Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

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King Kong 2006
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie kann der Handelskrieg von Trump international gekontert werden? Am Beispiel Chinas. Auch ein Beispiel für Europa?
China’s new train line to Iran sends message to Trump: We’ll keep trading anyway

While the United States is now urging foreign companies to wind down their operations in Iran, China appears to be doing the opposite. Thursday’s launch of a freight train connection was only the latest measure that Beijing has taken to intensify trade relations with Iran, and there seem to be no plans so far to give in to U.S. demands.

During a media briefing Wednesday, Chinese Foreign Ministry spokesman Geng Shuang said that Iran and China would “maintain normal economic ties and trade.”
Es besteht die Möglichkeit, daß Bypass-Systeme zum Umgehen von US-Sanktionen sich zunehmend ausbreiten. Das könnte auch für Europa interessant werden.
“The difference is that China has more companies that are isolated from the U.S. market — and possible sanctions,” said King’s College London security fellow Dina Esfandiary. “And even if they aren’t isolated, all the Chinese government has to do is to create new, separate companies.” The same also applies to banks, Esfandiary said.

That’s how China has to some extent managed to circumvent U.S. sanctions in the past and would likely be able replicate this time. Rather than trading in U.S. dollars, China and Europe could use their own currencies, for example. There are also plans to create separate funds and banks the United States would be unable to punish for having ties to Iran.
“The more the United States (overreaches), the more other countries are going to look for ways to set up longstanding systems that U.S. sanctions would no longer be able to affect,” said Esfandiary. In other words: Trump’s Iran decision could weaken U.S. sanctions threats in the long run.
Circumventing sanctions against Tehran worked even at a time when Russia and China both agreed with isolating Iran to some extent over its nuclear program, prior to the 2015 deal. Now, avoiding punitive actions would be even easier, experts agree. “The days of joint international isolation of Iran are over,” said Esfandiary, even though she cautioned that “there is less willingness to anger the U.S. in Europe than there is in China.”
If Europe turns to Chinese know-how to circumvent U.S. sanctions, the United States might find that the country being isolated in this situation is not Iran after all, but itself.

https://www.washingtonpost.com/news/wor ... 06793552de
Aktion - Reaktion. Es wird immer versucht "alternative Wege" zu finden. Die fand die USA auch um Saddam Hussein mit sowjetischer Technik (!) zu beliefern.
The United States assisted Iraq through a military aid program known as "Bear Spares", whereby the U.S. military "made sure that spare parts and ammunition for Soviet or Soviet-style weaponry were available to countries which sought to reduce their dependence on the Soviets for defense needs."[25] According to Howard Teicher's court sworn declaration:

If the "Bear Spares" were manufactured outside the United States, then the U.S. could arrange for the provision of these weapons to a third country without direct involvement. Israel, for example, had a very large stockpile of Soviet weaponry and ammunition captured during its various wars. At the suggestion of the United States, the Israelis would transfer the spare parts and weapons to third countries... Similarly, Egypt manufactured weapons and spare parts from Soviet designs and provided these weapons and ammunition to the Iraqis and other countries.

https://en.wikipedia.org/wiki/United_St ... n–Iraq_war
Solche "Schurkereien" können Chinesen und Europäer auch. Es werden Netzwerke gebildet, die nur dazu da sind die Handelskriegsführung der USA zu unterlaufen. Das ist alles nicht neu. Die Gefahr aktuell ist, daß bei dem "um sich schmeissen" von Sanktionen durch Trump, daß die Gegenreaktionen so aus dem Boden spriessen, daß die Handelskriegsführung durch Sanktionen damit auf lange Sicht stumpf wird.
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Fr 11. Mai 2018, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Adam Smith »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 May 2018, 22:21)

Solche "Schurkereien" können Chinesen und Europäer auch. Es werden Netzwerke gebildet, die nur dazu da sind die Handelskriegsführung der USA zu unterlaufen. Das ist alles nicht neu. Die Gefahr aktuell ist, daß bei dem "um sich schmeissen" von Sanktionen durch Trump, daß die Gegenreaktionen so aus dem Boden spriessen, daß die Handelskriegsführung durch Sanktionen damit auf lange Sicht stumpf wird.
Wenn sich Europäer, US-Amerikaner und Chinesen einig sind, dann dürften sich nur geringe Probleme ergeben. Der nächste US-Präsident sollte auch erkennen, dass die USA ohne China auch militärisch wenig bewirken können. Wobei Europa hier keine Rolle spielt.
Das ist Kapitalismus:

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King Kong 2006
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Adam Smith hat geschrieben:(11 May 2018, 22:35)

Wenn sich Europäer, US-Amerikaner und Chinesen einig sind, dann dürften sich nur geringe Probleme ergeben. Der nächste US-Präsident sollte auch erkennen, dass die USA ohne China auch militärisch wenig bewirken können. Wobei Europa hier keine Rolle spielt.
Es ist kaum anzunehmen, egal bei welchem Thema, daß sich die USA (Demokraten und Republikaner), "die Europäer" (wer davon genau, der Westen, oder der Osten?), China oder Russland u.a. irgendwie mal komplett einig sind. Das ist praktisch ein Naturgesetz. Bei der Betrachtung globaler Konflikte, wie Klima, Energieversorgung, Terrorismus usw. geht das alles diametral weit auseinander. Die Welt wird zwar globalisierter aber auch multipolarer.

Verrückterweise ist es China, das für mehr Globalisierung wirbt und die USA für mehr Protektionismus (und Sanktionen). Natürlich hat das nicht unwesentlich damit zu tun, daß der Drache wächst und Weideflächen braucht und Uncle Sam einfach nicht mehr auf so vielen Hochtzeiten abrocken kann wie früher. Als Abwehr hagelt es Absagen/Sanktionen oder Mauerbau zu Mexiko.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Adam Smith »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 May 2018, 22:53)

Verrückterweise ist es China, das für mehr Globalisierung wirbt und die USA für mehr Protektionismus (und Sanktionen). Natürlich hat das nicht unwesentlich damit zu tun, daß der Drache wächst und Weideflächen braucht und Uncle Sam einfach nicht mehr auf so vielen Hochtzeiten abrocken kann wie früher. Als Abwehr hagelt es Absagen/Sanktionen oder Mauerbau zu Mexiko.
China ist halt teilweise kapitalistischer als die USA.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Adam Smith hat geschrieben:(11 May 2018, 23:06)

China ist halt teilweise kapitalistischer als die USA.
Im Grunde genommen sind fast alle kapitalistisch. Gegner, Freunde, Partner der USA. Egal. Der Iran ist auch nicht gerade kommunistisch oder sozialistisch strukturiert. (Anti-)Kapitalismus ist oft nur ein Kampfbegriff. Es gibt ihn praktisch überall. Mal mehr staatlich kontrolliert, mal mehr entfesselt.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Klingt ja dramatisch.
"Blocking Statute"

EU reaktiviert Abwehrgesetz gegen Iran-Sanktionen der USA

Zur Rettung des Atomabkommens mit Iran wird die EU ein Gesetz zur Abwehr von US-Sanktionen reaktivieren. Das sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
Die EU geht auf Konfrontationskurs zu den USA: Zur Rettung des Atomabkommens mit Iran will die Europäische Union ein Gesetz zur Abwehr von US-Sanktionen wieder anwenden. "Wir müssen jetzt handeln", sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Donnerstag nach einem EU-Spitzentreffen in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Es gehe darum, vor allem kleine und mittlere Unternehmen zu schützen.

Über das sogenannte "Blocking Statute" könnte es europäischen Unternehmen unter Strafe verboten werden, sich an die US-Sanktionen gegen Iran zu halten, die nach dem einseitigen Rückzug der USA aus dem Atomabkommen wieder eingeführt werden. Gleichzeitig würde es regeln, dass die europäischen Unternehmen für möglicherweise entstehende Kosten und Verluste entschädigt werden.
Ziel der Regierung in Teheran ist es nun, innerhalb von 60 Tagen von den Europäern Garantien zu bekommen, dass die Wirtschaftsbeziehungen und der Kapitalverkehr erhalten bleiben. Wenn nicht, will er sich nicht mehr an das Abkommen halten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 08306.html
Die EU bekommt Format? Teheran wird in der Praxis sehen, ob es etwas bringt.

Ob es nun Iran-Abkommen heißt oder sonstwie. Diese Entwicklung ist davon wohl losgelöst. Nicht nur die USA bestimmen, mit wem man Handel treiben darf (z.B. seinerzeit mit Saddam oder Saudis, alles keine Rechtsstaaten im westlichen Sinne). Die Europäer wollen sich einfach nicht mehr vorschreiben lassen, was sie zu tun haben. An diesem Abkommen macht sich das eben im Moment konkret fest.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Treffen im Trump Tower

Golfmonarchien boten Trump Hilfe für Wahl an
Arrangiert worden sei das Treffen - es fand im Trump Tower in New York statt - von Erik Prince, Gründer der Sicherheits- und Söldnerfirma Blackwater. Ebenfalls anwesend gewesen sei Joel Zamel, Mitgründer eines israelischen Beratungsunternehmens. Prince ist auch Ehemann der heutigen Erziehungsministerin Betsy DeVos.

Dem Bericht zufolge wollte außerdem eine mit Zamel verbundene Firma in einer verdeckten, millionenschweren Kampagne Trump mit dem Aufsetzen Tausender gefälschter Social-Media-Konten unterstützen. Für Zamels Aktivitäten hatte sich laut "Wall Street Journal" auch bereits FBI-Sonderermittler Robert Mueller interessiert.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 08700.html
Nicht, daß die Sympathie für die arabischen Prinzen irgendwie zufällig wäre. Da geht es um Geld. Weniger um Menschenrechte.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Amerika, sagt wiederum Maas vor dem Weißen Haus, sei ein wichtiger Partner, mit dem man im Dialog bleiben wolle. Nur solle dies ein Dialog sein, bei dem Differenzen offen ausgetragen würden.

derstandard.at/2000080278128/Maas-in-Washington-Europa-steht-zu-Iran-Deal
Trotzdem im Dialog bleiben?

