Kongresswahlen 2018

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peterkneter
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von peterkneter »

Cat with a whip hat geschrieben:[url=http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p4323428]

Und natürlich die weißen Frauen, die nach aktuellen Umfragen im unteren einstelligen Bereich die GOP verlassen. Bereits 2016 erwies sich der Präsidentschaftskandidat der GOP nicht als Frauentyp, da er gegenüber Romney weiße Frauen verprellte. Diesmal wird die GOP noch weitere Frauen verlieren.
Ich denke nicht dass die weißen Frauen zwangsläufig Demokraten wählen. Ich denke hier muss man zwischen Präsidentaschaftswahl und Kongresswahl unterscheiden. Das wird ziemlich ausgeglichen mit den weißen Frauen werden, wenn nicht sogar mit leichtem Übergewicht für die Republikaner enden.
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Nomen Nescio
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Nomen Nescio »

was ich gelesen habe, ist daß ein nicht geringes teil der weißen frauen jetzt demokratisch wählt. auch wenn sie das vorige mal republikanisch ankreuzten.
wie groß das teil ist??? meine einschätzung ist 1/4 bis 1/3
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zollagent
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von zollagent »

Nomen Nescio hat geschrieben:(19 Oct 2018, 05:33)

was ich gelesen habe, ist daß ein nicht geringes teil der weißen frauen jetzt demokratisch wählt. auch wenn sie das vorige mal republikanisch ankreuzten.
wie groß das teil ist??? meine einschätzung ist 1/4 bis 1/3
Für Mehrheiten reicht das aber nicht.
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Nomen Nescio
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Nomen Nescio »

zollagent hat geschrieben:(19 Oct 2018, 09:55)

Für Mehrheiten reicht das aber nicht.
nein, aber zuvor wählten sie ein masse republikanisch. und einmal rechnen. wieviel hochgebildete weiße frauen gibt es in der USA? 20 millionen? 30 millionen?

selbst wenn sie nicht wählten, wäre das für die reps doch eine bedeutende verminderung. und wenn sie dem. stimmen, dann zählt das doppelt.

wenn man bedenkt daß trump drei staaten gewann mit sehr wenig stimmen mehr als clinton, dann spielen die frauen eine schlüsselrolle.
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Cat with a whip
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Die Wahlen rücken näher und die Republikaner schalten Werbespots die ähnlich gestaltet sind wie man es in Deutschland von der rechtsextremistischen Hetz-Platzform PI-News kennt.

A shouting match inside the White House unmasks one of Trump’s biggest lies
https://www.washingtonpost.com/blogs/pl ... 21e356e07d

Republican attack ads echo Trump's anti-immigration message to whip up fear among supporters
https://www.theguardian.com/us-news/201 ... -ads-trump
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von King Kong 2006 »

Der ehemalige Anwalt von Trump hat eine Empfehlung:
"Schnappen Sie sich Ihre Familie, schnappen Sie sich Ihre Freunde, schnappen Sie sich Ihre Nachbarn, gehen Sie zur Wahl. Falls nicht, werden Sie weitere zwei oder weitere sechs Jahre von dieser Verrücktheit haben."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 34241.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Obwohl die Republikanische Regierung in Georgia versucht selektiv Minderheiten das Wählen zu vergällen, scheint sich nichtsdestotrotz beim "Early-Voting" eine doppelt so hohe Wahlbeteiligung abzuzeichnen. In Georgia finden zusätzlich Gouverneurswahlen statt.

Teilweise 2-3 Stunden Wartezeit, Menschen kollabieren in den Warteschlangen. Es sind offenbar zu wenige Wahllokale vorhanden. Sogenannte Erste Welt....

https://www.nytimes.com/2018/10/19/us/p ... ssion.html

Jüngster Fall: Ein Bus mit Afroamerikanischen Altenheimbewohnern die in Jefferson County/Georgia wählen wollten wird aufgehalten und die Wähler wurden zum Abbruch ihres Ausflugs zum Wahllokal gezwungen. Jemand hatte aufgrund der Aufschrift des Busses einen Kommunalbamten angerufen, der dann die Weiterfahrt mit der Begründung des Verbots von "politischer Aktivität" unterbunden hatte. Handhabe dafür wurde daraus konstruiert dass, dass "Black Votes Matter" den Bus organisiert hatte. Gleichzeitig vertröstet man die Senioren dass diese ja immer noch wählen könnten. Tatsächlich fragten die Senioren selbst an, ob Black Votes Matter ihnen die Fahrt ermöglichen könnte. In den USA werden so faktisch wahlberechtigte Schwarze Senioren entmündigt. Das ist die finstere Wahrheit über das Land der "unbegrenzten Möglichkeiten". Der Rassismus ist nach wie vor im Süden der USA endemisch.

https://politics.myajc.com/news/state-- ... 637TEc9jP/
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Szenario: Die Republikaner verteidigen die Mehrheit im Kongress. Was folgt?
The end of Robert Mueller’s investigation.
The loss of health insurance for several million people.
New laws that make it harder to vote.
More tax cuts for the rich.
More damage to the environment.
https://www.nytimes.com/2018/10/19/opin ... house.html
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Senexx »

Cat with a whip hat geschrieben:(20 Oct 2018, 12:37)

Obwohl die Republikanische Regierung in Georgia versucht selektiv Minderheiten das Wählen zu vergällen, scheint sich nichtsdestotrotz beim "Early-Voting" eine doppelt so hohe Wahlbeteiligung abzuzeichnen. In Georgia finden zusätzlich Gouverneurswahlen statt.

Teilweise 2-3 Stunden Wartezeit, Menschen kollabieren in den Warteschlangen. Es sind offenbar zu wenige Wahllokale vorhanden. Sogenannte Erste Welt....

https://www.nytimes.com/2018/10/19/us/p ... ssion.html

Jüngster Fall: Ein Bus mit Afroamerikanischen Altenheimbewohnern die in Jefferson County/Georgia wählen wollten wird aufgehalten und die Wähler wurden zum Abbruch ihres Ausflugs zum Wahllokal gezwungen. Jemand hatte aufgrund der Aufschrift des Busses einen Kommunalbamten angerufen, der dann die Weiterfahrt mit der Begründung des Verbots von "politischer Aktivität" unterbunden hatte. Handhabe dafür wurde daraus konstruiert dass, dass "Black Votes Matter" den Bus organisiert hatte. Gleichzeitig vertröstet man die Senioren dass diese ja immer noch wählen könnten. Tatsächlich fragten die Senioren selbst an, ob Black Votes Matter ihnen die Fahrt ermöglichen könnte. In den USA werden so faktisch wahlberechtigte Schwarze Senioren entmündigt. Das ist die finstere Wahrheit über das Land der "unbegrenzten Möglichkeiten". Der Rassismus ist nach wie vor im Süden der USA endemisch.

https://politics.myajc.com/news/state-- ... 637TEc9jP/
Das ist normale Wahlkampspraxis in den USA. Dort wurde ja auch das Gerrymanderung erfunden und von beiden Parteien bis heute ausgiebig praktiziert. Inzwischen unter Einsatz moderner Datenanalyse.

