Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

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frems
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Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von frems »

Wo die Zwerge herrschen
Im Senat kursiert die Idee, Schrebergärten für den Wohnungsbau zu opfern. Das gibt Ärger.

http://www.zeit.de/2016/24/schrebergart ... au-hamburg

In den größten Städten Deutschlands gibt es über eine halbe Million Kleingärten. Ganz vorne ist Berlin mit über 65.000, gefolgt von Leipzig (40.000), Hamburg (33.000) und Dresden (23.000). In der drittgrößten Stadt München gibt es hingegen nicht einmal 9.000, was weniger ist als bspw. in Chemnitz, Halle, Kiel oder Rostock.

Und vielerorts sind sie begehrte Flächen für die Stadtentwicklung. Der Grund liegt auf der Hand: die Flächen gehören in der Regel der Stadt und wurden, solange es keinen Bedarf gab, an Vereine und Privatpersonen für einen symbolischen Preis verpachtet, damit sie die Flächen temporär nutzen können. Aber natürlich werden sie nicht gerne "geopfert" von jenen, die dort ihre Laube haben.

Historisch war es so, dass Grünflächen häufig Königen, reichen Kaufleuten etc. gehörten und eine Naherholung für das einfache Volk nicht möglich war. Mit Lauben konnten sie fußläufig Erholungsflächen vorfinden. Ist das heute noch sinnvoll, wo auch Geringverdiener problemlos zu öffentlichen Grünflächen gehen können oder mit Pkw/ÖPNV ins Umland fahren, wo es viele Naherholungsgebiete und auch Laubenkolonien gibt? Oder gehören sie einfach zu unserer Kultur (?) dazu und sollten besonderen Schutz genießen?
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Umetarek
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Umetarek »

Ich dachte ja, Schrebergärten wären da um sich selbst Gemüse und Obst zu ziehen. Ursprünglich aus der Not, später ob der Freude daran. Ich hätte auch gern einen. Ein Reihenhaus hat meist zu wenig Garten, von einer Eigentumswohnung wollen wir gar nicht reden.
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3x schwarzer Kater
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Umetarek hat geschrieben:(22 Jun 2016, 21:04)

Ich dachte ja, Schrebergärten wären da um sich selbst Gemüse und Obst zu ziehen. Ursprünglich aus der Not, später ob der Freude daran. Ich hätte auch gern einen. Ein Reihenhaus hat meist zu wenig Garten, von einer Eigentumswohnung wollen wir gar nicht reden.
so sehe ich das auch.
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Gilmoregirl
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Gilmoregirl »

Wenn ich sehe, wie sehr meine Schwester ihren kleinen Garten mit WE- Häuschen liebt, bin ich srikt für solche Kleinode.

Wir selbst haben Haus & Hof, da fehlt mir nichts.
hafenwirt
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von hafenwirt »

frems hat geschrieben:(22 Jun 2016, 20:54)
Ist das heute noch sinnvoll, wo auch Geringverdiener problemlos zu öffentlichen Grünflächen gehen können oder mit Pkw/ÖPNV ins Umland fahren, wo es viele Naherholungsgebiete und auch Laubenkolonien gibt? Oder gehören sie einfach zu unserer Kultur (?) dazu und sollten besonderen Schutz genießen?
Wir haben uns neulich auch darüber unterhalten, da hier auch ein größeres Gebiet geopfert werden soll. Eine Idee dabei war, beides doch miteinander zu verbinden. Ich weiß nicht, inwiefern das architektonisch möglich ist, aber man könnte sie doch auf die Dächer bauen, oder sowas.

Aber es ist schon ziemlich deutsche Kultur, besonders, was so Geschichten angeht. Ein Kumpel hat so einen Garten und man hat ihm in 2 Jahren 3x die Blumen geklaut. Und das waren keine besonderen Blumen, sondern einfach nur Standarddinger für nen Euro pro Topf. Ein anderer meinte mal, bei denen im Verein seien Kleintiere nicht erlaubt, ein Vater hat aber für seine Kinder mal ein paar Hasen gehalten. Man kann sich ja denken, was dann passiert ist und ich war ziemlich schockiert von der Geschichte.

