Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

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Ach Gott
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von Ach Gott »

John Galt » Di 11. Mär 2014, 07:57 hat geschrieben:Wenn der günstige Atomstrom eine Lüge ist, wieso ist der Strom dann in Frankreich deutlich billiger als im tollen Deutschland?
Wegen der Stromsteuer.
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relativ
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von relativ »

John Galt » Di 11. Mär 2014, 07:57 hat geschrieben:Wenn der günstige Atomstrom eine Lüge ist, wieso ist der Strom dann in Frankreich deutlich billiger als im tollen Deutschland?

Das der Ökostrom billiger ist als Atomstrom wie es viele Grüne gerne behaupten, das ist eine Lüge.
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/ ... 12476.html
Aus dem selben Grund warum der Atomstrom in Deutschland so billig war. Die meisten AKWs waren abgeschrieben und liefen somit sehr Rentabel und am wichtigsten, die Risikobewertungen und die damit einhergehenden Kosten sind für die Unternehmen so günstig, daß sie den Atomstrom günstig anbieten können und trotzdem noch hohe Renditen einfahren. Btw. Die Franzosen benutzen den Atomstrom sogar zum Heizen.
Würden alle Risiken und Endlagerkosten normal eingepreißst, würde Atomstrom wesentlich teurer werden.

Edit: Die mom. EE-Strom Preis an der Börse ist mal fast geschenkt. In den meisten Tagen des Jahres wird wesentlich mehr EE Strom produziert als gebraucht wird und ist günstiger zu haben als alle anderen Stromarten.
Zuletzt geändert von relativ am Di 11. Mär 2014, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
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relativ
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von relativ »

Perdedor » Fr 7. Mär 2014, 19:59 hat geschrieben:
Der Atomenergie wird aber nichts erlassen, was andere Zahlen müssten. Folglich würde eine Verdrängung bedeuten, dass Atomenergie auch ohne Subventionen günstiger ist.
Falsch. Sowohl bei Forschung, Endlagersuche und der Schätzung der Risikobewertung (Versicherungen beim Ernstfall) waren alles Subventionen des Staates also des Bürgers für die AKW-Betreiber. Hätten da andere Berechnungen stattgefunden, wären entweder die Preise für AKW-Strom hochgegangen oder die Renditen der AKw-Betreiber gefallen.
Ohne die Atomenergie und fossile, könnten wir uns die Erneuerbaren gar nicht leisten.
Die Frage was wir uns leisten können oder nicht, ist eine Frage des gesellschaftlichen und politischen Willens. D.h. aber nicht, daß sie nicht schlampig gemacht ist.


Das ist falsch.
Nein, dies ist durchaus Richtig. Die Risikoberechnungen für AKWs waren für die Betreiber sowas von lächerlich günstig, daß dises natürlich Einfluss auf den Strompreis hatte.
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paradoxx
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von paradoxx »

relativ » Di 11. Mär 2014, 10:22 hat geschrieben:Edit: Die mom. EE-Strom Preis an der Börse ist mal fast geschenkt. In den meisten Tagen des Jahres wird wesentlich mehr EE Strom produziert als gebraucht wird und ist günstiger zu haben als alle anderen Stromarten.
Die Methode "wasch´ mir den Pelz aber mach mich nicht nass", ist nicht sehr effektiv. Sparanreize (mit intelligenten Zählern) könnten die nutzlos vorgehaltene Kapazität mindern.
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John Galt
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von John Galt »

relativ » Di 11. Mär 2014, 10:22 hat geschrieben: Aus dem selben Grund warum der Atomstrom in Deutschland so billig war. Die meisten AKWs waren abgeschrieben und liefen somit sehr Rentabel und am wichtigsten, die Risikobewertungen und die damit einhergehenden Kosten sind für die Unternehmen so günstig, daß sie den Atomstrom günstig anbieten können und trotzdem noch hohe Renditen einfahren. Btw. Die Franzosen benutzen den Atomstrom sogar zum Heizen.
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Edit: Die mom. EE-Strom Preis an der Börse ist mal fast geschenkt. In den meisten Tagen des Jahres wird wesentlich mehr EE Strom produziert als gebraucht wird und ist günstiger zu haben als alle anderen Stromarten.
Jetzt darfst du 10mal raten, wer den Käse bezahlt wenn der "Marktpreis" an der Börse unter die Gestehungskosten aller Stromarten sinkt.

Die Abkehr vom Atomstrom ist für Deutschland eine ökonomische und geopolitische Katastrophe.
Zuletzt geändert von John Galt am Di 11. Mär 2014, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von relativ »

John Galt » Di 11. Mär 2014, 12:45 hat geschrieben: Jetzt darfst du 10mal raten, wer den Käse bezahlt wenn der "Marktpreis" an der Börse unter die Gestehungskosten aller Stromarten sinkt.