Business as usual.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Leser der NYT, die sich eigentlich als Anhänger der GOP und "Never Trumpers" verstehen, begründen wie sie in den Midterms wählen. Sicher ist das nicht repräsentativ. Die meissten dieser ausgewählten Personen bleiben zwar bei ihrer Partei, versuchen jedoch bei Gouverneurswahlen keine Trump-Unterstützer ihrer Partei zu wählen und legen mit ihrer Stimme für das Haus Wert auf Checks and Balances. D.h. es wird dort wohl bei den Never Trumpers überwiegend demokratisch gestimmt. Zumindest könnte man das auf dem ersten Blick meinen. Dahinter steckt sicher auch eine Wahlempfehlung für Konservative, die Trump los werden wollen.

https://www.nytimes.com/2018/10/26/opin ... crats.html

Der GOP bereiten Nazis und KKK-Mitglieder Kopfzerbrechen, die bei den Primaries der Midterms durchrutschen.

https://www.foxnews.com/politics/nazis- ... -for-party
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Die Bürger sind sich bewusst, dass es diesmal um sehr wichtige Wahlen geht.

Beim Early-Voting zeichnet sich eine Rekord-Wahlbeteiligung für Midterms ab. In den größten Wahlkreisen werden etwas mehr als dreimal so viele Wahler gezählt als in den Midterms 2014 und 2010.

Vergleich: In den Jahren wenn eine Präsidentschaftswahl stattfindet werden generell höhere Wählerzahlen beim Early-Voting als zu Midterm-Wahlen gemessen. 2016 lagen diese ebenfalls 50% über den Jahren 2012 und 2008 davor. Doch jetzt kommts, in absoluten Zahlen gehen dieses Jahr beim Early-Voting zu den Midterms etwa so viele Wähler wie 2016 zu den Präsidentschaftswahlen. Und das, wo die Präsidentschaftswahlen 2016 bereits viel mehr Wähler an die Urne brachten und Mitterms üblicherweise schlechter besucht sind.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Eine kleine Sensation scheint auch in Florida zur Wahl des Gouverneurs möglich: Der Demokrat Gillum hat in Umfragen der NYT den Republikanischen Trump-Anhänger DeSantis mit 5% abgeschlagen. Es bleiben doch noch genügend Unentschlossene, die für ein anderes Ergebnis sorgen könnten.

https://www.nytimes.com/interactive/201 ... polls.html
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Liberty
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Liberty »

Das Theater um Kavanaugh scheit die Basis der Republikaner so richtig mobilisiert zu haben. Vorher galt das House schon als verloren, der Senat als stark gefährdet. Das hat sich danach stark gedreht. Die Republikaner haben enorm aufgeholt, werden den Demokraten wahrscheinlich sogar noch Sitze im Senat abnehmen und ihre Mehrheit damit ausbauen. Auch im House gilt es inzwischen wieder als möglich, dass die Republikaner dort eine Mehrheit erreichen könnten.
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Nomen Nescio
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Nomen Nescio »

Liberty hat geschrieben:(28 Oct 2018, 22:13)

Das Theater um Kavanaugh scheit die Basis der Republikaner so richtig mobilisiert zu haben. Vorher galt das House schon als verloren, der Senat als stark gefährdet. Das hat sich danach stark gedreht. Die Republikaner haben enorm aufgeholt, werden den Demokraten wahrscheinlich sogar noch Sitze im Senat abnehmen und ihre Mehrheit damit ausbauen. Auch im House gilt es inzwischen wieder als möglich, dass die Republikaner dort eine Mehrheit erreichen könnten.
woher hast du die links, worauf das basiert ist?

daß die demokraten möglicherweise ein oder mehr sessel verlieren würde mich nicht wundern. ich meine daß nur zwei republikanische sitze wahlbar sind. die andere sind demokratisch.
da die margen oft klein sind, und die parteien tricky sind, würde es mich nicht wundern wenn mehrere parteiangehörigen nach einem anderen staat umziehen. von florida habe ich die namen gelesen von drei personen die das getan haben.

dagegen habe ich vom haus nur gehört daß dort die wählerschaft eher noch mehr demokratisch geneigt ist. dies weil die reps die fundamentalen regeln fälschen. in einem stadt von 27..000 einwöhner z.b., überwiegend black, gibt es kein einziges stimmbüro.
das naheliegendste liegt auf mehr als eine halbe stunde weit. und... in der weite umgebung gibt es keinen bushaltestelle.
als aber (wo vergessen) black people mit einem bus zu einem stimmbüro gingen, wurden sie nicht zugelassen, denn der bus machte propaganda. und die wahlen sind neutral. oder einfach einschreibungen aus dem computer verschwinden lassen (georgia ??).
usw.
dies sind/waren aktion von republikanischen »herrscher«.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Einer der übelsten Versuche der Wählerunterdrückung ist das Verkürzen der Zeitspanne des Early-Voting:

In mehreren Bundesstaaten findet unter der religiösen afro-amerikanischen Bevölkerung das Early-Voting an Sonntagen vor dem Wahltag statt, wenn die Gemeinden sich zum Gottesdienst treffen und dies dann mit dem gemeinsamen Wahlgang verbunden wird. Dann fahren organisierte Busse usw. Sie nennen es Souls to the Polls. An diesen Sonntagen wählen dann deutlich mehr Afro-Amerikaner als an den Tagen davor und danach. Afro-Amerikaner wählen überwiegend liberal.

In einigen roten Bundesstaaten versucht die GOP daher den Sonntag als Wahltag immer wieder mal zu streichen. Dies wurde bereits so gemacht, z.B. schnitt Gov. Scott in Florida den Sonntag weg, worauf der Anteil der schwarzen Wähler 2012 dramatisch sank.Dies musste Scott auf Druck von Bürgerrechtsanwälten rückgängig machen. In Georgia versuchten das dieses Jahr GOP Abgeordnete, was jedoch vereitelt werden konnte.

https://politics.myajc.com/news/state-- ... pDLB1NHZN/
https://thinkprogress.org/black-voters- ... 0e53f828b/
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

In Arizona wirds knapp bei den Wahl eines Senatsitzes. Könnten registrierte GOP-Wählerinnen diesmal einer Senatorin der DEM zum Erfolg verhelfen?
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Nomen Nescio »

Cat with a whip hat geschrieben:(29 Oct 2018, 01:43)

In Arizona wirds knapp bei den Wahl eines Senatsitzes. Könnten registrierte GOP-Wählerinnen diesmal einer Senatorin der DEM zum Erfolg verhelfen?
arizona ist doch schon lange GOP ?
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Bis 1995 hatten die DEM deen letzten Senator für Arizona. Dieses Jahr wird der Sitz des McCain, ein Trump-Gegner neu besetzt. Die derzeitige GOP-Kandidatin ist eine Trump-Anhängerin, daher ist mit einigen Abweichlern aus der GOP zu rechnen.

