Fidel Castro ist gestorben.

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Weltregierung
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2016, 23:06)

Totalitäre Herrschaften schenken sich wenig. Zahlen über Folterungen unter Castro habe ich gerade nicht zur Hand, aber darüber wird man sich wohl nicht streiten müssen. Folter ist für niemanden angenehm, auch nicht für Kubaner.
Das habe ich auch nicht behauptet. Trotzdem halte ich Pinochets Regime unterm Strich für deutlich schlimmer, als das von Castro.
DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2016, 23:06)
Warum gibt es kein russisches Embargo gegen Assad? Der ist auch nicht nett oder liberaldemokratisch.
Keine Ahnung, soweit ich weiß gibt es überhaupt kein russisches Embargo gegen irgendwen. Was hat das mit Kuba zu tun? Fasziniert Dich Russland so sehr, dass Du jeden Strang damit zumüllen musst?
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(27 Nov 2016, 23:34)

Das habe ich auch nicht behauptet. Trotzdem halte ich Pinochets Regime unterm Strich für deutlich schlimmer, als das von Castro.
Inwiefern - sind die Zahlen so anders oder die baulichen Einrichtungen?
Keine Ahnung, soweit ich weiß gibt es überhaupt kein russisches Embargo gegen irgendwen. Was hat das mit Kuba zu tun? Fasziniert Dich Russland so sehr, dass Du jeden Strang damit zumüllen musst?
Du sprachst doch vom US-Embargo, von den Zeiten des Kalten Krieges und von Pinochet. Darauf gehe ich dann eben thematisch ein. Die USA hat mit Chile so viel zu tun wie Russland mit Kuba, oder nicht ?
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Ingo

Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Ingo »

Ein Widerspruch von Ideal und Wirklichkeit ist doch der Normalzustand dieser Welt. Einerseits der Wunsch der Menschen nach einem erträglichen Leben, andererseits der Anspruch des Kapitals auf uneingeschränkte Macht zur Expansion... das kann man täglich erfahren unter allen Regimes. Da war Kuba ein utopischer Versuch und wird nun wohl wieder eingefangen werden von der Realität, die von den USA geschaffen wird, mit Coca Cola und Kanonen.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Ger9374 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2016, 23:48)

Inwiefern - sind die Zahlen so anders oder die baulichen Einrichtungen?


Du sprachst doch vom US-Embargo, von den Zeiten des Kalten Krieges und von Pinochet. Darauf gehe ich dann eben thematisch ein. Die USA hat mit Chile so viel zu tun wie Russland mit Kuba, oder nicht ?


Um beurteilen zu können, ob Castros Herrschaft blutiger war als Pinochets Diktatur fehlen Informationen. Es ist warscheinlicher das unter Castros Regierung chirugischer vorgegangen wurde gegen Regimegegner, bei Pinochet wurde massiver erschossen. Gefoltert. Pinochet herrschte durch Terror. Bei Castro gab es einen oft ehrlichen Personenkult.Auf alle Fälle war Pinochet brutaler in seiner Machtausübung.Franco in Spanien war auch so ein Diktator, kompromisslos!!
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Ingo hat geschrieben:(28 Nov 2016, 00:07)

Ein Widerspruch von Ideal und Wirklichkeit ist doch der Normalzustand dieser Welt. Einerseits der Wunsch der Menschen nach einem erträglichen Leben, andererseits der Anspruch des Kapitals auf uneingeschränkte Macht zur Expansion... das kann man täglich erfahren unter allen Regimes. Da war Kuba ein utopischer Versuch und wird nun wohl wieder eingefangen werden von der Realität, die von den USA geschaffen wird, mit Coca Cola und Kanonen.
In manchen Stadtcafés gibt es Coca-Cola aus Mexiko und gleichzeitig wird auf manchen Fincas noch oder wieder mit Ochsen das Feld gepflügt. Traktoren gibt es zwar auch, aber oft fehlen Ersatzteile.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Ich halte auch herzlich wenig von der undifferenzierten Castro-Verehrung durch große Teile der Linken, Castro nun aber mit einem faschistischen Diktator gleichzusetzen, unter dessen 17jähriger Herrschaft mindestens 3100 Menschen dem staatlichen Terror zum Opfer fielen und mindestens 27255 gefoltert wurden, ist auch nicht besser.
Laut Wiki wurden in Castros ersten Jahren der Herrschaft "einige tausend" politische Gegner inhaftiert und hingerichtet. 1965 sind Arbeitslager für moralisch Unzuverlässige eingerichtet worden, später auch für "soziale Abweichler", worunter u. a. Homosexuelle zu verstehen waren. Opposition ist kategorisch als Verschwörung von USA und CIA betrachtet worden.