Die Abkehr vom Atomstrom ist für Deutschland eine ökonomische und geopolitische Katastrophe.
Das hat aber etwas mit der EEG zu tun und nicht mir den Erneuerbaren ansich, wie sie hier angeben.
Das es Erneuerbare auch in Zukunft nicht zum Nulltarif geben kann ist doch klar, denn die Unternehmen wollen/muessen doch auch einen anständige Rendite erwirtschaften.
Die Abkehr von Atomstrom im dicht besiedelten Deutschland ist eine Notwendigkeit, wenn man sich nicht der Willkür des Glücks aussetzen will, nach dem Motto: "Et hät noch immer jot jejange." Gleiches gilt eigentlich für ganz Europa, aber den Einfluss haben wir diesbezüglich leider noch nicht.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von John Galt »

Ach Gott » Di 11. Mär 2014, 08:41 hat geschrieben: Wegen der Stromsteuer.
Märchenstunde.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... 1_HH-2.PNG

Deutschland: 17 cent ohne Steuern
Frankreich: 10 cent
Zuletzt geändert von John Galt am Di 11. Mär 2014, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von John Galt »

relativ » Di 11. Mär 2014, 13:34 hat geschrieben: Das hat aber etwas mit der EEG zu tun und nicht mir den Erneuerbaren ansich, wie sie hier angeben.
Das es Erneuerbare auch in Zukunft nicht zum Nulltarif geben kann ist doch klar, denn die Unternehmen wollen/muessen doch auch einen anständige Rendite erwirtschaften.
Die Abkehr von Atomstrom im dicht besiedelten Deutschland ist eine Notwendigkeit, wenn man sich nicht der Willkür des Glücks aussetzen will, nach dem Motto: "Et hät noch immer jot jejange." Gleiches gilt eigentlich für ganz Europa, aber den Einfluss haben wir diesbezüglich leider noch nicht.
Doch das hat es ganz deutlich. Der subventionierte Zufallsstrom verursacht in 90% Fälle ein Fallen des Preises an der Börse unter durchschnittliche Erzeugungskosten. Das wird dann sogar so pervers, dass die Preise negativ werden.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von relativ »

John Galt » Di 11. Mär 2014, 13:40 hat geschrieben: Doch das hat es ganz deutlich. Der subventionierte Zufallsstrom verursacht in 90% Fälle ein Fallen des Preises an der Börse unter durchschnittliche Erzeugungskosten. Das wird dann sogar so pervers, dass die Preise negativ werden.
Das erklärt aber nicht den Preis, den der Endverbraucher dafür zahlen muss und welches sie hier kritisiert haben mit Bezug auf die erneuerbaren Energien.
Es gibt eine falsche Lastenverteilung bei der Umstellung auf die EE, da muss der Hebel angesetzt werden. Das die Umstellung dem Staat (also uns) etwas kosten wird wussten alle vorher.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von John Galt »

relativ » Di 11. Mär 2014, 14:26 hat geschrieben: Das erklärt aber nicht den Preis, den der Endverbraucher dafür zahlen muss und welches sie hier kritisiert haben mit Bezug auf die erneuerbaren Energien.
Es gibt eine falsche Lastenverteilung bei der Umstellung auf die EE, da muss der Hebel angesetzt werden. Das die Umstellung dem Staat (also uns) etwas kosten wird wussten alle vorher.
Doch das tut es. Die 6,24 cent EEG-Umlage die mittlerweile im Strompreis enthalten sind finanzieren die ganzen ineffizienten Späßchen die sich der Staat auf dem Strommarkt erlaubt. Der Zufallsstrom wird an der Börse für -5 cent verkauft und die Zufallstromheinis bekommen trotzdem ihre bis zu 40 cent.

Strom wäre ohne den EEG-Quatsch 6,24 cent billiger. Wären die eneuerbaren Energien so toll wie sich das alles Grüne Häschen vorstellen, würde der Strompreis durch EEG sinken und sich nicht aufblähen ohne Ende.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von relativ »

John Galt » Di 11. Mär 2014, 14:32 hat geschrieben: Doch das tut es. Die 6,24 cent EEG-Umlage die mittlerweile im Strompreis enthalten sind finanzieren die ganzen ineffizienten Späßchen die sich der Staat auf dem Strommarkt erlaubt. Der Zufallsstrom wird an der Börse für -5 cent verkauft und die Zufallstromheinis bekommen trotzdem ihre bis zu 40 cent.