So, zu der Wahlbeteiligung bundesweit: Eine Umfrage will eine etwas höhere Wählermotivation auf Seiten der Demokraten ausgemacht haben.
https://www.cnbc.com/2018/10/21/democra ... -poll.html

Zur Strategie der Parteien die Mehrheitsn zu bekommen: Die GOP scheint sich auf die älteren weissen Wähler zu konzentrieren, die DEM sprechen moderate Konservative und Independents an.

https://www.washingtonpost.com/blogs/pl ... 25ae72c69c
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peterkneter
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neue Zahlen

Beitrag von peterkneter »

Neue Zahlen:
Im Senat sieht es eine Woche vor der Wahl so aus:

Dem 46 Sitze, Reps 54 Sitze. D.h. Die Republikaner können ihre Mehrheit verteidigen und sogar ausbauen.
https://www.realclearpolitics.com/epoll ... s_ups.html

gleichzeitg sind die Zustimmungswerte von Trump bei 44% (Bester wert seit Amtseinführung).
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Cat with a whip
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Die irre Bromance zwischen West und Trump ist Geschichte und auch andere Pop-Sternchen rufen ihr Fans auf zu wählen. Wähler: jung.
http://www.taz.de/Kanye-West-distanzier ... /!5547397/
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von peterkneter »

Trump versucht mit immer schrilleren Tönen seine Base zu mobilisieren. Die Umfragen zeigen, dass das offensichtlich funktioniert,
deswegen interessiert Trump auch nicht, das viele seiner Behauptungen und Ankündigungen gegen geltendes Recht verstoßen oder
nicht umsetzbar sind. Solange Er laut genug ist bleibt es bei den Wählern hängen und das ist, was zählt. Eine wirklich einfache Strategie, die viele entweder nicht durchschauen oder für richtig halten, weil das Wahlergebnis zählt.

Spannend ist die Frage, in wiefern man den Umfragen bei dieser Wahl trauen kann. Das letzte Mal lagen ja viele Umfragen falsch, weil nur wenige offen gesagt haben, dass sie Trump untertützen aber in der Wahlkabine für ihn gestimmt haben. Wie ist es diesmal?
Kann das gleiche umgekehrt passieren? Beispielsweise in Texas? Hier trauen sich viele konservativen auch nicht offen für Beto O'Rourke zu werben obwohl sie vielleicht mit dem Gedanken spielen ihn zu wählen. Auf der anderen Seite ist O'Rourke mit seinem Programm wirklich nicht konservativ, was viele vermutlich doch wieder für Ted Cruz stimmen lässt.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von streicher »

Es kandidieren ungewöhnlich viele Frauen für die midterms, für beiden Parteien, aber natürlich deutlich mehr bei den Demokraten als bei den Republikanern.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Bei einem differenzierten Bilick könnte man sogar dabei etwas lernen.
https://www.nytimes.com/interactive/201 ... google.com

Mehr als dreimal so viele Frauen bei DEM als bei GOP. Fast die Hälfte der DEM Frauen treten in roten Wahlbezirken an und sind daher recht aussichtslos.
Von den 84 Frauen die in für die GOP sicheren Wahlkreisen kandidieren, treten nur 11 Republikanische Frauen an.
Von den 79 Frauen die in für die DEM sicheren Wahlkreisen kandidieren, treten 23 Republikanische Frauen an.

-> In den liberalen Gegenden profitieren auch konservative Frauen von der Emanzipation und dem liberalen Geist. In den konservativen fast gar nicht, dort schaffen es nur vermehrt Frauen bei den Demokraten in den Primaries.



Was passiert sonst so? Trump zieht die untersten Schubladen kurz vor der Wahl um seine Haut zu retten: Wahlwerbung ala Trump und GOP.

Eine Blendgranate war die vor wenigen Tagen behauptete 10%-Steuersenkung für die Mittelschicht, die Trump angeblich im Kongress durchsetzen wollte. Problem: Der Kongress hat nur nicht getagt. Das müssen viele seiner Wähler mitbekommen haben. Dass es mit der Realität nichts zu tun hat und sie in einer Illusion leben ist eine ziemliche Gefahr für die Demokratie. Leuten die so etwas glauben kann man letztendlich alles glaubhaft machen.


Einen Tag nach dem Massenmord an den Juden in Pittsburgh durch einen weißen Rechtsradikalen, dessen Motiv war Juden zu töten weil diese sich für die Flüchtlingshilfe einsetzen und Trump sich selbst in Pittsburgh entgegen der Wünsche von Opfern selbst einlud veröffentliche Trump ein Wahlkampfvideo in dem gegen Migranten gehetzt wird. Gezeigt wurde ein wegen Polizistenmord zum Tode verurteilter Latino, der noch im Gerichtssahl lachend mit der Tötung der Polizisten prahlte. Das Video montierte dazu Bilder von Flüchtlingsströmen und behauptete dass die Demokraten dafür verantwortlich seien dass der Täter in den USA töten konnte. Mit der Wahrheit hatte dieses Video wenig zu tun, denn der Täter kam letztendlich während der Regierungszeit von GW Bush in die USA als er heiratete. Zuvor war er 1998 sogar von dem berüchtigten Maricopa County Sheriff Joe Arpaio ohne Nennung von Gründen freigelassen worden, den Trump später begnadigte.

Hetze, Lügen, Betrug, Wählertäuschung, Verleumdung. Trump drückt nochmal alle Knöpfe kurz vor der Wahl, denn er weiß, dass er am Ende ist, wenn die DEM die Hausmehrheit holen.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 2. Nov 2018, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Wie wärs mit einem kleinen Tip?

Senate:
50:50 (ist nicht warscheinlich, aber auch nicht unmöglich)
House:
Dem 225 : REP 210
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Vor der Wahl macht auch nochmal Trumps zwielichtiger Innenminister Ryan Zinke Schlagzeilen, diesmal mit Selbstbereicherung. Das gibt vielleicht eine Anklage wegen Verstoß gegen Bundesgesetze. Das Justizministerium untersucht bereits die Sache, Trump hält noch zu ihm. Dazu wird Trump vor der Wahl nichts mehr sagen, klar jetzt alles ignorieren was unagenehm ist, na vielleicht sagt er noch "Fake News by very unfair and dishonest media". Faszinosum bleibt, dass man solche Kriminelle ins Amt hieven kann mit der Ansage die Korruption bekämpfen zu wollen. Und fortlaufend diese angeblich "besten" Leute verliert weil diese von einem Fettnäpfchen ins andere treten. Und man trotzdem bei der Anhängerschaft damit durchkommt. Solche blöden Wähler könnten auch in einer Mafia-Diktatur leben und es wäre ihnen vollkommen egal.

https://www.washingtonpost.com/national ... 5293e95c77
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Nomen Nescio »

Cat with a whip hat geschrieben:(02 Nov 2018, 12:14)

Wie wärs mit einem kleinen Tip?

