Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

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Flat
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Flat »

Fuerst_48 hat geschrieben:(03 Aug 2016, 09:57)

Seit der Abgasskandal bekannt wurde, rätselt man, was zu ändern sei. Bisher ist man auf keinen grünen Zweig gekommen.
Moin,

nun ja, unser allerseits beliebter Bundesverkehrsminister tut ja auch sein möglichstes, um alles zu verharmlosen und zu verschleiern und insbesondere als einen Einzelfall darzustellen.

Frankreich geht da einen etwas anderen Weg, auch wenn's der eigenen Automobilwirtschaft weh tut:
http://www.tagesschau.de/ausland/diesel-103.html
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Fuerst_48
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Fuerst_48 »

Flat hat geschrieben:(03 Aug 2016, 10:03)

Moin,

nun ja, unser allerseits beliebter Bundesverkehrsminister tut ja auch sein möglichstes, um alles zu verharmlosen und zu verschleiern und insbesondere als einen Einzelfall darzustellen.

Frankreich geht da einen etwas anderen Weg, auch wenn's der eigenen Automobilwirtschaft weh tut:
http://www.tagesschau.de/ausland/diesel-103.html
Verharmlosen und Verschleiern ist der falsche Weg. Eingestehen, dass man eigentlich nicht weiß, was man ändern könnte, der noch schwerere Weg....
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yogi61
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von yogi61 »

H2O hat geschrieben:(03 Aug 2016, 09:50)

Das Kleinreden dieses Betrugs ist auch nicht mein Anliegen; sondern die gezielte Bestrafung der Tatbeteiligten. Selbstverständlich muß das Unternehmen auch die angerichteten und nachweisbaren Schäden wieder gut machen. Sind Sie denn der Auffassung, einige hunderttausend Mitarbeiter sollen in existenzielle Not gestürzt werden, weil vielleicht 100 Mitarbeiter sich an diesem Betrug beteiligt hatten? Ich will gar nicht ausschließen, daß auch Mitarbeiter betrogen worden sind, die sich im guten Glauben an die bekannte Qualität der VW-Fahrzeuge solche Dieselfahrzeuge zugelegt hatten.

Ich meine schon, daß es in unserem Lande gerecht zugehen sollte, und daß niemand für Dinge bestraft werden sollte, die er nicht zu verantworten hat. Daß Eigentümer und Aufsichtsräte zur Wiedergutmachung herangezogen werden, wird dann hoffentlich bei der Personalauswahl künftiger Führungskräfte eine gute Wirkung haben!
So darf man das sicher nicht sehen. Es war ja offensichtlich das System Volkswagen, das Entwickler und Ingenieure zu diesem kreativen Betrug zwang. Nach der exentiellen Not der anderer Automobilarbeiter etwa bei Opel und anderen Herstellern deren Arbeitgeber durch den Volkswagen Betrug einen erheblichen Wettbewerbsnachteil hatten, wird ja auch nicht gefragt.
Wenn es dann irgendwann ohne Betrug weitergeht, muss Volkswagen eben kleinere Brötchen backen und sich dem Markt mit gleichen Waffen stellen. Niemand schreibt ihnen vor, da nicht wieder inovative Modelle zu entwickeln um sich abzusetzen. Man darf sich aber keinen Wettbewerbsvorteil verschaffen, in dem Mann Gesetze bricht und seine Krebsschleudern auch noch als sauber anpreisst, denn man schädigt damit auch völlig unbeteiligte Menschen.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Fuerst_48 hat geschrieben:(03 Aug 2016, 09:57)

Seit der Abgasskandal bekannt wurde, rätselt man, was zu ändern sei. Bisher ist man auf keinen grünen Zweig gekommen.
Das hilft aber nun alles nichts! An anderer Stelle hatte ich schon ausgeführt, daß das Unternehmen nicht nur seine arglosen Kunden arglistig betrogen hat, sondern, viel schlimmer noch, auch seine Wettbewerber lächerlich gemacht hat, indem das Unternehmen sie glauben machte, daß doch noch ungeahnte Möglichkeiten zur Abgasbehandlung der Dieseltechnik genutzt werden könnten, die Wettbewerber aber nur zu blöde seien, diese Möglichkeiten zu nutzen.

VW hat also die Suche nach besseren technischen Möglichkeiten behindert. Als Ingenieur ärgert mich dieses betrügerische Vorgehen besonders. Nur meine ich auch, daß man die wahren Schuldigen greifen muß, die den Betrug ersonnen haben, davon auch Wind bekommen haben mußten und nichts dagegen unternommen haben. Wenn mir jemand erzählt und auch damit noch wirbt, daß er den Stein der Weisen gegen alle Wettbewerber gefunden hat, dann lasse ich mir schon einiges einfallen, um diese Sache von Grund auf zu verstehen. Diesen fachlichen Vorwurf fehlender Neugier muß man doch den technischen und technisch-kommerziellen Führungskräften im Unternehmen und Aufsichtsrat machen, und dafür müssen sie auch büßen... aus meiner Sicht!

Nachträglich geht bei mir noch eine ganz andere Klingel an: Herr Piech hatte aus heiterem Himmel erklärt, daß er Herrn Winterkorn an der Unternehmensspitze nicht mehr vertraut. Heute möchte ich nur zu gern wissen, woher dieser plötzliche Sinneswandel kam. Merkwürdig!
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(03 Aug 2016, 10:07)

