Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

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frems
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von frems »

Welfenprinz hat geschrieben:(21 Oct 2017, 19:24)

Fail.
Wenn ich meine Schlagkartei von 1986 öffne,werd ich als Giftmischer aufgehängt. Da haben wir u.a. noch den Dioxinabkömmling Lindan prophylaktisch und ganzflächig eingesetzt.

Zur Einordnung: die jetzt verbotenen Neokotinoide als Beizen waren in der Hinsicht ein bedeutender Fortschritt. Die haben nämlich 3-4 ganzflächige Insektizidbehandlungen durch eine zeitlich und räumliche begrenzte Wirkung am Saatkorn ersetzt.




Der Vorsitzende des Entomologenvereins hat bei der Vorstellung der Zahlen die Schwierigkeiten der Einordnung thematisiert. Es gibt keine Basis,keine Vergleichszahlen, keine Kenntnis über Entwicklungen.
Keine Zusammenhänge.
Darum geht es bei einer Diskussion dieser Ergebnisse,nicht darum sie in Frage zu stellen.

Das darfst du auch mir zugestehen,auch wenn ich Bauer bin. :D
Naja, vielleicht sind neue Kampfmittel noch nicht so gut erforscht und daher wissen wir noch nicht, wie tödlich sie für Mutter Natur sind. Muss ich unweigerlich an das Abgasthema denken, wo es einigen Genossen nicht vorstellbar ist, dass kleinste Partikel durch ihre Fensterscheiben durchdringen können. Hält doch sogar Regen ab! Und nunja, vielleicht sind's auch Eure Spielchen mit der Gentechnik. Durch Insekten verbreitet sich sowas ja übers ganze Land und landet dann selbst beim "Biobauern" aus "der Region", was man umweltbewegten Konsumenten natürlich nicht sagen sollte. Aber wer sagt uns, dass das für die Insekten auch ohne Auswirkungen ist? Und der Krefelder Verein war ja nur einer der ersten Mahner, den viele nicht ernst genommen haben. Die jüngst veröffentlichten Untersuchungen bestätigen aber die grobe Größenordnung.

Und ja, gestehe ich Bauern zu. Ich glaube sogar, dass sie viel raffinierter sind als sie zugeben.
Labskaus!

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Olympus
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

Welfenprinz hat geschrieben:(21 Oct 2017, 19:24)

Fail.
Wenn ich meine Schlagkartei von 1986 öffne,werd ich als Giftmischer aufgehängt. Da haben wir u.a. noch den Dioxinabkömmling Lindan prophylaktisch und ganzflächig eingesetzt.

Zur Einordnung: die jetzt verbotenen Neokotinoide als Beizen waren in der Hinsicht ein bedeutender Fortschritt. Die haben nämlich 3-4 ganzflächige Insektizidbehandlungen durch eine zeitlich und räumliche begrenzte Wirkung am Saatkorn ersetzt.




Der Vorsitzende des Entomologenvereins hat bei der Vorstellung der Zahlen die Schwierigkeiten der Einordnung thematisiert. Es gibt keine Basis,keine Vergleichszahlen, keine Kenntnis über Entwicklungen.
Keine Zusammenhänge.
Darum geht es bei einer Diskussion dieser Ergebnisse,nicht darum sie in Frage zu stellen.

Das darfst du auch mir zugestehen,auch wenn ich Bauer bin. :D
Na da wird alles klar, das erinnert mich mit Kohle/Öl und Klima. Die einzigen Wissenden sind die, die damit Geld verdienen. Wissenschaftler sind alle doof, auch wenn diese ihr Lebenlang die Folgen untersuchen und oft auch Beobachter die den Schwund seit Jahren beobachten.

Also weiter wie gehabt und wenn dann kein Getreide mehr wächst, sein Vieh nicht mehr ernährbar. Womit verdienst du dann dein Geld.

Das gleiche ist wie mit Englands Fischern. Da wird verleugnend in den Kinderstuben der Fische gefischt, der Bestand sinkt und dennoch wollen sie ungezügelt und grenzenlos weitermachen. Auch wenn es gar kein Markt für mehr Massen gibt.

Wo wir wieder beim Geld wären. Anstatt zu erkennen das wir bis zu 1/3 an Lebensmitteln wegwerfen und gleichzeitig alles zu niedrigsten Preisen angeboten wird, werden wir nicht wach das das völliger Bullen.t ist was wir tun.

Anstatt etwas mehr für Lebensmittel zu bezahlen und auch Kartoffeln akzeptieren, die nicht für 1,99 pro 2,5 kg und glatt als 1 A++ Kartoffeln durchgehen könnten und die zu großen und zu kleinen bleiben auf dem Acker liegen.

So kommt mehr Geld in die Kassen (Teil für Bauern, Teil für Errichtung und Pflege der Flächen), der Bauer hat weniger Kühe zu füttern und somit auch weit mehr Flächen frei die gezielt für Verbindungen eingesetzt werden können.

Ach und der Bauer sogar ein bisschen mehr Freizeit, welches den Stundenlohn in ein besseres Verhältnis bringt.

Dazu etwas weniger Pestizide und weniger Dünger.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Welfenprinz »

Du hast da was falsch verstanden.
Der vom Entomologenverein ist in der derzeitigen Veröffentlichungsarie der einzige,der Ahnung hat.

Und der hat auf die Einordnungsproblematik und die fehlende Kenntnis der Zusammenhänge hingewiesen.

Und bezeichnenderweise findet grade der jetzt in der Öffentlichkeit nicht mehr statt. ;)
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Welfenprinz »

frems hat geschrieben:(21 Oct 2017, 19:55)

Naja, vielleicht sind neue Kampfmittel noch nicht so gut erforscht
Dass die Analysemethoden im laufe der Jahrzehnte nur besser geworden sind ,ist doch wohl unbestritten,oder?
.
Durch Insekten verbreitet sich sowas ja übers ganze Land und landet dann selbst beim "Biobauern" aus "der Region", .
Das z.B. ist eines der vielen Details ,die deutlich machen,wie unmöglich die Erörterung unter Laien und bei fehlenden Kenntnissen der Zusamnenhänge ist.
Denn entweder brauchen Insekten kleinräumige Landschaften als Lebensraum ,dann kann die von dir unterstellte weiträumige Verfrachtung nicht stattfinden.

Oder sie brauchen sie nicht,dann ist aber auch die grossflächige Landwirtschaft nicht von Schaden für die Insekten.
Entscheide dich ,und argumentiere dann stringent. ;)

Aber so als Raumplaner kannst du ja was zur Konzeption und Erfolgskontrolle von NSGs sagen. ;)
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von frems »

Welfenprinz hat geschrieben:(21 Oct 2017, 20:26)

Dass die Analysemethoden im laufe der Jahrzehnte nur besser geworden sind ,ist doch wohl unbestritten,oder?
.
Ja, aber die Möglichkeiten der Chemieindustrie auch.
Das z.B. ist eines der vielen Details ,die deutlich machen,wie unmöglich die Erörterung unter Laien und bei fehlenden Kenntnissen der Zusamnenhänge ist.
Denn entweder brauchen Insekten kleinräumige Landschaften als Lebensraum ,dann kann die von dir unterstellte weiträumige Verfrachtung nicht stattfinden.

