Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

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DieBananeGrillt
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von DieBananeGrillt »

Hyde hat geschrieben:(01 Jun 2017, 23:21)

Mit dem Kriegseintritt 1917 beendeten die USA ihre außenpolitische Phase des Isolationismus und läuteten das amerikanische Jahrhundert ein.
Genau 100 Jahre später, im Jahr 2017, isoliert Trump die USA erneut mehr und mehr auf der Weltbühne, steigt aus dem Klimaabkommen aus, macht mobil gegen die NATO, verstört transatlantische Partner, lehnt Freihandelsabkommen ab.

Andere werden die Lücken füllen, welche die Vereinigten Staaten mit ihrem Rückzug in die Isolation hinterlassen - China, Indien, aber auch ein erstarkendes, enger zusammenrückendes Europa. Amerikas Soft Power wird kleiner werden.

Ist es zu früh, ein Ende amerikanischer Dominanz zu prognostizieren oder erleben wir tatsächlich gerade das Ende einer Ära? Wird das 21. Jahrhundert ein europäisches Jahrhundert, ein chinesisches Jahrhundert?
Der Anfang vom Ende....
Als Tesla-Chef würde ich jetzt sofort den Standort USA verlassen und nach Indien auswandern. Oder wer will noch umweltfreundliche Produkte aus den USA kaufen ?
Schauen wir heute nachmittag an der Börse...
Wer es noch schafft Put Optionen auf amerikanische Umweltaktien zu kaufen, der wird ausgesorgt haben :D
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H2O
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(02 Jun 2017, 11:20)

Wir sollten den USA ewig dankbar sein, dass sie uns befreit haben. Kritik ist da nicht angebracht und deswegen gibt es die Springer Richtlinien, das ist auch gut so.
Aus meiner Sicht müssen sich Bündnispartner keine Unverschämtheiten gefallen lassen. Aber das sehe ich auch mehr als eine sehr persönliche Sache des US-Präsidenten und seiner Gefolgschaft. Auf den Kern gebracht heißt das Vorgehen aber, sich als Europa selbständig zu machen, weil die USA sich offenbar weltpolitisch übernommen haben. Natürlich nicht in Gegnerschaft zu den USA, sondern als verläßliche Ergänzung in schwierigen Zeiten. Freunde erkennt man immer dann, wenn's unbequem wird und man Hilfe braucht. Halten wir den USA in Europa den Rücken frei!

Wo die USA eine Lücke hinterlassen, sollten wir Europäer ganz schnell nachrücken, bevor andere auf diesen Gedanken kommen!
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yogi61
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von yogi61 »

H2O hat geschrieben:(02 Jun 2017, 11:46)

Aus meiner Sicht müssen sich Bündnispartner keine Unverschämtheiten gefallen lassen. Aber das sehe ich auch mehr als eine sehr persönliche Sache des US-Präsidenten und seiner Gefolgschaft. Auf den Kern gebracht heißt das Vorgehen aber, sich als Europa selbständig zu machen, weil die USA sich offenbar weltpolitisch übernommen haben. Natürlich nicht in Gegnerschaft zu den USA, sondern als verläßliche Ergänzung in schwierigen Zeiten. Freunde erkennt man immer dann, wenn's unbequem wird und man Hilfe braucht. Halten wir den USA in Europa den Rücken frei!

Wo die USA eine Lücke hinterlassen, sollten wir Europäer ganz schnell nachrücken, bevor andere auf diesen Gedanken kommen!
Europa sollte die USA nicht hinterfragen, dafür ist es zu klein und unbedeutend.
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Julian
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Julian »

Die USA sind nach wie vor führend in den meisten relevanten Bereichen, von Militär über Wissenschaft bis hin zur Kultur, und das wird auch noch lange so bleiben. Die Welt schaut amerikanische Filme; sie kleidet sich wie ihre amerikanischen Vorbilder; sie spricht Englisch mit amerikanischem Akzent; wenn es zu militärischen Konflikten kommt, ruft im Ernstfall jeder nach den USA; wenn Ärzte neue Publikationen in ihrem Fachgebiet finden wollen oder wissen wollen, welche klinischen Studien gerade laufen, schauen sie auf amerikanischen Seiten nach; junge Menschen wollen einen Abschluss von Harvard oder Yale, und nicht von irgendwelchen drittklassigen kontinentaleuropäischen Universitäten.

