Neubauten in Berlin

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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Daylight » Sa 13. Apr 2013, 03:11 hat geschrieben: Yepp. alles richtig. Bloß kommen die Bauaktivitäten für einen neuen sozialen Wohnungsbau in Berlin viel zu spät. Bis das greift, wird speziell dieses Problem noch deutlich angewachsen sein.
Je nachdem. Ich weiß nicht, wie viele Sozialwohnungen in Berlin jährlich auslaufen und wie viele man errichtet bzw. neu bindet. An sich dauert der Neubau dort nicht länger als in anderen Bereichen bzw. geschieht parallel. Die meisten Bundesländer handhaben es ja so, daß sie einem Investor (egal ob Privatperson oder Genossenschaft) x Euro einmalig geben und dieser sich dazu verpflichtet, eine bestimmte Anzahl an Wohneinheiten für die Kostenmiete -- anstelle der Vergleichsmiete in den restlichen Wohnungen -- anzubieten. Würde mich wundern, wenn's in Berlin anders abläuft.
Und in Bezug auf die fünfzig Jahre solltest Du je nach Funktion des Gebäudes differenzieren, heute. Ich würde diesbezüglich keinen Zeirahmen über dreißig Jahre angeben.
Wohnraum. Im Einzelhandel und Bürosegment rechnet man natürlich mit anderen Zeiträumen, bis sich ein Gebäude amortisiert hat. Aber da gibt's ja weniger Probleme als beim Wohnen, oder? Zumindest ging's hier in der Diskussion bisher um den Wohnungsbau.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Daylight »

frems » Sa 13. Apr 2013, 03:20 hat geschrieben: Je nachdem. Ich weiß nicht, wie viele Sozialwohnungen in Berlin jährlich auslaufen und wie viele man errichtet bzw. neu bindet. An sich dauert der Neubau dort nicht länger als in anderen Bereichen bzw. geschieht parallel. Die meisten Bundesländer handhaben es ja so, daß sie einem Investor (egal ob Privatperson oder Genossenschaft) x Euro einmalig geben und dieser sich dazu verpflichtet, eine bestimmte Anzahl an Wohneinheiten für die Kostenmiete -- anstelle der Vergleichsmiete in den restlichen Wohnungen -- anzubieten. Würde mich wundern, wenn's in Berlin anders abläuft.


Wohnraum. Im Einzelhandel und Bürosegment rechnet man natürlich mit anderen Zeiträumen, bis sich ein Gebäude amortisiert hat. Aber da gibt's ja weniger Probleme als beim Wohnen, oder? Zumindest ging's hier in der Diskussion bisher um den Wohnungsbau.
Betrachte einmal Labor. Forschung. Klinik. Versammlungsstätten. Viele mehr. Dreißig Jahre, maximal. Tendenz sinkend.
Was den sozialen Wohnungsbau betrifft, ist faktisch festzuhalten, dass die Nachfrage zweifellos gestiegen ist in den vergangenen Jahren, während das "Angebot" in der gleichen Zeit stetig gesunken ist. Das Problem ist bereits überaus greifbar und zur Realität geworden. In Berlin, wohlgemerkt.
Zuletzt geändert von Daylight am Sa 13. Apr 2013, 03:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Daylight hat geschrieben: Betrachte einmal Labor. Forschung. Klinik. Versammlungsstätten. Viele mehr. Dreißig Jahre, maximal. Tendenz sinkend.
Die haben aber nicht nur auf dem Markt, sondern auch rechtliche eine andere Grundlage. Würde jetzt wohl etwas abschweifen, aber hat schon seine Gründe, wieso es wenige Unternehmen gibt, die Gebäude mit verschiedenen Funktionen betreiben.
Was den sozialen Wohnungsbau betrifft, ist faktisch festzuhalten, dass die Nachfrage zweifellos gestiegen ist in den vergangenen Jahren, während das "Angebot" in der gleichen Zeit stetig gesunken ist. Das Problem ist bereits überaus greifbar und zur Realität geworden. In Berlin, wohlgemerkt.
Ich wollte das Problem auch nicht leugnen und hatte an anderer Stelle ja schon erwähnt, daß der soziale Wohnungsbau in nachgefragten Stadtteilen eins von vielen Instrumenten ist. Aber nicht reine Großwohnsiedlungen am Stadtrand oder in Brandenburg. Da schafft man sich auf sozialer und ökologischer Ebene vor allem Probleme. (Die ökonomischen Risiken mal ausgenommen)

Netter Aufsatz über andere Probleme im Wohnungsbau: http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-04 ... mietpreise
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

frems hat geschrieben:Haben die überhaupt schon angefangen? War zuletzt vor einem Jahr in Berlin und da hat man noch nach Resten des alten Schlosses gebuddelt.
Die eigentliche Bauarbeiten gehen erst nächstes Jahr los, da erstmal am neuen U-Bahnhof bzw. der Streckenerweiterung der U5 gebastelt wird. Auf den Schlossplatz wird gerade so ein 180m Megakran aufgebaut, welcher die Vortriebmaschine für den Tunnel absenken soll.
Interessant! Wobei ich die Aufregung beim ersten Bau nicht ganz nachvollziehen kann. Klar, ziemlich schlicht, keine Rekonstruktion, aber nun auch nichts, was völlig aus der Reihe tanzt. Die meisten Berliner fahren da doch eh nur dran vorbei. Der Thyssen-Krupp-Bau ist da schon etwas fragwürdiger an dieser Stelle. :?
Die Aufregung ruht daher, weil in der Ecke der historische Kern mühsam rekonstruiert werden soll und ein solcher Bau hier für viele deplatziert erscheint. Thyssen hat ja deshalb auch von seinen Kubusbau abgesehen.
Zuletzt geändert von Claud am Sa 13. Apr 2013, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Hab grad einen Kommentar gefunden, der sich mit dem Thema Bauen in Berlin beschäftigt. Ganz interessant. Mir selbst waren die damaligen Pläne noch nicht bekannt:

