Wer sich die Veränderungen von "klassischer Landwirtschaft" zur Industrie hin ansieht, wird schnell (und hoffentlich) von ganz alleine darauf kommen, warum diese flächendeckenden Veränderungen einfach nicht folgenlos bleiben können.
Schon die relativ kleine Zeitspanne
"Anzahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft in Deutschland in den Jahren 1991 bis 2014 (in 1.000 Personen)" lässt erahnen welchen Umbruch es da seit Beginn der 1. industriellen Revolution so um 1870 gegeben haben muss.
statista hat geschrieben:Die Statistik zeigt die Anzahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft in Deutschland in den Jahren 1991 bis 2014.
Im Jahr 2000 betrug die Anzahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft in Deutschland rund 694.000. Das entsprach einem Anteil von 1,54 Prozent an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen in Deutschland.
Als Erwerbstätige gelten alle Personen, die im Berichtszeitraum als Arbeitnehmer oder als Selbstständige (einschließlich deren mithelfende Familienangehörige) eine auf Erwerb ausgerichtete Tätigkeit von mindestens einer Stunde ausüben bzw. in einem Arbeits- oder Dienstverhältnis stehen.
Glaubt jemand, an dieser Zahl hätte sich in 2017 etwas nach "oben" verändert ?
Aus einer bäuerlich geprägten Landwirtschaft die 1882 noch 41,6% der Erwerbstätigen (Bevölkerung 46 Millionen) ist längst ein Industriezweig entstanden, der selbst immer weiter in industrielle Großbetriebe zerfällt. Einer der Gründe des schnellen Bevölkerungswachstums, war die bis dahin unbekannte Fülle des immer weiter mit industriellen Methoden und Mitteln hergestellten Nahrungsangebots. Andere parallel verlaufende Ereignisse - Hygiene - med. Fortschritt und Zugang für Massen, ermöglichten innerhalb von gerade mal 22 Jahren (1873 bis 1895) einen Anstieg der Bevölkerung von 41 auf 52 Millionen - zusätzlich wanderten nochmal 2 Millionen in die klassischen Auswanderungsländer ab.
Hier läuft schon lange nichts mehr auf "natürliche" Weise ab. Wo früher der wenige Mist alle Höfe "zierte", gibt es zum einen nur noch einen kleinen Bruchteil von "Höfen" und meist ist deren "Mist" - Abfall in industriellem Maßstab. Der Einfluss auf die auch schon 1870 sicher nichtmehr "natürliche Landschaft" ist allgegenwärtig. Natürliche Zusammenhänge sind unerwünscht, weil schlicht hinderlich das im industriellem Maßstab erforderliche gebotenen Handeln zu ermöglichen. Zwar sind die für alle sichtbaren Auswirkungen wenig dramatisch und finden so auch im Bewusstsein der Menschen (75% leben ohnedies in den Städten) schlicht schon lange nichtmehr statt. Reste "bäuerlichen Lebens" werden den Konsumenten geschickt und verkaufsfördernd mit allen Mittel der Werbeindustrie vorgegaukelt.
Wie schon bei anderen industriellen Ereignissen, dauert es Jahrzehnte bist die Wirkung all dieser "notwendigen" Gifte eintritt. Der Nachweis das dieses oder jenes "
Pflanzenschutzmittel" (ein genialer Euphemismus) Krankheit und Tod bei allen beteiligten Lebewesen verursacht, ist zum Glück für die daraus Profit ziehenden, praktisch unmöglich. "Leider" trifft es die damit direkt hantierenden auch nur unterhalb der üblichen "Wahrnehmungsschwelle" und so bleibt allen direkt Beteiligten die notwendige Illusion. In einem beinharten Konkurrenzkampf, bleibt schlicht für solche Überlegungen kein Platz. Sollte es dann doch zu Zweifeln kommen, sorgt eine wohl organisierte Gemeinschaft von Interessenverbänden mit Hunderten von Millionen €uro oder Dollar in der Kriegskasse, dass sich möglich nichts verändert
Das nun manche Folgen unübersehbar werden (jedenfalls für die wenigen unabhängigen Wissenschaftler), wird erwartungsgemäß von allen Beteiligten auf das Heftigste bekämpft.
Das ist nichts wirklich neues - in solchen Fällen bestimmt der metaphorische Frosch ob sein Teich irgendwelche Veränderungen unterworfen werden "muss". Mir ist es eigentlich gleichgültig, mit meiner "Restlaufzeit" muss ich mir für mich persönlich gesehen, keine wirklichen Sorgen machen.
Was die "Gülleflut" angeht, welche irgendwie den historischen Misthaufen ersetzt hat, selbstverständlich ließe sich dieser "Abfallstoff" so behandeln, dass der ein Asset darstellen kann. Nur, die allgemeine Borniertheit der Betroffenen im Einklang mit durchaus korrupt zu nennenden Politikern, wird das weiter verhindern. Ganz klar auch in Komplizenschaft mit den üblichen Verdächtigten in der Energiewirtschaft wird dieses eigentlich kostbare Wirtschaftsgut nur dazu "genutzt" das Grundwasser auf mittlere Sicht und dann dauerhaft unnutzbar zu machen. Was man daraus machen kann, zeigt diese
Grafik zum Beitrag Eine Industrie - und das ist "Landwirtschaft" in seiner überwiegenden Erscheinungsform, muss wohl auch industrielle Prozesse nutzen oder eben entwickeln hier der
DBFZ-Jahresbericht 2016 PDF-Download (startet automatisch) oder die
"Flexibilisierung von Biogasanlagen in Deutschland" PDF-Download (startet automatisch) Nun ja, wer das große dicke Brett vor Kopf hat wird weder diese noch andere realistischen Chancen nutzen wollen. Es gibt die weltweite Suche nach weniger selbstzerstörerischen Methoden Nahrung zu erzeugen, nur solange das so läuft wie jetzt, wird das nix.
Beispiele wie schön das schiefgehen kann liefert doch die neuere Geschichte Chinas. Der "große Vorsitzende Mao" befahl und Millionen willige Chinesen rotteten die Spatzen in China aus. Nur als schädliche Konkurrenten wahrgenommen wurden ~zwei Milliarden Tiere erschlagen. Ein einziges Desaster - die Ernteausfälle (die man den jetzt toten Spatzen zuschreiben wollte) stiegen dramatisch an. Hungersnöte waren auch hier die Folge. Der Spatz hat sich von dieser Idiotie niemehr erholt. Leider hatte der "große Vorsitzende Mao" nicht erkennen wollen, dass Spatzen um ihre Brut zu versorgen unglaubliche Mengen an Insekten vertilgen, welche die tatsächliche Hauptursache für Ernteausfälle waren.
Große Spatzenkampagne " 除四害运动 chú sìhài yùndòng "
Unserer nicht weniger bekloppten "kleinen Maos" in den Verbänden und in der chemischen Agrarindustrie, vergiften nun die "Ursache" so gründlich, das auch gleich alle Nützlinge auf der Strecke bleiben. Nun da auch das unübersehbar wird, muss erst einmal die übliche Vernebelungstaktik greifen. Von allen Schädlingen die diesen Planten heimsuchen, dürfte "Homo sapiens" den absoluten Spitzenplatz belegen - inzwischen hat "Homo sapiens" lange und angestrengt nachgedacht und ist nun dabei diesen Schädling mit allen Mitteln auszurotten....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)