Oder sie brauchen sie nicht,dann ist aber auch die grossflächige Landwirtschaft nicht von Schaden für die Insekten.
Entscheide dich ,und argumentiere dann stringent. ;)
Wer sagt denn, dass nicht beides benötigt wird? Also kleinräumige Landschaften (NSG), die aber zugleich durch Grünzüge im Verbund die Möglichkeit größerer Distanzen (je nach Jahreszeit unterschiedliche Lebensräume) benötigen? Also ich würde mich da als Laie nicht auf ein Entweder/Oder versteifen.
Aber so als Raumplaner kannst du ja was zur Konzeption und Erfolgskontrolle von NSGs sagen. ;)
Hab mit Raumplanung nicht viel zu tun. ;)
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von X3Q »

Welfenprinz hat geschrieben:(21 Oct 2017, 20:26)

Dass die Analysemethoden im laufe der Jahrzehnte nur besser geworden sind ,ist doch wohl unbestritten,oder?
Eine verbesserte Analysemethode ist zwar immer sehr hilfreich, ist aber bei der Ermittlung von Ursache-Wirkungsbeziehungen in Ökosystemen nur ein Baustein. Wichtiger sind Langzeitstudien und Datensätze. Selbst wenn Substanz X messtechnisch in der Umwelt im nanomolaren Bereich nachweisbar ist, fehlt es an Taxonomen, welche in einer adäquaten Zeit die notwendige Bestimmungsarbeit übernehmen könnten. Deswegen gibt es nur wenige Langzeitstudien, die sich dazu noch auf wenige Gruppen beschränken.
Was aber wirklich bedenklich ist: Die untersuchten NSG sollten als Inseln der Biodiversität dienen, welche die umliegende Nutzlandschaft immer wieder neu versorgen und auffrischen. Nur scheint dieses Konzept nicht zu funktionieren.

--X
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Um mal wieder zur Quelle zurückzuschwimmen hier Quelle : Handelsblatt (18.10.2017)"Studie Dramatischer Insektenschwund in Deutschland" Das Handelsblatt zitiert wiederum das Fachmagazin „PLOS ONE“ was dann wohl der "Quelle" mit der veröffentlichten Studie am nächsten kommt : Quelle : PLOS |ONE "More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas"

Entgegen all der hiesigen Zweifel, darf nun jeder mal die eigentliche unter " Creative Commons Attribution License" veröffentlichte Studie beäugen. Die üblichen Zweifler werden sich an den in der Wissenschaft üblichen "Untertreibungen" klammern, um ihrerseits diese zu übertreiben. So ist am Ende jedem gedient und niemand muss sich ernsthaft um irgendetwas Sorgen machen :thumbup:

Sicher wird auch diese Gefahr nicht existieren - dennoch wenn das Handelsblatt - ganz sicher greenversift - Lügen zum wunderbaren "Glyphosat" verbreitet, sollte man das wenigstens zur Kenntnis nehmen - auch wenn da von (19.10.2017) "Glyphosat-Gefahren | Giftiger Wind" die Rede ist. Wie immer völlig übertrieben - "Weil, so schließt er messerscharf, // nicht sein kann, was nicht sein darf." meinte schon Christian Morgenstern - Auch von ihm "Es gibt für Unzählige nur ein Heilmittel - die Katastrophe." Das hat er doch schön gesagt... :cool:

Mach alles nix noch ist von allem genug da und wo nicht, sind die selbst dran schuld - ich bin jedenfalls stolz von meinem Land berichten zu können :
FLEICHRECHNER hat geschrieben:1094 Tiere verspeist durchschnittlich jeder Mensch in Deutschland im Laufe des Lebens. Jeweils vier Rinder und Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, je 46 Schweine und Puten sowie 945 Hühner.
Eben noch nachgerechnet - ich hab aus "Altersgründen" (26.280 Tage) doch ein wenig mehr - nämlich 6,2 Rinder, 6,4 Schafe, 18,2 Gänse, stattliche 70 Schweine, 55,7 Enten ( ? woran ich mich nicht erinnern kann), 69,8 Puten - aber 1.433,7 Hühner weggeputzt. Klinkt heftig doch alle 18 Tage ein Huhn kann ja nicht wirklich zuviel sein...

Zum Thema noch ein Appetit anregendes Filmchen - total jugendfrei : [youtube][/youtube]

Wenn ich in meinen letzten Jahren zum "Abschmecken" noch ordentlich Glyphosat bekomme, wird das sicher auch für was gut sein...
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Corella »

Welfenprinz hat geschrieben:(21 Oct 2017, 12:28)

Was nicht gefällt, ist die Alleinschuldzuschreibung für etwas,das alle angeht. ;)

Mein Verweis auf die Flächennutzung in Deutschland war nicht zum reinwaschen gedacht.
Die Diskussion,auch bei anderen Themen,ist teilweise absurd,wenn dem im Umfang sinkenden Einflussfaktor steigende Wirkung zugeschrieben wird.

Im Drumherum um die ersten Veröffentlichungen im Juli hab ich gelesen,dass “Insekten zählen“ in der Forschung tatsächlich ein wenig existentes Feld ist(tatsächlich wohl auch wegen der Schwierigkeiten der Durchführung). Deswegen stösst die Arbeit der Krefelder Hobbyentomologen auch auf solches Interesse .
Man muss also auch konstatieren,dass sowohl bei der Erfassung als auch bei der Ursachenforschung die Unklarheit überwiegt(Autofrontschutzscheibenforscher mal ausgenommen).
Das ist doch dämlich einfach und das hatten wir schon mal!
Massiver Schwund betrifft mit großem Abstand die Offenland-Arten, weniger die im Wald-, Park- und Siedlungen. Die Biodiversität letzterer kann überraschen, man sollte aber nicht übersehen, dass Arten pro Fläche keinen guten Wert für Quervergleiche liefert (man schaue "Beta-Diversität") und dass im Siedlungsraum gern die Neueinwanderer mitgezählt werden...
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boracay »

Ups - Insektensterben noch etwas (um es gelinde Auszudrücken) dramatisiert:

https://sciencefiles.org/2017/10/19/das ... och-nicht/

Mein Fazit: Linksgrüne Propaganda und Absichtliche Fälschung der Fakten.
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Bielefeld09
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Bielefeld09 »

Boracay hat geschrieben:(24 Oct 2017, 23:33)

Ups - Insektensterben noch etwas (um es gelinde Auszudrücken) dramatisiert:

https://sciencefiles.org/2017/10/19/das ... och-nicht/

Mein Fazit: Linksgrüne Propaganda und Absichtliche Fälschung der Fakten.
Genau, und du bestäubst demnächst die Obstbäume.
Mit deinen Volksgenossen.
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Wie blöd es ist,
dieses Problem parteipolitisch zu diskutieren,
merkst du wie?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von garfield336 »

Es mangelt an Biodiversität. Die Felder sehen alle gleich aus, und es werden oft mehrehre Jahre hintereinander immer die gleiche Frucht angepflanzt.
Das sorgt erstens für die Auslaugung der Böden und zweitens dafür dass Insekten und Vögel immer weniger Nahrung finden, vorallem deswegen weil viele Tiere sich bei der Nahrungssuche spezialisiert haben.

