Situation Afrika

Moderator: Moderatoren Forum 3

Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(06 Oct 2018, 21:02)

Bei diesem Vorgehen fühle ich mich aber ziemlich unwohl: Da stellen wir uns nun als verantwortungsbewußte Europäer hin, und gestalten gesellschaftliche Verhältnisse in Afrika. Müssen das die Afrikaner nicht selbst in ihre Hände nehmen?
Man kann Bildung und Ausbildung fördern. Ganz pragmatisch.
Von dem, was sich Deutschland einen minderjähriger Unbegleiteten kosten lässt, kannst du in Afrika drei Lehrerstellen finanzieren. Oder eine Professorenstelle.
Ist doch eine Schande, dass in den ärmsten Ländern für alles Schulgeld gezahlt werden muß.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46981
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Situation Afrika

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(07 Oct 2018, 11:48)

Man kann Bildung und Ausbildung fördern. Ganz pragmatisch.
Von dem, was sich Deutschland einen minderjähriger Unbegleiteten kosten lässt, kannst du in Afrika drei Lehrerstellen finanzieren. Oder eine Professorenstelle.
Ist doch eine Schande, dass in den ärmsten Ländern für alles Schulgeld gezahlt werden muß.
Ja, alles ganz richtig und dennoch fast unmöglich.

Wenn wir ein armes Land mit guter Regierungsführung betrachten, dann landet jeder Euro-Cent dort, wo er auch landen sollte. Also, wir können dort sofort Gutes tun.

Wenn wir eine Korruptokratie betrachten, dann versickert der weitaus größere Teil unserer Zuwendung in der "Verwaltung", an der niemand vorbei kommt, ohne "die Wege geebnet" zu haben. Je korrupter, desto mehr. Da gibt es für wohlmeinende Helfer kein Entrinnen.

Das ist das Problem in Afrika und in Teilen Europas, auch in der EU. Mir fallen dann sofort "Fakelakis" ein, oder Bulgarien und Rumänien, oder abkassierende Mafia-Banden. Das hohe europäische Roß ist also nicht angebracht.

Dann besser die Menschen hier ausbilden; dann kennen wir das Ziel der Ausbildung und die Qualität der Ausbildung.
Alpha Centauri
Beiträge: 6512
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:49

Re: Situation Afrika

Beitrag von Alpha Centauri »

Wie wär es mal statt immer die Korruptokratien zu brandmarken die eigene unfaire Handelspolitik gegenüber Afrika kritisch zu hinterfragen und dem Raub und der Ausplünderung der Ressourcen und Rohstoffen des Kontinents sich einseitig zu bereichern auf Kosten der Einheimischen?

Wen Chinesen ,Russen und Europäer z.b. die Küsten vor Afrika leer fischen , wie kann es einem da noch ernsthaft verwundern das Menschen dann aus Hunger und Armut fliehen?

Sich dann hinzustellen Grenzen dicht machen.und zu sagen damit haben wir rein gar nichts zu tun ist mehr als Scheinheilig.
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Situation Afrika

Beitrag von immernoch_ratlos »

Quatschki hat geschrieben:Man kann Bildung und Ausbildung fördern. Ganz pragmatisch.
Von dem, was sich Deutschland einen minderjähriger Unbegleiteten kosten lässt, kannst du in Afrika drei Lehrerstellen finanzieren. Oder eine Professorenstelle.
Ist doch eine Schande, dass in den ärmsten Ländern für alles Schulgeld gezahlt werden muß.
Das klingt nicht nur gut das isses auch.

Nur hat leider die Berufsausbildung "vor Ort" einen nicht unwichtigen Haken. Die Ausbildung erfolgt "sozusagen auf dem Trockenen". Nicht umsonst ist unser "duales System" so erfolgreich. Es verbindet blanke Theorie mit ständig anwachsender praktischer Erfahrung. Nur so kommt eine guter Handwerker heraus. Ich sollte das wissen, habe mich jahrelang im Ausland (auch in Afrika besonders dort) um die Ausbildung der "Ausbilder" bemüht. "Nebenher" sollte ich dann noch lokale Firmen finden, welche diese "Auszubildenden" beschäftigen - ganz wie das bei uns meist einwandfrei funktioniert.

"Dort" hat dieser Ansatz gleich mehrere Haken. Weder stehen wirklich gut ausgebildete Berufsschullehrer in den dortigen Einrichtungen zur Verfügung, noch gibt es in den Betrieben jemanden, der eine gezielte praktische Ausbildung leisten kann. Improvisation und die Dinge "irgendwie geregelt zu bekommen" - daran mangelt es nun überhaupt nicht. Was fehlt ist ein starker Stamm von guten Facharbeitern, die ihrerseits die Ausbildung fortführen können.

Es wäre daher sicher eine gute Idee vor Ort (in 1 ... 2 Jahren) nur die notwendigen Grundlagen (dt. Sprache) zu schaffen - auch um präzise "auswählen zu können" - danach hier in D eine volle Ausbildung in den Handwerksberufen mit anschließender 2 Jahren Praxis nach bestandenen Prüfungen. Danach läuft die notwendige Aufenthaltsgenehmigung unausweichlich ab. Wer sehr gut ist - das kann man prüfen - erhält zinsloses Startkapital um "Zuhause" und nur da, einen eigenen Betrieb aufzubauen - frühestens 3 Jahre danach kann (dann vor Ort) eine Meisterausbildung folgen, der ein faires aber anspruchsvolles Auswahlverfahren vorausgeht.