Hm, früher wäre so eine Satz undenkbar gewesen. Da hätte man "Amerika" mit Russland oder China ersetzt. Trump machts möglich.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Blabla-Präsidente was nun?
Der Blabla-Präsident

Donald Trump hat schon viele internationale Deals platzen lassen, aber noch kein einziges Abkommen selbst zustande gebracht. Er muss endlich liefern.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 09438.html
Im Zerstören (aber keine Alternativen anbieten) unter Jubel seiner Fanbase ist er langsam erfahren. Aber was kann er wirklich liefern? Ich tippe darauf, daß er erstmal (verbal) irgendwelche Schwächeren fertig macht. Behinderte oder ethnische Minderheiten, das zeigte er ja schon im Wahlkampf. Oder er nervt mit Telefonaten den mexikanischen Präsidenten. Vielleicht baut er auch erstmal unter großen Tamtam Autobahnen. Die Infrastruktur in den USA soll ja teilweise 3.Welt Niveau haben.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Für strategische Verhandlungen sollte man sich vorher schlau lesen. Im Vorfeld, als er noch mehr auf Minderheiten herumhackte war schon zu lesen, daß er sich ungern längere Briefings antun will und kann. Jetzt auf internationaler Ebene ist das noch etwas anderes.
Dumbed-Down Security Briefings Still Too Difficult for Trump to Read

http://nymag.com/daily/intelligencer/20 ... trump.html
Nordkorea hat Trump längst über den Tisch gezogen

Diktator Kim Jong-un steht auch ohne Gipfel jetzt als ernstzunehmender Partner da – die US-Interessen sind indes geschädigt
Allein: Trump erkennt nicht, dass er schon längst über den Tisch gezogen wurde. Kim Jong-un hatte den US-Präsidenten in jenem Moment am Haken, als Trump spontan seine Teilnahme an dem Gipfel zusagte, ohne zuvor Rat von seinen Beratern zu holen. Pjöngjang hatte ein großes Ziel: international als ernstzunehmender Partner anerkannt zu werden.
Der verlässliche Diktator Vor diesem Hintergrund gewinnt Kim wohl auch wirtschaftlich: Vor dem Hintergrund wird es für die USA denkbar schwierig, die "Politik des maximalen Drucks", die Trump für Nordkoreas Gesprächsbereitschaft verantwortlich macht, aufrechtzuerhalten. Längst umgeht China etwa wieder die strengen Handelssanktionen gegen den Nachbarn, und auch Russland schließt sich an. Beide sind insgeheim nicht traurig, wenn es mit dem Gipfel zwischen Kim und Trump etwas langsamer geht. Denn so behalten sie, was ihnen geopolitisch am wichtigsten ist: einen verlässlich US-feindlichen Pufferstaat zwischen der eigenen Grenze und dem US-Verbündeten Südkorea.

Wobei: Die Allianz zwischen Südkorea und den USA war schon lange nicht mehr so schwach wie heute.
TV-Star Trump wird zum Verhängnis, daß er immer noch glaubt, wie ein Immobilienmakler mit schwierigen Kunden umgehen zu können. Er soll sich - vielleicht aufgrund Konzentrationsschwierigkeiten, trotz Demenztests - erfolgreich weigern Hintergrundbriefings mitzumachen. Sprich, der weiß überhaupt nichts über die "Kunden", mit denen er umgehen muß. Fatal für einen US-Präsidenten. Wozu gibt es denn Fachausschüsse und Berater.
Laut Medienberichten lehnte der US-Präsident bis zuletzt im Vertrauen auf den eigenen Instinkt Briefings seiner Mitarbeiter bezüglich Nordkorea ab. Aus Sicht der US-Interessen ist das schlicht inkompetent. Und für jene, denen die Vermeidung eines Atomkriegs am Herzen liegt, sollte es alarmierend sein, wenn der Diktator Nordkoreas gemeinsam mit US-Hardlinern mit dem mächtigsten Mann der Welt Schlitten fahren geht. -

derstandard.at/2000080413459/Nordkorea-hat-Trump-laengst-ueber-den-Tisch-gezogen
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

TV-Komiker Trump wird als Risiko eingestuft.
Finanzministerium hält Trump für Konjunkturrisiko

Die deutsche Wirtschaft ist im Daueraufschwung - und der könnte nach Einschätzung des Finanzministeriums noch lange weitergehen. Die Experten sehen jedoch auch eine Gefahr.

"Die jüngsten Entwicklungen in der Zollpolitik der USA und mögliche Gegenmaßnahmen haben die außenwirtschaftlichen Risiken für die deutsche Wirtschaft zuletzt erhöht", schreiben sie in ihrem Papier.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 09485.html
"Trump first eben". Oder "America first". ;)
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Wenn man sich so besieht, wie die USA sich innen-, wie außenpolitisch entwickelt hat, seit dem 11.September, dann muß man konsternieren, daß Osama bin Laden extrem erfolgreich war.

Es ging ihm ja nicht primär darum die USA zu erobern. Es ging ihm darum sie zu erschüttern. Sie soweit zu erschüttern, in Angst und Wut zu versetzen, daß sie zu Reaktionen neigen, wie verstärkte Überwachung im Inneren, Erschütterung rechtsstaatlicher Strukturen, Typen wie Bush und Trump zu produzieren, die "konsequent" z.B. gegen Einwanderer auftreten, Minderheiten, Unruhe (auch im eigenen Land) und Kriege verbreiten. Die USA in ihrer Rolle und Selbstverständnis destrukturieren, ihren Ruf zu demolieren, Verbündete vor den Kopf zu stossen. Sicherlich geht das nicht alles auf das Konto von Osama bin Laden, aber ohne den 11.September, wäre vieles innenpolitisch und außenpollitisch vermutlich anders verlaufen. Der Angriff auf das World Trade Center war ja nicht zufällig gewählt. Hohe Symbolkraft.

Natürlich war der Kampf gegen die USA nur Beiwerk für den Kampf innerhalb der islamischen Welt. Die ohne die USA, geschwächt, so die These von Al-Qaida, weniger Chance hat sich gegen Al-Qaida und. Co. zu wehren. Das war ja Primärziel. Tatsächlich sieht man am IS und dem Rückzug der USA aus der Region (was auch zu heftigen Strampeln der Saudis führt), den Wiederaufstieg der Osmanen und Perser, das das nicht von der Hand zu weisen ist.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Adam Smith »

Al Qaida hat im Grunde nichts erreicht. Die Schiiten haben sich durchgesetzt. In den USA hat ein erklärter Gegner des Irak-Unsinns gewonnen.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie vermutet richtet sich sein Frust nach den Problemen mit der EU, China, Indien, Iran und Nordkorea, oder auch der WTO, also gegen die internationale Gemeinschaft nun gegen "Schwächere". Er muß seiner Fanbase zeigen, daß er der Stärkste ist. Das ist das wesentliche bei dem er Punkten kann. Meine Vermutung war ja, das er Mexikos Präsident wieder nerven könnte.
Gegen Einwanderer Trump heizt Streit mit Mexiko über Mauer wieder an

Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/30541176 ©2018
Er ist gezwungen bei seinen Wählern damit aufzufallen, daß er gut randalieren kann. Allerdings scheint auch Mexiko zu lernen, ähnlich wie die EU, China, Indien oder Iran hält man sich zurück. Trump sucht die Action. Das schlimmste für ihn ist, wenn man die ihm nicht bietet. Das ist das einzige Instrument, auf dem er spielen kann. Action und Abkommen zerstören. Klima, Atomabkommen etc. Ohne dieses Instrument ist er fast ein Autist. Psychotests hin oder her.
Mauerbau – Mexikos Präsident lässt Trump locker auflaufen

Donald Trump hat Mexiko erneut aufgefordert, eine Grenzmauer zu finanzieren. Präsident Pena Nieto reagierte mit „freundlichen Grüßen“.

https://www.waz.de/politik/so-witzig-ko ... 29595.html
Vermutlich wird er sich wieder der Heimatfront zuwenden und an einer Dolchstosslegende basteln, weshalb er, nach eigenen Bekunden größter Präsident der USA aller Zeiten, die Welt nicht so umformen kann, wie er es gerne hätte.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Zeichen stehen auf Sturm.
Handelsstreit

EU und USA zoffen sich auf offener Bühne

Ab Freitag sollen die US-Strafzölle auch für die EU gelten - in Paris prallten jetzt die unterschiedlichen Positionen zur Handelspolitik aufeinander.
So brachte ein Treffen zwischen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und US-Handelsminister Wilbur Ross am Mittwochnachmittag keinen Durchbruch. "Es ist jetzt am Präsidenten der Vereinigten Staaten, eine Entscheidung zu treffen", teilte eine Sprecherin von Malmström mit.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 10363.html
Na, wenns an den größten Präsidenten der US-Geschichte hängt?

Die Europäer brauchen keinen Chamberlain und Appeasement. ;)
Die Europäer zeigen bereits kannte. Reicht das?
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Adam Smith »

King Kong 2006 hat geschrieben:(30 May 2018, 18:14)

Die Zeichen stehen auf Sturm.


Na, wenns an den größten Präsidenten der US-Geschichte hängt?

Die Europäer brauchen keinen Chamberlain und Appeasement. ;)
Die Europäer zeigen bereits kannte. Reicht das?
Die Zölle der Europäer sind höher als die der USA.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

So, möge die gerechte Strafe von Donald T. nicht nur China, Russland, Iran, Indien, Nordkorea (und die armen Tröpfe aus Mexiko) treffen, sondern endlich auch Europa. Das haben die Europäer davon.
Handelsstreit

USA verhängen Strafzölle gegen EU-Länder

Die USA wollen die ausgesetzten Strafzölle gegen die EU auf Stahl- und Aluminium in Kraft setzen. Das verkündete Handelsminister Wilbur Ross. EU-Kommissionspräsident Juncker kündigte umgehend Gegenmaßnahmen an.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 10552.html
Die Vergeltung wird gnadenlos sein. Demnächst keine Jeans mehr, sondern Hosenbeine aus Hanf. Statt blended US-Whisky vernünftigen Single-Malt aus Scottland oder Irleland. Deutschland soll ja auch guten machen. Sonst wieder Korn. Und für das Absetzen von Roseanne wird man sich auch noch verantworten müssen.