Die veränderte Landwirtschaft ist natürlich ein Resultat aus dem massiven Einsatz von Pesitiziden, die sowohl ungewünschtes Unkraut als auch ungewünschte Insekten abtöten.

Man sollte wieder zurückkehren zu einer Fruchtfolge die jedes Jahr wechselt, sowie es noch bis in die 60iger Jahre üblich war.
Bei diesem Modell braucht man auch weniger Giftstoffe, und die Tierwelt findet immer die geeignete Nahrung.
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frems
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von frems »

Bielefeld09 hat geschrieben:(24 Oct 2017, 23:45)

Genau, und du bestäubst demnächst die Obstbäume.
Mit deinen Volksgenossen.
Zur Rettung der Völker!
Wie blöd es ist,
dieses Problem parteipolitisch zu diskutieren,
merkst du wie?
Er liest halt nur Überschriften. Dort steht in diesem skurrilen Blog ja selbst:
Vorweg: In den Daten von Hallmann et al. findet sich ein Rückgang der Insekten-Biomasse. Das ist unbestritten. Die Frage ist, was bedeutet dieser Rückgang und welche Schlüsse kann man daraus ziehen?
PLOS ONE (https://de.wikipedia.org/wiki/PLOS_ONE) als Ort der Publikation als "Wissenschaftsjournal der Grünen" zu bezeichnen, ist natürlich sehr ulkig. Ich glaube nicht, dass der Genosse Boracay jemals etwas publiziert hat.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

garfield336 hat geschrieben:(25 Oct 2017, 08:37)

Es mangelt an Biodiversität. Die Felder sehen alle gleich aus, und es werden oft mehrehre Jahre hintereinander immer die gleiche Frucht angepflanzt.
Das sorgt erstens für die Auslaugung der Böden und zweitens dafür dass Insekten und Vögel immer weniger Nahrung finden, vorallem deswegen weil viele Tiere sich bei der Nahrungssuche spezialisiert haben.

Die veränderte Landwirtschaft ist natürlich ein Resultat aus dem massiven Einsatz von Pesitiziden, die sowohl ungewünschtes Unkraut als auch ungewünschte Insekten abtöten.

Man sollte wieder zurückkehren zu einer Fruchtfolge die jedes Jahr wechselt, sowie es noch bis in die 60iger Jahre üblich war.
Bei diesem Modell braucht man auch weniger Giftstoffe, und die Tierwelt findet immer die geeignete Nahrung.
Zusatz: Diese Giftstoffe töten nicht nur die "Schädlinge".
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von immernoch_ratlos »

"Schädlinge - Nützlinge" eine subjektive ausschließlich aus menschlicher Sicht getroffene Einteilung von Lebewesen.

Würde "Natur" eine solche Liste aufstellen, hätte Homo sapiens (lat. für „verstehender, verständiger“ bzw. „weiser, gescheiter, kluger, vernünftiger Mensch“ :?: ) mit größter Sicherheit den absoluten Spitzenplatz als Schädling darin.

Doch wie alles, was "wir" als kognitiven Auswurf produzieren, existiert sowieso nur als eine weitere sog. "intersubjektiven Wirklichkeit" ausschließlich in unseren Köpfen (wo auch sonst :rolleyes: ).

"Natur" - auch ein Begriff - "natürlich" - ist alles was in der Realität - also sowohl außerhalb, aber auch bei eher -"verstehenden, verständigen“ bzw. „weiseren, gescheiteren, klügeren" - Vertretern des Homo sapiens in deren Köpfen, als "intersubjektiven Wirklichkeit existiert".

Auch so eine willkürliche aber in wissenschaftlicher Hinsicht korrekte "Sortierung" :
WIKI hat geschrieben:Mensch
Primat

Der Mensch, auch Homo sapiens, ist nach der biologischen Systematik ein höheres Säugetier aus der Ordnung der Primaten. Er gehört zur Unterordnung der Trockennasenprimaten und dort zur Familie der Menschenaffen
"Manche" Menschen - ganz besonders Menschen mit religiös geprägter "intersubjektiver Wirklichkeit" macht das zum "Herrn dieser Welt - in "göttlichem Auftrag".

Der "Rest" die humanistischen Ideologien gehen da noch einen großen Schritt weiter, Mensch ist qua Menschsein "Herrscher über die Natur" - jedenfalls in deren Vorstellung. In beiden Fällen gehen diese Vertreter unseres Spezies soweit, tatsächlich unabweisbar "natürliche Vorgänge" für "unnatürlich" zu erklären.

Wäre "Natur" nicht auch nur ein Konstrukt in unserer Vorstellung, würde "sie" vermutlich aus dem Lachen nichtmehr herauskommen. Natürliche Vorgänge für "unnatürlich" zu erklären, um sie so (jedenfalls für Menschen) zu verbieten, sind an Dummheit kaum noch zu überbieten. Demnächst verbiete ich das "herunterfallen von Gegenständen" (und damit gleich auch die gesamte Gravitation), ab sofort wird "Natur" das befolgen - alle werden mich anbeten, jedenfalls solange, bis erkennbar wird, was so ein Verbot bewirkt - sicher, in der Realität eher nix - doch, wenn es tatsächlich wirken sollte, was würde aus uns werden, in einer Welt, wo nix mehr "nach unten" fällt :?:

Fazit : alles was tatsächlich passiert / vorgeht / entsteht usw. usf. ist auch natürlich. Es macht keinen Sinn es für "unnatürlich" zu erklären. Die menschliche Einteilung in "gut - böse" - "gut - schlecht" usw. ist eine ausschließlich in unseren Köpfen entstandene Vorstellung. In vielen Fällen ist Vermeidung eine kluge Entscheidung - Verbieten von natürlichen Vorgängen ist dagegen nichts, als in Worte gegossene menschliche Dummheit. "Wir" müssen für unser Überleben uns an die Natur anpassen. Umgekehrt geht das sichtlich nicht...

Wer mich an dieser Stelle für verrückt erklärt (damit muss man nicht nur hier rechnen), hat leider nichts begriffen. :dead:
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Maikel »

"Die Medien gehen in jede grüne Falle"
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/ ... ene-falle/
Nicht nur die Medien ...

Aus dem verlinkten Beitrag:
"Die Mitglieder des Krefelder Vereines, auf dessen Zahlen die jüngste Panikwelle zurückgeht, betonen jedoch ausdrücklich, dass es sich um punktuelle Messungen handelt. Die Ergebnisse gelten nur für jene Stellen, an denen die Fallen standen und auch nur für den Meßzeitraum."

"Nein, die Zahl, auf die sich seit 2013 alle Experten stützen, stammt von genau zwei Standorten im Krefelder Naturschutzgebiet Orbroicher Bruch."

