Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

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Teekanne
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Teekanne »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Mar 2018, 11:14)

Nein du gibst mir keine Unruhe. Ich sehe es nicht so pessimistisch wie du.

Klimawandel gab es immer so lange es diesen Planeten gibt. Wir sind genug technisch, wissenschaftlich fortgeschritten um das gemeinsam zu bewaeltigen, genauso die Versorgung mit Nahrung und Energie.

Aber wir muessen uns den Trumps, den Xis und den Putins entledigen und weiter unten in der food chain den Afd's den Marie Le Pens, den Brexit Propagandisten, den FPOes, den Pauline Hanson's, den Australia First usw usw. um eine
Chance fuer unsere Zukunft zu haben.

Es wird nicht leicht sein aber ich sehe keine Alternative
Im dick gemachten muß ich dich enttäuschen. Sind wir bei weitem nicht. Der Mensch mußte einen solchen Wandel noch nie mitmachen, erst recht nicht in dieser Form wie wir heute leben. Aber das ist ein anderes Thema, welches hier nicht reinpasst.
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relativ
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von relativ »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Mar 2018, 11:14)

Nein du gibst mir keine Unruhe. Ich sehe es nicht so pessimistisch wie du.

Klimawandel gab es immer so lange es diesen Planeten gibt. Wir sind genug technisch, wissenschaftlich fortgeschritten um das gemeinsam zu bewaeltigen, genauso die Versorgung mit Nahrung und Energie.
Unterschied, bisher war der Mensch solche Klimaveränderunge,n die uns jetzt drohen, noch nie ausgesetzt und das schon gar nicht mit dieser Bevölkerungsdichte.
Ob wir dafür bereit sind, ist schwer zu sagen, aber ob der Dringlichkeit und der besagten Gleichgültigkeit in vielen Teilen der Welt, befürchte ich, daß wir nicht bereit seien werden. Ich fürchte dies könnte gerade für die verwöhnte westliche Industrie Welt ein böses erwachen geben, in der Änderung ihrer gewohnten Lebenswirklichkeiten.
Aber wir muessen uns den Trumps, den Xis und den Putins entledigen und weiter unten in der food chain den Afd's den Marie Le Pens, den Brexit Propagandisten, den FPOes, den Pauline Hanson's, den Australia First usw usw. um eine
Chance fuer unsere Zukunft zu haben.
Stimmt die die noch nicht von diesen hype des Nationalismusses und der neuen "Kaisertreue" infiziert sind, sollten sich lauter bemerkbar machen. Die Gefahr das die noch Minderheit,durch ihre Lautstärke einen Domino und Herdeneffekt auslösen ist groß und wenn die unterschiedlichen Herden sich dann mal wieder Rhetorisch zu hart angehen, ist es nationalen, oder auch autoritären Egoismen schnell wieder egal, was diese anrichten können.
Es wird nicht leicht sein aber ich sehe keine Alternative
Die Frage aller Frage ist, ob diese Entwicklung überhaupt aufzuhalten ist, denn dazu wäre in vielen Ländern ein Systemwechsel ,oder Systemänderung von nöten, denn offensichtlich mögen viele Menschen die mom. oder schon abgesetzten Systeme nicht mehr so.
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schokoschendrezki
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von schokoschendrezki »

Boracay hat geschrieben:(11 Mar 2018, 10:25)

Kann man das irgendwo nachlesen?
Das ist nicht schwer, in aktuellen Presseartikeln zu recherchieren. Nur exemplarisch Focus:
• Die EU sitzt ohnehin im Glashaus, sie ist protektionistischer als die USA, wie Daten der Welthandelsorganisation (WTO) zeigen. So lässt die EU nur 26% ihrer Nicht-Agrar-Importe zollfrei ins Land, während die USA das für 48% ihrer Importe zulassen. Außerdem erhebt die EU durchschnittlich höhere Zollsätze als die USA. Die EU sollte Trump daher anbieten, ihre Autozölle von 10% auf die 2,5% zu senken, die die USA bisher erheben.
https://www.focus.de/finanzen/experten/ ... 89181.html
Schwieriger (für mich als Nichtökonom jedenfalls) ist es, dieses Im-Glashaus-sitzen-und-mit-Steinen-schmeißen-Phänomen der EU zu erklären.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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relativ
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Mar 2018, 13:53)

Das ist nicht schwer, in aktuellen Presseartikeln zu recherchieren. Nur exemplarisch Focus:

https://www.focus.de/finanzen/experten/ ... 89181.html
Schwieriger (für mich als Nichtökonom jedenfalls) ist es, dieses Im-Glashaus-sitzen-und-mit-Steinen-schmeißen-Phänomen der EU zu erklären.
Die Erklärungen warum die EU bei einigen Zöllen protektionistischer ist als die USA liegt meiner Meinung auf der Hand. Die EU hat zwar ein gemeinsamen Handelsraum, aber zig Länder mit unterschiedlichster Fokusindustrie, die sie mehr oder weniger von der EU geschützt haben wollen. Wer in der EU beim Auto seine interessen wart, wissen wir alle nur zu gut, oder?
Drohgebärden sind erstmal ja noch keine Umsetzung, es sagt aber schon viel aus, wie es um die Kommunikation zwischen dem Weissen Haus und der EU bestellt ist. So wie es der Trump mom. macht, kann man ihm es nicht durch gehen lassen, daß ist mein Standpunkt.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von DarkLightbringer »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Mar 2018, 10:56)

History repeats itself.

Da ist immer was dran. Das Wiedererstaerken von Nationalismus nicht nur in Europa sondern auch in den USA, in Russland und in China sind keine gute Zeichen fuer eine friedliche Zukunft.
"Wiederholt" werden Nationalismus, Protektionismus, Austeritätspolitik und Appeasement. Irgendwie hat man schon das Gefühl, da braut sich was zusammen, nicht wahr?

Der SPIEGEL-Kommentator meinte allerdings, Deutschland sei daran keinesfalls unschuldig.
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relativ
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 15:04)

"Wiederholt" werden Nationalismus, Protektionismus, Austeritätspolitik und Appeasement. Irgendwie hat man schon das Gefühl, da braut sich was zusammen, nicht wahr?