Die Hegemonie der USA ist so groß wie nie zuvor, unabhängig davon, was eine paar antiamerikanische Europäer sich einbilden. Europa ist ja nicht einmal in der Lage, für seine eigene Sicherheit zu sorgen.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von ebi80 »

yogi61 hat geschrieben:(02 Jun 2017, 11:50)

Europa sollte die USA nicht hinterfragen, dafür ist es zu klein und unbedeutend.
Nur wer sich klein macht, ist unbedeutend.
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H2O
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(02 Jun 2017, 11:50)

Europa sollte die USA nicht hinterfragen, dafür ist es zu klein und unbedeutend.
Diese Zurückhaltung ist völlig unangebracht. Im Wettbewerb mußte mein Unternehmen mit den Wettbewerbern aus den USA die Klingen kreuzen. Meist waren sie zweiter Sieger, und nur wenn Staatsinteressen auf Regierungsebene ins Spiel kamen, dann waren wir zweiter Sieger. Wir können viel, und gemeinsam können wir auch das, was die USA auf die Beine stellen. Die Frage ist aber, ob das 1:1 überhaupt Sinn hat, und ob nicht besser Ergänzungen überlegt werden.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Senexx »

Julian hat geschrieben:(02 Jun 2017, 12:12)

Die Hegemonie der USA ist so groß wie nie zuvor, unabhängig davon, was eine paar antiamerikanische Europäer sich einbilden. Europa ist ja nicht einmal in der Lage, für seine eigene Sicherheit zu sorgen.
Ein schlagendes Beispiel ist unsere Merkel: Bei ihr hat man das Gefühl, dass sie endlich befreit ist. Endlich kann sie ihren antiamerikanischen Gefühlen freien Lauf lassen. Die DDR-Sozialisation schlägt jetzt voll durch.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(02 Jun 2017, 12:23)

Diese Zurückhaltung ist völlig unangebracht. Im Wettbewerb mußte mein Unternehmen mit den Wettbewerbern aus den USA die Klingen kreuzen. Meist waren sie zweiter Sieger, und nur wenn Staatsinteressen auf Regierungsebene ins Spiel kamen, dann waren wir zweiter Sieger. Wir können viel, und gemeinsam können wir auch das, was die USA auf die Beine stellen. Die Frage ist aber, ob das 1:1 überhaupt Sinn hat, und ob nicht besser Ergänzungen überlegt werden.
Europa braucht einen Verbündeten. Die Türkei, Russland oder die arabischen Staaten eignen sich schlecht als Verbündete. Übrig bleiben dann die USA.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(02 Jun 2017, 11:11)

Es ist keine Analyse, sondern hysterische Schwarzmalerei.
Dann solltest du evtl. nochmal lesen.
Auch weiterhin gibt es die Nato. Und hier bestehen wechselseitige Verpflichtungen. Nur mal so als Beispiel.
Deweitern gibt es auch nocht abertausende persönliche und freundschaftliche Beziehungen sowohl Privat, als auch Geschäftlich. Aber darum geht es nicht bei der Analyse und Kritik an Trumps Politik.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von H2O »

Tatsächlich scheint es eine menschliche Eigenheit zu geben, daß tiefe Liebe erst entbrennt, wenn es regelmäßig Ohrfeigen gibt. Diesen Gestalten stehen jetzt mindestens drei schöne Jahre bevor. In dieser Zeit wird Europa sich hoffentlich schon auf eigenen Füßen bewegen können, will sagen: Für sich Verantwortung übernommen haben.
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relativ
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von relativ »

Julian hat geschrieben:(02 Jun 2017, 12:12)

Die USA sind nach wie vor führend in den meisten relevanten Bereichen, von Militär über Wissenschaft bis hin zur Kultur, und das wird auch noch lange so bleiben. Die Welt schaut amerikanische Filme; sie kleidet sich wie ihre amerikanischen Vorbilder; sie spricht Englisch mit amerikanischem Akzent; wenn es zu militärischen Konflikten kommt, ruft im Ernstfall jeder nach den USA; wenn Ärzte neue Publikationen in ihrem Fachgebiet finden wollen oder wissen wollen, welche klinischen Studien gerade laufen, schauen sie auf amerikanischen Seiten nach; junge Menschen wollen einen Abschluss von Harvard oder Yale, und nicht von irgendwelchen drittklassigen kontinentaleuropäischen Universitäten.

Die Hegemonie der USA ist so groß wie nie zuvor, unabhängig davon, was eine paar antiamerikanische Europäer sich einbilden. Europa ist ja nicht einmal in der Lage, für seine eigene Sicherheit zu sorgen.
Ja genauso hat sich die USA gesehen und dies war jetzt gewollt, es hat ihnen niemand aufgezwugnen. Sie haben von diesem Umstand mehr profitiert als jedes anderes Land dieser Erde und die Europäer waren froh so einen großen "Carebär" als Bruder zu haben. Diese in Teilen wirtschaftliche Hegemonie, auf die sich der Trump wohl gerade verlässt ist nicht in Stein gemeißelt, es sei denn er beabsichtigt diese "Notfalls" auch mit Gewalt durchzusetzen, denn auf diesen Feld sind sie in der Tat weltweit unbestritten die Nr. 1.
Die Innovationskraft der USA bestreitet keiner, nur ist es halt traurig zu sehen, daß sich ein US- Präsident sich dieser nicht zu nutze macht und statt dessen alten Zöpfen hinterher rennt, nur weil er im Wahlkampf die zu große Klappe aufgerissen hat und nun nicht in der Lage ist, seine Irrtümer, die er dort rausposaunt hat, zu reflektieren, oder sich wenigstens anständig beraten lässt.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von relativ »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2017, 12:32)

