Sollte der Bund die EEG-Umlage übernehmen statt dem (privaten) Stromverbraucher?

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Wähler
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Re: Sollte der Bund die EEG-Umlage übernehmen statt dem (privaten) Stromverbraucher?

Beitrag von Wähler »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jun 2017, 12:31)
Verbraucher = Bürger = Umweltpartizipienten hätten für die Vertragsdauer dem Energieerzeuger die NUTZUNG des Zertifikates überlassen.
Das Zertifikat hätte 1990 eine Basis von 100....und in 2050 oder 2060 eine Basis von Null CO2.
Der Bürger hätte also selbst in der Hand - ob er 100% Naturstrom nimmt - das Zertifikat also verfallen lässt (schnelle EE Wende) - oder es "nimmt" , - (dem Energieversorger überlässt - während der Vertragsdauer) und langsam die EE Wende einläutet.
So schwer ist es doch nicht.
Ein Energieversorger MIT (Derzeit durch die Politik - VERSCHENKTEM) Zertifikat hat doch gar kein Interesse "weniger" rum zu sauen..... Der Energieversorger als FIRMA - ist auch nicht an "Umwelt" interessiert ! Dem geht es vorrangig um CASH.
Dadurch entsteht doch kein finanzieller Anreiz, CO2-Emissionen möglichst schnell zu reduzieren. Wenn das Zertifikat nicht gehandelt werden kann, sinkt die Mengenerlaubnis für CO2-Emissionen pro Zertifikat linear auf Null bis 2050. Der Erzeuger, der auf Grund von EE weniger Zertifikate braucht, müsste dann ja die Zahl seiner Kundern verringern, wenn jeder Kunde automatisch ein Zertifikat ihm überlassen soll. Oder kann der Verbraucher auch Kunde werden, ohne ein Zertfikat zu überlassen? So ganz klar ist mir das nicht, wie das funktionieren soll.
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Teeernte
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Re: Sollte der Bund die EEG-Umlage übernehmen statt dem (privaten) Stromverbraucher?

Beitrag von Teeernte »

Wähler hat geschrieben:(18 Jun 2017, 15:06)

Dadurch entsteht doch kein finanzieller Anreiz, CO2-Emissionen möglichst schnell zu reduzieren. Wenn das Zertifikat nicht gehandelt werden kann, sinkt die Mengenerlaubnis für CO2-Emissionen pro Zertifikat linear auf Null bis 2050. Der Erzeuger, der auf Grund von EE weniger Zertifikate braucht, müsste dann ja die Zahl seiner Kundern verringern, wenn jeder Kunde automatisch ein Zertifikat ihm überlassen soll. Oder kann der Verbraucher auch Kunde werden, ohne ein Zertfikat zu überlassen? So ganz klar ist mir das nicht, wie das funktionieren soll.
Ein Umschwenken der Versorger auf EE kommt Dir also nicht in den Sinn ? CO2 Zertifikat benötigt man nur zur CO2 Freisetzung...

Man könnte sogar noch weiter gehen ->> die EE Erzeugung mit einzubeziehen - 20% der Erzeugung der EE mit Zertifikat belegen - ausser der Hersteller kann die Erzeugung der EnergieErzeuger - Windkraftanlage/Solaranlage.... aus Erneuerbarer Energie NACHWEISEN.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
immernoch_ratlos
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Re: Sollte der Bund die EEG-Umlage übernehmen statt dem (privaten) Stromverbraucher?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Teeernte hat geschrieben:Der Bürger hätte also selbst in der Hand - ob er 100% Naturstrom nimmt ....
Kann ich glauben, das Du dies hier meinst : NATURSTROM AG liefert 100% Ökostrom ?
Meldungen in den Medien, u.a. der ‚Financial Times Deutschland’, dass der Ökostromanbieter Lichtblick Graustrom an der Leipziger EEX Börse kaufen soll, sorgen für große Verunsicherung zum Thema Ökostrombezug bei den Verbrauchern.
naturstrom nimmt dazu wie folgt Stellung:
naturstrom kauft keinen Strom an der Leipziger Strombörse. Als Ökostromanbieter liefern wir 100% des jährlichen Strombedarfs unserer Kunden aus Erneuerbaren Energien, und zeigen dies auch in unserem Stromherkunftsnachweis. Als Anbieter von hochwertigem Strom werden wir seit dem Jahr 1999 vom Grüner Strom Label e.V. zertifiziert, in dem unter anderem die Umweltverbände BUND und NABU vertreten sind. Für uns ist die Stromqualität und die Einhaltung der ökologischen Standards besonders wichtig. Anhand von Bedarfsprognosen hat naturstrom längerfristige Lieferverträge mit kleinen und mittleren Wasser- und Windkraftwerken in Deutschland geschlossen. Die benötigte Restmenge wird mit Wasser-, Wind- und Sonnenenergie über die Ökostrom AG aus Österreich gedeckt.