Senate:
50:50 (ist nicht warscheinlich, aber auch nicht unmöglich)
House:
Dem 225 : REP 210
ich vermute Reps-Dems = 52-48.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Liberty »

Ich tippe 54:46 im Senat.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Nomen Nescio hat geschrieben:(02 Nov 2018, 18:38)

ich vermute Reps-Dems = 52-48.
[youtube][/youtube]
[youtube][/youtube]
[youtube][/youtube]

https://www.realclearpolitics.com/video ... tlook.html
https://www.businessinsider.de/senate-e ... ?r=US&IR=T
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Nomen Nescio »

is there one who dares to gamble??

hier kommt eine vorhersage das die dems den senat gewinnen. in drei rep. staaten würden sie den sitzenden nach hause schicken. nochmals: prognose.
das kurioste fand ich arizona. da käme eine demokratische frau (kyrsten sinema). der andere sessel ist im moment unentschieden.
ist dies eine nachwirkung von mccains widerstand gegen trump?
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von streicher »

Cat with a whip hat geschrieben:(02 Nov 2018, 12:05)Hetze, Lügen, Betrug, Wählertäuschung, Verleumdung.
Muss man bei Trump nach ehrlichen und wahren Worten mit der Lupe suchen? Es scheint so, dass er sich mit seinen Lügen und Täuschungen den Raum schafft, den er für seine Interessen braucht, eine Politik, die er im Raum der Lügen machen kann.
Cat with a whip hat geschrieben:Trump drückt nochmal alle Knöpfe kurz vor der Wahl, denn er weiß, dass er am Ende ist, wenn die DEM die Hausmehrheit holen.
Am Ende oder am Anfang vom Ende?
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von peterkneter »

ich gehe von 54 REP zu 46 DEM aus.
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Cat with a whip
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Die Wirtschaft hat bisher noch nicht die angeblichen Segen der Trumpschen Wirtschaftspolitik erfahren. Ebensowenig zeichnet sich ein großer Wandel am Arbeitsmarkt ab. Das bischen Steuersenkung wurde über steigende Konsumpreise vernichtet. Der sinnlose Handelskrieg hat eher das Risiko einer Rezession erhöht. Die Wirtschaft ist es also nicht, diesmal GOP zu wählen. Die Wahl ist so oder so bereits zu einer Wahl für oder gegen Trump stilisiert worden.

https://www.wsj.com/articles/most-econo ... 1536847200
https://www.bloomberg.com/graphics/tariff-tracker/
https://www.cnbc.com/2018/09/26/reuters ... -jobs.html
https://www.rollingstone.com/politics/p ... ts-708376/
https://www.cnbc.com/2018/09/25/with-tr ... -more.html
https://www.ft.com/content/f20c1b84-7f8 ... daf11b720d
https://www.forbes.com/sites/stuartande ... -how-many/#
https://www.reuters.com/article/us-usa- ... SKCN1M60E0

Für den Fall dass die GOP das House verliert und die Senatsmehrheit hält, hat die GOP bereits einen Spin in der Tasche um die verlorenen Wahlen zum Sieg umzuerklären. Auf dem Propaganda Sender FOX NEWS würde dann durchweg über den Senat berichtet und kaum von dem was im House geschieht. Sicher, denn dort wird man Trumps Fehltritte mit Wonne sezieren. Die verloren Sitze werden im voraus schonmal sicherheitshalber mit sich zur Ruhe setzenden Abgeordneten erklärt. Jüngst beklagte Trump, dass er sich auf seinen Wahlkampftouren nicht hätte frei bewegen können, wenn es zu einer evtl. Niederlage im House käme. Wie gewohnt, für Fehler sind andere zuständig und es wird auf den Sieg abgelenkt. Mit Trump hätte dann dies alles nichts zu tun.

https://www.politico.com/story/2018/11/ ... ans-957035

Aber wer weiß, viellecht pennen ja die Demokraten wieder wie schon 2016 und Trump kann seine Haut retten, trotz seiner schlechten Umfragewerte.
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Fliege
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Fliege »

peterkneter hat geschrieben:(03 Nov 2018, 14:39)
ich gehe von 54 REP zu 46 DEM aus.
Weshalb auch sollte der "demokratische" Kindergarten neue Wähler überzeugen?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Cat with a whip
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Interessant auch die Approval-Ratings Trumps in jedem Staat im Vergleich Januar 2017 mit September 2018. Die neuen Werte fallen für Trump allgemein schlechter aus
Augenscheinlich ist, dass dort (Wyoming, Tennesse, Mississippi, Oklahoma, Alabama, West Virgina usw.) wo Trumps Zustimmungswerte schon damals sehr hoch waren, sie auch jetzt im Herbst recht hoch bleiben, gleichwohl die Ablehnung dort weiter wuchs. Dort wird man wenig Überraschung erleben, ebenso wenig wo Trump niedrige Zustimmungswerte hatte, dort haben diese sich noch weiter gesenkt. Interessant könnten Staaten des mittleren Westens sein, bei denen die Parteien in den Umfragen zu den jetzigen Wahlen nahe beieinander liegen und wo Trump 2016 tendenziell zu den Demokraten neigende Staaten umdrehen konnte, was ihm letztendlich auch den Wahlsieg über Clinton verschaffte. Aber auch demokrat. Staaten wie Maine an den Küsten nahm Trump. Die Stimmung hat sich dort überall gedreht. In Florida scheint Trump noch mit einem blauen Auge wegzukommen.

Der erste Wert ist Summe aller Bilanzen. Gefettet sind jeweils die Zustimmungswerte gefolgt von den Ablehnungswerten. Zuerst Jan. 2017 dann Sept. 2018. Die einstell. Werte dahinter nur der stat. Fehler.

