Das Du EE nicht grundsätzlich "feindlich" gegenüberstehst :
H2O hat geschrieben:An einen Solarstromspeicher hatte ich auch schon gedacht; dazu muß ich aber erst noch eine Photovoltaik aufbauen. Der Keller für die Batterien steht schon. Klar, da kann man auch Netzstrom speichern, wenn der nicht ganz zuverlässig geliefert wird... was in meinem Fall häufig geschieht. Insofern ist bei mir die Energiewende schon wirksam. Aber in erster Linie will ich Solarstrom speichern für die Zeit, wenn Netzstrom nicht verfügbar ist. Waschmaschine, Spülmaschine, Elektroherd kann man aus einem solchen Speicher kaum betreiben. Aber der Rest geht sicher: Beleuchtung, Umwälzpumpen, Wasserpumpe... alles schon so verkabelt.
Hebt dich deutlich von einigen Usern hier ab.
Statt totale Ablehnung (meist auch ohne sachliche Begründung) denkst Du über Möglichkeiten nach
Das dies nur in relativ bescheidenen Umfang privat realisierbar ist, kann mich jedenfalls nicht davon abhalten. Um herauszufinden "was geht", ist eine persönliche lokale Übersicht eine notwendige Vorstufe.
Was existiert bereits
was wäre der nächste logische Schritt um welches Ziel zu erreichen
Wer einen privaten Garten hat kann - muss nicht - einen Teil seiner eigenen Nahrungsmittel anbauen. Grundvoraussetzung allerdings, eine Fläche, die dafür geeignet ist und die man / frau nach Gutdünken "beackern" kann.
Das dürfte bei einer PV recht ähnlich sein. Grundvoraussetzung ist für die direkte Aktion eine geeignete Dachfläche die frei und ohne gravierende Einschränkungen zur Verfügung steht. Die Einbindung in das Ortsnetz ist zwar keine Pflicht, aber entlang der aktuellen Gesetzeslage, ist eine "Insellösung" praktisch ausgeschlossen (wer das Warum verstehen möchte, sollte sich den Gesetzestext so weit als möglich "nähern"
) Ergo ist Teil des Plans, die Möglichkeit nicht nutzbaren Überschuss (gegen die inzwischen sehr niedrigen Einspeisetarife) ins Ortsnetz einzuspeisen. Aktuelle Neuanlagen sind auf den Eigenbedarf "optimiert" und auf Wunsch mit einem lokalen Speicher versehen.
Wer bereits eine funktionierende PV sein eigen nennt, kann in zwei Gruppen unterteilt werden. ALLE Anlagen vor 2009 sind sog. "Volleinspeiser". Sie haben sich für 20 Jahre verpflichtet den komplett generierten PV-Strom ins Ortsnetz einzuspeisen. Eine Eigennutzung (die physikalisch unumgänglich ist) findet steuer- und finanztechnisch NICHT statt. Verständlich ausgedrückt, alle Mitglieder dieser sehr großen Gruppe kaufen ihren (zumindest physikalisch) "eigenen PV-Strom" zu dem für ihren Standort gültigen Bezugstarif zurück. Nach meinen langjährigen Erfahrungen und den Ergebnissen von Messungen, liegt dieser "indirekte" Eigenbedarf bei 20 bis 30 % der gesamten im Jahr generierten Einspeiseleistung.
Für diesen Kreis, ist ein Speicherbetrieb eine sinnlose Angelegenheit, allenfalls als sehr teure "USV" könnte ein geringer Sinn damit verbunden sein. Etwas, was jeder auch ohne eine PV durchaus recht sinnfrei realisieren könnte.
Bei diesen Anlagen ging es ausschließlich darum, die Einspeisung dezentral und parallel zu den vergleichsweise gigantischen fossilen und damals noch existierenden AKW einzubringen, um das existierende Netz zumindest teilweise mit EE zu versorgen. Dies Anlagen waren bis dahin relativ teuer in der Errichtung und mit den höheren Einspeisetarifen (die seither permanent nach unten verringert wurden) sollte eine breit private Investition angeregt werden - was ja auch zur Überraschung der Gegner (die laberten von maximal 3%) auch gut gelungen ist.
Inzwischen sind PV-Anlagen um ein mehrfaches preiswerter geworden, so das ein wie immer geartete Eigensubvention seit Jahren wegfallen konnte. Das wird von den Gegnern als Fake-News dennoch weiter fleißig verbreitet - wer´s glaubt, ist selber schuld...