Strom wäre ohne den EEG-Quatsch 6,24 cent billiger. Wären die eneuerbaren Energien so toll wie sich das alles Grüne Häschen vorstellen, würde der Strompreis durch EEG sinken und sich nicht aufblähen ohne Ende.
Eben, wie ich schon schrieb, die EEG ist schuld daran, daß sehr billiger EE-Strom für den Stromendverbraucher noch teurer wird. Die EE ansich haben damit nix zu tun, nur die Umsetzung.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von John Galt »

relativ » Di 11. Mär 2014, 14:36 hat geschrieben: Eben, wie ich schon schrieb, die EEG ist schuld daran, daß sehr billiger EE-Strom für den Stromendverbraucher noch teurer wird. Die EE ansich haben damit nix zu tun, nur die Umsetzung.
Ok, dem stimme ich zu. Allerdings gibt es in Deutschland einige Probleme bei Erneuerbaren Energien die geographisch bedingt sind.

Große Wasserkraftwerke sind nicht möglich. (Die stehen in meiner Liste hinsichtlich der Optimalität über Atomkraftwerken).
Kleine Küsten mit vielen Anrainern, Industriezentren am anderen Ende Deutschlands.

Sähe die Geographie vielleicht etwas anders aus, wäre vielleicht eine EEG-Lösung möglich. So zerstört man sich aber nur die Wirtschaft und der Russe und die Araber freuen sich über die Erpressbarkeit Deutschlands.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von paradoxx »

John Galt » Di 11. Mär 2014, 12:45 hat geschrieben:Jetzt darfst du 10mal raten, wer den Käse bezahlt wenn der "Marktpreis" an der Börse unter die Gestehungskosten aller Stromarten sinkt.
Wie wär´s mit einer kleinen Modellrechnung?
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von John Galt »

paradoxx » Di 11. Mär 2014, 16:46 hat geschrieben:Wie wär´s mit einer kleinen Modellrechnung?
Warum Modellrechnung ist doch ganz einfach.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... nismus.png

Man gibt 20 Mrd. Euro aus dank garantiertem Strompreis für die Erzeuger und bekommt dafür Strom im Wert von 4,5 Milliarden Euro. Wer zahlt den Käse? Der Weihnachtsmann?
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von Ach Gott »

Die ersten EEG-geförderten Projekte fallen in diesen Jahren aus der Förderung. Das sind die teuersten.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von John Galt »

Ach Gott » Di 11. Mär 2014, 20:25 hat geschrieben:Die ersten EEG-geförderten Projekte fallen in diesen Jahren aus der Förderung. Das sind die teuersten.
Damals waren die Förderungen noch nicht so hoch, 2020 fallen die ersten 50ct Anlagen weg, macht aber keinen Unterschied da noch genug nachwachsen. Die Solarschulden explodieren weiter.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von Ach Gott »

John Galt » Di 11. Mär 2014, 20:39 hat geschrieben: Damals waren die Förderungen noch nicht so hoch, 2020 fallen die ersten 50ct Anlagen weg
Momentan bekommt man keine 15 cent mehr für neu angemeldete PV-Anlagen. Und es wird immer weniger. Alles halb so wild.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von Antisozialist »

relativ » Di 11. Mär 2014, 14:26 hat geschrieben: Das erklärt aber nicht den Preis, den der Endverbraucher dafür zahlen muss und welches sie hier kritisiert haben mit Bezug auf die erneuerbaren Energien.
Es gibt eine falsche Lastenverteilung bei der Umstellung auf die EE, da muss der Hebel angesetzt werden. Das die Umstellung dem Staat (also uns) etwas kosten wird wussten alle vorher.
Der halbe Endverbraucherpreis für Strom besteht aus indirekten Abgaben inkl. EEG-Umlage.

Das nächste Problem ist, dass sich das Stromnetz in den Händen von 4 Gebietsmonopolisten befindet.

Sie suchen aber das Problem bei den Stromproduzenten, die noch nicht einmal ein Viertel des Endverbraucherpreises abbekommen.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von Antisozialist »

relativ » Di 11. Mär 2014, 10:22 hat geschrieben: Aus dem selben Grund warum der Atomstrom in Deutschland so billig war. Die meisten AKWs waren abgeschrieben und liefen somit sehr Rentabel und am wichtigsten, die Risikobewertungen und die damit einhergehenden Kosten sind für die Unternehmen so günstig, daß sie den Atomstrom günstig anbieten können und trotzdem noch hohe Renditen einfahren. Btw. Die Franzosen benutzen den Atomstrom sogar zum Heizen.
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Edit: Die mom. EE-Strom Preis an der Börse ist mal fast geschenkt. In den meisten Tagen des Jahres wird wesentlich mehr EE Strom produziert als gebraucht wird und ist günstiger zu haben als alle anderen Stromarten.
Nach meiner Kenntnis müssen Windräder (Schleswig-Holstein: 16 Jahre), Solarmodule (20 Jahre) und Reaktorgebäude (19 Jahre) in etwa gleicher Geschwindigkeit steuerlich abgeschrieben werden.