Das dies Geld kostet - unser Steuergeld - ist wohl klar, aber damit ließe sich mit der Zeit ein "Nukleus" von dort dringend benötigten Fachleuten schaffen. Fachleute, die nur zu gern bereit sind, "unsere" ausgezeichnete Technologie zu verwenden und weiter zu verbreiten. Dümmer als unsere Jugend sind die dort auf keinen Fall - dafür meist um einiges lernwilliger und fleißiger (wenn man sie nur lässt).
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8389
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Nov 2018, 10:23)

Wie wär es mal statt immer die Korruptokratien zu brandmarken die eigene unfaire Handelspolitik gegenüber Afrika kritisch zu hinterfragen und dem Raub und der Ausplünderung der Ressourcen und Rohstoffen des Kontinents sich einseitig zu bereichern auf Kosten der Einheimischen?

Wen Chinesen ,Russen und Europäer z.b. die Küsten vor Afrika leer fischen , wie kann es einem da noch ernsthaft verwundern das Menschen dann aus Hunger und Armut fliehen?

Sich dann hinzustellen Grenzen dicht machen.und zu sagen damit haben wir rein gar nichts zu tun ist mehr als Scheinheilig.
Produkten aus Afrika hat zum Beispiel die Europäische Union auch noch nicht wirklich den eigenen Markt geöffnet. Die Markt- und Ressourcenlage ist noch längst nicht fair. Ebenso darf problematischer Müll nicht mehr den Weg nach Afrika finden (Computerschrott und Co.). Wir sollten damit selbst fertig werden und haben in Sachen Abfallvermeidung und Abfallentsorgung noch Entwicklungsbedarf.
Die Zukunft ist Geschichte.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

streicher hat geschrieben:(21 Nov 2018, 17:28)

Produkten aus Afrika hat zum Beispiel die Europäische Union auch noch nicht wirklich den eigenen Markt geöffnet. Die Markt- und Ressourcenlage ist noch längst nicht fair. Ebenso darf problematischer Müll nicht mehr den Weg nach Afrika finden (Computerschrott und Co.). Wir sollten damit selbst fertig werden und haben in Sachen Abfallvermeidung und Abfallentsorgung noch Entwicklungsbedarf.
Wenn nun aber Schrottcomputer das einzige sind, das die sich leisten können?
Zu Vorwendezeiten wäre eine Ladung (unverpresster) Müll aus Westberlin für die Leute in Brandenburg auch Gold wert gewesen!

Was diese Ausschlachtplätze in Westafrika brauchen, ist eine umweltgerechte Restmüllentsorgung.
Am besten wieder rein in die Container und zurück nach Europa in die Müllverbrennung.
Maikel
Beiträge: 1258
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Situation Afrika

Beitrag von Maikel »

streicher hat geschrieben:(21 Nov 2018, 17:28)

Produkten aus Afrika hat zum Beispiel die Europäische Union auch noch nicht wirklich den eigenen Markt geöffnet.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 28321.html
Daraus
"„Alle Produkte, einschließlich landwirtschaftlicher Produkte, außer Waffen und Munition, können aus den 32 ärmsten Ländern Afrikas und den 12 Ländern, mit denen die EU Wirtschaftspartnerschaftsabkommen hat, zollfrei und unbegrenzt importiert werden“, sagte eine Beamtin der Europäischen Kommission gegenüber FAZ.NET."
und weiter
"Nur zehn afrikanische Länder können nicht komplett zollfrei in die EU importieren. Das sind vor allem die nordafrikanischen Länder. Auch mit ihnen hat die EU aber Abkommen, die für die meisten Produkte den zollfreien Import in die EU garantieren, wenn auch nicht für alle."
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Troh.Klaus
Beiträge: 6199
Registriert: Sa 28. Okt 2017, 21:56

Re: Situation Afrika

Beitrag von Troh.Klaus »

Maikel hat geschrieben:(21 Nov 2018, 18:35)
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 28321.html
Daraus
"„Alle Produkte, einschließlich landwirtschaftlicher Produkte, außer Waffen und Munition, können aus den 32 ärmsten Ländern Afrikas und den 12 Ländern, mit denen die EU Wirtschaftspartnerschaftsabkommen hat, zollfrei und unbegrenzt importiert werden“, sagte eine Beamtin der Europäischen Kommission gegenüber FAZ.NET."
und weiter
"Nur zehn afrikanische Länder können nicht komplett zollfrei in die EU importieren. Das sind vor allem die nordafrikanischen Länder. Auch mit ihnen hat die EU aber Abkommen, die für die meisten Produkte den zollfreien Import in die EU garantieren, wenn auch nicht für alle."
Das "Unfaire" daran ist, dass das keine Einbahnstraße ist ...
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8389
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Maikel hat geschrieben:(21 Nov 2018, 18:35)

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 28321.html
Daraus
"„Alle Produkte, einschließlich landwirtschaftlicher Produkte, außer Waffen und Munition, können aus den 32 ärmsten Ländern Afrikas und den 12 Ländern, mit denen die EU Wirtschaftspartnerschaftsabkommen hat, zollfrei und unbegrenzt importiert werden“, sagte eine Beamtin der Europäischen Kommission gegenüber FAZ.NET."
und weiter
"Nur zehn afrikanische Länder können nicht komplett zollfrei in die EU importieren. Das sind vor allem die nordafrikanischen Länder. Auch mit ihnen hat die EU aber Abkommen, die für die meisten Produkte den zollfreien Import in die EU garantieren, wenn auch nicht für alle."
Danke für den Link. Und immernoch sind also die altbekannten Subventionen ein Kernproblem, da sie heimische Märkte kaputt machen - so wird es dort beziffert. Wenn die Märkte schon daheim am Tropf hängen, wie sollen sie im internationalen Wettkampf an Konkurrenzfähigkeit gewinnen...
Die Zukunft ist Geschichte.
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8389
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(21 Nov 2018, 17:54)

Wenn nun aber Schrottcomputer das einzige sind, das die sich leisten können?
Zu Vorwendezeiten wäre eine Ladung (unverpresster) Müll aus Westberlin für die Leute in Brandenburg auch Gold wert gewesen!