So darf man das sicher nicht sehen. Es war ja offensichtlich das System Volkswagen, das Entwickler und Ingenieure zu diesem kreativen Betrug zwang. Nach der exentiellen Not der anderer Automobilarbeiter etwa bei Opel und anderen Herstellern deren Arbeitgeber durch den Volkswagen Betrug einen erheblichen Wettbewerbsnachteil hatten, wird ja auch nicht gefragt.
Wenn es dann irgendwann ohne Betrug weitergeht, muss Volkswagen eben kleinere Brötchen backen und sich dem Markt mit gleichen Waffen stellen. Niemand schreibt ihnen vor, da nicht wieder inovative Modelle zu entwickeln um sich abzusetzen. Man darf sich aber keinen Wettbewerbsvorteil verschaffen, in dem Mann Gesetze bricht und seine Krebsschleudern auch noch als sauber anpreisst, denn man schädigt damit auch völlig unbeteiligte Menschen.
Ja, worauf möchten sie denn nun hinaus? Eine Strafe, die das "Unternehmen VW" möglicherweise ganz aus dem Markt wirft, oder eine Strafe, die überführte Straftäter erfaßt und sie aus dem Verkehr zieht? Und natürlich die Eigentümer des Unternehmens, die eine solche Führungsmannschaft in Kommerz und Technik aufgebaut haben. Die sollen selbstverständlich aus den Gewinnen des Unternehmens den Schaden wieder gut machen. Dann werden sie demnächst hoffentlich eine Personalpolitik betreiben, die solide Ingenieure und Kaufleute an die Spitze des Unternehmens stellt.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Fuerst_48 »

H2O hat geschrieben:(03 Aug 2016, 10:27)

Das hilft aber nun alles nichts! An anderer Stelle hatte ich schon ausgeführt, daß das Unternehmen nicht nur seine arglosen Kunden arglistig betrogen hat, sondern, viel schlimmer noch, auch seine Wettbewerber lächerlich gemacht hat, indem das Unternehmen sie glauben machte, daß doch noch ungeahnte Möglichkeiten zur Abgasbehandlung der Dieseltechnik genutzt werden könnten, die Wettbewerber aber nur zu blöde seien, diese Möglichkeiten zu nutzen.

VW hat also die Suche nach besseren technischen Möglichkeiten behindert. Als Ingenieur ärgert mich dieses betrügerische Vorgehen besonders. Nur meine ich auch, daß man die wahren Schuldigen greifen muß, die den Betrug ersonnen haben, davon auch Wind bekommen haben mußten und nichts dagegen unternommen haben. Wenn mir jemand erzählt und auch damit noch wirbt, daß er den Stein der Weisen gegen alle Wettbewerber gefunden hat, dann lasse ich mir schon einiges einfallen, um diese Sache von Grund auf zu verstehen. Diesen fachlichen Vorwurf fehlender Neugier muß man doch den technischen und technisch-kommerziellen Führungskräften im Unternehmen und Aufsichtsrat machen, und dafür müssen sie auch büßen... aus meiner Sicht!

Nachträglich geht bei mir noch eine ganz andere Klingel an: Herr Piech hatte aus heiterem Himmel erklärt, daß er Herrn Winterkorn an der Unternehmensspitze nicht mehr vertraut. Heute möchte ich nur zu gern wissen, woher dieser plötzliche Sinneswandel kam. Merkwürdig!
Schlamassel in Reinkultur. Und übrig bleibt wie zumeist, der Konsument. Ich lasse an meinem AUDI nichts rumfummeln, was unterm Strich den Verbrauch in die Höhe treibt. Bei 5,6l/100km bin ich mehr als im grünen Bereich, da will ich auch bleiben.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Flat hat geschrieben:(03 Aug 2016, 10:03)

Moin,

nun ja, unser allerseits beliebter Bundesverkehrsminister tut ja auch sein möglichstes, um alles zu verharmlosen und zu verschleiern und insbesondere als einen Einzelfall darzustellen.

Frankreich geht da einen etwas anderen Weg, auch wenn's der eigenen Automobilwirtschaft weh tut:
http://www.tagesschau.de/ausland/diesel-103.html
Das ist auch ein Skandal im Skandal, daß nämlich ein Filz von Automobilwirtschaft/Automobilclubs/Fachpresse/Ämtern/Politik viele Jahre lang angelegt wurde, der sich zu Lasten der Kunden der Autoindustrie bilden konnte. Natürlich wäre es eine der wesentlichen Aufgaben des Wirtschaftsministers und des Verkehrsministers, hier für klare Verhältnisse zu sorgen. Aber die sind höchstselbst über ihre Funktionen und Parteien in den Skandal verwickelt, denn sonst hätten sie längst schon dafür gesorgt!

Vielleicht bringen unsere unabhängigen Gerichte am Ende endlich die Politik auf Trab?
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Fuerst_48 hat geschrieben:(03 Aug 2016, 10:43)

Schlamassel in Reinkultur. Und übrig bleibt wie zumeist, der Konsument. Ich lasse an meinem AUDI nichts rumfummeln, was unterm Strich den Verbrauch in die Höhe treibt. Bei 5,6l/100km bin ich mehr als im grünen Bereich, da will ich auch bleiben.
Nun ja, hoffen wir auf den Rechtsweg von privaten Sammelklagen, wenn die Staatsanwälte von der Politik nicht in Marsch gesetzt werden.

Aufgrund meiner grünen Gesinnung hatte ich vor 16 Jahren meinen 3-Liter-Lupo für sehr viel Geld neu gekauft. Für ein älteres Ehepaar mit Katze völlig ausreichend... und wirklich mit nur 3 l Diesel dabei... ohne Schnickschnack Abgasklasse 4 (grün). Den fahre ich so lange, wie er technisch noch mit erträglichem Aufwand mitspielt. Aus meiner Sicht das beste Fahrzeug seiner Klasse, das bisher in Serie gebaut wurde.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Fuerst_48 »

H2O hat geschrieben:(03 Aug 2016, 11:35)

Nun ja, hoffen wir auf den Rechtsweg von privaten Sammelklagen, wenn die Staatsanwälte von der Politik nicht in Marsch gesetzt werden.

