Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 May 2018, 11:05)

Genau, das ist die Aufgabe von Volksbanken: "schwierige" Geschäfte mit Diktaturen führen. Und wenn sie dann mal wieder auf die Schnauze geflogen sind, beim "international bankster" spielen, dann darf der Steuerzahler die Sause bezahlen.

Absolut lächerlich, man darf gespannt sein, ob M&M vor den Mullahs niederknien und die Füße lecken.
Die Kanzlerin drückte sich bei ihrem Besuch in China etwas zweischneidig aus:
“Wenn es dann Sanktionen gibt, dann kann es sein, dass ein Teil unserer Unternehmen aus Europa aus dem Iran weggeht”,
fügte sie mit Blick auf die US-Drohungen auch gegen europäische Firmen hinzu.
https://de.reuters.com/article/china-de ... EKCN1IP0NO

Ja, das kann gut sein.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Europa2050 hat geschrieben:(24 May 2018, 12:22)

Da braucht’s nicht viel:
Die brauchen nur einen Spediteur im Geschäftsgebiet haben, der Iran (oder Afghanistan) im Portfolio hat. Und verzweifelt ist, weil er nichtmal Fahrer und LKW versorgen kann, geschweige Geschäfte ordentlich Abwickeln. Geht schneller als man denkt...
Ich verstehe gar nicht, wieso man da - dem Anschein nach - nicht einfach in eine vernünftige Verhandlung geht.
Die Themen Zölle und 2-%-Ziel in den Verteidigungshaushalten ließen sich doch wunderbar mit einem Nahost-Plan verknüpfen.
Es ist doch nicht völlig neu in der Politik, dass man mal Kompromisse macht.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Der ehemalige Berater der IAEA und Beobachter des iranischen Atomprogramms, Behrooz Bayat, äußert sich in einem angesehenen Fachmagazin darüber,
wie es um die iranische Gesellschaft bestellt ist.
Das ist im Hinblick auf das trudelnde Atomabkommen von herausragender Bedeutung.
Die Islamische Republik steht vor einem ökonomischen, gesellschaftlichen, ökologischen und politischen Scherbenhaufen ihrer diktatorischen und ineffizienten Herrschaft. Das Regime hat außer Repression keine Mittel mehr zur Verfügung, um das Problem der protestierenden Bürger zu lösen. Das Land befindet sich auf allen Ebenen an der Schwelle des Aufruhrs, zuletzt manifestiert durch die landesweiten Proteste im Dezember 2017. Unter dem Druck der unzufriedenen Bürger und bisweilen rebellischen Jugend hat sich ein Horizont eröffnet, der mittelfristig zu demokratischen Veränderungen und zur Überwindung der islamischen Herrschaft führen könnte.
https://de.qantara.de/inhalt/nach-dem-a ... nopaging=1

Ein innerer Aufruhr ist nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich, wenn die ineffiziente Herrschaft zu weiteren Frustrationen
in der Zivilbevölkerung führt.
In diesem Fall müßte das Regime evtl. Milizen von den auswärtigen Fronten abziehen, um das iranische Volk unter Kontrolle zu halten.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von King Kong 2006 »

Dieser unberechenbare TV-Star machts möglich.
US-Präsident Trump macht die Welt immer unberechenbarer. Kanzlerin Merkel sucht daher den Schulterschluss mit China

http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 09219.html
China, Germany stand by Iran nuclear deal, says Angela Merkel

http://www.thehindu.com/news/internatio ... 975441.ece
Dennoch sollte man, wie Außenminister Heiko M. sagte, auch mit den USA im Dialog bleiben. Das ist hart, aber durchaus sinnvoll.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Jau, das ist schon eine super Sache, den Schulterschluss mit einem menschenverachtenden Unrechtsregime zu suchen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 May 2018, 14:15)

Jau, das ist schon eine super Sache, den Schulterschluss mit einem menschenverachtenden Unrechtsregime zu suchen.
Unbedingt. Demnächst kommt noch Kim Jong Un und hat ...Wünsche.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von King Kong 2006 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 May 2018, 14:15)

Jau, das ist schon eine super Sache, den Schulterschluss mit einem menschenverachtenden Unrechtsregime zu suchen.
Unsinnige Diskussion.

Dann kündige mal alle Abkommen mit China, Saudi-Arabien und sagen wir mal 150 weitere Staaten. Dann wird wohl alles viel besser. Glaubst du allen ernstes, daß die EU, die USA (nicht Trump-USA) uvm. solche Deals gemacht haben aus sinistrer dämonischer Absicht?

Wir hatten vor 15 Jahren genau dieselbe Diskussion. Der Iran "hat in Kürze" (wie in den letzten Jahrzehnten üblich...) die Bombe. Dann 1. Knallen "die" Israel weg und 2. Werden irgendwelche "Terroristen" mit iranischen Atombomben umherschiessen wie die Verrückten.

