Australiens, 75 % der großen Säuger in Amerika und ~50% aller großen Landsäugetiere auf dem Planeten gnadenlos ausgerottet.

Die "domestizierte Tiere" leben trotz ihrer weiter vorhanden "sozialen Bedürfnisse" in rücksichtsloser Massentierhaltung und, und, und...
Wer angesichts solcher Zahlen glaubt jemand käme wegen "ein paar Insekten" zur Besinnung, glaubt vermutlich auch an Osterhasen die gefärbte Eier legen.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Eisvogel »

Es ist aber nicht NUR die Landwirtschaft, wie sehen denn eure Gärten aus sofern ihr welche habt ? Wenn ich mir hier die Neubaugebiete ansehe, dann ist da ein 800qm Grundstück, da steht ein Haus und ein Carport..dann kommt die Terrasse und für die Kinder noch 400 qm englischer Golfrasen....blühende Gärten ? Wo gibts die denn noch ? Entsprechende Hecken und Bäume für Vögel ? Wir werden schon noch sehen wo diese Art des Lebens hinführt...aber dann ist es zu spät.
odiug

Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von odiug »

Eisvogel hat geschrieben:(08 Oct 2017, 08:43)

Es ist aber nicht NUR die Landwirtschaft, wie sehen denn eure Gärten aus sofern ihr welche habt ? Wenn ich mir hier die Neubaugebiete ansehe, dann ist da ein 800qm Grundstück, da steht ein Haus und ein Carport..dann kommt die Terrasse und für die Kinder noch 400 qm englischer Golfrasen....blühende Gärten ? Wo gibts die denn noch ? Entsprechende Hecken und Bäume für Vögel ? Wir werden schon noch sehen wo diese Art des Lebens hinführt...aber dann ist es zu spät.
Das vollkommen abstruse ist doch, daß die Bio-Diversität in den Städten heute größer ist, als auf dem Land :eek:
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Eisvogel »

Ich habe einen Kumpel der ist Imker, der imkert aber nur noch in der Großstadt nebenan ;). Es ist ja nicht nur so, dass heute wesentlich mehr Pflanzenschutzmittel verwendet werden, es wird auch JEDER Grünstreifen egal ob mitten in der Feldmark am Feldrand oder am Radweg oder der Bundesstraße gemulcht. Brachflächen gibt es auch kaum und wenn..werden sie gemulcht..interessiert doch auch keine Sau wo`s Fressen her kommt..Hauptsache billig isses..so gesehen darf man sich auch über entsprechende Landwirtschaft keine Gedanken machen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boracay »

Eisvogel hat geschrieben:(08 Oct 2017, 08:43)

Es ist aber nicht NUR die Landwirtschaft, wie sehen denn eure Gärten aus sofern ihr welche habt ? Wenn ich mir hier die Neubaugebiete ansehe, dann ist da ein 800qm Grundstück, da steht ein Haus und ein Carport..dann kommt die Terrasse und für die Kinder noch 400 qm englischer Golfrasen....blühende Gärten ? Wo gibts die denn noch ? Entsprechende Hecken und Bäume für Vögel ? Wir werden schon noch sehen wo diese Art des Lebens hinführt...aber dann ist es zu spät.
Keine Ahnung wo du wohnst aber hier im Süden sind die Städte Grüner als jemals in der Geschichte zuvor. Du solltest so eklige kotzgegenden wie das Ruhrgebiet (da würde ich nocht mal zum Pissen aus dem Auto steigen) nicht allgemeingültig ansehen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Eisvogel »

Im Ruhrgebiet gibt es etliche Ecken in denen Arten vorkommen, die du anderorts vergeblich suchst ;). So schlimm wie in deiner Wahrnehmung ist das Ruhrgebiet nicht, aber ich habe mit dem Ruhrgebiet nichts weiter zu tun, ich komme aus dem Norden. Wie viel einheimische blühende Pflanzen gibt es in deinen Süddeutschen Gärten denn ? Und wie viel Nutzgärten gibt es dort noch, in denen sich Eidechse,Kröte,Hummel und co wohl fühlen UND ernähren können ? Heimische Vögel gibt es auch mehr als Amsel und Spatz..;)
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Mir fällt auf, wenn man früher irgendwo eine Tonne voll stehendes Wasser hatte, dauerte es nicht lange, bis da drin Wasserflöhe, Rückenschwimmer oder Gelbrandkäfer zu beobachten waren.
Von den letzteren beiden habe ich seit 10 Jahren keine mehr beobachtet
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Welfenprinz »

odiug hat geschrieben:(08 Oct 2017, 08:48)