Baut zehn Wolkenkratzer an den Alexanderplatz!
Das sah der Sieger eines Architekturwettbewerbs vor 20 Jahren vor. Die Pläne wurden auf Eis gelegt – aber sollte man angesichts der Wohnungsnot im Berliner Zentrum nicht wieder auf sie zurück kommen?

http://www.welt.de/kultur/kunst-und-arc ... platz.html
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

frems » So 14. Apr 2013, 18:44 hat geschrieben:Hab grad einen Kommentar gefunden, der sich mit dem Thema Bauen in Berlin beschäftigt. Ganz interessant. Mir selbst waren die damaligen Pläne noch nicht bekannt:

Baut zehn Wolkenkratzer an den Alexanderplatz!
Das sah der Sieger eines Architekturwettbewerbs vor 20 Jahren vor. Die Pläne wurden auf Eis gelegt – aber sollte man angesichts der Wohnungsnot im Berliner Zentrum nicht wieder auf sie zurück kommen?

http://www.welt.de/kultur/kunst-und-arc ... platz.html
Oha!

Die Kolhoff Pläne sind ja wirklich uralt und waren damals in Berlin ein großes Ding, man kann sie aber inzwischen als schlichtweg überholt betrachten. Teilweise wurden ja vor Ort schon neue Fakten geschaffen, mit der Erweiterung des Kaufhof Gebäudes, der Sanierung des ehemaligen Forum Hotels und des Baus von Hines, der dort am Platz ja jetzt ebenfalls ein Wohnhochhauses hochziehen möchte. Die Pläne waren damals einfach zu fett aufgetragen, die Stadt hatte niemals Bedarf für solche Bauten und die früher oftmals genannten Punkte für mögliche Hochhauscluster (Alexanderplatz, Zoo, Potsdamer Platz) sind bis heute nicht anhähernd ausgereizt. Erst recht nicht in anbetracht der Tatsache, wie fleißig woanders in Berlin gebaut wird.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

Claud » So 14. Apr 2013, 22:41 hat geschrieben:
Oha!

Die Kolhoff Pläne sind ja wirklich uralt und waren damals in Berlin ein großes Ding, man kann sie aber inzwischen als schlichtweg überholt betrachten. Teilweise wurden ja vor Ort schon neue Fakten geschaffen, mit der Erweiterung des Kaufhof Gebäudes, der Sanierung des ehemaligen Forum Hotels und des Baus von Hines, der dort am Platz ja jetzt ebenfalls ein Wohnhochhauses hochziehen möchte. Die Pläne waren damals einfach zu fett aufgetragen, die Stadt hatte niemals Bedarf für solche Bauten und die früher oftmals genannten Punkte für mögliche Hochhauscluster (Alexanderplatz, Zoo, Potsdamer Platz) sind bis heute nicht anhähernd ausgereizt. Erst recht nicht in anbetracht der Tatsache, wie fleißig woanders in Berlin gebaut wird.
Noch als weitere Info hierzu.

http://www.rbb-online.de/stadt_land/bei ... platz.html
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Thomas I »

frems » Fr 12. Apr 2013, 15:42 hat geschrieben: Und: Die Studentenzahlen werden auch nicht ewig steigen, sondern voraussichtlich sinken.
SoleSurvivor » Fr 12. Apr 2013, 16:43 hat geschrieben: Auch in Zukunft wird sich der Trend fortsetzen, dass die meisten neuen Tätigkeiten mehrjährige Hochschulqualifikation benötigen, während Ausbildungsberufe weiter sinken. Das hat mit dem 12jährigen Abi gar nichts zu tun - das haben wir schließlich seit 1990 so.
Mag sein. Aber die Geburtenraten sind ein harter Faktor den auch du nicht wegreden kannst. Es kann in Zukunft keine steigenden Studentenzahlen geben, einfach weil es insgesamt deutlich weniger Menschen gibt die vom Alter her überhaupt ins Schema passen.
Und dass die Abiturquote deutlich steigt sehe ich jetzt auch nicht. Warum auch?
Ergo geben eben geringfügig höhere Abiturientenquote bei merklich geringerer Anzahl an zur Schule gehenden jungen Menschen unter dem Strich abnehmende Studentenzahlen.
Zuletzt geändert von Thomas I am Mo 15. Apr 2013, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

Joker » Fr 12. Apr 2013, 14:28 hat geschrieben: Naja
Der Hartz4 Punk aus einen Meckpomm Dorf geht nach Berlin.
Der Ingenieur aus dem gleichen Dorf geht nach München.
Äh nee. Vor allem aus Süddeutschland kommen viele nach Berlin. Schwaben und so.
Zudem noch irgendwelche anderen Vögel die sich für besonders angesagt und trendy halten.
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 15. Apr 2013, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Die Ossis gehen doch mehrheitlich nach Hamburg, Stuttgart, Dresden und München. Arm und sexy können sie schließlich auch zuhause bleiben.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

SoleSurvivor » Mo 15. Apr 2013, 13:34 hat geschrieben:Die Ossis gehen doch mehrheitlich nach Hamburg, Stuttgart, Dresden und München. Arm und sexy können sie schließlich auch zuhause bleiben.
Jup, sehr viele Ossis gibts auch hier in Franken. Sogar ein paar Hartz4 Punks aus Ost-Berlin habe ich hier vor dem Nürnberger Hauptbahnhof getroffen, als ich dort auf den Bus wartete.
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 15. Apr 2013, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Wasteland » Mo 15. Apr 2013, 12:37 hat geschrieben:
Jup, sehr viele Ossis gibts auch hier in Franken. Sogar ein paar Hartz4 Punks aus Ost-Berlin habe ich hier vor dem Nürnberger Hauptbahnhof getroffen, als ich dort auf den Bus wartete.
Die waren ja vielleicht nur zu Besuch da. Die Franken sind quasi die Ossis Bayerns, auch finanziell. Jetzt will das ossiriche Sonneberg nach Bayern, Franken und die Welt eingemeindet werden.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