Wenn ich dann sowas höre, denk ich auch wiederum, nieder mit diesen Kleingärten!
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Umetarek
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Umetarek »

hafenwirt hat geschrieben:(22 Jun 2016, 21:52)

Wir haben uns neulich auch darüber unterhalten, da hier auch ein größeres Gebiet geopfert werden soll. Eine Idee dabei war, beides doch miteinander zu verbinden. Ich weiß nicht, inwiefern das architektonisch möglich ist, aber man könnte sie doch auf die Dächer bauen, oder sowas.

Aber es ist schon ziemlich deutsche Kultur, besonders, was so Geschichten angeht. Ein Kumpel hat so einen Garten und man hat ihm in 2 Jahren 3x die Blumen geklaut. Und das waren keine besonderen Blumen, sondern einfach nur Standarddinger für nen Euro pro Topf. Ein anderer meinte mal, bei denen im Verein seien Kleintiere nicht erlaubt, ein Vater hat aber für seine Kinder mal ein paar Hasen gehalten. Man kann sich ja denken, was dann passiert ist und ich war ziemlich schockiert von der Geschichte.

Wenn ich dann sowas höre, denk ich auch wiederum, nieder mit diesen Kleingärten!
Den Vereinen kann ich auch nichts abgewinnen, aber nicht alle Schrebergärten sind organisiert.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Cat with a whip »

Man kanns ja kombinieren und Häuser mit integrierten Gärten bauen. Fehlt nur der Wille.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Quatschki »

Cat with a whip hat geschrieben:(22 Jun 2016, 22:34)

Man kanns ja kombinieren und Häuser mit integrierten Gärten bauen. Fehlt nur der Wille.
Das gibt es aber nicht zum Grünland-Pachtniveau.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Cat with a whip
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Cat with a whip »

hafenwirt hat geschrieben:(22 Jun 2016, 21:52)

Wenn ich dann sowas höre, denk ich auch wiederum, nieder mit diesen Kleingärten!
Sind ja nicht alle so geschlossenen Kleingartenanlagen mit Drahtzaum plus 2,5 meter hohen undurchsichtigen Hecken samt Blockwarten die über die Vereinssatzung achten.

Solange die nicht organisiert sind gehts. Dann kann man dann Ackern und Gärtnern wie man will. Auf dem Land sind die Leute bäuerlicher und nicht so Etepetete. Merkt mann wenn man übers Land fährt, sobald es ins urbane geht werden die Anlagen immer spiessiger.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Provokateur »

hafenwirt hat geschrieben:(22 Jun 2016, 21:52)
Wir haben uns neulich auch darüber unterhalten, da hier auch ein größeres Gebiet geopfert werden soll. Eine Idee dabei war, beides doch miteinander zu verbinden. Ich weiß nicht, inwiefern das architektonisch möglich ist, aber man könnte sie doch auf die Dächer bauen, oder sowas.
Ich finde diese Idee ziemlich charmant. Einfach auf dem Dach einen Meter tief den Mutterboden verteilen. Parzellen einteilen. Zaun/Mauer drum und fertig.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Cobra9 »

Provokateur hat geschrieben:(23 Jun 2016, 05:44)

Ich finde diese Idee ziemlich charmant. Einfach auf dem Dach einen Meter tief den Mutterboden verteilen. Parzellen einteilen. Zaun/Mauer drum und fertig.
Urban Gardening ist doch in und soll auch was bewirken
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Billie Holiday »

Provokateur hat geschrieben:(23 Jun 2016, 05:44)

