Ebiker hat geschrieben:Nur gibt es diese Einlagerung für elektrische Energie nicht in nennenswertem betriebswirtschaftlich sinnvollen Umfang.
& @all
Schön - dazu gibt es schon einige andere Fragen bzw. Anmerkungen :
Wie betriebswirtschaftlich sinnvoll ist es fossile Kraftwerke auch dann durchlaufen zu lassen, wenn wegen des geringen Strombedarfs diese am unteren Rand ihrer sowieso schlechten Wirkungsgrade betrieben werden ?
Wie sinnvoll mag es volkswirtschaftlich sein, in diese reichlich mit "Nebenwirkungen" gesegnete fossile Technologie Abermillionen an von Steuern finanzierten Subventionen umzuleiten - statt damit INVESTITIONEN zu finanzieren, welche wie alle sinnvolle Investitionen Gewinne erwirtschaften ?
Neben den zahlreichen realen Projekten elektrische Energie auf chemischem Weg "einzulagern" gibt es einen ganzen "Strauss" an Erfindungen, welche durchaus Realisierungschancen haben. Wer, ohne die "richtige" Kristallkugel, will entscheiden, was davon realisiert wird und was einer der vielen technologischen Flops sein wird, von denen es neben den sehr erfolgreichen Entwicklungen immer schon gegeben hat und auch weiter geben wird ?
Was war zuerst "die Henne oder das Ei ?" -
in Sachen EE sind es die Generatoren, welche vollkommen logisch ab einer bestimmten Größenordnung ihrer Realisierung, Speichersysteme benötigen. Die "üblichen Speicher" fossile Stoffe aller Art werden in absehbarer Zeit immer teurer, weil alle leicht erreichbaren Quellen längst aufgebraucht sind. Aktuell haben sich die "Produzenten" (aka Plünderer der letzten fossilen Ressourcen) entschlossen, die Förderung zu reduzieren um den Preis auf "realistische Höhe" zu bringen. Was bedeutet dies für EE ? Die Investition in derartige Generatoren wird noch attraktiver.
Getreu der Regeln des Marktes, erhöht die Nachfrage den Preis. Hohe Energiepreise bedingen wiederum höhere Produktionskosten. Längst sind alle Schlüsselindustrien durch ihren hohen Grad an Automatisation auch abhängig von den Energiekosten.
Warum also nicht selbst in das Generieren von Strom investieren ? Was ist so anders, gegenüber der ständigen Investition in bessere Produktionsmethoden - noch effektivere Maschinen ?
Warum soll die Energieeffizienz nicht ein ganz genauso sinnvolle Investition sein ? Nur weil einige ewig Gestrige die sich bietenden Chancen nicht ergreifen wollen
Ist es nicht recht naiv diese sog. "Probleme" die eine höchst notwendige Veränderung nun einmal mitsichbringt, höher zu bewerten als eine dringend notwendige Lösung ? Keine Ahnung was die offensichtlichen Zauderer hier beruflich treiben, aber glaubt man den Einwänden hier, scheint das wohl hauptsächlich "Personal" von Typ -
"haben wir immer so gemacht - wieso etwas ändern usw. usf." Ganz gewiss also niemand, mit dem in Sachen sinnvollem Fortschritt irgendetwas zu gewinnen ist.
Die Idee sich den Anforderungen dieser Welt "postfaktisch" / "der gefühlten Wahrheit" - also besser nicht - zu stellen, wird überall spürbar.
Die Weltbevölkerung wächst exponentiell - es wäre mehr als verwunderlich, wenn sich der Weltenergiebedarf nicht ebenfalls so verhalten würde.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist die Nutzung fossiler Energieträger "sprunghaft" (also nicht linear, sonder exponentiell ! ) angewachsen. In immer kürzeren Zeiträumen wurde das jeweils doppelte der GESAMTEN Menge davor abgefackelt. Die Idee, das bei der nächsten Verdoppelung NOCHMAL die SELBE bereits verbratene Energiemenge fällig wird, scheint leider nicht in alle Gehirnwindungen vorgedrungen zu sein -
all diese Kubikkilometer an "Erdöläquivalent" das bis "Heute" schon verbrannt wurde, wird "Morgen" NOCHEINMAL fällig.
Verbraten, mit geradezu irrsinnig niedrigen Wirkungsgraden. Nicht das dies nur der anfänglichen Technologie geschuldet war. Nein, es gibt da schlicht physikalische "Obergrenzen". Jeder, der sich nun über die noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten EE und deren Speicherung - Rückverstromung oder was immer - so gekonnt aufregt, hat entweder keine Ahnung oder ist einfach nur "postfaktisch" und folgt dem Zeitgeist, wo eben nicht sein kann, was nicht sein darf (was ebenfalls nicht gerade neu ist).
