Bildung ist nie falsch. Man muss aber ganz sicher nicht Politikwissenschaft studiert haben um politische Zusammenhänge erkennen zu können und sich eine freie und unabhängige politische Meinung bilden zu können.Polibu hat geschrieben:(19 Jan 2018, 15:18)
Ich kenne viele Akdamiker, die von Politik keine Ahnung haben. Das sind sogenannte Fachidioten. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass diese Menschen für eine Wahl besser geeignet sind als ungebildete Wähler.
Man darf aber auch die USA nicht mit Deutschland vergleichen. Hier ist das generelle politische Interesse oft größer und man interessiert sich häufig mehr für (welt)politische Themen. Wir haben diverse Parteien zur Auswahl, die immer wechselnde Koalitionen bilden können, wir sind verglichen mit den USA ein kleines Land, die Hauptstadt in der regiert wird ist nah und wir sind umgeben von anderen Ländern, anderen Kulturen, anderen Sprachen usw.
Auch bei uns gibt es die Stammwähler, die einfach aus Prinzip immer die CDU oder die SPD wählen. Und es gibt Regionen in denen traditionsgemäß immer die SPD oder die CDU vorne liegt. Aber da es mehr Auswahl gibt, setzt man sich wohl auch eher mal mit den Optionen auseinander.
In den USA ist dieses traditionelle Wählerverhalten noch viel ausgeprägter. Man ist Demokrat oder Republikaner. Wer das ernst nimmt, für den ist das ein himmelweiter und wichtiger Unterschied und nie würde man die "falsche" Partei wählen, egal was für ein Suppenkasper in der eigenen Partei vielleicht zur Wahl steht. Bei Trump sind einige Stammwähler tatsächlich übergelaufen aber das waren am Ende sicher nur sehr sehr wenige. Nicht umsonst entscheiden ein paar Swing States den Wahlausgang.
Für viele Amerikaner spielt Politik im Alltag einfach so gut wie keine Rolle. Das ist was, was die in Washington machen.
Und viele sind einfach mit Problemen konfrontiert, die sie frustrieren. Und wenn dann mal jemand kommt, der so ganz anders ist als das, was ihnen in den letzten Jahrzehnten gefühlt nichts gebracht hat, finden sie das erst mal gut. Und lassen sich davon dann auch nicht so leicht abbringen. Mit einzelnen Themen der Politik setzen sie sich eh nicht auseinander, sie wollen aber an die Versprechen von Trump glauben.