Aufgrund meiner grünen Gesinnung hatte ich vor 16 Jahren meinen 3-Liter-Lupo für sehr viel Geld neu gekauft. Für ein älteres Ehepaar mit Katze völlig ausreichend... und wirklich mit nur 3 l Diesel dabei... ohne Schnickschnack Abgasklasse 4 (grün). Den fahre ich so lange, wie er technisch noch mit erträglichem Aufwand mitspielt. Aus meiner Sicht das beste Fahrzeug seiner Klasse, das bisher in Serie gebaut wurde.
Neuerdings wird ja der DIESEL schlecht geredet, ist an allem und jedem schuld. Vor 30 Jahren war es der ultimative Treibstoff.
Immer diese politischen Fehllei(s)tungen... :mad2: :mad2: :mad2:
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von yogi61 »

Fuerst_48 hat geschrieben:(03 Aug 2016, 11:47)

Neuerdings wird ja der DIESEL schlecht geredet, ist an allem und jedem schuld. Vor 30 Jahren war es der ultimative Treibstoff.
Immer diese politischen Fehllei(s)tungen... :mad2: :mad2: :mad2:
Ja, das mit dem Diesel war eine politische Fehlleistung. Der Ausstoss war schon vor dreissig Jahren hoch karzinogen, das wollte man aber so nicht wahrhaben,allerdings hatte man die wissenschaftliche Erkenntnisse noch nicht so.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Fuerst_48 »

yogi61 hat geschrieben:(03 Aug 2016, 11:54)

Ja, das mit dem Diesel war eine politische Fehlleistung. Der Ausstoss war schon vor dreissig Jahren hoch karzinogen, das wollte man aber so nicht wahrhaben,allerdings hatte man die wissenschaftliche Erkenntnisse noch nicht so.
Erinnert an die Impfpläne von seinerzeit. Innerhalb von 3 Jahren wurden Erkenntnisse verteufelt, die zuvor das NONPLUSULTRA waren.
(Off topic, ich weiß, aber ist mir assoziativ eingefallen).
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Fuerst_48 hat geschrieben:(03 Aug 2016, 11:47)

Neuerdings wird ja der DIESEL schlecht geredet, ist an allem und jedem schuld. Vor 30 Jahren war es der ultimative Treibstoff.
Immer diese politischen Fehllei(s)tungen... :mad2: :mad2: :mad2:
Nein, das war damals ein Mangel an Erkenntnissen; man darf nie vergessen, daß um Aufmerksamkeit "bettelnde" und oft selbsternannte "Experten" uns im Monatstakt vor neuen krebserregenden Nahrungsmitteln und anderen belastenden Stoffen warnen.

Und wir dürfen nicht vergessen, daß die offensichtlichsten Quellen für diese Geißel der Menschheit
mit schlechtem Gewissen immer weiter genutzt werden, etwa Tabak und Alkohol.

Ich will da nichts schön reden, die Sache aber sehr wohl in einen allgemeineren Zusammenhang stellen. Der Mensch ist schon ein eigenartiges Geschöpf... :s
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Fuerst_48 hat geschrieben:(03 Aug 2016, 12:05)

Erinnert an die Impfpläne von seinerzeit. Innerhalb von 3 Jahren wurden Erkenntnisse verteufelt, die zuvor das NONPLUSULTRA waren.
(Off topic, ich weiß, aber ist mir assoziativ eingefallen).
Ja gut, so sind wir Menschen nun einmal; solche Umbrüche durch bessere Erkenntnis gibt es immer wieder einmal. Nur an so offenkundigen Betrug wie hier im Fall VW-Diesel sollten wir uns besser nicht gewöhnen.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Fuerst_48 »

H2O hat geschrieben:(03 Aug 2016, 12:07)

Nein, das war damals ein Mangel an Erkenntnissen; man darf nie vergessen, daß um Aufmerksamkeit "bettelnde" und oft selbsternannte "Experten" uns im Monatstakt vor neuen krebserregenden Nahrungsmitteln und anderen belastenden Stoffen warnen.

Und wir dürfen nicht vergessen, daß die offensichtlichsten Quellen für diese Geißel der Menschheit
mit schlechtem Gewissen immer weiter genutzt werden, etwa Tabak und Alkohol.

Ich will da nichts schön reden, die Sache aber sehr wohl in einen allgemeineren Zusammenhang stellen. Der Mensch ist schon ein eigenartiges Geschöpf... :s
Ein GESCHÖPF gibt dir da vollinhaltlich Recht !!
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von yogi61 »

H2O hat geschrieben:(03 Aug 2016, 12:07)

Nein, das war damals ein Mangel an Erkenntnissen; man darf nie vergessen, daß um Aufmerksamkeit "bettelnde" und oft selbsternannte "Experten" uns im Monatstakt vor neuen krebserregenden Nahrungsmitteln und anderen belastenden Stoffen warnen.

Und wir dürfen nicht vergessen, daß die offensichtlichsten Quellen für diese Geißel der Menschheit
mit schlechtem Gewissen immer weiter genutzt werden, etwa Tabak und Alkohol.

Ich will da nichts schön reden, die Sache aber sehr wohl in einen allgemeineren Zusammenhang stellen. Der Mensch ist schon ein eigenartiges Geschöpf... :s
Ein gewagter Vergleich. Während Alkohol und Tabak verteuert wurde,hat man Diesel subventioniert und vom Alkohol und Tabak kann man lassen, dem Dieselaustoss kann man nicht ausweichen, da ist es auch kein grosser Trost, dass in der Tumorbehandlung Fortschritte erzielt wurden und das Leben jetzt verlängert werden kann.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(03 Aug 2016, 12:15)

Ein gewagter Vergleich. Während Alkohol und Tabak verteuert wurde,hat man Diesel subventioniert und vom Alkohol und Tabak kann man lassen, dem Dieselaustoss kann man nicht ausweichen, da ist es auch kein grosser Trost, dass in der Tumorbehandlung Fortschritte erzielt wurden und das Leben jetzt verlängert werden kann.
Ja, Ihren Zorn kann ich schon verstehen; auch den von garfield. Nur... sehen Sie mir das bitte nach... habe ich den Eindruck, daß Sie dem Zorn zu viel Raum lassen. Das Leben ist zu kurz, um sich über alle berechtigten Ärgernisse zu ärgern. Ein wenig mehr Leichtigkeit im Blick auf unsere Mitwelt macht allen Zeitgenossen das Leben angenehmer, nicht zuletzt auch Ihnen.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von yogi61 »

Washington. Nach Volkswagen rückt nun ein anderer deutscher Konzern in den USA in den Mittelpunkt.