Was diese Ausschlachtplätze in Westafrika brauchen, ist eine umweltgerechte Restmüllentsorgung.
Am besten wieder rein in die Container und zurück nach Europa in die Müllverbrennung.
Wenn die Computer wieder- und weiterverwendet werden, ist eigentlich nicht groß was auszusetzen, aber exportiert wird/wurde größerenteils Schrott anstatt alter noch funktionierender PCs.

Doch in der Praxis ist es schwierig, gebrauchsfähige Geräte von Elektroschrott zu unterscheiden: Der Zoll macht an den Häfen in Rotterdam oder Hamburg Stichproben, steckt einen Teil der Geräte in Steckdosen und überprüft, ob sie funktionieren. Ist das der Fall, wird der Rest auch verschifft.
Der Trick dabei ist allerdings oft: Die funktionierenden Geräte stehen vorne, der Schrott hinten. Aus Deutschland werden nach Angaben des Bundesumweltministeriums mehr als 155.000 Tonnen ausgedienter Geräte ins außereuropäische Ausland gebracht.
Neue EU-Richtlinie und stärkere Kontrollen
Hoffnung für die Menschen und die Umwelt in Ghana gibt eine neue Richtlinie der Europäischen Union (EU) über Elektro-Altgeräte. Die Exporteure müssen in Zukunft nachweisen, dass ihre Waren im Ausland wiederverwertet werden – die Beweislast wird damit umgedreht und macht die Kontrollen für den Zoll einfacher.
Ist halt die Frage, ob diese Rechnung in letzter Zeit besser aufgegangen ist.

Aus dem Artikel: Giftiger Elektromüll

Ghana galt übrigens als Hoffnungsfall in Afrika. Ist es noch so?
Die Zukunft ist Geschichte.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Situation Afrika

Beitrag von ThorsHamar »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Nov 2018, 10:23)

Wie wär es mal statt immer die Korruptokratien zu brandmarken die eigene unfaire Handelspolitik gegenüber Afrika kritisch zu hinterfragen und dem Raub und der Ausplünderung der Ressourcen und Rohstoffen des Kontinents sich einseitig zu bereichern auf Kosten der Einheimischen?

Wen Chinesen ,Russen und Europäer z.b. die Küsten vor Afrika leer fischen , wie kann es einem da noch ernsthaft verwundern das Menschen dann aus Hunger und Armut fliehen?

Sich dann hinzustellen Grenzen dicht machen.und zu sagen damit haben wir rein gar nichts zu tun ist mehr als Scheinheilig.
Die afrikanischen Gesellschaften sind mehrheitlich Ur-Gesellschaften, der Entwicklung der Moderne um hunderte bis zig tausende Jahre hinterher ....
Die Staaten sind keine gewachsenen Strukturen, haben willkürlich gezogene Grenzen und die Stämme und Clans bringen ohne europäische oder asiatische Hilfe allein nichts und noch weniger auf die Reihe.
Ohne Kolonialzeit blickten wir in weiten Teilen Afrikas in noch fernere Vergangenheit der gesellschaftlichen Einwicklung der Menschheit zurück.
Wer das nicht kapiert, kann die Situation niemals verändern!!

Die Afrikaner müssten sich grundsätzlich selbst bewegen .... und das passiert in hunderten von Jahren nicht ....
Die Aufgaben lauten nämlich:
Stammesdenken von tausenden verschiedenen Stämmen und Gruppen und damit den Hass gegen Andere sofort beenden!!!,
Gemeinsamkeit in einem Staatswesen als Notwendig erkennen und entsprechend demokratisch legitimierte Vertreter wählen,
gemeinsame Ziele festlegen und auch gemeinsam erreichen wollen,
einfachste kulturelle Errungenschaften wie Gas-Wasser-Scheisse annehmen und die daraus resultierenden Fortschritte in punkto Gesundheit und Kindersterblichkeit erkennen,
letztendlich verlässliche Partner für Hilfsprojekte und Industriealisierung vor Ort werden und nicht nur Lieferanten -Region .....usw ...
Bislang ist es jedenfalls unmöglich, funktionierende Infrastruktur für Sozialstaaten zu installieren, wenn zu viele Afrikaner involviert sind. Sie können es einfach nicht !!!!

oder
... sich vor Ort, also zu Hause, als Azubis in die Hände von Europäern oder Chinese begeben.
Und auch das funktioniert bis heute nicht, wenn nicht praktisch alle Führungskräfte Nicht-Afrikaner sind ....
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8389
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Armut, Enge und Hunger, mangelnde medizinische Versorgung und weitere Epidemien erschweren den Kampf gegen Corona in Afrika. Einige afrikanischen Länder greifen wegen der erlassenen Ausgangsbeschränkungen nun hart durch.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 053557e8d2
Die Zukunft ist Geschichte.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Nov 2018, 18:01)

...
Stammesdenken von tausenden verschiedenen Stämmen und Gruppen und damit den Hass gegen Andere sofort beenden!!!,
....
Vielleicht sollte das zivilisierte Europa mit seinen Parallelgesellschaften da mal als Vorbild voraus gehen..... ;)
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8389
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Die Afrikanische Union formuliert klare Worte wegen der Vorgänge in Minneapolis und kritisiert die USA: https://www.sueddeutsche.de/politik/geo ... -1.4922906
Die Zukunft ist Geschichte.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

streicher hat geschrieben:(29 May 2020, 21:36)