"Es fällt auf, dass die Krefelder ihre Fallen nur in ausgewiesenen Naturschutzgebieten aufstellen, nicht aber in anderen Gebieten. Offen bleibt, welche Rolle das spielt, möglicherweise sogar eine Entscheidende."

Schade, daß man meistens viele unterschiedliche Medien verfolgen muß, und das über Tage, um die relevanten Fakten zu erfahren.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Olympus »

Maikel hat geschrieben:(26 Oct 2017, 13:51)

"Die Medien gehen in jede grüne Falle"
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/ ... ene-falle/
Nicht nur die Medien ...

Aus dem verlinkten Beitrag:
"Die Mitglieder des Krefelder Vereines, auf dessen Zahlen die jüngste Panikwelle zurückgeht, betonen jedoch ausdrücklich, dass es sich um punktuelle Messungen handelt. Die Ergebnisse gelten nur für jene Stellen, an denen die Fallen standen und auch nur für den Meßzeitraum."

"Nein, die Zahl, auf die sich seit 2013 alle Experten stützen, stammt von genau zwei Standorten im Krefelder Naturschutzgebiet Orbroicher Bruch."

"Es fällt auf, dass die Krefelder ihre Fallen nur in ausgewiesenen Naturschutzgebieten aufstellen, nicht aber in anderen Gebieten. Offen bleibt, welche Rolle das spielt, möglicherweise sogar eine Entscheidende."

Schade, daß man meistens viele unterschiedliche Medien verfolgen muß, und das über Tage, um die relevanten Fakten zu erfahren.
Tichyseinblick sagt alles. Glaub dem Geschwurbel und sei glücklich. :D
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Maikel hat geschrieben:(26 Oct 2017, 13:51)

Schade, daß man meistens viele unterschiedliche Medien verfolgen muß, und das über Tage, um die relevanten Fakten zu erfahren.
Dass die Fallen der Krefelder nicht bundesweit an vielen verschiedenen Orten stehen, kann man auch den Publikationen des Vereins entnehmen. Wer 20 oder 30 Jahre Auto oder Motorrad fährt, der weiß wie früher Windschutzscheiben, Helme & Kombis ausgesehen haben und wie sie heute aussehen, da braucht man noch nichtmal großartige Studien, um zu erkennen, dass die Insekten verschwinden.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von yogi61 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Oct 2017, 15:57)

Dass die Fallen der Krefelder nicht bundesweit an vielen verschiedenen Orten stehen, kann man auch den Publikationen des Vereins entnehmen. Wer 20 oder 30 Jahre Auto oder Motorrad fährt, der weiß wie früher Windschutzscheiben, Helme & Kombis ausgesehen haben und wie sie heute aussehen, da braucht man noch nichtmal großartige Studien, um zu erkennen, dass die Insekten verschwinden.
Das ist korrekt. Man muss nur mal ein paar Jungs an der Autowaschanlage fragen, die sparen heute sogar dieses Zeug zum Vorsprühen.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von immernoch_ratlos »

"Tichys Einblick" - gibt es nur gegen bares - nein nicht von mir :(

Unter höchster Anstrengung habe ich den ausgegrauten Text gelesen, um vorurteilsfrei zu verstehen was "Tichys Einblick" eventuelle neues - besonders aber, ob dort das Insektensterben nachprüfbar bestritten wird.

Das ist nicht der Fall ! Was da jedoch geschieht ist eher schlicht - Zweifel die Gründe betreffen, werden besonders betont - ohne allerdings auch nur im geringsten selbst irgendwelche gegenteilige Ergebnisse oder erschöpfende Erklärungen beizubringen. Das auch der Wind einige Pflanzenarten ("Anemophilie") bestäubt, dürfte jedem bekannt sein der sich mit diesem Thema ernsthaft befasst. Leider hilft diese Methode all den Pflanzen absolut nichts, welche sich über lange Epochen an Insekten - teilweise nur eine besondere Gruppe / Art - angepasst haben. :?

Würde z.B. der männliche Mensch "in globalem Ausmaß" seinen Pimmel einbüßen, würde es nur wenig hilfreich sein, auf den Umstand, das Schnecken und allerlei sonstiges Getier, welche Zwitter ("Hermaphroditismus") sind und sich so "irgendwie" selbst befruchten. Das es so was auch bei Pflanzen gibt wurde als "gewichtiges Gegenargument" in "Tichys Einblick" gleich garnicht berücksichtigt.

Im großen Rest dieser "flammenden Gegenrede" werden unterschiedliche Vorstellungen was Natur den so sein in den Köpfen sehr unterschiedlicher Betrachter - nirgendwo auch nur ein Hauch einer soliden Erklärung, warum denn (zugegeben) so viele Insekten verschwunden sind, ohne das man deren "Versteck" kennt. Selbst, dass neue Arten kurz bevor sie im Insektennirwana wieder verschwinden, gerade noch rechtzeitig entdeckt werden, wird so aufgebaut, als würde man nun "statt Brot eben Kuchen" essen sollen.

Auch der gelegentliche, meist höchst unerfreuliche "Neozoen" - Pharaoameise - Asiatische Laubholzbockkäfer - Asiatische Tigermücke oder der Japanische Buschmoskito usw. wird als "Quasibeweis" kolportiert, es sei doch alles nicht so schlimm, wenn statt der alten (vermutlich) toten einheimischen Insekten der "Nachschub" herein drängelt. Hier fehlt (kleiner Hinweis an AfD und CSU) eine "Obergrenze" und ja, die Grenzen sollten in jedem Fall besser bewacht werden.... :thumbup:

Auf die Idee, all das hänge, in zugegeben, sehr komplexer Weise zusammen - habe folglich mit uns und unserem Tun, etwas zu tun, soweit scheint "Tichys Einblick" nun doch nicht zu gehen.

Was die Windschutzscheibe meiner Karre angeht, ich kontrolliere nun vor und nach jeder Ausfahrt die Zahl der gemeuchelten Insekten. Leider auch Gestern nix zum Zählen. Selbst die nächtlichen Besucher an meiner Außenbeleuchtung, etwas, was jeder selbst kontrollieren kann, stellen sich nicht mehr ein. Obwohl die Temperaturen durchaus noch für Insekten geeignet sind... :rolleyes:
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Bielefeld09 »

Nun mal meine Frage.
Haben wir da nicht ein riesiges Problem?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Maikel
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Maikel »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(26 Oct 2017, 20:21)
"Tichys Einblick" - gibt es nur gegen bares - nein nicht von mir :(

