Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

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Kael
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kael »

Es würde diesen Menschen dort aber auch nicht helfen zu wissen wie das Tablet zusammengesetzt ist.
Es würde ihnen nicht mal helfen wenn man sie zu nem Mechatroniker ausbildet - Weil es dort keinen Mehrwert hat.

Das was die Menschen dort brauchen ist eine 'funktionierende Basis' um daraus größer aufzubauen.
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Liegestuhl
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Liegestuhl »

Provokateur hat geschrieben:(15 Nov 2017, 10:45)

Einen ähnlichen Fall gab es in Afghanistan.
Die Wasserstelle eines Dorfes war einige Kilometer vom Dorf entfernt. Die Frauen mussten täglich einige Stunden laufen, um Wasser zu besorgen.

Also kam die Bundeswehr und hat einen Brunnen gegraben. Wenig später war dieser zerstört und unbenutzbar. Also hat ihn die Bundeswehr wieder hergerichtet. Bald war er wieder kaputt.

Nun wurde der Brunnen repariert und eine operative Beobachtung angesetzt.

Es stellte sich heraus, dass die Frauen des Dorfes den Brunnen zerstörten. Denn die weit entfernte Wasserstelle gab ihnen Gelegenheit, ihren schlagenden und vergewaltigenden Ehemännern für ein paar Stunden am Tag zu entkommen.
Meine Frau weiß gar nicht, wie gut sie es bei mir hat.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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imp
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von imp »

Ich glaube, die Chinesen haben keine Lust mehr auf Mugabe.
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imp
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von imp »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Nov 2017, 23:37)

Nun ich vermute keiner hier kennt ganz Afrika - wenige kennen einzelne Staaten dort - noch weniger dürften sich länger und aus beruflichen Gründen dort aufgehalten haben.

Meine "begrenzten Erfahrungen" im südlichen Afrika haben sicher einiges an unterschiedlicher Mentalität "erlebbar" gemacht. Was das handwerkliche Geschick angeht, mit denkbar primitivsten Mittel sehr beachtliches zu Wege zu bringen, davon können einige hier sicher noch etwas dazulernen. Unter fachmännischer Anleitung und der notwendigen Theorie, sehe ich keinerlei gravierenden Unterschied zu den Leuten die hier ihre Lebensumstände verbessern wollen.

Die dummen Vorstellungen vom "primitiven Neger" existieren offensichtlich bei den üblichen Berufsrassisten immer noch. Um die begrenzten Märkte nicht teilen zu müssen, ist ein möglichst marodes Afrika die eigentliche Wunschvorstellung. Europa - unsere Lebensweise - danach lebte sehr lange die ganze Welt. Dies ändert sich gerade. Von Europa kommt vergleichbar wenig an neuen Ideen. Stagnation und die Unfähigkeit Europa als Ganzes politisch und wirtschaftlich zu einigen, ist unser Bild in der Welt mit vollem Zugang zu Bildung.

Da machen ausgerechnet die in sich weitgehend uneinigen Europäer den Afrikaner Vorwürfe, wenn die meist noch in den früheren Kolonialgrenzen aufgeteilten Afrikaner sehr, sehr ähnliche Probleme haben :?:

Die ethnische Unterschiede in Afrika könnten größer nicht sein. Wenn allerdings in Europa Kastilier sich aus vergleichbaren Gründen mit den Katalanen, den Basken und und .... sich nicht vernünftig einigen können, "Belgier" aus zwei "Volksgruppen" am liebsten zwei Staaten begründen möchten, die Schotten - Iren - Walliser usw. nur noch eher distanziert dem "Vereinigten Königreich" gegenüberstehen. Die "Europäer" haben wenig Grund sich über Afrikaner zu echauffieren. Auch die USA - ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Einwanderern.