Mittlerer Westen:
MN -19 46% 43% 3% 40% 56% 1%
IA -17 49% 40% 4% 44% 52% 1%
IL -31 49% 40% 3% 37% 59% 1%
MI -20 48% 40% 3% 41% 54% 1%
OH -17 51%37% 3% 46% 49% 1%
WI -21 47% 41% 3% 40% 56% 1%
Ostküste:
FL -21 56% 34% 3% 49% 47% 1%
PA -18 49% 39% 3% 44% 52% 1%
ME -21 48% 40% 5% 42% 55% 3%



https://morningconsult.com/tracking-trump/

Die Staaten die Trump umdrehte:
https://www.cnbc.com/heres-a-map-of-the ... democrats/
https://abcnews.go.com/Politics/iowa-vo ... d=58297145
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von streicher »

Trump warnt im Schlussspurt vor der "Zerstörung der Nation". Das ist durchaus ein interessanter Zug, denn die USA wird sich in den nächsten Jahrzehnten, besonders in der Bevölkerungszusammensetzung, sehr verändern, denn die weiße Bevölkerung wird voraussichtlich 2042 nicht mehr die Mehrheit stellen. Damit stachelt er wohl mal wieder unter seinen Anhängern insbesondere die Weiße Bevölkerung auf.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

streicher hat geschrieben:(04 Nov 2018, 12:30)

Trump warnt im Schlussspurt vor der "Zerstörung der Nation". Das ist durchaus ein interessanter Zug, denn die USA wird sich in den nächsten Jahrzehnten, besonders in der Bevölkerungszusammensetzung, sehr verändern, denn die weiße Bevölkerung wird voraussichtlich 2042 nicht mehr die Mehrheit stellen. Damit stachelt er wohl mal wieder unter seinen Anhängern insbesondere die Weiße Bevölkerung auf.
Immer wieder.

Der weiße Rassismus in den USA und dessen irrationale Wahnvorstellungen waren auch der Grund warum Trump 2016 gewählt wurde. Das ist nun wirklich überhaupt nichts neues. Man merkte schon in der Ära Obamas wie der Hass der Konservativen auf Obama wuchs. Obama, der gebildete und kultivierte Stadtmensch und Mischling, der noch dazu völlig skandalfrei zwei Legislaturperioden überstand war keine Identifikationsfigur vieler weißer Konservativer in den ländlichen Gebieten. Für die Rechte in den USA war Obama die Projektionsfläche für deren rassistischen Hass. So ging es bei Trump im Wahlkampf schon damit los, dass dieser die rassistische Verschwörungstheorie über die angebliche Illegitimität der Präsidentschaft Obamas über Anzweiflung dessen Geburtsorts weiter verbreitete. Obama wurde in Hawaii geboren, zwei Jahre nach der Eingliederung des Hawaii-Territoriums als 50. Bundesstaat aufgrund eines Mehrheitsentscheids der dort bereits mehrheitlichen Einwanderer. Das ist die verdrehte und heuchlerische Welt in der nunmal Trump Fanatiker leben.

Der Treppenwitz der Geschichte ist, dass jetzt ein Solariumgebräunter krimineller Immigrantensohn, der mit aktuellen Frauennachzug in den USA mehrere Kinder zeugte, einem guten Dittel der Nation, die allesamt selbst Immigranten sind, versucht Angst vor neuen anderen Immigranten zu machen. Das sind die wirklichen Feinde der Nation und der Untergang der Zivlilisation, denn die USA waren in ihrem Selbstverständnis immer ein Hafen der notleidenden Einwanderer. Sein Großvater Friedrich Trump wanderte wie viele andere Deutsche 1885 in die USA als Wirtschaftsflüchtling ein. Nachdem er in den USA mit teils illegalen Methoden zu Reichtum kam, heiratete er in seiner Heimat in der bayrischen Pfalz seine Ehefrau und nahm diese mit in die USA. Eine später versuchte Rückkehr mit Einbürgerung in seine Heimat Pfalz/Königreich Bayern scheiterte weil er dort inzwischen ausgebürgert und unter neuen poltischen Verhältnissen als mögl. Wehrdienstverweigerer galt und ihn die Bürokratiewillkür letzlich auswies. Trumps Großvater wurde als Ausländer faktisch abgeschoben.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Liberty »

Cat with a whip hat geschrieben:(04 Nov 2018, 13:58)
Der weiße Rassismus in den USA und dessen irrationale Wahnvorstellungen waren auch der Grund warum Trump 2016 gewählt wurde.
Trump hat 2016 gewonnen, weil er die blue states im rust belt umgedreht hat. Wisconson, Michigan, Pennsylvania. Und die hat er gewonnen, weil er den Arbeitern dort versprochen hat die vielen verlorenen Industriejobs wieder zurückzubringen, während die Demokraten sich um alle möglichen gesellschaftlichen Minderheiten gekümmert haben und Hillary es nicht einmal für nötig hielt sich im Wahlkampf überhaupt im rust belt blicken zu lassen.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Sie sind nachweislich ahnungslos und erfinden stattdessen Märchen. Sie "Liberty" erinnern stark an einige andere hier kürzlich eröffnete Accounts die sich in gleicher tendenziöser und kontrafaktischer Weise äussern. Ich frage mich garade was der Zweck ihrer Teilnahme hier ist, wenn sie nichtmal Kenntnis einfachster Fakten besitzen.

Clinton nahm auf ihrer Wahlkampftour seit Juni 2016 sehr viele Termine im Mittleren Westen und im sog. Rust Belt wahr. In den letzten 5 Tage vor der Wahl hatte sie sogar 10 Wahlkampfauftritte im Mittleren Westen. Mit problematisch für die dort verlorenen Wahlen wurde unter anderem eine falsch koordinierte Wahlkampfstrategie ausgemacht. Dort wurde tatsächlich zu wenig Werbung z.B. mit TV-Spost gemacht, man verlies sich auf alte Kommunikationskanäle und vertraute Umfragemodellen, nach denen man die Staaten recht sicher in der Tasche hätte. Nach Obama erwies sich Clinton schlicht nicht mehr als Zugpferd für die Minderheiten und die jungen Wähler, was letztendlich durch dessen Wegbrechen indirekt auch eine Ursache für die Wahl Trumps war.

Trump gelang es hingegen die Sehnuscht nach einem alten Weissen Amerika der Nachkriegszeit zu beschwören und seine Wahlkampfstrategen hatten die geeigneteren Methoden um gezielter und selektiver ein Publikum anzusprechen. Die GOP war auch wirklich besser darin aufgestellt individuelle Wahlkampfaussagen zu adressieren. Das geht heute ohne Probleme über statistische Methoden der Marktforschung. Genauere Analysen des Wahlausgangs in den Staaten des mittleren Westens zeigen ingegen mittlerweile dass an der Legende des "wütenden weissen Arbeiters der in Scharen zu Trump überlief" weniger dran ist als gemeinhin behauptet wird. Gewonnen hatte Trump die entscheidenden Battleground-Staaten jeweils mit knapper Mehrheit.

Von der anfänglichen Euphorie ist dort nichts mehr übrig.

