Somalia - mit welcher Grundlage?

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Adam Smith
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Nun gibt es die Cholera auch in Jemen. Diese beiden Länder weisen einige wichtige Gemeinsamkeiten auf.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Die Friedensnobelpreisträgerin Karman aus dem Jemen gibt dem Westen die Schuld. Wer könnte auch sonst schuld sein. Selber hat sie aber den Jemen verlassen und reist rum. Gesichtsschleier sind laut ihr im Islam nicht Pflicht. Nur sehen das halt in Jemen und Somalia viele anders. Und aus dem Grund ist das dann halt so.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Und so soll es laut taz.de mit Somalia weiter gehen.
Ziel ist, 2021 die ersten freien und allgemeinen Wahlen abhalten zu können und bis dahin die verschiedenen faktisch selbständigen Bestandteile Somalias in einem föderalen Bundesstaat zusammenzuführen.

Als erster Schritt sieht die Konferenz die Bemühungen, die bewaffneten Streitkräfte der verschiedenen Gebiete und Machtzentren in einer nationalen Armee (SNA) zu verschmelzen. Dies war in Somalia prinzipiell Mitte April vereinbart worden; in London wurde dies konkretisiert.

Ab 1. Juni werden gemäß des neuen „Sicherheitspakts“ die existierenden regionalen Armeen Somalias innerhalb von drei Monaten in die existierende Regierungsarmee eingegliedert oder aber innerhalb eines Jahres demobilisiert.

Ab 2018, wenn die bestehende afrikanische Eingreiftruppe Amisom mit dem Abzug aus Somalia beginnt, soll diese neue somalische Armee dann stufenweise in die Lage versetzt werden, gegen die islamistischen Shabaab-Milizen zu kämpfen; bis dahin ist Amisom für diesen Krieg zuständig. Die Umsetzung dieser Sicherheitssektorreform soll auf einem weiteren internationalen Somalia-Gipfel im Oktober evaluiert werden.
https://www.taz.de/Internationale-Somal ... /!5405746/
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Wasteland »

Offensichtlich ist die Türkei sehr aktiv in Somalia.

Engagement in Somalia
Türkischer Vormarsch in Afrika

https://www.nzz.ch/international/afrika ... 1.18471196

Wo die Türkei Hoffnung weckt
https://www.nzz.ch/international/tuerki ... ld.1290556
Adam Smith
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Was ich nicht verstehe ist warum man es nicht zulässt, dass die Shabaab-Milizen Somalia regieren und damit zu einem Gottesstaat machen. 99,9% der Bevölkerung sind Muslime. So gut wie alle Frauen sind verhüllt, alle unislamischen Feste und sonstige Sachen sind verboten, Verstümmelungen an der Tagesordnung, 95% der Frauen sind beschnitten, es herrschen Gewalt, Drogen (70% der Männer dürften, wie in Jemen auch, Kath kauen), Hunger, Durst, Cholera usw.

Dann könnte die Bevölkerung sehen, dass es dann auch nicht besser ist. Wobei paar Sekunden nachdenken dafür auch reichen würde.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Und hier noch was zu den Chatinonen.
Methylendioxypyrovaleron (MDPV) ist ein Stimulans aus der Klasse der Cathinone und wirkt als potenter Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer mit kokainähnlicher Charakteristik.[5][6] MDPV zählt zu den neuen psychoaktiven Substanzen und ist unter den Szenenamen Flex, Cloud Nine, Monkey Dust, MTV, Magic, Super Coke und Peevee bekannt. Heute ist der Umgang mit der Substanz in vielen Staaten gesetzlich reguliert. MDPV verursacht oxidativen Stress.
https://de.wikipedia.org/wiki/Methylendioxypyrovaleron

Ein weiterer Name für diese Droge ist Flakka. Und zu Flakka gibt es zig Videos auf z.B. Youtube und Facebook.

https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=fla ... 5960248628

Die Droge Kath beinhaltet Cathinone.
Kath verursacht in der Regel keine physischen Abhängigkeiten, allerdings sind psychische wohl bekannt. Auch deshalb unterliegt das im Kath enthaltene Cathinon in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz, wodurch Besitz und Handel von Kath reglementiert sind. Legal ist Kath in Großbritannien, allerdings hat die Londoner Regierung im Juli 2013 entgegen den Empfehlungen einer von ihr einberufenen Expertenkommission angekündigt, Kath verbieten zu wollen.[3] Dies führte zu Protesten ostafrikanischer Farmer, deren wirtschaftliche Existenz von der Kath-Produktion abhängt.[4] Am 11. Januar 2012 wurde in den Niederlanden ein Verbot von Kath angekündigt.[5] In Dänemark soll Kath laut Polizeiangaben auf dem Schwarzmarkt einen Wert von 60 Euro pro Kilogramm haben.[6
https://de.wikipedia.org/wiki/Kathstrauch
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Und hier mal wieder Jemen.
Der Jemen ist ein zerstörtes Land: Das Bildungssystem und die Gesundheitsversorgung sind zusammengebrochen, staatliche Strukturen existieren kaum noch.

...

In der Stadt Sanaa im Nordjemen, über die die international anerkannte Regierung von Präsident Hadi die Kontrolle verloren hat, ergingen Mitte April Haftbefehle gegen 25 Angehörige der Bahai-Religion. Sie wurden gezwungen, ihrem Glauben abzuschwören.
http://www.deutschlandfunk.de/religioes ... _id=387411

Der Grund dürfte sein, dass der Islam für Frieden und Toleranz steht. Demzufolge müssen dann ja andere Religionen oder Atheisten weniger für Frieden und Toleranz stehen. Und wie kommt man dann zu mehr Frieden und Toleranz? Das könnte jetzt die Ursache für diese Aktionen in Jemen sein. Ein Blick auf Somalia könnte hier den Menschen aber weiterhelfen.

