es handelt sich bei dylan r. nach allem was man bisher weiß wirklich um einen einzeltäter ...
und doch kann man nicht davon sprechen dass er allein dafür verantwortlich ist.
dazu spiegel online :
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/a ... 39617.html
An seiner Jacke trug er Abzeichen kolonialer Diktaturen: Der Weiße Dylann R., 21, soll in Charleston neun Schwarze erschossen haben, in der Bibelstunde. In den Südstaaten der USA wird Rassismus immer noch als Kavaliersdelikt abgetan. Ein tödlicher Fehler.
Facebook ist eine Plattform für inszenierte Selbstdarstellung. Der 21-jährige Dylann R. wählte dazu ein ganz besonderes Profilfoto: Grimmig posiert der mutmaßliche Todesschütze von Charleston in einem Südstaaten-Bayou. Auf seiner Jacke kleben Abzeichen, darunter die Flagge des kolonialen Rhodesien und Südafrikas alte Apartheidsflagge.
Vor allem Letztere ist populär bei US-Rechtsextremen, die sich mit der eingebildeten Opfermentalität vieler Weißer im damaligen Südafrika identifizieren. Diese Mentalität verbreitet sich neuerdings auch in den USA, aufgrund des demografischen Wandels zugunsten dunkelhäutiger Minderheiten - und der Wahl des ersten schwarzen US-Präsidenten.
... Das aber ist eben das Problem im Deep South: Rassismus gehört weiter zum Umgangston, unwidersprochen, und viele lachen leise mit.
Konföderierten-Flagge vor dem Capitol in Columbia, South Carolina
Die alte Flagge der Konföderierten, Symbol für Segregation und Sklaverei: Sie weht trotz lauter Proteste weiter vor dem Kapitol von South Carolina, als gerichtlich verankerter Ausdruck von "Tradition" - und deshalb jetzt als einzige Fahne nicht auf Halbmast. "Confederate" wurde laut BBC nach den tödlichen Schüssen eines der meistgenutzten Wörter auf Twitter in den USA.
sehr nachdenklich macht auch ein leserkommentar bei der FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 53546.html
Mein Vater wohnt in South Carolina
Peter Westerstett 1 (DoenerMitOhneSosse) - 18.06.2015 08:11
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und ich habe dort auch einige Jahre gelebt - leider ist diese Tat nichts "Besonderes" ... Im Süden der USA gibt es immer noch viel Rassismus. Ich kann mich noch sehr gut an den 20. April 2007 erinnern, wir waren Downtown in Greenville und mir ist mein Burger aus der Hand gefallen - als ich Wehrmachtspanzer und SS-Uniformen durch die Stadt habe marchieren sehen. Die sind schon ein wenig verrückt die Südstadtler, trotzdem würde ich jederzeit wieder hinziehen - nicht für immer allerdings.
dies ist keine isolierte tat, sondern findet in einem klima statt, in dem der alltägliche rassismus geduldet wird.
rechtsextreme gruppen werden zumindest geduldet, "freedom of speech" ist all zu oft ebenso rassitisch besetzt, dazu noch die liberalen waffengesetze, und fertig ist der mix der solche "einzeltäter" hervorbringt.
und das war nicht nur ein "hate-crime" ... das war ein anschlag auf alle farbigen, auf die bürgerrechtsbewegung, auf die kirche und die demokratische partei, deren prominentes mitglied clementa pinkney war.
und ganz sicher war das kein amoklauf, wie man das im üblichen sinne versteht.
diese tat steht in einem atemzug mit den anschlägen von madrid, utoya, paris oder der kölner keupstraße ...
und ist nichts anderes als ein akt des terrors, den man auch genau so nennen muß.