Zahlenangaben über Folterungen habe ich im Moment nicht gefunden.

Auf den ersten Blick scheinen die Zahlen sich nicht sonderlich von jenen zu unterscheiden, die sich auf Pinochets Diktatur beziehen. Die Partei Die Linke hält eine "respektvolle Würdigung" des Ablebens von Castro aber für "angemessen". Auf Pinochet bezogen vermutlich nicht. Es sieht nicht so aus, als ob dies an den Zahlen liegen würde.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Ger9374 »

Das passt auch nicht zu den ewig gestrigen:-))
Aber mit Aufräumarbeiten hatte Castro gewiss auch zu tun. Tagesgeschäft.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2016, 23:00)

Die Frisur war auch anders. Das verstehen, glaub ich, fast alle.
Jede Frisur ist anders.
Also, wo ist dein Problem? War jetzt Pinochet der gute Diktator weil er nicht mit den Russen gebandelt hat? Sags uns halt.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Nov 2016, 01:19)

Auf den ersten Blick scheinen die Zahlen sich nicht sonderlich von jenen zu unterscheiden, die sich auf Pinochets Diktatur beziehen. Die Partei Die Linke hält eine "respektvolle Würdigung" des Ablebens von Castro aber für "angemessen". Auf Pinochet bezogen vermutlich nicht. Es sieht nicht so aus, als ob dies an den Zahlen liegen würde.
Was hast du denn immer mit deinem Pinochet? Erkläre doch mal sachlich.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2016, 23:48)
Du sprachst doch vom US-Embargo, von den Zeiten des Kalten Krieges und von Pinochet. Darauf gehe ich dann eben thematisch ein. Die USA hat mit Chile so viel zu tun wie Russland mit Kuba, oder nicht ?
Hast du in Geschichte immer gepennt?

Vor der Ernennung Ernesto Guevara zum Notenbankchef hatte Fidel Castro beste Beziehungen zu den USA. Auch hier wieder dein bewusster Fehler, wenn er denn überhaupt einer ist.
Castro wurde nicht von der SU unterstützt als er gegen Batista zu Felde zog. Pinochet wurde von den USA unterstützt als er gegen den demokratischen Präsidenten Allende geputscht hat.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Keoma »

Castro und besonders Che waren in den USA zuerst beliebt wie Popstars.
Nur das Ding mit dem Sozialismus haben sie ihnen dann nicht verziehen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

Keoma hat geschrieben:(28 Nov 2016, 08:24)

Castro und besonders Che waren in den USA zuerst beliebt wie Popstars.
Nur das Ding mit dem Sozialismus haben sie ihnen dann nicht verziehen.
Das kam aber erst später. Die Hinwendung von Fidel zum Sozialismus war erst nach dem Abbruch der Beziehungen mit Havana.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Alexyessin hat geschrieben:(28 Nov 2016, 08:15)

Jede Frisur ist anders.
Also, wo ist dein Problem? War jetzt Pinochet der gute Diktator weil er nicht mit den Russen gebandelt hat? Sags uns halt.
Alexyessin hat geschrieben: Was hast du denn immer mit deinem Pinochet? Erkläre doch mal sachlich.
Alexyessin hat geschrieben: Hast du in Geschichte immer gepennt?
Vor der Ernennung Ernesto Guevara zum Notenbankchef hatte Fidel Castro beste Beziehungen zu den USA. Auch hier wieder dein bewusster Fehler, wenn er denn überhaupt einer ist.
Castro wurde nicht von der SU unterstützt als er gegen Batista zu Felde zog. Pinochet wurde von den USA unterstützt als er gegen den demokratischen Präsidenten Allende geputscht hat.
Das mit der Frisur war ein Scherz, um auf den inhaltlichen Kontext hinzuweisen. Die Frage war, was den entscheidenden Unterschied ausmacht, welcher Diktator A eine "respektvolle Würdigung" (Linke) zustehen lässt und einem Diktator B ewige Verdammnis.
Erklär doch mal sachlich.