Staaten, die sich dagegen moralisch und gesetzlich einwandfrei verhalten, wie Saudi-Arabien oder Israel haben mit ihm logischerweise keine Probleme. Sollte zu denken geben!
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Ganzheitlich klingt immer etwas verrucht pädagogisch. Aber man sollte sich das näher besehen. Viele schätzen Trump falsch ein. Auch seine Anhänger im Ausland. Muslime sollen nicht mehr so einfach in die USA? Mag für einige verlockend klingen. Aber der Mann ist ganzheitlich zu sehen. Was für Muslime gilt, gilt auch für deutsches, oder für viele andere Dinge.
Trump will Daimler vom US-Markt aussperren

Bei Macrons Besuch in Washington im April sagte Trump, er werde seine Handelspolitik beibehalten, bis keine Mercedes-Modelle mehr auf der Fifth Avenue in New York rollten. Dies berichtet die WirtschaftsWoche unter Berufung auf mehrere Diplomaten aus Europa und den USA.

https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/im ... 20470.html
Egal, welche Staaten, Menschen, Religionen, Ethnien, Abkommen oder Firmen. Wenn TV-Star Trump sie abstraft ist das sicher gerecht und berechtigt. Sehen die Betroffenen anders. Viele wehren sich. Sie dann als hinterhältig oder dumm zu bezeichnen trifft das nicht.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

China droht mit Abbruch der Gespräche mit Trump. Der dt. Schraubenmilliardär Würth will solange die Trump-Administration an der Macht ist nichts mehr dort investieren. Grund der Wirtschaftskrieg gegen Deutschland und Europa. Wird Trump sie alle besiegen können?

Der langweilige Altmaier selbst meint, man werde die USA schwer zusetzen können.
Die Gegenmaßnahmen der EU werden die USA nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hart treffen und auch Auswirkungen auf die Verbraucher dort haben. "Was da auf der Liste der EU-Maßnahmen steht, ist sehr sorgfältig ausgewählt. Zölle auf diese Waren sind keineswegs Peanuts für die Amerikaner und gehen weit über Peanutbutter hinaus", sagte Altmaier der "Welt am Sonntag".

http://m.spiegel.de/wirtschaft/soziales ... 10933.html
Sind die Europäer sogar härter im austeilen, als die Chinesen? Trump ist sich sicher, er gewinnt. :thumbup:
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Tom Bombadil
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Tom Bombadil »

Kläffende Hunde wie Altmaier beißen nicht, der soll sich lieber um seinen Bamf-Skandal kümmern anstatt Europas wichtigsten Partner anzupieseln. Gerade Deutschland als Exportnation muss kleine Brötchen backen, das hat China auch schnell begriffen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jun 2018, 19:01)

Kläffende Hunde wie Altmaier beißen nicht, der soll sich lieber um seinen Bamf-Skandal kümmern anstatt Europas wichtigsten Partner anzupieseln. Gerade Deutschland als Exportnation muss kleine Brötchen backen, das hat China auch schnell begriffen.
Naja, Peking droht mit Abbruch der Verhandlungen mit Trump, wenn er weiterhin auf seinen Forderungen besteht. Das ist eine klare Ansage. Trump fühlt sich unfair behandelt und mißverstanden.
Die USA sind auf Konfrontationskurs mit Freund und Feind

Die chinesisch-amerikanischen Handelsgespräche sind unergiebig und US-Alliierte schwer enttäuscht. Trumps Zollpolitik isoliert die USA zunehmend.

Der Regierung Donald Trumps sind auf der Weltbühne am Wochenende die Grenzen der aggressiven «Amerika zuerst»-Politik aufgezeigt worden. China hat in Verhandlungen mit dem amerikanischen Handelsminister Wilbur Ross deutlich gemacht, dass es sich von vergangene Woche vom Weissen Haus angekündigten Zöllen auf chinesische Produkte mit einem Handelswert von 50 Milliarden Dollar nicht erweichen lässt. Zwar war nach der vierten Runde der chinesisch-amerikanischen Gespräche über das Ungleichgewicht im bilateralen Handelsverhältnis von «konkreten Fortschritten» die Rede. China drohte aber gleichzeitig, dass die neuen US-Zölle zum Abbruch des Handelsdialogs führen könnten.

https://www.nzz.ch/international/die-us ... ld.1391284
Das dürfte selbst Donald schwerfallen die Vorzüge eines Handelskrieges mit all seinen Auswirkungen mit der Welt (China, EU, Iran, Russland u.a.) gut zu verkaufen. Aber seiner Fanbase kann der alles erzählen. ;)

Aber selbst die USA können sich das nicht so einfach erlauben. Der schafft aber sogar Kompromisse (für ihn Niederlagen) als Erfolg zu verkaufen.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Oha, dieser unfähiger Trump-Berater sieht eine Gefahr für die US-Wirtschaft.
Trump-Berater sieht Risiko für US-Wirtschaft

Die neuen US-Strafzölle könnten der Wirtschaft des Landes selbst schaden - das hat ein Berater von US-Präsident Donald Trump eingeräumt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 10980.html
Und das sagt ausgerechnet ein Berater. Was hat der da eigentlich für eine Funktion für Trump? Der arme Donald. Dolchstosslegende ick hör dir trapsen.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump versucht divide et impera. Starke Gegner sollten immer getrennt geschlagen werden. Sah Napoleon schon so. Trump hat wohl auch so einen Komplex.
Bundesregierung verlangt Aufklärung über Äußerungen von US-Botschafter

Er wolle die Konservativen in Europa stärken: Mit dieser Interview-Aussage hat der neue US-Botschafter Richard Grenell für Verwunderung gesorgt. Berlin fordert nun eine Erklärung.
Aus den Parteien und den Fraktionen im Bundestag wurde Grenell für seine jüngsten Äußerungen gegenüber der Plattform Breitbart scharf kritisiert. Der FDP-Vize-Fraktionschef im Bundestag, Alexander Graf Lambsdorff, sagte dem SPIEGEL: " Als Botschafter vertritt Grenell sein Land, nicht eine Partei.
"Europas Bürgerinnen und Bürger lassen sich von einem Trump-Vasallen nicht sagen, wie sie wählen sollen. Ein US-Botschafter, der sich derart in demokratische Auseinandersetzungen einmischt, ist einfach fehl am Platz."

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 11090.html
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Vorbei mit den Nettigkeiten?
Trump attackiert seine Partner vor G7-Treffen in Kanada
Aber jetzt machen die Regierungschefs aus ihrer Entrüstung keinen Hehl mehr. Der sonst so höfliche Trudeau erklärte, er sehe keinen gesunden Menschenverstand in den Strafzollaktionen des Weißen Hauses.

Trudeau und Macron haben sich am Donnerstag vor dem Gipfel in Ottawa getroffen. Kaum jemand glaubt, dass sich ihr Gespräch um den Plastikmüll in den Ozeanen und den Klimawandel gedreht hat, Themen, die Tru-deau ebenfalls auf die Agenda des Gipfels gesetzt hatte. Es ging wohl eher darum, wie man in La Malbaie mit Trump umgehen soll.

Schon revanchieren sich G7-Nationen für Trumps politische und wirtschaftliche Ohrfeigen. Kanada will im Gegenzug beispielsweise Strafzölle in der Höhe von rund zehn Milliarden Euro auf US-Güter aufschlagen. Das erbost Trump, der nun weitere Strafzölle für Kanada erwägt.
Einigkeit, wenn einer ausschert In La Malbaie geht es aber den sechs Regierungschefs letztlich darum, unter sich Einigkeit zu demonstrieren, auch wenn Trump ausschert.

Japans Botschafter in Kanada, Kimihiro Ishikane, sagte der Agentur Canadian Press, es gebe gegensätzliche Meinungen, "aber der springende Punkt ist, ob wir wirklich Solidarität demonstrieren können, Einigkeit ist hier die Frage." Es gehe um die Widerstandsfähigkeit der liberalen Demokratie und des freien Marktes.

Es gibt bereits Stimmen, die von "G6 plus eins" sprechen. Früher gab es eine G8-Gruppe, aus der Russland 2014 nach der Annektierung der Krim ausgeschlossen wurde. Es muss nicht so weit kommen, aber derzeit sieht es danach aus, als ob Trump nur einen Tag bleiben und vielleicht das Schlusskommuniqué nicht unterzeichnen würde. -

derstandard.at/2000081180427/G7-TreffenSechs-gegen-einen-beim
Sieht weiterhin eher nach Isolationstaktik Trumps aus. Wichtige Fragen und Punkte wie Plastikmüll etc. wird gar nicht mehr erwartet. Es geht praktisch nur noch darum Trump irgendwie einzudämmen und sich geschlossen zu halten.

Eine interessante Frage wird sein, ob nach Trumps ausscheiden (aus dem Amt) es wieder möglich sein wird, daß sich die USA dem Rest der Welt insbesondere den "Partnern" in Europa wieder so annähern kann, wie zu früheren Zeiten? Das kann bezweifelt werden.
"Trump ist das Ende der Illusionen für die Europäer"
Trump geht mit der EU wie Moskau und Peking um. Teile und Herrrsche. Da stellt sich die Frage, wer Freund, wer Feind ist?
Nullsummen-Ansatz Der Präsident habe, analysiert Brattberg, einen "Nullsummenansatz" in seiner Politik – es könne nur Sieger geben und Verlierer und nichts dazwischen. Damit könnten die Europäer nur schwer umgehen. Auch deswegen, weil Trump gemeinsame Interessen etwa China betreffend ohne Rücksicht auf Verluste unterminiere. Für diese US-Regierung spiele überdies die EU kaum eine Rolle. Washington verhandelt lieber mit den europäischen Hauptstädten als mit Brüssel – eine Strategie übrigens, die auch in Peking gefahren wird.
Keine Rolle für die EU

Dennoch, das transatlantische Verhältnis sei ein dicht gewobenes Netz aus gemeinsamen Interessen und gemeinsamer Identität, aus wirtschaftlicher Interdependenz und verbindenden Institutionen. So etwas zerreiße nicht über Nacht, meint Brattberg. Aber: "Die Europäer sollten davon abgehen zu glauben, sie könnten Trumps Weltsicht ändern." Das sei zuletzt dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und auch der deutschen Kanzlerin Angela Merkel bei deren Besuchen in D.C. vor der Strafzollentscheidung nicht gelungen. Stattdessen müsse Europa bis auf weiteres pragmatisch mit den Amerikanern zusammenarbeiten. Und wenn Trump wiedergewählt werden würde? Brattberg: "Das würde signalisieren: Das war kein Versehen. Amerika ist Trump."

derstandard.at/2000081100959/Trump-ist-das-Ende-der-Illusionen-fuer-die-Europaeer
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Nomen Nescio »