Kein Stromhändler hat den direkten, zeitgleichen Zugang zu den Verbrauchdaten aller seiner Kunden. Auch gibt es kurzfristig verbrauchsbedingte Schwankungen, die unerwartet eintreffen. Diese gleichen sich langfristig aber aus. Diese kurzfristigen Schwankungen werden systembedingt bei allen Stromhändlern vom örtlichen Netzbetreiber ausgeglichen, der so für die Netzstabilität sorgt.

naturstrom kauft für das jeweilige Jahr langfristig mehr Strom ein, als tatsächlich gebraucht wird, um etwaigen Engpässen vorzubeugen, sodass das Angebot von 100% Erneuerbaren Energien in jedem Jahr mehr als gewährleistet ist. Ein Fall bei dem zum Beispiel in 2007 0,5% des jährlichen Strombedarfs nicht aus Erneuerbaren Energien geliefert worden ist, sondern über die Strombörse, kann bei naturstrom also nicht vorkommen. „Natürlich kostet eine solche Überdeckung Geld“, meint Oliver Hummel, Geschäftsführer bei naturstrom, „aber dieses Geld ist uns das Sicherstellen der benötigten Gesamtmenge wert. Im letzten Jahr haben wir so über 8% mehr Ökostrom gekauft, als unsere Kunden am Ende benötigt haben.“
Vermutlich denkst Du sowieso, jeder der "so was" kauft, sei ein Spinner. Sei´s drum ich beziehe meinen Strom, der selbstverständlich während der "offiziellen Heizmonate" (Oktober ... März) über die Eigenproduktion (~2.600 kWh) hinaus für die E-Heizung notwendig wird über "naturstrom" sowohl HT als auch NT.

Wenn es Dir also ernst war mit Deiner Aussage :
Teeernte hat geschrieben:dasZertifikatalsoverfallenlässt(schnelleEEWende)-oder es"nimmt",-(dem Energieversorger überlässt-während der Vertragsdauer)und langsam die EE Wende einläutet.
Zumindest kaufe und erzeuge ich ausschließlich "Naturstrom". Für die PV werden unter Einrechnung (je nach Modell und Standort) zwischen 9g und 25g CO2-Ausstoß pro erzeugtem kWh Strom angenommen. In norden Deutschlands mit 850 kWh/kWp liegt der Ausstoß bei niedrigen 25g. Als "Gegenpol" das südlichen Italien mit rund (1.700 kWh/kWp) liegt bei 9g. Der Süden Deutschlands liegt dazwischen.

Da während des Betriebs einer PV selbstverständlich kein CO2 oder sonstige Emissionen anfallen, bezieht sich der anrechenbare CO2 "Ausstoß" ausschließlich auf den "Kumulierte Energieaufwand (KEA)" - also die Komplette Kette der Produktion einer Anlage (inkl. Förderung und Verarbeitung aller verwendeten Rohstoffe und deren Verarbeitung zur funktionierenden PV-Anlage),aber auch auf alle energetischen Kosten ihrer Beseitigung bzw. recyclen der verwertbaren Teile.

Ein AKW muss sich so wenigstens 40g/kWh anrechnen lassen (worin der "besondere Aufwand" für den radioaktiven Müll noch nicht enthalten ist. Für ein AKW, welches mit Uran aus Südafrika betrieben wird, sind es ~126g/kWh.