Ich finde diese Idee ziemlich charmant. Einfach auf dem Dach einen Meter tief den Mutterboden verteilen. Parzellen einteilen. Zaun/Mauer drum und fertig.
Ein Gründach ist aber wesentlich teurer in Herstellung und Unterhalt als ein Sattel- oder Walmdach.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Provokateur »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Jun 2016, 07:31)

Ein Gründach ist aber wesentlich teurer in Herstellung und Unterhalt als ein Sattel- oder Walmdach.
Im Vergleich zu verzögernden Klagen und der Option, dass ein Kläger eventuell gewinnt und gar nicht gebaut werden darf, kann sich das ursprünglich teurere Dach als das günstigere herausstellen. ;)
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Billie Holiday »

Provokateur hat geschrieben:(23 Jun 2016, 07:33)

Im Vergleich zu verzögernden Klagen und der Option, dass ein Kläger eventuell gewinnt und gar nicht gebaut werden darf, kann sich das ursprünglich teurere Dach als das günstigere herausstellen. ;)
So gesehen durchaus. :)

Ich hab nur den dicken Ordner mit statischen Berechnungen vor mir gesehen....
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Gilmoregirl »

Grüne Dächer gibt es etliche in Berlin.
Ein Freund von uns hat gut damit zu tun, weil das Grün auch Wasser braucht...und irgendwann findet das Wasser ins Haus.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Quatschki »

Wenn so ein Gründach mal irgendwann saniert werden muß, ist der Albtraum vorprogrammiert.

Und wenn man die Investitionskosten auf den Kilopreis des selbstgezogenen Gemüses umlegt, ist man mindestens im hohen dreistelligen Bereich
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Quatschki »

Umetarek hat geschrieben:(22 Jun 2016, 21:54)

Den Vereinen kann ich auch nichts abgewinnen, aber nicht alle Schrebergärten sind organisiert.
Diese "Vereinsmeierei" ist gelebte Basisdemokratie.
Man kann da genau wie in der Politik mit neuen Mehrheiten für neue Inhalte sorgen und aus der muffigen Spießersparte eine familienfreundliche Wohlfühloase machen.
Wo Demokratie im Kleinen nicht geübt und gelebt wird, funktioniert sie auch nicht im Großen.
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HugoBettauer

Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von HugoBettauer »

hafenwirt hat geschrieben:(22 Jun 2016, 21:52)

Wir haben uns neulich auch darüber unterhalten, da hier auch ein größeres Gebiet geopfert werden soll. Eine Idee dabei war, beides doch miteinander zu verbinden. Ich weiß nicht, inwiefern das architektonisch möglich ist, aber man könnte sie doch auf die Dächer bauen, oder sowas.

Aber es ist schon ziemlich deutsche Kultur, besonders, was so Geschichten angeht. Ein Kumpel hat so einen Garten und man hat ihm in 2 Jahren 3x die Blumen geklaut. Und das waren keine besonderen Blumen, sondern einfach nur Standarddinger für nen Euro pro Topf. Ein anderer meinte mal, bei denen im Verein seien Kleintiere nicht erlaubt, ein Vater hat aber für seine Kinder mal ein paar Hasen gehalten. Man kann sich ja denken, was dann passiert ist und ich war ziemlich schockiert von der Geschichte.

Wenn ich dann sowas höre, denk ich auch wiederum, nieder mit diesen Kleingärten!
Jeder Verein ist anders. Besonders muss man unterscheiden zwischen klassischen Vereinen nach Schreber, zwischen Gartenvereinen mit DDR-Tradition und klassischen stark reglementierten Gärten 1/3 Gemüse, 1/3 Rasen/Bäume, 1/3 Bebauung oder Versiegelung.
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Keoma
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Keoma »

Bei uns sind das mehr Wochenendhäuser oder Sommerresidenzen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von HugoBettauer »

Keoma hat geschrieben:(23 Jun 2016, 09:07)

