Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

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Olympus
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Re: EU näher an Russland und China?

Beitrag von Olympus »

King Kong 2006 hat geschrieben:(12 Oct 2017, 23:21)

Trump muß offenbar seine Wähler bedienen. Was er nicht hinbekommt ist, dieses mit den Bedürfnissen einer Supermacht im Kontext der Beziehungen zu andern Staaten zu gestalten. Mit dem Modell, mit dem er Erfolg im TV hatte und bei den Frustwählern, ist es wirklich pathologisch, professionell Politik zu gestalten. Wie es mal hieß, das dicke Kind im Weißen Haus. Das kann in einer Komödie gut gehen. Aber in realen Leben...?
Es ist fatal was in der Welt gerade abgeht. Die echten Probleme werden weggeleugnet. Hauptsache die Fahne hängt hoch. Ist die Menschheit echt so dumm? Ich kapier das nicht mehr.
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King Kong 2006
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Re: EU näher an Russland und China?

Beitrag von King Kong 2006 »

Adam Smith hat geschrieben:(12 Oct 2017, 23:36)

Es ist fast egal was Trump macht. Das ist im Prinzip nicht wichtig. Die USA ist ein kapitalistischer Staat. Die Unternehmen wie Netflix, Facebook, Googel, Amazon sind viel wichtiger.
Ich weiß nicht, ob es egal ist, was ein Politiker als Staatsführer macht. Kapitalistisch sind ohnehin die meisten Staaten auf der Welt organisiert. Auch China oder der Iran müssen darauf im eigenen Land Rücksicht nehmen.

Im Falle der USA haben deren diplomatische, politische, ökonomische oder militärische Interventionen sehr große Auswirkungen in Asien oder Lateinamerika gebracht. Zuletzt die massiven unter der Bush-Administration. Inwiefern (genau was) egal sein soll, weil die USA, wie (die meisten anderen Staaten) kapitalistisch aufgestellt ist, ist mir nicht klar.

Wenn im Falle Irans z.B. in Punkto Atomabkommen, Sanktionen oder politische/militärische Interventionen (auch regional) Trump entsprechende Handlungen vollführt, wird z.B. Netflix da wenig kompensieren oder korrigieren (?) können. Weder beim Iran, noch bei den USA, noch in Nahost oder im Kontext der weiteren Entwicklungen mit China/Iran, Russland/Iran oder Nordkorea/Iran.

Trump ist kein Diktator. Er muß auf Befindlichkeiten Rücksicht nehmen. Aber er kann dennoch, siehe Bush, große Dinge in Bewegung setzen. Nicht immer ohne Blut oder Gewalt. Mit großen Auswirkungen. Auch Bush hat der Kapitalismus nicht aufgehalten. Es gibt auch viele Stimmen, die sagen, daß gerade der Kapitalismus Triebfeder für Interventionen ist. Siehe Carter-Doctrin. Die USA behalten aus ökonomischen Gründen Oberwasser. Deshalb muß auch dahingehend interveniert werden. Auch Guttenberg und Köhler meinten, daß das Exportland Deutschland darauf angewiesen ist, daß auch militärisch dies durchgesetzt werden muß. Ex-Bundespräsident Köhler mußte deshalb mutmaßlich gehen.

PS: Interessant ist hierbei auch die Frage, Primat der Ökonomie oder Primat der Politik? Wer sollte am Ende der Entscheider sein. Der Kapitalismus und Industriekapitäne, oder die Politik?
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King Kong 2006
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Politikerin Clinton übt Kritik am TV-Star

Beitrag von King Kong 2006 »

Hillary Clinton, die ein paar Millionen Stimmen mehr von US-Bürgern bei der Wahl als TV-Star Trump bekommen hat, übt an den selbsternannten Anti-Politiker Trump Kritik.
Kritik an Trumps Iran-Politik

Clinton: "Lässt uns töricht und klein aussehen"
Dabei verweist sie auf das unter schweren Mühen erreichte Atomabkommen mit dem Iran, an das sich sogar Teheran hält. U.a. durch eine Wirtschaftskriegsführung unter Obama konnte dies gelingen. Es fehlten zwar die Hunnenrede eines Trump über Rauch und Vernichtung (im Falle NKs) oder die Kriegsinterventionen eines Bush etc. aber am Ende zählt das Ergebnis, nicht die TV-Qualitäten an Dramaturgie.
Trumps Weigerung, die Einhaltung des Atomabkommens durch den Iran zu bestätigen, "lässt uns töricht und klein aussehen und spielt direkt den Iranern in die Hände", sagte Clinton dem Sender CNN. Seine Haltung sei nicht nur mit Blick auf diesen speziellen Fall schlecht, sondern er sende eine Botschaft um die Welt, "dass Amerikas Wort nicht gültig ist", sagte Clinton.

Clinton verhandelte das Abkommen als Außenministerin

Das Interview wurde bereits zwei Tage vor Trumps Ankündigung aufgezeichnet. Clinton hatte als Außenministerin unter Trumps Vorgänger Barack Obama gemeinsam mit den anderen vier UN-Vetomächten – Großbritannien, Frankreich, China, Russland – sowie Deutschland mit dem Iran über ein Atomabkommen verhandelt. Ein Ergebnis der langjährigen Verhandlungen wurde erst 2015 erzielt.
Im Moment ist Trump, der behauptet von wahren Menschenmassen bei seiner Amteinführung bejubelt worden zu sein (sogenannte alternative Fakten - keine Lügenpresse!) auch ziemlich still bei seinen vermeintlichen Allierten, den Kurden. Das steht im krassen Kontrast zu seinen Gebärden. Wo ist die USA? Es ist natürlich klar, daß Trump wenn er zwischen Ärger mit der Türkei, Iran, Irak und Syrien wählen kann oder den Kurden, wohl eher letztere enttäuschen wird, das ist Realpolitik, rein "geschäftlich", nichts persönliches, aber Obama hat er da immer schlappe Inaktivität vorgehalten. Das kommt davon, wenn man keine Ahnung hat. Dafür bekommt Trump jetzt wieder Ärger, weil er Obama vorwirft er hätte sich nicht genügend um die Familien der gefallenen US-Soldaten gekümmert. Ist nicht Trump über die Eltern eines gefallenen US-Soldaten bleidigend hergefallen? ( http://www.n-tv.de/politik/Kriegsvetera ... 21581.html )

Für Teheran ist die Haltung von Trump auch ein Test, ob die EU auch ohne dem großen Weisen Vater im Weissen Haus global agieren kann.
"Das Atomabkommen ist aber auch ein Test für die Europäer, ob sie unabhängig von den USA eine eigenständige Rolle in der politischen Weltszene spielen können oder nicht", sagte Sarif. Auch Präsident Hassan Ruhani hatte betont, der Iran werde am Deal festhalten, solange dies die anderen Verhandlungspartner tun.

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... ehen-.html
Der Kontrast eines drohenden, schreienden TV-Stars im Weissen Haus und der dann folgenden Inaktivität, wie der Unberechenbarkeit in der Vertragstreue ruiniert den Ruf der vermeintlichen Supermacht.
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King Kong 2006
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Bush kritisiert Trump

Beitrag von King Kong 2006 »

Also, wenn jetzt sogar Bush die Situation auffällt. Ex-Präsidenten sind mit TV-Star Trump nicht zufrieden.
US-Präsidenten

Bush verurteilt Trumps Politik

Isolationismus, Nationalismus, Lügen: Darauf dürfe sich die Politik der USA nicht stützen, mahnt der frühere republikanische US-Präsident George W. Bush. Auch der Demokrat Barack Obama übt erneut scharfe Kritik an einer "Politik der Angst".
Ob man Lügen sagen kann? Trump findet es eher in Richtung "alternative Fakten". Die sind zwar hanebüchen, aber egal. Isolationismus ist so eine Sache. Nicht zuletzt hat gerade Bush die Karten so überreizt, daß interventionistisch schon sein Nachfolger Obama nicht mehr viel tun konnte.
Die Reden sorgte in den USA für großes Aufsehen. Während viele Kommentatoren Bush für seine offenen Worte lobten, wurde auch scharfe Kritik laut: Bei Bushs Kriegen gegen Afghanistan und den Irak sei es mit vermeintlich hohen Werten der USA ebenso wenig weit her gewesen wie bei der immensen Stärkung der Geheimdienste in seiner Amtszeit, hieß es in sozialen Netzwerken.

Die "New York Times" zitierte einen Reporter, der Bush nach seiner Rede fragte, ob seine Rede wohl im Weißen Haus gehört werde - darauf habe Bushgenickt und gesagt: "Ich denke, das wird sie." Als Trump kurz danach im Weißen Haus gefragt wurde, ob er die Rede schon gehört habe, sagte er Nein.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 73813.html
Bush hat in der Tat eine Performance abgeliefert, die grenzdebil ist. Egal ob mit seinen Bushism oder mit "den dümmsten Kriegen seit der Varusschlacht" (van Crefeld). Experten unter sich.
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Alexyessin
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Re: Bush kritisiert Trump

Beitrag von Alexyessin »

King Kong 2006 hat geschrieben:(20 Oct 2017, 08:01)

Also, wenn jetzt sogar Bush die Situation auffällt. Ex-Präsidenten sind mit TV-Star Trump nicht zufrieden.



Ob man Lügen sagen kann? Trump findet es eher in Richtung "alternative Fakten". Die sind zwar hanebüchen, aber egal. Isolationismus ist so eine Sache. Nicht zuletzt hat gerade Bush die Karten so überreizt, daß interventionistisch schon sein Nachfolger Obama nicht mehr viel tun konnte.



Bush hat in der Tat eine Performance abgeliefert, die grenzdebil ist. Egal ob mit seinen Bushism oder mit "den dümmsten Kriegen seit der Varusschlacht" (van Crefeld). Experten unter sich.
Das war der Punkt, den auch lt. FAZ ein Netzuser zugestimmt hat: Trump hat es geschafft, das ich mir GW Bush freiwillig reinziehe und diesem Mann zustimmen muss.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Bush kritisiert Trump

Beitrag von Adam Smith »

King Kong 2006 hat geschrieben:(20 Oct 2017, 08:01)

Also, wenn jetzt sogar Bush die Situation auffällt. Ex-Präsidenten sind mit TV-Star Trump nicht zufrieden.