Nichts ist von dieser Propaganda passiert. Irgendwann haben sich die USA (ja, die USA nicht Trump und sein Establishment), die EU, Russland, China und sogar der Iran gesagt, ok, wir schlucken jetzt alle mal ne Kröte. Auch der Iran hat schwer geschluckt. Sowas musste sich nur der Iran bis dato gefallen lassen. Aber egal. Deal heißt Kompromisse. Dann hat man das jahrelange vergeudete Gelabere und Propagandageheule mal sein lassen und hat nach vielen Jahren ein Vertragswerk hinbekommen, mit dem alle eigentlich leben können. Und dann kommt dieser Trump, der lügt, betrügt und als Präsident so handelt wie ein Kneipenschläger und schnippt einfach alles weg. Und was soll man jetzt denken? Schulterschluß mit irgendwelchen Unrechtsregimen? Völlig verfehlt. Es geht weder um die Schweinereien der USA, Russlands oder Irans.

Jetzt beginnt wieder alles von vorne. Nichts gelernt. Aber vermutlich nicht ganz. Trump wird es schwer haben. Und mit ihm viele andere, weil er nun mal US-Präsident ist. Die Zeiten ändern sich.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Abkommen schließen, aus denen man einen Vorteil ziehen will ist etwas anderes als den Schulterschluss zu suchen, da muss man schon gemeinsame Werte teilen.

Der Iran hat ein Atomabkommen dazu genutzt, den Terror noch mehr zu finanzieren, das war so nicht im Sinne des Erfinders, da muss offensichtlich nachgebessert werden, insbesondere wenn es um die Menschenrechte potentieller Terroropfer geht.

"Die Zeiten ändern sich."
Wishful thinking :) Wer meint, die EU würde sich gegen die USA an die Seite Russlands, Chinas und des Irans stellen, der träumt.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Trump ist schwierig und wir wissen nicht, wer er eigentlich ist. Aber:
Nichts von dem, was die Europäer voraussagten, ist bisher eingetroffen.

Im Gegenteil, Trump hat Dinge in Bewegung gebracht, die sie für unverrückbar und einbetoniert hielten.
Was konnte man nicht alles lesen, etwa: „Wer Handelskriege anzettelt, der verliert.“ Trump scheint den
Handelskonflikt mit China nahezu gewonnen zu haben – und das durchaus auch im Sinne Europas.
Jedenfalls bewegt sich Peking in einer Geschwindigkeit auf die USA zu, die kein Beobachter je für möglich
gehalten hätte. „Trump wird die Welt in einen Atomkrieg mit Nordkorea stürzen“, hieß es. Nun
ist ein Gipfeltreffen mit Nordkoreas Diktator Kim für Mitte Juni vorgesehen. Es birgt zumindest die
Chance in sich, die Krise zu entschärfen. Mit Blick auf die Verlegung der amerikanischen Botschaft
von Tel Aviv nach Jerusalem warnte jeder europäische Außenminister vor einem Flächenbrand.
Er blieb aus. Aus welchem Grund auch immer.
https://www.welt.de/print/die_welt/arti ... ewegt.html

Das Abkommen wird eh nicht zu halten sein, nicht in einem effektiven Sinne. Die Mullahs werden maulen und die EU3
beschwichtigen - rhetorisch vor allem. Wie auch sonst.
Klar ist nur eines - die Karten werden neu gemischt. In drei Monaten kann viel geschehen.
Was ist, wenn der Iran an innerem Aufruhr implodiert ? Was, wenn das israelische Militär faktisch
keine iranischen Stellungen in Syrien mehr zulässt und was, wenn andere Europäer und die
arabischen Partner dazu drängen, beizudrehen und im Konvoi Geleitschutz zu geben?

Die nächsten Monate werden es zeigen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 10:19)

Im Krieg gewinnt immer derjenige, der den Nachschub des Gegners unterbinden kann. Die Selbstversorgung hat dem IS nichts genutzt.
Die Quds-Brigaden müssen sich aus Syrien zurück ziehen, so eine von insgesamt 12 Forderungen.
Der IS hat es immerhin geschafft wirklich alle gegen sich aufzubringen. Am Ende kämpfen alle, von der Türkei bis zum Iran gegen den IS. Und so eine Koalition braucht es schon wenn man die anderen Gruppen loswerden will. Aber selbst dann wäre der Preis zu hoch. Sie mal wie unendlich schwierig es war den IS aus Mossul zu vertreiben. Selbst noch als der IS völlig eingekesselt war. Und ohne Nachschub. Wie viele Tote. Wieviel zerstört wurde. Ich fürchte Gaza und der Libanon sehen genauso aus wie Mossul wenn man Hamas und Hisbollah von dort vertreiben wollte. Diese Gruppen sind auch etabliert ihrer Kernregion. Die sind nicht wie der IS wo Kämpfer aus aller Herren Länder die Bevölkerung unterdrückten und ausbeuteten. Die Hisbollah z.B. hat im Libanon sogar christliche und sunnitische Anhänger. Die mögen ihre dumpfen Totschläger in der Region, in Syrien, einsetzen. Die Führung selber ist völlig anders als du es dir vielleicht vorstellst. Das sind ganz andere Leute als das Fußvolk dass sich für Allah opfert. Die Hisbollah hat gerade Wahlen gewonnen. Es gab Wahlen im Libanon! Und die Terroristen haben es geschafft sich nicht als Terroristen zu präsentieren und gewählt zu werden. Und du denkst wenn der Iran kein Geld mehr hat würden sich die Probleme mit Gruppen wie der Hisbollah ganz von selber lösen. So einfach ist die Welt nicht.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alter Stubentiger »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 May 2018, 14:52)

Abkommen schließen, aus denen man einen Vorteil ziehen will ist etwas anderes als den Schulterschluss zu suchen, da muss man schon gemeinsame Werte teilen.