Ich vermute jetzt mal, es liegt an der poppigen Erscheinung - die war schnittiger, fescher, die Uniform grüner, dazu die Sprüche und die Zigarre als Kult-Symbole. Idi Amin wird auch nicht mithalten können, eher dann Gaddafi und Arafat. Es hat etwas mit Popkultur zu tun.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von odiug »

Na ja ... Castro hat einen korrupten Diktator ins Exil gejagt, der sein Land an die US Mafia verscherbelte, Pinochet hat einen demokratisch gewaehlten Praesidenten umbringen lassen.
Castro hat das Gesundheitswesen und die Bildung fuer alle zugaenglich und bezahlbar gemacht, Pinochet hat US Firmen sein Land "bezahlbar" gemacht, in dem er Gewerkschaftler und Dissidenten umbringen liess.
Also ein paar Unterschiede gibt es da schon, wie immer man zu Castro stehen will.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Nov 2016, 13:32)

Das mit der Frisur war ein Scherz, um auf den inhaltlichen Kontext hinzuweisen. Die Frage war, was den entscheidenden Unterschied ausmacht, welcher Diktator A eine "respektvolle Würdigung" (Linke) zustehen lässt und einem Diktator B ewige Verdammnis.
Erklär doch mal sachlich.
Das habe ich dir schon erklärt.
Pinochet hat einen demokratisch gewählten Präsidenten geputscht und ist an seinem Tode massgeblich beteiligt. Castro hat einen Diktator vertrieben.
Diesen einfachen Unterschied wirst sogar du verstehen.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Idi Amin hat auch einen anderen Autokraten vertrieben. Ob das zur Verklärung reicht, ist eine andere Frage.
„Nordwest Zeitung“: Die Reaktionen auf den Tod Castros oszillieren zwischen Heldenverehrung und verdruckstem Umschleichen der historischen Wahrheit. Besoffen von Revolutionsromantik, den Geist verklebt von verlogenen, heroischen Erzählungen, drückt sich nicht nur die deutsche Linke vor der Wahrheit. Die lautet: Castro war ein blutbefleckter Diktator, ein Feind der Freiheit, ein Kriegstreiber - kurz einer jener bösen Geister des 20. Jahrhunderts, die mit Stalin und Mao in einem Atemzug genannt werden müssen.
http://www.focus.de/politik/ausland/so- ... 63291.html
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Nov 2016, 14:40)

Idi Amin hat auch einen anderen Autokraten vertrieben. Ob das zur Verklärung reicht, ist eine andere Frage.

http://www.focus.de/politik/ausland/so- ... 63291.html
Du kannst es nicht lassen, oder? Anstatt das du einmal zugibst, das du geistigen Dünnpfiff geschrieben hast, nein................
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Ger9374 »

Alexyessin hat geschrieben:(28 Nov 2016, 13:41)

Das habe ich dir schon erklärt.
Pinochet hat einen demokratisch gewählten Präsidenten geputscht und ist an seinem Tode massgeblich beteiligt. Castro hat einen Diktator vertrieben.
Diesen einfachen Unterschied wirst sogar du verstehen.

Batista galt als Diktator von Gnaden der USA, kommt noch dazu.!
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Ja, wenn das so ist, sollte man die respektvolle Huldigung Castros vielleicht als Pflichtübung einführen und kostenlos Havannas verteilen. Die Bundesregierung gibt sich allerdings noch etwas skeptisch:
Die Bundesregierung hat den am Freitag gestorbenen kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro als historische Gestalt gewürdigt, sein Lebenswerk aber scharf kritisiert. Castros Revolution habe «die Insel und die Bewohner der Insel auf Jahrzehnte an ein System der politischen Unterdrückung gebunden», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. «Die Meinungsfreiheit, die Menschenrechte jedes Einzelnen, die Demokratie - das kam in Fidel Castros Denken nicht vor.» Die bis heute andauernde Verfolgung politisch Andersdenkender gehöre zu seinem Erbe.
http://www.europeonline-magazine.eu/bun ... 97525.html
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Nov 2016, 14:59)

Ja, wenn das so ist, sollte man die respektvolle Huldigung Castros vielleicht als Pflichtübung einführen und kostenlos Havannas verteilen. Die Bundesregierung gibt sich allerdings noch etwas skeptisch:

http://www.europeonline-magazine.eu/bun ... 97525.html
Wie wäre es wenn du einfach mal aufhörst Dummfug und Blödsinn zu schreiben. Das ist ja nicht das erste Mal in diesem Forum, das dir so ein "Lapsus" passiert.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Alexyessin hat geschrieben:(28 Nov 2016, 15:57)