SoleSurvivor » Mo 15. Apr 2013, 13:42 hat geschrieben: Die waren ja vielleicht nur zu Besuch da. Die Franken sind quasi die Ossis Bayerns, auch finanziell. Jetzt will das ossiriche Sonneberg nach Bayern, Franken und die Welt eingemeindet werden.
Nee die haben hier gelebt. Viele Berliner gehen in alle Welt, seit 1990 betrug die Abwanderung 2 Millionen, wenn ich mich recht erinnere.
(Zu- und Rückwanderung allerdings ebenso hoch)
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 15. Apr 2013, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Mal nur zwei Links, die ich heute in einem Newsletter entdeckt hab:

Am Berliner Alexanderplatz will man Hochhäuser mit Luxuswohnungen bauen. Dagegen wird protestiert - dabei könnte hier Luxus einmal die soziale Stadt retten.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... 47588.html

Am Alexanderplatz sollten zehn Türme ein Gefühl von Weltstadt vermitteln, doch die Investoren mauerten. Jetzt rückt auch Baudirektorin Lüscher von den alten Plänen ab. Und die Opposition im Abgeordnetenhaus ist begeistert.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/maste ... 54424.html
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Paßt hier wohl halbwegs rein. Am Sonntag ist in Berlin also der Volksentscheid zur Frage, ob das Tempelhofer Feld so erhalten bleiben soll wie jetzt -- oder ob es an den Rändern zu einer Bebauung kommen soll, bei der es aber bisher nur grobe Absichtserklärungen gibt. Zur Unterhaltung mal ein alternativer Vorschlag:
http://www.zeit.de/reisen/2014-05/tempe ... -flughafen
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

frems » Fr 23. Mai 2014, 17:04 hat geschrieben:Paßt hier wohl halbwegs rein. Am Sonntag ist in Berlin also der Volksentscheid zur Frage, ob das Tempelhofer Feld so erhalten bleiben soll wie jetzt -- oder ob es an den Rändern zu einer Bebauung kommen soll, bei der es aber bisher nur grobe Absichtserklärungen gibt. Zur Unterhaltung mal ein alternativer Vorschlag:
http://www.zeit.de/reisen/2014-05/tempe ... -flughafen
Ich bin sehr gespannt auf das Abstimmungsergebnis und hoffe, die Initiative 100% Tempelhofer Feld scheitert. Es kann einfach nicht sein, dass einige wenige Einzelinteressen, die über Kitesurfen, Grillen und auf ner Wiese hocken nicht hinaus gehen, so ein Areal für eine wichtige Bebauung verschließen. Die Stadt braucht Wohnraum, das Tempelhofer Feld ist hierfür ideal und die Pläne gehen über nicht mehr als eine Randbebauung hinaus, schon weil die meiste Freifläche für die Stadt als städtische Abkühlungszone benötigt wird.

Berlin ist eine sehr grüne Stadt und wird es in nächster Zukunft auch weiterhin bleiben. Wer aber der Meinung ist, er muss Grün bis zum Horizont sehen können, der muss seinen Hintern halt nach Brandenburg raus bewegen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von krokodol »

@ claud
Ich mache mir das einfacher. Dort, wo das Volk konkreten Bebauungen gesellschaftlichen Maßstabs ohne echten Einfluß gegenüber steht, sollte abgelehnt werden. Das mache ich auch morgen und muss aufpassen, den irreführenden Stimmzettel richtig in meinem Sinne anzukreuzen. Also Zustimmung zum Begehren.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

krokodol » Sa 24. Mai 2014, 12:09 hat geschrieben:@ claud
Ich mache mir das einfacher. Dort, wo das Volk konkreten Bebauungen gesellschaftlichen Maßstabs ohne echten Einfluß gegenüber steht, sollte abgelehnt werden. Das mache ich auch morgen und muss aufpassen, den irreführenden Stimmzettel richtig in meinem Sinne anzukreuzen. Also Zustimmung zum Begehren.
Ja ne, is klar.

Etappen der Öffentlichkeitsbeteiligung



2007

Internetdialog zur Nachnutzung des Flughafens Tempelhof



2008

Bürgerbefragung / Fokusgruppen



2009

Bürgerbeteiligungsveranstaltung



2010

Start des Auswahlverfahrens für Zwischen- und Pioniernutzungen

Dialogwochenende zum Landschaftsplanerischen Wettbewerb



2011 und 2012

Bürgergespräche zur Entwicklung der Parklandschaft



2013

Standortkonferenzen und Stadtwerkstätten zum Masterplan, Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept INSEK und zum Flughafengebäude

Nutzerbeirat Parklandschaft

frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen der B-Planverfahren

Planungszelle / Bürgergutachten



2014

Ausstellungen und Standortkonferenzen



2015

Förmliche Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen der Bebauungsplanverfahren Quartier Tempelhofer Damm und Südring



2016 ff.

Weitere Beteiligungsformate
Quelle: http://www.tempelhoferfreiheit.de/planu ... tlichkeit/

Die Öffentlichkeit wurde ordentlich eingebettet, aber natürlich kann sie letztendlich nicht jede kleine Einzelfallentscheidung treffen oder beeinflussen, schon weil das in einer Großstadt und der dazugehörigen Meinungsvielfalt kaum möglich ist. Davon abgesehen, entscheiden auch viele Normalbürger mit, wie dort gebaut wird. Beispielsweise über die Genossenschaften, welche dort auch Wohnungen bauen möchten.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von krokodol »