Unter höchster Anstrengung habe ich den ausgegrauten Text gelesen
Wie ungeschickt! Beides nicht nötig; es reicht, etwas zu schwindeln und "ich unterstütze bereits" anzuklicken.
Was in meinem Fall auch nicht ganz falsch ist , ich unterstütze vieles.
Auf die Idee, all das hänge, in zugegeben, sehr komplexer Weise zusammen - habe folglich mit uns und unserem Tun, etwas zu tun, soweit scheint "Tichys Einblick" nun doch nicht zu gehen.
Davon gehe ich auch aus, daß vieles von dem in sehr komplexer Weise zusammenhängt.
Deshalb reicht es ja eben nicht, aus den Ergebnissen von wenigen Meßstationen in Naturschutzgebieten zu folgern, die Bauern wären Schuld. Das ist viel zu primitiv (wenig komplex) gedacht.
Was die Windschutzscheibe meiner Karre angeht,
ist auch diese "Meßmethode" ungeeignet, einen Rückgang der Zahl der Insekten nachzuweisen; die Zusammenhänge sind viel komplexer; einige Aspekte dazu hatte ich weiter vorne aufgezählt.
ich kontrolliere nun vor und nach jeder Ausfahrt die Zahl der gemeuchelten Insekten.
Jetzt ist nicht mehr Saison für Insekten; da ist es logisch, daß es wenig zu zählen gibt.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von immernoch_ratlos »

@Bielefeld09 - da lediglich unklar ist woran es liegen mag, aber der Rückgang selbst nicht bestritten wird - ja ich glaube schon hier gibt es ein "riesiges Problem".

@Maikel - ich gebe zu ich bin sehr ungeschickt, vermeide allerdings schon aus Prinzip das Lügen - nein, diesen Block unterstütze ich nicht.

Ansonsten, nahezu alles wird angezweifelt. Warum wohl :?: - Weil es einfach "stört" erkennen zu müssen, so weitermachen geht schon (jedenfalls für ein Weilchen), aber die Konsequenzen sind eher finster.

Was mich angeht, selbstverständlich glaube ich nicht daran, das eine einzige Windschutzscheibe einen "Beweis" liefern kann. Viele Windschutzscheiben - wohl organisiert und in einem wissenschaftlichen Programm könnten das schon. Alles in allem, ganz wie bei jedem aufzuklärenden Verbrechen, führen Indizien zu dem oder den Tätern und damit zur Lösung.

Es wäre mehr als merkwürdig, wenn die größten Nutzer und Verteiler von Agrargiften keinen Anteil an diesem Massensterben haben sollte. Es gibt deutliche und höchst verdächtige Gruppen. Es wäre recht naiv, bei soviel Beeinträchtigung der Umwelt durch den Menschen (die alle nachweisbar sind, es sei den man schaut auf die Welt unter dem Rand eines Aluhuts), zu glauben - wohl eher zu hoffen - "wir" hätten damit nix zu tun.

Wie bei allen nicht aufgeklärten Verbrechen, liegt die Leiche da und zunächst besteht die Frage wer war der Killer. Nachdem, wie sich einige in den Medien und hier im Forum an den Ursachen abarbeiten, werfe ich mal den Alien von nächsten Stern in den Ring :dead:

Den Blödsinn, wegen noch unklarer Beweislage, die Leiche - hier Milliarden fehlender Insekten, wo vorher - daran kann ich mich alterstechnisch noch gut erinnern - "unzählige" eine ganz normaler Begleitumstand waren - zu übersehen, um sich an wenigen "Verfahrensfehlern" zu ergötzen, mach ich nicht mit. Auch, weil mir hier das notwendige Fachwissen fehlt um eine solches Urteil abgeben zu können. Aber besonders, weil es immer wieder die selben "Gesundbeter" sind, welche alles was ihnen nicht ins Weltbild passt wahlweise verniedlichen oder aber die Probleme unverhältnismäßig groß erscheinen lassen wollen...
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Aristide »

Werden insekten mit dem klebrigen zeug eingefangen und zappeln dort solange bis sie sterben? Wow geile forschung für den insektenschutz!
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Ebiker »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(27 Oct 2017, 09:52)
Es wäre mehr als merkwürdig, wenn die größten Nutzer und Verteiler von Agrargiften keinen Anteil an diesem Massensterben haben sollte. Es gibt deutliche und höchst verdächtige Gruppen. Es wäre recht naiv, bei soviel Beeinträchtigung der Umwelt durch den Menschen (die alle nachweisbar sind, es sei den man schaut auf die Welt unter dem Rand eines Aluhuts), zu glauben - wohl eher zu hoffen - "wir" hätten damit nix zu tun.
Und du glaubst also der Ökobauer hätte nix mit Insektensterben zu tun ? Die spritzen genau so. Und wenn das "Unkraut" nicht mit Roundup bekämpft wird gehts halt mechanisch. Der Effekt ist gleich. Der Ökobauer will auch Geld verdienen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Vielleicht hat die Matrix einen Virus und kann deshalb nicht mehr so viele Insekten darstellen?
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Mal ganz unabhängig von ideologischen Diskussionen .., ich kann mich irgendwie nicht daran erinnern, in den letzten Jahren mal eine Fliege gesehen zu haben. Fliegen waren in den 60er, 70er Jahren eine völlig normale als Plage empfundene Erscheinung. Es gab alle möglichen Gegenmittel zu kaufen. Wirklich: Ich kann mich an keinerlei "Fliegensichtungen" in den letzten Jahren erinnern. Gehts nur mir so?
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Umetarek »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Dec 2017, 18:48)
Gehts nur mir so?
Ja, leider. Aber ich wohne auf dem Land, vielleicht hat das ja damit zu tun, die letzte habe ich gestern gesehen, wenigstens nicht bei mir daheim.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Boracay »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Dec 2017, 18:48)

Mal ganz unabhängig von ideologischen Diskussionen .., ich kann mich irgendwie nicht daran erinnern, in den letzten Jahren mal eine Fliege gesehen zu haben. Fliegen waren in den 60er, 70er Jahren eine völlig normale als Plage empfundene Erscheinung. Es gab alle möglichen Gegenmittel zu kaufen. Wirklich: Ich kann mich an keinerlei "Fliegensichtungen" in den letzten Jahren erinnern. Gehts nur mir so?
Ja, es gibt heute keine Höfe mehr in Städten und Dörfern die Fliegen anziehen und die auf dem Land haben meist Biogas und seither gibt es da auch kaum mehr den Geruch von Scheiße und Mist.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Boracay hat geschrieben:(17 Dec 2017, 19:21)

Ja, es gibt heute keine Höfe mehr in Städten und Dörfern die Fliegen anziehen und die auf dem Land haben meist Biogas und seither gibt es da auch kaum mehr den Geruch von Scheiße und Mist.
Ja. Das mag schon eine halbwegs einleuchtende Erklärung sein. Aber so wie es scheinbar gut und richtig ist, dass es in den Städten und vor allem auch in den Städterandgebieten von heute keine Regenmatschstraßen mehr gibt ,,, ist die Frage, ob das wirklich gut ist, Stichwort Bodenversiegelung. So negativ wie Dresden mit Stichwort Waldschlösschenbrücke oder Pegida in Erscheinung tritt - in Hinsicht auf Bodenversiegelung geht die Stadt, einfach aufgrund von schlimmen Erfahrungen, absolut konsequent vor. Sie wehrt sich trotz noch so großer Immobilien-Begehrlichkeiten gegen die Zubauung von bestehenden innerstädtischen Wasserabflussmöglichkeiten.