Der SPIEGEL-Kommentator meinte allerdings, Deutschland sei daran keinesfalls unschuldig.
Wenn dies so weiter geht, kann sich für die Entwicklung wohl niemand einen Orden anbinden.
Mal schauen wer dann Weltgeschichtlich wieder den Eselsorden bekommt. ;)
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(12 Mar 2018, 15:08)

Wenn dies so weiter geht, kann sich für die Entwicklung wohl niemand einen Orden anbinden.
Mal schauen wer dann Weltgeschichtlich wieder den Eselsorden bekommt. ;)
Nun, dabei scheint eine Lösung in diesem Fall doch so einfach - Verteidigungsausgaben erhöhen und Ausnahmeregelung geltend machen.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 15:23)

Nun, dabei scheint eine Lösung in diesem Fall doch so einfach - Verteidigungsausgaben erhöhen und Ausnahmeregelung geltend machen.
Du meinst wenn wir die Militärausgaben sofort auf 2 % erhöhen. hört Trump damit auf. Also das glaube ich jetzt weniger. Welche Ausnahmeregeln wären das denn?
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(12 Mar 2018, 15:31)

Du meinst wenn wir die Militärausgaben sofort auf 2 % erhöhen. hört Trump damit auf. Also das glaube ich jetzt weniger. Welche Ausnahmeregeln wären das denn?
Doch, genau das ist angedeutet worden.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 7#p4152767
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 15:36)

Doch, genau das ist angedeutet worden.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 7#p4152767
Man sollte sich lieber Fragen, warum Berlin darauf nicht eingegangen ist, weil dies natürlich ein Scheinargument Trumps war, um seine Wahlversprechen umzusetzen.
Als wenn die USA auch nur ein Cent weniger Militärsausgaben hätte, wenn Deutschland seine 2% Militärausgaben hätte
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(12 Mar 2018, 15:45)

Man sollte sich lieber Fragen, warum Berlin darauf nicht eingegangen ist, weil dies natürlich ein Scheinargument Trumps war, um seine Wahlversprechen umzusetzen.
Als wenn die USA auch nur ein Cent weniger Militärsausgaben hätte, wenn Deutschland seine 2% Militärausgaben hätte
Das ist schon lange das Thema, die USA gibt relativ viel für die Sicherheit Europas aus - daher ja auch die Einigung in Wales seinerzeit, die 2 % anzuvisieren. Die Sicherheitslage hat sich 2014 klar verändert. Stichwort Ukraine, Syrien (um den Rest der Welt kümmert sich die USA eh fast allein).

Berlin geht NOCH nicht darauf ein, sondern setzt auf Diplomatie. Man möchte die Ausnahmeregelung, jedoch ohne Gegenleistung. Verständlich irgendwo, ob aber erfolgreich, wird sich zeigen müssen.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von tabernakel »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Mar 2018, 00:20) Atombomben herstellen ist sehr wohl moeglich. Uran haben wir genug und Tehnologie zum anreichern auch. Aber keine Traegerwaffen. Ausserdem haben wir uns international verpflichtet keine Atomwaffen zu besitzen.
Also Trägersysteme könntet ihr sicherlich leicht international beschaffen wenn ihr die nicht selbst zeitnah hinbekämt. Für brauchbare Abwehrraketen würde ich bei Israel anklopfen. Und falls ihr ein paar U-Boote als Träger braucht, kann ich mir kaum einen Grund vorstellen Australien nicht zu beliefern ... wenigstens sobald wir für unsere eigenen wieder ein paar Ersatzteile aufgetrieben haben.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von TheManFromDownUnder »

tabernakel hat geschrieben:(13 Mar 2018, 15:13)

Also Trägersysteme könntet ihr sicherlich leicht international beschaffen wenn ihr die nicht selbst zeitnah hinbekämt. Für brauchbare Abwehrraketen würde ich bei Israel anklopfen. Und falls ihr ein paar U-Boote als Träger braucht, kann ich mir kaum einen Grund vorstellen Australien nicht zu beliefern ... wenigstens sobald wir für unsere eigenen wieder ein paar Ersatzteile aufgetrieben haben.
Donnerwetter so einfach ist das! U-Boote bauen wir selbst gerade (Lizenz und Bauplaene aus Frankreich) und Israel hat seine "Patriot Raketen" aus den USA. Nur die halten keine Atomraketen auf. Es gibt kein 100% gegen einen atomaren Angriff. Das Potential liegt immer och in der Abschreckung.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von tabernakel »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Mar 2018, 23:40) Donnerwetter so einfach ist das! U-Boote bauen wir selbst gerade (Lizenz und Bauplaene aus Frankreich)
Na also, Punkt eins wird also schon mal angegangen.
TheManFromDownUnder hat geschrieben:Israel hat seine "Patriot Raketen" aus den USA. Nur die halten keine Atomraketen auf. Es gibt kein 100% gegen einen atomaren Angriff. Das Potential liegt immer och in der Abschreckung
Israel hat zwar auch noch Patriot-Systeme aus den USA, aber vor allem haben sie in den letzten Jahren zusammen mit den USA drei weitere Systeme entwickelt: Iron Dome (gegen Kurzstrecken-Raketen), David's Sling (Ersatz für Patriot gegen Mittelstreckenraketen), und Arrow 3 (gegen ICBMs). Gerade letztere sind dafür entworfen Atomraketen aus dem Iran aufzuhalten; sicherlich kein 100% Schutz, da gebe ich Dir recht, aber viel besser als nix. Und deutlich besser als sich auf jemanden wie Trump zu verlassen der bei Aggression mit gleicher Wahrscheinlichkeit massiv zurückschlägt oder nen Kuhhandel macht ...
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relativ
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 15:54)

Das ist schon lange das Thema, die USA gibt relativ viel für die Sicherheit Europas aus - daher ja auch die Einigung in Wales seinerzeit, die 2 % anzuvisieren. Die Sicherheitslage hat sich 2014 klar verändert. Stichwort Ukraine, Syrien (um den Rest der Welt kümmert sich die USA eh fast allein).
Ja natürlich ist dies schon länger ein Thema bei der NATO und den USA. Aber glaubt hier jemand , die würden ihre Stützpunkte die sie in Deutschland noch haben aufgeben? Die sind doch nicht mehr da um Deutschland effektiv verteidigen zu können, sondern dienen den Interessen der USA als Basis für ihre militärischen Ausflüge z.B. im Naher Osten ect.
Das hat doch auch gar nix mit den aktuell wirtschaftlichen Problemen einiger Industriezweige in den USA zu tun. Die USA würde auch nicht weniger für den Militärhasuhalt ausgeben, schon gar nicht unter diesen Präsidenten.
Berlin geht NOCH nicht darauf ein, sondern setzt auf Diplomatie. Man möchte die Ausnahmeregelung, jedoch ohne Gegenleistung. Verständlich irgendwo, ob aber erfolgreich, wird sich zeigen müssen.
Also eine Gegenleistung wäre ja schon mal, wenn Berlin sich in der EU dafür einsetzen würde, daß z.B. die Autozölle angeglichen würden.
Btw. sowas sollte ja unter anderem TITIP regeln, wer hat die verhandlungen nochmal einseitig gekündigt?
Sorry aber wer seine innerpolitische Interessen so dreist auf Kosten seiner int. Partner abwickelt, kann von mir kein Entgegenkommen erwarten.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von zollagent »

relativ hat geschrieben:(14 Mar 2018, 11:01)

Ja natürlich ist dies schon länger ein Thema bei der NATO und den USA. Aber glaubt hier jemand , die würden ihre Stützpunkte die sie in Deutschland noch haben aufgeben? Die sind doch nicht mehr da um Deutschland effektiv verteidigen zu können, sondern dienen den Interessen der USA als Basis für ihre militärischen Ausflüge z.B. im Naher Osten ect.
Das hat doch auch gar nix mit den aktuell wirtschaftlichen Problemen einiger Industriezweige in den USA zu tun. Die USA würde auch nicht weniger für den Militärhasuhalt ausgeben, schon gar nicht unter diesen Präsidenten.