Ob man Lügen sagen kann? Trump findet es eher in Richtung "alternative Fakten". Die sind zwar hanebüchen, aber egal. Isolationismus ist so eine Sache. Nicht zuletzt hat gerade Bush die Karten so überreizt, daß interventionistisch schon sein Nachfolger Obama nicht mehr viel tun konnte.



Bush hat in der Tat eine Performance abgeliefert, die grenzdebil ist. Egal ob mit seinen Bushism oder mit "den dümmsten Kriegen seit der Varusschlacht" (van Crefeld). Experten unter sich.
In den USA wird die Politik von Think Tanks bestimmt. Ich hoffe die Mitglieder wurden ausgetauscht.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Großartiger Sieg vom Feldherr Trump (Wie hat er das bloß geschafft!?)

Beitrag von King Kong 2006 »

Sie alle haben sich jahrelang die Zähne ausgebissen. Araber, Iraner, Kurden, der Iran, Syrien, Assad, der Irak, Russland, Präsident Obama, Deutschland, die EU und wer weiß nicht alle. Sie allen haben geblutet, viel Nerven und Geld investiert. Da mußte erst ein TV-Star kommen. Das Ziel definieren und dann handeln. Trump hat in kürzester Zeit das geschafft, was alle anderen jahrelang nicht geschafft haben. Da bekommen Trumps alternative Fakten eine ganz neue Dimension.
Trump: Ende des IS-Kalifats ist in Sicht

"Bereits im Wahlkampf versprochen, den IS zu schlagen"

derstandard.at/2000066450122/Trump-Ende-des-IS-Kalifats-ist-in-Sicht
Danke! Wofür auch immer. :thumbup:
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Trumps Russland-Connections - Erste Festnahmen?

Beitrag von King Kong 2006 »

US-Sonderermittler bereitet in Russlandaffäre erste Anklagen vor

Robert Mueller macht ernst: Der US-Sonderermittler will einem Medienbericht zufolge in der Russlandaffäre um Präsident Trump erste Anklagen erheben. Schon am Montag könnte es Festnahmen geben.
Eine Grand Jury in Washington habe diese zugelassen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Sprecher von Mueller wollte die Berichte nicht kommentieren.

US-Geheimdienste waren in einem im Januar veröffentlichten Bericht zu dem Schluss gekommen, der russische Präsident Wladimir Putin habe eine Beeinflussung des US-Wahlkampfs zugunsten Trumps angeordnet.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 75200.html
Die Fanbase des TV-Stars soll ja fest hinter ihm stehen. Schwere Angriffe der Trump-ULtras auf das "Establishment" und dieser Lügenpresse könnten möglich sein. Mit etwas Glück (aus Sicht der Gegner der USA, wie z.B. Putin) gibt das richtig innere Unruhe in den USA.
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Revolution nicht aufzuhalten?

Beitrag von King Kong 2006 »

Der von Trump aus dem Weissen Haus herausgelobte Steve Bannon (ist nach eigenen Aussagen ein Staatenzerstörer wie Lenin) gibt noch einmal seine Vorstellungen über die Welt zum Besten.

Anders als TV-Star Trump sieht er keine militärische Lösung bei Nordkorea.
"THE PAINFUL TRUTH ABOUT N. KOREA"

Bannon shocked many, when he said to a reporter that - despite his then boss, Trump's threats - there is not really a military option about North Korea, without killing, "ten million people in Seoul in the first 30 minutes of any US military attack …"
Die Türkei ist eine größere Bedrohung als der Iran (für die USA)
"MOST DANGEROUS – TURKEY"

"Turkey is the biggest danger for us (US)!" He tells us with conviction. "No, not even close to (its neighbor) Iran..." He waves his hand in total rejection.
"THE MUST ISOLATION OF QATAR"

Bannon simply loves to declare a new war. In fact - when he was fired from the White House, it took, a senior editor of Breitbart, seconds to tweet #WAR.

His next global war - he shares with a smile - is against Qatar.
Klare Konfrontation mit China. Die wollen nicht nur auf gleicher Augenhöhe mit den USA sein. Sie wollen Welthegemon werden.
"MISUNDERSTANDING ABOUT CHINA"

"Re China: We don't just make a small mistake... It is a big strategic mistake... If you listen to President Xi's (recent) speech, it was not about how China is going to be superpower with the US. No! It was about They, are going to have a hegemony.
Es wird tatsächlich Zeit, daß die EU sich von den USA emanzipiert. Mit Bannon an der Seite kann das gelingen. Der hat auch keinen Bock mehr.
"AMERICA FIRST VS GLOBALISM"

Trump put a budget of 30 billion dollars to update the readiness of the US military. “It was a law, because of the wars we have been fighting for 17 years.”

“This is like the entire defense budget of Germany... Europe does not make any attempt to defend itself. They are protected by the USA,” Bannon said. “The US is committed to protecting Gulf states and the same applies to Japan and South Korea.”
BREXIT? Ja, geht natürlich auf das Konto von Steve.
"MY ROLE IN BREXIT"

British politician Nigel Farage has been a friend, says Bannon. “I was proud, that the morning after we won, Nigel announced: "If it had not been for Breitbart London, there would have not been Brexit..."
Bannon is surrounded with security people at all time. We were all staying at a secure floor in the hotel. Even then, there were security people outside his suite as well.

His extreme visions as well as his growing power, are reasons for concern for some.

I ask him if he is scared.

He says: "Even if someone kills me, this revolution has already started...Nobody can kill it... Others will carry on..."

https://aawsat.com/english/home/article ... erous-iran
Mag sein. Aber vielleicht sind Leute wie Bannon gar nicht so sehr Macher. Sie sind Symptome. Die USA können einfach nicht mehr wie in 50s oder 60s. China ist wieder wer. Japan fragt sich, was sie mal waren. Deutschland ist einfach ein Gewicht und Frankreich hält sich weiterhin für eine Grande Nation. Regionalmächte wie der Iran (Persien) und die Türkei (Osmanisches Reich) sind weder mit Zuckerbrot, noch mit Peitsche mehr zu zähmen und erinnern sich ihre Geschichte. Das sind globale Entwicklungen, die mit Bannon, Trump und Co. in historischen Wellen geschehen oder ohne.

Russland fehlt auch hier. Was mag das bedeuten? :D
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Bush-Dynastie zur Wahl von Demokraten genötigt

Beitrag von King Kong 2006 »

Ex-Präsidenten halten Trump für unfähig

Denn die Meinung im Hause der Ex-Präsidentenfamilie Bush fällt einhellig aus: Trump sei ein Angeber, habe keine Ahnung und schade der Partei.
Also, wenn Bush Senior (sicher der intelligentere der beiden Bushs) sogar für die Demokratin Hillary Clinton gestimmt hat...
Bush Senior stimmte für Hillary Clinton

Bush Senior findet, dass Trump nur darauf bedacht sei, sein eigenes Ego zu füttern. Sein Sohn meint, dass "dieser Kerl nicht weiß, was es bedeutet, Präsident zu sein". Und beide Bushs befürchten, dass Trump die republikanische Partei "zersprengt" habe.

Keiner der beiden Bushs hat demnach bei der Wahl für Trump gestimmt: Der Vater entschied sich für die Demokratin Hillary Clinton und der Sohn für "keinen der Genannten". Bush Junior wirft Trump vor, öffentlichen Zorn anzufachen, aber das harscheste Urteil kommt von seinem Vater.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 76510.html
Meine persönliche Meinung ist, daß Bush Junior von den Dreien, als Bush Senior und TV-Komiker Donald T. der, ähm, "einfälltigste" ist. Ich halte Donald für cleverer. Der ist nicht dumm. Der ist asozial und psychopathisch. Wie es vielen Managern nachgesagt wird (die damit keine Karriere machen, findet man in spannenden Thrillern wiedern). Wenn es nur darum geht, wer der Partei und den USA den meisten Schaden zufügt, dann mag die Bush-Dynastie recht haben. Wobei die Vorarbeit die Bush Junior geleistet hat so desaströs war, daß selbst so ein Obama trotz seines einnehmenden Wesens nicht immer gut aussah. So ein Typ wie Trump kann da nur schlecht aussehen. Also, da tun sich Bush Junior und dieser Komiker nicht viel.
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Re: Trumps Russland-Connections - Erste Festnahmen?

Beitrag von Boraiel »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Oct 2017, 11:02)

Die Fanbase des TV-Stars soll ja fest hinter ihm stehen. Schwere Angriffe der Trump-ULtras auf das "Establishment" und dieser Lügenpresse könnten möglich sein. Mit etwas Glück (aus Sicht der Gegner der USA, wie z.B. Putin) gibt das richtig innere Unruhe in den USA.
Ich würde meinen, dass die Chance, dass Putin die US-Wahl auf irgendeine Weise zugunsten Trumps beeinflusst hat, sehr hoch (85:15) sind. Aber ich halte es auch für ausgeschlossen, dass Trump damit zu tun hatte und wenn einige seiner Berater eingespannt waren, dann hätten deren Aktionen wahrscheinlich auch nur einen unwichtigen Einfluss. Die wahre Beeinflussung fand anderweitig statt durch geschickte Beeinflussung der öffentlichen Meinung.
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Re: Trumps Russland-Connections - Erste Festnahmen?

Beitrag von Olympus »

Boraiel hat geschrieben:(04 Nov 2017, 22:16)

Ich würde meinen, dass die Chance, dass Putin die US-Wahl auf irgendeine Weise zugunsten Trumps beeinflusst hat, sehr hoch (85:15) sind. Aber ich halte es auch für ausgeschlossen, dass Trump damit zu tun hatte und wenn einige seiner Berater eingespannt waren, dann hätten deren Aktionen wahrscheinlich auch nur einen unwichtigen Einfluss. Die wahre Beeinflussung fand anderweitig statt durch geschickte Beeinflussung der öffentlichen Meinung.
Nennt sich auch Propaganda durch Breitbart, Sputnik, Trollfabriken, FB, Twitter, Lug und Trug, Hetze, Spaltung, Angstschürerei etc.
Und weil Menschen ohne Gewalt anscheinend nicht lange leben können.
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Re: Trumps Russland-Connections - Erste Festnahmen?

