Das dürfte wohl er unter "naive Vorstellungen wie die Welt funktioniert" abgehakt werden können. Die "maschinelle Hilfe" - in Klartext hochmoderne Produktionsmethoden mit einem Minimum von "Humankapital" sind trotz vernünftigem nahezu Nullwachstum beim "Personal" auch hier mindestens eine Herausforderung, wenn nicht gar ein Problem.Maikel hat geschrieben:Grundsätzlich sollten Staaten, erst recht die afrikanischen mit vielen jungen Menschen, es schaffen, für sich selbst zu arbeiten. Mit Hilfe der freien Arbeitskräfte selbst die benötigten Häuser bauen, und die Straßen usw.
Auch wenn das vielleicht nicht so effektiv erfolgen kann wie mit maschineller Hilfe in Europa.
In dieser Welt genügen " vielen jungen Menschen" - "freie Arbeitskräfte" leider nicht, eher ist deren wachsende Anzahl der Grund für das Dilemma. Wer gegenwärtig dort investiert - bring gar noch seine eigenen überzähligen Arbeitskräfte gleich mit. Oder versucht schlicht seine Produktionsmethoden mit maximalem Hightech zu implementieren.
Das traurige ist, auf all diesen unerwünschten und überzähligen Nachwuchs könnte in Europa so ziemlich "jeder" verzichten. "Historische Verantwortung" - warum sollen die Nachkommen in Europa das so empfinden ? Die xte Generation in Afrika hatte durchaus Gelegenheit selbst die Initiative zu ergreifen und tut das auch - allerdings in leider sehr wenigen Ländern Afrikas.
Am Beispiel Ägypten kann der Irrsinn einer ungezügelt wachsenden Bevölkerung bei gleichbleibend geringen Ressourcen wie im Vergrößerungsglas betrachtet werden. Innerafrikanischen "Wanderbewegungen" - deutlicher Fluchten vor Hunger, Krieg und was es da sonst noch an negativem geben mag, hängt längst nicht mehr mit den historischen Ereignissen zusammen. Da hat sich längst eine eigene negative Historie des gegenseitigen Abschlachtens mit durchaus reger "Hilfe" von "Außen" entwickelt.
Natürlich sind auch Europäer mitschuldig, wenn es für afrikanischen Fischer keine Fische mehr in den vormals afrikanischen Fanggründen gibt. Doch der Kontinent besteht aus einer großen und teilweise fruchtbaren "Innenfläche" die durch falsche Nutzung (Sahelzone) ruiniert wurde. Überall wo Elend vorherrscht, ist das mit einer Überbevölkerung und einem unterirdischen Grad an fehlendem Wissen gekoppelt.
An der ausbaufähigen Bildung und Lernwilligkeit liegt es sicher nicht - davon konnte ich mich durchaus selbst überzeugen. Fleiß und Unternehmertum - auch das ist reichlich vorhanden. Allerdings auch eine für uns befremdliche Mentalität, welche zu eher skurrilen Ergebnissen führt.
Hatte doch ein "deutschstämmiger Afrikaner und Unternehmer" seinen besten Schweißer als Anerkennung für geleistete Arbeiten eine dauerhafte Lohnerhöhung zukommen lassen. Ergebnis, von Stund an, wurden der nicht mehr gesehen - jedenfalls am Arbeitsplatz. Der sehr irritierte Unternehmer verstand die Welt (die er eigentlich schon sehr lange kannte) nicht mehr. Glücklicherweise fragte er den alten Vater des Verschwundenen, was denn da los sei. Der (als Oberhaupt der Familie !) erklärte ihm, sein Sohn sei von der "großen" Geldmenge derart überrascht gewesen, und habe daraus geschlossen nun so reich zu sein, um künftig das Arbeiten einstellen zu können (sicher war dabei das übliche Wochenendbesäufnis "hilfreich"). Papa sagte, er wolle mit ihm reden und zukünftig solle er (der Vater) den Arbeitslohn erhalten, den er dann nach Gutdünken für die Familie aufteilen und verwenden werde. Gesagt getan - danach waren alle wieder glücklich und wenn sie nicht gestorben... Nein KEIN Märchen lediglich eine andere Kultur Mentalität - was auch immer.
In der damals noch rassengetrennten Südafrikanischen Republik (damals benachbarter Urlaubsort) hatte ein mir bekannter Bauunternehmer auf eine sehr ähnliche Weise, zwei seiner Spitzenarbeitskräfte quasi "über Nacht" verloren. Sein Fehler - er zahlte beiden eine Art "Weihnachtsgeld" - gefragt für was das denn nun wäre, geantwortet, als Bonus für gute Arbeit - Reaktion totale Empörung, wenn sie so gut waren, warum haben sie dann nicht JEDEN Monat so einen Bonus erhalten - Fazit er war diese beiden sofort danach los und versicherte mir, einen solchen Fehler "niemals mehr zu begehen". Der gleiche Mensch wusste über sehr großes Misstrauen bei seinen allesamt schwarzen Beschäftigten untereinander zu berichten. Das jemand vom anderen das Äquivalent des dt. Pausenbrots annimmt - so als freundliche Geste - kommt deswegen nicht vor, weil der Kollege ernsthaft glaubt man wolle ihn vergiften. Im Übrigen musst er immer sehr darauf bedacht sein, seine Kräfte nach Stammeszugehörigkeit "vorzusortieren" um so Schlägereien oder schlimmeres zu verhindern - ich schwöre das haben ich nicht erfunden, lediglich aus zweiter aber vertrauenswürdiger "Hand".
Was mich selbst angeht, ich war bestens "integriert" und absolut nicht von den "Eingeborenen" dort isoliert - eine sehr schöne Zeit und womöglich habe ich meinen Job gut gemacht....