Der Autozulieferer Bosch ist nach Darstellung von privaten Klägern in den USA tief in den VW-Dieselskandal verstrickt. In beim Bezirksgericht San Francisco eingereichten Dokumenten zu einer Schadensersatzklage von VW-Autobesitzern gegen Bosch führten die Anwälte neue Details auf. So zitieren sie eine E-Mail vom Juni 2008, in der Bosch eine Betrugssoftware, ein sogenanntes "defeat device" erwähnt: Bosch fordere in der E-Mail von VW einen Haftungsausschluss von jeglichen rechtlichen Ansprüchen, die aus der Arbeit an einem defeat device entstehen könnten. In den Dokumenten heißt es, Bosch habe sein Wissen über die illegale Abschaltsoftware gegenüber den US-Behörden zurückgehalten.

Bosch erklärte, die Vorwürfe der Manipulation von Dieselsoftware sehr ernst zu nehmen und mit den Behörden zu kooperieren. Die Vorwürfe seien Gegenstand von strafrechtlichen Ermittlungsverfahren und Zivilgerichtsverfahren, zu deren Details sich der weltgrößte Autozulieferer nicht äußern wolle. "Wir arbeiten derzeit an der Klageerwiderung", ergänzte ein Sprecher.

http://www.rp-online.de/wirtschaft/bosc ... -1.6244914
Das könnte für Bosch noch äusserst bitter werden.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(08 Sep 2016, 12:52)
...
Das könnte für Bosch noch äusserst bitter werden.
Aus meiner Sicht ist hier zweierlei von großem Interesse:

1.
Warum hat Herr Piech sich von Herrn Winterkorn losgesagt, als dieser noch auf dem Gipfel seiner Macht als Leitender Angestellter des VW-Konzerns stand? Hatte Herr Piech erkannt, was dort an "höchster Stelle" zu verantworten war?

2.
Welche Rolle spielt eigentlich die Politik in diesem Gewühle, also der MP Niedersachsens, als Vertreter von 20% des Firmenkapitals? Und die Vertreter der Arbeitnehmer im Konzern? Waren die alle völlig ahnungslos? Wozu braucht man solche Leute dann überhaupt? Kassieren ohne Verantwortung... traumhaft!
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von yogi61 »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2016, 13:24)

Aus meiner Sicht ist hier zweierlei von großem Interesse:

1.
Warum hat Herr Piech sich von Herrn Winterkorn losgesagt, als dieser noch auf dem Gipfel seiner Macht als Leitender Angestellter des VW-Konzerns stand? Hatte Herr Piech erkannt, was dort an "höchster Stelle" zu verantworten war?

2.
Welche Rolle spielt eigentlich die Politik in diesem Gewühle, also der MP Niedersachsens, als Vertreter von 20% des Firmenkapitals? Und die Vertreter der Arbeitnehmer im Konzern? Waren die alle völlig ahnungslos? Wozu braucht man solche Leute dann überhaupt? Kassieren ohne Verantwortung... traumhaft!
Das wird wohl das Geheimnis von Herr Piech bleiben und zu dem Aufsichtsrat nur so viel. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Aufsichtsrat anscheinend vöölig ahnungslos und untätig ist. Dafür gibt es sehr viel Beispiele, aber er ist in einer AG nun einmal unabdingbar. Bosch hat da natürlich eine bessere Ausrede, weil es sich um eine GmbH handelt. :)
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Cat with a whip »

Hinweise auf Korruption und gezielte Vertuschung von Kriminalität in den von CDU/CSU und SPD geleiteten Ministerien gehen aufs Jahr 2008 zurück.
In dem Konzept des Umweltbundesamts wurde die Funktionsweise von genau einer solchen Einrichtung erläutert, mit der die Motorsteuerung bei einem Testzyklus die Abgasreinigung hochfährt (sogenanntes cycle-beating).

"Moderne Fahrzeugelektronik", heißt es in der gelöschten Passage, könne erkennen, ob sich ein Fahrzeug auf dem "Rollenprüfstand" befinde. Die Software schalte "auf ein für die Abgas- und/oder Verbrauchsmessung optimiertes Motorenkennfeld" um.

Weiter wurde in dem Text zunächst kritisiert, dass es eine Kontrolllücke gebe. "Die Überprüfung, ob derartige Einrichtungen vorhanden sind", seien bisher "nicht vorgesehen". Die Kontrolle der Autos im Realbetrieb wäre ein wirksames Mittel gewesen, diese Lücke zu schließen.

Ein Beamter des Umweltministeriums notierte handschriftlich an diesen Stellen des Dokuments das Wort "Tretminen". Der Hinweis auf die Lücke und die ausführliche Passage zur Zykluserkennung verschwanden dann aus dem Konzept.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/volk ... com-veeseo

Man darf davon ausgehen dass diese Korruption und das Buckeln vor Wirtschaftslobbies in anderen Ressorts ähnlich sein dürfte (sonst gägs ja keine Milliönchen Spenden für CDU/CSU/SPD und FDP, was die Mehrheit der treudoofen Wähler nicht weiter stört) nur scheinen beim Thema Auto unsere Schnarchmedien etwas harnäckiger am Thema zu bleiben.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von yogi61 »

Der Bundesregierung droht nach SPIEGEL-Informationen massiver Ärger mit der EU-Kommission. Nach Angaben von Mitarbeitern der Brüsseler Behörde ist inzwischen "hochwahrscheinlich", dass Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland und mehrere andere Länder im Zusammenhang mit der VW-Affäre eröffnet werden. Zugleich zeichnet sich ab, dass die Kommission mit einem weitreichenden Vorstoß zur strikteren Kontrolle der Autohersteller scheitern wird.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/vw-s ... 15546.html

Mal sehen, was dabei raus kommt.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Kibuka »

Die deutsche Regierung will weiterhin den Diesel steuerlich begünstigen. Absolut 0 Einsehen. Wie dumm können Politiker eigentlich sein?
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Politiker werden sich in Sachen "Verstand" nicht wesentlich vom Rest unserer Mitbürger unterscheiden; allenfalls plagt Politiker ein überhöhtes Geltungsbedürfnis oder ihr Sendungsbewußtsein! Niemand wird ja in die Politik gedrängt; das Gedränge erzeugen sie von ganz allein. Nach uns die Sintflut!
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(07 Oct 2016, 10:20)