Europa braucht einen Verbündeten. Die Türkei, Russland oder die arabischen Staaten eignen sich schlecht als Verbündete. Übrig bleiben dann die USA.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß kein Land der Erde in der jetzigen und zukünftigen Welt, noch ganz alleine klar kommt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Europa2050 »

relativ hat geschrieben:(02 Jun 2017, 12:45)

Ich bin mir ziemlich sicher, daß kein Land der Erde in der jetzigen und zukünftigen Welt, noch ganz alleine klar kommt.
Doch - die USA :p

2016: USA und Europa in Gegnerschaft zu Russland bei neutralem China

2020: Europa und China in Gegnerschaft zur USA bei neutralem Russland

Trumps außenpolitisches Geschick hat Vorbild. Genauso erfolgreich hat Wilhelm zwo Bismarks Erbe verwaltet ...
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harry52
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von harry52 »

Hyde hat geschrieben:(01 Jun 2017, 23:21)

Mit dem Kriegseintritt 1917 beendeten die USA ihre außenpolitische Phase des Isolationismus und läuteten das amerikanische Jahrhundert ein.
Genau 100 Jahre später, im Jahr 2017, isoliert Trump die USA erneut mehr und mehr auf der Weltbühne, steigt aus dem Klimaabkommen aus, macht mobil gegen die NATO, verstört transatlantische Partner, lehnt Freihandelsabkommen ab.

Andere werden die Lücken füllen, welche die Vereinigten Staaten mit ihrem Rückzug in die Isolation hinterlassen - China, Indien, aber auch ein erstarkendes, enger zusammenrückendes Europa. Amerikas Soft Power wird kleiner werden.

Ist es zu früh, ein Ende amerikanischer Dominanz zu prognostizieren oder erleben wir tatsächlich gerade das Ende einer Ära? Wird das 21. Jahrhundert ein europäisches Jahrhundert, ein chinesisches Jahrhundert?
Trumps Macht ist begrenzt.
Zeitlich sowieso, weil er nicht mehr jung ist und maximal 10 Jahre regieren kann, wobei es wahrscheinlich ist, dass er schon froh sein kann, wenn er fünf Jahre schafft. Und er hat viele Ggner in den USA, nicht zuletzt auch viele Konzerne, die ihn jetzt schon mehrfach kritisiert haben, aber auch Gerichte, die nächste Wahl zum Kongress, Teile der Presse....

Aber ja, die Welt ändert sich.
China wird wichtiger und Indien auch und nicht zu vergessen Afrika. In 25 Jahren wird sich die Bevölkerung Afrikas vermutlich verdoppeln. Wir werden dramatische Veränderungen erleben und manches wird auch richtig gefährlich und unschön. Wie sich das alles auf die Europäer und US Amerikaner auswirken wird?

Who knows?
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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H2O
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2017, 12:32)

Europa braucht einen Verbündeten. Die Türkei, Russland oder die arabischen Staaten eignen sich schlecht als Verbündete. Übrig bleiben dann die USA.
Europa muß endlich seine kindlich-bequeme Schutzhaltung aufgeben und für seine Belange Verantwortung übernehmen. Deutschland muß seine Sicherheit innen und außen endlich so organisieren, daß wir unsere aktuellen Bedrohungen wirksam abwehren können. Das ist die Botschaft, die die USA seit längerer Zeoit schon aussenden... aber manche Leute brauchen eben zusätzlich einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten, um endlich in Gang zu kommen.

Die USA sind nicht mehr gewillt, den Europäern den Aufenthalt im Sanatorium zu finanzieren.
Jetzt aber 'ran an den Speck!
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(02 Jun 2017, 13:25)

Europa muß endlich seine kindlich-bequeme Schutzhaltung aufgeben und für seine Belange Verantwortung übernehmen. Deutschland muß seine Sicherheit innen und außen endlich so organisieren, daß wir unsere aktuellen Bedrohungen wirksam abwehren können. Das ist die Botschaft, die die USA seit längerer Zeoit schon aussenden... aber manche Leute brauchen eben zusätzlich einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten, um endlich in Gang zu kommen.

Die USA sind nicht mehr gewillt, den Europäern den Aufenthalt im Sanatorium zu finanzieren.
Jetzt aber 'ran an den Speck!
Der Grund für die Haltung der USA dürfte bei der hohen Staatsverschuldung der USA liegen. Trump möchte die ja verringern und gleichzeitig die Steuern senken. Eine Abwendung von Europa ist das jetzt nicht. Nur wird halt Europa gleichzeitig immer unbedeutender.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(02 Jun 2017, 13:25)

Europa muß endlich seine kindlich-bequeme Schutzhaltung aufgeben und für seine Belange Verantwortung übernehmen. Deutschland muß seine Sicherheit innen und außen endlich so organisieren, daß wir unsere aktuellen Bedrohungen wirksam abwehren können. Das ist die Botschaft, die die USA seit längerer Zeoit schon aussenden... aber manche Leute brauchen eben zusätzlich einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten, um endlich in Gang zu kommen.