Also eine Gegenleistung wäre ja schon mal, wenn Berlin sich in der EU dafür einsetzen würde, daß z.B. die Autozölle angeglichen würden.
Btw. sowas sollte ja unter anderem TITIP regeln, wer hat die verhandlungen nochmal einseitig gekündigt?
Sorry aber wer seine innerpolitische Interessen so dreist auf Kosten seiner int. Partner abwickelt, kann von mir kein Entgegenkommen erwarten.
Auch hier nochmal der Hinweis, daß die 10% Zoll auf US-Automobile in Europa EIN WUNSCH DER USA WAREN. Die wollten schlichtweg nicht, daß die US-Soldaten in Europa ihre subventionierten Mustangs, Camaros oder Chevys an europäische Bürger verscheuern. Trump weiß das offenbar gar nicht. Bei seinem allgemeinen Wissenszustand auch kein Wunder. Und die, die was wissen, wirft oder ekelt er hinaus.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Troh.Klaus »

zollagent hat geschrieben:(14 Mar 2018, 11:49)

Auch hier nochmal der Hinweis, daß die 10% Zoll auf US-Automobile in Europa EIN WUNSCH DER USA WAREN. Die wollten schlichtweg nicht, daß die US-Soldaten in Europa ihre subventionierten Mustangs, Camaros oder Chevys an europäische Bürger verscheuern. Trump weiß das offenbar gar nicht. Bei seinem allgemeinen Wissenszustand auch kein Wunder. Und die, die was wissen, wirft oder ekelt er hinaus.
Gibt es dazu eine Quelle? Ich habe bislang nichts dazu gefunden.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von TheManFromDownUnder »

zollagent hat geschrieben:(14 Mar 2018, 11:49)

Auch hier nochmal der Hinweis, daß die 10% Zoll auf US-Automobile in Europa EIN WUNSCH DER USA WAREN. Die wollten schlichtweg nicht, daß die US-Soldaten in Europa ihre subventionierten Mustangs, Camaros oder Chevys an europäische Bürger verscheuern. Trump weiß das offenbar gar nicht. Bei seinem allgemeinen Wissenszustand auch kein Wunder. Und die, die was wissen, wirft oder ekelt er hinaus.
Gibt es fuer diesen Schrott Abnehmer bei euch?
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von zollagent »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(14 Mar 2018, 12:21)

Gibt es fuer diesen Schrott Abnehmer bei euch?
Durchaus, vor allem, wenn die Kisten noch relativ neu sind. Und wenn's Zuhälter sind, die von einem Camaro oder einem Mustang träumen. Aktuell kostet ein subventionierter Mustang für den US-Soldaten 35.000 US-$ gegenüber dem Preis für John Doe in den USA knapp 45.000 US-$. Da ist die Versuchung groß, so eine Kiste zu kaufen und gleich wieder an einen deutschen Abnehmer zu verkaufen. Das gab's auch vielfach, deshalb wurden diese Zölle eingeführt. Wie gesagt, auf Wunsch der US-Seite.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von zollagent »

Troh.Klaus hat geschrieben:(14 Mar 2018, 12:20)

Gibt es dazu eine Quelle? Ich habe bislang nichts dazu gefunden.
Wirst du auch nicht finden. Dinge, die das US-Militär hierzulande fordert, werden in der Regel nicht veröffentlicht. Ich weiß es, weil ich jetzt ca. 17 Jahre in der Zollbranche hinter mir habe. Dort muß ich die Zollsätze anwenden. Eine Historie dazu gibt es in den Zollrichtlinien nicht, ich weiß das aus direkter Information mit dem damaligen Dienststellenleiter des Zollamts Kaiserslautern.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von relativ »

zollagent hat geschrieben:(14 Mar 2018, 11:49)

Auch hier nochmal der Hinweis, daß die 10% Zoll auf US-Automobile in Europa EIN WUNSCH DER USA WAREN. Die wollten schlichtweg nicht, daß die US-Soldaten in Europa ihre subventionierten Mustangs, Camaros oder Chevys an europäische Bürger verscheuern. Trump weiß das offenbar gar nicht. Bei seinem allgemeinen Wissenszustand auch kein Wunder. Und die, die was wissen, wirft oder ekelt er hinaus.
Echt, das ist mir echt neu.
Offiziell wird der Unterschied ja von einigen Experten gehört, aber das er diesen Hintergrund haben könnte noch nicht.
Allerdings habe ich auch noch kein Argument gehört/gelesen, warum es diesen Unterschied überhaupt gibt, der ja ziemlich groß erscheint. Ich habe im ersten reflex gedacht, dies läge an den vielen Staaten in der EU mit ihren unterschiedlichen gewollten Kuchenstücken.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Orbiter1 »

Das Weiße Haus bestätigt, dass man das Handelsdefizit mit China um 100 Milliarden Dollar senken will. 2017 lag das Defizit bei 375 Milliarden Dollar. Mal sehen ob da auch noch eine Zahl für Deutschland kommt.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von relativ »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Mar 2018, 15:28)

Das Weiße Haus bestätigt, dass man das Handelsdefizit mit China um 100 Milliarden Dollar senken will. Mal sehen ob da auch noch eine Zahl für Deutschland kommt.
Ich kann es sogar ziemlich gut nachvollziehen, das es für ein Land, mit einem Selbstverständnis der USA, ziemlich hart sein muss, wenn man auf einmal so ein großes Handelsdefizit gegenüber Deutschland, oder China hat.
Nur eins darf man hier nicht vergessen. Die USA waren ja Hauptsächlich die treibende Kraft bei der Globalisierung und des freien Welthandels, weil sie sich natürlich mit ihren vielen großen Weltkonzernen und Innovationen ein Vorteil versprachen und die Ressourcen brauchten. Was ja auch sehr lange Zeit genauso war und gut für sie lief.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von TheManFromDownUnder »

zollagent hat geschrieben:(14 Mar 2018, 13:05)

Durchaus, vor allem, wenn die Kisten noch relativ neu sind. Und wenn's Zuhälter sind, die von einem Camaro oder einem Mustang träumen. Aktuell kostet ein subventionierter Mustang für den US-Soldaten 35.000 US-$ gegenüber dem Preis für John Doe in den USA knapp 45.000 US-$. Da ist die Versuchung groß, so eine Kiste zu kaufen und gleich wieder an einen deutschen Abnehmer zu verkaufen. Das gab's auch vielfach, deshalb wurden diese Zölle eingeführt. Wie gesagt, auf Wunsch der US-Seite.
Das klingt so aehnlich was sich bei uns abspielte vor zig Jahren als es noch hohe Zoelle auf importierte Autos gab. Einwanderer und Australier die laenger als 6 Monate im Ausland lebten durften 1 mal ein brandneues Auto einfuehren.