Beitrag von Boraiel »

Olympus hat geschrieben:(04 Nov 2017, 22:20)

Nennt sich auch Propaganda durch Breitbart, Sputnik, Trollfabriken, FB, Twitter, Lug und Trug, Hetze, Spaltung, Angstschürerei etc.
Und weil Menschen ohne Gewalt anscheinend nicht lange leben können.
Breitbart und Russland haben wenig miteinander zu tun. Hinter Breitbart stehen Amerikaner, die auch Putin kaum beeinflussen kann.
Über Sputnik oder RT kann Putin natürlich seine Sicht der Dinge verbreiten, aber hat auch einen viel kleineren Empfängerkreis als Breitbart. Aber durch die Veröffentlichung von E-Mails von Clinton wahrscheinlich durch Russland und dieses Thema die ganze Zeit am Leben zu halten, hat Putin wohl schon nicht unwesentlich eingegriffen.
Libertas veritasque.
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Re: Trumps Russland-Connections - Erste Festnahmen?

Beitrag von Olympus »

Boraiel hat geschrieben:(04 Nov 2017, 23:21)

Breitbart und Russland haben wenig miteinander zu tun. Hinter Breitbart stehen Amerikaner, die auch Putin kaum beeinflussen kann.
Über Sputnik oder RT kann Putin natürlich seine Sicht der Dinge verbreiten, aber hat auch einen viel kleineren Empfängerkreis als Breitbart. Aber durch die Veröffentlichung von E-Mails von Clinton wahrscheinlich durch Russland und dieses Thema die ganze Zeit am Leben zu halten, hat Putin wohl schon nicht unwesentlich eingegriffen.
Auch die unzähligen Treffen mit Russen und Leuten aus Trumps Wahlteam sind recht auffällig. Genauso wie dem Kreml nahestehende Mafioso die rein zufällig im Trumptower direkt unter Trumps Appartement campierten, ist ein seltsamer Zufall und mag sicher auch ein Grund gewesen sein, auch wenn man nicht genau weiß welchen.
Ich bin nach wie vor überzeugt das da weit mehr Dreck dahinter steckt als man vermuten würde.
Man kann nicht glauben, das alle Amerikaner die Russen als Feind sehen, wie es meist dargestellt wird.
Auch in Deutschland stehen einige Putin näher als zu ihrem eigenem Land. Nicht nur Deutsch-Russen.
Nicht alle sind für Demokratie, sondern haben ein eher autoritäres Weltbild.
Das Breitbart nichts mit den Russen zu tun haben glaub ich auch nicht. Das Schema, die Feindbilder, die Propaganda klingen ähnlich. Auch gibt es in beiden Lagern spezielle Hardcorefaschos die von einem Zusammenschluss aller Weißen schwadronieren und zum Endkampf der Völker aufrufen.
Beide Lager haben besten Kontakt zur Regierung. Die einen in den Kreml, die anderen zu Bannon (offiziell abgesetzt). Für letzteren klinkt dieses Bild ganz bestimmt für die Erfüllung seiner Träume der perfekten Zerstörung des Systems.
Zufall, das alle führenden Köpfe der Rechten Parteien Europas den Anschein machen sich schon ewig zu kennen und alle irgendwie die selben "Visionen" haben?
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Re: Trumps Russland-Connections - Erste Festnahmen?

Beitrag von Nomen Nescio »

Olympus hat geschrieben:(05 Nov 2017, 00:21)

Ich bin nach wie vor überzeugt das da weit mehr Dreck dahinter steckt als man vermuten würde.
ich erinnere mich noch die debatte bevor den wahlen. irgendwann sagte trump daß er nicht viel steuer zahlte, denn er war gescheit und benützte alle schlupflöcher.
er, und seine kumpanen, anbeten den mammon. das ist jetzt mannafort zum verhängnis geworden. und vermutlich wird es mehr leuten. die zeitungen haben bereits von trumps direkter familie »fragwürdige« transaktionen publiziert. aber von trump selbst wurde auch schon aufgemerkt daß er sich - obwohl das nicht mag - doch noch direkt mit seinem betrieb bemüht.

ich vermute daß mueller ruhig weiter geht mit seinen finanziellen informationen. :D
am ende wird trump »racekack« bekommen... hoffe ich.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Watchful_Eye »

Wenn Trump damit zu tun hatte, muss das natürlich aufgeklärt werden und Trump gegebenenfalls abgesetzt werden. Nichtsdestotrotz sollte man den Einfluss auf die Wahl nicht überbewerten. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass die Russen jetzt halt an der Wahl Trumps schuld gewesen seien und man danach so weitermachen könne wie bisher. Der russische Einfluss kann bei weitem nicht den realen, massiven Vertrauensverlust in das parlamentarische System erklären, der zu dieser Wahl führte. Die gesellschaftliche Spaltung in den USA ist real.

Das Verhalten Russlands schockt mich zudem übrigens überhaupt nicht. Russland ist nunmal der Erzrivale der USA und ich wäre genau so wenig geschockt, wenn herauskäme, dass die Geheimdienste der USA so etwas bei den Russen machen würden. Gerade Clinton und Putin waren ja auch persönlich verfeindet.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Nomen Nescio »

jetzt muß ich wirklich laut lachen. gerade hatte ich geschrieben daß trump sich noch mit seinem betrieb bemüht und was lese ich hier?
The President of the United States made an unscheduled stop this afternoon while on his way to the airport, delaying his flight and putting off his big trip to Asia for some personal time at his Hawaii hotel.

Statement from @PressSec on the stop @POTUS just made at his Waikiki hotel. pic.twitter.com/sELdCSSDg8

— Steve Herman (@W7VOA) November 4, 2017

Not only did he put off an important diplomatic trip so he could visit his own hotel, he used a taxpayer-funded flight to promote his own businesses – yet another example of the shameless way he exploits the presidency to fill his own pockets.
aber nein, die sachen sind vollkommen getrent. :D
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von imp »

Watchful_Eye hat geschrieben:(05 Nov 2017, 03:35)

Wenn Trump damit zu tun hatte, muss das natürlich aufgeklärt werden und Trump gegebenenfalls abgesetzt werden. Nichtsdestotrotz sollte man den Einfluss auf die Wahl nicht überbewerten. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass die Russen jetzt halt an der Wahl Trumps schuld gewesen seien und man danach so weitermachen könne wie bisher. Der russische Einfluss kann bei weitem nicht den realen, massiven Vertrauensverlust in das parlamentarische System erklären, der zu dieser Wahl führte. Die gesellschaftliche Spaltung in den USA ist real.

Das Verhalten Russlands schockt mich zudem übrigens überhaupt nicht. Russland ist nunmal der Erzrivale der USA und ich wäre genau so wenig geschockt, wenn herauskäme, dass die Geheimdienste der USA so etwas bei den Russen machen würden. Gerade Clinton und Putin waren ja auch persönlich verfeindet.
Ich gehe davon aus, dass USA, Russland und andere Regional- und Weltgrößen in vielen Ländern mitmischen, nicht nur am Wahltag.
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Re: Trumps Russland-Connections - Erste Festnahmen?

Beitrag von King Kong 2006 »

Boraiel hat geschrieben:(04 Nov 2017, 22:16)

Ich würde meinen, dass die Chance, dass Putin die US-Wahl auf irgendeine Weise zugunsten Trumps beeinflusst hat, sehr hoch (85:15) sind. Aber ich halte es auch für ausgeschlossen, dass Trump damit zu tun hatte und wenn einige seiner Berater eingespannt waren, dann hätten deren Aktionen wahrscheinlich auch nur einen unwichtigen Einfluss. Die wahre Beeinflussung fand anderweitig statt durch geschickte Beeinflussung der öffentlichen Meinung.
Trump hätte wissen müssen, das wenn er sich auf einen Wahlkampf einlässt solche Kontakte irgendwann rauskommen und wie ein Bummerang ihm das Leben im Weissen Haus schwer machen. Er gab zwar mal in einem Interview an, daß er sowohl wußte, daß er abgehört wird (im Kontext der Vorwürfe von Prostituieren in Moskau in einem Hotel) und deshalb "sehr vorsichtig" mit Kontakten in Russland wäre, aber das wirkt in diesem Kontext dann nicht mehr so vorsichtig. Natürlich wird er Bauernopfer vorschicken. Seine Lobhuddelei für Putin ist da auch so eine Sache. ;)

Man unterhält als US-Präsident im Wahlkampf mit Geschäftskontakten in Russland keine Kontakte mit "Gegnern" der USA. Das macht erpressbar. Einen erpressbaren US-Präsidenten kann man in den USA nicht brauchen. Putin mußte sicher nicht viel machen außer diese Kontakte zu pflegen. Das Ergebnis ist jetzt zufriedenstellend.
Trumps Business hing an Milliarden aus Russland

Moskaus Manipulationen im US-Wahlkampf setzen Trump zunehmend unter Druck. Doch die wirklich dunklen Beziehungen des Milliardärs nach Russland waren geschäftlich.

https://kurier.at/politik/ausland/trump ... 55.527.858
Trump und die Akte Russland – die Vorwürfe im Überblick

https://www.nzz.ch/international/die-vo ... -ld.152113
Wenn ich Putin wäre oder der Machtkomplex dahinter und ausgerechnet so ein windiger Typ wie TV-Star und Businessman Trump macht bei mir in Russland Geschäfte und dann wird genau dieser Mann ausgerechnet für die US-Präsidentschaft kandidieren, wäre für mich völlig klar, wen ich unterstütze. Auch weiterhin dessen Geschäfte. Sicher kommt er dabei auch mit kriminiellen Elementen in der russischen Wirtschaft in Kontakt. Sehr gutes Material!
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Re: Trumps Russland-Connections - Erste Festnahmen?