Der Bundesregierung droht nach SPIEGEL-Informationen massiver Ärger mit der EU-Kommission. Nach Angaben von Mitarbeitern der Brüsseler Behörde ist inzwischen "hochwahrscheinlich", dass Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland und mehrere andere Länder im Zusammenhang mit der VW-Affäre eröffnet werden. Zugleich zeichnet sich ab, dass die Kommission mit einem weitreichenden Vorstoß zur strikteren Kontrolle der Autohersteller scheitern wird.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/vw-s ... 15546.html

Mal sehen, was dabei raus kommt.
Das wird vermutlich ein sehr grundsätzlicher Streit: Entweder übernimmt die EU die technische Zulassung von Fahrzeugen mit der Verantwortung für die technischen Angaben, oder jeder EU-Partner hat ein eigenes Zulassungsverfahren für seinen Verantwortungsbereich. Dann aber wirklich auch jeder mit Verantwortung!

Unsere Erfahrung ist doch, daß selbst auf höchster Ansehensstufe ganz bewußt betrogen wird, daß also auf den Hersteller nur dann Verlaß ist, wenn er öffentliche Kontrollen fürchten muß.

Weiterhin wissen wir, daß der Filz von Herstellerfirmen, Fachpresse und Politik schier undurchdringlich angelegt ist, so daß der Verbraucher von deren Seite mutwillig getäuscht wird. Deshalb können diese Stellen eingespart werden mit Ausnahme des Herstellers. Vielleicht wäre eine EU-Prüfstelle sinnvoll, die von allen Seiten beäugt und kontrolliert wird: Verbraucherverbände, Politik, Medien...
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Kibuka »

H2O hat geschrieben:(22 Oct 2016, 10:59)

Politiker werden sich in Sachen "Verstand" nicht wesentlich vom Rest unserer Mitbürger unterscheiden; allenfalls plagt Politiker ein überhöhtes Geltungsbedürfnis oder ihr Sendungsbewußtsein! Niemand wird ja in die Politik gedrängt; das Gedränge erzeugen sie von ganz allein. Nach uns die Sintflut!
Wie auch immer. Ich bezeichne diese Leute als dumm. Wer den Diesel mit 20 Cent an der Tankstelle steuerlich bevorteilt, obwohl Dieselkraftstoff energiereicher ist, darf sich nicht wundern, wenn jeder zweite Bürger mit einem Diesel unterwegs ist.

Und wer keine realitätsnahen Abgasmessungen durchführt und sich dann wundert, wenn Diesel in der Praxis zehnmal mehr Stickoxide ausstoßen, darf sich nicht wundern, wenn Autohersteller nach Strich und Faden bescheißen.

Das ist Politikversagen im großen Stil. Und mit erheblichen Schäden für Bürger und Industrie. VW muss nun gewaltige Strafzahlungen leisten. Die deutsche Automobilindustrie hat auf eine tote Technologie im Auto gesetzt.

Und die Verantwortung für diese Misere tragen einzig und allein deutsche Politiker.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(22 Oct 2016, 11:44)

Wie auch immer. Ich bezeichne diese Leute als dumm. Wer den Diesel mit 20 Cent an der Tankstelle steuerlich bevorteilt, obwohl Dieselkraftstoff energiereicher ist, darf sich nicht wundern, wenn jeder zweite Bürger mit einem Diesel unterwegs ist.

Und wer keine realitätsnahen Abgasmessungen durchführt und sich dann wundert, wenn Diesel in der Praxis zehnmal mehr Stickoxide ausstoßen, darf sich nicht wundern, wenn Autohersteller nach Strich und Faden bescheißen.

Das ist Politikversagen im großen Stil. Und mit erheblichen Schäden für Bürger und Industrie. VW muss nun gewaltige Strafzahlungen leisten. Die deutsche Automobilindustrie hat auf eine tote Technologie im Auto gesetzt.
Uns eint die Empörung über den bewußten Betrug durch ein an sich sehr angesehenenes Unternehmen. Das ist erst einmal ganz gewöhnlicher und geplanter Betrug, nur daß die Beteiligten offenbar nicht behandelt werden wie kleine schmierige Betrüger. Gesellschaftliches Versagen. Politik, na ja, die waren vielleicht sogar selbst nicht ganz ahnungslos... Aufsichtsrat.

Warum hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Piech aus heiterem Himmel plötzlich kein Vertrauen mehr zu Herrn Winterkorn? Wer da nichts ahnt, dem kann niemand eine Verschwörungstheorie andienen... :D Kann natürlich sein, daß Piech als einzigem Techniker im Aufsichtsrat etwas aufgefallen ist. Gewerkschafter, Politiker, alle ahnungslos und rastlos um unser Wohl bemüht!

Merkwürdig, daß nicht Menschen im Knast landen, sondern Unternehmen mit Geldzahlungen dafür einstehen müssen, was ihre Angestellten mutwillig verzapft haben.

Über die Technik will ich mir kein Urteil anmaßen; möglicherweise geht da etwas, wovon ich nicht wissen kann. Nur sollte Betrug kein Mittel im Wettbewerb der Technologien sein dürfen. Da liegt aus meiner Sicht das größere Fehlverhalten... Wettbewerber letztlich dumm aussehen lassen, weil die den Fortschritt nicht auf die Reihe bringen... weil sie nicht ganz so frech betrügen wollten. So verhindert man den Fortschritt auch. Eine Riesenschweinerei! Dafür gehört ganz richtig Knast!
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Kibuka »

H2O hat geschrieben:(22 Oct 2016, 12:03)

Uns eint die Empörung über den bewußten Betrug durch ein an sich sehr angesehenenes Unternehmen. Das ist erst einmal ganz gewöhnlicher und geplanter Betrug, nur daß die Beteiligten offenbar nicht behandelt werden wie kleine schmierige Betrüger. Gesellschaftliches Versagen. Politik, na ja, die waren vielleicht sogar selbst nicht ganz ahnungslos... Aufsichtsrat.