Die Endlagerkosten werden durch politische Blockaden ist die Höhe getrieben. Es gibt genügend permanent aride oder gefrorene Böden, die für die menschliche Besiedelung uninteressant sind und in denen ab einer gewissen Tiefe keine Wasserbewegungen mehr stattfinden. Allerdings nicht in Deutschland.

Das Problem der Risikoballung ist leider vorhanden.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von Wähler »

Kibuka Re: Expertenkommission: EEG gescheitert » Sa 15. Mär 2014, 18:00 hat geschrieben: Die Politik greift mit dem EEG gefährlich in den Markt ein. Sie betreibt Technologiesubvention und -förderung ohne zu wissen, welche Technologie sich am Ende durchsetzen wird. Und sie treibt die Kosten für den Endverbraucher in die Höhe. Dir sollte klar sein, was das bedeutet. Im Jahr 2011 wurden ca. 300.000 Haushalten in Deutschland der Strom abgedreht, von 1 Million, wo es fast soweit gewesen wäre. Die Energiekosten schlagen sich auf alle Bereiche der Wirtschaft nieder. Sie verteuern das Brot beim Bäcker bis hin zum Ticket des ÖPNV.

Es besteht absolut keine Veranlassung zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf diese Weise in den Markt einzugreifen.

Unausgereifte Technologie im Anfangsstadium ist extrem teuer, da exklusiv. Es wäre den Deutschen anzuraten, das weniger ideologisch und mit mehr Rationalität umzusetzen, siehe USA. Die USA investieren in EE, aber nicht um jeden Preis, nicht sofort und nicht nach dem Gießkannenprinzip!

http://www.biomasseverband.at/veranstal ... m-aufwind/
Laut FAZ vom 24.3.2011 stammte 2011 der erzeugte Strom in Deutschland zu 42% aus Kohle, zu 23% aus Atomkraft, zu 17% aus Erneuerbaren Energien und zu 14% aus Gas.

Bei der Kohle gibt es das Problem mit den C02-Emissionen, von denen sich die Emittenten mit Zertifikaten freikaufen können. Ob deren Preis angemessen ist, darüber herrscht politischer Streit. Unstrittig ist, dass Kosten durch die Erderwärmung für die europäische Gesellschaft entstehen.

Seit Fukushima gibt es einen Konsens in Deutschland darüber, dass ein Atomausstieg wegen des zu hohen Risiko der Kernenergie unumkehrbar sein sollte. Die langfristigen Kosten für die sichere Entsorgung des Atommülls sind noch schwer abschätzbar.

Gas-Fracking, wie in den USA, wird wohl im dichtbesiedelten Mitteleuropa wegen der offensichtlichen Gefahren für das Grundwasser politisch bei der Bevölkerung nicht durchsetzbar sein.

Welche Quelle bleibt dann noch außer den Erneuerbaren Energien, um den Energiemix bei der Stromerzeugung zu verändern? Es geht mir dabei nicht um das Problem der Subventionierung, die für alle Stromerzeugungsarten existiert und nicht maßlos sein sollte.

Für EU-Länder wie Frankreich mit 70% Atomstrom und Polen mit 90% Kohlestrom stellen sich dieselben Fragen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von Ach Gott »

Es gibt keine sinnvolle Alternative. Landwirtschaft zugunsten Biomasse und Holzwerbung sind auf den vorhandenen Flächen ohne Raubbau und mit Rücksicht auf die Nahrungsmittelproduktion nur für einen kleinen Teil des deutschen Energiebedarfs möglich.
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Re: Energiewende-Gegnern den Strom abstellen?

Beitrag von paradoxx »

Antisozialist » Fr 14. Mär 2014, 22:23 hat geschrieben:
  1. Der halbe Endverbraucherpreis für Strom besteht aus indirekten Abgaben inkl. EEG-Umlage.
  2. Das nächste Problem ist, dass sich das Stromnetz in den Händen von 4 Gebietsmonopolisten befindet.
Sie suchen aber das Problem bei den Stromproduzenten, die noch nicht einmal ein Viertel des Endverbraucherpreises abbekommen.
Monopolstrukturen & Scheinwettbewerb kann nur dezentraler Wettberb von möglichst vielen Anbietern entgegengesetzt werden. Aber wer soll das beschließen?
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