Ein großer Teil der genannten Auflistung musste erst einmal erkämpft werden.
Unabhängig davon reichen die formalen Beteiligungen nicht aus. Ich habe einen höheren demokratischen Anspruch und kann Dir das auch begründen: Die ganzen Versprechen von Senator Müller, dass zum Beispiel nur Sozialwohnungen mit 6-8 Euro Miete entstehen - was in Ordnung wäre - wurden mittlerweile auf nur 50% Prozent des Neubaubestandes geschrumpft. Jetzt ist schon von Kostenmiete die Rede beim Durchschnitt von 10 Euro. Am Ende wird vielleicht Eigentumswohnungsbau verhindert, aber die soziale Komponente ist nicht genügend erfüllt.
Der Beirat mit Vetorecht (Grüne) ist auch abgeblockt worden. Mit der fadenscheinigen Begründung, dass dann nicht frühzeitig gebaut werden könne. Als ob bei solchen Dimensionen ein Jahr früher oder später wichtiger wäre, als optimale Bebauung in demokratischem Kontext.
Die Finanzmachenschaften im Hintergrund des Projektes sind sehr auffällig. Transparenz fehlt.
Keine einzige konkrete Bebauung ist wirklich bekannt ihrer Form und Ausmaß.
Nein ... :s ich will das nicht und werde damit wahrscheinlich zur Minderheit gehören.
Zuletzt geändert von krokodol am Sa 24. Mai 2014, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

krokodol » Sa 24. Mai 2014, 13:09 hat geschrieben:@ claud
Ich mache mir das einfacher. Dort, wo das Volk konkreten Bebauungen gesellschaftlichen Maßstabs ohne echten Einfluß gegenüber steht, sollte abgelehnt werden. Das mache ich auch morgen und muss aufpassen, den irreführenden Stimmzettel richtig in meinem Sinne anzukreuzen. Also Zustimmung zum Begehren.
Die vier Wahlszenarien – und was sie bedeuten
http://www.tagesspiegel.de/berlin/volks ... 36426.html

Mag manch einen geistig überfordern, aber genau so irritierend kann man die Sätze der Initiative nennen, für die ein Kreuz nicht weniger kompliziert ist als für den Senat. Nur weil man in Umfragen von keinem sicheren Sieg ausgehen kann, muß man sich doch nicht jetzt schon Gründe dafür herbeispinnen, nur weil Menschen anders wählen als man selbst.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Claud » Sa 24. Mai 2014, 12:59 hat geschrieben: Ich bin sehr gespannt auf das Abstimmungsergebnis und hoffe, die Initiative 100% Tempelhofer Feld scheitert. Es kann einfach nicht sein, dass einige wenige Einzelinteressen, die über Kitesurfen, Grillen und auf ner Wiese hocken nicht hinaus gehen, so ein Areal für eine wichtige Bebauung verschließen. Die Stadt braucht Wohnraum, das Tempelhofer Feld ist hierfür ideal und die Pläne gehen über nicht mehr als eine Randbebauung hinaus, schon weil die meiste Freifläche für die Stadt als städtische Abkühlungszone benötigt wird.

Berlin ist eine sehr grüne Stadt und wird es in nächster Zukunft auch weiterhin bleiben. Wer aber der Meinung ist, er muss Grün bis zum Horizont sehen können, der muss seinen Hintern halt nach Brandenburg raus bewegen.
Wenn ich mich nicht irre, bleibt das Feld ja weitestgehend unberührt und nur am Rande entstehen ein paar Wohnungen sowie evtl. eine Bibliothek.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Antisozialist »

Claud » Sa 24. Mai 2014, 12:59 hat geschrieben: Ich bin sehr gespannt auf das Abstimmungsergebnis und hoffe, die Initiative 100% Tempelhofer Feld scheitert. Es kann einfach nicht sein, dass einige wenige Einzelinteressen, die über Kitesurfen, Grillen und auf ner Wiese hocken nicht hinaus gehen, so ein Areal für eine wichtige Bebauung verschließen. Die Stadt braucht Wohnraum, das Tempelhofer Feld ist hierfür ideal und die Pläne gehen über nicht mehr als eine Randbebauung hinaus, schon weil die meiste Freifläche für die Stadt als städtische Abkühlungszone benötigt wird.

Berlin ist eine sehr grüne Stadt und wird es in nächster Zukunft auch weiterhin bleiben. Wer aber der Meinung ist, er muss Grün bis zum Horizont sehen können, der muss seinen Hintern halt nach Brandenburg raus bewegen.
München braucht dringend zusätzlichen Wohnraum, während Berlin eher zusätzliche private Arbeitsplätze braucht.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Antisozialist » Sa 24. Mai 2014, 15:31 hat geschrieben: München braucht dringend zusätzlichen Wohnraum, während Berlin eher zusätzliche private Arbeitsplätze braucht.
Du magst zwar keine Zahlen und Fakten, ja, aber mach doch mal eine Ausnahme:
Die Wohnungsnot in Berlin steigt: Es stehen so wenige Wohnungen leer wie schon seit fast 20 Jahren nicht mehr. Selbst in Stadtteilen am Rande Berlins wie Hellersdorf sieht es schlecht aus.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/wohnu ... 36676.html

Berücksichtigt man, daß der Wohnungsmarkt sehr heterogen ist, gibt es in manchen Segmenten quasi nichts mehr, während die Stadt im letzten Jahr 50.000 neue Einwohner gewann.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

krokodol » Sa 24. Mai 2014, 13:39 hat geschrieben:Ein großer Teil der genannten Auflistung musste erst einmal erkämpft werden.
Unabhängig davon reichen die formalen Beteiligungen nicht aus. Ich habe einen höheren demokratischen Anspruch und kann Dir das auch begründen: Die ganzen Versprechen von Senator Müller, dass zum Beispiel nur Sozialwohnungen mit 6-8 Euro Miete entstehen - was in Ordnung wäre - wurden mittlerweile auf nur 50% Prozent des Neubaubestandes geschrumpft. Jetzt ist schon von Kostenmiete die Rede beim Durchschnitt von 10 Euro. Am Ende wird vielleicht Eigentumswohnungsbau verhindert, aber die soziale Komponente ist nicht genügend erfüllt.
Der Beirat mit Vetorecht (Grüne) ist auch abgeblockt worden. Mit der fadenscheinigen Begründung, dass dann nicht frühzeitig gebaut werden könne. Als ob bei solchen Dimensionen ein Jahr früher oder später wichtiger wäre, als optimale Bebauung in demokratischem Kontext.
Die Finanzmachenschaften im Hintergrund des Projektes sind sehr auffällig. Transparenz fehlt.
Keine einzige konkrete Bebauung ist wirklich bekannt ihrer Form und Ausmaß.
Nein ... :s ich will das nicht und werde damit wahrscheinlich zur Minderheit gehören.
Ein großer Teil der Auflistungen fand statt, da gab es die Initiativen noch nicht. Und ebenso hat sich ein großer Teil dieser Veranstaltungen aus dem Baugesetz ergeben, welches Öffentlichkeitsarbeit fordert. Ob das genügt, darüber kann man sicher gut streiten, persönlich glaube ich aber, man kann einer Großstadt eben nicht gerecht werden, wenn in solchen Verfahren jedwede mögliche Meinung im kleinklein berücksichtigt und durchexerziert wird. Hier muss es genügen, wenn die Bürger ihre Meinung im groben kundtun, indem sie ihnen genehme Entscheider an die Macht wählen oder eine anders lautenden Meinung, in einen Volksentscheid (der ist ja morgen) durchsetzen. Dieses sollte dann aber konstruktiv verlaufen, was es in dem Fall nicht ist. Bei diesen Volksentscheid geht es letztendlich um nicht mehr, als einen dumpfen dagegen sein, welches vor allen wohl deshalb entstanden ist, weil sich die Verschiedenen Bürgerinitiativen ja nicht mal selbst einigen konnten, was genau sie eigentlich möchten.