Man muss immer bezahlen. Besser sofort, wenn die Kosten anfallen oder dumm gelaufen, wenn es überhaupt nicht mehr anders geht. Das ist leider auch mit der Energie kein bisschen anders. Nur Energie ist eben nicht virtuelle wie Geld, wenn nicht mehr genügend preiswerte Energie zur Verfügung steht, kann diese nicht wie Geld aus dem Nichts geschaffen werden. Jetzt genügend Geld ausgeben und tatsächlich mit dieser Investition einen realen nachhaltigen Wert schaffen, ist jedenfalls deutlich intelligenter, als "Morgen" wegen Energiemangel auch keine ausreichende Produktion mehr zu haben.
Hier noch ein Beispiel : ein e-car kommt mit ~15 kWh 100 km weit. Das benzinbetriebene Fahrzeug benötigt ~5 Liter für ebenfalls 100 km Fahrstrecke. Nun 5 Liter Benzin entsprechen dem Primärenergiegehalt von ca. 42,5 kWh . Kommen die 15 kWh el. aus fossilen Quellen, ist eher kein Unterschied zu verzeichnen. Die selbe Energie von der häuslichen PV dagegen ist in der Bilanz um 27,5 kWh ergiebiger ohne jede Nebenwirkung oder inkl. des sinnlos verbrannten Anteils käme man mit der selben Energie ~283 km weit - der o.g. "Benziner" würde dafür ~14,15 Liter verbrennen was dann einem Primärenergiegehalt von 120,28kWh entsprechen würde.
Es macht also wenig Sinn, weiter das ca. 2,8fache zu "verbrennen", wenn es durchaus ohne weitere Umwege von eigenen Dach eben um den selben ~2,8fach geringeren Betrag zu haben ist. Klar, auch wenn ich diese Leistung über hunderte von km beziehen muss, das diese um alle Leitungs- und Transformationsverluste reduzieren muss, aber niemals in diesem gigantisch schlechten Verhältnis. Selbst bei PtG "vorwärts und rückwärts" komme ich allenfalls zu einem ähnlich schlechten Verhältnis (was zu berechnen wäre !) wie bei Verwendung von fossilen "Brennstoffen". OHNE die bei Verbrennungsprozessen üblichen erheblichen kostenpflichtigen Nebenwirkungen.
Ob jemand mehrere PV-Anlagen und oder WK-Anlagen baut oder eben konventionelle Kraftwerke, die Kosten (pro kW) für Umwelt plus die Kosten für die pure Investition bleib sich gleich - mit zunehmender Fertigungstiefe, schneiden die EE ohnedies inzwischen günstiger ab. Auch Investoren in "eigener Sache" können in eigene PV inkl. Speicher investieren - durch erheblich gefallenen Investitionskosten, die längst die Vergütung weit unter Marktpreis mehr als wettmachen.
Bin mir allerdings sicher, das wird an der habituellen Ablehnung EE nicht das geringste ändern - oder täusche ich mich und spielen letztendlich doch Fakten eine tragende Rolle ?
Ach ja zum guten Schluss, Ger9374 das Wettrennen der Erfinder ist bereits in vollem Gang und jede kWh die sich durch cleveres Energiemanagement, Dämmung und was es da noch alles gibt, einsparen lässt, macht die notwendige Investition ebenfalls geringer. Man muss beides tun um aus dem "Keller des momentanen Energiewahnsinns" zu kommen - wobei ich - das sollte wohl inzwischen klar sein, keineswegs die laufenden dringend notwendigen Veränderungen hin zu einer komplett 100prozentigen EE-Wirtschaft meine, sondern den Irrsinn, diese Notwendigkeit mit völlig unsinnigen Rückzugsgefechten zu behindern. Längst gilt, die Investitionen in EE sind inzwischen höher als alle Investitionen in fossile Energiegewinnung. Hat da jemand Geld zu verschenken ???
NEAS ENERGY (2016.04.08) hat geschrieben:Laut dem "Global Trends Report" des Frankfurt School-UNEP Collaborating Centres und von Bloomberg New Energy Finance
haben die EE im Jahr 2015 mit einem Anteil von 53 Prozent erstmals fossile Kraftwerke bei den Neubauten weltweit übertroffen.
[Nicht so schön :]Deutschland war mit 8,5 Milliarden Dollar der der zweitgrößte europäische Markt für EE. Das ist ein Minus von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der niedrigste Stand seit zwölf Jahren. Weltweit liegt Deutschland hinter China, Amerika, Japan und nun auch Indien auf Platz sechs. In ganz Europa gingen die Investitionen von 58 auf 49 Milliarden Dollar zurück, den niedrigsten Wert in neun Jahren.
Ähnlich wie beim e-car, ist D dabei den Anschluss zu verlieren.....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)