Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

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zollagent
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Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von zollagent »

Auch auf dem Wasser wird die Drohnentechnik sich ausbreiten. Die US-Marine erprobt ein unbemanntes U-Jagd-Schiff. Hier sind künftig zwei Schlachtfelder denkbar: Erstmal das der ferngelenkten oder auch bemannten Kriegsschiffe und -flugzeuge untereinander und dann der "electronic Warfare" um die Kontrolle über gegnerische Einheiten zu bekommen. Sind künftig Kriege ohne Opfer denkbar?
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von Provokateur »

Richard Jordan Gatling erfand das Maschinengewehr aus folgendem Grund:
“It occurred to me that if I could invent a machine – a gun – which could by its rapidity of fire, enable one man to do as much battle duty as a hundred, that it would, to a large extent supersede the necessity of large armies, and consequently, exposure to battle and disease [would] be greatly diminished.”

„Es erschien mir, dass wenn ich eine Maschine – eine Schusswaffe – entwickeln könnte, die mit ihrer hohen Schussrate einen Mann befähigen könnte wie Hundert zu kämpfen, dann würde das zum Großteil die Notwendigkeit großer Armeen zunichtemachen und in Konsequenz das Ausgesetztsein dem Kampf und Krankheiten sich verringern würde.“
Er wollte damit den Krieg abschaffen, das Leid verringern.
Krieg fordert immer Opfer. So schön die Vorstellung auch ist, dass es keine Opfer gibt...sobald geschossen wird, wird auch gestorben. Folgendes Szenario halte ich für vorstellbar: Einer der Gegner hat irgendwann keine Ressourcen mehr und schickt dann seine Männer und Frauen mit Gewehren los, um sich den Drohnen des Gegners entgegenzustellen. Und diese Maschinen handeln dann natürlich.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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zollagent
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von zollagent »

Provokateur hat geschrieben:(03 May 2016, 12:20)

Richard Jordan Gatling erfand das Maschinengewehr aus folgendem Grund:



Er wollte damit den Krieg abschaffen, das Leid verringern.
Krieg fordert immer Opfer. So schön die Vorstellung auch ist, dass es keine Opfer gibt...sobald geschossen wird, wird auch gestorben. Folgendes Szenario halte ich für vorstellbar: Einer der Gegner hat irgendwann keine Ressourcen mehr und schickt dann seine Männer und Frauen mit Gewehren los, um sich den Drohnen des Gegners entgegenzustellen. Und diese Maschinen handeln dann natürlich.
Ich sehe eher das Szenario des assymetrischen Krieges, die Robotereinheiten eines Staates und die (menschlichen) Kampfer eines anderen, sprich Reich gegen Arm. Das dürfte wahrscheinlicher sein, als das einer Roboterschlacht.
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von Provokateur »

zollagent hat geschrieben:(03 May 2016, 12:24)

Ich sehe eher das Szenario des assymetrischen Krieges, die Robotereinheiten eines Staates und die (menschlichen) Kampfer eines anderen, sprich Reich gegen Arm. Das dürfte wahrscheinlicher sein, als das einer Roboterschlacht.
Die Robotische Selbstschussanlage von Samsung ist ja für genau diese Zwecke entwickelt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Samsung_SGR-A1
Die Software ermöglicht die Unterscheidung zwischen Menschen und anderen Objekten wie etwa Bäumen. Ebenso verfügt der SGR-A1 über ein Sprachinterface, mit dem sich der eigenen Position nähernde Personen gewarnt werden.
Es gibt wohl auch ein Modell, auf dem sich neben dem MG weniger tödliche Waffen wie Tränengas etc. befinden. Anscheinend ist das System in der Lage, zwischen bewaffneten und unbewaffneten Gegnern zu unterscheiden.
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von zollagent »

Noch ist das Ganze mehr oder weniger in den Kinderschuhen, aber ich male mir bereits robotische Patrouillenboote, robotische Wachhunde mit Schießmöglichkeiten, robotische Luftüberwachungen aus. Mit solchen Dingen dürften Grenzen wie der ehemalige Todesstreifen für Menschen weitgehend unpassierbar werden. Und wenn dann so ein Ding noch Fehlfunktionen entwickelt und "Gespenster sieht", dann gute Nacht.
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von Tom Bombadil »

Skynet is coming...
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von Provokateur »

zollagent hat geschrieben:(03 May 2016, 12:34)
Und wenn dann so ein Ding noch Fehlfunktionen entwickelt und "Gespenster sieht", dann gute Nacht.
Es braucht dafür im Grunde nur einen talentierten Hacker, der irgendwie Zugriff auf das System bekommt.
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zollagent
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 May 2016, 12:40)