Der Iran hat ein Atomabkommen dazu genutzt, den Terror noch mehr zu finanzieren, das war so nicht im Sinne des Erfinders, da muss offensichtlich nachgebessert werden, insbesondere wenn es um die Menschenrechte potentieller Terroropfer geht.

"Die Zeiten ändern sich."
Wishful thinking :) Wer meint, die EU würde sich gegen die USA an die Seite Russlands, Chinas und des Irans stellen, der träumt.
Keiner stelt in Frage dass das Atomabkommen nur ein Anfang ist. Aber es ist mehr als bekloppt das Erreichte einfach wegzuwerfen und wieder bei 0 anzufangen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 13:20)

Der ehemalige Berater der IAEA und Beobachter des iranischen Atomprogramms, Behrooz Bayat, äußert sich in einem angesehenen Fachmagazin darüber,
wie es um die iranische Gesellschaft bestellt ist.
Das ist im Hinblick auf das trudelnde Atomabkommen von herausragender Bedeutung.

https://de.qantara.de/inhalt/nach-dem-a ... nopaging=1

Ein innerer Aufruhr ist nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich, wenn die ineffiziente Herrschaft zu weiteren Frustrationen
in der Zivilbevölkerung führt.
In diesem Fall müßte das Regime evtl. Milizen von den auswärtigen Fronten abziehen, um das iranische Volk unter Kontrolle zu halten.
An auswärtigen Fronten ist kaum ein Iraner. Man setzt afghanische Söldner ein weil die syrische Front bei den Iranern so unbeliebt ist. Auch ein Zeichen dafür wie weit die republikanischen Garden und das Militär sich vom Volk enfernt haben. Theoretisch könnte man ja einfach Iraner zum Wehrdienst in Syrien pressen.

Die Frage ist einfach was nach dem Regime kommt? Ist es nicht wahrscheinlich dass Militär und rep. Garden dann zu Warlords werden Israel dann in größerer Gefahr ist als heute?
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 12:32)

Ich verstehe gar nicht, wieso man da - dem Anschein nach - nicht einfach in eine vernünftige Verhandlung geht.
Die Themen Zölle und 2-%-Ziel in den Verteidigungshaushalten ließen sich doch wunderbar mit einem Nahost-Plan verknüpfen.
Es ist doch nicht völlig neu in der Politik, dass man mal Kompromisse macht.
Wer alle Probleme miteinander verknüpft will keinen Kompromiss. Er versucht jede Einigung schon im Vorfeld zu verhindern.
Trump macht keine Kompromisse. Du kannst konkret davon ausgehen dass er nicht nur den Iran sondern auch Europa und seine Wirtschaft vernichten will. Zum Wohle Amerikas.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(24 May 2018, 15:34)

Der IS hat es immerhin geschafft wirklich alle gegen sich aufzubringen. Am Ende kämpfen alle, von der Türkei bis zum Iran gegen den IS. Und so eine Koalition braucht es schon wenn man die anderen Gruppen loswerden will. Aber selbst dann wäre der Preis zu hoch. Sie mal wie unendlich schwierig es war den IS aus Mossul zu vertreiben. Selbst noch als der IS völlig eingekesselt war. Und ohne Nachschub. Wie viele Tote. Wieviel zerstört wurde. Ich fürchte Gaza und der Libanon sehen genauso aus wie Mossul wenn man Hamas und Hisbollah von dort vertreiben wollte. Diese Gruppen sind auch etabliert ihrer Kernregion. Die sind nicht wie der IS wo Kämpfer aus aller Herren Länder die Bevölkerung unterdrückten und ausbeuteten. Die Hisbollah z.B. hat im Libanon sogar christliche und sunnitische Anhänger. Die mögen ihre dumpfen Totschläger in der Region, in Syrien, einsetzen. Die Führung selber ist völlig anders als du es dir vielleicht vorstellst. Das sind ganz andere Leute als das Fußvolk dass sich für Allah opfert. Die Hisbollah hat gerade Wahlen gewonnen. Es gab Wahlen im Libanon! Und die Terroristen haben es geschafft sich nicht als Terroristen zu präsentieren und gewählt zu werden. Und du denkst wenn der Iran kein Geld mehr hat würden sich die Probleme mit Gruppen wie der Hisbollah ganz von selber lösen. So einfach ist die Welt nicht.
Das Problem mit dem IS war, dass er ein Geschwür innerhalb eines Geschwüres war. Operiert man gegen die einen Terroristen, kommen dann die anderen. In der Tyrannei Terrorismus bekämpfen zu wollen ist wie Abtrocknen unter laufender Dusche.
Zum andern musste man in Mossul die Genfer Konventionen einhalten, das verlangsamt natürlich den Vormarsch.

