JJazzGold hat geschrieben:Das setzt aber doch voraus, dass ich Energie produzierende Elemente, Solar z.B. bereits am Haus habe?
Ich habe ebenfalls einen Artikel darüber gelesen und finde die Idee nicht schlecht. Nur ist die Investition doch wesentlich höher, wenn ich erst noch die Solaranlage aufs Dach setzen muss.
Rein theoretisch wäre ein Speicher auch ohne eine PV-Anlage möglich. Dazu müsste sich aber erst eine Menge auf der Seite der Netzbetreiber - in einem solchen Fall das EVU ändern. Deren Interesse Dir billigen Strom zukommen zu lassen, den Du für sie speicherst und "zu beider Nutzen" in Hochlastzeiten wieder abgibst, das ist zumindest momentan noch keine Option.
Bei den derzeitigen verbrauchsmengenabhängigen Preisen
- durch Wechsel des Anbieters kann man durchaus etwas erreichen - ist eine eigene stickt an den Bedarf angepasste PV in Kombination mit einem entsprechenden Speicher - zumindest längerfristig eine gute Investition. Heute sollte es keinesfalls eine Anlage (hängt natürlich von der individuellen Lage ab) über 5 kWp sein. Die "gedachte" Einspeisung ins Ortsnetz sollte so minimal wie möglich sein. Bei <= 10 kWp liegt der Preis pro eingespeister kWh unverändert seit September 2015 bis Jahresende 2016 bei 0,1231 €/kWh.
Der Preis für "Grundversorgung" liegt derzeit (2016) bei 0,2869 € - da jede kWh im Bezug also um +0,1638 € teurer als die von Dir produzierte und eingespeiste kWh ist, wird eine sinnvolle Amortisierung damit eher nicht möglich sein. Umgekehrt,
wird die eigenverbrauchte kWh auch mit dem 35% der EEG-Umlage belastet, immer noch günstiger sein.
Dies soll in 2017 +5% = 40% betragen. Da man gleichzeitig Endverbraucher ist, wird auch die gesetzliche MwSt. für den Eigenverbrauch fällig.
Da sich die EEG-Umlage bislang jährlich in unterschiedlichen Komponenten stets "nach oben" entwickelt, ist eine 100prozentige Prognose eher schwierig. Andererseits gibt es bereits marktfähige Speichergemeinschaftsmodelle, die den Nutzen über einen reine eigenen privaten Stromspeicher hinaus erhöhen. Da wäre noch die
"Strom-Cloud" (als Stichwort zum weiterinformieren)
Bitte nicht als Werbung missverstehen -
hier wird ein Preis genannt -
ob das "das Richtige" ist muss jeder sorgfältig selbst prüfen. Meiner eigenen PV (~11 kWp) fehlt noch ein geeigneter Speicher, aber auch ohne den, kann ich seit nunmehr 5 Jahren Betrieb mit zusammen 53 MWh davon 5 x >3.000 kWh >=15 MWh Eigennutzung zum verminderten Einspeisetarif an mich selbst, eher nicht klagen.
Der Nutzen wäre noch größer, wenn "ich" noch eine "komplette Familie" darstellen würde. Dann würde sich der höhere WW-Verbrauch - plus alles andere was über den Tag abläuft - in einer höheren Eigennutzung niederschlagen und der Stromheizanteil (in den Übergangsmonaten) käme nicht nur mir allein zugute....
Unter den inzwischen ~800.000 privaten klein PV-Betreibern sollen sehr viele Familien mit Kindern sein - also keineswegs nur geldgeile Zahnärzte - eine in vielerlei Hinsicht rentable Anlage, der Fokus muss dabei nicht ausschließlich auf Geld gerichtet sein...
Es läge nun am Gesetzgeber auch Mieter in den Genuss solcher Anlagen und Modelle bringen, aber der hat sichtlich mehr Interesse an den "entstaatlichten" Netzbetreibern und den vier Bandi...
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)