krokodol » Sa 24. Mai 2014, 13:39 hat geschrieben:Ein großer Teil der genannten Auflistung musste erst einmal erkämpft werden.
Unabhängig davon reichen die formalen Beteiligungen nicht aus. Ich habe einen höheren demokratischen Anspruch und kann Dir das auch begründen: Die ganzen Versprechen von Senator Müller, dass zum Beispiel nur Sozialwohnungen mit 6-8 Euro Miete entstehen - was in Ordnung wäre - wurden mittlerweile auf nur 50% Prozent des Neubaubestandes geschrumpft. Jetzt ist schon von Kostenmiete die Rede beim Durchschnitt von 10 Euro. Am Ende wird vielleicht Eigentumswohnungsbau verhindert, aber die soziale Komponente ist nicht genügend erfüllt.
Der Beirat mit Vetorecht (Grüne) ist auch abgeblockt worden. Mit der fadenscheinigen Begründung, dass dann nicht frühzeitig gebaut werden könne. Als ob bei solchen Dimensionen ein Jahr früher oder später wichtiger wäre, als optimale Bebauung in demokratischem Kontext.
Die Finanzmachenschaften im Hintergrund des Projektes sind sehr auffällig. Transparenz fehlt.
Keine einzige konkrete Bebauung ist wirklich bekannt ihrer Form und Ausmaß.
Nein ...
ich will das nicht und werde damit wahrscheinlich zur Minderheit gehören.
Ein großer Teil der Auflistungen fand statt, da gab es die Initiativen noch nicht. Und ebenso hat sich ein großer Teil dieser Veranstaltungen aus dem Baugesetz ergeben, welches Öffentlichkeitsarbeit fordert. Ob das genügt, darüber kann man sicher gut streiten, persönlich glaube ich aber, man kann einer Großstadt eben nicht gerecht werden, wenn in solchen Verfahren jedwede mögliche Meinung im kleinklein berücksichtigt und durchexerziert wird. Hier muss es genügen, wenn die Bürger ihre Meinung im groben kundtun, indem sie ihnen genehme Entscheider an die Macht wählen oder eine anders lautenden Meinung, in einen Volksentscheid (der ist ja morgen) durchsetzen. Dieses sollte dann aber konstruktiv verlaufen, was es in dem Fall nicht ist. Bei diesen Volksentscheid geht es letztendlich um nicht mehr, als einen dumpfen dagegen sein, welches vor allen wohl deshalb entstanden ist, weil sich die Verschiedenen Bürgerinitiativen ja nicht mal selbst einigen konnten, was genau sie eigentlich möchten.
Und weder Müller, noch vorher Junge-Reyer, haben je versprochen, dort solle allein sozialer Wohnungsbau entstehen. Es gab dahingehend auch nie Planungen. Was aber immer gewünscht war, ist die möglichst große Beteiligung der öffentlichen Wohnungsgesellschaften oder Wohnungsbaugenossenschaften, was so auch im aktuellen Masterplan steht. Davon abgesehen, die Stadt wollte sich nie massig verschulden für das Projekt, weshalb immer eine Art Quersubvention angedacht war, wo die teuren Mieten die günstigen mitfinanzieren. Und die derzeit angesetzten Kaltmieten von 6€-8€ je m², sind relativ günstig, hält man sich vor Augen, dass diese Bauten erst ab ca 2017 auf den Markt kommen werden.
Und die lässige Aussage darüber, es sei egal, ob solche Projekte 1 Jahr später fertig werden, lässt sich natürlich leicht äußern, wenn man nicht zu denjenigen Betroffenen gehört, welche eben krampfhaft auf günstigen Mietraum angewiesen sind, wenn sie in der Stadt leben möchte oder müssen. Es wirkt aber irgendwie deplatziert, angesichts der Diskussionen, die in der Stadt tagtäglich zum Thema Mietwohnungen ablaufen. Kein Wunder, angesichts von knapp 50.000 Zuzügen jährlich. Sollen die halt alle an den Rand ziehen, da ist es wenigstens schön grün.