Warum hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Piech aus heiterem Himmel plötzlich kein Vertrauen mehr zu Herrn Winterkorn? Wer da nichts ahnt, dem kann niemand eine Verschwörungstheorie andienen... :D Kann natürlich sein, daß Piech als einzigem Techniker im Aufsichtsrat etwas aufgefallen ist. Gewerkschafter, Politiker, alle ahnungslos und rastlos um unser Wohl bemüht!

Merkwürdig, daß nicht Menschen im Knast landen, sondern Unternehmen mit Geldzahlungen dafür einstehen müssen, was ihre Angestellten mutwillig verzapft haben.

Über die Technik will ich mir kein Urteil anmaßen; möglicherweise geht da etwas, wovon ich nicht wissen kann. Nur sollte Betrug kein Mittel im Wettbewerb der Technologien sein dürfen. Da liegt aus meiner Sicht das größere Fehlverhalten... Wettbewerber letztlich dumm aussehen lassen, weil die den Fortschritt nicht auf die Reihe bringen... weil sie nicht ganz so frech betrügen wollten. So verhindert man den Fortschritt auch. Eine Riesenschweinerei! Dafür gehört ganz richtig Knast!
Betrogen hat nicht nur VW. Andere Autos stoßen ebenfalls im realen Betrieb weit mehr Schadstoffe aus. Nur waren andere Hersteller nicht so dumm Abschaltvorrichtungen in den USA zu benutzen.

Die deutsche Politik hat zur Umweltsünde geradezu eingeladen. Und statt die Bundesrepublik in ein Land der Dieselfahrer zu verwandeln, wäre das Geld woanders besser aufgehoben gewesen. Es ist immer noch völlig unverständlich, warum 1 Liter Diesel an der Tankstelle weniger Steuern kostet als 1 Liter Benzin.

Das ist eine Technologieförderung des Staates und damit Planwirtschaft. Das musste schiefgehen. Genau wie bei der Photovoltaik.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(22 Oct 2016, 22:17)

Betrogen hat nicht nur VW. Andere Autos stoßen ebenfalls im realen Betrieb weit mehr Schadstoffe aus. Nur waren andere Hersteller nicht so dumm Abschaltvorrichtungen in den USA zu benutzen.

Die deutsche Politik hat zur Umweltsünde geradezu eingeladen. Und statt die Bundesrepublik in ein Land der Dieselfahrer zu verwandeln, wäre das Geld woanders besser aufgehoben gewesen. Es ist immer noch völlig unverständlich, warum 1 Liter Diesel an der Tankstelle weniger Steuern kostet als 1 Liter Benzin.

Das ist eine Technologieförderung des Staates und damit Planwirtschaft. Das musste schiefgehen. Genau wie bei der Photovoltaik.
Nein, da bin ich anderer Meinung! Ich bin ziemlich sicher, daß unsere überbordende LKW-Lobby dafür gesorgt hat, daß Dieseltreibstoff besonders günstig ist. Ich meine, für Lkw wäre der Abgabepreis immer noch geringer als für Pkw. Daher ja auch meine Frage an Odiug oder frems, ob denn die Lastwagen in den USA auch mit Diesel laufen. Inzwischen habe ich gefunden, daß die Schwerlaster natürlich mit Diesel fahren... nur daß die Motorenhersteller das nicht so gern erwähnen... die reden nur von hohen Wirkungsgraden und ähnlichem Gesause.

Aber in den USA werden 47% der Güter noch mit der Bahn befördert, bei uns wohl nur noch 17%. Das fällt schon ins Auge, und auch, daß da etwas sehr schief läuft in Europa. Hat vielleicht auch mit dem Abgabepreis von Diesel zu tun.

Von großem Interesse wäre für mich weiterhin, in welchem Umfang nun unsere europäische Lkw-Flotte an dem ganzen Dieseldreck beteiligt ist, und ob man da nicht den falschen Hund prügelt, nachdem VW wahrlich Prügel verdient hat. Die Täter und Mitwisser gehören hinter Gitter: Das sind ganz gewissenlose Betrüger: Dafür muß es Dresche geben!
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Kibuka »

Was heißt Lobby? Mich interessieren Lobbys nicht. In Regierungsverantwortung stehen gewählte Politiker und nicht Lobbys.

Wie hoch der Anteil an LKWs ist, spielt für die Debatte um Steuervorteile für Dieselkraftstoff keine Rolle.

Es gibt auch keine Steuervorteile für Kühlschranke, obwohl jeder einen zu Hause stehen hat.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von frems »

In den USA gestand Volkswagen in der Dieselaffäre seine Schuld ein – doch bei Schadenersatzprozessen in Deutschland argumentiert der Konzern nun ganz anders: Die Abgas-Software entspreche EU-Recht.

Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". VW will in der Abgasaffäre mit einer neuen, überraschenden Strategie Schadenersatzzahlungen an Millionen Kunden in Deutschland und Europa entgehen. Der Konzern behauptet, man habe in der EU den Schadstoffausstoß von Diesel-Pkw gar nicht manipuliert und keine Vorschriften verletzt. Während VW also Gesetzesverstöße in der EU abstreitet, hat der Konzern in den USA Manipulationen zugegeben und zahlt dort mehr als 16,5 Milliarden Dollar an Schadenersatz und Strafen.
http://www.focus.de/auto/news/konzern-b ... 54565.html

Dabei waren die genannten Summen in der EU bereits ein Witz im Vergleich zu den USA. Nunja, mal sehen, ob sie sich damit nicht wieder verzocken.
Labskaus!

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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von frems »

Und noch eine kleine Ergänzung:
„Den Kunden in Europa entsteht ja kein Nachteil, weder beim Verbrauch noch bei den Fahreigenschaften. Und wenn ich das anfügen darf“, so Müller weiter: „Auf der einen Seite kritisieren viele die amerikanische Gesetzgebung in anderen Zusammenhängen, siehe TTIP. Wenn es aber darum geht, selbst Vorteile daraus zu ziehen, scheint das amerikanische Recht auf einmal der richtige Weg zu sein.“
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/v ... 35298.html
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Kibuka »

Es wird nun immer offensichtlicher, dass Herr Dr. Martin Winterkorn schon frühzeitig über den Abgasskandal informiert wurde. Das berichtet Piëch nach einer Befragung in seinem Haus in Salzburg durch die amerikanischen Anwaltskanzlei Jones Day.