King Kong 2006 hat geschrieben:(08 Jun 2018, 09:13)

Vorbei mit den Nettigkeiten?
Trump attackiert seine Partner vor G7-Treffen in Kanada
journalisten reden bereits über G6 + 1.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Da hilft jetzt wohl nur noch Widerstand...? Es trifft nicht nur Staaten wie China, Indien, Iran, auch Europäer oder Kanadier. Einzig das Verhältnis zu Russland, Saudi-Arabien und Israel scheint für diese Achse "interessant" zu sein.
Donald Trump und das G7-Fiasko

Es hilft nur Widerstand

Der US-Präsident brüskiert die wichtigsten Partner beim G-7-Gipfel. Er folgt allein seinen Wünschen und Instinkten. Die Antwort der Europäer und Kanadier sollte eindeutig sein.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 12153.html
Pressestimmen zum G7-Gipfel
"Alles ausradiert mit einem Tweet"

Die Aufregung ist groß, seit Donald Trump die Erfolge des G7-Gipfels mit einem Tweet zunichte gemacht hat. Die internationale Presse wirft ihm vor, nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden zu können.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 12148.html
Reaktionen auf G7- Fiasko

"Amerikaner stehen an eurer Seite, auch wenn unser Präsident es nicht tut"

Das G7-Treffen war beendet, da ließ Donald Trump alles platzen. Andere Staatschefs, auch die Kanzlerin, setzen trotzdem weiter auf die Abmachungen. Kritik an dem Fiasko kommt auch aus Trumps eigener Partei.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 12128.html
Mag ja sein, Trump ist nicht die USA, aber der TV-Clown, der mit den zweitmeisten Wählerstimmen Präsident werden konnte, ist in der Lage Abkommen (Klima, Atom uvm.) einfach zu kündigen. Die Menschen können sich davon weder Wasser noch Essen kaufen, wenn man "an der Seite steht"... Bei so einem unzuverlässigen US-Amokpräsidenten.

Mit rechtschaffenden 1A Demokraten wie Putin, Bibi und Prince Charming aus Saudi-Arabien hat Donald wenig Probleme. Das sind wenigstens Kerle, die ihr Ding durchziehen und wenig Rücksicht nehmen. :D
Putin wirft G7 "Gelaber" vor - und will Trump treffen

Spaltung auf der einen, Annäherung auf der anderen Seite: Russlands Staatschef Wladimir Putin will möglichst bald mit US-Präsident Donald Trump zusammenkommen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/w ... 12140.html
Der Präsident ist noch übler als G.W.Bush. Dachte nicht, das das wirklich zu toppen wäre. Fragt sich aber, für wen übel? :cool:
Terminator Trump ist nicht paktfähig

US-Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt schon zahlreiche internationale Abkommen zerrissen – das transpazifische Handelsabkommen TPP, das Pariser Klimaabkommen, den Atomdeal mit dem Iran. So schnell wie das Schlusskommunique des G-7-Gipfels in Kanada ist allerdings noch nie ein Papier bei ihm in Ungnade gefallen.
Trump mag Putin mehr als Trudeau

Trump hasst jede Form des Multilateralismus, der Grundlage der Weltordnung seit 1945. Instinktiv lehnt er die Uno, die Nato, die G7, die WTO und alle anderen Verbände ab, in dem mehrere Staaten zusammensitzen und Kompromisse aushandeln müssen. Er will nur Staat zu Staat – oder noch besser Mann zu Mann – verhandeln, so wie bei Immobiliendeals. Dieser Instinkt ringt auch das westliche Verteidigungsbündnis, die Nato, in Gefahr.

Trump schätzt autoritäre Führer und mag keine demokratischen Politiker. Er wäre lieber mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Tisch gesessen als mit dem kanadischen Premier Trudeau, den er im Tweet als "unehrlich und schwach" beschimpfte. Und jetzt freut er sich auf das Treffen mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un in Singapur. Der junge Tyrann ist ein Mann ganz nach seinem Geschmack. Dafür ist Trump auch vom Gipfel früher abgereist. -
Trump lässt seine "Partner" im Regen stehen und will sich lieber mit dem jungen Diktator, einen ganzen Kerl treffen.
Gute Chancen für Kim Jong-un

Für den kommenden Gipfel mit Kim ist das ein böses Omen. Trump hat bereits erklärt, dass er sich für das Treffen nicht vorbereitet, sondern sich von seinem Instinkt leiten lassen wird. Das gibt dem schlauen Diktator aus Pjöngjang viele Möglichkeiten, das meiste für sich aus dem Treffen herauszuholen.

derstandard.at/2000081291767/Terminator-Trump-ist-nicht-paktfaehig
Ok, sagen wie die Achse Trump-Putin-Netanjahu-Prince Charming-Kim. Der Rest muß zusehen. ;)
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Spannende Zeiten, nicht das erste Mal, das man sich an die 30er des 20.Jahrhunderts erinnert fühlt.
Wie US-Präsident Trump die internationale Handelsordnung zerstört

Der freie Welthandel gilt als Dogma. Mit seinem Eklat beim G7-Gipfel hat Donald Trump dessen Ende eingeläutet.
Seit der US-Präsident regiert, ist die Liberalisierung des Welthandels zum Stillstand gekommen, weil eine neue Denkweise Einzug gehalten hat.
Gestützt und verbreitet wurde diese Überzeugung maßgeblich von den USA, die ihren Unternehmen möglichst freien Zugang zu möglichst vielen Märkten verschaffen wollten - und die leidvoll aus der Geschichte gelernt hatten, was ein Handelskrieg bedeuten kann. Während der Großen Depression in den Dreißigerjahren hatten die USA angesichts ihrer Wirtschaftskrise nämlich schon einmal Hunderte Importzölle erhöht. Viele Handelspartner reagierten damals ihrerseits mit Schutzzöllen, wodurch die Krise nur verlängert wurde.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 12171.html
Schon 2016:
It's not the 1930s. But Donald Trump should scare us all the same

Kira Goldenberg

Public figures have compared America now to Germany 80 years ago. While there are terrifying similarities, we can face them down

https://www.theguardian.com/commentisfr ... p-campaign
Trump is on path to full-scale trade war: first China, then Europe

Larry Elliot

https://www.theguardian.com/business/20 ... hen-europe
Nun kann man sagen, daß Trump nur ein Symptom der Zeit ist. Mag sein, aber durch seinen aktiven destruktiven Handlungen ist er kein Getriebener. Keiner zwingt ihn das zu machen. Machte ja auch Obama nicht.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Das zum Thema "Dolchstosslegende"...
"Platz in der Hölle": Trumps Handelsberater macht Trudeau unerhörte Vorwürfe

Navarro nennt es freundlich, dass Trump überhaupt zum Gipfel fuhr.
Trudeau sei “unehrenhaft und schwach”.
Es gibt in der Hölle einen speziellen Platz für jeden ausländischen Regierungschef, der mit Präsident Donald J. Trump arglistig Diplomatie betreibt und ihm dann einen Dolch in den Rücken stößt, sobald er ihm den Rücken zuwendet. Das hat der arglistige Justin Trudeau mit der trickreichen Pressekonferenz gemacht.”

https://www.huffingtonpost.de/entry/pla ... b7a0de4f50
Das war zu erwarten. Wenn der großartige Staatsführer der USA, Trump, nicht seine großartigen Visionen umsetzen kann, dann liegts daran, das ihm arglistig ein Dolch in den Rücken gestossen wurde. Von unehrenhaften, schwachen Menschen.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Gegenwehr. So etwas aus dem Munde von Angela Merkel hieße übersetzt bei Trump, "Dich mache ich fertig!". Also, ungewohnt direkt. ;)
Kanzlerin Merkel bekräftigt Gegenwehr im Handelskrieg

"Wir lassen uns nicht eins ums andere Mal über den Tisch ziehen"

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 12202.html
Dramatisch könnte es sogar für Trump werden, wenn sich Inder, Iraner, Chinesen und Russen beim Widerstand mitkoordinieren würden. Zumindest von den arabischen Prinzen würde Trump wohl (finanzielle) Zuwendungen bekommen. Das ist natürlich illusorisch. Aber tatsächlich ist Trump in der Gegenwart die größte Gefahr.

Wobei Putin sich hüten wird Trump zu kritisch anzugehen. Trump wüten zu lassen ist eine großartige Gelegenheit.
Störe Deinen Feind nie, wenn er gerade Fehler macht.

Napoleon I. Bonaparte

(1769 - 1821), französischer Feldherr und Politiker, Kaiser der Franzosen von 1804-1814/15
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Rückzug auf Raten in Fernost?

Ganz wesentlicher Erfolg des Gipfels ist die Einstellung der Militärübungen der USA. Zum Entsetzen Japans und Südkoreas. Trump meinte ja, das die sowieso zu teuer wären. Die "Verbündeten" in Asien sehen sich ähnlich von Trump vor dem Kopf gestossen, wie die "Verbündeten" in Europa. China und NK sagt das schon zu. Die Reduzierung des US-Militärs. Auch bröckelt die Sanktionsfront. Letztendlich ein weiterer Rückzug der USA. Nicht nur aus Nahost.
Nordkorea-Gespräche

No Big Deal

Was haben Donald Trump und Kim Jong Un eigentlich vereinbart? Vor allem die Zusage des US-Präsidenten, Militärübungen zu beenden, sorgt für reichlich Verwirrung.
In den nordkoreanischen Medien wird dies bereits als das eigentliche große Gipfelergebnis gefeiert, denn Trump hat damit eine uralte Forderung aus Pjöngjang erfüllt. Große Zugeständnisse musste Kim dafür seinerseits praktisch nicht machen.
Trumps eigenes Verteidigungsministerium reagierte zurückhaltend auf die Ankündigung des Präsidenten. Eine Sprecherin des Oberkommandos der US-Armee in Südkorea erklärte, man habe bislang keine Angaben darüber erhalten, wie künftig mit Militärübungen verfahren werden solle. Ähnlich äußerte sich die Regierung von Südkorea. Dort war man über Trumps Vorstoß wohl nicht vorab informiert. Man versuche noch herauszufinden, was das alles bedeute, hieß es in Seoul diplomatisch.
Wenn es deswegen Probleme geben wird, sprich die USA halten sich nicht daran, dann wars das mit den Verhandlungen.
Der japanische Verteidigungsminister erklärte, die Militärpräsenz der USA in Südkorea und die gemeinsamen Manöver seien wichtig für die Sicherheit in Ostasien. Sein Land werde an den gemeinsamen Manövern mit den USA ebenso festhalten wie am Ausbau seiner Verteidigung gegen mögliche Raketenangriffe aus Nordkorea.