Das vollkommen abstruse ist doch, daß die Bio-Diversität in den Städten heute größer ist, als auf dem Land :eek:
Dass ist nicht abstrus sondern biologisch bzw ökologisch folgerichtig. Allein die im Schnitt 2° höhere Temperatur sorgt schon für eine höhere Bioaktivität.
Ständiges Nahrungsangebot,div. Nischen auf engstem Raum, ...... da kommt mehreres zusammen.

Allerdings sind hier,wie in anderen Räumen auch,mittlerweile die Generalisten so stark bevorzugt,dass sie die Spezialisten verdrängen.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

Eisvogel hat geschrieben:(08 Oct 2017, 08:53)

Ich habe einen Kumpel der ist Imker, der imkert aber nur noch in der Großstadt nebenan ;). Es ist ja nicht nur so, dass heute wesentlich mehr Pflanzenschutzmittel verwendet werden, es wird auch JEDER Grünstreifen egal ob mitten in der Feldmark am Feldrand oder am Radweg oder der Bundesstraße gemulcht. Brachflächen gibt es auch kaum und wenn..werden sie gemulcht..interessiert doch auch keine Sau wo`s Fressen her kommt..Hauptsache billig isses..so gesehen darf man sich auch über entsprechende Landwirtschaft keine Gedanken machen.
Zumal Gärten meist mit Zierpflanzen vollgeschmückt werden, die heimischen Insekten nichts nützen.
Es wirkt alles gähnend steril und eintönig. Besserung nicht in Sicht.
Wenn die Einsicht kommt ist es halt zu spät.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Dark Angel »

Eisvogel hat geschrieben:(08 Oct 2017, 08:43)

Es ist aber nicht NUR die Landwirtschaft, wie sehen denn eure Gärten aus sofern ihr welche habt ? Wenn ich mir hier die Neubaugebiete ansehe, dann ist da ein 800qm Grundstück, da steht ein Haus und ein Carport..dann kommt die Terrasse und für die Kinder noch 400 qm englischer Golfrasen....blühende Gärten ? Wo gibts die denn noch ? Entsprechende Hecken und Bäume für Vögel ? Wir werden schon noch sehen wo diese Art des Lebens hinführt...aber dann ist es zu spät.
Ich habe einen Garten, der etwas anderen Art - mein ganz privates kleines Naturschutzgebiet.
Vogelschutzhecke statt Gartenzaun - wird dankbar als Nistplatz und zur Futterversorgung angenommen - Blumenwiese statt Golfrasen - muss nur dreimal im Jahr gemäht werden.
Im dekorativen Totholzhaufen wohnen Igel und Holzbienen und im Saugfiltergraben des Schwimmteichs fühlen sich vier Libellenarten und Kröten pudelwohl. Und in der Trockenmauer am Teich wohnen Ringelnattern.
Gemüsebeete gibts keine - das Gemüse wird mit Blumen zum gegenseitigen Nutzen "vergesellschaftet". Hier summt und brummt es noch im Sommer - nur leider viel zu klein und die Nachbarn schütteln mit dem Kopf, weil es keine, mit dem Lineal gezogenen, Wege gibt. :)
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von odiug »

Welfenprinz hat geschrieben:(08 Oct 2017, 12:40)

Dass ist nicht abstrus sondern biologisch bzw ökologisch folgerichtig. Allein die im Schnitt 2° höhere Temperatur sorgt schon für eine höhere Bioaktivität.
Ständiges Nahrungsangebot,div. Nischen auf engstem Raum, ...... da kommt mehreres zusammen.