Mercedes, Jaguar, Rolls Royce und alles sehr luxurioeses war sehr beliebt.

Das ging so. Man kaufte zB einen Mercedes direkt ab Fabrik. Keine Mehrwertsteuer, da ausgefuehrt nach Australien. In Australien musste man dann vor dem Weiterkauf, das Auto 1 Jahr besitzen. Also eingemottet und dann mit einem sehr satten Gewinn verscherbelt.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(14 Mar 2018, 11:01)

Ja natürlich ist dies schon länger ein Thema bei der NATO und den USA. Aber glaubt hier jemand , die würden ihre Stützpunkte die sie in Deutschland noch haben aufgeben? Die sind doch nicht mehr da um Deutschland effektiv verteidigen zu können, sondern dienen den Interessen der USA als Basis für ihre militärischen Ausflüge z.B. im Naher Osten ect.
Das hat doch auch gar nix mit den aktuell wirtschaftlichen Problemen einiger Industriezweige in den USA zu tun. Die USA würde auch nicht weniger für den Militärhasuhalt ausgeben, schon gar nicht unter diesen Präsidenten.
Sie sollen ihre Stützpunkte ja auch nicht aufgeben, die atlantische Rückversicherung ist genau das, was den Frieden in Europa sichert. Es geht eher darum, wie stark die Selbstbeteiligung der Europäer ausfallen soll.
Eine Stabilisierung der Krisenregionen rund um Europa herum, inklusive des Nahen Ostens, wird es ohne Engagement kaum geben können.
Also eine Gegenleistung wäre ja schon mal, wenn Berlin sich in der EU dafür einsetzen würde, daß z.B. die Autozölle angeglichen würden.
Btw. sowas sollte ja unter anderem TITIP regeln, wer hat die verhandlungen nochmal einseitig gekündigt?
Sorry aber wer seine innerpolitische Interessen so dreist auf Kosten seiner int. Partner abwickelt, kann von mir kein Entgegenkommen erwarten.
Die internationale Sicherheit ist im Interesse aller Westmächte. Wir sollten daher das tun, was schon zu Obamas Zeiten versäumt worden ist, nämlich den angemessenen Beitrag leisten.
Und das chinesische Dumping-Prinzip kostet auch hier Arbeitsplätze, ganz "innenpolitisch". Darauf verwies beispielsweise Macron schon vor seiner Wahl in einem Interview. Er meinte damit, die EU werde gebraucht, weil man vereinzelt im globalen Prozess an die Wand gespielt werde.

Wir brauchen also Partner und wir müssen unseren Beitrag leisten.
Alternativ dazu kommt man in jenen Strudel, der bereits in den 1920-er und 30-er Jahren so verfänglich war - Protektionismus, Austerität, Isolationismus und Appeasement.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von relativ »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Mar 2018, 10:47)

Sie sollen ihre Stützpunkte ja auch nicht aufgeben, die atlantische Rückversicherung ist genau das, was den Frieden in Europa sichert. Es geht eher darum, wie stark die Selbstbeteiligung der Europäer ausfallen soll.
Eine Stabilisierung der Krisenregionen rund um Europa herum, inklusive des Nahen Ostens, wird es ohne Engagement kaum geben können.
Eben und darum fällt das auch als Trump Argument im aktuellen Handelsstreit m.M. weg, es ist einfach keins.
Die internationale Sicherheit ist im Interesse aller Westmächte. Wir sollten daher das tun, was schon zu Obamas Zeiten versäumt worden ist, nämlich den angemessenen Beitrag leisten.
Und das chinesische Dumping-Prinzip kostet auch hier Arbeitsplätze, ganz "innenpolitisch". Darauf verwies beispielsweise Macron schon vor seiner Wahl in einem Interview. Er meinte damit, die EU werde gebraucht, weil man vereinzelt im globalen Prozess an die Wand gespielt werde.
Anderes Thema welches ja schon zur genü+ge aufgemacht wurde, sowohl von Obama als auch von Trump, nur damals in keinen angedrohten Zusammenhang mit irgendwelchen Zöllen, oder Handelsbarrieren.
Die Chinesen setzen das um, was der sogenannte Westen (deren Firmen mit Hilfe der politik) im globalen Handel forciert haben, sich jetzt darüber zu beschweren, daß ein anderer Spieler die gleichen Hebel ansetzt und damit erfolgreich ist, ist m.M. heuchlerisch.
Wir brauchen also Partner und wir müssen unseren Beitrag leisten.
Alternativ dazu kommt man in jenen Strudel, der bereits in den 1920-er und 30-er Jahren so verfänglich war - Protektionismus, Austerität, Isolationismus und Appeasement.
Kein Widerspruch , aber es hat nunmal nix mit den fehlgeleiteten Argumenten eines Trumps zu tu, warum er jetzt auf Handelsbarrieren setzt.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von DarkLightbringer »

relativ hat geschrieben:(16 Mar 2018, 11:05)

Eben und darum fällt das auch als Trump Argument im aktuellen Handelsstreit m.M. weg, es ist einfach keins.
Man könnte sich aber genau darauf einigen - auf einen Handelsstreit verzichtet man, dafür leisten Europäer einen stärkeren Beitrag zur internationalen Sicherheitsarchitektur.
Anderes Thema welches ja schon zur genü+ge aufgemacht wurde, sowohl von Obama als auch von Trump, nur damals in keinen angedrohten Zusammenhang mit irgendwelchen Zöllen, oder Handelsbarrieren.
Die Chinesen setzen das um, was der sogenannte Westen (deren Firmen mit Hilfe der politik) im globalen Handel forciert haben, sich jetzt darüber zu beschweren, daß ein anderer Spieler die gleichen Hebel ansetzt und damit erfolgreich ist, ist m.M. heuchlerisch.
Da müsste man jetzt ins Detail gehen. Kurz und griffig sagt Macron, fairer Freihandel ist etwas anderes als unfairer Freihandel. Nicht der Freihandel als solcher ist das Problem, sondern die künstliche Verzerrung.