Beitrag von Nomen Nescio »

Boraiel hat geschrieben:(04 Nov 2017, 22:16)

Ich würde meinen, dass die Chance, dass Putin die US-Wahl auf irgendeine Weise zugunsten Trumps beeinflusst hat, sehr hoch (85:15) sind. Aber ich halte es auch für ausgeschlossen, dass Trump damit zu tun hatte und wenn einige seiner Berater eingespannt waren, dann hätten deren Aktionen wahrscheinlich auch nur einen unwichtigen Einfluss. Die wahre Beeinflussung fand anderweitig statt durch geschickte Beeinflussung der öffentlichen Meinung.
warum hat trump denn seinen sohn diktiert was er zu sagen hätte über die zusammenkunft mit russen? das zog ihn direkt im kreise der verdächtigten. er soll das im flugzeug diktiert haben, dachte ich.
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Klimaschutz - Assad stimmt zu, Trump sieht darin keinen Sinn

Beitrag von King Kong 2006 »

TV-Star Trump beweist weiter Weitsicht, was die vermutlich größte globale Bedrohung betrifft. Er fällt nicht auf die Chinesen herein, die nach seiner Meinung mutaßlichen Hintermänner der Klimaverschwörung. Assad der Tropf ist jetzt doch eingeknickt.
Syrien tritt als letztes Land Klimavertrag bei - nur USA draußen

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 76837.html
Ein Land wie die USA müssten da führend sein. Sprichwörtlich. Aber Trump und ein guter Führer...?

Das Thema Klima ist die vermutlich größte Herausforderung. Dabei muß man nicht mal daran denken, wie sich die Ernte hier verändern kann oder es einfach wärmer wird. Es löst Flüchtlingswellen und Kriege aus. Das betrifft global alle.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von imp »

Werden dem Assad die Fassbomben beim Klima eigentlich gegengerechnet?
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(07 Nov 2017, 14:35)

Werden dem Assad die Fassbomben beim Klima eigentlich gegengerechnet?
Nein, warum?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von imp »

King Kong 2006 hat geschrieben:(07 Nov 2017, 14:54)

Nein, warum?
Krieg hinterlässt viele Umweltschäden, zerstört Wälder bzw Grünflächen, erzeugt Brände, die oft giftige Dämpfe in die Atmosphäre blasen. Das kann nicht gut fürs Klima sein. Als Gastgeber eines langjährigen multinationalen Kampfes um die Vorherrschaft muss Assad auch vollumfänglich für die Abgase von Kampfjets, Kampfwagen und Raketen anderer Länder mit aufkommen.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(07 Nov 2017, 15:14)

Krieg hinterlässt viele Umweltschäden, zerstört Wälder bzw Grünflächen, erzeugt Brände, die oft giftige Dämpfe in die Atmosphäre blasen. Das kann nicht gut fürs Klima sein. Als Gastgeber eines langjährigen multinationalen Kampfes um die Vorherrschaft muss Assad auch vollumfänglich für die Abgase von Kampfjets, Kampfwagen und Raketen anderer Länder mit aufkommen.
Das Thema würde ich besser verschweigen. Das wäre für die sogenannte 1.Welt, die Industrienationen nicht zu bezahlen. Das was die USA, GB, Deutschland, Frankreich usw. in Europa, Asien, Amerika oder Afrika sich da geleistet haben ist ein Faß, das man nicht aufmachen sollte. Auch, wenn zumindest der brit. Premier verbal etwas angedeutet hat.
Bei einem Pakistan-Besuch entschuldigte sich Premierminister David Cameron für Fehler während der Kolonialzeit. Britannien, so sagte er, sei schuld an vielen Problemen, welche die Welt noch heute plagten.

http://www.sueddeutsche.de/politik/brit ... -1.1082881
Dagegen sind Kriegsparteien wie die von Assad schon fast grün, nicht religiös gemeint. Eine Faßbombe, die noch primitiver als eine 2.Weltkriegsbombe ist, ist nicht nur weniger zerstörisch als eine 2.Weltkriegsbombe, sie verbraucht auch erheblicher weniger Ressourcen als diese, oder was über Indochina, der koreanischen Halbinsel, in Afrika oder in Europa in Kriegen an Waffensystemen eingesetzt worden sind.

Assad für Umweltschäden haftbar zu machen könnte einen Präzedenzfall auslösen bei dem am Ende wieder Deutschland alles mögliche zahlen muß. Trump lacht über solche Forderungen an die USA. Assad würde zumindest schmunzeln.

Sollten militärische Faktoren beim Klimagipfel eine Rolle spielen, dann wäre es interessant zu wissen, was die Entwicklung, der Bau und der Unterhalt eines Flugzeugträgers der Umwelt kostet. So etwas wird kein Thema sein. Auch nicht Assad.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von imp »

Exzellent argumentiert, aber in jeder Hinsicht schade.
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Der Kapitän und seine Navigation

Beitrag von King Kong 2006 »

TV-Star Trump fährt einen Zickzack-Kurs.
Trump widerspricht Trump

Einerseits, andererseits: Trump glaubt Putin, dass Moskau die US-Wahl nicht beeinflusst hat. Und der US-Präsident vertraut seinen Geheimdiensten, die das Gegenteil sagen. Bei Nordkorea sind die Widersprüche genauso frappant.

US-Präsident Donald Trump hat in der Frage einer russischen Beeinflussung der US-Wahl erneut die Position gewechselt. Bei einer Pressekonferenz in Hanoi mit Vietnams Präsident Tran Quai Dang sagte Trump am Sonntag, er schließe sich nun den Erkenntnissen der Geheimdienste an. Noch am Vortag hatte Trump gesagt, er glaube Russlands Präsident Wladimir Putin, wenn dieser sage, Russland habe die Wahl nicht beeinflusst.
Ist Trump doch lernfähig, oder ist er ein Idiot? Oder den Beobachtern so weit vorraus, daß diese ihn einfach nicht lesen und verstehen können? Problematisch wenn man kein verschrobener Nachbar ist, sondern US-Präsident (trotz weniger Stimmen als Hillary).
Suche nach Verbündeten

Auf der Suche nach Verbündeten im Konflikt mit Nordkorea baut Trump auf Chinas Staatschef Xi Jinping, der lange zögerte, konsequent gegen Kim Jong Un vorzugehen. Bevor er nach Vietnam geflogen war, hatte Trump einen Zwischenstopp in Peking eingelegt und dort die Hoffnung geäußert, dass China im Atomkonflikt mit Nordkorea "schneller und effektiver als sonst irgendwer mit diesem Problem umgehen" werde. Die Zeit gehe zur Neige, fügte er hinzu.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 77583.html
Bedeutet nach Verbündeten zu suchen, sich (die USA, "den Westen") sich über den Tisch ziehen zu lassen? Trump hat der Macht Chinas im Pazifik und darüberhinaus den Weg geebnet.
China lächelt – und verachtet Trump

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... Trump.html
Trump macht Amerika klein und China groß

http://www.faz.net/aktuell/politik/trum ... 45963.html
Nun ja, das Ziel des Businessmanns und TV-Stars ist offenbar sich (und seiner Familie) durch die Präsidentschaft und den anderen Millionären in seinem Team die Sache zu vergolden. Das war ja z.B. ein unerhörter Vorgang, daß das Weisse Haus Werbung für die Kollektion von Ivanka Trump gemacht hat. Aber das scheint wohl wichtiger als diese NATO und EU zu sein, wie er ja auch verlauten ließ. Vielleicht hat der Kapitän einfach einen anderen Kurs. Im Kontext der Beobachtungen wohin das große Schiff USA kreuzt sieht das dann vielleicht verworren aus...

Auch im Kontext Saudi-Arabien und Israel scheinen die USA (weniger Trump) zu signalisieren, daß man sich doch zurückhalten solle. Die sind wohl davon ausgegangen, nach den markigen Signalen von Trump, daß man freie Bahn hätte, gerade der Kronprinz aus Arabien.
U.S. signals caution to Saudis despite shared concern about Iran

Tillerson was also “signaling to the Israelis ... that now is not the time to go after Lebanon,” said Salem, referring to long-standing Israeli concerns about Hezbollah’s growing military prowess.

http://www.reuters.com/article/us-usa-s ... DB0TY?il=0
Das kommt noch dazu. TV-Star Trump dröhnt und twittert und andere Funktionsträger im Weissen Haus (außerhalb der Trump-Dynastie) sagen und machen was anderes.
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Psychische Verfassung und der Atomkoffer

Beitrag von King Kong 2006 »

US-Senatoren wollen Trump Befugnis zum Atomangriff entziehen

Der nukleare Erstschlag des US-Präsidenten galt im Kalten Krieg als wichtige Option der Abschreckung. Einige Senatoren wollen Donald Trump dieses Recht nun nehmen - sie halten ihn für "labil" und "unberechenbar".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 78141.html
Im Falle Nixons soll ja der damalige Stabsschef darauf gedrungen haben, daß alle "sensiblen" Entscheidungen von Nixon erstmal auch von den Empfängern dessen an ihm herangetragen werden sollten. Grund war die Befürchtung, daß Nixon Blödsinn befiehlt. Man hat ja auch zunehmend an seinen geistigen Zustand gezweifelt.
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Re: Psychische Verfassung und der Atomkoffer

Beitrag von imp »

King Kong 2006 hat geschrieben:(16 Nov 2017, 08:27)

Im Falle Nixons soll ja der damalige Stabsschef darauf gedrungen haben, daß alle "sensiblen" Entscheidungen von Nixon erstmal auch von den Empfängern dessen an ihm herangetragen werden sollten. Grund war die Befürchtung, daß Nixon Blödsinn befiehlt. Man hat ja auch zunehmend an seinen geistigen Zustand gezweifelt.
Hat einer von den Senatoren ( senex lat. alt) denn einen seriösen fachlichen Hintergrund oder ist das Populismus?
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Re: Psychische Verfassung und der Atomkoffer

Beitrag von King Kong 2006 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(16 Nov 2017, 08:43)

Hat einer von den Senatoren ( senex lat. alt) denn einen seriösen fachlichen Hintergrund oder ist das Populismus?
Der Ausgangspunkt für Diagnosen sind meist Verhaltensauffälligkeiten. Dann muß man einen Mediziner und Juristen zu Rate ziehen. Zunächst fällt Donald merkwürdig auf. In so einer Position sollte man das gut beobachten.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Splinterbell »

Passieren wird da nichts. Wer gibt schon zu einen Gestörten gewählt zu haben. Deutschland sollte da die größte Erfahrung mit haben. Dennoch rennen einige wieder welchen hinterher.
Ich glaube Trump weiß gar nicht mehr was er tut. Obamacare hat ihn besiegt, die Mauer wird ein Flop (bis auf ein paar km), China hat ihn grandios über den Tisch gezogen und bestätigte es auch noch.
Der Zerstörer des Establishments, welcher selbst zu den schlimmsten gehört, hört halt am liebsten seine private Kasse klingeln als die des kleinen Mannes.