Die USA sind nicht mehr gewillt, den Europäern den Aufenthalt im Sanatorium zu finanzieren.
Jetzt aber 'ran an den Speck!
Ich bin mir gar nicht sicher, ob es das ist was die Regierungen der USA wollen, denn bisher haben sie sich, nach m. Einschätzung, in der Rolle der Führungsnation immer freiwillig hervorgetan, Es ist ja auch nicht so, daß so eine Führungsrolle nur Nachteile hätte.
Denn eins ist ja klar, wenn Europa (Deutschland allein wäre gar nicht in der Lage diesbezüglich eine ernstzunehmnede Konkurrenz aufzubauen) jetzt mehr Verantwortung für ihre Interesse auch Militärisch zeigt, dann wird es Interessenkonflike auch mit den USA geben, die eben nicht mehr so einfach von dne USA dominiert bzw. argumentiert werden können.
Ich glaube/vermute vielmehr, daß es den US- Regierungen eher, um einen Art Scheckbuchpolitik geht, bzw. sie diese bevorzugen würden, so wie es z.B. Helmut Kohl und Deutschland getan haben.
Btw. Die letzte großen militärischen Abenteurer des Bündnisses gingen alle von der USA aus, sei es Afghanistan, oder Irak. Der Krieg gegen den Terror hat Bush eigenhändig und ohne Absprache verkündet, weniger Terror hat er uns nicht gebracht.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von relativ »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2017, 13:32)

Der Grund für die Haltung der USA dürfte bei der hohen Staatsverschuldung der USA liegen. Trump möchte die ja verringern und gleichzeitig die Steuern senken. Eine Abwendung von Europa ist das jetzt nicht. Nur wird halt Europa gleichzeitig immer unbedeutender.
Ähm, mit der Abwendung von den europäischen Partnern verringert er das Haushaltsdefizit der USA? Steile These. Wie unbedeutend Europa wird liegt liegen einzig und allein an ihnen selber. Bleiben sie uneins, wird Europa und damit auch jeder Einzelstaat für sich selber eher Unbedeutend und Einflusslos.
Zuletzt geändert von relativ am Fr 2. Jun 2017, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2017, 13:32)

Der Grund für die Haltung der USA dürfte bei der hohen Staatsverschuldung der USA liegen. Trump möchte die ja verringern und gleichzeitig die Steuern senken. Eine Abwendung von Europa ist das jetzt nicht. Nur wird halt Europa gleichzeitig immer unbedeutender.
Geben Sie sich keinen Tagträumen hin: Schon Präsident Obama hatte der ungläubigen europäischen Zuhörerschaft angekündigt, daß die Interessen der USA in Zukunft auf der pazifischen Seite Amerikas liegen. Sie haben schon völlig Recht: Das ist keine feindselige Abkehr von Europa, sondern eine Sache der Prioritäten.

Wie unbedeutend Europa nun wird, das liegt ganz überwiegend an uns selbst. Jetzt aber herunter vom Sofa und 'ran an die Arbeit... das ist das Gebot der Stunde!
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(02 Jun 2017, 13:36)

Ich bin mir gar nicht sicher, ob es das ist was die Regierungen der USA wollen, denn bisher haben sie sich, nach m. Einschätzung, in der Rolle der Führungsnation immer freiwillig hervorgetan, Es ist ja auch nicht so, daß so eine Führungsrolle nur Nachteile hätte.
Denn eins ist ja klar, wenn Europa (Deutschland allein wäre gar nicht in der Lage diesbezüglich eine ernstzunehmnede Konkurrenz aufzubauen) jetzt mehr Verantwortung für ihre Interesse auch Militärisch zeigt, dann wird es Interessenkonflike auch mit den USA geben, die eben nicht mehr so einfach von dne USA dominiert bzw. argumentiert werden können.
Ich glaube/vermute vielmehr, daß es den US- Regierungen eher, um einen Art Scheckbuchpolitik geht, bzw. sie diese bevorzugen würden, so wie es z.B. Helmut Kohl und Deutschland getan haben.
Btw. Die letzte großen militärischen Abenteurer des Bündnisses gingen alle von der USA aus, sei es Afghanistan, oder Irak. Der Krieg gegen den Terror hat Bush eigenhändig und ohne Absprache verkündet, weniger Terror hat er uns nicht gebracht.
Selbstverständlich sind die USA eine Weltmacht und Deutschland ist auch durch eigene Bequemlichkeit eine sehr mittelmäßige Mittelmacht, die mit ihren 80 Millionen Menschen niemals mit den USA gleichziehen kann. Das wäre ja Größenwahn. Aber erstens können wir selbst dafür sorgen, daß unser Land eine respektable Mittelmacht wird, die sich ihrer Bedrohungen erwehren kann. Gegen die USA muß sich unser Land sicher nicht wehren...