Wie wäre es wenn du einfach mal aufhörst Dummfug und Blödsinn zu schreiben. Das ist ja nicht das erste Mal in diesem Forum, das dir so ein "Lapsus" passiert.
Eine uneingeschränkte Huldigung der Diktatur Castros kommt nicht in Frage. Die Haltung der Bundesregierung ist zu begrüßen.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Europa2050 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Nov 2016, 14:59)

Ja, wenn das so ist, sollte man die respektvolle Huldigung Castros vielleicht als Pflichtübung einführen und kostenlos Havannas verteilen
Ich denke am Sterbebett eines Menschen sollte jeder ein ehrliches R.I.P. zusammenbringen, egal wie man zu Lebzeiten zu der Person stand.

Aber das scheint schwierig zu sein, das hat mich schon an der Reaktion einiger Putinfans auf den Tod Nemzows so geärgert.

Nach dem Tod ist es nicht mehr an uns über Menschen zu befinden. Je nach Religiöser (oder Nicht) Auffassung verschwinden sie eh im Nichts oder stehen vor einem höheren Richter, jedenfalls nicht mehr in unserer Verantwortung.

Und das gestehe ich auch Fidel Castro zu!
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Kyiv still stands, but Washington has fallen :(
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2016, 23:48)

Inwiefern - sind die Zahlen so anders oder die baulichen Einrichtungen?
Die nach amerikanischen Quellen "einigen Tausend" Opfer des Castroregimes stammen aus den ersten Jahren nach der Revolution, das ist etwas anderes als permanenter Terror gegen die Zivilbevölkerung, wie er von Pinochet praktiziert wurde.
DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2016, 23:48)
Du sprachst doch vom US-Embargo, von den Zeiten des Kalten Krieges und von Pinochet. Darauf gehe ich dann eben thematisch ein. Die USA hat mit Chile so viel zu tun wie Russland mit Kuba, oder nicht ?
Und Chile hat mit dem Thema Kuba noch weniger zu tun als Russland, beides hast Du hier angerissen. Warum, musst Du schon selbst beantworten.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Jekyll »

DMD hat geschrieben:(27 Nov 2016, 19:24)
Könnte es nicht sein, dass das einfach nur Taktik war? Kuba ist klein und die Amerikaner mächtig. Die Angst vor den Amis war ja auch nicht unbegründet. Da man selbst keine Atomwaffen hatte, mit denen man drohen konnte, hat man halt mit den Atomwaffen der Sowjets gedroht. Das ist völlig normales militärisches Verhalten. Daraus abzuleiten, dass Castro wahnsinnig war ist jedenfalls übertrieben.
War nicht im pathologischen Sinne gemeint. Er war bis zum Äußersten bereit gewesen, inkl. Atomkrieg, während alle anderen auf Deeskalation gesetzt haben. Und selbst dann war es noch äußerst knapp gewesen und die Welt schrammte gerade noch an einem Atomkrieg vorbei. Die absolute Fragilität der Lage muss damals auch Castro klar gewesen sein. Und Taktik und Drohgebärden machen nur dann einen Sinn, wenn diese an Gegner adressiert sind. Das Verlangen nach atomaren Erstschlag war aber ein Internum zwischen Castro und Chruschtschow.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Nov 2016, 19:45)

Eine uneingeschränkte Huldigung der Diktatur Castros kommt nicht in Frage. Die Haltung der Bundesregierung ist zu begrüßen.
Wäre nur schön, wenn diese Haltung wenigstens konsequent wäre:
Die internationale Gemeinschaft hat mit Trauer und Anerkennung auf den Tod von König Abdullah reagiert: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Saudi-Arabien zum Tod von König Abdullah kondoliert und dem gestorbenen Monarchen für "seine ausgewogene und vermittelnde Politik Respekt und Anerkennung" gezollt. Wie das Bundespresseamt mitteilte, sprach Merkel in einem Kondolenztelegramm dem neuen König Salman ibn Abd al-Aziz ihr "tief empfundenes Mitgefühl" aus.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 14546.html

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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Liegestuhl »

Bei der unterschiedlichen Bewertung mag es eine Rolle gespielt haben, dass es sich bei SA um ein befreundetes Land handelt. Das war Kuba unter Castro nicht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Nov 2016, 19:45)