Make flopping USA again.
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Familienestablishment first oder die USA?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump baut ja sein eigenes Establishment auf. Denn auf die Anderen kann dieser TV-Komiker nicht zählen. Sein Schwiegersohn fährt gerne nach Nahost (wird auch als Inspektor Closeau bezeichnet, vermutlich weil er gar nicht weiß, was er tut), Tochter Ivanka hat mal eben als erfolglose Schmuckdesignerin hochqualifiziert für ein Land wie die USA ein Büro im Weissen Haus bekommen. Dazu kamen noch schwerreiche Manager aus der Wirtschaft zu seinem A-Team. Wie Tillerson von Exxon mit vielen Millionen als "Abfindung". Damit sie sich auf auf ihre alten Freunde besinnen, wenn sie im Weissen Haus etabliert sind? Nun ja, nennt man wohl Establishment. TV-Star Trump kämpft ja bekanntlich gegen dieses fiese Establishment. Auch gegen sein eigenes. Der äußere Kern seines Establishments sind die schwerreichen Buddies aus der Wirtschaft. Wie Tillerson. Der innere Kern ist seine hochqualifizierte Familie. Irgendwie sehen die semiprofessionellen Buddies, die immerhin schon mal im Vorstand von irgendwas waren und jetzt in Politiker spielen, die Familiendynastie, die noch höher für die Politik qualifiziert sind, die die Geschicke der USA leiten wollen langsam als nervend an.
US-Ministerium torpediert offenbar Reise von Ivanka Trump

Beim Unternehmergipfel GES wird Ivanka Trump die USA repräsentieren - allerdings ohne die Unterstützung hochrangiger Diplomaten. US-Medien spekulieren über einen gezielten Affront durch Außenminister Rex Tillerson.
Von einer derart prominenten Besetzung kann 2017 keine Rede sein: "Niemand im Rang über dem stellvertretenden Staatssekretär darf teilnehmen", zitiert CNN einen anonymen hochrangigen Mitarbeiter des Außenministeriums. "Der Minister und seine wichtigsten Mitarbeiter bestehen darauf, dass sie alle Reisen genehmigen - bis ins kleinste Detail. Sie wollen niemand Hochrangigen schicken, weil sie Ivanka nicht stärken wollen. Das ist ein weiteres Zerwürfnis zwischen dem Weißen Haus und dem Außenministerium zu einer Zeit, in der Tillerson nicht noch mehr Probleme mit dem Präsidenten gebrauchen kann."

Eine andere Quelle, die ebenfalls anonym bleiben will, bestätigte gegenüber CNN, dass die ausgedünnte Delegation nichts mit den rigorosen Sparplänen von Tillerson für sein eigenes Ministerium zu tun habe: "Rex mag es nicht, dass er nominell der wichtigste Diplomat unseres Landes ist, und Jared (Kushner) und nun auch Ivanka (Trump) ihn seit langem übergehen."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 80334.html
Nun ja, Inspektor Closeau und die Schmuckdesignerin sind immerhin Familienmitglieder von Donald. Das zählt. Das Establishment, nicht der Posten des wichtigsten Diplomaten der USA. Wie war das, Putin bezeichnete mal die USA als Bananenrepublik? Also, dieser Trump ist Gold wert. Das ist natürlich eine Frage der Perspektive. Er macht die USA außenpolitisch manövrierunfähig.
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Rollen Köpfe im Königshaus?

Beitrag von King Kong 2006 »

Innerhalb der Trumpdynastie, die Donald ganz ohne Hintergedanken als Establishment um sich herum aufgebaut hat, wackelt es. Prinzenpaar Inspektor Closeau (Jared Kushner) und die Schmuckprinzessin (Ivanka) müssen für Donalds Performance herhalten? Am Ende zählt der König.
Trump-Schwiegersohn Jared Kushner

Der Absturz von "Mr Perfect"

Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner zog mit beispielloser Macht ins Weiße Haus. Doch politisch ist er weitgehend gescheitert - und steht nun im Fokus der Russland-Ermittler.
Kushner und seine Gattin, "first daughter" Ivanka Trump, sitzen als Top-Berater im Weißen Haus. Dies habe sich jedoch als "eine der destruktivsten Entscheidungen" herausgestellt, resümierte "Breitbart" jetzt: Die beiden stünden Trumps Agenda nur "im Weg". Am Wochenende folgten in der "New York Times" und der "Washington Post" ähnlich koordinierte Indiskretionen, wonach die Tage des Glamour-Duos in Washington gezählt seien.
Das muß hart für so einen großen Mann sein, der ein Land great machen will, zu erleben, wie seine Kinder ihm auf diesem großartigen Weg nicht begleiten können. Nicht mithalten können. So sad.
Nicht durch Zufall ist er neuerdings aus der Öffentlichkeit verschwunden. Trump wolle ihn und Ivanka am liebsten wieder nach Manhattan zurückschicken, heißt es: "Er drängt sie zum Gehen", sagte ein Vertrauter dem Magazin "Vanity Fair".

Kushners Aufgaben - und was daraus wurde

Trump ließ das jetzt zwar offiziell dementieren. Doch Jared Kushner und Ivanka Trump waren von dem Moment an umstritten, da sie im Januar mit ins Weiße Haus einzogen. Kritiker störten sich an der schamlosen Vetternwirtschaft; Bannon - der trotz seines Abgangs aus dem Weißen Haus ein Vertrauter des Präsidenten geblieben ist - titulierte die beiden schon immer abfällig als "das Königshaus".

Trotzdem gab Trump dem völlig unerfahrenen Kushner, 36, eine absurde Aufgabenfülle: ein blasiges Projekt namens "Regierungsreform", das Ende der Opioid-Epidemie, die Chinapolitik und, ach ja, mal eben die Lösung des hundertjährigen Nahostkonflikts. Sowie die Leitung eines spontan geschaffenen White House Office of American Innovation, das mit Hilfe des Privatsektors "die Lebensqualität für die Amerikaner verbessern" sollte.

Davon ist wenig übrig.
Die Beratungsgremien aus Wall-Street-Bossen und Tech-Innovatoren existierten nur auf dem Papier und lösten sich im August ganz auf, aus Protest gegen Trumps Umarmung der rechtsextremen Szene. Die Opioid-Krise packte Trump derweil lieber selbst an, die China-Politik ebenfalls.
Ivanka Trump gerät ebenfalls in die Kritik. Monatelang gastierte sie als Repräsentantin Trumps auf der Weltbühne. Jetzt sieht sie sich immer mehr an den Rand gedrängt: Wenn sie diese Woche als US-Delegierte am Global Entrepreneurship Summit in Indien teilnimmt, wird ihr das Außenministerium keine nennenswerte Begleitung mitgeben.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/j ... 80419.html
TV-Star Trump wollte das Establishment bekämpfen. Und für seine Fanbase als Kämpfer auftreten. Also hat er das Establishment angegangen. Um es mit seinem eigenen zu ersetzen. Familienmitglieder, die in keinster Weise Ahnung davon haben wie man ein Land regiert, geschweige denn als Milliardären den Menschen dient. Denke, daß Moskau, Peking, Teheran und so manche mehr dafür beten, daß das Königspaar und Trump noch länger durchhalten.
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Re: Rollen Köpfe im Königshaus?

Beitrag von Nomen Nescio »

King Kong 2006 hat geschrieben:(27 Nov 2017, 13:37)

TV-Star Trump wollte das Establishment bekämpfen. Und für seine Fanbase als Kämpfer auftreten. Also hat er das Establishment angegangen. Um es mit seinem eigenen zu ersetzen. Familienmitglieder, die in keinster Weise Ahnung davon haben wie man ein Land regiert, geschweige denn als Milliardären den Menschen dient. Denke, daß Moskau, Peking, Teheran und so manche mehr dafür beten, daß das Königspaar und Trump noch länger durchhalten.
das schlimme ist nur daß die hard core trumpfanatiker das nicht interessiert. für sie sind das VT. trump verneint alles und die anderen sind schuldig und haben schuld. sie frustrieren trump statt kooperativ zu sein.
immerhin hat trump noch immer etwa 35% der bevölkerung hinter sich. und die wird er vermutlich NIE verlieren.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Briten empört über Trumps Anti-Muslim-Tweets

"Er ist weder ein Verbündeter noch ein Freund"

Donald Trump hat auf Twitter Videos einer britischen rechtsextremen Islam-Feindin geteilt. Politiker und Organisationen verurteilten die Aktion des US-Präsidenten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 80941.html
Wenn das die angelsächsischen "Brüder" sagen... US-Außenpolitik des TV-Komikers Trump at it´s best!
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Boraiel »

King Kong 2006 hat geschrieben:(29 Nov 2017, 21:31)

Wenn das die angelsächsischen "Brüder" sagen... US-Außenpolitik des TV-Komikers Trump at it´s best!
Ich denke, die Briten sollten sich um ihre eigenen Probleme kümmern. Wenn man sich das Land anschaut, dann haben die sicherlich davon schon mehr als genug. Trump und die Amerikaner können schon auf sich selber aufpassen.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Boraiel hat geschrieben:(29 Nov 2017, 21:41)

Ich denke, die Briten sollten sich um ihre eigenen Probleme kümmern. Wenn man sich das Land anschaut, dann haben die sicherlich davon schon mehr als genug. Trump und die Amerikaner können schon auf sich selber aufpassen.
Die Briten müssen immer noch darüberhinweg, daß ein brit. Premier, Tony Blair, der Pudel von Bush war. Jetzt, wo sie die Entscheidung getroffen haben der EU den Rücken zu kehren brauchen sie starke Freunde. Sie holen sich die arabischen Banken oder eben den Klassiker, die USA. Jetzt mit einem Trump an der Spitze sind arabische Geldgeber und so ein US-Präsident nicht gerade ein Ersatz für die EU. Da schwingt eine große Portion Enttäuschung mit.
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Vorbildhaft

Beitrag von King Kong 2006 »

Ganz zu Beginn wurde die Befürchtung laut, das Donalds Art alles was ihm nicht passt als Lügenpresse zu bezeichnen, anderen Staaten Munition liefert kritische Berichterstattungen ebenfalls als Lügen abzutun.