Und weder Müller, noch vorher Junge-Reyer, haben je versprochen, dort solle allein sozialer Wohnungsbau entstehen. Es gab dahingehend auch nie Planungen. Was aber immer gewünscht war, ist die möglichst große Beteiligung der öffentlichen Wohnungsgesellschaften oder Wohnungsbaugenossenschaften, was so auch im aktuellen Masterplan steht. Davon abgesehen, die Stadt wollte sich nie massig verschulden für das Projekt, weshalb immer eine Art Quersubvention angedacht war, wo die teuren Mieten die günstigen mitfinanzieren. Und die derzeit angesetzten Kaltmieten von 6€-8€ je m², sind relativ günstig, hält man sich vor Augen, dass diese Bauten erst ab ca 2017 auf den Markt kommen werden.

Und die lässige Aussage darüber, es sei egal, ob solche Projekte 1 Jahr später fertig werden, lässt sich natürlich leicht äußern, wenn man nicht zu denjenigen Betroffenen gehört, welche eben krampfhaft auf günstigen Mietraum angewiesen sind, wenn sie in der Stadt leben möchte oder müssen. Es wirkt aber irgendwie deplatziert, angesichts der Diskussionen, die in der Stadt tagtäglich zum Thema Mietwohnungen ablaufen. Kein Wunder, angesichts von knapp 50.000 Zuzügen jährlich. Sollen die halt alle an den Rand ziehen, da ist es wenigstens schön grün.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

frems » Sa 24. Mai 2014, 14:12 hat geschrieben: Wenn ich mich nicht irre, bleibt das Feld ja weitestgehend unberührt und nur am Rande entstehen ein paar Wohnungen sowie evtl. eine Bibliothek.
Jo!

Der derzeitige Masterplan ist eigentlich sehr zurückhaltend, wenn es um die Bebauung geht.

Aber Teile der Initiativen, welche dagegen sind, stören sich ja schon am legen des Wasserauffangbeckens, welches dann als See dienen sollte.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Dampflok94 »

Ich werde jedenfalls mit zweimal Nein stimmen. Ich halte beide Vorschläge für Mist. Die Randbebauung sollte möglich sein, aber die Ideen des Senats sind auch untauglich.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von jack000 »

Dampflok94 » Sa 24. Mai 2014, 20:56 hat geschrieben:Ich werde jedenfalls mit zweimal Nein stimmen. Ich halte beide Vorschläge für Mist. Die Randbebauung sollte möglich sein, aber die Ideen des Senats sind auch untauglich.
Was wäre denn dein Vorschlag? Ich selbst stecke da nicht so tief drin als das ich das bewerten könnte, aber (wenn ich es richtig gelesen habe) geht es um 4.500 Wohnungen, Randbebaung => Grünfläche bleibt ausreichend frei, lt. Zeichnung scheint sich das alles auch gut in die Bestehende Umgebung einzufügen.
=> Was kann man besser/anders machen?
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Dampflok94 »

Ich verweise da mal auf den Link von frems aus dem Tagesspiegel:
NEIN und NEIN

Der Berliner Mieterverein ist weder mit einem Bauverbot, noch mit dem Masterplan des Senats zufrieden und ruft seine Mitglieder auf, mit einem doppelten Nein zu stimmen. Für den Verein entstehen laut Senatsplänen zu wenige günstige Wohnungen, eine absolute Nicht-Bebauung komme aber nicht infrage.

Reiner Wild, Geschäftsführer des Vereins, fordert „mindestens 50 Prozent Sozialwohnungen“. Anders als eine Enthaltung können diese Stimmen zumindest konkret ausgerechnet werden, damit will der Verein bewirken, dass noch mehr Wohnungen zu günstigen Mieten auf dem ehemaligen Flughafen entstehen.
Wichtig ist jedenfalls die Möglichkeit der Bebauung. Das Tempelhofer Feld hat 300 ha. Davon sollen über 200 übrig bleiben. Immer noch eine sehr große Erholungsfläche.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von krokodol »

Quersubvention angedacht war, wo die teuren Mieten die günstigen mitfinanzieren. Und die derzeit angesetzten Kaltmieten von 6€-8€ je m², sind relativ günstig, hält man sich vor Augen, dass diese Bauten erst ab ca 2017 auf den Markt kommen werden.
Ich denke da radikaler. Alle Wohnungen zum tiefstmöglichen Sozialpreis, und garantiert per Gesetz auf 100 Jahre, dann hätte ich wenigstens eine Grundlage der Diskussion.
Würde aber noch lange nicht die Argumentation des NABU enthebeln.
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Claud
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

Tja! Die Initiative 100% Tempelhofer Feld scheint sich durchgesetzt zu haben.
...