Ich weiß nicht, ob man jetzt extra künstliche Misthaufen in Städten aufschichten sollte. Ich weiß auch nicht, welche Rolle Filiegen im gesamten Nahrungskettensystem einnehmen. Wäre aber an kompetenten Informationen interessiert.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Umetarek »

Wir haben hier einen Rückgang der Schwalben, nachdem die Stechmücken weitgehend erfolgreich dezimiert wurden. Irgendwas ist immer.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

Boracay hat geschrieben:(17 Dec 2017, 19:21)

Ja, es gibt heute keine Höfe mehr in Städten und Dörfern die Fliegen anziehen und die auf dem Land haben meist Biogas und seither gibt es da auch kaum mehr den Geruch von Scheiße und Mist.
Der Grund, warum es kaum noch Misten in den Dörfern und Städten gibt, liegt daran, dass diese in der Regel massiven Ärger mit der Nachbarschaft bedeuten.
Viele Höfe sind auch seit Ende der 1950er Jahre (Stichrwort: Der Grüne Plan) in die Feldmark ausgesiedelt worden - nicht nur, um die Wohnqualität in den Dörfern zu erhöhen, sondern auch ganz einfach deswegen, weil auf den alten Hofflächen die mit dem Grünen Plan verbundene Modernisierung und Technisierung der Landwirtschaft allein aus Platzgründen gar nicht möglich war.
Dazu kommt auch noch der Übergang von der Strohhaltung zur Haltung auf Spaltenböden. Bei der konventionellen Tierhaltung ist es inzwischen so, dass die modernen Ställe so abgedichtet sind, dass kein Geruch mehr nach draussen dringt, es also zu keinen Geruchsimmessionen kommt, Die Grenzwerte sind hier inzwischen genau festgelegt und geregelt, wer möchte kann sich die Ergebnisse dieser Googlesuche zu Gemüte führen. Heute könnte man einen Schweinestall mitten in einer Großstadt bauen und betreiben, ohne dass es irgendwer mitbekommt, dass da Schweine gehalten werden.
Für viele Insektenarten sind allerdings Misten ausserordentlich wichtig - und zwar nicht nur für die klassischen "Scheißhausfliegen". Diese Art ist zum Beispiel eine Schwebfliege, die in ihrer Larvenzeit auf Misten angewiesen ist und gleichzeitig ein wichtiger Blütenbestäuber ist. Die Larve der Mistbiene braucht zur Entwicklung sauerstoffarmes, bakterienreiches Wasser mit zersetzenden Substanzen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Elser »

Welfenprinz hat geschrieben:(21 Oct 2017, 15:56)

Dass die Landwirtschaft Einfluss hat ,ist klar.
Da die landwirtschaftliche Fläche rapide abnimmt,sinkt dieser Einfluss permanent.

Wenn sich,was aus den Ergebnissen nicht eindeutig hervorgeht aber angedeutet wird, das Artensterben in den letzten Jahren beschleunigt hat,ist Landwirtschaft keinesfalls der einzige,auf jeden Fall nicht der gewichtigste Faktor.

Man kanns ja auch ein bisschen pervertieren :D
Zurück zumLN-Umfang von 1985 und wir haben wieder mehr Insekten.

Wer überprüft eigentlich Konzeption und Erfolg der NSGs?

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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

Boracay hat geschrieben:(17 Dec 2017, 19:21)

Ja, es gibt heute keine Höfe mehr in Städten und Dörfern die Fliegen anziehen und die auf dem Land haben meist Biogas und seither gibt es da auch kaum mehr den Geruch von Scheiße und Mist.
Das liegt daran weil es kaum noch kleine Höfe in den Orten gibt. Die werden an den Dorfrand gelagert, viel größere Hallen und Ställe wo man auch dann besser mit großen Gerät ranfahren kann.

Teilweise werden die Bauern mit ihrer Schweinehaltung auch aus Ortschaften geklagt, weil die zugezogenen Städter den Geruch nicht wünschen.
Gerade da wo Fremdenverkehr sich breit macht.

Ansonsten stinkts natürlich weiterhin auf dem Land wenn Gülle auf Felder ausgebracht wird.

In Niedersachsen ersaufen sie jedoch im letzten Quartal an der eigenen Gülle die wegen mangelnder Aufnahmefähigkeit der Böden nicht ausgebracht werden durfte.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von immernoch_ratlos »

Wer sich die Veränderungen von "klassischer Landwirtschaft" zur Industrie hin ansieht, wird schnell (und hoffentlich) von ganz alleine darauf kommen, warum diese flächendeckenden Veränderungen einfach nicht folgenlos bleiben können.

Schon die relativ kleine Zeitspanne "Anzahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft in Deutschland in den Jahren 1991 bis 2014 (in 1.000 Personen)" lässt erahnen welchen Umbruch es da seit Beginn der 1. industriellen Revolution so um 1870 gegeben haben muss.
statista hat geschrieben:Die Statistik zeigt die Anzahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft in Deutschland in den Jahren 1991 bis 2014.

Im Jahr 2000 betrug die Anzahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft in Deutschland rund 694.000. Das entsprach einem Anteil von 1,54 Prozent an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen in Deutschland.

Als Erwerbstätige gelten alle Personen, die im Berichtszeitraum als Arbeitnehmer oder als Selbstständige (einschließlich deren mithelfende Familienangehörige) eine auf Erwerb ausgerichtete Tätigkeit von mindestens einer Stunde ausüben bzw. in einem Arbeits- oder Dienstverhältnis stehen.
Glaubt jemand, an dieser Zahl hätte sich in 2017 etwas nach "oben" verändert ?

Aus einer bäuerlich geprägten Landwirtschaft die 1882 noch 41,6% der Erwerbstätigen (Bevölkerung 46 Millionen) ist längst ein Industriezweig entstanden, der selbst immer weiter in industrielle Großbetriebe zerfällt. Einer der Gründe des schnellen Bevölkerungswachstums, war die bis dahin unbekannte Fülle des immer weiter mit industriellen Methoden und Mitteln hergestellten Nahrungsangebots. Andere parallel verlaufende Ereignisse - Hygiene - med. Fortschritt und Zugang für Massen, ermöglichten innerhalb von gerade mal 22 Jahren (1873 bis 1895) einen Anstieg der Bevölkerung von 41 auf 52 Millionen - zusätzlich wanderten nochmal 2 Millionen in die klassischen Auswanderungsländer ab.

Hier läuft schon lange nichts mehr auf "natürliche" Weise ab. Wo früher der wenige Mist alle Höfe "zierte", gibt es zum einen nur noch einen kleinen Bruchteil von "Höfen" und meist ist deren "Mist" - Abfall in industriellem Maßstab. Der Einfluss auf die auch schon 1870 sicher nichtmehr "natürliche Landschaft" ist allgegenwärtig. Natürliche Zusammenhänge sind unerwünscht, weil schlicht hinderlich das im industriellem Maßstab erforderliche gebotenen Handeln zu ermöglichen. Zwar sind die für alle sichtbaren Auswirkungen wenig dramatisch und finden so auch im Bewusstsein der Menschen (75% leben ohnedies in den Städten) schlicht schon lange nichtmehr statt. Reste "bäuerlichen Lebens" werden den Konsumenten geschickt und verkaufsfördernd mit allen Mittel der Werbeindustrie vorgegaukelt.