Übrigens:
The so-called Rust Belt made Donald Trump president of the United States, and now it could help take away his immunity by House majority.
https://eu.usatoday.com/story/opinion/2 ... 926926002/
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von streicher »

Cat with a whip hat geschrieben:(04 Nov 2018, 13:58)
Der weiße Rassismus in den USA und dessen irrationale Wahnvorstellungen waren auch der Grund warum Trump 2016 gewählt wurde. Das ist nun wirklich überhaupt nichts neues. Man merkte schon in der Ära Obamas wie der Hass der Konservativen auf Obama wuchs. Obama, der gebildete und kultivierte Stadtmensch und Mischling, der noch dazu völlig skandalfrei zwei Legislaturperioden überstand war keine Identifikationsfigur vieler weißer Konservativer in den ländlichen Gebieten. Für die Rechte in den USA war Obama die Projektionsfläche für deren rassistischen Hass. So ging es bei Trump im Wahlkampf schon damit los, dass dieser die rassistische Verschwörungstheorie über die angebliche Illegitimität der Präsidentschaft Obamas über Anzweiflung dessen Geburtsorts weiter verbreitete. Obama wurde in Hawaii geboren, zwei Jahre nach der Eingliederung des Hawaii-Territoriums als 50. Bundesstaat aufgrund eines Mehrheitsentscheids der dort bereits mehrheitlichen Einwanderer. Das ist die verdrehte und heuchlerische Welt in der nunmal Trump Fanatiker leben.
Das tun sie. Obama hätte ja auch der Antichrist sein können.
57 percent of Republicans (32 percent overall) believe that Obama is a Muslim 45 percent of Republicans (25 percent overall) agree with the Birthers in their belief that Obama was “not born in the United States and so is not eligible to be president” 38 percent of Republicans (20 percent overall) say that Obama is “doing many of the things that Hitler did” Scariest of all, 24 percent of Republicans (14 percent overall) say that Obama “may be the Antichrist.”
‘Scary’ Harris poll: 24% of Republicans think Obama ‘may be the Antichrist’
Das ist in den USA überhaupt so ein Phänomen, denn viele Extremgläubige wittern dort immer wieder die Endzeit in der Luft. Das wird natürlich auch eiskalt politisch ausgenutzt. Zum Beispiel in den verschiedensten fanatischen Gemeinden am Sonntag in der Predigt.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Jaja, die Irren Verschwörungsspinner, ein Thema für sich. Die konnten aber Obama wenig anhaben, Obama war für die Demokraten dennoch ein gutes Zugpferd, anders als Hillary Clinton.

Nochmal zur Achilles-Ferse der Demokraten bei den Wahlen 2016. Clinton war sehr oft im Rust Belt, in Wisconsin (nicht Rust Belt) war sie nie. Dort konnte Trump auch nicht mehr Stimmen als 2012 Mitt Romney holen. Soviel zur Legende der republikanisch gewordenen Arbeiter und den Vorwürfen Clinton hätte zu wenig Augenmerk auf diese Staaten gelegt. Tatsächlich schaffte Clinton es nicht in den entscheidenden Staaten von Wisconsin über Michigan, Ohio nach Pennsylvania die entscheidenden 2 % Prozent Stimmen für die Partei zu holen. Ein kleiner Teil der Wähler unterstützte auch Grüne oder Unanbhängige. 2012 wurden in diese Staaten fast keine Unabhängige Kandidaten gewählt und die Grünen traten damals erst gar nicht an. Da dürfte man auch einen der Gründe suchen warum den Liberalen das entscheidende Quäntchen fehlte. Die Grünen sammelten in diesen Staaten um die großen Seen etwas mehr Stimmen als letztendlich den DEM für den Sieg fehlten. Tja, ist echt ein Problem wenn linke/liberale Wähler ihr Mehrheitswahlsystem nicht checken.

Mal schauen was am Dienstag passiert...
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Liberty »

Cat with a whip hat geschrieben:(04 Nov 2018, 17:21)
Trump gelang es hingegen die Sehnuscht nach einem alten Weissen Amerika der Nachkriegszeit zu beschwören und seine Wahlkampfstrategen hatten die geeigneteren Methoden um gezielter und selektiver ein Publikum anzusprechen.
Und diese Sehnsucht nach dem "alten, weissen Amerika" zündete zufällig in Michigan und Pennsylvania? Warum nur dort und nicht in Virginia, Colorado oder Oregon?

Schon Obama hat 2012 sehr viele Stimmen in Michigan und Pennsylvania verloren. In diesen Staaten sind die alten Industrien zu Grunde und sehr viele Jobs verloren gegangen. Die Menschen im rust belt waren die Verlierer von 8 Jahren Obama, der nichts gegen das Industriesterben getan hat. Und die Menschen im rust belt wurden von den Demokraten weitgehend vergessen. Die Demokraten haben diese Staaten einfach als "sicher" verbucht.

Trump ist genau in diese Staaten gegangen und hat dort massiv Wahlkampf betrieben. Und sein grosses Versprechen dort war, die alten Industrien wieder aufzurichten und die verlorenen Jobs zurückzubringen. Darum haben die Menschen dort Trump gewählt und nicht wegen eines angeblichen "weissen Rassimus".

In Michigan hat Trump 160.000 Stimmen mehr geholt als Romney. In Pennsylvania fast 300.000. In Ohio fast 200.000.

Clinton hat in Ohio fast 500.000 Stimmen verloren, in Michigan fast 300.000.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Senexx »

Trump wird die Mehrheit im Senat geringfügig ausbauen und die Mehrheit im House knapp verteidigen.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Liberty hat geschrieben:(04 Nov 2018, 22:54)

Und diese Sehnsucht nach dem "alten, weissen Amerika" zündete zufällig in Michigan und Pennsylvania? Warum nur dort und nicht in Virginia, Colorado oder Oregon?

Schon Obama hat 2012 sehr viele Stimmen in Michigan und Pennsylvania verloren. In diesen Staaten sind die alten Industrien zu Grunde und sehr viele Jobs verloren gegangen. Die Menschen im rust belt waren die Verlierer von 8 Jahren Obama, der nichts gegen das Industriesterben getan hat. Und die Menschen im rust belt wurden von den Demokraten weitgehend vergessen. Die Demokraten haben diese Staaten einfach als "sicher" verbucht.

Trump ist genau in diese Staaten gegangen und hat dort massiv Wahlkampf betrieben. Und sein grosses Versprechen dort war, die alten Industrien wieder aufzurichten und die verlorenen Jobs zurückzubringen. Darum haben die Menschen dort Trump gewählt und nicht wegen eines angeblichen "weissen Rassimus".

In Michigan hat Trump 160.000 Stimmen mehr geholt als Romney. In Pennsylvania fast 300.000. In Ohio fast 200.000.

Clinton hat in Ohio fast 500.000 Stimmen verloren, in Michigan fast 300.000.
Und Clinton hatte in Michigan auch mehr geholt als 2012 Romney, was auch nicht reichte, weil Trump winzige 0,3% mehr Stimmen holte. Während die Grünen noch 1,1% holten und vermutlich auch genügend DEMs den Libertären Johnson wählten. Pech gehabt, wer so blöd ist und sein eigenes Wahlsystem nicht kapiert bekommt dann eben Trump.

Und doch ist Clinton im Rust Belt getourt weil die DEM natürlich wussten dass dies wichtige Staaten sind. Ihre Behauptung Clinton wäre dort nicht zum Wahlkampf gewesen war einfach Nonsens. Dass die DEM diese Staaten auf irgendeine Weise im Wahlkampf vernachlässigten ist möglich aber ob das direkt die Schuld Clintons ist und der Weisheit letzter Schluß ist, ist nicht belegt und vermutlich auch nicht belegbar.