Unterdessen wird es für VW auch in Deutschland ernst. So berichtet die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer in einer Pressemeldung, das Münchner Landgericht betrachte die Betriebserlaubnis eines VW als erloschen.

Das Landgericht München II verhandelte die Klage einer VW-Fahrerin, die ihr Auto mit manipuliertem Dieselmotor zurückgeben wollte. Das Gericht fällte jedoch ein Urteil, das langfristig schmerzhaft für VW sein könnte: Zum einen sei die Betriebserlaubnis durch die Software erloschen. ( AZ 12 O 1482/16) Zum anderen befand das Gericht, dass die Nachbesserung unzumutbar ist.
Nach der genannten Vorschrift liegt eine Abschalteinrichtung u.a. dann vor, wenn es sich um ein Konstruktionsteil handelt, das sonstige Parameter ermittelt, um die Funktion eines bliebigen Teils des Emissionskontrollsystems zu deaktivieren, wodurch die Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems unter Bedingungen, die bei normalem Fahrzeugbetrieb zu erwarten sind, verringert wird: bei der verbauten Software handelt um ein derartiges Konstruktionsteil. Denn diese Software ermittelt Parameter zum Erkennen des Straßenbetriebs und schaltet hierfür die AGR teilweise so ab, dass weniger Abgase wieder in den Ansaugbereich des Motors gelangen. Hierdurch wird die Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems verringert. Diese tatsächlichen Umstände haben beide Beklagten ausdrücklich eingeräumt.
Zudem kritisiert das Gericht die Nachbesserung durch ein Softwareupdate:
Denn die Beklagte zu 2) konnte auch die unausgesprochene Frage, weswegen in der Vergangenheit nicht schon eine Software entwickelt worden ist, die dazu führt, dass der Pkw den Voraussetzungen der Euronorm 5 entspricht, nicht beantworten. Denn wenn sich das Einhalten der Norm lediglich auf ein Softwareproblem reduzieren ließe, so ist nicht nachvollziehbar, weswegen die Beklagte zu 2) dieses - lapidare - Problem nicht schon in der Vergangenheit bewältigen konnte. Deswegen darf die Klägerin auch berechtigt Sorge tragen, dass das Softwareupdate an mehreren Punkten den Fahrzeuggebrauch im Sinne von Einschränkungen, Erschwernissen oder Wertbeeinträchtigungen zu ihren Lasten verändern wird. Eine Gewissheit im Sinne einer naturwissenschaftlichen Erkenntnis hierüber ist zum jetzigen Zeitpunkt für die Beantwortung der Rechtsfrage nicht erforderlich. Abgesehen davon ist es Aufgabe der Beklagten Sicherheit über den künftigen Erfolg der Nachbesserung zu schaffen. Hierfür gibt der Vortrag beider Beklagten nichts her."
Das ist ein Schlag ins Gesicht dieser Bundesregierung und des Kraftfahrt-Bundesamt. Hier hat der deutsche Staat jahrelangen Betrug toleriert und gefördert und der deutschen Wirtschaft damit einen Bärendienst erwiesen!
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Ger9374 »

Da wurde Hand in Hand gearbeitet:-))

Sollen sie auch dafür die Quittung kriegen, trifft aber wieder die Arbeitnehmer. Durch diese Scheiss Nr. kann VW so finanziell Abrutschen das es auf einmal günstig werden könnte bei denen einzusteigen!
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Kibuka »

VW hat mitgeteilt, dass keine neuen Diesel mehr in den USA verkauft werden.

Damit ist der Diesel-PKW in den USA endgültig tot. VW hat viele Milliarden in den Sand gesetzt. Manager, die absurde Fehlentscheidungen trafen, haben horrende Gehälter bezogen. Notorische Versager und Betrüger.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(29 Nov 2016, 08:38)

VW hat mitgeteilt, dass keine neuen Diesel mehr in den USA verkauft werden.

Damit ist der Diesel-PKW in den USA endgültig tot. VW hat viele Milliarden in den Sand gesetzt. Manager, die absurde Fehlentscheidungen trafen, haben horrende Gehälter bezogen. Notorische Versager und Betrüger.
Nieten im Nadelstreifen ist eine kürzere Formulierung.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Kibuka »

H2O hat geschrieben:(29 Nov 2016, 09:10)

Nieten im Nadelstreifen ist eine kürzere Formulierung.
Es gab eine Anweisung aus der Chefetage diese Betrugssoftware einzusetzen. Vorallem von den damals zuständigen Chefs der Motorenentwicklung.

Diese Leute müssten zur Verantwortung gezogen werden. Soetwas darf nicht ungestraft bleiben.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(29 Nov 2016, 09:36)

Es gab eine Anweisung aus der Chefetage diese Betrugssoftware einzusetzen. Vorallem von den damals zuständigen Chefs der Motorenentwicklung.

Diese Leute müssten zur Verantwortung gezogen werden. Soetwas darf nicht ungestraft bleiben.
Meine Rede seit... ähm... von Anfang an. Die gehören in den Knast, und sämtliche Mitwisser auch.

Der kleine Krauter, der Maße und Gewichte verfälscht, kommt in üble Schwierigkeiten. Hier wurden Verbraucher, Finanzminister, Umweltminister hinter die Fichte geführt. Und das bleibt ungerochen? Haben die Kerle denn nicht gerade noch ihre Boni eingefordert.. wo ihnen Knast nicht nur drohen müßte?
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EU verklagt Bund wegen vernachlässigter Kontrollpflicht

Beitrag von H2O »

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... d-vor.html

Die EU-Kommission wird die Bundesrepublik verklagen wegen vernachlässigter Kontrolle erlassener Gesetze im VW-Abgasbetrug. Aus meiner Sicht ist das eine gute Nachricht. Vielleicht kommt es auf diese Weise endlich zur Feststellung der Verantwortlichen für diesen Betrug gegen geltende Gesetze. Bisher weiß man nur, daß ein undurchdringlicher Filz von Autobauern, Fachpresse, Prüfinstituten, Landes- und Bundespolitik, Gewerkschaftern eine klare Zuweisung von Verantwortung verhindert hat. Bisher sitzt für diesen mit voller Absicht begangenen Betrug keiner der Beteiligten im Knast.