Wie schon bei anderen industriellen Ereignissen, dauert es Jahrzehnte bist die Wirkung all dieser "notwendigen" Gifte eintritt. Der Nachweis das dieses oder jenes "Pflanzenschutzmittel" (ein genialer Euphemismus) Krankheit und Tod bei allen beteiligten Lebewesen verursacht, ist zum Glück für die daraus Profit ziehenden, praktisch unmöglich. "Leider" trifft es die damit direkt hantierenden auch nur unterhalb der üblichen "Wahrnehmungsschwelle" und so bleibt allen direkt Beteiligten die notwendige Illusion. In einem beinharten Konkurrenzkampf, bleibt schlicht für solche Überlegungen kein Platz. Sollte es dann doch zu Zweifeln kommen, sorgt eine wohl organisierte Gemeinschaft von Interessenverbänden mit Hunderten von Millionen €uro oder Dollar in der Kriegskasse, dass sich möglich nichts verändert :thumbup:

Das nun manche Folgen unübersehbar werden (jedenfalls für die wenigen unabhängigen Wissenschaftler), wird erwartungsgemäß von allen Beteiligten auf das Heftigste bekämpft. Das ist nichts wirklich neues - in solchen Fällen bestimmt der metaphorische Frosch ob sein Teich irgendwelche Veränderungen unterworfen werden "muss". Mir ist es eigentlich gleichgültig, mit meiner "Restlaufzeit" muss ich mir für mich persönlich gesehen, keine wirklichen Sorgen machen.

Was die "Gülleflut" angeht, welche irgendwie den historischen Misthaufen ersetzt hat, selbstverständlich ließe sich dieser "Abfallstoff" so behandeln, dass der ein Asset darstellen kann. Nur, die allgemeine Borniertheit der Betroffenen im Einklang mit durchaus korrupt zu nennenden Politikern, wird das weiter verhindern. Ganz klar auch in Komplizenschaft mit den üblichen Verdächtigten in der Energiewirtschaft wird dieses eigentlich kostbare Wirtschaftsgut nur dazu "genutzt" das Grundwasser auf mittlere Sicht und dann dauerhaft unnutzbar zu machen. Was man daraus machen kann, zeigt diese Grafik zum Beitrag Eine Industrie - und das ist "Landwirtschaft" in seiner überwiegenden Erscheinungsform, muss wohl auch industrielle Prozesse nutzen oder eben entwickeln hier der DBFZ-Jahresbericht 2016 PDF-Download (startet automatisch) oder die "Flexibilisierung von Biogasanlagen in Deutschland" PDF-Download (startet automatisch) Nun ja, wer das große dicke Brett vor Kopf hat wird weder diese noch andere realistischen Chancen nutzen wollen. Es gibt die weltweite Suche nach weniger selbstzerstörerischen Methoden Nahrung zu erzeugen, nur solange das so läuft wie jetzt, wird das nix.

Beispiele wie schön das schiefgehen kann liefert doch die neuere Geschichte Chinas. Der "große Vorsitzende Mao" befahl und Millionen willige Chinesen rotteten die Spatzen in China aus. Nur als schädliche Konkurrenten wahrgenommen wurden ~zwei Milliarden Tiere erschlagen. Ein einziges Desaster - die Ernteausfälle (die man den jetzt toten Spatzen zuschreiben wollte) stiegen dramatisch an. Hungersnöte waren auch hier die Folge. Der Spatz hat sich von dieser Idiotie niemehr erholt. Leider hatte der "große Vorsitzende Mao" nicht erkennen wollen, dass Spatzen um ihre Brut zu versorgen unglaubliche Mengen an Insekten vertilgen, welche die tatsächliche Hauptursache für Ernteausfälle waren. Große Spatzenkampagne " 除四害运动 chú sìhài yùn​dòng "

Unserer nicht weniger bekloppten "kleinen Maos" in den Verbänden und in der chemischen Agrarindustrie, vergiften nun die "Ursache" so gründlich, das auch gleich alle Nützlinge auf der Strecke bleiben. Nun da auch das unübersehbar wird, muss erst einmal die übliche Vernebelungstaktik greifen. Von allen Schädlingen die diesen Planten heimsuchen, dürfte "Homo sapiens" den absoluten Spitzenplatz belegen - inzwischen hat "Homo sapiens" lange und angestrengt nachgedacht und ist nun dabei diesen Schädling mit allen Mitteln auszurotten.... :?
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Elser »

Welfenprinz hat geschrieben:(21 Oct 2017, 10:09)



Wo sollte man also bei der Ursachenforschung ansetzen? ;)

Das ist doch klar ! Bei denen die das Land mit Gülle und Isektizide verseuchen !

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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von frems »

Hui, zumindest die Politik spricht das Thema nun mal an.
Beim Schutz von Bienen setzt Klöckner auf eine gemeinsame Lösung mit Landwirten und der EU. In Diskussionen möchte Klöckner aus „ideologischen Grabenkämpfen“ herauszukommen. „Naturschutz und Landwirtschaft sind keine Gegensätze.“

Mit Blick auf die Debatte über ein mögliches Freiland-Verbot für die Insektengifte Neonicotinoide in der EU sagte sie: „Was für Bienen schädlich ist, muss weg vom Markt.“ Wenn die Wissenschaftler sagten, dass die Substanzen zu Bienensterben führen, wolle sie mit Landwirtschaft und EU-Partnern eine Lösung finden. Bienen seien „systemrelevant“. Neonicotinoide sind Insektizide, die die Weiterleitung von Nervenreizen stören. Für Wirbeltiere sind sie ungefährlich, bei Insekten sind sie aber hochwirksam.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte Ende Februar in einer neuen Risikobewertung die Gefahr von Neonikotinoiden für Honig- und Wildbienen bestätigt. Die EU-Kommission will den Freiluft-Einsatz der umstrittenen Insektizide in der EU nun komplett verbieten.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... l#Comments
Labskaus!

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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

Wenn die Klöcknerin aus dem ideologischen Quark raus will soll sie Klartext reden, denn ihre Strohmann-Behauptung des Gegensatz Landwirtschaft-Naturschutz vernebelt die weiterhin bestehende Problematik der INTENSIVEN Landwirtschaft, die der Hauptgrund für den Rückgang vieler Arten in der Insekten und Vogelwelt darstellt.