Die Probleme in dem Land vergrößern sich im Moment auch noch.
02. Juni 2017
Sanaa - Im Jemen sind durch einen Ausbruch der Cholera in den vergangenen Wochen nach Unicef-Angaben rund 70 000 Menschen erkrankt. Etwa 600 Personen seien bereits an den Folgen der Krankheit gestorben. Unicef befürchtet, dass die Zahl der Erkrankten in den kommenden zwei Wochen auf bis zu 130 000 steigen könnte. Cholera verursacht starken Durchfall und Erbrechen und ist besonders für Kinder, Alte und Kranke lebensbedrohlich. Viele Menschen haben kaum Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen in dem bitterarmen Land auf der arabischen Halbinsel.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... bc2ef.html
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

In Kenia leben sehr viele Flüchtlinge aus Somalia:
Im Nordosten Kenias hat es erneut einen Angriff der somalischen Terrormiliz Al-Schabaab gegeben. In der Nähe der Stadt Mandera töteten Bewaffnete mindestens 36 Arbeiter eines Steinbruchs. Nach Angaben der Polizei wurden die Menschen im Schlaf überfallen. Offenbar wählten die Täter bewusst Nichtmuslime als Opfer aus. Augenzeugen berichten, dass die Arbeiter aufgefordert wurden, einen Teil des islamischen Glaubensbekenntnisses vorzutragen. Dann seien Schüsse gefallen. Angeblich wurden mindestens zwei Opfer auch geköpft. Die Angreifer entkamen.

In einer Erklärung bekannte sich Al-Schabaab zu dem Überfall. Die Organisation werde ihre Glaubensgrundsätze kompromisslos verteidigen und gnadenlos gegen "alle Ungläubigen" vorgehen, sagte ihr Sprecher Ali Mohamud Rage.

Vor gut einer Woche hatten Kämpfer der Terrorgruppe in derselben Gegend einen Bus überfallen und 28 Nichtmuslime getötet. Al-Schabaab sah darin eine Vergeltungsaktion für Razzien von kenianischen Sicherheitskräften in einigen Moscheen kurz zuvor. Als Reaktion auf den Bus-Überfall hatte die kenianische Luftwaffe wiederum Stützpunkte der Al-Schabaab in Somalia angegriffen und dabei mindestens 28 Menschen getötet.
https://www.tagesschau.de/ausland/ansch ... a-101.html

Die Situation in Somalia ist schlimm. Warum so etwas trotzdem passiert ist unlogisch.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Adam Smith hat geschrieben:(04 Jun 2017, 11:02)

In Kenia leben sehr viele Flüchtlinge aus Somalia:



https://www.tagesschau.de/ausland/ansch ... a-101.html

Die Situation in Somalia ist schlimm. Warum so etwas trotzdem passiert ist unlogisch.
Einmal 36 Tote und einmal 28 Tote. Aber selbst wenn alle Einwohner Muslime wären ginge es weiter. Somalia mit 99,999% Muslimen beweist es.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Mindestens 20 Tote bei Anschlag auf Restaurants in Mogadischu

Die Terrormiliz Al-Shabaab hat in Somalias Hauptstadt einen Anschlag verübt. Die Attentäter sollen in einer Pizzeria mindestens 20 Geiseln genommen haben.

Bei Anschlägen auf zwei Restaurants in Somalias Hauptstadt Mogadischu sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Die Terrorgruppe Al-Shabaab reklamierte den Anschlag für sich. Laut Polizeiangaben wurden 35 weitere Menschen verletzt. Somalische Soldaten beendeten die Geiselnahme in einem der beiden Restaurants nach elf Stunden.

Der Polizei zufolge hat ein Selbstmordattentäter am Mittwoch gegen 20 Uhr Ortszeit ein mit Sprengstoff beladenes Auto in das Posh-Restaurant gelenkt. Das Restaurant ist Teil eines Hotels. Bei der Explosion soll auch das benachbarte Pizza House getroffen worden sein. Laut Polizei sollen die Attentäter in der Pizzeria anschließend mindestens 20 Geiseln genommen haben. Bei den meisten Toten handele es sich um Frauen, die in dem Hotel arbeiteten.
Und der Grund für den Anschlag ist, dass es hier unislamisch zugeht.
Die Terrormiliz Al-Shabaab äußerte sich im Radiosender Al-Andalus zu dem Attentat. Die angegriffenen Ziele seien Nachtclubs, in denen nicht islamische Geschäfte betrieben würden, hieß es. Mindestens zwei Angreifer wurden Behördenangaben zufolge erschossen.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... ebab-miliz

Aber selbst wenn Somalia ein Gottesstaat wäre, würde es immer noch Gewalt geben. Und zwar noch mehr Gewalt als vorher.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von think twice »

Worüber soll hier diskutiert werden?
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Katenberg hat geschrieben:(14 Mar 2017, 12:43)

Aufgrund der verschiedenen Probleme, die dadurch auch die restliche Welt betreffen ist Somalia ins internationale Visier geraten. Will man dieses Land stabilisieren stellt sich jedoch die Frage, wie und auf welcher Grundlage dies geschehen soll.

Neben einer solchen Struktur, die Demokratie nach unserem Verständnis unmöglich macht und der Hinwendung zu faschistoiden Ideologie ist das Problem, dass laut WHO ca. 1/3 der Bevölkerung geisteskrank ist (Quelle https://www.nzz.ch/a-n-ket-ten-geleg-t- ... 1.12541751)
Ich gehe davon aus, dass der Konsum von Kath schädlich ist. Habe dazu hier auch schon zahlreiche Beiträge zu geschrieben. Ein Verbot von Kath würde die Anzahl der Geisteskranken in Somalia vermutlich drastisch reduzieren.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von think twice »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Jun 2017, 22:11)

Ich gehe davon aus, dass der Konsum von Kath schädlich ist. Habe dazu hier auch schon zahlreiche Beiträge zu geschrieben. Ein Verbot von Kath würde die Anzahl der Geisteskranken in Somalia vermutlich drastisch reduzieren.
Alkohol sollte man auch verbieten.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(15 Jun 2017, 22:15)

Alkohol sollte man auch verbieten.
Alkohol verursacht z.B. keine Dürre.
17. Februar 2011