Den Terrorismus zu finanzieren ist eine ineffiziente Methode, Terrorismus zu bekämpfen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(24 May 2018, 16:33)

Wer alle Probleme miteinander verknüpft will keinen Kompromiss. Er versucht jede Einigung schon im Vorfeld zu verhindern.
Trump macht keine Kompromisse. Du kannst konkret davon ausgehen dass er nicht nur den Iran sondern auch Europa und seine Wirtschaft vernichten will. Zum Wohle Amerikas.
Es würde einfach Sinn machen, sich im Schulterschluß zu üben, sich auf die Zölle zu einigen, chinesisches Dumping abzuwehren, die Verteidigung an die Bedrohungslage anzupassen und im Nahen Osten einen 5-Punkte-Masterplan umzusetzen.
Die Mullahs sind die Gegner, nicht der Atlantik.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 17:05)

Es würde einfach Sinn machen, sich im Schulterschluß zu üben, sich auf die Zölle zu einigen, chinesisches Dumping abzuwehren, die Verteidigung an die Bedrohungslage anzupassen und im Nahen Osten einen 5-Punkte-Masterplan umzusetzen.
Die Mullahs sind die Gegner, nicht der Atlantik.
Einen Masterplan für den Nahen Osten mit Europa? Wie war das mit dem Kamel und dem Nadelöhr? ;)
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(24 May 2018, 15:44)

An auswärtigen Fronten ist kaum ein Iraner. Man setzt afghanische Söldner ein weil die syrische Front bei den Iranern so unbeliebt ist. Auch ein Zeichen dafür wie weit die republikanischen Garden und das Militär sich vom Volk enfernt haben. Theoretisch könnte man ja einfach Iraner zum Wehrdienst in Syrien pressen.
Unter den 12 Forderungen ist auch die, den destruktiven Einfluß in Afghanistan aufzugeben.
Der Iran hat Milizen aufgebaut, 20.000 Mann Hisbollah im Libanon, 80.000 Milizionäre in Syrien unter dem Befehl iranischer Revolutionsgarden. Hinzu kommen 150.000 Raketen, die Israel treffen können.
Die Frage ist einfach was nach dem Regime kommt? Ist es nicht wahrscheinlich dass Militär und rep. Garden dann zu Warlords werden Israel dann in größerer Gefahr ist als heute?
Sollte man das nicht mit Israel besprechen ? Die haben da mehr Erfahrung und sind vor Ort.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(24 May 2018, 17:11)

Einen Masterplan für den Nahen Osten mit Europa? Wie war das mit dem Kamel und dem Nadelöhr? ;)
Das ballistische Raketenprogramm betrifft eher Europa als die USA.
Wir sollten an der Eigensicherung interessiert sein und den Verbündeten dankbar, wenn sie sich an der Süd- und Ostflanke beteiligen.

Nicht die Verbündeten müssen dafür dankbar sein, uns Schutz anbieten zu dürfen. ;)
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 17:23)

Das ballistische Raketenprogramm betrifft eher Europa als die USA.
Wir sollten an der Eigensicherung interessiert sein und den Verbündeten dankbar, wenn sie sich an der Süd- und Ostflanke beteiligen.

Nicht die Verbündeten müssen dafür dankbar sein, uns Schutz anbieten zu dürfen. ;)
Das ballsistische Raketenprogramm betrifft Europa, weil es sich in erster Linie gegen Israel richtet.
Europa müsste sich also durchringen, Israel als den wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten zu sehen, und nicht zu versuchen, dem Iran in den Mors zu kriechen.
Was ich allerdings dazu letztens von Altmaier und vom europ. Parlament gehört habe, lässt nicht gerade hoffen.
Und da wären wir wieder beim Kamel und dem Nadelöhr.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 17:05)

Es würde einfach Sinn machen, sich im Schulterschluß zu üben, sich auf die Zölle zu einigen, chinesisches Dumping abzuwehren, die Verteidigung an die Bedrohungslage anzupassen und im Nahen Osten einen 5-Punkte-Masterplan umzusetzen.
Die Mullahs sind die Gegner, nicht der Atlantik.
Der Gegner sitzt in Washington. Trump hat uns den Krieg längst erklärt. Er will keine Verbündeten. Er will Vasallen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 17:18)

Unter den 12 Forderungen ist auch die, den destruktiven Einfluß in Afghanistan aufzugeben.
Der Iran hat Milizen aufgebaut, 20.000 Mann Hisbollah im Libanon, 80.000 Milizionäre in Syrien unter dem Befehl iranischer Revolutionsgarden. Hinzu kommen 150.000 Raketen, die Israel treffen können.

Sollte man das nicht mit Israel besprechen ? Die haben da mehr Erfahrung und sind vor Ort.
Du verstehst einfach nichts. Ich gebs auf.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(24 May 2018, 17:34)

Das ballsistische Raketenprogramm betrifft Europa, weil es sich in erster Linie gegen Israel richtet.
Europa müsste sich also durchringen, Israel als den wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten zu sehen, und nicht zu versuchen, dem Iran in den Mors zu kriechen.
Was ich allerdings dazu letztens von Altmaier und vom europ. Parlament gehört habe, lässt nicht gerade hoffen.
Und da wären wir wieder beim Kamel und dem Nadelöhr.
Israel sieht sich drei Fronten gegenüber - Südlibanon, Syrien und Gaza und alle drei können von Teheran gesteuert und kommandiert werden.