Gerade für die Südkoreaner sind die gemeinsamen Militärübungen ein heikler Punkt: Zwar freut man sich in Seoul sehr, dass Trump die Spannungen mit Nordkorea abbauen will. Doch Seoul verlässt sich beim Schutz vor dem Norden (und auch vor China) auch weiterhin auf das Bündnis mit den USA. Alles, was darauf hindeuten könnte, dass Washington die Anzahl seiner Truppen oder sein Engagement in der Region verringern könnte, bevor es eine echte Friedenslösung gibt, wird mit Sorge gesehen.
Zugleich könnten sie schon bald einen anderen wichtigen Hebel verlieren - die scharfen Sanktionen gegen Pjöngjang. Zwar beteuert Trump, dass Nordkorea auch weiterhin erst dann Erleichterungen erhalten solle, wenn es wirklich nachprüfbare Schritte zur Denuklearisierung einleite. Doch schon jetzt bröckelt die Front an dieser Stelle.

China, das für 90 Prozent des Handels mit Nordkorea verantwortlich zeichnet, deutete indirekt an, dass über eine schrittweise Lockerung der Sanktionen nachgedacht werden könne. Auch Trump räumte ein, dass es hier wohl Bewegung gebe: China habe bereits den Handel an der Grenze ein Stück weit wiederaufgenommen, stellte Trump fest. "Aber das ist okay."
Trump knickt ein. Es wurde zwar versucht, mit viel Hollywoodshow etwas "Großartiges" zu zeigen und ihn als starken Mann, aber unter dem Strich, knicken die USA wie in Nahost jetzt in Fernost ein.
So wächst auch in Trumps eigener Partei weiter die Skepsis gegenüber den Verhandlungskünsten des eigenen Präsidenten. Offenbar gefällt auch da manchen nicht, wie Trump den Diktator aus Pjöngjang umschmeichelt. Senator Marco Rubio, Republikaner aus Florida, kritisierte speziell Trumps Äußerungen, Kim Jong Un sei eine "tolle Persönlichkeit" und habe "Talent".

"Kim ist kein talentierter Kerl", schimpfte Rubio bei Twitter. "Er ist ein totaler Spinner, den sie in einer Demokratie nicht einmal zum stellvertretenden Hundefänger wählen würden."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/w ... 12614.html
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump ist Gottgewollt. Sozusagen die christliche Theologie, nein Theokratie. Damit haben absolutistische Herrscher einst argumentiert. Kritik an der Macht ist praktisch Kritik an Gott. Die Herrschaft ist durch Gott legitimiert.
Trennung von Familien

Sessions verteidigt US-Einwanderungspolitik mit Bibelzitat
Besonders die Praxis, illegal eingewanderte Familien auseinanderzureißen und mitunter minderjährige Kinder von ihren Eltern zu trennen, stößt auf Kritik.
Diese Abschreckungspolitik hat Washington auch von der Uno scharfe Kritik eingebracht, welche darin einen Verstoß gegen die Menschenrechte sieht.
US-Justizminister Jeff Sessions hat das Vorgehen mit einem Bibelzitat gerechtfertigt. "Ich möchte auf den Apostel Paulus und seine klare und weise Anordnung im Brief an die Römer 13 verweisen, wonach die Gesetze der Regierung befolgt werden müssen, weil Gott die Regierung zu seinen Zwecken eingesetzt hat", sagte Sessions.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/j ... 13097.html
Nun ja. Einwanderungspolitik ist da gar nicht der springende Punkt. Auch die brutale Selektierung der Kinder von den Eltern. Der springende Punkt ist, daß offenbar die Trump-Administration sich von Gott erwählt anssieht. Das hat ja so ähnlich schon Trump selbst verlautbart. Zumal die Fanbase sich ja nicht unerheblich aus diesen Kreisen speist. Also bible belt, Kreationisten usw.

Trump könnte damit vielleicht in Nahost oder in Russland so manche Türe öffnen... Mit den saudischen Prinzen Hütern der Heiligen Stätten des Islams hat er schon den Säbeltanz hingelegt. Auch mit Putin, der sich gerne mit orthodoxen Würdenträgern und Symbolen umgibt, scheint es geheimnisvolle Bande zu geben. Und auch mit Netanjahu.

Der arme Paulus, der verzweifelt mit seinen Briefen versuchte die frühe christliche Gemeinschaft in Kleinasien zusammenzuhalten muß für eine Menge christliche Legitimation herhalten. Für die Sklaverei (USA bis 1865), für die untergeordnete Rolle der Frau (im Leben, wie in der Kirche) usw. Jetzt bemüht ihn die Trumpadministration - keine Kritik an Trump! Das ist Gotteslästerei! Das Christentum hat Paulus unendliches zu verdanken, aber auch diese Thematik.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

So möchte Trump sein Land führen. Nachdem er vor einem nordkoreanischen General salutierte (Monate vorher versprach er noch Feuer und Rauch für diese) nun weitere Worte der Begeisterung:
In einem Interview macht er sich sogar über Exekutionen lustig.

"Wissen Sie, er ist der Führer eines Landes, ein starker Führer, lassen Sie sich nichts anderes erzählen. Er spricht, und seine Leute sitzen gerade und hören ihm zu. Ich will, dass meine Leute das genauso machen."
Dann spricht ihn der Interviewer darauf an, dass Kim kurz vor dem Treffen drei Top-Generäle entlassen haben soll. "Er hat sie mindestens gefeuert", wiederholt Trump zweimal. Und dann: "'Gefeuert' könnte sehr nett formuliert sein."

Damit spielt er offenbar darauf an, dass Kim seine Kritiker - unter anderem den eigenen Onkel - eben nicht nur aus dem Amt entfernt, sondern Berichten zufolge mehrere von ihnen auch umbringen lässt. So soll er seinen Verteidigungsminister zur Tötung freigegeben haben, weil der während einer Veranstaltung eingeschlafen war.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 13228.html
Putin, Netanjahu, Prinze Mohammad bin Salman, Erdogan, Kim, das sind Männer nach dem Geschmack des US-Präsidenten.

China holt inzwischen aus.
Handelskrieg

Zoll um Zoll

China reagiert auf die Ankündigung von US-Präsident Trump, vom 6. Juli an Einfuhrzölle von 25 Prozent auf mehr als 1100 Produkte zu erheben. Die Volksrepublik kündigt Vergeltungszölle in gleicher finanzieller Höhe an.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 13311.html
China, Deutschland, Kanada, Mexiko, Iran uvm. kann er immer noch nicht leiden. Vermutlich zuwenig starke (männliche) Führer? Vor allen Dingen akzeptieren sie ihn nicht als Führer.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump gerät offenbar etwas unter Druck. Nicht nur international, sondern auch von Parteikollegen. Man ist mit der Selektion der Kinder irgendwie nicht einverstanden. Nachdem in Fernost alles geklärt ist, wird er auch damit aufräumen. Zunächst verweist er mit bekannten Lügenmärchen auf die Lage in Deutschland.
Trump blamiert sich mit Tweet voller Lügen

US-Präsident Trump gerät wegen der Trennung von Familien an der US-Grenze unter Druck - und versucht offenbar, seine Flüchtlingspolitik mit dem Beispiel Deutschland zu rechtfertigen. Doch die Fakten dazu stimmen nicht.
Derzeit steht Trump für seine rigide Einwanderungspolitik in der Kritik - auch vonseiten der Republikaner. Besonders umstritten ist, dass Grenzschützer illegal eingereiste Migranten von ihren Kindern trennen (mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier). Daran äußerte etwa der Uno-Menschenrechtsbeauftragte Seid al-Hussein scharfe Kritik.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 13653.html
Man stösst dem Mann dauernd Dolche in den Rücken. Dem armen Mann.
Herrschaft der Kleptokraten

Luxusreisen auf Staatskosten, Werbung für Privatgeschäfte, keine Trennung von Business und Politik: Donald Trump, seine Familie und Minister scheinen sich um Moral nicht zu scheren. Wer zockt wen ab? Der Überblick.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 13319.html
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Während Trump die USA zunehmend global isoliert, hat er größeres im Sinn. Es wird grenzenlos sein. Trump befiehlt.
Trump befiehlt Schaffung von Weltraumarmee

https://www.n-tv.de/politik/Trump-befie ... 86731.html
Die Vereinigten Staaten haben allerdings den Weltraumvertrag ratifiziert, nach dem die Stationierung von Massenvernichtungswaffen im All verboten ist. Zudem dürfen Himmelskörper wie der Mond nur für friedliche Zwecke genutzt werden.

http://www.faz.net/aktuell/politik/trum ... 46999.html
Aus seinen witzigen Gedanken formt er die Realität.
Zuerst hatte ich das nicht ernst gemeint. Doch dann dachte ich mir: Was für eine großartige Idee, vielleicht sollten wir das machen!"

http://www.bento.de/gadgets/donald-trum ... n-2185520/
Jo, das wird teuer. Vielleicht macht seine Strategie nun Sinn. Handelskrieg mit der Welt. Zölle für die EU und China. Kündigen von teuren Klimaschutzmaßnahmen. Rückzug aus Nah- und Fernost. Zum Aufbau einer Space-Force!
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Betreffs der Threadthese.
USA nach Austritt aus UN-Menschenrechtsrat global fast isoliert

Weltweit Kritik geerntet – Europäer bedauern Verlust eines Verbündeten – Nur Israel ist zufrieden
Immerhin ist er gut Freund mit dem saudischen Prinzen Salman und Kim. Diese warmherzigen und lobende Worte des US-Präsidenten für den Führer NKs kamen nicht einmal Moskau, Teheran oder Peking über die Lippen.