Die Droge hat Nebenwirkungen – zum Beispiel gesundheitliche wie Appetitlosigkeit, Schleimhautentzündungen, Schlafstörungen. Dazu kommen gesellschaftlich-soziale Folgen. Kat kostet Geld und ruiniert ganze Familien. Der Anbau von Kat verbraucht sehr viel Wasser. Der Grundwasserpegel ist in manchen Gegenden des Jemen dramatisch gesunken, schon sitzen ganze Städte und Dörfer auf dem Trockenen. Die Hauptstadt Sanaa muss heute bereits durch zahllose Tanklastwagen aus der Umgebung beliefert werden. Internationale Organisationen schlagen Alarm wegen des wachsenden Wasserproblems. Wird bald der ganze Jemen – ein Land von 23 Millionen Menschen – an Dürre und Durst leiden?
Internationale Organisationen schlagen Alarm wegen des wachsenden Wasserproblems. Wird bald der ganze Jemen – ein Land von 23 Millionen Menschen – an Dürre und Durst leiden?
http://www.zeit.de/2011/08/Jemen-Drogenhandel

6 Jahre später leiden die Menschen nun in Jemen unter starker Dürre. In Somalia ist das schon ein Dauerzustand seit etlichen Jahren.
Veröffentlicht am 12. Juni 2017

Die Dürre und die mit ihr verbundene Hungersnot gefährdet das Leben von Millionen Menschen im Jemen,
https://www.islamische-zeitung.de/jemen ... in-gefahr/
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von think twice »

Worüber willst du nun diskutieren? Über Somalia? Über den Jemen? Über Dürren? Über Hungersnöte? Über Drogen?
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(15 Jun 2017, 22:30)

Worüber willst du nun diskutieren? Über Somalia? Über den Jemen? Über Dürren? Über Hungersnöte? Über Drogen?
Es geht darum wie Somalia am besten zu helfen ist. Ein Verbot der Droge Kath würde zwei Probleme beseitigen.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Katenberg »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Jun 2017, 22:50)

Es geht darum wie Somalia am besten zu helfen ist. Ein Verbot der Droge Kath würde zwei Probleme beseitigen.
Wäre das demokratisch möglich?
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Katenberg hat geschrieben:(16 Jun 2017, 08:19)

Wäre das demokratisch möglich?
Nein, da vermutlich 3/4 aller männlichen Somalier von der Droge abhängig sind.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Katenberg »

Adam Smith hat geschrieben:(16 Jun 2017, 08:23)

Nein, da vermutlich 3/4 aller männlichen Somalier von der Droge abhängig sind.
Das wäre aber wenigstens eine Handlungsgrundlage, das Land grundsätzlich von außen zu ändern und erst schrittweise zu demokratisieren, wenn gewisses Probleme im Griff sind, oder diese Wahl schlichtweg der Bevölkerung zu überlassen.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Katenberg hat geschrieben:(16 Jun 2017, 08:26)

Das wäre aber wenigstens eine Handlungsgrundlage, das Land grundsätzlich von außen zu ändern und erst schrittweise zu demokratisieren, wenn gewisses Probleme im Griff sind, oder diese Wahl schlichtweg der Bevölkerung zu überlassen.
Ich würde in Bezug auf Somalia gar nichts machen. Irgendwann werden die einsehen, dass ihnen Allah nur Krieg und Leid bringt.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Katenberg »

Adam Smith hat geschrieben:(16 Jun 2017, 08:30)

Ich würde in Bezug auf Somalia gar nichts machen. Irgendwann werden die einsehen, dass ihnen Allah nur Krieg und Leid bringt.
Da sie ihre Siedler herschicken, tangiert uns dieses Land leider.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Katenberg hat geschrieben:(16 Jun 2017, 09:15)

Da sie ihre Siedler herschicken, tangiert uns dieses Land leider.
Und die sind dann wiederum der Auffassung, dass der Islam hilfreich ist. Obwohl ja Somalia das genaue Gegenteil beweist.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

20. Juni 2017, 13:40
Islamistische Shabaab-Miliz bekannte sich zu der Tat

Mogadischu – Bei einem Anschlag in Somalias Hauptstadt Mogadischu sind am Dienstag mindestens neun Menschen getötet worden. Der Anschlag richtete sich gegen ein Amtsgebäude, wie ein Sprecher der Sicherheitsbehörden mitteilte. Etwa neun Menschen seien getötet und mehr als doppelt so viele weitere Menschen verletzt worden.
http://derstandard.at/2000059524538/Min ... u-getoetet

Die Anschläge werden verübt zur Errichtung eines islamischen Gottesstaates. Alle Anschläge weltweit dienen diesem Zweck.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Erst jetzt wurde offiziell bekannt, dass Somalia seit mehr als drei Wochen vom Internet abgeschnitten war. Große Teile des afrikanischen Landes werden von nur einem Unterseekabel versorgt. Wie der somalische Kommunikationsminister Abdi Anshuur bekannt gab, hatte ein Schiff von über drei Wochen das Unterseekabel gekappt. Man geht von einem Unfall aus.

Jetzt wurde der Schaden repariert und Somalia ist wieder online. Anshuur geht davon aus, dass durch den Internetausfall ein Schaden von zehn Millionen US-Dollar pro Tag entstanden sei. Somalia gilt als eines der ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Firmen klagen über entgangenen Einnahmen in Millionenhöhe, Universitäten konnten Forschungen nicht weiterführen.
https://futurezone.at/digital-life/soma ... 75.780.058
Nach über drei Wochen ist in Somalia der Zugang zum Internet wieder möglich. Das Zentrum, der Süden und die Hauptstadt Mogadishu des krisen- und kriegsgebeutelten 12-Millionen-Einwohner-Landes waren vom Ausfall betroffen. Ein Handelsschiff hatte bei einem Unfall ein wichtiges Unterseekabel zerstört, erklärten die Internetprovicder.

Das Blackout verursachte Schätzungen zufolge etwa einen täglichen Schaden von 10 Millionen Dollar (ca. 8,5 Mio. Euro) in der ohnehin schwer angeschlagenen Wirtschaft des ostafrikanischen Landes. Es erschwerte auch die Hilfsleistungen für Millionen Menschen, die derzeit von einer Hungersnot betroffen sind.
https://kurier.at/chronik/weltchronik/s ... 75.772.580

Deutschland drei Wochen ohne eine Internetverbindung ins Ausland und das Land wäre lahmgelegt. Wobei ich annehme, dass die Situation für Somalia noch dramatischer ist, weil sich vermutlich fast alle Server im Ausland befinden. Wegen der Gewalt.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Aug 2017, 22:30)

https://futurezone.at/digital-life/soma ... 75.780.058



https://kurier.at/chronik/weltchronik/s ... 75.772.580

Deutschland drei Wochen ohne eine Internetverbindung ins Ausland und das Land wäre lahmgelegt. Wobei ich annehme, dass die Situation für Somalia noch dramatischer ist, weil sich vermutlich fast alle Server im Ausland befinden. Wegen der Gewalt.
Unser Leben wird durch die neuzeitliche Nachrichtentechnik sicher unterhaltsamer, und viele unserer gewohnten Tätigkeiten hängen nun einmal am Internet.