Oder, um es mal ganz plastisch auszudrücken, könnte man die Arbeitnehmer und Familien in Deutschland oder Frankreich fragen: Seit ihr bereit, eure Jobs in der Stahlindustrie oder in der Textilbranche aufzugeben, weil ein Parteichef in China das so möchte und zum Mittel der sog. Subvention greift?
Kein Widerspruch , aber es hat nunmal nix mit den fehlgeleiteten Argumenten eines Trumps zu tu, warum er jetzt auf Handelsbarrieren setzt.
Mir ist Trump schon allein aufgrund der Russland-Affäre suspekt, aber so widersinnig ist die US-Position nicht oder jedenfalls nicht in allem.
Obama wollte die Ukraine-Krise im wesentlichen Angela Merkel überlassen. Okya, kann man so sehen, als ein europäisches Problem. Und, kam man voran? Oder der Atom-Deal mit den Iranern... hat es die Region irgendwie beruhigt?

Ich denke, Europa muss robuster und erwachsener werden und sich dabei die Ziele und Partner genau überlegen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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relativ
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von relativ »

Oder, um es mal ganz plastisch auszudrücken, könnte man die Arbeitnehmer und Familien in Deutschland oder Frankreich fragen: Seit ihr bereit, eure Jobs in der Stahlindustrie oder in der Textilbranche aufzugeben, weil ein Parteichef in China das so möchte und zum Mittel der sog. Subvention greift?
Ups, ein wenig spät meinste nicht auch? Das hätte man dann vorher fragen sollen, um dann nach der Aufklärung was passieren könnte, den Bürger zu fragen, ob sie diesen Risiko bereit sind mitzugehen.
Mir ist Trump schon allein aufgrund der Russland-Affäre suspekt, aber so widersinnig ist die US-Position nicht oder jedenfalls nicht in allem.
Widersinnig ist einzig und allein seine Rhetorik und erklärenden Argumente warum er sowas macht.
Obama wollte die Ukraine-Krise im wesentlichen Angela Merkel überlassen. Okya, kann man so sehen, als ein europäisches Problem. Und, kam man voran? Oder der Atom-Deal mit den Iranern... hat es die Region irgendwie beruhigt?
Nun man könnte jetzt ketzerisch Fragen, was die US Regierungen nach dem " Weltkrieg so hinbekommen haben , bei Konfliktbereinigun.
Mom...ich überlege...sorry, mir fällt hier keine einzige ein. Nimmt man evtl. die Balkankrise mal aus, wo sie auch mit Federführend waren.
Ich denke, Europa muss robuster und erwachsener werden und sich dabei die Ziele und Partner genau überlegen.
Ja da gehe ich mit, nur wird dies das Trumpproblem aktuell eben nicht aus der Welt schaffen
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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zollagent
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von zollagent »

Schaut Euch doch mal an, in wie vielen Firmen in Europa oder Asien US-Kapital steckt. Dann wißt Ihr schon mehr als Trump. Die US-Wirtschaft hat sich doch überall eingekauft, und nutzt jetzt Qualitäts- oder auch Kostenvorteile für ihre Produkte in den Ländern, in denen sie investiert hat. Offenbar weiß das ein Herr Trump nicht.
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zollagent
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von zollagent »

relativ hat geschrieben:(14 Mar 2018, 13:47)

Echt, das ist mir echt neu.
Offiziell wird der Unterschied ja von einigen Experten gehört, aber das er diesen Hintergrund haben könnte noch nicht.
Allerdings habe ich auch noch kein Argument gehört/gelesen, warum es diesen Unterschied überhaupt gibt, der ja ziemlich groß erscheint. Ich habe im ersten reflex gedacht, dies läge an den vielen Staaten in der EU mit ihren unterschiedlichen gewollten Kuchenstücken.
Nein, das ist ernsthaft ein US-Wunsch gewesen. Da waren US-Soldaten, die haben mit dem Ankauf der für Soldaten "Overseas" stark subventionierten Autos und deren Wiederverkauf mehr Geld gemacht als mit ihrem regulären Job. Heute ist das weitgehend reguliert, da dürfen die Soldaten nur in bestimmten Zeitabständen neue subventionierte Fahrzeuge kaufen und verkaufen dürfen sie ihre Wertgegenstände (also nicht nur Autos) nur mit Genehmigung ihrer Einheit. Dafür gibt es ein eigenes Formular, das der Zollbehörde abgestempelt und unterschrieben vom zuständigen Offizier der Einheit und vollständigen Angaben über den Verkaufsgegenstand vorliegen muß. Wen's interessiert, es ist die AE-Form 550-175b. Neue Artikel dürfen auch nur nach Begutachtung und Feststellung eines Totalschadens (z.B. durch Unfall) vor Ablauf einer Mindestbesitzzeit (meist 6 Monate), bei Autos länger, weiß aber nicht genau, wie viel, an Nicht-US-Militärangehörige verkauft werden.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Voight-Kampff »

Bin grade über diesen Aufsatz gestolpert und dachte ich lass ihn mal hier.
We study the effects of local partisanship in a model of electoral competition. Voters care about policy, but they also care about the identity of the party in power. These party preferences vary from person to person, but they are also correlated within each state. As a result, most states are biased toward one party or the other (in popular parlance, most states are either ‘red’ or ‘blue’). We show that, under a large portion of the parameter space, electoral competition leads to maximization of welfare with an extra weight on citizens of the ‘swing state:’ the one that is not biased toward either party. The theory applies to all areas of policy, but since import tariffs are well-measured they allow a clean test. We show empirically that the US tariff structure is systematically biased toward industries located in swing states, after controlling for other factors. Our best estimate is that the US political process treats a voter living in a non-swing state as being worth 77% as much as a voter in a swing state. This represents a policy bias orders of magnitude greater than the bias found in studies of protection for sale.
Vorabversion umsonst: https://economics.yale.edu/sites/defaul ... _04-16.pdf
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von H2O »

In den Mittagsnachrichten des Deutschlandfunks 2018-03-23:

Die EU wird von den "Strafzöllen" für Stahl und Aluminium ausgenommen; das gilt auch für Süd- Korea und Australien. Offenbar bleibt derzeit nur China im Blick der Administration Trumps.