Der Austritt passt in das Bild, das TV-Star Trump gerne zelebriert. Der Gewinner. Die USA haben nicht mehr die Kraft, wie dazumal. Das sah man auch an der Verurteilung Israels in der UN. Warum in einem Gremium sitzen, das man nicht dominieren kann? Dort gewinnen kann. Trump kennt nur schwarz und weiß. Alpha-Männchen Trump sieht das als Niederlage, als Loosertum an. Dann lieber weiterer Rückzug.
Zudem habe kein Land eine völlig saubere Weste. Erst am Montag hatte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra'ad al-Hussein, bei der Eröffnung der Ratssitzung die USA scharf kritisiert. Es ging um die Praxis, neuerdings Migrantenkinder an der Grenze zu Mexiko von ihren Eltern zu trennen und teilweise in Drahtkäfigen festzuhalten.
Kritik im Inland

Auch die US-Demokraten verurteilten den Schritt. Der Rat sei nicht perfekt, aber der Rückzug zeige, dass die Trump-Regierung beim Thema Menschenrechte keine Führungsrolle in der Welt übernehmen wolle, meinte Senator Chris Coons. Die Organisation Oxfam warf der Regierung vor, kurzsichtig zu handeln. Amnesty International erklärte, die Entscheidung zeige Trumps völlige Missachtung von Grundrechten.

Der Rückzug ist ein Beispiel für die zunehmenden Alleingänge Washingtons. Es ist nicht das erste Mal, dass die US-Regierung unter Trump einer internationalen Organisation oder Vereinbarung den Rücken kehrt. Im Oktober 2017 kündigte sie den Austritt der USA aus der Unesco an, ebenfalls wegen angeblicher "anti-israelischer Tendenzen".

derstandard.at/2000081937869/USA-nach-Austritt-aus-UN-Menschenrechtsrat-global-fast-isoliert
Man kann sagen, das es womöglich inhaltliche Gründe gäbe. Grundsätzlich ist das ein weiteres Symptom für einen Rückzug der USA unter Trump. Isolation ist nur ein anderes Wort.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Trumps globaler Handelskrieg scheint erste Ergebnisse zu zeigen.
Amerikas Bauern proben den Aufstand

Die Verlierer von Donald Trumps Handelskrieg machen mobil: US-Farmer fürchten, dass sie auf ihrer Ernte sitzen bleiben - dabei hatten sie Trump einst gewählt.
Mary Buchzeiger war zum letzten Mal in Washington, als sie 13 war. Auf einem Schulausflug besuchte die damalige Achtklässlerin das politische Zentrum der USA. Dreißig Jahre später ist sie jetzt wieder in die Hauptstadt gereist. Diesmal als erfolgreiche Unternehmerin, Trump-Wählerin - und Widerstandskämpferin gegen die Handelspolitik des Präsidenten.

Die Stahlzölle bedrohten ihre Firma, und genauso gehe es vielen anderen in den USA, warnte die 43-Jährige bei einem emotionalen Auftritt im Handelsministerium. "Ich kämpfe um das Überleben meines Unternehmens und für die Existenzgrundlage meiner Arbeiter. Und ich kämpfe darum, eine komplexe Auto-Lieferkette zu schützen, die Hunderttausende Jobs in den USA schafft."

Buchzeigers Lucerne International liefert die Türscharniere für den Jeep Wrangler, "polierte Juwelen", wie sie sagt. Die Firma sitzt im Bundesstaat Michigan, fertigt aber fast alle Teile in China. Der 25-prozentige Strafzoll auf Stahl treffe 90 Prozent ihres Geschäfts, sagt sie. Eine derartige Kostenexplosion könne ihr Betrieb nicht verkraften.

Viele Unternehmen in Amerika stellen derzeit fest, dass sie auf der Verliererseite von Trumps Handelskrieg gegen den Rest der Welt stehen. In der ersten Runde hat es diejenigen getroffen, die Stahl oder Aluminium aus dem Ausland beziehen: Bierbrauer, die in Dosen abfüllen, genauso wie die Autozulieferer im Mittleren Westen, die unter hohem Wettbewerbsdruck stehen. Firmen wie der Stahlrohrhersteller Borusan Mannesmann Pipe haben ihre Investitionspläne vorläufig gestoppt, weil sie noch auf eine Ausnahmegenehmigung des Handelsministeriums hoffen. Der schwedische Haushaltsgerätehersteller Electrolux hat eine Erweiterung seines Werks in Tennessee vorerst abgesagt.
Andere richten sich auf das Schlimmste ein. Es gebe weltweit nur vier Lieferanten für den speziellen Rohstahl, den man benötige, sagte Dave Campbell, Betriebsleiter des Sägenherstellers Simonds International in Big Rapids, Michigan, dem Sender NPR. "Zwei davon in Europa und zwei in China." Der Präzisionsteilehersteller Pioneer Service in Addison, Illinois, bekam zu spüren, was denen passiert, die die Mehrkosten auf ihre Käufer abwälzen wollen: Ein langjähriger Kunde habe sofort zwei Aufträge im Umfang von 60.000 Dollar storniert, berichtete Eigner Aneesa Muthana dem "Wall Street Journal".
Noch lauter aber ist der Aufschrei ausgerechnet in dem Berufsstand, den Trump fest hinter sich glaubt: Amerikas Bauern. Sie treffen die von China, Kanada und Mexiko verhängten Gegenmaßnahmen unmittelbar. 2017 war China mit fast 20 Milliarden Dollar der zweitgrößte Markt für landwirtschaftliche Produkte aus den USA
Das Schlimmste steht erst noch bevor

Das Schlimmste aber steht den Farmern erst noch bevor. Trump hat sich mit fast allen Wirtschaftspartnern der USA angelegt, und die Gegenmaßnahmen greifen erst allmählich.(...)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 13941.html
Trump liebt die Herausforderungen. Und Gegner. Dafür riskiert er Zerstörung und Destruktion. Mit Partnern, mit Abkommen. Damit er sich beweisen kann. Ob sie Klima heißen, Europa oder sonstwie. Alle müssen da in seinem Spiel mitmachen. Notfalls die eigenen Wähler und Kinder in Käfigen an der Grenze. Das einzig bemerkenswerte an der Figur Donald Trump ist, daß er soweit kommen konnte und das er so wüten kann. Erstaunlich. Vielleicht kann der Handelskrieg ein Regime Change in den USA bewirken? :?:

Wie einst Napoleon zieht er seine (politische) Existenz aus dem Kampf und der Konfrontation. Findet sie nicht unentwegt statt, statt ein ruhiger Lauf, fürchtet er um seine Legitimation und fühlt sich offenbar nicht mehr wichtig und gebraucht. Bzw. mehr als Kampf kann er gar nicht bieten oder leisten. Solche Menschen sind "problematisch". Weil primär andere darunter leiden.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

TV-Star Trump hat es mit üblen Gegnern zu tun.
Trump zum Handelsstreit

"Die EU ist so schlimm wie China"

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 16052.html
Na mal gut, daß er so liebe Freunde wie Putin und Netanjahu hat. ;)

Und den arabischen Prinzen.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Eine Strategie um Folgen wie die verherrenden Kriege WWI und WWWII zu entgehen war die stärkere Vernetzung. Trump hebt dies auf. Dreißiger Jahre?
Überleben im Handelskrieg

Von China lernen

Donald Trump zerlegt den Westen, die Europäer sind darauf nicht vorbereitet - und bleiben wirtschaftlich auf die USA angewiesen. Von China ließe sich lernen, wie man der Falle entkommt.
Der von Trump angezettelte Handelskrieg nimmt Fahrt auf. Seit Freitag gelten US-Strafzölle gegen China, von Peking umgehend beantwortet mit Gegenzöllen. Auch deutsche Konzerne sind betroffen, darunter Daimler und BMW, die ihre in den USA gefertigten SUVs auch nach China exportieren.
Die globale Handelsordnung ist in Auflösung begriffen - jenes System, auf das sich gerade die EU und insbesondere Deutschland jahrzehntelang verlassen haben. Wie wird die Welt danach aussehen? Was können wir tun?

Chinopa bleibt eine Schimäre

Um einen Handelskrieg jeder gegen jeden - wie in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts - zu verhindern, bilden sich derzeit neue Allianzen. In Asien bemühen sich China, Japan, Südkorea, Australien und diverse andere Länder um vertiefte Handelsverträge.

Parallel dazu umwirbt China die EU. Es geht um eine vertraglich abgesicherte intensivierte Zusammenarbeit und ein gemeinsames Vorgehen gegen die USA vor der Welthandelsorganisation WTO. Montag kommt Chinas Premier Li Keqiang zum deutsch-chinesischen Wirtschaftsforum nach Berlin. In der Woche darauf trifft man sich in Peking zum China-EU-Gipfel.
Wir sind auf die neue Ära der globalen Blockbildung nicht vorbereitet, weder ökonomisch noch militärisch. Bislang waren die Europäer nicht in der Lage, sich zu einer tiefgreifenden Stärkung ihrer Strukturen durchzuringen. Das betrifft die Institutionen der Währungsunion genauso wie die Frage der gemeinsamen Verteidigung.

Solange sich daran nichts ändert, bleiben wir auf die USA angewiesen - und damit auf Trump.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 17215.html
Trump versucht mehr oder weniger einzelne Staaten aus der EU herauszubrechen. Mit bilateralen Gesprächen. Gegner getrennt schlagen. Wie in Nahost. Oder wie er es in Fernost versucht. Zuletzt mutmaßlich mit dem Angebot an Macron, daß Frankreich doch die EU verlassen könne, dann wäre viel mehr möglich... Dementis gab es dazu wohl nicht.