Den Somalier Hassan Normalverbraucher dürften selbst Monate ohne Internet und Mobilfunk kaum aus dem Tritt bringen. Der bestellt seine Äcker und versorgt sein Vieh, wenn Räuberbanden das nicht verhindern.Vermutlich leben weite Landstriche auch ohne elektrischen Strom.

Und nun müßte man einmal unsere durchorganisierte deutsche Lebensweise daneben halten. Daran darf man gar nicht denken... sonst läuft es mir jedenfalls kalt den Rücken herunter!
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Nomen Nescio »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Aug 2017, 22:30)

Deutschland drei Wochen ohne eine Internetverbindung ins Ausland und das Land wäre lahmgelegt. Wobei ich annehme, dass die Situation für Somalia noch dramatischer ist, weil sich vermutlich fast alle Server im Ausland befinden. Wegen der Gewalt.
vor 2 oder 3 jahre hatte ich mehr als 1 woche kein internet. aber auch kein telefon. mein modem war kaputt. und mein handy war auch kaputt.

ich kann nicht sagen daß ich verrückt wurde. ich vermißte es, aber mehr noch das telephon.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Nomen Nescio hat geschrieben:(13 Aug 2017, 23:32)

vor 2 oder 3 jahre hatte ich mehr als 1 woche kein internet. aber auch kein telefon. mein modem war kaputt. und mein handy war auch kaputt.

ich kann nicht sagen daß ich verrückt wurde. ich vermißte es, aber mehr noch das telephon.
Natürlich wird man aus dem Grund nicht verrückt. Nur würden dann einige Unternehmen in Deutschland Probleme bekommen, wenn die Verbindung zum Ausland weg wäre.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Da es sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen Somalia und Jemen gibt mal wieder ein Beitrag aus Jemen:
Rund 10.000 Zivilisten wurden bislang getötet, über 40.000 verwundet, Hunger und Seuchen breiten sich aus. Die UN verzeichneten in den vergangenen drei Monaten 1.900 Cholera-Tote und eine halbe Million mutmaßlich Infizierte. 60 Prozent der Jemeniten wissen nicht, wo sie ihre nächste Mahlzeit oder sauberes Trinkwasser herbekommen sollen, zwei Millionen Kinder sind unterernährt. Die UN sprechen vom "weltweit schlimmsten Ausbruch der Cholera inmitten der weltweit schlimmsten humanitären Krise" – Superlative, die zutreffen und doch verhallen, weil es von diesem Elend so wenig Bilder gibt. Das saudische Militär, das den Luftraum über dem Jemen kontrolliert, verhindert immer wieder, dass die UN und andere Hilfsorganisationen bei ihren humanitären Flügen Journalisten mit ins Land nehmen. Es ist ein Krieg, der in Worten beschrieben und erklärt werden muss.

Wie aus einem Volksaufstand ein saudisch-iranischer Stellvertreterkrieg wurde

Die Geschichte dieses Konflikts beginnt nicht mit Luftangriffen und Artilleriefeuer, sondern mit einer Demonstration der Gewaltfreiheit.
Und hier gibt es sogar Ähnlichkeiten zu Syrien. Am Anfang ging es friedlich zu und alle hätten gelacht, wenn sie gehört hätten, dass es einen Krieg geben wird. Und nun gibt es da einen Krieg.
Die Geschichte dieses Konflikts beginnt nicht mit Luftangriffen und Artilleriefeuer, sondern mit einer Demonstration der Gewaltfreiheit. Tawakkul Karman heißt die jemenitische Journalistin, die 2011 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde für ihren jahrelangen Kampf um Menschenrechte und die Gleichberechtigung der Frau – und für ihren Einsatz an der Spitze des Jemenitischen Frühlings. Abertausende Menschen harrten damals mehrere Monate in der Hauptstadt Sanaa in Protestcamps gegen den Diktator Ali Abdullah Saleh aus. Wie in Syrien hatten sich die unterschiedlichsten Gruppen vereint – Anhänger der sunnitischen Muslimbrüder, zu denen auch Karman gehört, liberale Intellektuelle aus den Städten, schiitische Huthis aus dem Norden, Studenten, Armeeangehörige, Stammesführer. Wie Präsident Baschar al-Assad in Syrien ließ auch Saleh schießen und foltern. Wie in Syrien militarisierte sich ein Teil der Protestbewegung.
http://www.zeit.de/2017/34/jemen-krieg- ... rack-obama

Und auch hier wird immer viel gebetet. Das ist sehr wichtig.
"Wir beten zu Gott, dass er uns Frieden in unsere geliebte Heimat bringen möge. Und ich bete, dass diese Länder die Kulturgüter in Ruhe lassen. Denn sie sind nicht nur Schätze des Jemen, sondern Schätze der gesamten Menschheit!"
http://www.deutschlandfunkkultur.de/jem ... _id=381073
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

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In Somalia droht eine Hungersnot. Liegt das am Kath? Mit Sicherheit.
27/08/2017
In Somalia droht eine Hungersnot. Davor warnt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen. Betroffen seien bis zu 7 Millionen Menschen – gut die Hälfte der Bevölkerung.

Es seien massive Anstrengungen nötig, um eine Hungersnot abzuwenden, heißt es.

Seit zwei Jahren herrscht in dem Land eine schwere Dürre. Wasser ist nicht nur selten sondern für viele Menschen auch zu teuer.

Die Ernte fiel auf in diesem Jahr schlecht aus, die Viehbestände gingen deutlich zurück.