Dann dürfen wir als Europäer doch sagen: "Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch, Frau Malmström; gut verhandelt!"
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Enas Yorl »

H2O hat geschrieben:(23 Mar 2018, 15:02)Die EU wird von den "Strafzöllen" für Stahl und Aluminium ausgenommen
Vorerst ausgenommen, das gilt erst einmal nur bis zum 1. Mai. Zum Jubeln ist es da noch etwas zu früh. Das kann aber auch nur daran liegen, das die unterbesetzte US-Administration schon damit überfordert ist, das Paket von 60 Milliarden Dollar an Zöllen gegen China zu erarbeiten. Da hat man die Konfrontation mit der EU möglicherweise nur aufgeschoben.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von H2O »

Enas Yorl hat geschrieben:(23 Mar 2018, 15:21)

Vorerst ausgenommen, das gilt erst einmal nur bis zum 1. Mai. Zum Jubeln ist es da noch etwas zu früh. Das kann aber auch nur daran liegen, das die unterbesetzte US-Administration schon damit überfordert ist, das Paket von 60 Milliarden Dollar an Zöllen gegen China zu erarbeiten. Da hat man die Konfrontation mit der EU möglicherweise nur aufgeschoben.
Also, ich will jetzt erst einmal an das Gute in der US-Administration glauben! :)
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Alana4 »

H2O hat geschrieben:(23 Mar 2018, 15:33)

Also, ich will jetzt erst einmal an das Gute in der US-Administration glauben! :)
Der ist gut! :D :D :D Das "Gute" in der US-Administration! :D :D Das GUTE !!!!!!! :D :D :D Bei denen war noch NIE irgend etwas "gut"- allenfalls etwas weniger schlecht, aber noch NIE wirklich gut.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Enas Yorl »

H2O hat geschrieben:(23 Mar 2018, 15:33)
Also, ich will jetzt erst einmal an das Gute in der US-Administration glauben! :)
Über die US-Administration will ich jetzt nicht den Stab brechen. Eigentlich tun mir die Minister und ihre Mitarbeiter eher leid. Das aber ihr Chef jetzt auf einmal gegenüber der EU gut beraten ist, obgleich er sein Land gerade in einen Handelskrieg mit China treibt, würde ich nicht vermuten. Ein Handelskrieg mit der EU bietet für Trump weniger Prestige, und mehr Kritiker unter den Republikanern, als gegenüber China. Das die EU hier langfristig davonkommt, nur weil man auf den 2. Platz in der Warteschleife hängt, kann man nur hoffen.
Zuletzt geändert von Enas Yorl am Fr 23. Mär 2018, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von H2O »

Alana4 hat geschrieben:(23 Mar 2018, 15:47)

Der ist gut! :D :D :D Das "Gute" in der US-Administration! :D :D Das GUTE !!!!!!! :D :D :D Bei denen war noch NIE irgend etwas "gut"- allenfalls etwas weniger schlecht, aber noch NIE wirklich gut.
Ja, gibt es denn gar keine Liebe mehr unter den Menschen? :eek:
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Cat with a whip »

Wo ist denn jetzt der Handelskrieg? :D Mir scheint der Luftballon von Mr. Prahlhans ist wiedermal geplatzt.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Enas Yorl »

Südkorea hat sich als erster Verbündeter mit den Vereinigten Staaten auf eine dauerhafte Ausnahme von den Stahl- und Aluminiumzöllen geeinigt. Amerika erlaubt Südkorea die Einfuhr einer begrenzten Menge Stahl ohne die von Präsident Donald Trump verhängten Zusatzzölle. Im Gegenzug öffnet Südkorea seinen Markt für amerikanische Autos weiter und akzeptiert, dass die Vereinigten Staaten Handelsschranken für Pick-Up-Lastwagen 20 Jahre länger behalten als bisher vereinbart.
Ja Trump ist schon ein Dealmaker. ;)
Im Gegenzug öffnet Südkorea seinen Automarkt für amerikanische Autos weiter. Jeder amerikanische Autobauer darf künftig 50.000 Autos im Jahr nach Südkorea exportieren, die nur den amerikanischen und nicht den koreanischen Sicherheitsvorschriften genügen. Das ist doppelt soviel wie zuvor. Das ist ein Pyrrhus-Sieg. Denn schon jetzt schafft es keiner der amerikanischen Autobauer, die 25.000-Auto-Grenze zu erreichen. Ford Motor und General Motors exportieren im Jahr weniger als 10.000 Autos nach Südkorea.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/s ... 13073.html

Nur leider verkaufen sich amerikanische Autos in Südkorea eher schlecht. Und das legt den Finger auf die eigentliche Ursache, des US-Handelsdefizits. Viele der klassischen US-Exportindustrien haben es versäumt, ihre Produkte an die spezifischen Bedürfnisse und Nachfragen der einzelnen Märkte anzupassen. Das Problem löst man weder mit Deals oder Handelskriegen, sondern nur indem die US-Hersteller ihre Hausaufgaben machen.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Cat with a whip »

Das Weiße Haus hüllt sich in Schweigen, nachdem G.M. es um eine Antwort bat. Und zwar warnte G.M. öffentlich dass weitere Importzölle wie es die Regierung plant zu deutlichen Kostensteigerungen, Nachfragerückgang und Produktionsrückgang wie auch Stellenabbau führen können und letztendlich zu einer Schrumpfung des Unternehmens G.M.

Passt wiedermal nicht in die Wünsch-dir-was-Propagandawelt des Hochstaplers und des breitbeinig mit der US-Fahne daherstapfenden zornigen weissen Mannes der nun erst recht in seinem verzweifelt-blinden Fanatismus glaubt was ihm der Ganove an Trugbildern malt.

https://www.nytimes.com/2018/06/29/busi ... v=top-news
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Cat with a whip »

Diee chinesische Regierung unterstützt unfairerweise die Landwirte. Die USA jetzt auch. Aber nur weils fair ist.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-07/ ... wirtschaft
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von sünnerklaas »

Cat with a whip hat geschrieben:(24 Jul 2018, 22:22)

Diee chinesische Regierung unterstützt unfairerweise die Landwirte. Die USA jetzt auch. Aber nur weils fair ist.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-07/ ... wirtschaft
n gibt es nicht

Ich habe in meiner US-Verwandtschaft Farmer. Dort geht die große Sorge um, dass Trumps Politik dazu führt, dass viele Farmer aufgeben müssen, die Preise für Ackerland ins Bodenlose stürzen und sich dann die Chinesen und andere Investoren durch die Hintertür in den USA - notfalls per Strohleute - einkaufen. Hinzu kommt, dass weite Teile der USA ohne Subventionen und ohne Aufkauf landwirtschaftlicher Produkte durch die US-Regierung in bittere Armut abrutschen. Berufliche und wirtschaftliche Alternativen gibt es auf dem Lande in den USA nicht.
Das Pikante: die Republikaner haben über viele Jahrzehnte lang gegen jegliche Agrarsubventionen gekämpft und das Dogma vom harten Wettbewerb - auch auf der Farm - gepredigt. Sollte Trump scheitern, hat er ein weiteres Kapitel in seiner Opfererzählung. Er hätte ja alles so gut gemeint und gewollt, der "Deep State" hätte ihn aber nicht gelassen.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Cat with a whip »

Für kleine Farmer gibts begrenzt Subventionen. Jetzt ist von angekündigten Nothilfen die Rede.