Eine uneingeschränkte Huldigung der Diktatur Castros kommt nicht in Frage. Die Haltung der Bundesregierung ist zu begrüßen.
Davon hat auch niemand gesprochen.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(28 Nov 2016, 22:54)

Die nach amerikanischen Quellen "einigen Tausend" Opfer des Castroregimes stammen aus den ersten Jahren nach der Revolution, das ist etwas anderes als permanenter Terror gegen die Zivilbevölkerung, wie er von Pinochet praktiziert wurde.
Hm. Und Franco? Wäre dieser dann respektvoll zu huldigen?
Und Chile hat mit dem Thema Kuba noch weniger zu tun als Russland, beides hast Du hier angerissen. Warum, musst Du schon selbst beantworten.
Es geht um die Frage, wer wann zu huldigen ist. Außer Castro gab es ja noch viele andere Diktatoren, die das Zeitliche gesegnet haben.

Im übrigen war ja nach der Revolutionszeit nicht einfach alles schön und gut. Es sind Arbeitslager eingerichtet worden. Und 2001 schreibt beispielsweise Amnesty International:
In kubanischen Gefängnissen, vor allem in Strafzellen, herrschen harte Haftbedingungen, die zuweilen grausamer, unmenschlicher und erniedrigender Behandlung gleichkommen. Die Gefangenen werden unter anderem damit bestraft, dass man ihnen Nahrung oder medizinische Versorgung vorenthält, sie monatelang in unbeleuchtete Zellen ohne Bettzeug einsperrt, sie bedroht, diskriminierend behandelt, beleidigt oder mit Schlägen traktiert.
https://www.amnesty.de/umleitung/2001/d ... Fpage%3D14
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(29 Nov 2016, 06:43)

Wäre nur schön, wenn diese Haltung wenigstens konsequent wäre:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 14546.html

Kein Wort von "Meinungsfreiheit, den Menschenrechten jedes Einzelnen und der Demokratie". Aber wen wunderts? Abdullah war eben kein Kommunist.
Wäre es konsequent, Abdullah und Castro gleichermaßen als Unterdrücker kritisch zu würdigen oder wäre es konsequent, Abdullah kritisch zu betrachten, Castro aber nicht? Wie würdest du das handhaben?
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Alexyessin hat geschrieben:(29 Nov 2016, 08:07)

Davon hat auch niemand gesprochen.
Das macht ja nichts.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Nov 2016, 08:47)

Wäre es konsequent, Abdullah und Castro gleichermaßen als Unterdrücker kritisch zu würdigen oder wäre es konsequent, Abdullah kritisch zu betrachten, Castro aber nicht? Wie würdest du das handhaben?
Freilich wäre dies konsequent. Aber das machst du ja nicht, du misst ja mit zweierlei Mass.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von schokoschendrezki »

Der ganz entschieden extremste Fall von Diktatorenschmuserei ist allerdings der des indonesischen Diktators Suharto, gegen den sowohl Abdullah als auch Castro und selbst Pinochet harmlose Gesellen waren. Allein die Todesopfer der Massaker 1965/66 belaufen sich auf 400 000 bis eine Million. Gleichwohl war Suharto im Westen gern gesehener Gast und mit Helmut Kohl verband ihn eine ganz persönliche und lebenslange Freundschaft.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Nov 2016, 15:48)

Der ganz entschieden extremste Fall von Diktatorenschmuserei ist allerdings der des indonesischen Diktators Suharto, gegen den sowohl Abdullah als auch Castro und selbst Pinochet harmlose Gesellen waren. Allein die Todesopfer der Massaker 1965/66 belaufen sich auf 400 000 bis eine Million. Gleichwohl war Suharto im Westen gern gesehener Gast und mit Helmut Kohl verband ihn eine ganz persönliche und lebenslange Freundschaft.
The Foe of my foe is my friend.

Im Kalten Krieg gabs nur die eine oder die andere Seite. Und oft waren es einfach nur Schweine.
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schokoschendrezki
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(29 Nov 2016, 15:51)

The Foe of my foe is my friend.