Die Situation hat bereits Hunderttausende in die Flucht getrieben, so das Flüchtlingshilfswerk der UN.
http://de.euronews.com/2017/08/27/in-so ... hungersnot
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

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Und hier der einer der Gründe weshalb es in Somalia bald wieder eine Hungersnot geben wird. Was für den Jemen (Wassermangel, Cholera, Hunger usw.) gilt auch für Somalia.
90 Prozent des Wasserverbrauchs im Jemen ist auf die Landwirtschaft zurückzuführen, und davon wiederum die Hälfte auf den Anbau von Kath; dies führt zunehmend zur Verschärfung des Problems der Wasserknappheit in dem niederschlagsarmen Land. Der Anbau von Kath ist auch dafür verantwortlich zu machen, dass der Jemen inzwischen den Großteil seiner Nahrungsmittel importieren muss, da sich der Anbau von Getreide für die Landwirte im Vergleich zu Kath nicht lohnt: Der Anbau und Verkauf von Kath bringt mindestens den zehnfachen Ertrag von Getreide ein.
Der Jemen hat die weltweit höchste Rate an Mund-, Speiseröhren- und Zungenkrebs, wofür im Wesentlichen der unkontrollierte und unsachgemäßige Einsatz von Pestiziden durch die Kath-Bauern verantwortlich ist.
http://ernaehrungsdenkwerkstatt.de/erna ... /khat.html
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

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12.09.2017

Eine Katastrophe, die nicht schicksalhaft wie ein Naturereignis über das Land hereinbrach, sondern die allein von Menschen gemacht wurde.

Doch die Welt ignoriert sie. Dabei sind schon die nackten Zahlen erschreckend:
◾Fast 18 der 27 Millionen Jemeniten hängen von humanitärer Hilfe ab. Mehr als sieben Millionen Menschen sind akut von einer Hungersnot bedroht.
◾Mehr als drei Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht.
◾14,5 Millionen Menschen, also mehr als die Hälfte aller Bürger, haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Folge ist die schlimmste Choleraepidemie, die es je gegeben hat. Rund 600.000 Menschen sind seit April dieses Jahres im Jemen an Cholera erkrankt, mindestens 2000 Jemeniten sind bislang an den Folgen der Krankheit gestorben.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/j ... 65255.html

Über die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser. Das ist übrigens schon seit dem Jahr 2011 der Fall.
Er arbeitet an religiös inspirierten Handlungsanweisungen, die in einem Buch unters gläubige Volk gebracht werden sollen. »Wasser ist Gottes Segen«, lautet ein zentraler Satz, es dürfe nicht verschwendet und nicht verschmutzt werden. Jeder müsse einen fairen Anteil am Allgemeingut Wasser haben. »So steht es im Koran«, sagt Jörn Heise.
17. Februar 2011 /
Kat kostet Geld und ruiniert ganze Familien. Der Anbau von Kat verbraucht sehr viel Wasser. Der Grundwasserpegel ist in manchen Gegenden des Jemen dramatisch gesunken, schon sitzen ganze Städte und Dörfer auf dem Trockenen. Die Hauptstadt Sanaa muss heute bereits durch zahllose Tanklastwagen aus der Umgebung beliefert werden. Internationale Organisationen schlagen Alarm wegen des wachsenden Wasserproblems. Wird bald der ganze Jemen – ein Land von 23 Millionen Menschen – an Dürre und Durst leiden?
Wird bald der ganze Jemen – ein Land von 23 Millionen Menschen – an Dürre und Durst leiden?
http://www.zeit.de/2011/08/Jemen-Drogenhandel

Und manche finden das noch lustig.

Früher wurde in Jemen mal Kaffee angebaut.
Doch könnte ihr Einfluss auf die Geschicke der Region nicht unterschiedlicher sein. Der eine Strauch diente einst dem Ruhm des Landes, der andere trug zum Niedergang bei. Kaffee und Kat: die berühmten Drogen des Jemen.

Obwohl der Jemen als Ursprungsland des Kaffees gilt, bekommt man in den Restaurants und Coffeeshops Nescafé serviert, wenn man nach Kaffee fragt. Das Aufputschmittel Kat hat längst den Kaffee ersetzt.

Nirgendwo sonst ist der Niedergang des Kaffees so dramatisch sichtbar wie in Mokka, der Hafenstadt am Roten Meer, kurz vor der Einfahrt in den Golf von Aden. Von dort trat das braune Genussmittel seinen Siegeszug um die Welt an, von dort bekam es seinen Namen. Das, was bei uns als Mokka bekannt ist, wurde im 16. Jahrhundert zur Hauptexportware des Jemen.
https://www.welt.de/welt_print/article1 ... affee.html
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

In Somalia gab es einen Anschlag mit 90 Toten. Täter unbekannt. In Somalia leben 99,999% Sunniten. Weihnachten und alle anderen unislamischen Feste sind verboten. Das reicht aber bei weitem noch nicht aus.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Nun sind es sogar schon 231 Tote.
15. Oktober 2017, 15:46 Uhr /

231 Tote wurden nach dem Anschlag vom Samstag geborgen. Die Opferzahl könnte noch steigen. Der somalische Präsident macht die Al-Shabaab-Miliz verantwortlich.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... abaab-tote

Damit gehört der Anschlag zu einem der schlimmsten Anschläge in der Geschichte der Menschheit. Und nur damit die Menschen 5 mal am Tag beten müssen.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Und hier mal wieder das Nachbarland mit ähnlichen Problemen.
Im Jemen drohe die „größte Hungersnot, die die Welt seit Jahrzehnten erlebt hat“, warnte der UN-Nothilfekoordinator Marc Lowcok. In dem arabischen Land, in dem ein blutiger Krieg und eine verheerende Cholera-Epidemie wüten, könnten bald die letzten Lebensmittelvorräte zur Neige gehen.