Mir fällt eigentlich so gar niemand ein, der ein Recht hätte sich über andere zu erheben. :dead:

Was echte Hilfe angeht - da gibt es zahlreiche Möglichkeiten - seit es die Mikrokredite und mehrere Organisationen gibt, die diese vermitteln, kann jeder der da etwas ändern möchte sich beteiligen. Meist Frauen "beantragen" über örtlichen Organisationen Kredite. Also keine "Geschenke". Kleinstkredite die vorbei an den korrupten Banken, über Sammlungen kleinster Beträge eine andere Art von "Krautfunding" es sowohl einzelne Personen, aber auch Gruppen ermöglichen ihr Leben - ein Business - u.ä. zu begründen. Rückzahlungsquote (über Millionen solcher Kredite) liegt seit Jahren bei ~97% - Wer dort Kreditgeber ist, kann jeden einzelnen seiner Kredite in allen Einzelheiten verfolgen.

Hier die WWW Adresse der Organisation : kiva

Kleinster Kreditbetrag ist 25 US$ Ein Klick auf "LOANS" zeigt alle 977 die von dieser losen Gruppe bislang finanziert wurden. Nicht nur in Afrika - im Prinzip überall auf der Welt - Hier ein Beispiel : Venicia / Nicaragua Kreditsumme 650 US$ wurde in der Zeit die vereinbart wurde inzwischen komplett von 21 "Lenders" zusammen bereitgestellt. Von denen ich einer bin. Nicht schwierig zu verstehen "This loan is special because: It provides enough solar power to run multiple lights and appliances at once."

Ich hatte bereits ~35 US$ an Rückzahlungen (alle aus Afrika !) auf meinem Kiva-Account angesammelt und habe neu investiert + zusätzliche Anteile. Das sind keine Geschenke ! Die "Schuldner" zahlen Zinsen und sind gewiss sehr am Erhalt solche vergleichsweise großen Investitionen interessiert. Mir würde ein Totalausfall keine "schlaflosen Nächte bereiten". Umgekehrt gehe ich davon aus, die Menschen welche sich um solche Kleinstkredite (nach unseren Wohlstandmaßstäben) bemühen - hier ist Rückzahlung + Zins in 26 Monaten - vereinbart, haben eher Sorge, wie sie das jeweils schaffen sollen. Soweit ich das weiß, wird dem "Borrower" keine Zins gezahlt - Zinsen finanzieren die lokalen "Fild Partner" die vor Ort organisieren und durch Kiva kontrolliert werden. Von dort fließen die Rückzahlungen an Kiva und können selbstverständlich vom eigentlichen Kreditgeber wieder zurückgenommen werden. Ich selbst "reinvestiere" diese bescheidenen Summen sofort wieder.

Nicht eben eine "Großtat", aber da es inzwischen allein für 2016 immerhin 143.065.750 US$ an solchen Krediten gab, ist das nun wirklich eine Hilfe direkt und ganz "unten". Wer sich die Mühe macht, auf der verlinkten WEB-Seite finden sich alle Informationen. Wer nicht nur Sprüche macht, kann sicher etwas von seinem "Taschengeld" dort sinnvoll "investieren"
Ich hab vor Jahren mal smava, kiva, und auxmoney gemacht. Die deutschen haben die afrikaprojekte refinanziert plus inflationsausgleich. In Afrika war aber viel Verlust, was mich nicht schmerzt, aber für die Kreditnehmer existenziell ist. Diese glorifizierten ich-ags mit gründerzuschuß können in eng begrenzten Fällen klappen. Der Rest ist Spendenlotto. Als "Generalansatz" ungeeignet.
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Kölner1302
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kölner1302 »

Vielleicht sollten wir erst einmal die Afrikaner sprechen lassen. Solange wie das afrikanische System des Zusammenlebens nicht verstanden ist, sollten wir Europäer uns mit Rat und Tat zurückhalten - humanitäre Katastrophen ausgenommen. Die Afrikaner können und müssen ihre Heimat selbst und mit eigenen Mitteln organisieren. Denn sie haben nur diese eine. Wenn sie sich wohl fühlen, ist es in Ordnung, auch wenn sie nicht in festen Häusern leben, vielleicht einem lokalen Häuptling folgen und nicht der gewählten demokratischen Regierung, keine Wasserleitung bauen und ihre Kinder nicht zur Schule schicken, sondern ihnen das fürs Leben noitwendige selbst beibringen.
Waffenlieferungen nach Afrika müssen hart bestraft werden. Rohstoffliefrungen aus Afrika müssen vom Zoll so genau wie möglich registriert und kontrolliert werden. Sie dürfen ein gewisses Mass nicht überschreiten und müssen gerecht bezahlt werden.
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Quatschki
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Quatschki »

