Trump und sein Verhältnis zu den Medien

Moderator: Moderatoren Forum 3

Antworten
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41603
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Trump und sein Verhältnis zu den Medien

Beitrag von jack000 »

Wer immer dachte, als Präsident werde Donald Trump vielleicht doch gemäßigter sein als im Wahlkampf befürchtet, der wurde diese Woche endgültig eines Besseren belehrt. Eigentlich hatte der Republikaner am Montag Vertreter der führenden amerikanischen Fernsehsender zu einem Treffen in den 25. Stock des Trump Towers nach Manhattan beordert, darunter bekannte Moderatoren wie Wolf Blitzer, Gayle King, David Muir und viele andere – die versammelte Medien-Elite des Landes. Es sollte ein gesittetes Treffen im neuen Zentrum der Macht werden, ein Meinungsaustausch von 30 bis 40 Medienvertretern mit dem künftigen Präsidenten. Doch was dann folgte, war kein gepflegtes Gespräch, sondern kam nach übereinstimmenden Aussagen von Beteiligten eher einer verbalen Ohrfeige gleich.

Nacheinander nahm sich der designierte Präsident die Medien-Bosse vor und stauchte sie in einer Art und Weise zusammen, wie es womöglich einmalig in der amerikanischen Geschichte ist. Als erstes attackierte Trump nach Angaben der „New York Post“ CNN-Chef Jeff Zucker: „Ich hasse Deinen Sender, jeder bei CNN ist ein Lügner und Du solltest Dich schämen“, beschimpfte er ihn. „Das Treffen war ein totales Desaster“, zitiert die Zeitung einen Beteiligten. „Es war wie ein verdammtes Erschießungskommando“, sagte demnach ein anderer.

„Wir sind in einem Raum voll mit Lügnern, mit betrügerischen, unehrlichen Medien, die alles falsch dargestellt haben“, sagte Trump nach der Aussage eines weiteren Beteiligten. Die Sender seien dabei gescheitert, ihn oder seine Bedeutung für Millionen Amerikaner zu verstehen. Während seiner Tirade beschimpfte Trump eine weibliche Reporterin des Senders NBC, mutmaßlich die Reporterin Katy Tur, demnach dafür, dass in einem Bericht über ihn keine „schöneren“ Bilder verwendet worden seien. Auch einen nicht näher genannten „furchtbaren Korrespondenten“ beschimpfte der Republikaner, weil der nach der Niederlage Hillary Clintons geweint habe.

Trumps Generalabrechnung, in der sich der Republikaner über die „unehrliche“ und „empörende“ Berichterstattung in Rage redete, dauerte mehr als zwanzig Minuten, berichtet der „New Yorker“. Als er zu den gefälschten Nachrichten gefragt wurde, die sich nach der Wahl in den sozialen Netzwerken immer stärker verbreiten, antwortete Trump, dafür seien die Medien verantwortlich, weil sie selbst gefälschte Nachrichten verbreiteten. „Die Schlimmsten“, sagte Trump demnach, seien die Sender CNN und NBC.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 39604.html

Es stellt sich natürlich die Frage, wieso man tatsächlich anfangs davon ausgegangen ist, dass es ein "gesittetes Treffen im neuen Zentrum der Macht werden, ein Meinungsaustausch ..." werden könnte? M.E. hat Trump sich schon lange auf dieses Treffen gefreut um den Medienvertretern klar und unmissverständlich mitzuteilen was er von Ihnen hält.
Was aber bedeutet das für das politische Amerika? Welche Auswirkungen hat es, wenn ein Präsident (Die natürlich nie immer mit allen Medien konform sind) nun komplett auf Kriegsfuß mit denen steht?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
ebi80
Beiträge: 944
Registriert: Mo 7. Nov 2016, 21:06

Re: Trump und sein Verhältnis zu den Medien

Beitrag von ebi80 »

jack000 hat geschrieben:(12 Dec 2016, 14:15)

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 39604.html

Es stellt sich natürlich die Frage, wieso man tatsächlich anfangs davon ausgegangen ist, dass es ein "gesittetes Treffen im neuen Zentrum der Macht werden, ein Meinungsaustausch ..." werden könnte? M.E. hat Trump sich schon lange auf dieses Treffen gefreut um den Medienvertretern klar und unmissverständlich mitzuteilen was er von Ihnen hält.
Was aber bedeutet das für das politische Amerika? Welche Auswirkungen hat es, wenn ein Präsident (Die natürlich nie immer mit allen Medien konform sind) nun komplett auf Kriegsfuß mit denen steht?
Dann sollten die Medien eben die Wahrheit schreiben. Über Amerika seit dem 2tem Weltkrieg, über Trump und schönere Bilder von ihm.....wie soll den das gehen?
Und zuerst sollte Trump sich in Ehrlichkeit üben. Das Loch ist noch tiefer als das der Medien.
Fight for a living Planet!
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13385
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Trump und sein Verhältnis zu den Medien

Beitrag von Cat with a whip »

Wie das Magazin schreibt, schien Trump nach Teilnehmerangaben noch immer nicht besser über Politik informiert zu sein als noch während seines Wahlkampfs. Auch sei seine pauschale Medienkritik teils irrational gewesen.


Der Typ ist ein weinerliches Riesenbaby. Man kann vermutlich dann auch Hoffnungen fahren lassen, dass er aus den bisherigen Briefings Kapital schlagen könnte.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Antworten