Bei uns sind das mehr Wochenendhäuser oder Sommerresidenzen.
Die regelmäßige Übernachtung in diesen Hütten ist meist nicht nur nach Vereinssatzung sondern auch nach gesetzlichen Regelungen nicht vorgesehen, auch wenn manche da einen halben Haushalt mit Geschirrspüler und Satellitenschüssel verbaut haben.
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Keoma
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Keoma »

HugoBettauer hat geschrieben:(23 Jun 2016, 09:08)

Die regelmäßige Übernachtung in diesen Hütten ist meist nicht nur nach Vereinssatzung sondern auch nach gesetzlichen Regelungen nicht vorgesehen, auch wenn manche da einen halben Haushalt mit Geschirrspüler und Satellitenschüssel verbaut haben.
Gesetzlich nicht vorgesehen und durchsetzbar sind zwei Paar Schuhe.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von HugoBettauer »

Keoma hat geschrieben:(23 Jun 2016, 09:39)

Gesetzlich nicht vorgesehen und durchsetzbar sind zwei Paar Schuhe.
Freilich, von ganz krassen Fällen (zB kommerzielle Vermietung als Ferienwohnung wie auf den deutschen Inseln und Halbinseln) abgesehen wird auch das Verfolgungsinteresse eher gering sein.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Dampflok94 »

HugoBettauer hat geschrieben:(23 Jun 2016, 09:08)

Die regelmäßige Übernachtung in diesen Hütten ist meist nicht nur nach Vereinssatzung sondern auch nach gesetzlichen Regelungen nicht vorgesehen, auch wenn manche da einen halben Haushalt mit Geschirrspüler und Satellitenschüssel verbaut haben.
In Berlin gibt es da noch einige wenige Restanten aus der Nachkriegszeit. Damals wurden aus bekannten Gründen Schrebergärten zur Dauerlösung. Erlaubterweise. Und in einigen wenigen Fällen gilt das bis heute.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von HugoBettauer »

Ja, damals war Wohnraum knapp und auch nicht für jeden erschwinglich durch den Krieg und die von Deutschland verursachten Kriegsfolgen.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von busse »

Die Schrebergärten jedenfalls in Berlin sind in den Anfang 20 'iger Notjahren zumeist gegründet worden. Nach ihren Wesen sollten sie selbstverständlich zur Selbstversorgung beitragen. Dies ist von den Satzungen bis heute erhalte, wird bei einigen sehr genau genommen, bei anderen Gemeinschaften sehr lax. Eigentümer des Landes ist hier Berlin. An exponierten Stellen ist nun Wohnungsbau vorgesehen, viele Schrebergartengemeinschaften sollen aber erhalten bleiben. Was viele nicht wissen, die Anlage ist immer für Besucher geöffnet und darf nur nach 22.00 Uhr verschlossen sein.
Nach dem II. Weltkrieg war der Wohnraum in Berlin sehr knapp, was die Sonderregelungen zuließ.
Im Übrigen war waren weder die US oder RAF Bomberflotten gehalten zivile Ziele anzugreifen, noch wurden sie ermuntert, auch wenn es fälschlicherweise laufend behauptet wurde und wird. Ganze Wohnviertel niederzumachen, dazu hat sie keiner gezwungen das war ihre Stzrategie. Auch wenn man meinen müßte das wären deutsche Kriegsfolgen , von Deutschland verursacht. Die Meister des Todes aus der Luft haben weder GASAG , noch BEWAG Gebäude getroffen in Berlin. Seltsam ? Nein verständlich ,mit den hohen US Anteilen an den Firmen.
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Adlerauge
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Adlerauge »

Meine Stadt ist nur eine mittelgroße Stadt.
Aber auch hier stellt die Gemeinde jetzt den Mietern kleine Grundflächen zur Verfügung,um Gartenbau zu betreiben.
Finde ich gut!
Fördert das Familienleben.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Billie Holiday »