Zweitens baue ich darauf, daß wir Europäer uns jetzt aber mit neuem Schwung zu einer staatenähnlichen Gemeinschaft entwickeln... viel zu spät, aber endlich doch. Auf dem Wege kann Europa mit den USA durchaus gleich ziehen, ohne deshalb mit den USA auf militärischem Gebiet Kraftproben vor zu sehen... so ein Blödsinn! Wer meint, daß 400 Mio Europäer nicht mit den USA mit 350 Mio Menschen wetteifern können, der traut sich nichts zu und mutet sich erst recht nichts zu.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Adam Smith »

relativ hat geschrieben:(02 Jun 2017, 13:40)

Ähm, mit der Abwendung von den europäischen Partnern verringert er das Haushaltsdefizit der USA? Steile These. Wie unbedeutend Europa wird liegt liegen einzig und allein an ihnen selber. Bleiben sie uneins, wird Europa und damit auch jeder Einzelstaat für sich selber eher Unbedeutend und Einflusslos.
Die europäischen Nato-Mitglieder sollen mehr Geld für ihr Militär ausgeben.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von odiug »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2017, 14:50)

Die europäischen Nato-Mitglieder sollen mehr Geld für ihr Militär ausgeben.
Aha ... zu was ?
Was soll das den USA bringen ?
Ein größeres Budget für Verteidigung in den europäischen NATO Staaten ändert ja nichts an dem Defizit in den USA.
Mal abgesehen davon, dass die NATO kein Erfüllungsgehilfe für die missratenen Kriege der USA sind, würde ein stärkeres Engagement der Europäer innerhalb der NATO auch dazu führen, dass der Einfluss der USA auf die NATO sinkt.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von relativ »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2017, 14:50)

Die europäischen Nato-Mitglieder sollen mehr Geld für ihr Militär ausgeben.
..und wie veringert dies den US Militärhaushalt, bzw. glaubst du daran, daß diese Mehrausgaben der Natopartner, das Haushaltsdefizit der USA nur im geringsten beeinträchtigt. Ist ja nicht so, daß die USA die Militärpräsens in Europa in der Summe erhöht hätte.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Unité 1 »

Hyde hat geschrieben:(01 Jun 2017, 23:21)

Mit dem Kriegseintritt 1917 beendeten die USA ihre außenpolitische Phase des Isolationismus und läuteten das amerikanische Jahrhundert ein.
Genau 100 Jahre später, im Jahr 2017, isoliert Trump die USA erneut mehr und mehr auf der Weltbühne, steigt aus dem Klimaabkommen aus, macht mobil gegen die NATO, verstört transatlantische Partner, lehnt Freihandelsabkommen ab.

Andere werden die Lücken füllen, welche die Vereinigten Staaten mit ihrem Rückzug in die Isolation hinterlassen - China, Indien, aber auch ein erstarkendes, enger zusammenrückendes Europa. Amerikas Soft Power wird kleiner werden.

Ist es zu früh, ein Ende amerikanischer Dominanz zu prognostizieren oder erleben wir tatsächlich gerade das Ende einer Ära? Wird das 21. Jahrhundert ein europäisches Jahrhundert, ein chinesisches Jahrhundert?
Die Abneigung gegen internationale Kooperation hat mWn kurz nach Ende des Kalten Kriegs eingesetzt, zumindest was Rüstungskontrolle und -beschränkung betrifft. Zusatzprotokoll zum BWÜ (das wurde torpediert), Ottawa-Konvention, Streubombenkonvention - was die USA in ihrer militärischen Macht oder "Sicherheitspolitik" einschränkt, machen sie nicht mehr mit. Ein weiteres Beispiel ist die Kündigung des ABM-Vertrags. Oder die Missachtung der UNO hinsichtlich des Irakkriegs. Für mich sieht das eher als Zeichen einer wahrgenommenen Dominanz aus, die nicht mehr auf Kooperation angewiesen ist.

Trumps Handeln ist so gesehen nur eine Fortführung dieser neuen "Tradition", andererseits erschließt sich das nun auch auf andere Politikfelder. Ob und wie sich das entwickelt, hängt von den nachfolgenden Präsidenten oder konkreter: der Wählerschaft ab. Haben weitere Kandidaten wie Trump eine Chance, dann erleben wir tatsächlich das Ende einer Ära. Ob damit das Ende amerikanischer Dominanz verbunden, bezweifle ich allerdings. Sie wird sich anders darstellen und die hinterlassene Lücke birgt ein erhebliches Gefahrenpotential.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Adam Smith »

odiug hat geschrieben:(02 Jun 2017, 14:59)

Aha ... zu was ?
Was soll das den USA bringen ?
Ein größeres Budget für Verteidigung in den europäischen NATO Staaten ändert ja nichts an dem Defizit in den USA.
Mal abgesehen davon, dass die NATO kein Erfüllungsgehilfe für die missratenen Kriege der USA sind, würde ein stärkeres Engagement der Europäer innerhalb der NATO auch dazu führen, dass der Einfluss der USA auf die NATO sinkt.
Dadurch wäre eine stärkere Beteiligung bei Konflikten/Kriegen möglich.
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odiug

Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von odiug »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2017, 15:04)

Dadurch wäre eine stärkere Beteiligung bei Konflikten/Kriegen möglich.
Aha ... und wollen wir das ?
Die Frage sollten wir uns schon stellen, ob wir uns in jeden scheiß Hinterhofkrieg, in die sich die USA verwickeln, mit hineinziehen lasen sollen.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Odin1506 »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2017, 15:04)

Dadurch wäre eine stärkere Beteiligung bei Konflikten/Kriegen möglich.