Die Afrikanische Union formuliert klare Worte wegen der Vorgänge in Minneapolis und kritisiert die USA: https://www.sueddeutsche.de/politik/geo ... -1.4922906
Die könnten es wie Israel machen und ihre Leute zurück in die alte Heimat holen?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8389
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(29 May 2020, 22:14)

Die könnten es wie Israel machen und ihre Leute zurück in die alte Heimat holen?
Es erstaunt eigentlich, dass die AU so schnell und "einheitlich" reagiert hat. Afrika ist mit vielen internationalen Organisationen durchsetzt, die nicht einheitlich sind oder agieren. Die AU hat allerdings schnell reagiert.
Überhaupt ist Afrika sehr vielfältig. Aber ich finde den Gedanken interessant, dass Afrika einen Status eines Einwanderkontinents werden könnte.
Die Zukunft ist Geschichte.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(29 May 2020, 22:14)

Die könnten es wie Israel machen und ihre Leute zurück in die alte Heimat holen?
Damit die USA auch "negerfrei" werden?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 16:46

Re: Situation Afrika

Beitrag von Meruem »

zollagent hat geschrieben:(01 Jun 2020, 21:31)

Damit die USA auch "negerfrei" werden?
Warum holt nicht auch dann auch Europa die europäisch stämmigen Amerikaner heim? dann können wieder die Ur Einwohner Amerikas die sonst in Reservaten Leben wieder " ihr " Land zurückbekommen. :D
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

zollagent hat geschrieben:(01 Jun 2020, 21:31)

Damit die USA auch "negerfrei" werden?
Eher so wie der Auszug aus Ägypten.
Nur echte Sklavenseelen werden die Fleischtöpfe Amerkas einem freien, selbstbestimmten rassismus- und polizeigewaltfreien Leben in Schwarzafrika vorziehen!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(01 Jun 2020, 22:09)

Eher so wie der Auszug aus Ägypten.
Nur echte Sklavenseelen werden die Fleischtöpfe Amerkas einem freien, selbstbestimmten rassismus- und polizeigewaltfreien Leben in Schwarzafrika vorziehen!
Die Denkwelt von "White Power" kommt hier zum Vorschein. Vorgebliche "Fürsorge", die eigentlich nur eine Vertreibung kaschieren soll.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

zollagent hat geschrieben:(02 Jun 2020, 02:43)

Die Denkwelt von "White Power" kommt hier zum Vorschein. Vorgebliche "Fürsorge", die eigentlich nur eine Vertreibung kaschieren soll.
Findest du es nicht obskur, wenn die "Afrikanische Union" die USA anprangert?
Diese 55 "Rechtsstaaten", wo überall Polizeiwillkür, Korruption und Prügelstrafe herrschen?
Und wer es wagt, sich darüber vor Gericht zu beschweren, bekommt noch eine Extra Tracht Stockhiebe verschrieben oder landet in einem jener überfüllten finsteren Knastlöcher, die nichtmal die US-amerikanischen Mindeststandards für Tierhaltung erfüllen!
Und solche feinen Länder, deren Staatshaushalt zur Hälfte aus Entwicklungshilfe und zur anderen Hälfte aus Überweisungen von Wirtschaftsflüchtlingen bestritten wird, sind dann immer vornedran, wenn es gilt die USA oder Israel wegen "Menschenrechtsverletzungen" anzuprangern...
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(02 Jun 2020, 12:25)

Findest du es nicht obskur, wenn die "Afrikanische Union" die USA anprangert?
Diese 55 "Rechtsstaaten", wo überall Polizeiwillkür, Korruption und Prügelstrafe herrschen?
Und wer es wagt, sich darüber vor Gericht zu beschweren, bekommt noch eine Extra Tracht Stockhiebe verschrieben oder landet in einem jener überfüllten finsteren Knastlöcher, die nichtmal die US-amerikanischen Mindeststandards für Tierhaltung erfüllen!
Und solche feinen Länder, deren Staatshaushalt zur Hälfte aus Entwicklungshilfe und zur anderen Hälfte aus Überweisungen von Wirtschaftsflüchtlingen bestritten wird, sind dann immer vornedran, wenn es gilt die USA oder Israel wegen "Menschenrechtsverletzungen" anzuprangern...
Ich finde vor allem obskur, daß gerade UNSERE Menschenfeinde immer andere brauchen, die angeblich oder tatsächlich die gleichen Vorbehalte haben, um für diese Auffassungen so was wie eine Legitimation herbeizureden. Das gemischt mit deinen altbekannten aus dem rechtsradikalen Millieu stammenden abwertenden Behauptungen ergibt in der Tat ein obskures Bild, nämlich eines von deinen Auffassungen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ismus-mord

Wenn schwarze Polizisten Schwarze wegen der Verletzung der Corona-Regeln ermorden, gibt es keine weltweiten Demos...
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(11 Jun 2020, 08:42)

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ismus-mord

Wenn schwarze Polizisten Schwarze wegen der Verletzung der Corona-Regeln ermorden, gibt es keine weltweiten Demos...
Dein Link gibt nichts zu deiner Behauptung her. Weshalb sollte man wegen Hirngespinsten demonstrieren?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

Oder nehme wir Eduard Neumeister, einen friedlichen Migranten, der mit der Machete zerhackt wurde:

https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... bbery.html

Keine spontanen Kundgebungen, keine idolisierende Graffitis mit seinem Portrait.
Weil er die falsche Hautfarbe hat!
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(12 Jun 2020, 09:44)

Oder nehme wir Eduard Neumeister, einen friedlichen Migranten, der mit der Machete zerhackt wurde:

https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... bbery.html

Keine spontanen Kundgebungen, keine idolisierende Graffitis mit seinem Portrait.
Weil er die falsche Hautfarbe hat!
Lies noch mal nach, WO das geschehen ist. Vielleicht fällt dir ja was auf.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Situation Afrika

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(12 Jun 2020, 09:33)

Dein Link gibt nichts zu deiner Behauptung her.
Präsident Ramaphosa kündigte zudem Massentests an.