Trump hat vermutlich mit Europa leichteres Spiel als mit China. Aber diese Manöver sind auch die Chance, daß die EU sich emanzipiert. Ähnlich wie G.W.Bush Anfang 2000 versuchte in Nahost noch mal zu versuchen den USA den Boden langfristig zu bereiten, bevor der Zenit überschritten wird, als Supermacht, versucht Trump offenbar einen der stärksten Konkurrenten, die EE noch einen mitzugeben. Letztendlich sind das eher Rückzugsgefechte, denn gewaltige Offensiven.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Wer hätte das einmal gedacht. Trump machts möglich.
Deutsch-chinesischer Gipfel

Zwangsvereint gegen Trump

Die freie Marktwirtschaft und Chinas Staatskapitalismus gleichen sich wie Coca-Cola und Jasmintee. Dank eines zollwütigen US-Präsidenten müssen sich Kanzlerin Merkel und Premier Li nun trotzdem um Einigkeit mühen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 17442.html
U.S. IRAN DEAL EXIT BRINGS RUSSIA AND CHINA CLOSER TO EUROPE AS THEY MEET BEHIND TRUMP’S BACK

http://www.newsweek.com/us-iran-deal-ex ... ck-1011890
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Mal schauen wozu Trump in der Lage ist in dem Fall der NATO "zu wirken". ;)
Beim Nato-Gipfel in Brüssel wollen die transatlantischen Partner noch näher zusammenrücken, die EU-Länder ihr eigenes Gewicht im Bündnis erhöhen. Die Frage ist, ob US-Präsident Trump das zulässt oder Streit forciert

https://derstandard.at/2000083213597/Zi ... ato-Gipfel
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Trump versucht Europa auseinander zu bringen. Er bezeichnet Deutschland eine Geisel Russlands! Er beruft sich auf die Abhaengigkeit Deutschlands von russischem Erdgas. Wenn jemand eine Geisel Russlands ist, dann ist es er selbst. Denn ohne Putins Hilfe waere er nicht der Praeser der USA

Es wird immer dringlicher diesen fiesen "Cowboy" zu isolieren und den US klar zu machen OHNE UNS

Eine klare gemeinsame Aussage Europa's das eine USA unter Trump nicht laenger ein Partner sein kann

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 17801.html
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

US-Präsident Donald Trump erpresst die Europäische Union, als wäre er ein Mafiaboss - Schutz gegen Kohle. Das dürfen sich die Europäer nicht länger gefallen lassen.

http://m.spiegel.de/politik/ausland/tru ... 17715.html
Die Wahrheit tut weh....?

Dieses Mafia-Verhalten gibt's auch im Kontext arabischer Prinzen und Potentaten. "Du kannst machen was du willst - ich stütze und schütze dich, auch gegen die nervige eigene Bevölkerung und Opposition. Wenn du nett zu mir bist."

Warum sollte Trump Deutschland anders behandeln als Saudi-Arabien? Die EU setzt er eh China gleich.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Sagen Kinder und "Spinner" immer die Wahrheit?
An Trumps Stelle

Putin-Bild taucht in US-Präsidentengalerie auf

Es ist eine illustre Gesellschaft: Bush, Clinton, Obama hängen in der US-Präsidentengalerie im Capitol von Denver - und plötzlich ist hier auch Russlands Präsident Putin zu sehen. Ausgerechnet an der Stelle, wo eigentlich ein Platz für Trump reserviert ist.
Trump steht ja schon länger in der Kritik, daß er sich Putin, Staatschef des Landes zu dem Trump und sein Firmenkonglumerat Verstrickungen hat, zu wohlwollend verhält. Und Wladimir Putin eher Glauben schenkt als den eigenen Nachrichtendiensten. Das ist schon ein Novum.
Trump steht seit Monaten in der Kritik wegen seiner engen Beziehungen zu Putin. Besonders nach dem jüngsten Treffen der beiden Präsidenten in Helsinki Ende Juli schien es so, als würde er Putin mindestens genauso viel Vertrauen schenken wie seinen eigenen Geheimdiensten. Bei dem Treffen sagte er unter anderem, er sehe keinen Grund, warum Russland Einfluss auf die Präsidentschaftswahlen genommen haben sollte. Journalisten beklagten nachher den "Verrat" durch ihren Präsidenten. Sogar Republikaner zeigten sich besorgt. Trump sah sich später genötigt, seine Äußerungen in Helsinki zurechtzurücken.

https://www.n-tv.de/politik/Putin-Bild- ... 50902.html
Manche meinen ohnehin ärgerlich, daß Trumps errative Außenpolitik eher dem Kremel zuneigt.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

TV-Star Trump versucht offenbar sein erlerntes, bewährtes Prinzip eines TV-Stars - Auftritte. Der Mann ist ein Showman. Skandale zu Hause? Korruption? Vetternwirtschaft, mit seinem verfilzten Establishment? Egal, bläst er alles mit großen Auftritten weg. Meint er. "Nordkorea ist nicht Iran", wie es aus Teheran heißt. Trump müsse erstmal sich entsprechend verhalten, dann werde man sehen.

Treffen mit Putin, Treffen mit Kim und mit Iran will er unbedingt.
Trotz Teherans Skepsis

Trump erwartet "baldiges" Treffen mit iranischer Führung

Erst Nordkorea, dann Russland und nun Iran? Donald Trump wünscht sich ein weiteres Gipfeltreffen und ist optimistisch, dass es dazu kommt - trotz der klaren Skepsis in Teheran.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 21109.html
Der Nährwert dieser Treffen - mit dem TV-Star - gehen irgendwo gegen Null. Das ist ja aber auch nicht der Sinn für einen TV-Komiker? Man soll doch lachen und unterhalten werden. Mehr nicht. Schade nur, daß dieser Honk ein US-Präsident ist. Oder auch nicht.
"Ich habe das Gefühl, dass sie ziemlich bald mit uns sprechen werden", sagte Trump bei einer Veranstaltung in Tampa, Florida. Gleichzeitig legte er allerdings eine betonte Gleichgültigkeit an den Tag: "Und vielleicht nicht, und das ist auch okay."
Oder wie auch immer....
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump lebt frei nach dem Motto, viel Feind, viel Ehr. Ob Europäer (besonders lt. Trump die bösen Deutschen), Chinesen, Türken, Iraner, Mexikaner und den ganzen Rest. Natürlich auch die "Schmierfinken" aus dem eigenen Land. Er unterhöhlt die Demokratie und versucht seine verfiltzte reiche Vetternwirtschaft zu etablieren.

China droht inzwischen Trump mit Vergeltung, Ankara ebenso. Teheran, mit denen sich Trump gerne auf ein Foto-Shooting getroffen hätte, kündigt stattdessen an erstmal ein Seemanöver im Persischen Golf abzuhalten. Nur mit Putin und Kim scheint es gut zu laufen... Also, persönlich, so zwischen richtigen Männern. Nicht zwischenstaatlich. Oder hat NK schon seine Atomwaffen weggeworfen und die Russen sind raus aus der Ukraine?

Verramscht Trump die Ressourcen der USA? An so vielen Fronten? In Inland, wie im Ausland. Was können die Nachfolger davon retten?
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Alter Stubentiger »

King Kong 2006 hat geschrieben:(08 Jul 2018, 13:17)

Eine Strategie um Folgen wie die verherrenden Kriege WWI und WWWII zu entgehen war die stärkere Vernetzung. Trump hebt dies auf. Dreißiger Jahre?

Trump versucht mehr oder weniger einzelne Staaten aus der EU herauszubrechen. Mit bilateralen Gesprächen. Gegner getrennt schlagen. Wie in Nahost. Oder wie er es in Fernost versucht. Zuletzt mutmaßlich mit dem Angebot an Macron, daß Frankreich doch die EU verlassen könne, dann wäre viel mehr möglich... Dementis gab es dazu wohl nicht.

Trump hat vermutlich mit Europa leichteres Spiel als mit China. Aber diese Manöver sind auch die Chance, daß die EU sich emanzipiert. Ähnlich wie G.W.Bush Anfang 2000 versuchte in Nahost noch mal zu versuchen den USA den Boden langfristig zu bereiten, bevor der Zenit überschritten wird, als Supermacht, versucht Trump offenbar einen der stärksten Konkurrenten, die EE noch einen mitzugeben. Letztendlich sind das eher Rückzugsgefechte, denn gewaltige Offensiven.
Na ja. Nach allem was man hört hat Juncker dem Trum schon gut die Grenzen gezeigt. Hier in Europa gibt es auch genug alte Hasen die schon klar sehen dass man einem Mafia-Präsidenten wie Trump nicht trauen kann.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Aug 2018, 17:44)

Na ja. Nach allem was man hört hat Juncker dem Trum schon gut die Grenzen gezeigt. Hier in Europa gibt es auch genug alte Hasen die schon klar sehen dass man einem Mafia-Präsidenten wie Trump nicht trauen kann.
Die beste Masche von dem TV-Troll ist Streitigkeiten sähen.

Er selbst ist zu nichts konstruktivem in der Lage. Klimaprotokolle kündigen, Atomabkommen uvm. kann er. In dem letzten Fall könnte er versuchen einmal die EU (die er als Gegner wie China sieht) übel aussehen zu lassen, denn diese ist Primärziel, weil mächtiger als der Iran und Zwist produzieren.

Die EU muß aus Sicherheitsinteresse an einem mehr oder weniger ruhigen Vorderen Orient interessiert sein. Trump nicht. Für Trump wäre mehr Unruhe zielführender, da es einmal die Position der EU schwächen würde und womöglich ihn wieder als großen Politiker, der zur Hilfe eilen kann die Bühne als TV-Star bereiten kann. Durch seinen Rückzug aus dem funktionierenden Atomabkommen setzt er die EU unter massiven Druck. Die EU muß jetzt "liefern". Sonst entpuppt sie sich als hilfloser Verein, der als stratgischer Player nichts verloren hat. Wenn einer der größten Staaten der Region Vorderer Orient zudem deshalb ungehalten gegenüber der EU wird. Umso besser? Für Trump.
DEFY TRUMP: EU orders firms to IGNORE America and carry on trading with Iran

RELATIONS between President Trump and the European Union collapsed to a new low after EU foreign policy chief Federica Mogherini urged business to ignore US sanctions and increase trade with Iran.
Speaking during a trip to New Zealand Ms Mogherini dramatically urged European companies to “increase business with and in Iran”.
The European Union, as well as Russia, China, the UK, Germany and France continue to support the deal.

Ms Mogherini said: “We are doing our best to keep Iran in the deal.
Der Iran hat seinen Teil eingehalten. Der Teil, daß der Iran dafür Handel treiben kann, steht zumindest für die EU auf wackeligen Beinen. Das sieht nicht gut für die EU aus. Trump pfeift und die EU muß tanzen. Sowas liebt Trump.
UK Foreign Office minister Alastair Burt told the BBC than the “Americans have really not got this right”.

He added that the UK thinks the nuclear deal is crucial “not only to the region’s security but the world’s security”.


The EU has imposed a ‘blocking statute’ which means European companies could be sued if them comply with US sanctions and may be able to sue the US for interference if they don’t.