Zurück zu der Idee, der "optimierten Eigennutzung" unter Verwendung einer Speichereinheit. Wer also PV-Strom mit Zielrichtung "maximaler Eigenbedarf" plant, kann zunächst davon ausgehen - auch ohne Speicher sind bis zu 30% möglich. Das Vertragsmodell muss dann aber die "Überschusseinspeisung" sein. Nicht kompliziert - eine Zähler erfasst die komplette von der PV generierte Leistung und danach wird die Verbindung zum eigene privaten Stromnetz hergestellt - was also "vom Dach" kommt, steht dem momentanen eigenen Strombedarf zur Verfügung. Was nicht dort landen kann, weil entweder der "Eigenbedarf" geringer ist, als was man sich selbst liefert oder weil in diesem Moment der "Eigenbedarf" gegen Null geht (ist niemals Null, dafür sorgen all die kleinen Verbraucher, die kaum jemand auf der "Rechnung" hat).
Was also "überschüssig" ist, fließt über einen geeigneten "Zweirichtungszähler" in NS-Ortsnetz. Wird eine größere Leistung, als die zu diesem Zeitpunkt von der PV gelieferte, benötigt, fließt ein entsprechender Differenzstrom als Bezugsleistung (aus dem Ortsnetz) in das private Stromnetz. Ein Bemerkung am Rande, es gibt keinen "unnötigen PV-Strom" - ein Strom aus der PV kann nur fließen, wenn entweder Eigenbedarf und oder ein Bedarf im Ortsnetz besteht. Der Strom aus dezentralen PV innerhalb des Ortsnetz wir in allen Fällen direkt dort auch "verbraucht".
Spätestens jetzt, sollte klar sein, ein Speicher macht nur Sinn bei einer Überschusseinspeisung oder einer echten "Inselanlage" (dort ist der Speicher "logische Pflicht). Die Frage ist nun - was ist ein "Speicher" ? Recht übersichtlich was dazu zählt :
Jeder WW-Speicher, der den täglichen WW-Bedarf in Zeiten von entsprechender Eigenproduktion von Überschussstrom "einfach" in die Heizwicklung dort eingeleitet wird. Nachteil, außer mehr oder weniger heißem Wasser (und was man damit anfängt) kann dieser Speicher nichts leisten.
Wer ein Gefriergerät mit wenigstens A++ sein eigen nennt, kann dank der guten Dämmung solcher Produkte, auch "Kälte" speichern. Nach Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang wird die Kiste einfach abgeschaltet - leicht niedrigere Temperaturen - 1 ... -2°C können hilfreich sein. Eine gute Idee, nach Abschaltung sollte das Gerät geschlossen bleiben.
Nun bleibt noch ein "Stromspeicher" übrig, da werden Blei- oder Li - Akkus mit "Überschussstrom" geladen und über ein möglichst reduziertes Strommanagement bei Bedarf wieder entladen.
Das man dem "Stromspeicher" hohe Leistungen abverlangt, zeigt lediglich, "man" hat wenig bis keine Ahnung von der Sache. Geradezu selbstverständlich ist ein automatisches Strom-Management. Selbst wer das Ganze als "Hobby" betreibt, ist überfordert, wenn es um die "richtigen" Ein- bzw. "Ausschaltzeitpunkte" für Geräte in Kombination mit einem "Stromspeicher" geht. Dafür gibt es längst "programmierbare Einheiten" mit denen die notwendigen Abhängigkeiten definiert bzw. bei Veränderungen angepasst werden können.
Wer
Waschmaschine, Spülmaschine über seinen "Stromspeicher" betreiben möchte, tut gut daran, bei nächster sich bietenden Notwendigkeit, Geräte anzuschaffen, welche mit einem Warmwasseranschluss "zurechtkommen". Die dort verbaute Elektronik und der Motoren (Pumpen, Antrieb usw.) hat einen eher geringen Strombedarf und kann sowohl tagsüber, als auch im reinen Speicherbetrieb betrieben werden. Das Beleuchtung und "Kommunikation" (FritzBox, Switch, NAS, Kamera, PC und TV) über den Speicher laufen, ist die Mindestanforderung. Da ich nicht von einer Autarkie träume und es dafür auch kaum einen Grund gibt, ist ein Grad vernünftiger Autonomie, durchaus ein erstrebenswertes Ziel.
Wie alle eher komplexen Zusammenhänge, erfordert dieses Thema mehr als oberflächliche Aussagen was da geht und was eben nicht. Jeder der also einen eigenen Garten - ähm PV - hat, entscheidet selbst darüber was ihm / ihr wichtig ist. Das dabei noch ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet wird, interessiert nur die eingefleischten Gegner nicht - nur die sind mir jedenfalls völlig gleichgültig..... Mein PV-Zähler vermeldet jedenfalls bis dato (gestern Sonnenuntergang) 60,767 MWh - jährliche ~10,5 MWh - das könnten im o.g. Maßstab auch andere "leisten". Speicher kommt noch. Vermutlich ein "Eigenbau" unter Verwendung "handelsüblicher Komponenten", mit problemlos erweiterbaren Bleigelakkus.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)