Aber klar ist dass diese Dogmen im "Krieg" schnell fallen wenn einen die Realität einholt. Man darf in diesem Zusammenhang legitimerweise süffisant bemerken wer behauptete "Tradewars are easy to win."

Mit Beginn diess Jahres und des auf Öffentlichkeitswirksamkeit angelegten Drängens auf Strafzöllen gegen fast alle Handelspartner hatte Trump für seine Anhänger mehr oder weniger Kriegsrhetorik bemüht und Ziel war es die Nation gegen den bösen Feind da drausen zu einen.

Mit Erfolg: Trump kam genau damit aus seinem Umfragetief.

Das wendet sich nun, weil die ersten Trottel am eigenen Leib ihre Dummheit spüren.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Welfenprinz »

Ob sich da was wendet,muss sich zeigen.
Zusammen mit den Subventionen kann die Kriegsrhetorik durchaus einen “wir halten gegen die bösen anderen zusammen “-Effekt erreichen.
Und ob der Bus fahrende Exfarmer in 2Jahren nicht Trump wieder wählt,steht durchaus noch in den Sternen.

Breitbart wird ihm schon erklären,dass nicht Trump für den Verlust seiner Existenz verantwortlich ist.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Cat with a whip »

Die rechts-nationalistische Verdummungs-Propaganda läuft ja, sie muß nun alles tun die trutzige Stimmung im Lager aufrechtzuerhalten. Nur bei den Farmern wird sich Trump keine weiteren Freunde machen. Sie waren es ja, die im Kongress vor den Folgen warnten. Ihre Schäden weiten sich nun auf noch mehr Güter aus und sie verlieren über Jahre erarbeitete Verträge. Das ist erst der Anfang.

Die roten Farmerlobbyisten aus Tennessee stehen fassungslos da, weil ihre Parteikollegen derzeit mehr Angst vor den 70% fanatisierten republikanischen Wählern haben.
In den Primaries zur Kongresswahl hat sich bereits gezeigt dass einem Bewerber die Loyalität zu Trump gegen einen Parteikonkurrenten helfen kann.
https://www.nytimes.com/2018/07/24/us/p ... e-war.html
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von sünnerklaas »

Cat with a whip hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:29)

Für kleine Farmer gibts begrenzt Subventionen. Jetzt ist von angekündigten Nothilfen die Rede.

Aber klar ist dass diese Dogmen im "Krieg" schnell fallen wenn einen die Realität einholt. Man darf in diesem Zusammenhang legitimerweise süffisant bemerken wer behauptete "Tradewars are easy to win."

Mit Beginn diess Jahres und des auf Öffentlichkeitswirksamkeit angelegten Drängens auf Strafzöllen gegen fast alle Handelspartner hatte Trump für seine Anhänger mehr oder weniger Kriegsrhetorik bemüht und Ziel war es die Nation gegen den bösen Feind da drausen zu einen.

Mit Erfolg: Trump kam genau damit aus seinem Umfragetief.

Das wendet sich nun, weil die ersten Trottel am eigenen Leib ihre Dummheit spüren.

Zu denen, die wegen der Strafzölle gejubelt haben, gehörte der Waschmaschinenhersteller Whirlpool. Die Konsequenzen werden jetzt sichtbar: die Endpreise der Geräte haben sich wegen der Strafzölle verteuert, der Absatz ist deutlich zurückgegangen, jetzt ist die Aktie eingebrochen. Und Whirlpool wechselt die Seiten. Zu den US-Autos muss man nicht all zu viel sagen - früher waren sie relativ billig und hatten qualitative Mängel, inzwischen sind teurer, die Mängel sind aber immer noch da.Konsequenz: die Verkaufszahlen gehen zurück, die Kurse brechen ein.

Zum Thema Agrarsubventionen und Bailout: das Geld dafür muss sich Trump im Ausland leihen. Die Chinesen halten US-Staatsleihen von ca. 1,2 Billionen Dollar. Die Russen haben es ja erst vor kurzer Zeit gezeigt, dass es notfalls kein Problem gibt, Staatsanleihen im ganz großen Stil einfach mal rauszuhauen um die USA via Zinsschraube ordentlich unter Druck zu setzen.

Handelskriege seien leicht zu gewinnen? Ein Irrtum.
Trump nützt den US-Unternehmen nicht, er schadet ihnen. Das scheinen auch erste republikanische Kongressabgeorndete zu bemerken. Vermutlich wird man die Befugnisse des US-Präsidenten spätestens nach dem Ende der Trump-Ära deutlich beschneiden und in Richtung Kongress verschieben.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von sünnerklaas »

Cat with a whip hat geschrieben:(25 Jul 2018, 15:08)

Die rechts-nationalistische Verdummungs-Propaganda läuft ja, sie muß nun alles tun die trutzige Stimmung im Lager aufrechtzuerhalten. Nur bei den Farmern wird sich Trump keine weiteren Freunde machen. Sie waren es ja, die im Kongress vor den Folgen warnten. Ihre Schäden weiten sich nun auf noch mehr Güter aus und sie verlieren über Jahre erarbeitete Verträge. Das ist erst der Anfang.

Die roten Farmerlobbyisten aus Tennessee stehen fassungslos da, weil ihre Parteikollegen derzeit mehr Angst vor den 70% fanatisierten republikanischen Wählern haben.
In den Primaries zur Kongresswahl hat sich bereits gezeigt dass einem Bewerber die Loyalität zu Trump gegen einen Parteikonkurrenten helfen kann.
https://www.nytimes.com/2018/07/24/us/p ... e-war.html
Der republikanische Senator von Nebraska, Ben Sasse hat ja bereits davor gewarnt, Trump brächte mit seiner Handelspolitik die USA in eine Wirtschaftskrise, die durchaus das Ausmaß der Großen Depression haben kann.
Für die Trump-Anhänger geht es dagegen um alles oder nichts. Welches Ergebnis Trump'sche Politik hat, ist egal, dann wird halt geheult, Amok gelaufen oder Suizid begangen - oder man hofft, dass dann Andere den Schaden begleichen.
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Cat with a whip »

Die aktuellen Zahlen zur Handelsbilanz sind kurz vor den Midterms nicht propagandistisch verwertbar, denn unter Trump hat sich das Defizit ausgeweitet. Daher verweisen die Claqueure derzeit lieber auf niedrige Arbeitslosenzahlen aus den Sommermonaten und den hohen 2. Quartalswert des GDP-Wachstums.