Und wofür soll das gut sein?
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Adam Smith »

Odin1506 hat geschrieben:(02 Jun 2017, 18:57)

Und wofür soll das gut sein?
Dieses würde die Kriegsausgaben der USA verringern.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Joker »

odiug hat geschrieben:(02 Jun 2017, 15:12)

Aha ... und wollen wir das ?
Die Frage sollten wir uns schon stellen, ob wir uns in jeden scheiß Hinterhofkrieg, in die sich die USA verwickeln, mit hineinziehen lasen sollen.
Wird auf Dauer nicht funktionieren das wir jeden dieser Hinterhofkrieger aufnehmen ohne das Anstrengungen unternommen werden diese Kriege zu beenden
Und einen Krieg beendet man nunmal nicht mit naiver deutscher gutmenschenlogik
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Adam Smith »

odiug hat geschrieben:(02 Jun 2017, 15:12)

Aha ... und wollen wir das ?
Die Frage sollten wir uns schon stellen, ob wir uns in jeden scheiß Hinterhofkrieg, in die sich die USA verwickeln, mit hineinziehen lasen sollen.
Ich war ein Gegner des Irakkrieges und fand es gut was Schröder gemacht hat. Wobei die Entwicklung im Moment sehr gut ist. Vielleicht war der Krieg doch richtig.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von odiug »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2017, 19:01)

Dieses würde die Kriegsausgaben der USA verringern.
Das einzig schöne an Kriegen ist, dass sie teuer sind.
Wären sie das nicht, könnte sich ein jeder einen Krieg leisten.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von unity in diversity »

odiug hat geschrieben:(02 Jun 2017, 19:37)

Das einzig schöne an Kriegen ist, dass sie teuer sind.
Wären sie das nicht, könnte sich ein jeder einen Krieg leisten.
Wenn sich ein Evil Empire überdehnt hat, kommt nur eine strategische Frontverkürzung in Frage.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Europa2050 »

odiug hat geschrieben:(02 Jun 2017, 19:37)

Das einzig schöne an Kriegen ist, dass sie teuer sind.
Wären sie das nicht, könnte sich ein jeder einen Krieg leisten.
Kriege und die dazugehörige Aufrüstung haben unter anderem bereits ruiniert:

- das Imperium Romanum
- das Deutsche Reich No. 2
- das Deutsche Reich No. 3
- das British Empire
- die UdSSR
- die USA

Echt ein klasse Geschäftsmodell.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Adam Smith »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Jun 2017, 19:44)

Kriege und die dazugehörige Aufrüstung haben unter anderem bereits ruiniert:

- das Imperium Romanum
- das Deutsche Reich No. 2
- das Deutsche Reich No. 3
- das British Empire
- die UdSSR
- die USA

Echt ein klasse Geschäftsmodell.
Die Schulden der USA haben mehr mit Krugman als mit Militärausgaben zu tun.
Das ist Kapitalismus:

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unity in diversity
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von unity in diversity »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2017, 20:05)

Die Schulden der USA haben mehr mit Krugman als mit Militärausgaben zu tun.
Bislang wurde jedes Regime gestürzt, welches den Petrodollar in Frage gestellt hat.
Wie lange wird der Petrodollargag noch klappen, was meinst Du?
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity hat geschrieben:(02 Jun 2017, 20:25)

Bislang wurde jedes Regime gestürzt, welches den Petrodollar in Frage gestellt hat.
Wie lange wird der Petrodollargag noch klappen, was meinst Du?
Bis eine Währung wichtiger wird. Ich tippe hier mal auf den Renminbi. Wobei der Name geändert werden sollte.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von SirToby »

relativ hat geschrieben:(02 Jun 2017, 08:55)

Nein ist es nicht. Denn solche Alleingänge setzen Prozesse in Gang und dies kann für niemanden, schon gar nicht für die USA positiv sein.

Du meinst man sollte Trump Führungsstil totschweigen?

Naja nicht übertreiben, gilt nicht nur für Kipping. Nur ist sie auch nicht die Einzige, auch ein ehemaliger Minister der USA Summers, ist alles andere als erbaut von Trumps Entscheidung http://money.cnn.com/video/news/2017/06 ... index.html Ab min. 2.30 mal genau hinhören.

Na hoffentlich lebst du noch lange auf diesen.