Präsident der mutmaßlich freien Welt zu sein hat eine Vorbildfunktion. Nun kommen wieder Früchte des TV-Stars zu Tage.
Mit Trump gegen die Pressefreiheit

Donald Trumps Feldzug gegen CNN zeigt Wirkung in der arabischen Welt: Libyen weist einen Bericht des US-Senders über Sklavenhandel zurück, Ägypten wirft dem Kanal "bedauernswerte Berichterstattung" vor.

http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1181090.html
Washington und Tripolis sind sich einig - verdammte Lügenpresse. Oder Donald?
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Intervention (Isolation?) in der Akte Jerusalem

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump hat um sich Wählerstimmen einheimsen zu können (mag auch sein jüdischer Schwiegersohn und seine Kontakte zu Netanjahu eine Rolle spielen:Jared Kushner macht Trumps Israel-Politik Trump-Schwiegersohn Jared Kushner kennt Israels Regierungschef Netanjahu seit der Kindheit. Die palästinensische Perspektive auf die Siedlungspolitik ist ihm fremd. http://www.tagesspiegel.de/politik/benj ... 93388.html )seinen meisterhaften Schachzug hervorgeholt. Trump, pardon, die USA, erkennen Jerusalem als Hauptstadt Israels an. Das ist nicht die Meinung der UNO, sogar Riad und Teheran sind sich einig. Oder Ankara, Berlin und Paris usw.

Realpolitisch aus einer bestimmten Richtung betrachtet vielleicht nur konsequent. Israel sieht es so. Und Israel wird freiwillig dort das Feld nicht räumen. De facto ist es somit die Hauptstadt Israels. Es gab aber durchaus gute Gründe diese nicht anzuerkennen.
Mit dem riskanten Plan, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, schaffen die USA wahrscheinlich nur neue Probleme im Nahen Osten.

So handelt Trump - wieder einmal - vor allem aus kurzfristigem Eigennutz. Er hat seinen Anhängern im Wahlkampf die Verlegung der Botschaft versprochen, pro-israelische, jüdische Gruppen in den USA halten den Schritt für überfällig. Vielen evangelikalen Trump-Wählern in den Südstaaten, die Israel unterstützen, ist dies ebenfalls wichtig. Sie alle will Trump zufriedenstellen, damit sie ihn weiter unterstützen. Das werden sie nun wohl auch.

Die USA brüskieren wichtige Partner

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 81942.html
TV-Star Trump braucht seine Fanbase dringend. Und ein harter Kern muß bedient werden. Trump interessiert sich sicherlich nicht über Gebühr für Israel. Er interessiert sich für seinen Machterhalt. Die Bühne in Nahost ist eröffnet. Trump wird außer Netanjahu, der damit von seinen Korruptionsaffären ablenken kann da nicht wirklich andere begeistern. Es wird abzuwarten sein, wie es arabische Potentaten unter Druck setzt. Namentlich die Golfaraber, Jordanien oder Ägypten. Mag die Elite sich denken was sie will, aber "die Straße", geschweige denn die Hardliner werden nicht über die Entscheidung aus Washington begeistert sein. Und was mit Potentaten geschehen kann, die "die Straße" nicht bedienen sah man an Gaddafi, Saddam, Schah Reza Pahlavi oder Assad. Sprich, eigentlich einigermaßen handhabbare Potentaten, die man mit einem guten Leben und Kontakten zufriedenstellen kann, könnten sich genötigt sehen eine härtere Haltung einzunehmen, um nicht "die Straße" oder die Hardliner stärker gegen sich aufzubringen.

Erdogan, der sich als Fürsprecher der islamischen Welt sieht ruft schonmal zur Versammlung in Istanbul auf. Teheran hat ihn angerufen und versichert, daß dies eine famose Idee ist. Asien, auf das sich die USA seit Obama so gerne konzentrieren meldet sich auch schon. Voran das bevölkerungsreichste muslimische Land, Indonesien. Die Warnung kam aus Jarkarta. Eigentlich ein ruhigerer Islam aus Südostasien.

Nunja, vielleicht besser ein Ende mit Schrecken. Könnte man meinen. Vielleicht ist es so. Kann aber auch sein, daß der Schrecken ohne Ende jetzt eine Intensivierung erlebt. Auf jedenfall haben die USA (um im Rahmen des Threadtitels zu bleiben) bei ihrem Rückzugsgefecht vielleicht Israel ein Geschenk am Ende noch gemacht. Sie lassen aber ne Menge aufgeregte Staaten beim Rückzug zurück. Und Israel.
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Re: Intervention (Isolation?) in der Akte Jerusalem

Beitrag von Nomen Nescio »

King Kong 2006 hat geschrieben:(06 Dec 2017, 19:55)

Trump, pardon, die USA, erkennen Jerusalem als Hauptstadt Israels an. Das ist nicht die Meinung der UNO, sogar Riad und Teheran sind sich einig. Oder Ankara, Berlin und Paris usw.

Realpolitisch aus einer bestimmten Richtung betrachtet vielleicht nur konsequent. Israel sieht es so. Und Israel wird freiwillig dort das Feld nicht räumen. De facto ist es somit die Hauptstadt Israels. Es gab aber durchaus gute Gründe diese nicht anzuerkennen.
was trump sich keine sekunde realisieren will, ist daß er das einzige faustpfand so weggab, das es gab um israel zu zwingen friedensgespräche zu führen.
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Re: Intervention (Isolation?) in der Akte Jerusalem

Beitrag von King Kong 2006 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(06 Dec 2017, 20:40)

was trump sich keine sekunde realisieren will, ist daß er das einzige faustpfand so weggab, das es gab um israel zu zwingen friedensgespräche zu führen.
Ob Trump Israel zu irgendetwas zwingen will?

Trump ist in seinem Element. :thumbup:
'He's declaring war on 1.5bn Muslims' Iran, Pope, Russia & China warn Trump over Israel

https://www.express.co.uk/news/world/88 ... -Iran-warn
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Gleiches Völkerrecht für alle

Beitrag von King Kong 2006 »

Warum soll TV-Star Trump nicht das machen können, was Zar Wladimir kann?
"Die USA untergraben das Völkerrecht"

Mit der Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt schafft Donald Trump einen gefährlichen Präzedenzfall, urteilt der Völkerrechtler Stefan Talmon. Er warnt vor den Folgen - etwa für die Krim.

SPIEGEL ONLINE: Herr Professor Talmon, verstößt US-Präsident Donald Trump mit der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels gegen das Völkerrecht?

Stefan Talmon: Ja, ganz eindeutig. Präsident Trump verstößt zum einen gegen die Uno-Resolutionen zum Status von Ostjerusalem. Und er verstößt zum anderen gegen das Völkergewohnheitsrecht. Seit 1945 ist Konsens, dass ein Gebiet, das gewaltsam erobert wurde, nicht annektiert werden darf. Israel hat Ostjerusalem 1967 erobert und 1980 annektiert. Indem der US-Präsident diese Schritte anerkennt, kündigt er diesen Konsens auf.

Professor Stefan Talmon, Jahrgang 1965, ist ein deutsch-britischer Völkerrechtler an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er berät Regierungen, staatliche Einrichtungen und internationale Unternehmen in völkerrechtlichen Fragen.

SPIEGEL ONLINE: Nun hat Trump ja aber nicht explizit von Ostjerusalem gesprochen und auch erklärt, dass der finale Status der Stadt und die Grenzen der israelischen Souveränität über Jerusalem in einem zukünftigen Abkommen geklärt werden soll.

Talmon: Das ändert nichts daran, dass Präsident Trump Tatsachen anerkennt, die Israel völkerrechtswidrig geschaffen hat. Israel definiert seit 1980 ganz Jerusalem als seine Hauptstadt, das schließt Ostjerusalem mit ein. Im Jahr 2000 hat Israel zudem jede Änderung diese Zustandes an sehr hohe Zustimmungserfordernisse geknüpft, was die Rückgabe Ostjerusalems ohnehin unwahrscheinlich macht. Die USA übernehmen jetzt diese Position. Warum sollte Israels Regierung also bei zukünftigen Verhandlungen mit den Palästinensern ihre Haltung ändern, wenn sie die USA auf ihrer Seite haben?

http://www.spiegel.de/politik/ausland/j ... 82417.html
Jetzt kann man sagen, wieso schimpft man über diesen armen (bildlich natürlich gesprochen, er ist ja durch seinen Vater stinkreich) Donald? Macht Russland nicht ähnliches? Ja, könnte man sagen. Nur meinen die USA ja, sie wären immer auf der richtigen Seite. Und immer die Gerechten. Nachdem Trump die Presse als "Lügenpresse" und "Fakenews" bezeichnet hat, was ja auch andere Mächtige in Istanbul, Teheran, Peking, Minsk, Moskau, Warschau, Budapest uvm. ähnlich sehen, kann man meinen, daß wenn die gerechteste und beste Nation der Welt, unter der weisen Führung des gewählten Präsidenten (auch, wenn er Millionen Stimmen weniger als Hillary hatte) das so sieht..., dann kann das ja nicht falsch sein, was man z.B. in Moskau oder Teheran so über die Berichterstattung von sich gibt. Oder wenn man mal was nach einer Eroberung annektiert.