Aber erst letztes Jahr hatte der Iran auch Europa gedroht - man werde die Reichweite der Raketen auf 2.000 Kilometer ausdehnen, falls Europa nicht brav und nett sein sollte.
Iran droht Europa mit reichweitenstarker Rakete
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... akete.html

Jetzt verlangt der Iran aber, wir müssten sein Vertrauen gewinnen. Ist das nicht herzig ? ;)
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(24 May 2018, 17:59)

Der Gegner sitzt in Washington. Trump hat uns den Krieg längst erklärt. Er will keine Verbündeten. Er will Vasallen.
Aus Sicht der Mullahs mag das so sein und die wissen ja nun wahrlich, was Vasallen sind.
Uns Europäer versuchen sie aber mit den schwarzen Gewändern der Trübseligkeit zu erschrecken. Man könnte fast meinen, es wäre Halloween.

AM Pompeo betonte seine Verbundenheit mit den europäischen Verbündeten sowie die Dialogbereitschaft.
Man ist aber wohl auch mit den Israelis und den Golfstaaten im Gespräch.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(24 May 2018, 18:01)

Du verstehst einfach nichts. Ich gebs auf.
Die Rede war von einer möglichen Gefahr für Israel nach einem etwaigen Regime-Wechsel im Iran.

Da wäre es doch äußerst naheliegend, die Betreffenden mit ins Boot des Dialogs zu holen.

So weit bekannt, sieht sich Israel aktuell bedroht. Man wäre über Verständnis sicherlich erfreut.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 18:02)

Israel sieht sich drei Fronten gegenüber - Südlibanon, Syrien und Gaza und alle drei können von Teheran gesteuert und kommandiert werden.

Aber erst letztes Jahr hatte der Iran auch Europa gedroht - man werde die Reichweite der Raketen auf 2.000 Kilometer ausdehnen, falls Europa nicht brav und nett sein sollte.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... akete.html

Jetzt verlangt der Iran aber, wir müssten sein Vertrauen gewinnen. Ist das nicht herzig ? ;)
Sehr herzig, aber kapieren wird Europa weiterhin nichts.
Dan Shueftan hat zur Nahostpolitik mal gesagt: "Wenn du Zweifel hast, frag die Europäer. Und tue dann das Gegenteil dessen, was sie sagen."
Recht hat der Mann.
Am Yisrael Chai

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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(24 May 2018, 18:15)

Sehr herzig, aber kapieren wird Europa weiterhin nichts.
Dan Shueftan hat zur Nahostpolitik mal gesagt: "Wenn du Zweifel hast, frag die Europäer. Und tue dann das Gegenteil dessen, was sie sagen."
Recht hat der Mann.
Wir sind auf dem Weg, nicht mehr ernst genommen zu werden.
Wenn man in einer Nachbarschaft lebt, die so instabil, gewalttätig und frustrierend ist, dann muss man schon Europäer sein, um einen Satz so bilden, der das Wort "Nahost-Frieden" enthält.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Europa2050 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 19:17)

Wir sind auf dem Weg, nicht mehr ernst genommen zu werden.
Ich möchte ja bezweifeln, dass immer alles richtig ist, was Europäische Politiker tun, aber

Auf dem Weg, nicht mehr ernst genommen zu werden, ist ein ganz anderer ...
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Europa2050 hat geschrieben:(24 May 2018, 19:21)

Ich möchte ja bezweifeln, dass immer alles richtig ist, was Europäische Politiker tun, aber

Auf dem Weg, nicht mehr ernst genommen zu werden, ist ein ganz anderer ...
Hätte ich auch gedacht, zu Anfang, ohne Frage.

Aber wenn man sich die konkrete Politik mal zu Gemüte führt - Stichworte China, Jerusalem-Entscheidung, Nordkorea und Iran - sollte man fast ins Grübeln kommen.

Vielleicht sollte man den lieben Miteuropäern dazu raten, Trump nicht zu sehr zu spiegeln. Oder anders gesagt, man sollte aus dem Wahlkampfmodus
auch mal wieder heraus kommen und sich nicht allein auf die Frisurfrage konzentrieren.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Europa2050 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 19:27)

Hätte ich auch gedacht, zu Anfang, ohne Frage.

Aber wenn man sich die konkrete Politik mal zu Gemüte führt - Stichworte China, Jerusalem-Entscheidung, Nordkorea und Iran - sollte man fast ins Grübeln kommen.

Vielleicht sollte man den lieben Miteuropäern dazu raten, Trump nicht zu sehr zu spiegeln. Oder anders gesagt, man sollte aus dem Wahlkampfmodus
auch mal wieder heraus kommen und sich nicht allein auf die Frisurfrage konzentrieren.
Stichworte:
China - ist inzwischen vom Schmuddelkind zum Premium-Partner aufgestiegen, gilt als verlässlich.
Jerusalem - hab ich kein Problem damit.
Nordkorea - ob die USA gemerkt haben, dass sie gerade dabei sind, ihren Verbündeten Südkorea zu verspielen?
Iran - Trump hat ein Terrorregime in die moralisch überlegene Postion gebracht.
Respekt - 3 von 4 möglichen Fails.

Europa kann mangels wirklicher Optionen nur versuchen, halbwegs sauber aus der Sache zu kommen (Putin und die Flüchtlingskrise sind ja auch noch da) und auf den nächsten US-Präsidenten zu warten.