Die UN warnen, dass Millionen von Kindern und deren Familien sterben könnten, wenn die von Saudi-Arabien angeführte militärische Allianz ihre im November angelaufene systematische Blockade der Flug- und Seehäfen nicht komplett aufhebt. Die Saudis werfen den Rebellen im Jemen vor, mit Hilfslieferungen auch Waffen zu schmuggeln.
http://www.augsburger-allgemeine.de/pol ... 75076.html

Saudi-Arabien reagiert und lockert die Blockade.
Saudi-Arabien will Jemen-Blockade lockern

Die Blockade von Hilfslieferungen in den Westjemen könnte bald enden. Die von Saudi-Arabien geführte Koalition sagte zu, dass der Flughafen der Hauptstadt Sanaa wieder angeflogen werden darf. Für viele Menschen dürfte dies überlebenswichtig sein.
https://www.n-tv.de/politik/Saudi-Arabi ... 46630.html
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Boraiel »

Katenberg hat geschrieben:(14 Mar 2017, 12:43)

Die ehemalige italienische Kolonie Somalia steht heute allgemein in Verbindung mit Terror, Islam und Piraterie. Das Land am Horn von Afrika hat nach einem einstigen afrikanischen Sonderweg hin zur Nation einen dramatischen Absturz erlebt und versinkt in Missständen und Ruinen besserer Zeiten.
Aufgrund der verschiedenen Probleme, die dadurch auch die restliche Welt betreffen ist Somalia ins internationale Visier geraten. Will man dieses Land stabilisieren stellt sich jedoch die Frage, wie und auf welcher Grundlage dies geschehen soll.
Das Land ist ein failed state, hat jedoch gar nicht das Problem, dass keine ausführende Gewalt vorhanden wäre, viel mehr sind es zu viele parallel handelnde "Staaten" auf einem Gebiet. Antworten finden sich vor Ort in der Clan-Struktur, wie auch im Islam.
Neben einer solchen Struktur, die Demokratie nach unserem Verständnis unmöglich macht und der Hinwendung zu faschistoiden Ideologie ist das Problem, dass laut WHO ca. 1/3 der Bevölkerung geisteskrank ist (Quelle https://www.nzz.ch/a-n-ket-ten-geleg-t- ... 1.12541751)

Die Grundlage für Somalia ist denkbar schlecht, steht das Land auch zu sehr in der Konkurrenz mit internationalen Fischereiflotten und verkommt vermehrt zu einer internationalen Müllkippe.

Meines Erachtens gäbe es durchaus Mittel und Wege dieses Land in den Griff zu bekommen, fragt sich nur, welche Mittel man bereit ist einzusetzen und welche Zielsetzung man verfolgt. An sich muss sich das Land aus sich selbst heraus entwickeln, die Zwischenschritte, die dabei von Nöten sein könnten, können wir nicht zulassen, wenn wir das Gebot der Menschlichkeit, dass sich aus unserer Zivilisation heraus ergibt ernst meinen möchten.
Vorschlag: Materielle Hilfe, sofern sie geleistet wird, sollte für das Land langsam aber sicher eingestellt werden. Gleichzeitig sollte eine ethnisch gemischte Gruppe junger, somalischer Männer in den Westen, vorzugsweise die USA, geholt und speziell auf die Führung ihres Landes in der Zukunft vorbereitet werden.
Was haltet ihr von diesem Vorschlag? Könnte sowas in 5-10 Jahren anfangen Früchte zu tragen? :?:
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Boraiel hat geschrieben:(22 Nov 2017, 20:58)

Vorschlag: Materielle Hilfe, sofern sie geleistet wird, sollte für das Land langsam aber sicher eingestellt werden. Gleichzeitig sollte eine ethnisch gemischte Gruppe junger, somalischer Männer in den Westen, vorzugsweise die USA, geholt und speziell auf die Führung ihres Landes in der Zukunft vorbereitet werden.
Was haltet ihr von diesem Vorschlag? Könnte sowas in 5-10 Jahren anfangen Früchte zu tragen? :?:
In China trägt so etwas Früchte. Die Chinesen machen ja so etwas. Nur müssen dafür gewisse Voraussetzungen vorliegen damit das funktioniert.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Brainiac »

Boraiel hat geschrieben:(22 Nov 2017, 20:58)

Vorschlag: Materielle Hilfe, sofern sie geleistet wird, sollte für das Land langsam aber sicher eingestellt werden.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Humanit%C3%A4re_Hilfe

Davon kann man sich nicht einfach verabschieden, das wäre unmenschlich. Dass die humanitäre Hilfe nichts substanziell verbessert, ist nicht relevant.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Boraiel »

Brainiac hat geschrieben:(22 Nov 2017, 21:59)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Humanit%C3%A4re_Hilfe

Davon kann man sich nicht einfach verabschieden, das wäre unmenschlich. Dass die humanitäre Hilfe nichts substanziell verbessert, ist nicht relevant.
Doch natürlich kann man. Man muss die Menschen dort zur Eigentverantwortlich erziehen. Die Somalis müssen so mit einander klar kommen, dass sie ihr eigenes Überleben gewährleisten können. Wenn Sie den Dorgenanbau statt Lebensmittelproduktion für eine gute Idee halten, dann müssen Sie den Preis dafür zahlen. Und wenn das der Tod ist, dann soll es halt so sein. Es geht ja nicht um eine schlechte Ernte, bei der man mal aushelfen kann, sondern um einen jahrelangen Zustand, den nur schmerzhafte Maßnahmen und der Wille der Bevölkerung dazu beenden kann.
Trotzdem kann man das nicht von heute auf morgen machen, sondern muss langsam die Lieferungen immer weiter absenken und schießlich einstellen. Den Plan dazu sollte man vorher ankündigen und genauso dann handeln.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Alpha Centauri »

Boraiel hat geschrieben:(22 Nov 2017, 22:43)

Doch natürlich kann man. Man muss die Menschen dort zur Eigentverantwortlich erziehen. Die Somalis müssen so mit einander klar kommen, dass sie ihr eigenes Überleben gewährleisten können. Wenn Sie den Dorgenanbau statt Lebensmittelproduktion für eine gute Idee halten, dann müssen Sie den Preis dafür zahlen. Und wenn das der Tod ist, dann soll es halt so sein. Es geht ja nicht um eine schlechte Ernte, bei der man mal aushelfen kann, sondern um einen jahrelangen Zustand, den nur schmerzhafte Maßnahmen und der Wille der Bevölkerung dazu beenden kann.
Trotzdem kann man das nicht von heute auf morgen machen, sondern muss langsam die Lieferungen immer weiter absenken und schießlich einstellen. Den Plan dazu sollte man vorher ankündigen und genauso dann handeln.
Naja fraglich was dann der mit einkalkulierter Hungertod der Drogenbauern dort in die dem Land positiv verändern sollte????
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Boraiel »

Adam Smith hat geschrieben:(22 Nov 2017, 21:02)