Krim? Völkerrechtswidrig? Warum, el Presidente der Vereinigten Staaten sieht das anders? Wie immer ein Frage der Perspektive und Interessen. Trump ist in vielen DIngen ein gutes Beispiel.
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Beitrag von King Kong 2006 »

Man muß nicht nach Nahost schauen, wenn man sehen möchte, wie die Religion in Staat und Kultur verwoben ist. Auch in Deutschland kann man bei der Vereidigung auf die Bibel schwören. CHRISTdemokraten, CHRISTsoziale, brit. Ex-Premier Blair wollte eigentlich Priester werden, folgte dann aber in politischer Rolle dem gläubigen G.W.Bush in den Krieg für das Gute.

Nicht Saudi-Arabien oder Israel, die USA sind "God´s own country". Auf dem Dollar steht schon geschrieben "In God we trust". Neben dem monitärem Eifer, wie im Eingangsbeitrag erwähnt, wird die USA auch von der Manifest Destiny, auch mit Gottes Hilfe vorwärts getrieben. Politisch macht sich das auch in der Internationalen Politik bemerkbar. Zu den Hardcore Trumpanhängern gehören gerade auch die vielen Gottesfürchtigen in den USA.
Trumps Jerusalem-Entscheid nährt Hoffnung auf den Weltuntergang

Die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels ist in den USA auch für Evangelikale wie Vizepräsident Mike Pence zentral

Washington/Wien – Sie zählen zur treuesten Basis des US-Präsidenten, und sie hoffen auf Krieg: Viele aus der Millionen Wähler zählenden Subkultur der US-Evangelikalen sehen in der Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt durch Donald Trump die Erfüllung einer biblischen Prophezeiung. Immerhin haben sie in unzähligen Stunden des privaten Religionsunterrichts seit Jugendtagen gelernt, was es bedeutet, wenn Juden und Christen wieder alleinige Kontrolle über den Tempelberg haben: Dann, so glauben sie, könne der Wiederaufbau des historischen Tempels beginnen, der in ihrer Lesart der biblischen Johannes-Offenbarung – der Apokalypse – die Rückkehr des Messias und den Endkampf zwischen Gut und Böse in Gang setzt. Dieses aus ihrer Sicht freudige Ereignis erhoffen sich 22 Prozent der Amerikaner innerhalb der eigenen Lebenszeit.

Das mag nicht erstaunen: Rund ein Viertel der US-Bürger sind nach einer Umfrage des Instituts Gallup aus dem Mai überzeugt, dass die Bibel als Wort Gottes wörtlich zu verstehen ist. Unter jenen, die sich als evangelikale Christen verstehen, ist der Anteil wesentlich höher. Von ihnen geben auch 45 Prozent an, ihre Meinung zum Nahostkonflikt sei vor allem durch das Wort Gottes beeinflusst.

Ein Sünder mit Potenzial

Verblüffender ist auf den ersten Blick schon, dass ausgerechnet Donald Trump zum Vehikel der christlich-nahöstlichen Hoffnungen wird – ein Mann, dem nach christlichem Verständnis zahlreiche Sünden vorzuwerfen sind.

Tatsächlich ist aber auch dies eine Beziehung, die Trump im Wahlkampf wohlkalkuliert eingegangen ist: Zu den Signalen, die evangelikale Wähler an ihn binden sollten, zählt nicht nur das Wahlversprechen zu Jerusalem oder die Härte gegen Abtreibung, sondern auch die Auswahl seines Stellvertreters. Mike Pence gilt als jener Politiker in den USA, dem die Evangelikalen besonders vertrauen – nicht zuletzt wegen Verhaltensweisen, die außerhalb christlicher Gruppen oft belächelt werden. Allerdings hat sich auch in dieser Frage mit Donald Trump der Fokus verschoben: 72 Prozent der Evangelikalen sind der Ansicht, ein politischer Kandidat müsse sich nicht persönlich moralisch verhalten, solange er politisch christliche Inhalte umsetze.

derstandard.at/2000069879905/Trumps-Jerusalem-Entscheid-naehrt-Hoffnung-auf-Weltuntergang
Der Evangelikale US-Vizepräsident Mike Pence ist bei den Palästinenser als persona non grata eingestuft worden. Interessant ist auch die Zahl am Ende. Das könnte erklären, warum TV-Star Trump sich unmöglich verhalten darf, solange er z.B. mit solchen Aktionen wie im Falle Jerusalems sich "christlich" verhält.
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Beitrag von King Kong 2006 »

Trump muß ständig liefern, um von seiner Person Druck herauszunehmen.

Nachdem er völlig erfolglos mit seiner gesamten Wut Nordkorea gedroht hat, ja sogar mit der völligen Vernichtung des Landes, hat Nordkorea trotzdem erfolgreich eine nuklearfähige ICBM getestet. Ein Testosteronmensch wie Donald T. mußte daraufhin einfach unter Beweis stellen, das er trotzdem noch ein Mann ist. Der nächste Punch folgte sogleich, die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA. Kein anderer hat das getan. Von A wie Arabische Liga, Australien, über E wie EU, Ecuador, von den üblichen Verdächtigen wie China, Russland, Iran oder gar die Türkei ganz abgesehen. Damit konnte er - wie er meint (und seine Fanbase offenbar beißt an) - beweisen, wie tough er immer noch ist. Eine weitere Manneskraft könnte ihn jetzt einholen. Seine charmanten Komplimente für das andere Geschlecht.
Belästigungsvorwürfe

Ein altes Problem holt Trump ein

In der Debatte über sexuelle Belästigung gerät der US-Präsident immer stärker unter Druck: Drei Frauen erneuern ihre Anschuldigungen aus dem Wahlkampf. Im Kongress rumort es.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 82838.html
Innenpolitisch ist zu erwarten, daß die "Lügenpresse" damit angegangen wird, daß man eine kommunistischer, androgyner Schwuler sein muß, wenn man einem Mann sowas vorwirft. Außenpolitisch wird er ein neues target suchen. Nordkorea, Jerusalem, ...?

Seine außenpolitische Agenda, ausgeführt von Profiexperten, wie seinem Schwiegersohn und seiner Tochter, orientiert sich primär an der Person Trump, wohl weniger an den Interessen der USA.
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Re: The Holy Mission von Gods own Country

Beitrag von Nomen Nescio »

King Kong 2006 hat geschrieben:(09 Dec 2017, 11:57)

Der Evangelikale US-Vizepräsident Mike Pence ist bei den Palästinenser als persona non grata eingestuft worden. Interessant ist auch die Zahl am Ende. Das könnte erklären, warum TV-Star Trump sich unmöglich verhalten darf, solange er z.B. mit solchen Aktionen wie im Falle Jerusalems sich "christlich" verhält.
du gabst ein wichtiges zitat
Allerdings hat sich auch in dieser Frage mit Donald Trump der Fokus verschoben: 72 Prozent der Evangelikalen sind der Ansicht, ein politischer Kandidat müsse sich nicht persönlich moralisch verhalten, solange er politisch christliche Inhalte umsetze.
wenn ich das kombiniere mit etwas daß ich vorgestern las, namentlich
"I will say this. Hillary Clinton lied many times to the FBI and nothing happened to her. Flynn lied, and it destroyed his life, and I think it's a shame," Trump continued. "Hillary Clinton on the 4th of July weekend went to the FBI, not under oath, it was the most incredible thing anyone has ever seen, lied many times, nothing happened to her. Flynn lied, and it's like – it ruined his life. It's very unfair."
und das sagt der mann, der über 1.000 mal innerhalb 300 tage log. das ist verifiziert.

ich erinnerte mich was. lord acton (19.jhdt) hat ein berühmtes zitat über macht und korruption. weit weniger ist bekannt daß auch ein anderes zitat von ihm bekanntheit verdient »Despotic power is always accompanied by corruption of morality«.
bei trump könnte sich man fragen ob er je gewußt hat was ethik ist und bedeutet.


ich weiß, daß dieser beitrag vllt zu scharf formuliert ist, aber ich handhabe meine meinung.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Trump schmeißt seine Strategie um, um sich wieder besser darzustellen

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump geht in die Offensive. China und Russland sind das target. Das schafft eine USA unter Trump nur, wenn man die Sache offensiv und robust angeht. Einmauern (z.B. in der Wahlfantasie gegenüber Mexiko), das funktioniert mit so einer Strategie nicht. Trumps Faszination für Putin und dem netten Umgang mit China schmeißt er - mutmaßlich (abwarten) - über Bord.
Neue US-Strategie

Trump erklärt China und Russland zu Rivalen

Der US-Präsident stellt seine neue Sicherheitsstrategie vor, einen starken Fokus legt er auf seine nationalistische "Amerika zuerst"-Politik. Wichtige außenpolitische Fragen bleiben weitgehend unbeantwortet.
Was Trump kaum erwähnte

Globale Zukunfts- und Sicherheitsfragen wie zum Beispiel den Kampf gegen die weltweite Armut oder den Klimawandel ließ Trump in seiner Rede praktisch unbeantwortet. Auch die friedliche Zusammenarbeit mit anderen Staaten in supranationalen Institutionen wie der Uno oder der Welthandelsorganisation WTO war ihm kaum eine Erwähnung wert. Die Zusammenarbeit Amerikas mit Europa und der Nato kommt sowohl in der Rede als auch in der schriftlichen Fassung nur am Rande vor. Amerika, so scheint es, zieht sich unter diesem Präsidenten mehr und mehr aus wichtigen Institutionen zurück, die es selbst einst mitbegründet hat.