Kölner1302 hat geschrieben:(12 Jun 2018, 19:30)
Waffenlieferungen nach Afrika müssen hart bestraft werden. Rohstoffliefrungen aus Afrika müssen vom Zoll so genau wie möglich registriert und kontrolliert werden. Sie dürfen ein gewisses Mass nicht überschreiten und müssen gerecht bezahlt werden.
Und was ist mit Menschen? Mit Afrikanern, die keinen Bock auf Afrika haben?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kölner1302 »

Quatschki hat geschrieben:(12 Jun 2018, 19:53)

Und was ist mit Menschen? Mit Afrikanern, die keinen Bock auf Afrika haben?
Afrika ist ein schöner und reicher Kontinent.
Unzufriedene Afrikaner müssen die Mängel irgendwie abstellen.
Afrikanische Weltverbesserer sollen sich organisieren, um ihre Heimat zu verbessern.
Und zwar nach Möglichkeit nicht im Exil.
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Teeernte
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Teeernte »

Kölner1302 hat geschrieben:(12 Jun 2018, 19:30)

Vielleicht sollten wir erst einmal die Afrikaner sprechen lassen. Rohstoffliefrungen aus Afrika müssen vom Zoll so genau wie möglich registriert und kontrolliert werden. Sie dürfen ein gewisses Mass nicht überschreiten und müssen gerecht bezahlt werden.
....Afrikaner importieren Jeden MÜLL mit dem sich noch irgendein Geschäft machen lässt.....

Kaputte Kühlschränke.....abgefahrene Autoreifen.....Röhren-Bildschirme...defekte Netzteile...
von Kühlschränken mit gefährlichem FCKW bis zu verdreckten Erdkabeln.
Dies sei das Ende des Konsums in Deutschland.......auf einer Müllkippe in Ghanas Hauptstadt Accra.....Tausende Kinder versuchen, aus dem Schrott Rohstoffe zu gewinnen - und die Erste Welt spart sich die teure Entsorgung im Ursprungsland. "Schließlich ist das hier das Ende unseres Konsums in Deutschland, da darf man nicht wegschauen",
Es zeigt aber auch wie notwendig öffentliche Sensibilität in Deutschland ist, um die Einhaltung und Umsetzung von wichtigen Gesetzeswerken wie die Elek- troschrottverordnung der Europäischen Union zu erreichen.
. Wohlstandsmüll aus Europa landet in den ärmsten Län- dern der Erde. https://www.brot-fuer-die-welt.de/filea ... 2006-3.pdf

Wie die Industriestaaten Somalia als Giftmüllhalde benutzen
Veröffentlicht am 28. Feb 2018
. http://www.fluchtgrund.de/2018/02/wie-d ... -benutzen/
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kölner1302 »

... klar, Müll darf aber schon lange nicht mehr nach Afrika exportiert werden... es fehlen Kontrollen und harte Strafen...
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ThorsHamar
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von ThorsHamar »

Kölner1302 hat geschrieben:(12 Jun 2018, 19:30)

Vielleicht sollten wir erst einmal die Afrikaner sprechen lassen. Solange wie das afrikanische System des Zusammenlebens nicht verstanden ist, sollten wir Europäer uns mit Rat und Tat zurückhalten - humanitäre Katastrophen ausgenommen. Die Afrikaner können und müssen ihre Heimat selbst und mit eigenen Mitteln organisieren. Denn sie haben nur diese eine. .....
Watt für'n Blödsinn ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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