@Nomen Nescio
Ich habe das Buch. Aber nie gelesen. In Zeitgenössischen Berichte kann man lesen, daß Bürger des Südens oft, wenn sie in den Norden reisten darauf angesprochen wurden. Meist hat sie das recht wütend gemacht. Sie fühlten sich als prügelnde Sklaventreiber dargestellt.
Sicher hatte das auch eine Wirkung. Grundsätzlich gab es viele Jahrzehnte vor dem Krieg schon eine ablehnende Meinung zum Thema Sklaverei. Siehe nur die abolitionistische Bewegung. Allerdings gab es auch im Norden viel Rassismus und eine gleichgültige, bis ablehnende Haltung gegenüber den Schwarzen. Entscheidend neben Bezahlung, also Sold und Patriotismus zur US-Flagge gab der proklamierte Kampf gegen die Sklaverei in den Nordstaaten diesem Kampf zusätzlich noch eine Heilige Mission. Sicher psychologisch nicht zu unterschätzen.
Der Süden war aber auch nicht komplett aus einem Holz geschnitzt. In vielen Landstrichen waren die sozioökonomischen Zustände sehr verschieden zum cotton belt. Da fehlte das Verständnis und Kit durchaus. Das waren dann oft auch Landstriche, die pro-unionistisch waren und sich nicht mit der Pflanzeraristokratie identifizieren konnten.
@Quatschki
Ich finde, man kann diese Denkmäler durchaus auch mit denen aus dem 1.Weltkrieg in Deutschland vergleichen. Die hat man ja auch nicht gleich verschrottet, weil da Deutschland nicht unbedingt die Rolle "des Guten" innehatte. Auch Themen wie der Einsatz von Massenvernichtungswaffen. Auch, wenn es oft Erinnerungen an die Gefallenen darstellt und weniger personalisierte Statuen wie z.B. von General von Falkenhayn sind. Aber oft findet man auch durchaus Denkmäler mit gefährlich schauenden Greifvögeln dabei. Oder Helmen und Schwertern. Also schon mehr als nur Platten mit Namen.
Grundsätzlich kann ich jedoch auch die Kritiker dieser Denkmäler verstehen. Als Schwarzer kann das vielleicht schon nerven, wenn man immer an einer glorifizierender Statue der Verteidiger der Sklaverei vorbeigehen muss. Auch, wenn es natürlich nicht nur darauf reduziert werden darf.
Spannend wird die Frage, wie Trump damit umgehen wird.