Wahr ist hingegen, dass eine massive Schmutzkampanie mit albernsten Verleumdungen gegen Clinton geführt worden war, diese hatte ihr möglicherweise sehr geschadet. Vergleichbares auf dem Niveau kam von den DEM nicht als Reaktion. Ein weiterer Tiefpunkt den die GOP gesetzt hatte. Das gute ist ja, dass die Wähler inzwischen begriffen haben was 2016 lief.

Von den alten Jobs wird auch der Hochstapler Trump keinen zurück bringen. Der Untergang der ganzen Region begann viel früher in den 60-70er Jahren. Trump hat die Menschen mit seinen leeren Versprechungen angelogen und in seinen Wahlkampfreden hauptsächlich gegen Clinton, Muslime, Latinos und Medien gehetzt, oder sich über Obamas Inkompetenz und sein Golfspielen (lacher) beschwert. Obamacare-Disaster, schlimm. Clinton sei eine Kriminelle, Clintons Emails usw. Dann kamen immer die Standardsätze Trumps, dass alle diese Leute (DEMS, Clinton und Obama usw.) direkt verantwortlich dafür wären dass die Bürger in den jeweiligen Bundestaaten ihre Jobs verloren hätten. Standardphrasen. Wo die Kompetenzen bei Trump liegen müssen die Bürger nun mit erschrecken fast jeden Tag mit ansehen. Dass Obama erst mal wieder nach Trumps Pappkameraden Bush die Wirtschaft in den USA ankurbeln musste und zusah dass neue Arbeitsplätze geschaffen wurde, es also sehr wohl aufwärts ging, das schien bei Trump gar nicht stattzufinden.

Sehr wohl mitbekommen haben die Menschen als die GOP keinen Plan dafür hatte wie sie die Krankenversicherung, die sie für Millioenen US-Bürger streichen wollten, durch etwas bessers wie versprochen ersetzen konnte. War es der Trump-Gegner McCain, dem viele US-Bürger vermutlich jetzt noch danken dürfen, dass er sich gegen die Parteiline im House wandte

Für die jungen Studenten in Columbus /Ohio hatte Trump auch das großmäulige Versprechen gegeben die Darlehens-Krise bei der sich viele Verschulden zu lösen. Davon ist bis jetzt noch nichts zu sehen und die Studenten beten dass das Gesetz so wie es Trumps GOP einführen will niemals das Licht der Welt erblickt! Usw. usf.

Den Sumpf im Senate wollte Trump in seinen Wahlkampfreden 2016 trockenlegen mit Hilfe der vielen "Patrioten". Diese Patrioten müssen sich heute als Idioten sehen, denn den Sumpf den Trump in die Administration brachte kennt man schon gar nicht mehr einzeln mit deren Namen, so schnell flogen diese zwielichtigen Gestalten wieder wegen Skandalen raus.

Die MAGA-Show mit Nostalgie-Fantasie an ein altes besseres weisses Amerika zieht Trump heute noch ab, Angstmacherei vor Fremden, Blenderei, Prahlerei. Großes Maul, nichts dahinter. Selbst schuld wer zweimal drauf reinfällt.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Liberty »

Es wäre für die Demokraten aber doch mal sinnvoll zuerst eigene Fehler zu hinterfragen. Wenn man gleich drei eigentlich sichere Hochburgen verliert, muss man doch einiges sehr falsch gemacht haben.

So wirklich gut läuft es für die Demokraten wohl auch bei den midterms nicht. Den Senat werden sie ziemlich sicher nicht bekommen, wahrscheinlich können die Republikaner sogar ihre Mehrheit ausbauen. Und im House wird es knapp. Vielleicht reicht es zu einer dünnen Mehrheit, vielleicht aber auch nicht. Ein politisches Erdbeben wie bei den midterms 2010 nach zwei Jahren Obama ist nicht zu erwarten.

Die alten Gesichter im Kongress von Schumer und Pelosi kann doch auch keiner mehr sehen. Bei den midterms treten jetzt viele junge und deutlich linker ausgerichtete Kandidaten an, die von ihrem eigenen Partei-Estalishment die Nase voll haben. Wird wohl auch mal Zeit für einen Generationenwechsel bei den Demokraten.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

2010 gabs keinen so großen Gewinn für die GOP im House wie die DEM Verluste hatten. Die DEM hatten fast 60% der Sitze im House. Der Umschwung 2010 war dennoch recht interessant weil das Moment der Unzufriedenheit sich gegen die eben erst amtierende Mehrheit richte, obwohl die Finanzkrise unter der GOP begann. Dazu passte dann auch die asoziale paranoide Tea-Party-Bewegung in der GOP, die dann noch meinte Obamas Politik sei zu sozial und zu sehr auf die Armen ausgerichtet. Diejenigen die die Wirtschaftskrise am meissten traf. Unfassbar krank. Die weiße streng konservative gebildete Oberschicht hat Angst dass Arme von ihren Steuergeldern profitieren könnten. Schlimm, und dann auch noch dieser Klimawandel und überhaupt der immer geringer Anteil der Weißen, schluchz. Man denkt ,die Leute haben eigentlich keine Probleme, also erfinden sie sich welche.

Und bei den letzten Wahlen verlor die GOP bereits Sitze in beiden Kammern. Dass dieses Jahr für den Senat relaiv wenige Staaten wählen, für die die GOP einen Sitz inne hat, verschafft ihr vielleicht noch einmal für zwei Jahre dort eine Mehrheit.

Was am Dienstag passiert ist überhaupt nicht sicher. Wie das mit vermeintlichen Sicherheiten läuft hat man ja 2016 mit Clintons blue wall gesehen. Das Bollwerk hatte am Ende zu viele Löcher.

Die Zukunft der GOP sieht so aus:
https://www.brookings.edu/blog/fixgov/2 ... can-party/
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Einen Tag vor der Wahl möchte der Spiegel Stimmungen einfangen und veröffentlicht eine Befragung von Studenten in den USA, bei denen die Liberalen ein eher pessimistsch-düsteres Bild von der Entwicklung des politischen Klimas unter dem aktuellen Präsidenten beschreiben. Hoffnungen auf einen politischen Wechsel der sich auch bei den Wahlen zum Repräsentatenhaus deutlich niederschlüge haben die dort Befragten nicht. Mehre teilen die Meinung dass es den Demokraten nicht gelänge die Menschen zu mobilisieren.
http://www.spiegel.de/fotostrecke/us-st ... 64858.html

Hingegen sind in Umfragen junge Wähler eher von dem aktuellen Präsidenten abgeschreckt und im Early-Voting zeigt sich einer höhere Beteiligung junger Wähler ab. Was passiert da?
https://www.washingtonpost.com/news/pow ... cd4ad0ec8e

Beim Präsidenten ist die Lage recht klar, er hat mittlerweile seinen Hetzwahlkampf mit Lügen bis an den Anschlag gebracht und warnt inzwischen vor apokalyptischen Verhältnissen im Falle eines demokratischen Sieges. Sein letzter Coup ware die recht teuere und recht sinnlose Showveranstaltung der Armeemobilisierung an die südliche Grenze. Mit immer schrilleren Behauptungen und absurderen Aktionen gelingt es ihm das mediale Geschehen zu dominieren und damit die Themen zu setzen und von den Themen mit denen die politische Gegner punkten wollen abzulenken.