Ah ist das so? Naja Kipping ist natürlich jetzt die Vorzeigepolitikerin die man in diesem Zusammenhang hernehmen muss. :s
....und trotzdem immitieren sie noch immer den 2. größsten globalen Treibhausgasausstoß.
Sorry, aber das moralische Aufplustern was im Moment an den Tag gelegt wird, ist schlicht lächerlich.

Haben Sie sich das Memorandum (Absichtserklärung !) von Paris mal durchgelesen?

Im Kern sagt es lediglich, dass der Temperaturanstieg auf 1,5° begrenzt werden soll. Wie und durch welche Maßnahmen, hat man aussen vorgelassen. Ist ungefähr so, als ob ein Mann beschliesst abzunehmen, aber weder mehr Sport treibt noch seine Ernährung umstellt, aber irgendwie hofft, trotzdem abzunehmen.

Von Totschweigen habe ich übrigens nix gesagt, das hat Ihnen ihre Fantasie dazugedichtet. Wenn Trump Mist baut, und das tut er reichlich, dann ist es absolut angebracht ihn zu kritisieren.

Nur sollte man sich mal den Fallschirm anschnallen und mal vom hohen moralischen Ross steigen. Die Bundesregierung der USA will sich dem Ziel der anderen Teilnehmer nicht anschliessen.

Oder auch gestelzter: Sie wollen nicht mitmachen bei dem nicht verpflichtenden Versuch einer Reduzierung der eh unvermeidlichen Erderwärmung.

Darum geht es: Da braucht man wirklich nicht so einen Terz zu machen, nur weil man irgendeinen Grund braucht sich überlegen zu fühlen.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von SirToby »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Jun 2017, 19:44)

Kriege und die dazugehörige Aufrüstung haben unter anderem bereits ruiniert:

- das Imperium Romanum
- das Deutsche Reich No. 2
- das Deutsche Reich No. 3
- das British Empire
- die UdSSR
- die USA

Echt ein klasse Geschäftsmodell.
Normalerweise schreiben Sie sehr gute Beiträge, das war leider keiner.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Europa2050 »

SirToby hat geschrieben:(02 Jun 2017, 20:59)

Normalerweise schreiben Sie sehr gute Beiträge, das war leider keiner.
Danke des Lobes, aber wo sehen sie die Defizite meiner Aussage (die implizite Ironie wird's nicht sein)?

Alle mir bekannten großen Staatsbankrotte oder astronomischen Verschuldungen waren historisch Folge von Kriegen, und zwar nahezu unabhängig von Sieg oder Niederlage (Bei Niederlage natürlich durch die Kapitulationsbedingungrn verschärft).

Also muss es auch aus rein wirtschaftlichen (neben den humanitären Gründen natürlich) Ziel der Militär- Bündnis- und Außenpolitik eines Staates sein mit möglichst geringem Aufwand keinen Krieg führen zu müssen.

Das hatte ein Vorposter sowie einige Posts im "Boykott..."-Thema ja in Bezug auf die USA in Frage gestellt, die würde vom Kriegfüren leben.

Wo ist der Denkfehler?
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Soldmann »

odiug hat geschrieben:(02 Jun 2017, 14:59)

Aha ... zu was ?
Was soll das den USA bringen ?
Ein größeres Budget für Verteidigung in den europäischen NATO Staaten ändert ja nichts an dem Defizit in den USA.
Wenn die Nato-Staaten sich selbst verteidigen können die USA vielleicht mehr Truppen in Ostasien dislozieren. Ein Rüstungswettlauf zwischen Russland und EU muss nicht unbedingt den Einfluss der USA in der NATO schwächen, solange die EU politisch-militärisch handlungsunfähig bleibt. Es könnte ihn auch stärken.
Rom wurde auch nicht an einem Tag zerstört.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Soldmann »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Jun 2017, 21:25)

Danke des Lobes, aber wo sehen sie die Defizite meiner Aussage (die implizite Ironie wird's nicht sein)?

Alle mir bekannten großen Staatsbankrotte oder astronomischen Verschuldungen waren historisch Folge von Kriegen, und zwar nahezu unabhängig von Sieg oder Niederlage (Bei Niederlage natürlich durch die Kapitulationsbedingungrn verschärft).

Also muss es auch aus rein wirtschaftlichen (neben den humanitären Gründen natürlich) Ziel der Militär- Bündnis- und Außenpolitik eines Staates sein mit möglichst geringem Aufwand keinen Krieg führen zu müssen.
Imperien werden durch Kriege geschaffen. Das impliziert die Bedeutung des Wortes. Insofern hätte ein Staat, der Kriege zu vermeiden versucht, gar kein Imperium. Deutschland hat kein Imperium, die USA und Russland haben eins, weil wir Kriege vermeiden und sie nicht. Halte ich für einen ganz entscheidenden Unterschied in der Interessenlage.
Rom wurde auch nicht an einem Tag zerstört.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von unity in diversity »

Soldmann hat geschrieben:(03 Jun 2017, 18:40)