Und Frisuren werden überbewertet, da bin ich bei dir - Merkel, Putin und vor allem Kim sind jetzt auch keine Modevorbilder, haben aber alle mehr unter der Frisur.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Europa2050 hat geschrieben:(24 May 2018, 19:39)

Stichworte:
China - ist inzwischen vom Schmuddelkind zum Premium-Partner aufgestiegen, gilt als verlässlich.
Jerusalem - hab ich kein Problem damit.
Nordkorea - ob die USA gemerkt haben, dass sie gerade dabei sind, ihren Verbündeten Südkorea zu verspielen?
Iran - Trump hat ein Terrorregime in die moralisch überlegene Postion gebracht.
Respekt - 3 von 4 möglichen Fails.

Europa kann mangels wirklicher Optionen nur versuchen, halbwegs sauber aus der Sache zu kommen (Putin und die Flüchtlingskrise sind ja auch noch da) und auf den nächsten US-Präsidenten zu warten.

Und Frisuren werden überbewertet, da bin ich bei dir - Merkel, Putin und vor allem Kim sind jetzt auch keine Modevorbilder, haben aber alle mehr unter der Frisur.
Es gibt Beobachter, die das vollkommen anders bewerten: https://www.welt.de/print/die_welt/arti ... ewegt.html

China ist definitiv ein Problem in ökonomischeer Hinsicht, darüber ließ sich Macron schon vor seiner Wahl mal aus.

Jerusalem-Entscheidung verdeutlichte die Entpriorisierung des isr.-pal. Konfliktes.

Nordkorea: Da wird im Moment wieder gepokert, Ausgang ungewiss.

Iran: Stellt das Regime in Frage und sogar den 7-jährigen Gewohnheitskrieg in Syrien. Äußerst interessant.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Iran bleibt Vertragstreu.
Atomenergiebehörde IAEA stellt fest Iran hält sich weiter ans Atomabkommen

https://www.focus.de/politik/ausland/at ... 79953.html
Wenn die internationale Gemeinschaft es erfolgreich schafft die Amokfahrt eines Trump einzudämmen, bleibt es vielleicht im Grünen Bereich.

TV-Star Trump beklagt inzwischen fehlende Gefolgschaft an der Heimatfront. Senator "Cryin" Schumer hätte einst dazu geraten das Abkommen zu torpedieren, jetzt meine er, das wäre eine schlechte Idee. Fühlt sich Donald schlecht beraten? Sucht er schon die Schuldigen? ;)
Schumer once opposed the Iran nuclear deal he now supports

"Senator Cryin’ Chuck Schumer fought hard against the Bad Iran Deal, even going at it with President Obama, & then Voted AGAINST it!" Trump tweeted. "Now he says I should not have terminated the deal - but he doesn’t really believe that!"

http://www.politifact.com/new-york/stat ... -now-supp/
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Der Vertrag mit Schönheitsfehlern wird eingehalten, die Schönheitsfehler allerdings auch.
Die Internationale Atomenergiebehörde erklärte am Donnerstag, der Iran halte sich an das Abkommen. Allerdings könnte er proaktiver sein, wenn es darum gehe, kurzfristig angekündigte Inspektionen zu erlauben.
https://de.reuters.com/article/nordkore ... EKCN1IQ0HD

Der US-Botschafter Grenell deutete an, wie sich in Verbindung mit den Sanktionen ein Handelskrieg vermeiden lasse.
https://www.focus.de/politik/ausland/in ... 47425.html

Das ist genau das, was ich meinte. Die Verknüpfung liegt einfach auf der Hand.
Wer seinen Beitrag in der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik leistet, kann auch mit Vergünstigungen im Handel rechnen. Das ist die Position der USA und hier wäre anzusetzen, wenn man einen Dialog will.

Das Atomabkommen wird sich in den nächsten Wochen und Monaten als ineffektiv erweisen, da sich große Unternehmen zurück ziehen. Die Golfstaaten und Israel kooperieren bereits.

Die EU3-Staaten sollten beidrehen und zum Geleitschutz übergehen. Das sichert Jobs in Europa, stärkt das Bündnis und ermöglicht einen Masterplan für den Nahen Osten.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 May 2018, 19:17)

Wir sind auf dem Weg, nicht mehr ernst genommen zu werden.

https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... gslos.html
Das liegt wohl im Auge des Betrachteres und die Betrachter sind im Fall Irans und des Atomabkommens, doch wohl eher mit einer Hand abzuzählen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 10:07)

Das liegt wohl im Auge des Betrachteres und die Betrachter sind im Fall Irans und des Atomabkommens, doch wohl eher mit einer Hand abzuzählen.
Die Drohungen aus dem Iran weisen darauf hin, dass man uns zwar als Goldesel betrachtet, nicht jedoch als jemand, mit dem man über irgendetwas verhandeln müsste.

Esel sind Lastentiere, keine strategischen Partner. ;)
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von SirToby »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 May 2018, 10:27)

Die Drohungen aus dem Iran weisen darauf hin, dass man uns zwar als Goldesel betrachtet, nicht jedoch als jemand, mit dem man über irgendetwas verhandeln müsste.