‘Full Trumpism’: The president’s apocalyptic attacks reach a new level of falsity
https://www.washingtonpost.com/news/pow ... cd4ad0ec8e
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Liberty »

Es wird wieder von der Wahlbeteiligung abhängen. Die Demokraten haben mit ihrer schäbigen Aktion gegen Kavanaugh die republikanische Basis so richtig wachgerüttelt und mobilisiert. Seitdem haben sich die Umfrage gedreht.

Ich schätze, dass die Republikaner ihre Mehrheit im Senat um mindestens 2 Sitze ausbauen und das House knapp halten können.
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Nomen Nescio »

Liberty hat geschrieben:(05 Nov 2018, 21:12)

Es wird wieder von der Wahlbeteiligung abhängen. Die Demokraten haben mit ihrer schäbigen Aktion gegen Kavanaugh die republikanische Basis so richtig wachgerüttelt und mobilisiert. Seitdem haben sich die Umfrage gedreht.

Ich schätze, dass die Republikaner ihre Mehrheit im Senat um mindestens 2 Sitze ausbauen und das House knapp halten können.
schäbig :?: :?: :?:
ich sah eine frau die K beschuldigte und ich glaube sie.so wie sie sich benahm, was sie sagte und was sie getan hat, es war sehr dezent.
ganz anders als das benehmen von K. er zeigte 1. vorurteile zu haben, 2. ausweichend zu antworten, 3. sich unter umständen nicht benehmen zu können, und 4. er hat während seiner unterfragung einige male gelogen.
so einer durfte NIE richter sein. und nennst du es schäbig wenn darauf gewiesen wird?? fremde normen hast du.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Cat with a whip »

Problematisch war eher der Versuch Kavanaugh als parteilichen Richter mit einer Senatsstimme Mehrheit durchzudrücken, was klar den traditionellen Gepflogenheiten widerstrebte einen parteiübergreifenden Kompromisskandidaten zu finden. Dass Kavanaugh charakterlich kein geeigneter Kandidat ist und die juristischen Vereinigungen ihre Warnungen veröffentlichten und es nicht die vom Präsidenten versprochenen Untersuchungen der unter Eid gemachten Behauptungen Kavanaughs gab, hat ja auch jeder informierte Beobachter registriert. Dieses Schmierentheater des Präsidenten und der GOP zum pressieren der Amtseinführung hat sicher auch einigen konservativen Frauen die Augen geöffnet was auf sie zukommt, wenn sie dem nicht einen Riegel vorschieben.

Wichtig ist wie immer die Wählermobilisierung. Vorausgesetzt die Demokraten können genauso wie die GOP mobilisieren, werden die Frauen diesmal der entscheidende Faktor werden.
Frauen würden gerne zu 62:35 die Verhältnisse im House umdrehen.
Männer würden gerne zu 49:48 die Verhältnisse im House belassen.
Vorausgesetzt Männer und Frauen gehen gleichermaßen wählen, würde das auf 55:42 für einen Wechsel hinauslaufen. Das wären 13% Mehrheit. Da die DEM etwa 5-6% mehr Wählerstimmen als die GOP für 50% der House-sitze benötigen, müsste man nicht überrascht sein wenn die DEM optimistischerweise 40 Sitze dazugewinnen. Das wäre eine Umkehrung der jetzigen Verhältnisse. Klar, alles Zahlenspielerei bis 8 p.m. des 8.11. Also in der Nacht auf Mittwoch werden wir in Deutschland die ersten Ergebnisse sehen.
The national survey indicates that 55 percent of voters prefer Democratic control of the House while 42 percent said they wanted Republicans to stay in power.

While men are effectively divided on the question, women are backing Democrats in large numbers: 62 percent of women said Democrats should take over Congress while just 35 percent prefer Republicans to retain their majorities.
Daneben laufen noch andere Wahlen für den Senat und das Gouverneursamt, bei denen es recht eng zugeht.

Spektakulär dürfte mit Gillum ein erster Schwarzer Demokrat als Gouverner in Florida sein, der gegenüber dem weissen Trumpisten DeSantis in den Umfragen führt.
Ebenso hat auch der charismatische O'Rourke seinen Abstand zum einstigen Trump-Konkurrenten und nun taktischen Trump-Freund Ted Cruz verringert, die beide gerne Texas im Senat vertreten möchten. Allein die Zahlen geben eher Cruz den Vortritt. Knackpunkt sind noch unentschiedene und andere Wähler, die vielleicht die Lücke für ORourke noch schliessen.

https://www.nytimes.com/2018/11/05/us/p ... trump.html
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Re: Kongresswahlen 2018

Beitrag von Liberty »

Das Theater um Kavanaugh hat den Erfolg für Trump und die Republikaner umso grösserer erscheinen lassen, am Ende gegen alle Widerstände und Tricks der Demokraten ihren konservativen Richter durchgesetzt zu haben. Und der republikanischen Basis wurde nochmal richtig klar gemacht, was ihnen blüht, wenn die Demokraten bei den midterms gewinnen. Dann war es das mit konservativen Richtern, Steuersenkungen, Deregulierungen etc. Das hat die Republikaner sehr stark mobilisiert.
Cat with a whip hat geschrieben:(05 Nov 2018, 22:19)
Frauen würden gerne zu 62:35 die Verhältnisse im House umdrehen.
Männer würden gerne zu 49:48 die Verhältnisse im House belassen.
Vorausgesetzt Männer und Frauen gehen gleichermaßen wählen, würde das auf 55:42 für einen Wechsel hinauslaufen.
Man darf aber nicht vergessen, dass solche landesweiten Umfragen bei den Wahlen keine Rolle spielen. Es kommt auf die einzelnen states und disctrics an. Klar sind sehr viele Frauen (wie auch Männer) in Staaten wie Kalifornien oder New York für die Demokraten. Das ist aber nicht wahlentscheidend. Selbst wenn 100% der Kalifornierinnen und alle Frauen in NYC die Demokraten wählen, ändert das gar nichts an den Mehrheiten im Kongress. Wichtiger wäre da schon, wie die Frauen in Missouri oder Indiana wählen oder die Frauen in den hart umkämpften Disctrics, auf die es bei den Mehrheiten im House dann ankommt.
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