Adlerauge hat geschrieben:(23 Jun 2016, 18:29)

Meine Stadt ist nur eine mittelgroße Stadt.
Aber auch hier stellt die Gemeinde jetzt den Mietern kleine Grundflächen zur Verfügung,um Gartenbau zu betreiben.
Finde ich gut!
Fördert das Familienleben.
Nur, wenn es ums Grillen geht....beim Unkraut zupfen verpieseln sich die lieben Kleinen. :cool:
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von frems »

Umetarek hat geschrieben:(22 Jun 2016, 21:04)

Ich dachte ja, Schrebergärten wären da um sich selbst Gemüse und Obst zu ziehen. Ursprünglich aus der Not, später ob der Freude daran. Ich hätte auch gern einen. Ein Reihenhaus hat meist zu wenig Garten, von einer Eigentumswohnung wollen wir gar nicht reden.
Das hängt wohl von der Kolonie ab. In Hamburg ist der Obstanbau in vielen Gartenvereinen untersagt, weil es nicht ins "Bild" passt. In Berlin ist das wohl oft etwas lockerer, solange man nicht ein Baumhaus errichtet: http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... Spass.html
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Quatschki »

Bestäubungstechnisch ist so eine Kleingartenanlage doch für Obstanbau prädestiniert.
Am besten, wenn noch ein, zwei Imker dabei sind.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von frems »

Quatschki hat geschrieben:(23 Jun 2016, 20:39)

Bestäubungstechnisch ist so eine Kleingartenanlage doch für Obstanbau prädestiniert.
Am besten, wenn noch ein, zwei Imker dabei sind.
Kommt drauf an. Ich war mal verwundert, warum die Grünen generell kritisch gegenüber Schrebergärten sind. Aber es ist leicht nachvollziehbar: ökologisch sind Schrebergärten so mies wie ein landwirtschaftlich genutzter Acker (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 99142.html). Jedes Kraut wird gerupft und die Hecken vollgesprüht mit Chemikalien, damit dort kein Käfer auftaucht und irgendwas anknabbert. Zudem häufig alles andere als eine Artenvielfalt, was das Grünzeugs anbelangt. Da ist eine verwucherte Baulücke deutlich wertvoller fürs Ökosystem.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Quatschki »

Also ich kann nur von unserer benachbarten Sparte ausgehen.
Da gibt es etliche Teiche. Es gibt Frösche, Kröten, Molche, Igel und viele bebrütete Nistkästen

In Hausgärten wird genauso viel Chemie eingesetzt und noch mehr ökologisch wertlose Importziergewächse angebaut. Ab einer bestimmten Bebauungsdichte dominieren dann die PKW-Stellplätze!
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von frems »

Quatschki hat geschrieben:(23 Jun 2016, 21:51)

Also ich kann nur von unserer benachbarten Sparte ausgehen.
Da gibt es etliche Teiche. Es gibt Frösche, Kröten, Molche, Igel und viele bebrütete Nistkästen

In Hausgärten wird genauso viel Chemie eingesetzt und noch mehr ökologisch wertlose Importziergewächse angebaut. Ab einer bestimmten Bebauungsdichte dominieren dann die PKW-Stellplätze!
Das mit den Hausgärten stimmt. Aber die sind Downtown ja eher selten anzutreffen. Wir reden ja nicht von einer Datscha im Niemandsland. Und bei hoher Dichte gibt's nur wenige Pkw-Stellplätze und die sind gerne mal unterm Haus.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Adlerauge »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Jun 2016, 19:50)

Nur, wenn es ums Grillen geht....beim Unkraut zupfen verpieseln sich die lieben Kleinen. :cool:
Wozu gibt es heutzutage biologisches Unkrautsalz?
:)

Mir hätte man nie zugemutet Unkraut zu jäten.
Meine Großmutter richtete für mich in einer Ecke einen kleinen Garten her,wo ich etwas anpflanzen konnte.
Mehr recht als schlecht konnte ich damit umgehen,d.h.nichts wollte gedeihen.
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
HugoBettauer

Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von HugoBettauer »

Radies kann jeder
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Adlerauge
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Adlerauge »

Musst du aber stupfen,sagt man bei uns!
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Welfenprinz »

Kleingärten haben doch heute keinen Selbstversorgerwert mehr. Ausser vielleicht bei Migranten, die das Wissen und den Willen dazu noch mitbringen.