Ebenfalls bemerkenswert: In der schriftlich ausgearbeiteten Strategie wird Russland relativ hart angegangen. Dort ist die Rede davon, Russland versuche wie China, Amerikas Einfluss weltweit zu untergraben, auch die Einmischung Russlands in die US-Wahl wird indirekt angesprochen. In seiner Rede verlor Trump dagegen kaum ein kritisches Wort über Russland. Einmal mehr ließ er die Einmischung Moskaus in die Präsidentschaftswahl unerwähnt, auch zur Annexion der Krim oder zu Wladimir Putins unrühmlicher Rolle im Syrien-Konflikt von Trump: kein Wort. Offensichtlich will er es sich mit dem Herrscher im Kreml auch weiterhin nicht verscherzen.
Trump handelt oft impulsiv, richtet seine Außenpolitik vornehmlich daran aus, was seiner treuen Unterstützerbasis gefallen oder missfallen könnte. Verbündete und Partner in der ganzen Welt beklagen deshalb das politische Durcheinander, das Trump regelmäßig anrichtet - etwa mit seiner einsamen Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Oder mit dem Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen.

Derweil schwelen schwierige Krisen weiter: Nordkorea, Syrien, der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Wirkliche außenpolitische Erfolge und Lösungen hat dieser Präsident jedenfalls noch nicht vorzuweisen, Strategie hin oder her.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 84010.html
D.h. es geht weiter mit "alternativen Fakten" und mit dem Ausspruch "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" hausieren. Wichtigste Botschaft, die der TV-Star wieder versucht rüberzubringen:"Ich bin der Stärkste und Tollste! Wählt mich, liebt mich!" Klima, Außenpolitik, Innenpolitik - eh Lügenpresse und Fakenews.
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Re: Welches Projekt als nächstes?

Beitrag von tabernakel »

King Kong 2006 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 07:46)
Seine außenpolitische Agenda, ausgeführt von Profiexperten, wie seinem Schwiegersohn und seiner Tochter, orientiert sich primär an der Person Trump, wohl weniger an den Interessen der USA.
Seine außenpolitische Agenda hat er ja nun vorgestellt, und am Ende muss ich gestehen dass ich da nicht wirklich viel zu meckern habe. Mit Nordkorea, Iran, Assad und Venezuela hat er letztlich 4 der deutlichsten weltweiten Krisenherde benannt. Dass er die amerikanische Außenpolitik wieder mehr an amerikanischen Interessen statt an Weltverbessererphantasien orientieren will ist sein gutes Recht, auch wenn's uns wie beim Klimaabkommen sauer aufstößt - zumal Klimakiller #1 seit Jahren sowieso die globale Werkbank China ist, und damit die USA nicht mehr der Primärverursacher.

Ich verstehe zwar Deine Antipathie, und teile sie gegenüber der Person Trump auch, aber mein Ratschlag wäre das Dokument zu lesen und zu argumentieren statt Dich in Ad Personam Attacken und Verschwörungstheorien ihm gegenüber zu verzetteln, weil Du damit schlicht keine Argumente lieferst. Jerusalem betreffend z.B. ist der politische Konsens zu einer Anerkennung als Hauptstadt dort dramatisch breiter als nur messianische Christen, und zieht sich auch quer durch das politische Spektrum ...

Und eines ist sicher: Am Ende werden die Amis Trump an seinen Erfolgen messen, und nicht an seinen Methoden. Das ist letztlich der Lackmustest den amerikanische Präsidenten zuhause meistern müssen, und das zu verstehen erklärt vieles an amerikanischer Geschichte im 20. Jahrhundert. Das machte Reagan dauerhaft zum Helden als derjenige der den Kalten Krieg gewann indem er den Ostblock in die Pleite rüstete - Kontra-Affairen hin- oder her. Das macht Bill Clinton bis heute zum Volkshelden weil er die amerikanische Wirtschaft in den 90ern wieder belebte - und seine Frau folgerichtig zum Primärziel politischer Agitation, aus Respekt dass das nochmal hätte passieren können. Und Bush ist bis heute dort nicht deshalb verpönt weil er die UN anlog, den Irak destabiliserte oder Kriegsgefangene foltern lies, sondern weil er 1 Trillion Dollar für einen Konflikt verpulverte der am Ende nur einen brutalen Diktator gegen eine Ausdehnung des iranischen Empire und nachfolgend den IS austauschte - und letzteres muss sich Obama mindestens mit anlasten lassen. Was Obama dagegen in den USA dauerhaft Punkte bringt ist dass er der Präsident war unter dessen Direktive Osama Bin Laden erlegt wurde - Miese gibt's für ihn dagegen für zu viel internationalen Kompromiss, etwas was ja letztlich dazu beitrug Trump ins Amt zu spülen.
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Re: Welches Projekt als nächstes?

Beitrag von King Kong 2006 »

tabernakel hat geschrieben:(19 Dec 2017, 12:15)

Seine außenpolitische Agenda hat er ja nun vorgestellt, und am Ende muss ich gestehen dass ich da nicht wirklich viel zu meckern habe. Mit Nordkorea, Iran, Assad und Venezuela hat er letztlich 4 der deutlichsten weltweiten Krisenherde benannt. Dass er die amerikanische Außenpolitik wieder mehr an amerikanischen Interessen statt an Weltverbessererphantasien orientieren will ist sein gutes Recht, auch wenn's uns wie beim Klimaabkommen sauer aufstößt - zumal Klimakiller #1 seit Jahren sowieso die globale Werkbank China ist, und damit die USA nicht mehr der Primärverursacher.

Ich verstehe zwar Deine Antipathie, und teile sie gegenüber der Person Trump auch, aber mein Ratschlag wäre das Dokument zu lesen und zu argumentieren statt Dich in Ad Personam Attacken und Verschwörungstheorien ihm gegenüber zu verzetteln, weil Du damit schlicht keine Argumente lieferst. Jerusalem betreffend z.B. ist der politische Konsens zu einer Anerkennung als Hauptstadt dort dramatisch breiter als nur messianische Christen, und zieht sich auch quer durch das politische Spektrum ...

Und eines ist sicher: Am Ende werden die Amis Trump an seinen Erfolgen messen, und nicht an seinen Methoden. Das ist letztlich der Lackmustest den amerikanische Präsidenten zuhause meistern müssen, und das zu verstehen erklärt vieles an amerikanischer Geschichte im 20. Jahrhundert. Das machte Reagan dauerhaft zum Helden als derjenige der den Kalten Krieg gewann indem er den Ostblock in die Pleite rüstete - Kontra-Affairen hin- oder her. Das macht Bill Clinton bis heute zum Volkshelden weil er die amerikanische Wirtschaft in den 90ern wieder belebte - und seine Frau folgerichtig zum Primärziel politischer Agitation, aus Respekt dass das nochmal hätte passieren können. Und Bush ist bis heute dort nicht deshalb verpönt weil er die UN anlog, den Irak destabiliserte oder Kriegsgefangene foltern lies, sondern weil er 1 Trillion Dollar für einen Konflikt verpulverte der am Ende nur einen brutalen Diktator gegen eine Ausdehnung des iranischen Empire und nachfolgend den IS austauschte - und letzteres muss sich Obama mindestens mit anlasten lassen. Was Obama dagegen in den USA dauerhaft Punkte bringt ist dass er der Präsident war unter dessen Direktive Osama Bin Laden erlegt wurde - Miese gibt's für ihn dagegen für zu viel internationalen Kompromiss, etwas was ja letztlich dazu beitrug Trump ins Amt zu spülen.
Bisher hat er außer innpolitischen und außenpolitischen Zank und Krisen nichts vorzuweisen.
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Re: Welches Projekt als nächstes?

Beitrag von tabernakel »

King Kong 2006 hat geschrieben:(19 Dec 2017, 13:05)
Bisher hat er außer innpolitischen und außenpolitischen Zank und Krisen nichts vorzuweisen.
Würde ich nicht sagen, da wären noch ne Menge Live-Comedy, persönliche Vendettas am Fließband und ein Kommunikationsstil aus dem letzten Jahrtausend. Aber eben auch mit der Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt etwas zu dem seinen Amtsvorgängern in der Tat der Mut fehlte, denn diese Entscheidung wurde eigentlich schon Mitte der 90er vom Kongress - übrigens mit breiter Mehrheit - gefällt. Und wer weiss schon was die nächsten Jahre bringen werden ...
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Trump warnt die Mitglieder der UN - vorsorglich

Beitrag von King Kong 2006 »

US-Drohungen vor UN-Vollversammlung zu Jerusalem
In der Tat in hohem Maße verwerflich, denn es könnte ja so aussehen, als ob man mit einer Entscheidung des TV-Komikers Trump nicht einverstanden wäre. Ihm nicht immer Recht zu geben ist in der Tat kaum nachzuvollziehen. Deshalb werde man sich genau aufschreiben, wer Donald nicht huldigt. Das ist natürlich keine Drohung. Es dient der Nachbesprechung für die Doofen.
Die USA reagierten am Dienstag erbost auf das Vorhaben. US-Botschafterin Nikki Haley warnte die anderen UN-Mitglieder davor, der Resolution zuzustimmen. Die Abstimmung kritisiere eine Entscheidung der USA, schrieb Haley auf Twitter. Sie werde Trump genau Bericht erstatten, welche Länder für die Resolution gestimmt haben: "Die USA werden sich die Namen notieren", schrieb sie auf Twitter.

derstandard.at/2000070709411/UN-Vollversammlung-zu-Dringlichkeitssitzung-ueber-Jerusalem-einberufen
Die Uno-Botschafterin der USA, Nikki Haley, hatte zuvor in einem Warnschreiben an die meisten der 193 Uno-Mitgliedstaaten gemahnt, dass Präsident Donald Trump die Abstimmung "persönlich" nehme und sich Namen notieren werde.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 84409.html
Die Wut Trumps möge über alle hereinbrechen.

Das ist Diplomatie in vollendeter Form. Die Bush-Administration war wenigsten noch in der Lage manipulativ hinter den Kulissen für Entscheidungen von UN-Mitgliedern zu sorgen. Trump hat das offenbar gar nicht nötig. Oder er kanns gar nicht. Oder sie können es nicht mehr so wie früher. Bullies drohen. Sie besprechen nicht.
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