Industrieverlegung statt neuer Leitungen?
Weder das eine noch das andere ist notwendig und erst recht nicht sinnvoll...
Industrie benötigt zwar ~1/3 des gesamten Strombedarfs, aber viel mehr Energie in Form von Wärme. Warum also Strom durch ganz D "transportieren" oder bereits existierende Industrie verlegen ? Allein die in den Anlagen gebundene "graue Energie" ginge dabei nutzlos verloren und bei Ersterem würden neben erheblichen Kosten (die sich bei Verkabelung mindestens verzehnfachen) auch hohe Übertragungsverluste sinnlos "in Kauf genommen". Von den durchaus bekannten "ökologischen Nebenwirkungen" (bei Kabeltrassen) auch nicht abgesehen.
Das gesamte zentralistische Stromverteilungssystem muss sinnvoll und in möglichst raschen Schritten dezentralisiert werden. Das bedeutet zum einen, dort Energie zu
generieren, wo sie direkt genutzt werden kann. So kommt der mögliche Teil elektrischer Energie ohne "Umwege" direkt ZU den Anwendern. Was Haushalte (ein weiteres Drittel) z.B. "über Dach" - also ohne die Netze die Mittelnetze und höher zu belasten - direkt und "vor Ort verbrauchen" bleibt (als Kapazität) "unangetastet" und steht
anderen Verbrauchern in vollem Umfang weiter zur Verfügung. Kleinindustrie und Handwerk, kann sehr wohl in Eigenverbrauch investieren um den selben Effekt lokal zu erzielen. Größere Verbraucher in Industrie - auch die können das (in vergleichsweise geringerem Umfang). Was dort nicht ausreicht, kann sowohl über das bereits existierende Stromnetz und über das ausgedehntes Gasnetz "beschafft" werden. Die Anergieverluste für Pumpleistung - wie überall gibt es auch hier Anergieanteile - sind auch ohne zusätzliche Nutzung bereits vorhanden und werden jedenfalls durch Einleitung von PtG nicht um den selben Betrag vergrößert, wie das bei elektrischer Energieübertragung der Fall ist. Ganz nebenbei stellt das Gasnetz schon heute eine gigantischen Speicher dar. Und Speicher zur Dämpfung der witterung-, tageszeit- und jahreszeitbedingten Schwankungen sind systemimmanent. Schwankungen der Frequenz und Spannung ist "Aufgabe" schneller im Netz verteilter Batteriespeicher, deren Zugriff im Sekundenbereich liegt.
Was tatsächlich notwendig ist, ist "alte Zöpfe" abzuschneiden, neue Technologien im Umfeld der EE sinnvoll überall einzusetzen und dabei lokale Bedingungen voll zu nutzen. Nur genutzte Technologie führt zu Forschung und Weiterentwicklung.
Also ein im Prinzip ein taugliches, auf die Verhältnisse des postfossilen 21. Jahrhunderts ausgerichtetes Versorgungssystem zu entwickeln.
"dena" nun nicht gerade die "Speerspitze" des Wandels, kommt zu diesen
Erkenntnissen das sie dabei früheren Vorstellungen teilweise erheblich widersprechen, muss wohl als Folge eines längeren politisch motivierten Umdenkprozesses verstanden werden. An gewissen Fakten kommen selbst Politiker eben nicht vorbei. Eine Investition in das Umfeld und in die EE ist etwas, was einem Land ohne eigene Ressourcen erhebliche Vorteile bringt. Die wenigen fossilen Ressourcen (Stein- & Braunkohle) sollte da bleiben, wo sie jetzt sind.
Womöglich wissen unsere Urenkel besseres damit anzufangen, als sie wie irre weite einfach nur zu verbrennen - mit all den in jeder Hinsicht teuren "Nebenwirkungen" für Gesundheit und den "staatlichen Geldbeutel".
Bayern - Baden Württemberg - alle Bundesländer würden gut daran tun zur eigenen Nutzung, aber auch als zukunftsfähige Industrie eine "Nachfolge" für die fossile KFZ-Industrie aufzubauen. Wenigstens da könnte D weiter Marktführerschaft erhalten.
Sicher nicht von "heute auf morgen" aber fortsetzen und intensivieren eines Prozesses, der überall in der Welt längst begonnen hat.