Ein WKA muss sich ähnlich wi eine PV ~24 g/kWh anrechnen lassen. Selbst Wasserkraft hat ein"KEA" und damit ~40 g/kWh CO2 "Ausstoß". Erdgas liegt mit 428 g/kWh schon um das mehr als 10fache darüber.

Richtig "gut" im Produzieren von CO2 ist so ein Braunkohlekraftwerk, für jede dort produzierte kWh werden 1.153g CO2 "in Rechnung gestellt". Das ist ~ 46 mal mehr, als eine PV (im Norden von D) sich pro kWh anrechnen lassen muss - ganz zu schweigen von den sonstigen Emissionen plus einer beträchtlichen Menge radioaktiver Stoffe die diese Methode "so mitsich bringt".

Meine täglichen PV-Erträge werden gar mit 0,7 multipliziert was dem dt. "Strommix" geschuldet ist. Da gilt "Je schmutziger der Strommix desto höher sind die CO2 Einsparungen" so belaufen sich "meine" aktuellen "CO2-Einsparungen" auf 41,273 t - die Produktion bis Gestern "Sonnenuntergang" auf 58.961 kWh was bedeutet, damit beträgt deren "Vermeidungs-CO2-Äquivalent" bis dato 1.180 kg.

Wäre diese Energiemenge in einem Braunkohlekraftwerk, wo für jede dort produzierte kWh werden 1.153g CO2 "in Rechnung gestellt" werden müssen generiert worden, wäre das CO2-Äquivalent dafür 67.982 kg. Wer aber beide Methoden der Stromgenerierung betreibt, also "Kohlestrom" nicht sukzessive durch EE ersetzt - FE also nach und nach abschaltet, wird selbstverständlich so kaum von diesen CO2-Werten "herunterkommen". Ob das wohl jedem klar ist ?

Was offensichtlich außer Teeernte niemand so recht versteht, eine "Autarkie" für jeden Haushalt anzustreben ist schlicht Blödsinn. "Autonomie" ist was ich (und jeder der das haben möchte) bereits habe. Mit einem Speichersystem erhöht sich die Autonomie. Das gesamte Netz besteht aus "autonomen Zellen". Angepasste Kleinteiligkeit macht das Netz unkaputtbar (wenn man von militärischen Großangriffen einmal absieht). Je größer die einzelnen Generatoren, desto angreifbarer das Netz. Jede "ungeplante Ausfall" aka Störung in einem der großen Kraftwerke kann u.U. einen großflächigen "Blackout" bedeuten. Strukturen mit hoher kleinzelliger Autonomie, sind (so man sie bei Bedarf "auftrennen" kann) recht robust und bei entsprechender Auslegung (Inselbetrieb) auch schwarzstartfähig :thumbup:

Warum um alles in der Welt sollte ich also "Autarkie" anstreben :?: Ich liefere in etwa die selbe Energie, die ich einige Monate später für Heizzwecke einkaufen muss. Die übrige Zeit des Jahres komme ich mit einem recht kleinen Speicher aus und erhöhe damit den Eigenbedarfsanteil noch einmal für die verbrauchsarmen Stunden zwischen Sonnenuntergang und dem nächsten Sonnenaufgang. Jahreszeitlich bedingt, könnte ich wohl kaum in vernünftigem Ausmaß je eine el. Autarkie erreichen.

Das Problem mit allen, die ständig von "grüner Propaganda" faseln, ist entweder verstehen sie die Zusammenhänge nicht oder wollen sie einfach nicht verstehen. Die übliche Reaktion aller "Echokammern". Für mich ist das eben keine "Glaubenssache" ich kann rechnen und meine Zähler ablesen - mehr ist da nun wirklich nicht zu verstehen.

Was meinen beruflichen Hintergrund angeht, ich habe (u.a.) in einem recht großen AKW mehrere Jahre gearbeitet und dort gibt es nur "wenig abzukratzen" ;) Auch sonst ist mir dieser Technologiebereich keineswegs fremd - mehr "Eigendarstellung" habe ich gewiss nicht notwendig... :p

Was Deine Kritik was die PV-Anlage selbst angeht - ich habe eine "Indachanlage" von "Heckert Solar" alles "Made in Germany" mit Sitz in Chemnitz, eine der wenigen dt. Hersteller, der die chin. Dumpingpreise überlebt hat. Den gesamten notwendigen Unterbau / Verkabelung / Verteilung usw. habe ich selbst hergestellt.