Trumps großes Thema war das sich ausweitende Handelsdefizit, welches er mit einem protektionistischen Handelskrieg verringern wollte. Aktuell gehen Wirtschaftsfachleute davon aus dass es stagniert oder eher noch weiter steigt. Das dritte Quartal wird zudem überhaupt erst die wirtschaftlichen Auswirkungen der Strafzölle zeigen.
A widening trade deficit would drag on growth in the third quarter after a narrower gap -- partly on higher soybean exports ahead of Chinese levies -- helped boost the pace of expansion in the prior period to the fastest since 2014. While other indicators suggest gross domestic product is on track for solid gains in the second half, the latest figures show how President Donald Trump’s tariffs may start to weigh on the economy.
https://www.bloomberg.com/news/articles ... its-record
So far, the president's aggressive policies have had little impact on the trade numbers. The goods deficit with China rose 10 percent in July to a record $36.8 billion. The gap with the EU shot up 50 percent to a record $17.6 billion and with Canada nearly 58 percent to $3.1 billion. The July deficit with Mexico, though, plunged 25 percent to $5.5 billion.

So far this year, the trade deficit is up 7 percent from January-July 2017.

Trump views trade deficits as a sign of economic weakness, caused by bad trade deals and abusive behavior by America's trading partners.

Mainstream economists blame persistent U.S. trade deficits on an economic reality that can't be changed much by trade policy: Americans spend more than they produce, and imports fill the gap. The strong U.S. economy is also encouraging Americans to buy more foreign products.

"The core story here is that strong domestic demand is sucking in imports ... the trade deficit likely will be flat-to-higher over the next couple of months," Ian Shepherdson, chief economist at Pantheon Economics, wrote in a research report.
http://www.telegram.com/news/20180905/u ... 01-billion
US trade gap widens amid Trump's tariff battle

The total deficit in goods and services rose to $46.3 billion in June, up from $43.2 billion in May, the Commerce Department says.
Imports increased by $1.6 billion, to $260.2 billion, while exports declined by $1.5 billion, to $213.8 billion.
As the White House engages in a tit-for-tat tariff fight with China, the trade deficit rose to $32.5 billion with that country and now stands shy of $200 billion year to date.
https://www.cnbc.com/2018/08/03/us-trad ... attle.html
WASHINGTON – The U.S. trade deficit widened for the second straight month in July, reaching the highest level since February, as imports hit an all-time high. The deficit in goods with China set a record.

The Commerce Department says the deficit in goods and services — the difference between what America sells and what it buys from other countries — rose to $50.1 billion in July from $45.7 billion in June. Exports slipped 1 percent to $211.1 billion. Imports increased 0.9 percent to a record $261.2 billion.

The deficit rose despite efforts by President Donald Trump to bring it down by re-negotiating trade agreements and imposing taxes on imports.

The goods deficit with China rose 10 percent to a record $36.8 billion. The gap with Mexico plunged 25 percent to $5.5 billion.
http://www.foxnews.com/us/2018/09/05/us ... -july.html
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Eulenwoelfchen »

BUNDESKANZLERIN MERKEL :
Amerika stuft europäische Autos als Sicherheitsgefahr ein
Seit Tagen kursieren Gerüchte, jetzt hat Kanzlerin Merkel sie höchstpersönlich bestätigt: Das amerikanische Handelsministerium sieht in Autos aus der EU eine Gefahr für die nationale Sicherheit. Das bedeutet freie Fahrt für Trump.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 44399.html

Das hört sich nicht gut an...Wer noch Zweifel - besonders an der antieuropäischen Gangart - der USA unter Trump hatte, dürfte angesichts
dieser vollkommen irren Einstufung ernüchtert sein. Auch darüber, dass die USA nicht nur gegen China, sondern auch ihre europäischen
Verbündeten einen strategischen Wirtschaftskrieg führen.

Und leider mehr und mehr der Eindruck nicht nur entsteht, sondern unübersehbar wird, das die USA nicht mehr Partner Europas sind, sondern Gegner.
Knallharte. Sowohl wirtschaftlich als auch sicherheitspolitisch.

Vizepräsident Mike Pence erklärte heute - was zugleich eine versteckte Warnung besonders an Deutschland ist - zu Nord Stream 2:
"Wenn Europa sich immer mehr in die Abhängigkeit politischer Gegner begebe, könnten die USA in Zukunft nicht mehr für die Sicherheit
Europas garantieren".

Beide realpolitischen Fakten sind - für mich zumindest - erschreckend. Besonders wie eiskalt die USA durch politische und ökonomische Erpressung
wirtschaftliche Vorteile durchdrücken. Und damit nicht nur den freien Handel und Wettbewerb rasieren, sondern auch die mit freien und fairen Handel verwobene sicherheitspolitische Architektur und sicherheitspolitische Partnerschaft mit Europa in die Tonne kloppen.

Mit Heinrich Heine könnte man sagen:
"Denk ich an Amerika in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht" :dead:
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Re: Trump erklärt der Welt den (Handels)krieg

Beitrag von Eiskalt »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(16 Feb 2019, 13:02)

BUNDESKANZLERIN MERKEL :
Amerika stuft europäische Autos als Sicherheitsgefahr ein
Seit Tagen kursieren Gerüchte, jetzt hat Kanzlerin Merkel sie höchstpersönlich bestätigt: Das amerikanische Handelsministerium sieht in Autos aus der EU eine Gefahr für die nationale Sicherheit. Das bedeutet freie Fahrt für Trump.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 44399.html

Das hört sich nicht gut an...Wer noch Zweifel - besonders an der antieuropäischen Gangart - der USA unter Trump hatte, dürfte angesichts
dieser vollkommen irren Einstufung ernüchtert sein. Auch darüber, dass die USA nicht nur gegen China, sondern auch ihre europäischen
Verbündeten einen strategischen Wirtschaftskrieg führen.

Und leider mehr und mehr der Eindruck nicht nur entsteht, sondern unübersehbar wird, das die USA nicht mehr Partner Europas sind, sondern Gegner.
Knallharte. Sowohl wirtschaftlich als auch sicherheitspolitisch.

Vizepräsident Mike Pence erklärte heute - was zugleich eine versteckte Warnung besonders an Deutschland ist - zu Nord Stream 2:
"Wenn Europa sich immer mehr in die Abhängigkeit politischer Gegner begebe, könnten die USA in Zukunft nicht mehr für die Sicherheit
Europas garantieren".

Beide realpolitischen Fakten sind - für mich zumindest - erschreckend. Besonders wie eiskalt die USA durch politische und ökonomische Erpressung
wirtschaftliche Vorteile durchdrücken. Und damit nicht nur den freien Handel und Wettbewerb rasieren, sondern auch die mit freien und fairen Handel verwobene sicherheitspolitische Architektur und sicherheitspolitische Partnerschaft mit Europa in die Tonne kloppen.

Mit Heinrich Heine könnte man sagen:
"Denk ich an Amerika in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht" :dead:
Darum freuen sich die Großmächte ja auch wenn die Europäer sich wie jetzt im Fall des Brexit gegenseitig aufreiben.
Aber naja Mutti hat ja auch alles verschlafen und die eigene Verteidigung schön in den Sand gesetzt.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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