21.00 Uhr: Die ersten Hochrechnungen zum Tempelhofer Feld sind da: 64,5 Prozent der Berliner stimmten demnach für die Initiative "100 Prozent Tempelhofer Feld", 35,5 Prozent dagegen. 40,5 Prozent der Bürger machten ihr Kreuz für den Vorschlag des Abgeordnetenhauses, 59,5 Prozent lehnten diesen ab. Das ergab die Auszählung von über 75 Prozent der Stimmen. Die Abstimmungsbeteiligung lag bei 46,5 Prozent. Diesen Hochrechnungen zufolge haben mindestens 30 Prozent der Wahlberechtigen für den Volksentscheid gestimmt - Voraussetzung für einen erfolgreichen Entscheid wäre ein Quorum von 25 Prozent gewesen.

...
Quelle: Tagesspiegel

Dann wird da wohl das große Nichts bleiben.
krokodol

Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von krokodol »

1 Ticket für

Mayhem

Black Metal-Konzert kostenlos abzugeben (sonstiger Preis 32 €)

am Mittwoch. 28.05.2014 - 20.00 Uhr (aber etwas eher da sein - ich gehe über Gästeliste rein)

Berlin, Columbia-Club, direkt am Tempelhofer Feld des Flughafens

Bei Interesse per PN

http://de.wikipedia.org/wiki/Mayhem

[youtube][/youtube]
krokodol

Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von krokodol »

PS Volksbefragung.
Auch, wenn in meinem Interesse ausgezählt wurde, die Wahlzettelgestaltung war: irreführend und manipulativ. Das ist nicht meine Vorstellung demokratischer Willensbildung.
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Dampflok94
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Dampflok94 »

Claud » 25. Mai 2014, 21:38 hat geschrieben:Tja! Die Initiative 100% Tempelhofer Feld scheint sich durchgesetzt zu haben.
Quelle: Tagesspiegel

Dann wird da wohl das große Nichts bleiben.
Der Wähler hat gesprochen. Nicht in meinem Sinne, aber man muß es akzeptieren. Und es gibt entscheidende Fragen für Berlin, als die Randbebauung des Tempelhofer Feldes. Ich wünsche nur den Initiatoren mal ein dringendes Bedürfnis, wenn sie sich auf dem Feld befinden. Ihr Gesetz schließt nämlich auch den Bau jedweder Toilettenanlagen aus. ;)
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

Dampflok94 » Mo 26. Mai 2014, 09:58 hat geschrieben: Der Wähler hat gesprochen. Nicht in meinem Sinne, aber man muß es akzeptieren. Und es gibt entscheidende Fragen für Berlin, als die Randbebauung des Tempelhofer Feldes. Ich wünsche nur den Initiatoren mal ein dringendes Bedürfnis, wenn sie sich auf dem Feld befinden. Ihr Gesetz schließt nämlich auch den Bau jedweder Toilettenanlagen aus. ;)
Es wird akzeptiert, Wowereit hat die Niederlage eingestanden und die Planungen werden eingestellt. Es wird keine Toiletten geben, keine Radwege, keine festen Bänke und keine größeren Bäume. Dafür darf das Bezirksamt sich schon mal auf die kommende Diskussion darüber vorbereiten, wer für die Pflege des Areals aufkommen wird.
krokodol

Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von krokodol »

Claud hat geschrieben:Es wird akzeptiert, Wowereit hat die Niederlage eingestanden und die Planungen werden eingestellt. Es wird keine Toiletten geben, keine Radwege, keine festen Bänke und keine größeren Bäume. Dafür darf das Bezirksamt sich schon mal auf die kommende Diskussion darüber vorbereiten, wer für die Pflege des Areals aufkommen wird.
Dann haben die Spezies mehr Kraft, den BER vernünftig zu Ende zu bauen.
Bei Veranstaltung auf dem Feld hat das mit Miettoiletten wunderbar geklappt. Ich war letztes Jahr beim Drachenfestival - einfach traumhaft die Fläche dafür.
Ein Ausbau der Veranstaltungen zum Zwecke der Realisation von Einnahmen (Kurzzeit-Vermietung) erscheint mir praktisch und dann sind auch Gelder da zur Pflege.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

krokodol » Mo 26. Mai 2014, 12:26 hat geschrieben: Dann haben die Spezies mehr Kraft, den BER vernünftig zu Ende zu bauen.

Weil die städtische Wohnungsgesellschaften neuerdings Flughäfen bauen, oder wie?
Bei Veranstaltung auf dem Feld hat das mit Miettoiletten wunderbar geklappt. Ich war letztes Jahr beim Drachenfestival - einfach traumhaft die Fläche dafür.
Ein Ausbau der Veranstaltungen zum Zwecke der Realisation von Einnahmen (Kurzzeit-Vermietung) erscheint mir praktisch und dann sind auch Gelder da zur Pflege.
Ein für Konzerte aufgestelltes Dixie-Klo in Blau ist etwas anderes, als eine feste Installation, die an tagtäglich stark frequentierten Plätzen benötigt wird. Und wenn es um größere Veranstaltungen geht, ist es ja nicht so, als ob die Stadt nicht bereits genug frischluft Locations zu bieten hat. Man muss sich da nicht unbedingt eigene Konkurrenz aufbauen, die dann am ende zu einer schlechteren Auslastung in der Wuhlheide, oder dem Olympiagelände führt.