Also ich hab ne reichlich grosse Kleingarten betreibende Bekanntschaft in hannover ........ und da läuft das komplett unter Freizeit, Spass und Hobby. Kinder spielen, die alten spielen Boule und besaufen sich, es wird gegrillt.......... usw.
Vereine, Ordnungen , Satzungen sind komplett aussem Spiel, die u40 -Leute, für die es schon fast zum "guten Ton" gehört , auch einen garten zu haben, würden sich einen Scheissdreck um sowas kehren. Und ja, wenn die Anlage halbwegs gut erreichbar ist, sind in Hannover seit ca 15 Jahren auch wieder Wartelisten in Betrieb, auf denen man sich hinten anstellen kann.


gut, was heisst das für die Stadtentwicklung.
Es müsste Ersatz für Freizeit, Hobby und Gemeinschaft gefunden werden.......... aber in privatem Rahmen. Nicht auf einer vollgekackten öffentlichen Grünfläche oder so.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Svi Back

Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Svi Back »

Quatschki hat geschrieben:(23 Jun 2016, 08:51)

Diese "Vereinsmeierei" ist gelebte Basisdemokratie.
Man kann da genau wie in der Politik mit neuen Mehrheiten für neue Inhalte sorgen und aus der muffigen Spießersparte eine familienfreundliche Wohlfühloase machen.
Wo Demokratie im Kleinen nicht geübt und gelebt wird, funktioniert sie auch nicht im Großen.
Sehe ich auch so. Mag sein, dass Kleingartenanlagen viele Spießer spießig nennen.
Ich finde es gut, dass es sowas gibt. Ja, das ist etwas typisch "deutsches".
Und für ganz viele ist es ein wichtiger Rückzugsort und Platz zum wohlfühlen.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Welfenprinz »

Naja, deutsch ist in Kleingartenanlagen höchstens noch die Hälfte. ;)
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Svi Back

Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Svi Back »

Welfenprinz hat geschrieben:(30 Jul 2016, 19:51)

Naja, deutsch ist in Kleingartenanlagen höchstens noch die Hälfte. ;)
das ist wirklich etwas typisch deutsches, denn ich wüsste nicht wo es sowas sonst
noch gibt, schon gar nicht in der Menge. Etwas typisch holländisches sind Hausboote. Auch schön.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von el loco »

frems hat geschrieben:(22 Jun 2016, 20:54)

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Im Senat kursiert die Idee, Schrebergärten für den Wohnungsbau zu opfern. Das gibt Ärger.

http://www.zeit.de/2016/24/schrebergart ... au-hamburg

In den größten Städten Deutschlands gibt es über eine halbe Million Kleingärten. Ganz vorne ist Berlin mit über 65.000, gefolgt von Leipzig (40.000), Hamburg (33.000) und Dresden (23.000). In der drittgrößten Stadt München gibt es hingegen nicht einmal 9.000, was weniger ist als bspw. in Chemnitz, Halle, Kiel oder Rostock.

Und vielerorts sind sie begehrte Flächen für die Stadtentwicklung. Der Grund liegt auf der Hand: die Flächen gehören in der Regel der Stadt und wurden, solange es keinen Bedarf gab, an Vereine und Privatpersonen für einen symbolischen Preis verpachtet, damit sie die Flächen temporär nutzen können. Aber natürlich werden sie nicht gerne "geopfert" von jenen, die dort ihre Laube haben.