Im Kalten Krieg gabs nur die eine oder die andere Seite. Und oft waren es einfach nur Schweine.
Nur dass die Freundschaft Helmut Kohls zu seinem "Lieben Freund" bis weit in die 90er, bis zum Tod des Diktators, also lange lange nach dem kalten Krieg reichte. Eine distanzierte und kritische Haltung zu Suharto bei Würdigung seiner wirtschaftlichen Leistungen wäre das mindeste und jedenfalls ähnlich angemessen wie die im allgemeinen heute gezeigte Haltung der meisten westlichen Medien und Politiker zu Castro.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Nov 2016, 16:00)

Nur dass die Freundschaft Helmut Kohls zu seinem "Lieben Freund" bis weit in die 90er, bis zum Tod des Diktators, also lange lange nach dem kalten Krieg reichte. Eine distanzierte und kritische Haltung zu Suharto bei Würdigung seiner wirtschaftlichen Leistungen wäre das mindeste und jedenfalls ähnlich angemessen wie die im allgemeinen heute gezeigte Haltung der meisten westlichen Medien und Politiker zu Castro.
Kohl hat sich nicht mal kritisch zu irgendwas geäußert wenn er die persönliche Bindung als wichtig ertrachtet. Erinnere dich doch an die Geschichte mit den Spenden.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Alexyessin hat geschrieben:(29 Nov 2016, 09:02)

Freilich wäre dies konsequent. Aber das machst du ja nicht, du misst ja mit zweierlei Mass.
Und die Linke dann mit dreierlei Maß ?
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Nov 2016, 16:00)

Nur dass die Freundschaft Helmut Kohls zu seinem "Lieben Freund" bis weit in die 90er, bis zum Tod des Diktators, also lange lange nach dem kalten Krieg reichte. Eine distanzierte und kritische Haltung zu Suharto bei Würdigung seiner wirtschaftlichen Leistungen wäre das mindeste und jedenfalls ähnlich angemessen wie die im allgemeinen heute gezeigte Haltung der meisten westlichen Medien und Politiker zu Castro.
Diese Kritik an Kohl und "Medien" begründet aber nicht unbedingt eine Ikonisierung Castros. Außer man sagte sich, wenn die das so machen, mach ich das auch so.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Nov 2016, 16:04)

Und die Linke dann mit dreierlei Maß ?
Es geht um deine Aussage(n)
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Alexyessin hat geschrieben:(29 Nov 2016, 16:11)

Es geht um deine Aussage(n)
Stehe dem Untersuchungsausschuß zur Verfügung, wenn es noch eine weitere Person interessieren sollte.
;)
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Antonius »

Havanna: Trauer um Fidel Castro

In Havanna trauern Zehntausende um den verstorbenen kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro.
Die Menschen standen stundenlang Schlange, um dem Staatschef die letzte Ehre zu erweisen.

http://www.faz.net/aktuell/politik/hava ... 49869.html
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Barack Obama wird der Trauerfeier fern bleiben, ebenso der kanadische Premier. Für Deutschland wird Gerhard Schröder entsandt.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von freigeist »

Alexyessin hat geschrieben:(28 Nov 2016, 08:19)


Castro wurde nicht von der SU unterstützt als er gegen Batista zu Felde zog. Pinochet wurde von den USA unterstützt als er gegen den demokratischen Präsidenten Allende geputscht hat.
Nonsens!

https://www.commentarymagazine.com/arti ... l-not-die/

Dauert bis man das durchgelesen hat.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Nov 2016, 16:09)

Diese Kritik an Kohl und "Medien" begründet aber nicht unbedingt eine Ikonisierung Castros. Außer man sagte sich, wenn die das so machen, mach ich das auch so.
Diese "Ikonisierung" besteht ja bereits (seit langem). Die lässt sich ohnehin nur konstatieren.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Dec 2016, 11:22)

Diese "Ikonisierung" besteht ja bereits (seit langem). Die lässt sich ohnehin nur konstatieren.
So sei sie konstatiert.

Laut einem Bericht der "Tagesschau" sind in unbekannter Anzahl jüngere Kubaner demonstrativ den offiziellen Feierlichkeiten fern geblieben und suchten stattdessen die Hot Spots (oder wie sich das nennen mag - öffentliche Plätze, wo Netz-Empfang möglich ist) auf, um sich übers Internet auszutauschen.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Nov 2016, 08:31)