Seine Regierung erntet Lob für ihr entschlossenes Handeln. Doch Polizei und Armee in Südafrika gehen beim Versuch, die Ausgangssperre durchzusetzen, teils mit brutaler Härte vor. Mehr als 17.000 Menschen wurden während der ersten Woche wegen Verstößen gegen die Ausgangssperre verhaftet. Bürger wurden auf den Straßen geschlagen, gedemütigt und sogar erschossen.

Sie müssen sehen, dass es die Polizei ernst meint.


Auch im ostafrikanischen Kenia setzt die Polizei die abendliche Ausgangssperre mit Gewalt durch. Bereits am ersten Tag der neuen Corona-Präventionsrichtlinie, nach der die Menschen von sieben Uhr abends bis fünf Uhr morgens zu Hause bleiben sollen, kam es zu Ausschreitungen.

Tausende Pendler in Mombasa wurden am Freitag der vergangenen Woche von Polizisten mit Tränengas beschossen und nach Medienangaben auch geschlagen. Anschließend mussten sie sich dicht gedrängt auf den Boden legen. Vielen tränten die Augen, viele mussten husten.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 053557e8d2
Am ersten Abend der Ausgangssperre in Kapstadt stand Maria, die in Wirklichkeit anders heißt, in einem Township vor dem Haus ihrer Cousine, in dem sie mit ihrer fünfjährigen Tochter den Tag verbracht hatte. "Die Polizei patrouillierte und begann Leute zu schlagen, wahllos, alle rannten weg", erzählt sie.

Maria lief zurück in das Haus ihrer Cousine, in deren Wohnzimmer sie auf einen Stuhl sank, ängstlich, erschrocken. Die Cousine hielt ihre Tochter. "Dann traten sie gegen die Tür." So lange, bis sie nachgab. Männer ohne Namensschilder an den Uniformen, Sturmhauben über die Köpfe gezogen, drängten in den Raum. Marias Cousine versuchte, die Tochter zu schützen, die Polizisten schlugen Maria und ihre Cousine trotzdem. So berichtet sie es.


Dann zerrten sie Maria vor die Tür, damit alle es sehen konnten, und schlugen sie weiter. "Mehr als 40 Mal", sagt sie und zeigt auf ihre Arme und Beine, die von roten Striemen und offenen Wunden übersät sind. Schließlich zerrten die Polizisten Maria wieder ins Haus und schlugen sie mit einem Sjambok, einer Nilpferdpeitsche aus Plastik. Dann gingen sie.
....nicht rassistisch - aber auch Tote.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8389
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Die Corona-Pandemie greift auch in Afrika stark um sich.
Offiziell haben sich mehr als 400.000 Menschen in Afrika mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 10.000 starben. Doch die offiziellen Zahlen geben das Infektionsgeschehen nur unvollständig wieder. Nach wie vor ist unklar, was dem Kontinent infolge der Seuche droht.
Pandemie in Afrika außer KontrolleMehrere Millionen Tote erwartet: Die schlimmste Corona-Epidemie droht der Welt erst noch

Die afrikanischen Länder gehen sehr unterschiedlich mit der Pandemie um. Lockdown-Maßnahmen mussten aufgrund der Armut teilweise schnell wieder gelockert werden.
Die Regierung von Tansania negiert das Virus:
Anfang Juni erklärte Präsident John Magufuli das ostafrikanische Land als Corona-frei – dank der Gebete seiner Bürger, zu denen er zuvor aufgefordert hatte. „Die Krankheit wurde durch die Macht Gottes eliminiert“, sagte Magufuli bei einem Gottesdienst in der Hauptstadt Dodoma.
Folgerichtig hob seine Regierung das bis dahin herrschende Verbot für internationale Flüge auf und verfügte, dass die wegen der Pandemie geschlossenen Schulen wieder öffnen, wie zuvor schon Universitäten und andere Bildungseinrichtungen.
(...)
Weil die Fallzahlen beständig sinken, gäbe es keinen Grund mehr für Schließungen, argumentierte er.
(…)
Den Beweis dafür blieb die Regierung schuldig, denn sie meldete einfach keine Fallzahlen mehr an die ACDC. Die letzte Meldung erfolgte am 29. April mit 509 Fällen, 21 Todesopfern und 183 Heilungen. Seither sind die Zahlen gleichsam eingefroren.
Die Zukunft ist Geschichte.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Situation Afrika

Beitrag von schokoschendrezki »

Gestern gab es in der Reihe "Das Feature" unter dem Titel "Kampf gegen die Vorhaut" bei DLF eine Reportage über die Beschneidungskampagnen US-amerikanischer Organisationen in Afrika. Millionen von Dollar fließen da. Was steckt eigentlich dahinter?

Es handelt sich keineswegs (nur) um irgendwie religiöse Eiferer oder private Fimen, die damit verdienen wollen. Von George Bush über Hillary Clinton, Obama. Trump sind hohe US-Politiker dabei und pro. Natürlich auch reiche Privatleute wie Bill Gates.

Argumentiert wird, dass die Vorhautbeschneidung der AIDs-Prävention in Afrika dient. Es gibt zahlreiche Stimmen dafür und dagegen. Summa summarum kann man sagen: Man weiß es nicht. Die einen sagen so, die andern sagen so.