Historisch war es so, dass Grünflächen häufig Königen, reichen Kaufleuten etc. gehörten und eine Naherholung für das einfache Volk nicht möglich war. Mit Lauben konnten sie fußläufig Erholungsflächen vorfinden. Ist das heute noch sinnvoll, wo auch Geringverdiener problemlos zu öffentlichen Grünflächen gehen können oder mit Pkw/ÖPNV ins Umland fahren, wo es viele Naherholungsgebiete und auch Laubenkolonien gibt? Oder gehören sie einfach zu unserer Kultur (?) dazu und sollten besonderen Schutz genießen?
Es müsste einfach eine Regelung her, das Ausgleichsflächen geschaffen werden müssen.
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Wasteland
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Wasteland »

Umetarek hat geschrieben:(22 Jun 2016, 21:04)

Ich dachte ja, Schrebergärten wären da um sich selbst Gemüse und Obst zu ziehen. Ursprünglich aus der Not, später ob der Freude daran. Ich hätte auch gern einen. Ein Reihenhaus hat meist zu wenig Garten, von einer Eigentumswohnung wollen wir gar nicht reden.
Wenn ich mich nicht täusche war das in Berlin der Fall, nach dem Embargo durch die Russen wurde das Anlegen von Schrebergärten forciert, um im Falle einer wiederholten Einkesselung die Möglichkeit der Selbstversrogung zu verbessern.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass den Berlinern sehr viel an ihren Schrebergärten liegt, viele die ich kenne haben einen und würden den auch für nichts hergeben.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Ebiker »

Entstanden sind sie in Leipzig, viele unterliegen dem Bundeskleingartengesetz, und in manchen gibts schon ne Quotenregelung damit die typisch deutsche Ordnung nicht zu bunt wird.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Billie Holiday »

Wasteland hat geschrieben:(30 Jul 2016, 20:19)

Wenn ich mich nicht täusche war das in Berlin der Fall, nach dem Embargo durch die Russen wurde das Anlegen von Schrebergärten forciert, um im Falle einer wiederholten Einkesselung die Möglichkeit der Selbstversrogung zu verbessern.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass den Berlinern sehr viel an ihren Schrebergärten liegt, viele die ich kenne haben einen und würden den auch für nichts hergeben.
Sind das nicht die Laubenpieper? :)
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Svi Back »

Ebiker hat geschrieben:(30 Jul 2016, 20:38)

Entstanden sind sie in Leipzig, viele unterliegen dem Bundeskleingartengesetz, und in manchen gibts schon ne Quotenregelung damit die typisch deutsche Ordnung nicht zu bunt wird.
Richtig, erfunden von Ernst Innozenz Hauschild, der ihn zu Ehren nach Schreber benannte.
Ich bin mir nicht ganz sicher und hab auch jetzt keinen Bock zu suchen, aber einer der ersten
gab es in meiner Heimat L-Gohlis. Allein in Gohlis kenne ich 7 richtig große Anlagen/Vereine.
Über die ganze Stadt- sehr, sehr viele, keine Ahnung wie viele.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Wasteland »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 Jul 2016, 20:38)

Sind das nicht die Laubenpieper? :)
Genau, mein Vater war auch einer, habe ihm immer mit der Gartenarbeit geholfen.
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Flat
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Flat »

Moin,

man muss da unterscheiden zwischen Dauerkleingärten und Zeitkleingärten.

Dauerkleingärten sind, wie der Name schon sagt, auf Dauer angelegt, in Flächstennutzungsplänen als Grünflächen festgeschrieben und dienen, wie andere städtische Grünflächen, der Erholung. Diese stehen in der Regel nicht für eine Bebauung zur Verfügung und sollen es auch gar nicht.