Vielleicht schafft die EU-Kommission ja, was der Bundespolitik bisher nicht gelang!
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(23 Oct 2016, 01:55)

Was heißt Lobby? Mich interessieren Lobbys nicht. In Regierungsverantwortung stehen gewählte Politiker und nicht Lobbys.

Wie hoch der Anteil an LKWs ist, spielt für die Debatte um Steuervorteile für Dieselkraftstoff keine Rolle.

Es gibt auch keine Steuervorteile für Kühlschranke, obwohl jeder einen zu Hause stehen hat.
Hier hat Sie Ihr gewohnter Scharfsinn aber im Stich gelassen! :eek:
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von immernoch_ratlos »

Nun ja - auch wenn man das gerne verdrängen möchte dies geht womöglich dann doch zu weit - bei Tante Google nachgefragt :
(448.000 Ergebnisse) Suche : Lobby der KFZ Industrie :?

oder wahlweise (44.600 Ergebnisse):
Suche : Lobby beeinflusst Gesetzgebung :?

Da gibt es genügend Stoff zum Nachdenken. Das ist sicher begrüßenswert, für alle, welche daraus Vorteile ziehen können, ob das allerdings den davon betroffen Bürgern, die ja eigentlich parteigebundene ansonsten unabhängige Politiker gewählt hatten, so recht gefallen muss ? Nichts gegen Anhörung von Spezialisten - aber derart massiver Einfluss, kann das auf Dauer vernünftig sein ?
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Gabriel vor Untersuchungsausschuss VW

Beitrag von Sabine99 »

Der Dicke musste gestern vor dem Untersuchungsauschuss aussagen, der den VW Betrug, bezüglich der Täuschung der Abgaswerte von VW Fahrzeugen , analysiert.
Sigmar Gabriel (SPD) wusste von Nichts.

„Dass das größte Unternehmen der Welt mit krimineller Energie vorgeht, hätte ich nicht für möglich gehalten. Und ich glaube ich kenne das Unternehmen ganz gut“, sagte Gabriel, der in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident im Aufsichtsrat von VW saß.

Von den illegalen Abschalteinrichtungen hätte er erst über Pressemitteilungen im Zusammenhang mit dem Bekanntwerden des Skandals im September 2015 erfahren, sagte Gabriel.

Und jetzt der Kalauer :
"Im realen Betrieb auf der Straße wird die Abgasreinigung hingegen abgeschaltet. Natürlich sei ihm damals die Kritik von Umweltverbänden bekannt gewesen, dass die Werte im Labor von denen auf der Straße abweichen, sagte Gabriel. Beweise dafür, dass es sich um illegale Manipulationen handeln könnte, habe es nicht gegeben. " :D :D :D

Ein Umweltminister muß solchen Anschuldigungen natürlich nicht nach gehen. ;)
Gabriel, eine unschuldige, übergewichtige , weisse Taube, in einer Voliere von (VW) Habichten.
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von yogi61 »

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig beschuldigt nun im Verfahren um den Abgasskandal bei Volkswagen auch den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn. Die Ermittlungen, vor allem Vernehmungen von Zeugen und Beschuldigten sowie die Auswertung beschlagnahmter Dateien, hätten zureichende tatsächliche Anhaltspunkte dafür erbracht, dass Winterkorn früher als von ihm öffentlich behauptet Kenntnis von der manipulierenden Software und deren Wirkung gehabt haben könnte, schreibt die Staatsanwaltschaft Braunschweig.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Staatsanw ... 65782.html
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von garfield336 »

Die Behörden Luxemburgs haben Klage gegen VW eingereicht und die Typenzulassung für den Motor EA 189 zurückgezogen.

Grund: VW hat selbst nach Bekanntwerden des Skandals und das bis heute Februar 2017 diesen Motor weiterhin in Afrika verkauft, mit Zertifikat der Luxemburger Behörde, dass der Motor die Euro 5 Norm erfüllt. Das wolle die sich nicht mehr länger gefallen lassen.

In europa ist der Motor schon länger nicht mehr erhältlich.


PS: Ich wusste gar nicht, dass VW seine Motors in Luxemburg homologiert. :eek:
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von garfield336 »

Wenn sie gerichtlich Recht bekommen, bedeutet das ein Verkaufsstop dieses Motors auch ausserhalb Europas.

Zweitens wären reimporte nicht mehr möglich..
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Kibuka »

Laut dem abschließenden Untersuchungsbericht der Bundesregierung, gilt wohl wieder. Niemand der Verantwortlichen will irgendetwas gewusst haben.

Die Standardantwort war. Ich kann mich nicht erinnern. Alles super also! Niemand hat was falsch gemacht!

Was den Abgas-Skandal selbst angeht, für den man bei VW brutalstmögliche Aufklärung angekündigt und dafür die Kanzlei Jones Day angeheuert hatte: Diese Aufklärung ist so schonungslos und brutal, dass man sie der Nachwelt lieber ersparen will und den Untersuchungsbericht erst gar nicht veröffentlicht hat (so wie man das zu Beginn eigentlich angekündigt hatte).

Die Bananenrepublik Deutschland wird immer lustiger. Wer solche Affen immer noch wählt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen!
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Re: Volkswagen gibt Abgas-Manipulationen in den USA zu

Beitrag von Eiskalt »

Audi räumt Fälschung von Fahrgestellnummern ein

Audi hat jahrelang Fahrgestellnummern von Testautos gefälscht und so die Aufklärung des Abgasskandals in Korea behindert. Die Vorgänge wurden offenbar von Deutschland aus gesteuert.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/dies ... 32066.html

Wann wird denn dieser Verbrecherorganisation einmal das Handwerk gelegt?
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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