In China trägt so etwas Früchte. Die Chinesen machen ja so etwas. Nur müssen dafür gewisse Voraussetzungen vorliegen damit das funktioniert.
Die Chinesen haben ihre zukünftigen Führungskader selber in die USA geschickt, wie die Japaner auch mal nach Europa, die Somali werden das kaum hinkriegen. Stellt sich die Frage, ob wir (der Westen) so gut sind, selber welche auszuwählen und hier speziell auszubilden. :?:
Haben die USA ein Programm in dieser Richtung?
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Boraiel hat geschrieben:(22 Nov 2017, 22:53)

Die Chinesen haben ihre zukünftigen Führungskader selber in die USA geschickt, wie die Japaner auch mal nach Europa, die Somali werden das kaum hinkriegen. Stellt sich die Frage, ob wir (der Westen) so gut sind, selber welche auszuwählen und hier speziell auszubilden. :?:
Haben die USA ein Programm in dieser Richtung?
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Boraiel »

Alpha Centauri hat geschrieben:(22 Nov 2017, 22:53)

Naja fraglich was dann der mit einkalkulierter Hungertod der Drogenbauern dort in die dem Land positiv verändern sollte????
Die werden schmerzvoll lernen, dass sie sich selber aus der Scheiße ziehen müssen und das sie nur Positives für das Leben tun sollten. Der Drogenanbau gehört nicht dazu.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Boraiel »

Adam Smith hat geschrieben:(22 Nov 2017, 22:55)

So etwas funktioniert nicht.
Ich hatte da an https://de.m.wikipedia.org/wiki/Micheil_Saakaschwili gedacht. Aber es ist doch unwahrscheinlich, dass seine Geschichte von einem Somali wiederholt wird. Ich hoffe trotzdem, dass wir für ähnliches ein paar Türen offen lassen.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Adam Smith »

Boraiel hat geschrieben:(22 Nov 2017, 23:00)

Ich hatte da an https://de.m.wikipedia.org/wiki/Micheil_Saakaschwili gedacht. Aber es ist doch unwahrscheinlich, dass seine Geschichte von einem Somali wiederholt wird. Ich hoffe trotzdem, dass wir für ähnliches ein paar Türen offen lassen.
Eine Person reicht hier nicht aus. Die Chinesen schicken fast 300.000 Studenten in die USA. Aber auch die Saudis sind sehr fleissig. Die Japaner nicht mehr.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Brainiac »

Boraiel hat geschrieben:(22 Nov 2017, 22:43)

Doch natürlich kann man. Man muss die Menschen dort zur Eigentverantwortlich erziehen. Die Somalis müssen so mit einander klar kommen, dass sie ihr eigenes Überleben gewährleisten können. Wenn Sie den Dorgenanbau statt Lebensmittelproduktion für eine gute Idee halten, dann müssen Sie den Preis dafür zahlen. Und wenn das der Tod ist, dann soll es halt so sein.
Du kannst das vielleicht. :| Du trägst zum Glück keinerlei Regierungsverantwortung und bist weder ethischen Grundsätzen noch internationalen Abkommen zu Menschenrechten und Schutzverantwortung verpflichtet.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(23 Nov 2017, 08:28)

Du kannst das vielleicht. :| Du trägst zum Glück keinerlei Regierungsverantwortung und bist weder ethischen Grundsätzen noch internationalen Abkommen zu Menschenrechten und Schutzverantwortung verpflichtet.
Ohje, mir geht es fast ähnlich wie dem gottverdammten Vorschreiber. Ich sehe sofort ein, daß ein anständiger Charakter weder hier noch dort auf Menschen in Notlage herum trampeln darf. Und leider ist es ja auch so, daß eine vergleichsweise kleine Zahl von Menschen auch in unserer Gesellschaft über die Fähigkeit oder den Willen nicht verfügt, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Die brauchen sicher Hilfe auf Dauer.

Aber wenn ein ganzer Kontinent nur durch Zuwendungen Dritter ernährt und gekleidet werden kann, dann ist da doch grundsätzlich etwas völlig daneben gelungen. Mir fällt jetzt wieder Ruppert Neudecks Ruanda ein, wo ein harter aber auch rechtschaffener Präsident Kagane dafür sorgt, daß die wenigen verfügbaren Mittel dafür eingesetzt werden, daß die jungen Leute etwas lernen in Schule und Handwerk, und daß die Felder ordentlich bestellt und das Vieh gepflegt und versorgt wird.

Warum sind so viele andere Völkerschaften in Afrika und Sudamerika nicht bereit und in der Lage, es dieser Gesellschaft nach zu tun? Warum unterstützt Europa nicht solche Herrschaftssysteme in einer Weise, daß sie eine so hohe Anziehungskraft entwickeln, die auch Nachbarn bewegt, es einmal mit Ordnung und Arbeit und Lerneifer zu versuchen? Ja, eine Demokratie ist Ruanda sicher nicht. Aber auch keine Ansammlung von Räubern und Banditen mit einer Wahnsinnsideologie.

Ich meine tatsächlich, daß man selbst erzeugtes Chaos und bittere Not durch unablässige Bürgerkriege (Süd-Sudan bis Tschad) nicht durch anhaltende Hilfeleistungen verstetigen darf. Diese Hilfen haben zu nichts Erfreulichem geführt.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(23 Nov 2017, 09:26)

Ohje, mir geht es fast ähnlich wie dem gottverdammten Vorschreiber. Ich sehe sofort ein, daß ein anständiger Charakter weder hier noch dort auf Menschen in Notlage herum trampeln darf. Und leider ist es ja auch so, daß eine vergleichsweise kleine Zahl von Menschen auch in unserer Gesellschaft über die Fähigkeit oder den Willen nicht verfügt, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Die brauchen sicher Hilfe auf Dauer.

Aber wenn ein ganzer Kontinent nur durch Zuwendungen Dritter ernährt und gekleidet werden kann, dann ist da doch grundsätzlich etwas völlig daneben gelungen. Mir fällt jetzt wieder Ruppert Neudecks Ruanda ein, wo ein harter aber auch rechtschaffener Präsident Kagane dafür sorgt, daß die wenigen verfügbaren Mittel dafür eingesetzt werden, daß die jungen Leute etwas lernen in Schule und Handwerk, und daß die Felder ordentlich bestellt und das Vieh gepflegt und versorgt wird.