Skynet is coming...
...möglicherweise ist es schon da....
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von zollagent »

Provokateur hat geschrieben:(03 May 2016, 12:41)

Es braucht dafür im Grunde nur einen talentierten Hacker, der irgendwie Zugriff auf das System bekommt.
...oder eine kleine Maus, die Appetit auf irgendein Kabel hat.
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von Provokateur »

Passt auch ganz gut:

http://www.zeit.de/digital/internet/201 ... e-crawford
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,7 Prozent ist die übliche Kopfbedeckung der britischen Queen eine Duschkappe. Das hat ein auf Bilderkennung trainiertes neuronales Netzwerk einst festgestellt, das dringend Nachhilfe in Kronenerkennung braucht.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von zollagent »

Noch ist all das ohne menschliche Steuerung wertlos. Wer auf diese Verzichtet, wird - derzeit noch - manchmal komische, manchmal tragische Ergebnisse bekommen.
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von Quatschki »

Autonome Killerdrohnen werden leider irgendwann kommen.
Denn im Kampf Drohne gegen Drohne wird diejenige, die erst auf das menschliche Okey warten muß, mit Sicherheit unterlegen sein...
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
bennyh

Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von bennyh »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jun 2016, 11:45)

Autonome Killerdrohnen werden leider irgendwann kommen.
Denn im Kampf Drohne gegen Drohne wird diejenige, die erst auf das menschliche Okey warten muß, mit Sicherheit unterlegen sein...
Solange Drohnen nur auf Drohnen schießen, sehe ich kein großes moralisches Dilemma. Problematisch würde es erst, wenn Drohnen autonom Ziele am Boden oder bemannte Flugzeuge angreifen würden und selbsttätig zwischen Militär und Zivilisten unterscheiden müssten.
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von watisdatdenn? »

Provokateur hat geschrieben:(03 May 2016, 12:28)
Anscheinend ist das System in der Lage, zwischen bewaffneten und unbewaffneten Gegnern zu unterscheiden.
Das lässt sich sicher austricksen, wenn es auf visueller objekterkennung basiert.
Vielleicht bekommen wir exotisch aussehende waffen zu sehen. Oder Waffen in Gitarrenkasten.

Was mich aber frustriert: Warum sind wir in Deutschland bei dieser Entwicklung nicht vorne mit dabei? So schwer ist das nicht und wir schaffen es ja auch bei den Autos (mit israelischer Hilfe).
Ich habe den Eindruck wir werden hier abgehängt.
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von watisdatdenn? »

Provokateur hat geschrieben:(03 May 2016, 12:41)
Es braucht dafür im Grunde nur einen talentierten Hacker, der irgendwie Zugriff auf das System bekommt.
Das ist eine interessante Vorstellung. Gefangene feindliche drohnen einfach durch flashen umprogrammieren (neues vorgeteachtes neuronales netz aufspielen) auf den Gegner.
Nur wie erkennt die drohne dann feindliche drohnen?
Die Rückkehr der uniform? Oder doch eher ein kryptokey der zwischen den kombattierenden drohnen ausgetauscht wird. Könnte man durch das hacken des dynamisch generierten keys dann eine digitale verschleierung schaffen?
bennyh

Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von bennyh »

watisdatdenn? hat geschrieben:(12 Aug 2016, 05:41)

Das ist eine interessante Vorstellung. Gefangene feindliche drohnen einfach durch flashen umprogrammieren (neues vorgeteachtes neuronales netz aufspielen) auf den Gegner.
Nur wie erkennt die drohne dann feindliche drohnen?
Die Rückkehr der uniform? Oder doch eher ein kryptokey der zwischen den kombattierenden drohnen ausgetauscht wird. Könnte man durch das hacken des dynamisch generierten keys dann eine digitale verschleierung schaffen?
Haben modene Drohnen einen Selbstzerstörungsmechanismus für den Fall, dass sie gefangen werden?
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Re: Drohnen gibt es nicht nur in der Luft

Beitrag von unity in diversity »

bennyh hat geschrieben:(12 Aug 2016, 02:07)

Solange Drohnen nur auf Drohnen schießen, sehe ich kein großes moralisches Dilemma. Problematisch würde es erst, wenn Drohnen autonom Ziele am Boden oder bemannte Flugzeuge angreifen würden und selbsttätig zwischen Militär und Zivilisten unterscheiden müssten.
Wenn sich Drohnen hinter die gegnerischen Linien schmuggeln können, gehören die gegnerischen Drohnenfabriken zu den bevorzugten Angriffszielen. Dabei wird auf alles geschossen, was sich bewegt, dazu gehören auch Menschen.
Es wird kein sauberer Krieg.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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