Zeitkleingärten sind nur auf Zeit angelegt. Das wissen auch die Kleingärtner. Städte planen langfristig, durchaus mal auf Jahrzehnte im voraus. Aber irgendwann ist eben mal Schluss mit planen und die Umsetzung kommt. Und dann verschwinden diese Kleingärten.

Mit dem Wohnen in Kleingärten: Das ist erlaubt in sogenannten Behelfsheimen, aber nur für die urspünglichen Bewohner. Diese dürfen nicht an die Kinder vererbt werden. Sterben die Bewohner oder ziehen aus, werden Behelfsheime abgerissen (meines Wissens übrigens auf Staatskosten)
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
Svi Back

Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Svi Back »

Flat hat geschrieben:(31 Jul 2016, 06:59)
Mit dem Wohnen in Kleingärten: Das ist erlaubt in sogenannten Behelfsheimen, aber nur für die urspünglichen Bewohner. Diese dürfen nicht an die Kinder vererbt werden. Sterben die Bewohner oder ziehen aus, werden Behelfsheime abgerissen (meines Wissens übrigens auf Staatskosten)
in normalen Gartenanlagen ist es verboten aber keiner hält sich daran.
Ich kenne so einige, die jedes Wochenende draussen schlafen oder gar von
Mai bis September im Garten wohnen.
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Flat »

Svi Back hat geschrieben:(31 Jul 2016, 07:25)

in normalen Gartenanlagen ist es verboten aber keiner hält sich daran.
Ich kenne so einige, die jedes Wochenende draussen schlafen oder gar von
Mai bis September im Garten wohnen.
Moin,

das wird oft toliert, aber in aller Regel wird aufgepasst, dass es nicht zu wohnlich hergerichtet wird.

Eine regelmäßige Wohnnutzung der Lauben ist verboten, was dazu führt, dass eigentlich auch Strom-, Wasser- und Gasanschlüsse in der Laube verboten sind. Wobei Strom wohl oft toleriert wird.


Ich kenne aber auch einen Fall, wo auf 2 Parzellen ein richtiges Wohnhaus mit fast 100 qm Wohnfläche gebaut wurde. Merkwürdigerweise hat das der Vorstand des Kleingatenvereins jahrelang gar nicht mitbekommen. Sachen gibt's.
:D
Das Haus musste übrigens wieder abgerissen werden.
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Svi Back

Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Svi Back »

naja, 100qm sind dann schon "etwas" happig. Wenn man das clever einrichtet, a la Wohnwagen,
kommt man auch mit viel weniger gut zurecht und hat Platz eine kleine Küche und 4 Schlafplätze.
Viele haben zudem auch eine überdachte Terrasse mit viel Platz zum sitzen.
Aber Wasseranschluss inklusive eingebauter Dusche ist eher die Regel und nicht selten,
zumal in Zeiten wo man das mit durchschnittlichen handwerklichen Geschick selbst hin bekommt.
Ein großes Problem in solchen Anlagen sind halt auch Einbrüche und da
drückt man eben ein Auge zu, wenn die Inhaber da sind. Das schreckt auch Diebe ab
und nutzt dadurch allen.

Die Vereine, die ich kenne, achten eher darauf, dass auch der Anteil von
selbst angebauten Gemüse, Beeren usw. nicht zu klein ist und den Vorschriften nah
kommen.
Wie gesagt, ich halte das für positiv. Man muss nicht alles zubetonieren.
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Flat
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Re: Schrebergärten in Großstädten: Sinn oder Unsinn?

Beitrag von Flat »

Svi Back hat geschrieben:(31 Jul 2016, 08:02)

Wie gesagt, ich halte das für positiv. Man muss nicht alles zubetonieren.
Moin,

ich sehe das auch eher locker, wenn's nicht übrtrieben wird.

Die strengen Kontrollen kommen in aller Regel auch gar nicht vom Grundstückseigentümer 'Staat' sondern vom entsprechenden Landesverband der Kleingärtner. Die achten da meist schon sehr drauf.
_______
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