Esel sind Lastentiere, keine strategischen Partner. ;)
Man muss zwar nicht mit jeder Entscheidung von Donal Trump übereinstimmen, aber ich finde es schon sehr anrüchig, dass die EU die islamistische Diktatur Iran gegen die USA in Schutz nimmt, das hat schon ein Geschmäckle...
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Kritikaster »

SirToby hat geschrieben:(25 May 2018, 14:09)

Man muss zwar nicht mit jeder Entscheidung von Donal Trump übereinstimmen, aber ich finde es schon sehr anrüchig, dass die EU die islamistische Diktatur Iran gegen die USA in Schutz nimmt, das hat schon ein Geschmäckle...
Wenn es um die Frage von Vertragstreue und Vertragsbruch geht, dann muss man in diesem Fall leider den Iran gegen die USA verteidigen.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Alter Stubentiger »

SirToby hat geschrieben:(25 May 2018, 14:09)

Man muss zwar nicht mit jeder Entscheidung von Donal Trump übereinstimmen, aber ich finde es schon sehr anrüchig, dass die EU die islamistische Diktatur Iran gegen die USA in Schutz nimmt, das hat schon ein Geschmäckle...
Das verstehst du falsch. Da wird keiner in Schutz genommen. Sieh es mal pragmatisch. Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Vongole »

Kritikaster hat geschrieben:(25 May 2018, 14:36)

Wenn es um die Frage von Vertragstreue und Vertragsbruch geht, dann muss man in diesem Fall leider den Iran gegen die USA verteidigen.
Vertragstreue gilt doch wohl für beide Seiten, und wenn sich eine Seite nicht an alle Bedingungen hält, dann ist ein Vertrag kündbar.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Kritikaster »

Vongole hat geschrieben:(25 May 2018, 15:01)

Vertragstreue gilt doch wohl für beide Seiten, und wenn sich eine Seite nicht an alle Bedingungen hält, dann ist ein Vertrag kündbar.
Richtig.

Der Nachweis, dass das in diesem Fall zu Recht als Kündigungsgrund angeführt werden könnte, ist aber offenbar für andere Vertragspartner längst nicht erbracht. Trump hat ihn gekündigt, weil er das als außenpolitisches Trampeltier seiner Wählerschaft zugesagt hatte, aus keinem anderen Grund. Dass er den Vertrag für einen schlechten hält, rechtfertigt seinen Schritt aus meiner Sicht nicht wirklich.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

SirToby hat geschrieben:(25 May 2018, 14:09)

Man muss zwar nicht mit jeder Entscheidung von Donal Trump übereinstimmen, aber ich finde es schon sehr anrüchig, dass die EU die islamistische Diktatur Iran gegen die USA in Schutz nimmt, das hat schon ein Geschmäckle...
In der Tat, zumal die Eindämmung des Irans sogar außerordentlich viel Sinn macht.

Andererseits laufen jetzt die Kontrollen weiter und der schleppende Umsatz wird so oder so geringer.
Aktuell ist ein Beschuß von Hisbollah-Einheiten in Zentralsyrien gemeldet worden. Die Eindämmung läuft doch praktisch schon mit halber oder viertel Kraft. Teheran wird sich militärisch zurück halten wollen,
um die Bakschisch-Politik der EU3 nicht zu gefährden.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Kritikaster hat geschrieben:(25 May 2018, 15:17)

Richtig.

Der Nachweis, dass das in diesem Fall zu Recht als Kündigungsgrund angeführt werden könnte, ist aber offenbar für andere Vertragspartner längst nicht erbracht. Trump hat ihn gekündigt, weil er das als außenpolitisches Trampeltier seiner Wählerschaft zugesagt hatte, aus keinem anderen Grund. Dass er den Vertrag für einen schlechten hält, rechtfertigt seinen Schritt aus meiner Sicht nicht wirklich.
Gegenanwälte machen geltend, es handele sich von US-Seite lediglich um ein Regierungsabkommen. Deshalb sei dieses von jeder (Nachfolge)Regierung auch aufkündbar.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 May 2018, 15:38)

Gegenanwälte machen geltend, es handele sich von US-Seite lediglich um ein Regierungsabkommen. Deshalb sei dieses von jeder (Nachfolge)Regierung auch aufkündbar.
Fakt ist, das es eine völkerrechtlich rechtskräftige Vereinbahrung ist.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 15:42)

Fakt ist, das es eine völkerrechtlich rechtskräftige Vereinbahrung ist.
Der Sicherheitsrat könnte theoretisch den Bruch der Resolution feststellen und dann klären, was zu tun ist. Macht er aber nicht.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von Vongole »

Kritikaster hat geschrieben:(25 May 2018, 15:17)

Richtig.

Der Nachweis, dass das in diesem Fall zu Recht als Kündigungsgrund angeführt werden könnte, ist aber offenbar für andere Vertragspartner längst nicht erbracht. Trump hat ihn gekündigt, weil er das als außenpolitisches Trampeltier seiner Wählerschaft zugesagt hatte, aus keinem anderen Grund. Dass er den Vertrag für einen schlechten hält, rechtfertigt seinen Schritt aus meiner Sicht nicht wirklich.
Stimmt, nur alleiniges "Nichtgefallen" eines Vertragswerks berechtigt nicht nur Kündigung.
Dass der Iran z.B. versucht, sich weltweit mit waffenfähigem Uran einzudecken, vertragsgetreue Kontrollen nur eingeschränkt zulässt, sind da nur Marginalien, oder?
Die anderen Vertragspartner hatten und haben m.M.n. nur eins im Auge, nämlich Dollar-Zeichen, das macht sie blind für die Zustände im Nahen Osten.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von SirToby »

Kritikaster hat geschrieben:(25 May 2018, 14:36)

Wenn es um die Frage von Vertragstreue und Vertragsbruch geht, dann muss man in diesem Fall leider den Iran gegen die USA verteidigen.
Hmmm, ich bin da unentschlossen: Einerseits sehe ich natürlich ihren berechtigten Einwand, Pacta sunt servanda.