Der Bericht handelt vorwiegend in Kenia. DOrt und in anderen afrikanischen Ländern geht es einerseits um Geld. Die US-Organisationen zahlen praktisch "Beschneidungsprämien" und finanzieren entsprechenden Events mit afrikanischen Popstars. ANdererseits ist die Beschneidungsfrage dort zu einer Art Kulturkampf ausgeartet.

Die Leidtragenden sind sehr oft kleine, gerade mal 9 oder 10jährige JUngs, die bei den oftmals massenartigen Beschneidungen wegen der mangelnden
Hygiene und Sorgfalt nicht selten schwere Verletzungen und/oder psychische Traumata davontragen. Der Natur der Sache nach gibts in einem Radiofeature nix zu sehen. Aber was zu hören ist, ist streckenweise schon schwer erträglich.

Welches Interesse steckt tatsächlich und wirklich hinter diesen Kampagnen? In der Sendung hat man den Eindruck, der Autor, obwohl vor Ort und in alle realen Einzelheiten eingeweiht, weiß es selbst nicht. Hat es selbst nicht herausbekommen.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/di ... _id=478217
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17228
Registriert: Di 3. Jun 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Situation Afrika

Beitrag von Umetarek »

Naja, in den USA ist Vorhautbeschneidung ja auch gang und gäbe, vielleicht eine Selbstbestätigung?
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Situation Afrika

Beitrag von schokoschendrezki »

Umetarek hat geschrieben:(22 Jul 2020, 12:19)

Naja, in den USA ist Vorhautbeschneidung ja auch gang und gäbe, vielleicht eine Selbstbestätigung?
Schaut man sich die Organisationen an,die hinter diesen Kampagnen stehen so fallen zuallererst PEPFAR und FACES auf. FACES (Family AIDS Care and Education Services) ist eine private Hilfsorganisation. PEPFAR steht für "President's Emergency Plan for AIDS Relief" und wurde von George W. Bush 2003 gegründet. Die politische Intention hinter PEPFAR lässt sich mit "Compassionate conservatism" zusammenfassen. Und dafür gibts zumindest in Mitteleuropa einfach keine Entsprechung. Der Begriff "Herz Jesu Sozialist", der dem vielleicht irgendwie nahekommen könnte, ist in Deutschland völlig negativ konnotiert. Norbert Blüm galt als Herz Jesu Sozialist. Sein Einsatz für Arbeitnehmerrechte und Solidarität als gleichzeitig CDU-Politiker hat aber kaum irgendetwas zu tun mit der irgendwie fanatisch-selbstmissionarischen Art von George Bush.

Die eigentliche Frage ist aber: Was richten sie eigentlich damit in einem Land wie Kenia an? In Hinsicht auf männliche Beschneidung gibt es unter den dortigen Volksgruppen verschiedene ANsichten. Was vielleicht als compassioanates Projekt begonnen hat, führt im Endeffekt dazu, dass sich latente Feindschaften zwischen diesen Volksgruppen an diesem Thema erst überhaupt richtig entzünden.

Und medizinisch lässt sich am Ende gar nix mehr sagen. Wenn einJUgendlicher für eine Beschneidung eine Prämie erhält, sich dafür angesagte Kleidung oder andere begehrte Dinge kauft, bei den MÄdels angesagt ist und deshalb mehr gleichzeitige Sexualkontakte hat als im Durchschnitt, so wird das sogar zu einer Erhöhung der HIV-Ansteckungsrate führen. Faktoren wie "Kulturkampf" können in die andere Richtung führen. Auch als Medizin-Laie ist mir klar, dass man unter diesen Umständen überhaupt keine statstisch relevante Aussage über die Auswirkung von Zirkumzisionen machen kann. Weil sie überlagert sind vonallen möglichen Seiteneffekten.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 72990
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Situation Afrika

Beitrag von Tom Bombadil »

Mw. ist eine Beschneidung hilfreich, wenn es Probleme mit der Hygiene gibt, da könnte ich mir vorstellen, dass es in Kenia und anderen afrikanischen Staaten wegen Wassermangels schwierig ist, sich ausgiebig zu waschen. Hier findet sich etwas dazu, auch HIV wird erwähnt: https://de.wikipedia.org/wiki/Zirkumzis ... ive_Motive
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8389
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Augenbrauen hoch - Afrika startet eine riesige Freihandelszone...
Ein halbes Jahr später als geplant startet zum neuen Jahr die Afrikanische Freihandelszone (AfCFTA). Ursprünglich für den 1. Juli dieses Jahres geplant, war der Beginn wegen der Corona-Pandemie um sechs Monate auf den 1. Januar 2021 verschoben worden. Nach Schätzung der Weltbank könnte die Freihandelszone bis 2035 etwa 30 Millionen Menschen von Armut befreien, das Einkommen des Kontinents um 450 Milliarden Dollar (385 Milliarden Euro) steigern und die Exporte innerhalb des Kontinents um 81 Prozent erhöhen.
AfCFTA-Abkommen
:
Afrikanische Freihandelszone startet zum neuen Jahr

Dann darf man gespannt sein, ob diese Freihandelszone viel reißt...
Die Zukunft ist Geschichte.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46981
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Situation Afrika

Beitrag von H2O »

Eine Freihandelszone öffnet Märkte für den Güteraustausch. Als wirtschaftlicher Laie kann ich mir nicht vorstellen, daß der Austausch landwirtschaftlicher Produkte oder anderer Rohstoffe ohne nachfolgende Veredelung durch Arbeit und Know How einen Aufschwung ermöglicht. Die RSA als schon recht weit fortgeschrittener Schwellenstaat sichert sich so einen bevorzugten Marktzugang zu den Staaten Afrikas. Aber woher sollen Know How und Investitionen in die Wirtschaft der weniger entwickelten afrikanischen Staaten kommen? Da sehe ich nur die USA, Europa und China. Aber auch die werden das nur dann tun, wenn sie nicht mutwillig vom afrikanischen Markt ausgeschlossen werden.