Allerdings sind hier,wie in anderen Räumen auch,mittlerweile die Generalisten so stark bevorzugt,dass sie die Spezialisten verdrängen.
Eben weil die Nischen in der aufgeräumten Agrarindustrielandschaft verschwunden sind.
Schau dir mal Landschaftsmalerei des Barock oder der Romantik an ... das sah damals so aus ... das ist nicht der Phantasie der Künstler entsprungen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Gilmoregirl »

Ein Teil unseres Landes liegt brach, da kann es wachsen, fast wie es will.
Kleine Füchse und Tagpfauenaugen flattern hier zuhauf, grüne und blaue Libellen umschwirren unseren Pool.
Der Opa legte einst Behausungen für Wildbienen und Ohrenkneifer an. Im teinhaufen sah ich ab und an Eidechsen.
In diesem Jahr sind auch viele Wanzen unterwgs.

Wenn ich jedoch im Dunkeln unterwegs bin , kleben weniger Insekten an der Windschutzscheibe als früher---nur als ich vor kurzem in Berlin unterwegs war,
war die Scheibe voll.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Quatschki hat geschrieben:Mir fällt auf, wenn man früher irgendwo eine Tonne voll stehendes Wasser hatte, dauerte es nicht lange, bis da drin Wasserflöhe, Rückenschwimmer oder Gelbrandkäfer zu beobachten waren.
Von den letzteren beiden habe ich seit 10 Jahren keine mehr beobachtet
Das klingt so als würdest Du das bedauern - ich hoffe ich sehe das richtig.

Nun muss wohl die "Warumfrage" gestellt werden. Würden wir Sapiens alle weit voneinander getrennt in von totaler Wüste umgebenen Enklaven leben, wäre es sicher bald um uns geschehen. Längst weiß man, ab einem bestimmten Grad der Inzucht, kann eine Population Rückschläge (Krankheiten - Naturkatastrophen etc.) nicht überleben. Das triff zunächst und gut sichtbar größere Tiere. Die außer im Zoo nirgendwo mehr in der notwendigen Population anzutreffen sind. "Wir" betrachten grundsätzlich alles was sich nicht domestizieren lässt zunächst einmal, als "feindlich" und als Konsequenz haben wir alles ausgerottet was vermeintlich oder tatsächlich unserer Philosophie "von der Erde untertan machen" widerspricht.

Übrig bleiben lediglich Lebewesen, welche auch schon (vorher) natürlich durch hohe Nachkommenschaft und wenig Auswahlverhalten beim Sex sehr erfolgreich waren. Nahrungsopportunisten - Allesfresser, wie wir selbst. Ratten, Mäuse usw. sind die eher traurigen, aber dafür umso zahlreicheren Mitbewohner, die bislang auch durch sehr ausgefeilte Methoden nicht auszurotten waren. Für deren Verbreitung hat der Mensch (sicher nicht willentlich) gesorgt und gleichzeitig damit ganze andere wesentlich komplexere Tierarten vernichtet. Insekten sind um das vielfache überlegener was hohe Nachkommenschaft und wenig - eher KEIN Auswahlverhalten beim Sex anbelangt. Das diese nun ebenfalls (teilweise als Art völlig "unentdeckt") "verschwinden", ist auf unsere Aktivitäten zurückzuführen. Das sollte "uns" eigentlich Angst und Bange machen. Stattdessen freut sich so mancher über "weniger tote Insekten auf der Frontscheibe seiner Karre". Im übrigen eine Beobachtung, die ich durchaus betätigen kann - wenn auch nicht mit der selben freudigen Empfindung.

Es ist der Mensch, der durch seine Methoden vormals natürliche Flächen radikal in Wüsten verwandelt. Nicht (zunächst mal) in das was wir als "Wüste" betrachten, aus den "Blickwinkel" von Wasserflöhen, Rückenschwimmern, Gelbrandkäfern usw. allerdings schon. Abgeschnitten von entsprechenden Artgenossen und dem "Futter" (die ganzen komplementären Krabbeltiere), bleibt denen schlicht kleine Überlebenschance. Das wiederum trifft Vögel und alles, was sich da voneinander ernährt hat. Schlicht, wir haben die Biodiversität bereits in vielen Gebieten dieses Planeten nachhaltig vernichtet.