Warum es die "die Wärmedämmung, Solarpanele und Witterungsschutz in einem Stück" geben soll, will sich mir nicht so recht erschließen. Warum gründest Du keine Firma, welche so was anbietet - alle notwendigen Fachkenntnisse hast Du ja lt. Deiner Eigendarstellung ?

Im übrigen wer etwas "kombiniertes" möchte kann sicher bei "SolteQ" nicht weit von Bremen fündig werden. Die kombinieren das gleichnamige "Energiedach" mit Nutzung der thermischen Energie die hinter den "Photovoltaik-Zellen" reichlich als "Abfall" anfällt. Nicht nur Tesla Chef Elon Musk stellte "Solardachziegel" her. Die ansonsten für "normale Dacheindeckung" bekannte Firma Braas bietet sog. "Systemlösungen" und seit langem auch "Solardachziegel" an. Wer also "ernsthaft" sucht, der wird auch fündig.....

Dazu kein Link, wen das wirklich interessiert mag Tante Googel fragen....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Sollte der Bund die EEG-Umlage übernehmen statt dem (privaten) Stromverbraucher?

Beitrag von Teeernte »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(20 Jun 2017, 23:39)

Kann ich glauben,...

Dazu kein Link, wen das wirklich interessiert mag Tante Googel fragen....
Nur ein paar Gedanken dazu - trotz aller Steuern auf CO2 und Energie -
rechnet sich Braunkohle noch.

Wir Zahlen in Euro. Bei einem Braunkohlekraftwerk ist der Brennstoff nach und nach zu zahlen , die Anfangsinvestition liegt nur bei 10 %.

Angepasste Kleinteiligkeit macht das Netz unkaputtbar
Aha.....

An einem alten "Dorftrafo" hängen:

A produziert 1 kw. (Wiese - kein Verbrauch)
B nimmt 2 kw (Haushalt )
C produziert 3 und nimmt 2 kw (Dachanlage ohne Netztrenner)
D produziert 1 und nimmt 3 kw (Dachanlage ohne Netztrenner)
E Hat ein Notstromaggregat (Netzersatz) ohne Netzeinspeisung.Er schaltet von Netz auf NEA.

F ist Autark - hat EE - mit Akku und reduziert selbst den Konsum - wenn er wenig im Akku hat.

Durch einen kurzzeitigen Kurzschluss kommt es für die Kleinanlagen-(Produktion) zur Netztrennung -
alle anderen Anlagen sind weiter am Netz und schliessen somit das Netz weiter kurz .
20% sind Induktive Lasten.

Das Versorgerkabel (vor dem Trafo ) ist länger betroffen und liefert nicht.

Wer hat auf dieser Insel noch Strom ?


Oder in REALITÄT - im Dorf ziehen 100 Haushalte je 2kw und 10 Haushalte produzieren über den Eigenverbrauch 1 kw.

Die Ortsstromversorgung fällt aus...

Wer hat noch "Strom" ??

Warum es die "die Wärmedämmung, Solarpanele und Witterungsschutz in einem Stück" geben soll, will sich mir nicht so recht erschließen. Warum gründest Du keine Firma, welche so was anbietet - alle notwendigen Fachkenntnisse hast Du ja lt. Deiner Eigendarstellung ?
Weil in D die Besteuerung von Firmen mit Angestellten komplex ist - das Geldverdienen als "Tagelöhner" /Projektarbeiter/Consultans/Söldner viel einfacher ist.

Du musst das auch nicht verstehen - :D :D :D

Die Investition zum "Berater" hat man nach der ersten Monatsrechnung 10 Fach wieder raus. Sicherer GEWINN nach Steuer - monatlich immer Abbildbar.

Wie siehts mit ner Firma aus ? Wie hoch ist die Insolvenzgefahr einer produzierenden Solaranlagenfirma (ohne Installation)....in D in Prozent ?

99 % ? ? :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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