Mit anderen Worten: Zusammenarbeit ist immer gut. Aber es muß doch auch ein gemeinsames Ziel geben. Wo ist das zu finden?
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

Naja, wenn die ganzen Zölle und Bestechungsgelder für Genehmigungen wegfallen, die an den innerafrikanischen Grenzen erhoben werden, ist das ein riesiger Fortschritt für alle Gewerbetreibenden, egal ob sie aufgearbeitete Schrotthandys weiterverkaufen oder Fisch am Taganjikasee oder chinesische Ramschware oder deutsche Dieselautos.
Der internationale Fernhandel erreicht ja meist nur die Containerhäfen an der Küste, weil dann die Infrastruktur fehlt.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8389
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Das ist wohl die große Herausforderung: Zusammenarbeit, ohne dass Mitgliederstaaten noch weiter abgehängt werden. Dahinter steckt die Afrikanische Union, die damit hoffentlich beweisen kann, dass sie doch Zähne hat, in wirtschaftlicher Hinsicht. Aber Wirtschaft und Politik - gehören zusammen. Letztendlich dürfte das Bestreben dahinter stecken, dass man als Kontinent nicht abhängig sein will, oder dominiert werden will, von welchem großen Player auch immer. Eigentlich hat Afrika ja auch viel zu bieten, gerade in Sachen Rohstoffen.
Mal sehen also, was die Jahre zeigen, ob die Mitgliederstaaten weiter zusammenwachsen, und ob ein wirtschaftlicher Aufstieg Afrikas insgesamt möglich wird. Die EU diente ja als Vorbild für die AU.
Die Zukunft ist Geschichte.
lili
Beiträge: 9108
Registriert: Mi 5. Nov 2014, 20:51

Re: Situation Afrika

Beitrag von lili »

Mahnender Appell von Zulu-König: Stoppt die Anarchie

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/w ... np1taskbar

Oh je die Lage eskaliert weiterhin. Es ist ein heftiger Widerstand.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
lili
Beiträge: 9108
Registriert: Mi 5. Nov 2014, 20:51

Re: Situation Afrika

Beitrag von lili »

Südafrika setzt Militär gegen gewalttätige Proteste ein

https://www.ksta.de/politik/25-000-sold ... n-38909152


Die Ausschreitungen werden schlimmer. :|
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
lili
Beiträge: 9108
Registriert: Mi 5. Nov 2014, 20:51

Re: Situation Afrika

Beitrag von lili »

Südafrika feiert <<Mandela Day>> im Zeichen von Gewaltwelle

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/w ... np1taskbar


Ist es nicht besser seine Lehre zu befolgen?
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Ebiker
Beiträge: 6245
Registriert: Mo 16. Mai 2016, 11:06
user title: Elektrowitsch 1. Ordnung

Re: Situation Afrika

Beitrag von Ebiker »

Hat das einen Grund das das einzige Geschäft welches in einem Einkaufszentrum nicht geplündert wurde ein Buchgeschäft war ?

https://twitter.com/FaeceSocietatis/sta ... 6495686675
Folgen sie den Anweisungen
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21276
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Situation Afrika

Beitrag von Vongole »

Ebiker hat geschrieben:(17 Jul 2021, 18:05)

Hat das einen Grund das das einzige Geschäft welches in einem Einkaufszentrum nicht geplündert wurde ein Buchgeschäft war ?
Sicherlich nicht der, dass Afrikaner nicht lesen könnten.
Aber vielleicht der, dass Bücher nicht gegen existenzielle Not helfen.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Aldus
Beiträge: 1118
Registriert: Mo 21. Sep 2020, 07:24

Re: Situation Afrika

Beitrag von Aldus »

streicher hat geschrieben:(05 Jan 2021, 13:23)
Mal sehen also, was die Jahre zeigen, ob die Mitgliederstaaten weiter zusammenwachsen
Wann wäre in Afrika mit seiner urzeitlichen Stammeskultur - selbst noch im 21 Jhdt., jemals irgendwas "zusammengewachsen"?

Eher friert die Hölle ein.
"Nur eine Maschine kann eine Maschine verstehen." - Alan Turing
"Wir müssen die gar nicht verstehen, die haben zu gehorchen." - Prof. Harald Lesch
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42055
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Situation Afrika

Beitrag von Cobra9 »

Aldus hat geschrieben:(31 Jul 2021, 10:27)

Wann wäre in Afrika mit seiner urzeitlichen Stammeskultur - selbst noch im 21 Jhdt., jemals irgendwas "zusammengewachsen"?

Eher friert die Hölle ein.

Jnein. Es gibt Staaten wo relativ stabil sind. Die Probleme sind aber vielfältig
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Aldus
Beiträge: 1118
Registriert: Mo 21. Sep 2020, 07:24

Re: Situation Afrika

Beitrag von Aldus »

Cobra9 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 10:30)

Jnein. Es gibt Staaten wo relativ stabil sind.
"Relativ stabil" in Afrika heißt doch meißt auch nur "zwei Schritte vom nächsten Absturz entfernt".

Aktuelles Beispiel Äthiopien, wo man auch Hoffnung hatte - und plötzlich sind wir auch da wieder, wo wir schon immer waren wenn es um Afrika ging: prompt im nächsten Bürger-, Rückeroberungs- whatever-Krieg.
"Nur eine Maschine kann eine Maschine verstehen." - Alan Turing
"Wir müssen die gar nicht verstehen, die haben zu gehorchen." - Prof. Harald Lesch
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42055
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Situation Afrika

Beitrag von Cobra9 »

Aldus hat geschrieben:(31 Jul 2021, 10:45)

"Relativ stabil" in Afrika heißt doch meißt auch nur "zwei Schritte vom nächsten Absturz entfernt".