Hm. Und Franco? Wäre dieser dann respektvoll zu huldigen?
Nein, wie kommst Du auf die Idee? Huldigen ist allgemein nicht so mein Fall, aber wenns Dir gefällt, bitteschön.
DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Nov 2016, 08:31)
Es geht um die Frage, wer wann zu huldigen ist. Außer Castro gab es ja noch viele andere Diktatoren, die das Zeitliche gesegnet haben.
Ich würde, wie gesagt, niemanden huldigen. Und Du so? :)
DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Nov 2016, 08:31)
Im übrigen war ja nach der Revolutionszeit nicht einfach alles schön und gut.
Hat ja auch niemand behauptet.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Nov 2016, 08:47)

Wäre es konsequent, Abdullah und Castro gleichermaßen als Unterdrücker kritisch zu würdigen oder wäre es konsequent, Abdullah kritisch zu betrachten, Castro aber nicht? Wie würdest du das handhaben?
Entweder man kritisiert beide, oder man lässt es bei beiden bleiben. Den einen aber zu kritisieren, während man den anderen für "seine ausgewogene und vermittelnde Politik" würdigt, ist ziemlich inkonsequent. Da staunste, wa? :)
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von Ger9374 »

Es gab nur einen Diktator dem ich Huldigte,
Der seine Rolle perfekt spielte,das Volk vergötterte ihn, die frauen lagen ihm zu füssen. Der kleine aber Leinwand ausfüllende CHARLIE CHAPLIN

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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(01 Dec 2016, 20:33)

Nein, wie kommst Du auf die Idee? Huldigen ist allgemein nicht so mein Fall, aber wenns Dir gefällt, bitteschön.
Der Partei Die Linke scheint es zu gefallen, nur eben nicht in jedem Fall.
Ich würde, wie gesagt, niemanden huldigen. Und Du so? :)
Die Entsendung von Gazprom-Schröder zum Vorbeimarsch an der Urne dürfte also ausreichend sein.
In jungen Jahren habe ich mal der Verfassung die Loyalität gelobt, das ist eine moderne Huldigung.
Hat ja auch niemand behauptet.
Es wird auch niemand behaupten wollen, dass Coca Cola nur schön und gut wäre.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(01 Dec 2016, 20:36)

Entweder man kritisiert beide, oder man lässt es bei beiden bleiben. Den einen aber zu kritisieren, während man den anderen für "seine ausgewogene und vermittelnde Politik" würdigt, ist ziemlich inkonsequent. Da staunste, wa? :)
Ich nehme mal an, dass in offiziellen diplomatischen Kondolenztelegrammen eine Kritik an frisch verblichenen Führern nicht üblich ist. Das wird auch für Castro gelten.

Erstaunen würde es mich, wenn die Partei Die Linke gleichermaßen einen Abdullah wie diesen Castro respektvoll huldigen täte. Das wäre dann in deinem Sinne zwar konsequent, ist aber doch wohl eher unwahrscheinlich.
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Re: Fidel Castro ist gestorben.

Beitrag von DarkLightbringer »

@ Weltregierung

NACHTRAG

Jenseits von formalen Kondolenzen kann es natürlich zu Meinungsäußerungen kommen, die etwas kritischer - wie im Fall der Bundesregierung - oder weniger kritisch - wie im Fall der Linken - ausfallen mögen.
Bezüglich dem Verhältnis zu Saudi-Arabien sagt der Regierungssprecher Seibert am 7. Dezember 2015:
Ich erinnere mich aber doch, dass wir am Freitag sehr klar gesagt haben, dass es einerseits die Tatsache gibt, dass wir ein konstruktives Verhältnis zu Saudi-Arabien brauchen und die konstruktive Mitwirkung Saudi-Arabiens brauchen, wenn wir zur Lösung der zahlreichen Probleme in der Region kommen wollen. Das ist die eine Seite.
Dann haben wir auch gesagt, dass das selbstverständlich nicht heißt, dass es zwischen uns und Saudi-Arabien - unserer Vorstellung von Freiheit und Menschenrechten und der in Saudi-Arabien herrschenden - nicht auch erhebliche Differenzen gibt, dass diese Differenzen nicht auch immer Thema sind, wenn es zu Gesprächen zwischen deutschen und saudischen Regierungsvertretern kommt.
https://www.bundesregierung.de/Content/ ... regpk.html

Es gibt da noch weitere Zitate mit kritischem Anklang, es würde nur den Rahmen einer Kurzintervention sprengen. ;)

Hier ist man also der Auffassung, dass es erhebliche Differenzen gibt, eine konstruktive Arbeit zur Lösung von Problemen in der Region jedoch nötig ist.
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