Die Selektion in "Nutztiere" und "Schädlinge" ist im schlimmsten Widersinn unnatürlich. Nun ist "Natur" etwas, was nicht plant - ein komplexer Prozess der ohne eine wie immer "übergeordnete Intelligenz" abläuft. Dort gibt es lediglich die Chance sich evolutionär der Situation anzupassen oder zu verschwinden. Nun kommt ein Tier, welches sich selbst "Homo sapiens" nennt und greift "intelligent" (so glaubt man jedenfalls) in dieses Geschehen ein. Zunächst ohne die Zusammenhänge auch nur im Ansatz zu begreifen (bis vor Kurzem in geschichtlicher Dimension gesehen) waren Sapiens eher eine vergleichsweise unbedeutende Spezies die wenig bis rein garnix von dem verstanden was auf dem Planeten so vorgeht. Wie lange ist es her, wo klar wurde es gibt Bakterien - bei Viren gibt es tatsächlich noch Zweifler. Es gibt Irre, die allen Ernstes daran glauben die Welt sie eine Hohlwelt. Schlicht die 7,4 Milliarden Menschen sind zu eine beträchtlichen Teil noch immer unwissend bei jedem Standard - der andere Teil verweigert sich konsequent wichtigen Erkenntnissen.

Darauf gibt es nur eine logische Antwort - speziell bei der Zuwachsrate von mindestens 1,1 % /a - "wir" sind dabei uns fast schon gezielt "wegzuevolutionieren". Ob die "Überbleibsel des Homo Sapiens" dann noch genügend Ressourcen und besonders wichtig, all das bist Dato angesammelte Wissen zur Verfügung haben werden, kann problemlos bezweifelt werden.

Dabei könnte "man" das durchaus schaffen zu überleben. Genügend Erkenntnisse und Möglichkeiten sind vorhanden. Was mich allerdings eher negativ stimmt, sind die große Anzahl von Menschen, denen das alles buchstäblich am Arsch vorbeigeht und das die aktiveren darunter sich gegen jede vernünftige Veränderung recht erfolgreich wehren. Sei es die Umkehr in Sachen Energie, sei es die Methoden der Ernährung, welche wohl den größten Schaden anrichten. Mit dem Horizont eine Eintagsfliege schaffen wir Tatsachen, die eigentlich Heute schon als dumm und selbstmörderisch erkennbar sind :dead:

Die durchaus optimistischen Beobachtungen die einige Beiträge zwischenzeitlich erkennen lassen, können leider nicht über die globale Situation hinwegtäuschen - klar, auch ich versuche mich so "naturnah" wie möglich zu verhalten. Habe seit Jahrzehnten z.B. das Dachwasser auf dem (recht kleinen) Grundstück versickern lasen - gerade mal 3 Quadratmeter der Berechnungsfläche führen Niederschläge in die Kanalisation (kostenpflichtig) ab. Das "Albedo" meiner Dachfläche (überall da wo keine "dachintegrierte" PV die Farbe vorgibt) ist weiß im doppelten Sinn. "Altholz" und geschredderte Rückstände gammeln schon immer im "Nordteil" des kleinen Gartens ökologisch vor sich hin. Meine Werkstatt hat ein "Gründach" seit wenigstens 10 Jahren. Es gibt zwar nirgendwo "Nutzpflanzen" (dafür ist der Garten zu "nordisch" und zu klein). Künstliche Tümpel - als Wasserauffanggebiet bei Starkregen - leider ohne die o.g. Bewohner (zu dunkel) gibt es. Jedes Jahr gründen Wespen neue Kolonien irgendwo im Dach. Es gibt Mauerpfeffer, Hauswurz und Steinbrech auf Mauern und wo immer sich das zu halten vermag. Lavendel - Rosmarin - ein selbst sich ansiedelnder Schmetterlingsflieder. Bienen, dicke Hummeln und anderes Fluggerät brummt und summt darum herum. Auch dicke vorwurfsvoll dreinblickende Kröten finde ich gelegentlich, wenn ich irgendwo was umdrehe. Vor einigen Tagen eine Eule im Baum - die Erklärung für die die weiß geschissenen Steine darunter. Ein Marder kackt überall hin um etwaige Konkurrenten abzuschrecken.....

Ob das allerdings die Welt rettet :?:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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