Imperien werden durch Kriege geschaffen. Das impliziert die Bedeutung des Wortes. Insofern hätte ein Staat, der Kriege zu vermeiden versucht, gar kein Imperium. Deutschland hat kein Imperium, die USA und Russland haben eins, weil wir Kriege vermeiden und sie nicht. Halte ich für einen ganz entscheidenden Unterschied in der Interessenlage.
Wirtschaftsimperien kann man ohne Kriege schaffen.
Oder anders gesagt:
Die Faust ist die Waffe der Geistlosen, Dummen und Unkreativen.
Diese Erkenntnis wird sich durchsetzen, dank Cyberwar.
Es wäre ja auch unverantwortlich gegenüber den künftigen Generationen, Kriege mit Panzern zu führen, bei denen allein im Fahrmodus ein Strudel im Tank entsteht.
Sogar ein Trump wird das lernen müssen.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von SirToby »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Jun 2017, 21:25)

Danke des Lobes, aber wo sehen sie die Defizite meiner Aussage (die implizite Ironie wird's nicht sein)?

Alle mir bekannten großen Staatsbankrotte oder astronomischen Verschuldungen waren historisch Folge von Kriegen, und zwar nahezu unabhängig von Sieg oder Niederlage (Bei Niederlage natürlich durch die Kapitulationsbedingungrn verschärft).

Also muss es auch aus rein wirtschaftlichen (neben den humanitären Gründen natürlich) Ziel der Militär- Bündnis- und Außenpolitik eines Staates sein mit möglichst geringem Aufwand keinen Krieg führen zu müssen.

Das hatte ein Vorposter sowie einige Posts im "Boykott..."-Thema ja in Bezug auf die USA in Frage gestellt, die würde vom Kriegfüren leben.

Wo ist der Denkfehler?
Es ist unter den überwiegend pazifistisch gesinnten Europäern(keine Ironie) sehr beliebt, anzunehmen, dass Ausgaben für das Militär den Staat in den Bankrott treiben.

Dazu gibt es zumindest in den USA keine Hinweise. Im Gegenteil, historisch gesehen, nehmen die Verteidigungsausgaben sogar ab.

http://www.pgpf.org/budget-basics/spending-primer

Die Sowjetunion ist historisch eher ein Sonderfall. Allerdings einer, der ohne einen Krieg ausgegangen ist.

Das römische Reich ist an einer Vielzahl von Faktoren zugrunde gegangen. Militärische gehörten eher nicht dazu. Im Gegenteil, militärische Angelegenheiten wurden tendenziell mehr und mehr den Foederati übertragen.

Die Gründe, warum Reiche entgehen oder niedergehen, sind sehr viel vielfältiger als sich nur mit Blick auf Rüstungsausgaben erahnen lässt.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Mega »

Trump rettet gerade seine Nation vor dem Ausverkauf an die Globalisten und hier wird über den Niedergang der USA gesprochen. entfernt, Moses, Mod
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von ThorsHamar »

Mega hat geschrieben:(07 Jun 2017, 22:57)

Trump rettet gerade seine Nation vor dem Ausverkauf an die Globalisten und hier wird über den Niedergang der USA gesprochen. . . .
So isset! Wenn ich mir das Trump-Bashing bei N-TV anschaue, kommt mir die Galle hoch.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(07 Jun 2017, 23:20)

So isset! Wenn ich mir das Trump-Bashing bei N-TV anschaue, kommt mir die Galle hoch.
Will Trump denn alle US Firmen, die bisher als Global Player agieren soweit restriktieren, dass sie nur den US Markt bedienen?
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Mega »

JJazzGold hat geschrieben:(08 Jun 2017, 09:48)

Will Trump denn alle US Firmen, die bisher als Global Player agieren soweit restriktieren, dass sie nur den US Markt bedienen?
Redest du hier gerade vom Ausverkauf der US Industrie und der stätigen Zerstörung des US. Mittelstandes seitens der Globalisten?
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von JJazzGold »

Mega hat geschrieben:(08 Jun 2017, 11:54)

Redest du hier gerade vom Ausverkauf der US Industrie und der stätigen Zerstörung des US. Mittelstandes seitens der Globalisten?
Können Sie die Frage beantworten? Ein einfaches Ja oder Nein ist ausreichend.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Adam Smith »

JJazzGold hat geschrieben:(08 Jun 2017, 09:48)

Will Trump denn alle US Firmen, die bisher als Global Player agieren soweit restriktieren, dass sie nur den US Markt bedienen?
Nein. Trump möchte, dass diese Firmen entweder vermehrt in den USA produzieren oder dort ihre Waren kaufen.
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Re: Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts

Beitrag von Mega »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Jun 2017, 12:42)

Nein. Trump möchte, dass diese Firmen entweder vermehrt in den USA produzieren oder dort ihre Waren kaufen.
Er hat verstanden das man nur mit der Stärkung des eigenen Binnenmarkets Stabilität und Prosperität schaffen kann.
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