Allerdings könnte man durchaus Veranstaltungen vom Tiergarten dort rüberlagern. Dann ist die Str. des 17 Juni hoffentlich nicht mehr 120 Tage im Jahr gesperrt, nur weil jeder das Brandenburger Tor und den großen Stern als Kulisse haben möchte. Ob das die Initiatoren des Volksentscheides jedoch wünschen, wage ich zu bezweifeln und auch ohne wird sich die Wiese sicherlich schnell genug in einen großen Trampelpfad verwandeln.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von jack000 »

Aber in Berlin geht auch einiges schief, ein interessanter Kommentar zur vermurksten Europacity:
SOFORT WIEDER ABREISSEN! (5): EUROPACITY BERLIN

[...]
Zwar wohnt in der Hauptstadt jeder, der etwas auf sich hält, in einem Gründerzeitbau. Das lindert nicht nur den Phantomschmerz von 50 Prozent zerstörter Häuser durch Bomber Harris Luftkrieg, sondern erfüllt auch die Bedürfnisse der meisten Menschen anscheinend ideal. Aber wenn ein neuer Plan gemacht wird, dann sehen die Gebäude grundsätzlich so aus, als habe man an der Spree Sehnsucht nach zwölf Monaten Frostwetter. Emotionale Tiefkühlkost in streng zersägten Blöcken, die glitzern wie Eiswürfel oder in monotone Lochfassaden gezwängt sind. Wenn man eine ornamentale Frostbeule sieht, ist man schon froh.
Um zu zeigen, wie ernst man es mit dem ästhetischen Erfrierungstod in Berlin meint, empfängt die Stadt seine Gäste am Hauptbahnhof (Flugzeuge wissen ja nicht mehr, wo sie in Berlin landen können) neuerdings mit einer Kühltruhen-Aufstellung in militärischer Apellhof-Formation – ausgerichtet nach uralten Plänen des lange schon verstorbenen Quadrat-Fetischisten Oswald Mathias Ungers und umgesetzt von lauter berühmten Architekten wie Ortner und Ortner oder Barkow Leibinger.
Wenn der verwirrte Zugreisende also endlich seinen Weg aus dem Orientierungsdesaster des grauen Konsumlabyrinths der Deutschen Bahn AG gefunden hat und vor dem Südportal des Bahnhofs sich verzweifelt mit anderen Rüpeln um Taxis balgen muss, dann sieht er rechter Hand des zugigen Aufmarschplatzes, den er dafür betreten muss, die ersten Blöcke der Berliner Wunscharktis.
http://www.art-magazin.de/blog/2014/03/ ... ty-berlin/
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Wieso sollte man etwas abreißen, was noch nicht einmal fertig ist? Das Quartier braucht noch ein paar Jahre, wenn da die geplanten Arbeitsplätze und Wohnungen fertig sind. Daß es mitten im Bau etwas trüb und leblos erscheint, ist da doch nicht verwunderlich. Architektonisch ist das meiste zwar nicht mein Geschmack, aber muß es ja auch nicht sein. Das entscheiden in erster Linie die Nutzer und Besucher des Viertels später mal.

Der Artikel ist ja auch sehr tendenziös geschrieben und letztendlich sagt der Autor nur, daß er heutige Moderne nicht mag, aber sich verträumt moderne Bauten während einer anderen Epoche -- die damals übrigens auch oft als "Kulturverfall" beklagt wurden von "Architekturkritikern" -- irgendwie schöner vorstellt.

Bei der Berliner Stadtentwicklung gibt es sicherlich auch einige Projekte, die man sehr kritisch sehen kann, aber ein Viertel, das noch nicht fertig ist schon als tot bezeichnen? Da kann man ja jede Planung ablehnen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von jack000 »

Ein kritischer Artikel:
Es gibt kaum Stil im Alltag, es gibt kaum Hunger nach Schönheit: In Berlin entstehen massenhaft hässliche Gebäude - doch niemand regt sich darüber auf.

Berlin geht verloren, Haus für Haus. Es ist die Zeit der trostlosen Investoren-Architektur. Die Zeit der Aufgabe der Architektur als demokratische Kunst. Die Zeit der totalen Merkel-Ödnis.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 82357.html

Das teile ich so nicht. In Berlin ist hervorragendes entstanden und entsteht hervorragendes. Es werde/wurden sicherlich auch Fehler gemacht (z.B. Alexanderplatz ist verbesserungswürdig) aber als Beispiele in dem Artikel wurden bis auf eine Ausnahme Fotos von Gebäuden gezeigt, die gebaut worden als die Mauer noch stand.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Dazu auch:
Warum es neue Architektur in Berlin so schwer hat

Ob Staatsoper oder Kulturforum - Berlins Senatsbaudirektorin Regula Lüscher steht oft in der Kritik. Im Tagesspiegel-Interview spricht sie über die Brachen und Baustellen der Stadt.
http://ww
w.tagesspiegel.de/berlin/interview-mit-regula-luescher-warum-es-neue-architektur-in-berlin-so-schwer-hat/10182892.html

So wird es wohl immer sein. Den einen ist etwas zu modern, was anderen zu altmodisch ist. Ich hab mir da mal die Kommentare zur Neuen Mitte Altona durchgelesen. Da beklagen dann welche einen gesichtslosen Einheitsbrei, der überall stehen könnte. Einigen sind die Gebäude auch zu hoch und zu farblos. Und andere finden es zu ausgefallen, zu bunt und klein. Und alle sind der Meinung, daß die gesamte Stadt eh schon so aussehe mit wenigen Ausnahmen. Man kann's halt nie allen recht machen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Claud » Fr 12. Apr 2013, 20:58 hat geschrieben: Leider nein. Seitdem die Ausschreibung erfolglos gescheitert ist und die Gespräche mit Hans Wall als Geldgeber im Sande verliefen, ist eigentlich nichts mehr vom Thema zu hören. Ich vermute mal, es wird erst was werden, wenn die Bauarbeiten am Humboldtforum sich dem Ende nähern.