However its effectiveness has already been questioned by many experts.

https://www.express.co.uk/news/world/10 ... -Mogherini
Der gefährlichste Gegner für Trump ist nicht der Iran oder Nordkorea. Das ist die EU und China*. Über den Iran u.a. kann man die EU und China in die Enge treiben. Peking ist aufgrund seiner politischen Struktur widerstandsfähiger und aggressiver. Die EU kann man auseinanderdividieren. Trump nennt das "bilaterale Gespräche". Mit jedem einzeln. Main target ist die EU, auch bei der Akte Iranabkommen. Die EU versucht jetzt mal den Widerstand. Kann natürlich auch eine tiefe, geheimnisvolle Liebe zum Iran sein. :D

*Putin, tja, den mag eher irgendwie mehr, warum auch immer... Oder Russland spielt nicht mehr in der Liga, wie China oder die EU. Er nimmt Russland nicht mehr als so gefährlich wahr.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

"Wer Freunde hat wie Trump, braucht keine Feinde" (EU-Ratspräsident Donald Tusk)

Was bedeutet das in der Realität? Es ist schon auffällig, daß Trump mit Leuten wie Kim und Putin gut kann. Im Gegensatz zu Demokratien. Die Bromance zwischen Erdogan und Trump ist allerdings zur Zeit sehr getrübt. Er mag aber solche Männer. Ganz im Gegensatz zur EU. Die er in dieselbe Liga wie China verortet. Jetzt bekommt Kanada das zu spüren. Der saudische Prinz Salman, Pseudo-Reformer, andere würden ihn als brutalen Diktator bezeichnen - je nach politischer Ideologie - wird von Trump explizit als Verbündeten definiert. Und während Trump auf Kanada schimpft (nicht auf Saudi-Arabien), kann sich so der Prinz so einiges herausnehmen.

Der arabische Prinz will offenbar an Kanada ein Exempel statuieren. Trump, der Präsi-Troll wird sich freuen. Einmal mehr kann er versuchen, wenn er meint, der Preis stimmt, wieder als Heilsbringer mit der US-Kavallerie angeritten kommen und solange sich alle streiten, hat er mehr Ruhe. War bei Napoleon auch nicht anders. Für "die westliche Welt" ist Trump ein Grabschaufler. Die Gegner dieser Welt hätten keinen Besseren erfinden können.
Frage: Und warum reagiert Saudi-Arabien so scharf?

Antwort: Die harschen Sanktionen erklären sich Experten mit dem Drang von Kronzprinz Mohammed Bin Salman, an Kanada ein Exempel zu statuieren und andere Länder so von Kritik an seinem Herrschaftsstil abzuhalten. Dass Saudi-Arabien überhaupt zum Druckmittel Sanktionen greift, deutet zudem darauf hin, dass das Land künftig eine noch bedeutendere Rolle in der internationalen Politik anstrebt. Sanktionen gehören nämlich nicht zum üblichen Arsenal eines Landes dieser Größe. Dass sich US-Präsident Donald Trump zuletzt abfällig über Kanada und Premier Trudeau geäußert hat, dürfte Mohammed Bin Salmans Furor zusätzlich Zund verliehen haben.
Frage: Wie reagiert die arabische Nachbarschaft?

Antwort: Ägypten, Jordanien und andere muslimische Staaten haben Riad ihre Unterstützung zugesichert. Allesamt verurteilen sie den kanadischen Kommentar zu Saudi-Arabien, wohl auch mit einem Blick auf ihre eigene Menschenrechtslage
.
Frage: Und steht der Westen den Kanadiern nun bei?

Antwort: Na ja
. Kanada hat Großbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate um Hilfe gebeten. Effektiv könnten wohl einzig die USA Riad zur Räson bringen. Bisher jedoch lässt Donald Trump seinen Nachbarn im Stich. Beide, also Saudi-Arabien und Kanada, seien Verbündete, ließ Washington wissen.
Frage: Aber Kronprinz Mohammed bin Salman gilt doch als Reformer?

Antwort: Nur scheinbar. Seit er im Sommer vergangenen Jahres als Kronprinz zum faktischen starken Mann Saudi-Arabiens aufstieg, tat sich Mohammed Bin Salman tatsächlich durch einigen Reformeifer hervor. So erlaubte er Frauen, Autos zu fahren, und ließ Kinos eröffnen. Gleichzeitig zieht er jedoch drakonisch gegen jene Aktivisten aus der Zivilgesellschaft zu Felde, die den von ihm schließlich durchgesetzten Wandel zuvor gefordert hatten – so nun auch gegen Samar Badawi. Außenpolitisch setzt er ohnehin auf Härte, wie der desaströse Krieg im Jemen und der erfolglose Blockadeversuch gegen das kleine Katar vor Augen führen.

derstandard.at/2000084994918/Warum-Saudi-Arabien-so-scharf-gegen-Kanada-schiesst
Trump entscheidet sich für die Saudis, gegen Kanada. Aus seiner Sicht logisch. Diese rechtsstaatlichen (das ist für Trump besonders ärgerlich) Nörgler im Norden muß man eher im Auge behalten, als diese spendablen, aber undemokratischen, aber ganz wichtig - hilflosen Scheichs irgendwo hinter dem Horizont.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Alter Stubentiger »

King Kong 2006 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 11:50)

"Wer Freunde hat wie Trump, braucht keine Feinde" (EU-Ratspräsident Donald Tusk)

Was bedeutet das in der Realität? Es ist schon auffällig, daß Trump mit Leuten wie Kim und Putin gut kann. Im Gegensatz zu Demokratien. Die Bromance zwischen Erdogan und Trump ist allerdings zur Zeit sehr getrübt. Er mag aber solche Männer. Ganz im Gegensatz zur EU. Die er in dieselbe Liga wie China verortet. Jetzt bekommt Kanada das zu spüren. Der saudische Prinz Salman, Pseudo-Reformer, andere würden ihn als brutalen Diktator bezeichnen - je nach politischer Ideologie - wird von Trump explizit als Verbündeten definiert. Und während Trump auf Kanada schimpft (nicht auf Saudi-Arabien), kann sich so der Prinz so einiges herausnehmen.

Der arabische Prinz will offenbar an Kanada ein Exempel statuieren. Trump, der Präsi-Troll wird sich freuen. Einmal mehr kann er versuchen, wenn er meint, der Preis stimmt, wieder als Heilsbringer mit der US-Kavallerie angeritten kommen und solange sich alle streiten, hat er mehr Ruhe. War bei Napoleon auch nicht anders. Für "die westliche Welt" ist Trump ein Grabschaufler. Die Gegner dieser Welt hätten keinen Besseren erfinden können.

Trump entscheidet sich für die Saudis, gegen Kanada. Aus seiner Sicht logisch. Diese rechtsstaatlichen (das ist für Trump besonders ärgerlich) Nörgler im Norden muß man eher im Auge behalten, als diese spendablen, aber undemokratischen, aber ganz wichtig - hilflosen Scheichs irgendwo hinter dem Horizont.
Hier gibt es ja auch einige Unterstützer der Saudis die wirklich denken dass Saudi-Arabien doch soviel zivilisierter in der Außenpolitik agiert als der Iran. Ob denen jetzt vielleicht mal die Augen aufgehen? Ich finde es ist keine gute Idee die Saudis schalten und walten zu lassen wie sie wollen.

Und dass Trump ein immer an der Seite der USA stehenden Verbündeten wie Kanada so im Regen stehen lässt ist wirklich erbärmlich. Vor Trump undenkbar.
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Beitrag von King Kong 2006 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Aug 2018, 15:26)

Hier gibt es ja auch einige Unterstützer der Saudis die wirklich denken dass Saudi-Arabien doch soviel zivilisierter in der Außenpolitik agiert als der Iran. Ob denen jetzt vielleicht mal die Augen aufgehen? Ich finde es ist keine gute Idee die Saudis schalten und walten zu lassen wie sie wollen.

Und dass Trump ein immer an der Seite der USA stehenden Verbündeten wie Kanada so im Regen stehen lässt ist wirklich erbärmlich. Vor Trump undenkbar.
Das ist die alte Geschichte des Klientels. Seit der Antike. Ob Achämeniden oder Rom. Du hast eine Reihe "Verbündeter" Staaten oder Satrapen und Könige. Die Zentralgewalt bei so großen Reichen, die über Kontinente gingen war illusionär. Nur heute fehlt der Reichszusammenhalt. Man hat eher Bündnisse und "Partner". Du konntest als Satrap Ägyptens bei den Achämeniden oder als König z.B. in Britannien zur Zeit Roms machen was du wolltest. Nur eines mußtest du immer. Die Gewalt und Authorität des Reichsführers anerkennen und ihm nicht in die Quere kommen. Dann konntest du nervige Nachbardörfer oder Hobby-Propheten plattmachen. Und in Saus und Braus leben. Frauen klauen oder sonstwas.

Saddam lernte und wußte, daß er gegenüber den USA einem mächtigen Land der Gegenwart "offen" sein mußte. Nicht in die Quere kommen. Ob dann Menschenrechtsverletzungen, Giftgaseinsätze oder sonstwas auf seinem Plan stand spielte keine Rolle. Da konnte er machen was er wollte. „Er mag ja ein Hurensohn sein, aber er ist unser Hurensohn“. Als er aber in Kuwait aufgefahren ist (Achtung Doppeldeutig), war der Ofen aus. Kam in die Quere des "Imperiums". Der Schah von Persien hatte auch stets Rückendeckung. Dasselbe galt für die Sowjetunion und seinen Satellitenstaaten.

Der Prinz aus Arabien steht in dieser Tradition. Er ist der Satrap der USA für die Region Middle East. Wie einst Saddam oder der Schah (Golfpolizist). D.h. wenn er sich sympathisch gibt, z.B. Frauen mal ans Steuer lässt, oder Kino erlaubt, was es im Iran schon seit hundert Jahren gibt und brav teuere US-Waffen kauft, dann kann er machen was er will. Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land und im Ausland, z.B. im Jemen. Geht ok.

Mal schauen, was zukünftige Historiker und Politikwissenschaftler in ihrer Bewertung sagen werden, das ein US-Präsident konfliktfreier mit einem arabischen Prinzen, denn mit dem kanadischen Nachbarn leben würde. Oder das die EU aus der Not heraus zusammen mit dem Iran überlegen muß, wie man standhalten kann. Merkel mit Peking beratschlagen muß, wie man mit Trumps Handelskrieg umzugehen hat! Interessante Zeiten. Wahnsinn, Genie oder einfach nur Zeitgeist?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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