Auf der anderen Seite war der Deal wirklich kein wirklicher Deal, sondern ein eher kosmetisches Abkommen, mit welchem die beteiligten Politiker zu Hause und auf dem internationalem Parkett glänzen wollten, eine effektive Kontrolle wollte keiner, weil es dann wahrscheinlich nie zu einem Abschluss gekommen wäre. Auch muss man sagen, dass der Deal Inspektoren mehr Möglichkeiten einräumt als bei anderen Mitgliedern des Nuklearwaffensperrvertrags, wenngleich diese auch nur auf dem Papier stehen.

Allerdings muss man auch klar sagen, dass das Abkommen die Region definitiv nicht sicherer gemacht hat. Es wird in seiner Bedeutung sowohl von seinen Befürwortern als auch seinen Gegnern deutlich überschätzt.

Schizophrener Weise ist Trump ehrlich, wenn er sagt, man könne sich auf sein Wort verlassen, und dies bedeutet gleichzeitig, dass man sich auf bestehende Verträge mit den USA nicht mehr verlassen kann.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von SirToby »

Vongole hat geschrieben:(25 May 2018, 16:10)

Stimmt, nur alleiniges "Nichtgefallen" eines Vertragswerks berechtigt nicht nur Kündigung.
Dass der Iran z.B. versucht, sich weltweit mit waffenfähigem Uran einzudecken, vertragsgetreue Kontrollen nur eingeschränkt zulässt, sind da nur Marginalien, oder?
Die anderen Vertragspartner hatten und haben m.M.n. nur eins im Auge, nämlich Dollar-Zeichen, das macht sie blind für die Zustände im Nahen Osten.
Na ja, bei "Nichtgefallen" wäre es dann eigentlich klüger gewesen, den Vertrag nicht abzuschliessen. Vermutlich wäre das von Anfang an das beste gewesen, jetzt ist der Schlamassel halt da...
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von zollagent »

Vongole hat geschrieben:(25 May 2018, 16:10)

Stimmt, nur alleiniges "Nichtgefallen" eines Vertragswerks berechtigt nicht nur Kündigung.
Dass der Iran z.B. versucht, sich weltweit mit waffenfähigem Uran einzudecken, vertragsgetreue Kontrollen nur eingeschränkt zulässt, sind da nur Marginalien, oder?
Die anderen Vertragspartner hatten und haben m.M.n. nur eins im Auge, nämlich Dollar-Zeichen, das macht sie blind für die Zustände im Nahen Osten.
Leider hat Herr Trump das nicht mal erwähnt, nur sein Unbehagen am "schlechten Deal".
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von King Kong 2006 »

Wo hat der Iran neben dem Atomabkommen versucht waffenfähiges Uran zu kaufen?

Im Iran lagern - bis dato - die weltweit zehntgrößten Uranvorkommen.
uranium (world's tenth largest)

Iran is believed to have large reserves of uranium to use as nuclear fuel in different parts of Iran including Bandar Abbas, Yazd, North Khorasan and Iranian Azerbaijan.[63][64]

https://en.wikipedia.org/wiki/Mining_in_Iran
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(25 May 2018, 16:27)

Leider hat Herr Trump das nicht mal erwähnt, nur sein Unbehagen am "schlechten Deal".
Im us-amerikanischen Parlament war der Vertragsabschluß zu seiner Zeit aber schon umstritten, Obama hatte gewisse Schwierigkeiten.
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Re: Trumps Rückzug aus dem Atomabkommen

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Rede von AM Pompeo ist jetzt endlich auch auf deutsch verfügbar. Sie ist lang, wuchtig und spricht alles mögliche an.

Auszug:
Die Strategie, die wir heute dargelegt haben, sieht die Unterstützung unserer wichtigsten Verbündeten und Partner in der Region und weltweit vor. Ganz sicher unserer europäischen Freunde, aber auch weit darüber hinaus.
Ich möchte Australien, Bahrain, Ägypten, Indien, Japan, Jordanien, Kuwait, Oman, Katar, Saudi Arabien, Südkorea, die Vereinigten Arabischen Emirate und viele, viele andere auf der ganzen Welt für unsere Maßnahmen gegen die Islamische Republik Iran gewinnen. Ich weiß, dass diese Länder die gleichen Ziele haben wie wir. Sie sind sich der Herausforderung genauso bewusst wie die Vereinigten Staaten. Wir heißen in der Tat jedes Land willkommen, das die Nase voll hat von den nuklearen Drohungen, dem Terrorismus, der Verbreitung von Raketen, der Brutalität, mit dem ein Regime den Weltfrieden gefährdet, von einem Land, das unschuldige Menschen ins Chaos stürzt.
https://de.usembassy.gov/de/nach-dem-ab ... =hootsuite

Wir sind immerhin noch die "europäischen Freunde". ;)
Man ist zum Dialog bereit und möchte auch Zuhören. Man ist aber mit der Bedrohungslage klar unzufrieden.
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