Aber ein anderes Unternehmen plant direkt nebenan einen umstrittenen Bürokomplex. Könnte hier noch recht interessant werden. Thyssen Krupp hatte seinen geplanten Neubau am Schlossplatz ja auch aufgegeben, nachdem das Gezeter groß wurde.
So langsam kommt wieder etwas Bewegung rein:
Seit Jahren wird über den Wiederaufbau von Schinkels Bauakademie nur geredet. Doch jetzt könnte das berühmte Gebäude Wirklichkeit werden. Ein Investor ist angeblich gefunden.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/humbo ... picks=true
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von jack000 »

Hier ist der Link zu einem 3D-Modell über die neuen Bauten in Berlin mit entsprechenden Erklärungen:
http://interaktiv.morgenpost.de/berlins-neue-skyline/
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Schade:
Doch nur neun Hochhäuser für den Alexanderplatz

Die Hochhaus-Vision für den Alexanderplatz wird wieder zusammengestrichen. Statt geplanten elf verringert sich die Zahl der Hochhäuser auf neun. Das Wohnhaus an der Memhardstraße/Ecke Karl-Liebknecht-Straße soll erhalten bleiben.
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/s ... 74092.html
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von jack000 »

Immerhin 9 und das wird sich ja noch entwickeln. In FFM kommt ja auch immer eins nach dem anderen.
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sabineb100

Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von sabineb100 »

ich wünschte in München würden auch ein paar mehr Hochhäuser gebaut werden.. finde diesen Urbanen Look super! Habe mich jetzt zusammen mit Bekannten bei Conceptbau bisschen in das Thema Stadtplanung, Immobilien und co eingearbeitet. Hätte nicht gedacht wie interessant ich das alles mal finden werden!
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Ultra-tifosi
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Ultra-tifosi »

ich finde Wolkenkratzer potthässlich und haben m.M.n. in europäischen Innenstädten nichts verloren!

Paris & Moskau haben es klug gemacht und einen (!) Cluster für die Hochhäuser weit entfernt von der Innenstadt errichtet.

Das komplette Gegenteil macht London, wo Immobilienspekulanten und Prestigegeile Architekten Wolkenkratzer hinbauen, wo es ihnen grade passt und dann auch noch solche Hässlichen wie "The Shard" und das Walkie Talkie Gebäude, das Autos bruzelt...

Hoffe auf die Vernunft deutscher Bürgermeister und der Stadtteile und freue mich, wenn München, Hamburg & co. von solchen Molochen verschont bleiben :thumbup:
Amtsschimmel
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Amtsschimmel »

Stimme Ultra-Tifosi zu. Wolkenkratzer passen nicht in europäische Stadtzentren. Sie sind außerdem meistens hässliche, vollkommen austauschbare Glaskästen. Moderne Architektur ist auch selten funktional.
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frems
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Dann ist Berlin ja genau richtig, weil es kein Zentrum hat.
Da halfen auch die vielen jungen Alternativen nicht, die es nach Berlin zog. Die brachten vielmehr eine zusätzliche Portion Provinzialismus mit, findet Hoffmann-Axthelm - "auch wenn sich manche von ihnen damals in Kreuzberg bei Hausbesetzungen nach einem halben Jahr in breitestem Schwäbisch als Ureinwohner stilisierten". Davon sei die Berliner Zugezogenen-Szene bis heute geprägt. "Wenn die mal in New York sind, dann finden sie dort alles toll. Aber hier soll es laufen wie in ihrer Kleinstadt."

Bis heute gebe es auch das Entscheidungsgewirr zwischen dem Stadtstaat Berlin und den Bezirken. Hoffmann-Axthelm beklagt die verästelten Zuständigkeiten und die zu große Macht der lokalen Ebene, die die Organisation der wachsenden Stadt zusätzlich erschwerten - und die nun auch in der Berliner Flüchtlingspolitik zum Chaos führen. All diese Probleme spiegelten sich in der Stadtplanung wieder: "Es kann doch nicht sein, dass über Baumaßnahmen am Berliner Fernsehturm auf einer reinen Anwohnerversammlung diskutiert wird", sagt er. Das betreffe doch die ganze Stadt. Sie müsse nachverdichtet werden und endlich ein funktionierendes Zentrum bekommen, um politisch wie städtebaulich als Metropole zu funktionieren.

Die Kiezbezogenheit und den kleinstädtischen Geist mit dem Berlin-Gesetz von 1920 zu begründen, findet Hoffmann-Axthelm unbefriedigend. Auch andere Großstädte seien aus kleineren Städten entstanden. "Wenn man in Paris jemanden trifft, der in Montparnasse wohnt, dann ist er auch ganz stolz darauf. Aber trotzdem gibt es eine klare Orientierung hin zum Zentrum." Aus Erzählungen seiner Großeltern wisse er, dass das früher in Berlin auch so war. "Da bummelte man am Wochenende auf die Friedrichstraße." Dort sind heute hauptsächlich Touristen. Den Stadtplaner Hoffmann-Axthelm schmerzt das. Der Berliner Politik sei die Bedeutung des Zentrums überhaupt nicht klar, sagt er. Sie sei immer noch im Laubenkolonie-Denken gefangen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/krit ... -1.2785420

Die ursprünglichen Kollhoff-Pläne für den Alexanderplatz sind auch ganz nett: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/p ... ndex.shtml

Haben was vom Empire State Building. Nur deutlich kleiner: max. 150 Meter statt über 380 beim US-Vorbild, das in einer Größenordnung mit dem im Bau befindlichen "Federation Tower" in Moskau ist (373 Meter). Daß man beim Londoner "The Shard" (310 Meter) ein paar Bauchschmerzen kriegt, zumal das Ding sehr merkwürdig aussieht, kann ich ja noch nachvollziehen, aber 150 Meter sind doch nichts. Das höchste Gebäude in Deutschland ist mit 257 Metern der Frankfurter Messeturm. Außerhalb Frankfurts folgt mit 163 Metern der Post Tower in Bonn. Alles andere ist bei uns ist unter 150 Metern. Da werden acht, neun Hochhäuser in der Hauptstadt schon keinen umbringen.
Labskaus!

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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Höher wird’s nicht in der City West

34 Stockwerke, rund 119 Meter: Für den neuen Turm „Upper West“ wurde das Richtfest gefeiert. Ganz oben soll nächstes Jahr eine Bar eröffnen.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezir ... 16500.html

So langsam tut sich was in der City West. Schön. :)
Labskaus!

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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

frems hat geschrieben:(20 May 2016, 17:37)

http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezir ... 16500.html

So langsam tut sich was in der City West. Schön. :)
Vor einer Weile mal bin ich am Zoo ausgestiegen und dachte für eine Sekunde ich bin am falschen Bahnhof ausgestiegen, so sehr hat sich das Bild dort verändert im Vergleich zu früher....

Aber das muss wohl so.
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