Warum sind so viele andere Völkerschaften in Afrika und Sudamerika nicht bereit und in der Lage, es dieser Gesellschaft nach zu tun? Warum unterstützt Europa nicht solche Herrschaftssysteme in einer Weise, daß sie eine so hohe Anziehungskraft entwickeln, die auch Nachbarn bewegt, es einmal mit Ordnung und Arbeit und Lerneifer zu versuchen? Ja, eine Demokratie ist Ruanda sicher nicht. Aber auch keine Ansammlung von Räubern und Banditen mit einer Wahnsinnsideologie.

Ich meine tatsächlich, daß man selbst erzeugtes Chaos und bittere Not durch unablässige Bürgerkriege (Süd-Sudan bis Tschad) nicht durch anhaltende Hilfeleistungen verstetigen darf. Diese Hilfen haben zu nichts Erfreulichem geführt.
Man sollte unterscheiden zwischen Entwicklungshilfe und humanitärer Hilfe. Ersteres, also Investitionen in bessere Strukturen und Kompetenzen, sollte beendet werden, wenn keine sinnvolle Verwendung der Gelder erkennbar ist, da würde ich zustimmen. Es ging hier aber explizit um humanitäre Hilfe, also Nothilfe. Nothilfe verweigern, wenn ein Staat um diese bittet und die Menschen direkt zu verhungern drohen? No way.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(24 Nov 2017, 01:39)

Man sollte unterscheiden zwischen Entwicklungshilfe und humanitärer Hilfe. Ersteres, also Investitionen in bessere Strukturen und Kompetenzen, sollte beendet werden, wenn keine sinnvolle Verwendung der Gelder erkennbar ist, da würde ich zustimmen. Es ging hier aber explizit um humanitäre Hilfe, also Nothilfe. Nothilfe verweigern, wenn ein Staat um diese bittet und die Menschen direkt zu verhungern drohen? No way.
Das Problem ähnelt der Pflicht zur Rettung Schiffbrüchiger auch dann, wenn der Notfall massenhaft und systematisch herbei geführt wird. Aus meiner Sicht werden auch große Hungersnöte vor Ort durch politische Mißwirtschaft verursacht.

Wenn das aber wirklich solche Hintergründe hat, dann gebietet der Selbsterhaltungstrieb des "Westens", gezielte Gegenmaßnahmen parallel zu unmittelbarer Hungerhilfe ein zu leiten. Denn das Ausmaß der Not wächst trotz der Jahrzehnte währenden Arbeit der Vereinten Nationen. Die Gegenmaßnahmen müssen eine gute Regierungsführung zum Ziel haben. Ruanda ist eines der am dichtesten besiedelten Länder Afrikas, und das Land ist sicher auch sehr arm. Aber Hungersnöte flächendeckend werden von dort nicht berichtet, oder massenhafte Fluchtbewegungen.

Man stelle sich vor, daß in Simbabwe Hunger und Not allgegenwärtig sind; die Menschen fliehen nach Süd-Afrika trotz bösartiger Ablehnung dort. Und dabei hatte Rhodesien einen riesigen Export landwirtschaftlicher Erzeugnisse... nicht nur Tabak!

Das Ziel ist also nicht ersaufen und verhungern lassen, sondern durchaus auch sehr harte Maßnahmen gegen die weit verbreitete Mißwirtschaft und das ebenso weit verbreitete Banditentum... bis die Menschen vor Ort tatsächlich Verantwortung für sich und ihre Gemeinschaften übernehmen. Im Sinne der Überschrift: Darüber ist zu reden und öffentlich nach zu denken.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(24 Nov 2017, 18:44)

Das Problem ähnelt der Pflicht zur Rettung Schiffbrüchiger auch dann, wenn der Notfall massenhaft und systematisch herbei geführt wird. Aus meiner Sicht werden auch große Hungersnöte vor Ort durch politische Mißwirtschaft verursacht.

Genau. Insbesondere wenn die Schiffbrüchigen nicht unbedingt deckungsgleich mit den Verantwortlichen für die Havarie sind.
Wenn das aber wirklich solche Hintergründe hat, dann gebietet der Selbsterhaltungstrieb des "Westens", gezielte Gegenmaßnahmen parallel zu unmittelbarer Hungerhilfe ein zu leiten. Denn das Ausmaß der Not wächst trotz der Jahrzehnte währenden Arbeit der Vereinten Nationen. Die Gegenmaßnahmen müssen eine gute Regierungsführung zum Ziel haben. Ruanda ist eines der am dichtesten besiedelten Länder Afrikas, und das Land ist sicher auch sehr arm. Aber Hungersnöte flächendeckend werden von dort nicht berichtet, oder massenhafte Fluchtbewegungen.

Man stelle sich vor, daß in Simbabwe Hunger und Not allgegenwärtig sind; die Menschen fliehen nach Süd-Afrika trotz bösartiger Ablehnung dort. Und dabei hatte Rhodesien einen riesigen Export landwirtschaftlicher Erzeugnisse... nicht nur Tabak!

Das Ziel ist also nicht ersaufen und verhungern lassen, sondern durchaus auch sehr harte Maßnahmen gegen die weit verbreitete Mißwirtschaft und das ebenso weit verbreitete Banditentum... bis die Menschen vor Ort tatsächlich Verantwortung für sich und ihre Gemeinschaften übernehmen. Im Sinne der Überschrift: Darüber ist zu reden und öffentlich nach zu denken.
Ist ja richtig, und darüber reden wir in diesem Forum ja auch schon seit langem, nur eben leider leichter gesagt als getan. Dass Good Governance ein Schlüsselkriterium für Entwicklungshilfe sein sollte, ist mein Reden.
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Re: Somalia - mit welcher Grundlage?

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(24 Nov 2017, 19:52)

Genau. Insbesondere wenn die Schiffbrüchigen nicht unbedingt deckungsgleich mit den Verantwortlichen für die Havarie sind.


Ist ja richtig, und darüber reden wir in diesem Forum ja auch schon seit langem, nur eben leider leichter gesagt als getan. Dass Good Governance ein Schlüsselkriterium für Entwicklungshilfe sein sollte, ist mein Reden.
Ich glaube inzwischen, daß der "Westen" mit großer Härte "good governance" durchsetzen muß, um nicht selbst in der wachsenden Elendsspirale unter zu gehen. Viel Zeit bleibt uns dazu nicht mehr.
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