Aktuelles Beispiel Äthiopien, wo man auch Hoffnung hatte - und plötzlich sind wir auch da wieder, wo wir schon immer waren wenn es um Afrika ging: prompt im nächsten Bürger-, Rückeroberungs- whatever-Krieg.

Kenia ist relativ stabil und nicht so schlecht. Südafrika. Aber zu oft hast Du recht
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8389
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Aldus hat geschrieben:(31 Jul 2021, 10:27)

Wann wäre in Afrika mit seiner urzeitlichen Stammeskultur - selbst noch im 21 Jhdt., jemals irgendwas "zusammengewachsen"?

Eher friert die Hölle ein.
Der Kontinent hat noch immer mit relativ willkürlich gezogene Grenzen zu kämpfen, keine Frage. Die Stammeskultur macht auch arabischen Ländern zu schaffen.
Die AU steht damit vor gordischen Knoten.
Die Zukunft ist Geschichte.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Situation Afrika

Beitrag von schokoschendrezki »

Cobra9 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 10:48)

Kenia ist relativ stabil und nicht so schlecht. Südafrika. Aber zu oft hast Du recht

Die aktuelle Situation in Südafrika ist ziemlich instabil. Unter anderem als Folge der Inhaftierung des Ex-Präsidenten Zuma versinken zumindest Teile von Südafrika in Gewalt, Plünderungen, Brandstiftungen. Einer der aktuellen politischen Kommentare dazu: ANC-Politiker haben sich von oben am Staat vergriffen, nun muss man sich nicht wundern, wenn das Volk sich von unten an Supermärkten vergreift. Hinzuzufügen ist allerdings, dass in dieser Kette von Ausplünderungen die Europäer am Anfang stehen. Weshalb ich auch niemals, niemals sagen werde, dass ich mich für einen "überzeugten Europäer" halte. Noch zu Gründungszeiten der EWG war der Hegemonieanspruch Frankreichs Teil dieser sogenannten "europäischen Identität". Für damals müsste man eigentlich sogar von französischem Neokolonialismus sprechen. Ich bin kein "Europäer"!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Situation Afrika

Beitrag von Adam Smith »

In Berlin möchte der Pöbel demonstrieren und wird aus dem Grund verhaftet. In Südafrika werden Geschäfte dermaßen geplündert und zerstört, dass dabei sogar Menschen sterben.
Dutzende von Toten sind zu beklagen. Viele wurden im Gedränge von ihren Mitplünderern erdrückt, einige kamen zu Tode, als eine hohe Regalwand über ihnen zusammenstürzte, andere wurden erschossen - ob von der Polizei oder Gangstern, ist oft nicht auszumachen. "Es wird lange dauern, bis wir uns davon erholen", sagten Augenzeugen. "Die Reparaturarbeiten, die Ware wieder beschaffen und neue Leute einstellen. Viele Menschen werden jetzt erst recht in der Arbeitslosigkeit bleiben."
https://www.tagesschau.de/ausland/afrik ... a-213.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42055
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Situation Afrika

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2021, 19:53)

Die aktuelle Situation in Südafrika ist ziemlich instabil. Unter anderem als Folge der Inhaftierung des Ex-Präsidenten Zuma versinken zumindest Teile von Südafrika in Gewalt, Plünderungen, Brandstiftungen. Einer der aktuellen politischen Kommentare dazu: ANC-Politiker haben sich von oben am Staat vergriffen, nun muss man sich nicht wundern, wenn das Volk sich von unten an Supermärkten vergreift. Hinzuzufügen ist allerdings, dass in dieser Kette von Ausplünderungen die Europäer am Anfang stehen. Weshalb ich auch niemals, niemals sagen werde, dass ich mich für einen "überzeugten Europäer" halte. Noch zu Gründungszeiten der EWG war der Hegemonieanspruch Frankreichs Teil dieser sogenannten "europäischen Identität". Für damals müsste man eigentlich sogar von französischem Neokolonialismus sprechen. Ich bin kein "Europäer"!

Vergleich zu Äthiopien ist es stabil. Nimm nicht unsere Ausgangslage.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Aldus
Beiträge: 1118
Registriert: Mo 21. Sep 2020, 07:24

Re: Situation Afrika

Beitrag von Aldus »

streicher hat geschrieben:(01 Aug 2021, 01:15)

Der Kontinent hat noch immer mit relativ willkürlich gezogene Grenzen zu kämpfen, keine Frage. Die Stammeskultur macht auch arabischen Ländern zu schaffen.
Die AU steht damit vor gordischen Knoten.
Und wie Alexander d.Gr. dieses Problem - nach der gängigen Erzählung - gelöst hat, ist bekannt. Aber gut, der ist auch von außen gekommen und in Afrika ginge es wohl auch nur noch so. Aber da wird sich kaum jemand finden - keiner hat mehr Lust, sich politisch wegen dieses Kontinents derart die Finger zu verbrennen.

Ich bezweifle allerdings ernsthaft das Afrika - wenn es in der Zukunft, außerhalb von "Geberkonferenzen" überhaupt noch eine relevante Rolle spielen will, noch allzu lange Zeit hat sich weiter mit Problemen aus dem vorletzten Jhdt. oder Traditionen aus dem Mittelalter zu befassen. Und dafür, weiterhin nun einmal vergossener Milch hinterherzuweinen erst recht nicht.
"Nur eine Maschine kann eine Maschine verstehen." - Alan Turing
"Wir müssen die gar nicht verstehen, die haben zu gehorchen." - Prof. Harald Lesch
Antworten