Vögelpopulationen gerade nochmal in Siedlungs- und Waldgebieten stabil. Auf dem Agrarland starker Rückgang weil Landwirte mit ihrem Verhalten die Lebensgrundlage vieler Tiere zerstören.

http://www.spektrum.de/kolumne/der-stil ... et/1553550
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Teekanne »

Cat with a whip hat geschrieben:(25 Mar 2018, 12:30)

Wenn die Klöcknerin aus dem ideologischen Quark raus will soll sie Klartext reden, denn ihre Strohmann-Behauptung des Gegensatz Landwirtschaft-Naturschutz vernebelt die weiterhin bestehende Problematik der INTENSIVEN Landwirtschaft, die der Hauptgrund für den Rückgang vieler Arten in der Insekten und Vogelwelt darstellt.

Vögelpopulationen gerade nochmal in Stadtgebieten stabil. Auf dem Land starker Rückgang weil Landwirte mit ihrem Verhalten die Lebensgrundlage vieler Tiere zerstören.

http://www.spektrum.de/kolumne/der-stil ... et/1553550
Das wird auch nichts mehr. Hier wird deutlich das wir Kinder der physikalischen Gesetze sind und als diese kennen wir nur das Gesetz des Universums. Wandlung der Materie wie ein verfaulender Apfel, eine Sonne, Staub der immer mehr Staub anzieht um zu wachsen. Egal was, es ist immer das selbe Prinzip, so folgt diesem Gesetz auch unser Gedanke. Game over.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Aldemarin »

Ich glaube den Stechmücken wird niemand nachheulen!
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von zollagent »

Provokateur hat geschrieben:(27 Apr 2018, 11:32)

Die EU hat gehandelt:

https://www.br.de/nachrichten/werden-dr ... n-100.html
Ob die Bienen aushalten, bis das umgesetzt ist?
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Provokateur »

zollagent hat geschrieben:(27 Apr 2018, 11:33)

Ob die Bienen aushalten, bis das umgesetzt ist?
Wildbienen - wir werden sehen, Honigbienen auf jeden Fall, denn die werden auch nachgezüchtet.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von zollagent »

Provokateur hat geschrieben:(27 Apr 2018, 11:41)

Wildbienen - wir werden sehen, Honigbienen auf jeden Fall, denn die werden auch nachgezüchtet.
Das ist auch bitter nätig. Der Imker bei uns im Dorf hat sich schon beschwert, er habe mehr als ein Dutzend Bienenvölker in kürzester Zeit verloren.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Provokateur »

zollagent hat geschrieben:(27 Apr 2018, 11:54)

Das ist auch bitter nätig. Der Imker bei uns im Dorf hat sich schon beschwert, er habe mehr als ein Dutzend Bienenvölker in kürzester Zeit verloren.
Wenn er Erwerbsimker ist, braucht der eh mindestens 400 Völker. Eine Ausfallrate von 3% wirkt (ich habe keine Vergleichswerte) verkraftbar.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von zollagent »

Provokateur hat geschrieben:(27 Apr 2018, 11:59)

Wenn er Erwerbsimker ist, braucht der eh mindestens 400 Völker. Eine Ausfallrate von 3% wirkt (ich habe keine Vergleichswerte) verkraftbar.
So viele Völker hat er nicht. Wenn ichs richtig weiß, sinds um die 50. Sein Grundstück liegt ein Stück außerhalb des Ortes, und seit ich meinen Hund nicht mehr habe, komme ich da eigentlich nicht mehr vorbei.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Cat with a whip »

Wird leider nix nützen weil die EU nicht genug verordnet. Handeln müssen ja auch die Einzelstaaten. Und es bleiben noch weitere Pestizide erlaubt, ua. auch mehrere Neonics.
Wird das Insektensterben jetzt aufhören, weil die EU die drei Pestizidwirkstoffe auf dem Acker verbietet?

Nein. Denn zwei weitere Neonicotinoide und zahlreiche andere Insektenvernichtungsmittel bleiben erlaubt. Und natürlich auch Unkrautvernichter wie Glyphosat, die Nahrungspflanzen von Insekten töten. Es wird auch weiter im Schnitt zu viel gedüngt, was Lebensräume von Insekten schädigt. In der Agrarlandschaft gibt es zudem immer noch zu wenig Rückzugsräume wie Hecken. Lichtverschmutzung bleibt ebenfalls ein Problem.


Werden die Bauern auf andere Pestizide ausweichen, um Schädlinge wie Blattläuse oder Drahtwürmer zu töten?


Zumindest teilweise. Das lässt eine Studie im Auftrag der EU-Kommission erwarten, mit der auch die Hersteller argumentieren. Sie untersuchte, wie die Landwirte darauf reagierten, dass die EU 2013 verbot, die drei Neonicotinoide bei Pflanzen einzusetzen, die von Bienen angeflogen werden. Ergebnis: Viele der befragten Landwirte griffen zu anderen Pestiziden. Andere griffen zu mechanischen Methoden.
http://www.taz.de/EU-untersagt-Pestizid ... /!5501577/
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von garfield336 »

frems hat geschrieben:(01 Aug 2017, 17:45)

http://www.faz.net/aktuell/wissen/insek ... 11642.html

Was meint denn die werte Userschaft? Fragwürdige Methodik der "Hobbyforscher"? Positiver Nebeneffekt, wenn weniger Mücken und Falter den Nerv rauben? Katastrophale Entwicklung für unser Ökosystem?
In Luxemburg steigt die Zahl der Honigbienen seit ein paar Jahren. Ein allgemeiner Insektenschwund ist aber hier zu beobachten.

Honigbienen sind ja vorallem Haustiere und werden von Imker gehalten. Wildtiere erleideten auch hier einen Einbruch.
Vermutlich gibt es auch für Honigbienen mehr Nahrung da andere Insekten wegsterben und es somit weniger Konkurrenz gibt.
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Quatschki
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Bei uns war letzte Nacht ein "Heimchen" in der Wohnung und hat mit seinem Gesang die Nacht erhellt.
Unglaublich, was so ein kleines Mistvieh für einen Lärm macht
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von relativ »

Imker werden wohl vermehrt in Städte ausweichen. Für Wildbienen und Insekten sieht es eh schlecht aus. Die Auswirkungen auf die restliche Nahrungskette werden wir wohl auch bald erleben können.

https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel ... 00942.html
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Bye-bye Biene Maja: die Insekten verschwinden aus Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Mal was anderes: (Wahrscheinlich) Dank einer ziemlich heterogenen Pflanzenwelt gibts in dem Garten/der Gartenterasse aus dem/der ich gerade schreibe (und die weit eher aus Nachlässigkeit so "heterogen", manche würden das auch anders nennen) .,.. gibts haufenweise Wespen, Bienen, Hummeln und zeitweilig auch Hornissen samt Nestern. Was eigentlich kann man tun, um L:ichter, Glühbirnen, Lampen usw. denen nicht als vermeintliche Nektarquellen erscheinen zu lassen? Früher war mir das Gebrumm dieser Viecher einfach nur lästig. Aber genauer bedacht ist es ja doch eine ganz schöne Quälerei, diese Insekten stundenlang auf falsche Fährten zu locken. Die Stadtbeleuchtungen sind wahrscheinlich das größere Problem. also allgemein gefragt: Lichtverschmutzung und Insektenschwund. Wie lässt sich das Problem lösen?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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