Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(25 Apr 2015, 11:58)

Wenn einem Redefreiheit, unzensierte Medien und körperliche Unversehrtheit nicht so wichtig sind, vermutlich keine.


Wenn Sie dort ganz brav Ihren alltäglichen Geschäften nachgehen und Ihre Steuern bezahlen, dann ist das Leben auf Singapur ganz gut aus zu halten... wenn nur diese Hitze nicht wäre. Bei Mord, Raubmord, Drogenschmuggel sollte man sich besser nicht erwischen lassen. Diebstahl, Vandalismus und Raubüberfälle kommen ebenfalls vor; Wiederholungstäter sind äußerst selten.

In diesem Forum beobachte ich eine stark ablehnende Haltung gegenüber dem Ordnungsprinzip dieses wirtschaftlich erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaats. Deshalb erinnere ich daran, daß unseren hoch geachteten Kanzler Helmut Schmidt eine sehr herzliche persönliche Freundschaft mit dem ersten Premierminister Singapurs Lee Kuan Yew verband. Lee Kuan Yew übte sein Amt 31 Jahre aus... da kann Frau Merkel noch eine ganze Weile zur Wiederwahl antreten.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Billie Holiday »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2017, 16:51)

Wenn Sie dort ganz brav Ihren alltäglichen Geschäften nachgehen und Ihre Steuern bezahlen, dann ist das Leben auf Singapur ganz gut aus zu halten... wenn nur diese Hitze nicht wäre. Bei Mord, Raubmord, Drogenschmuggel sollte man sich besser nicht erwischen lassen. Diebstahl, Vandalismus und Raubüberfälle kommen ebenfalls vor; Wiederholungstäter sind äußerst selten.

In diesem Forum beobachte ich eine stark ablehnende Haltung gegenüber dem Ordnungsprinzip dieses wirtschaftlich erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaats. Deshalb erinnere ich daran, daß unseren hoch geachteten Kanzler Helmut Schmidt eine sehr herzliche persönliche Freundschaft mit dem ersten Premierminister Singapurs Lee Kuan Yew verband. Lee Kuan Yew übte sein Amt 31 Jahre aus... da kann Frau Merkel noch eine ganze Weile zur Wiederwahl antreten.
Ich selbst war noch nie in Singapur und kenne mich daher nicht aus. Was ich bis jetzt gelesen habe, erweckt den Eindruck, dass der unbescholtene Bürger ganz normal sein Leben lebt ohne drangsaliert zu werden, nur der Kriminelle hat unter Konsequenzen zu leiden, ist das richtig? Und da die Konsequenzen ungemütlich sind, gibt es kaum Wiederholungstäter? :?:
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Jan 2017, 17:02)

Ich selbst war noch nie in Singapur und kenne mich daher nicht aus. Was ich bis jetzt gelesen habe, erweckt den Eindruck, dass der unbescholtene Bürger ganz normal sein Leben lebt ohne drangsaliert zu werden, nur der Kriminelle hat unter Konsequenzen zu leiden, ist das richtig? Und da die Konsequenzen ungemütlich sind, gibt es kaum Wiederholungstäter? :?:
Der Eindruck trügt Sie da kaum. Ein unpolitischer Mensch kann in Singapur von Staats wegen völlig unbehelligt seinen Geschäften nachgehen. Im Gegenteil stellt sich sehr bald auch unter Europäern ein Gefühl der unbedingten Sicherheit ein. Das mag etwas ungemütlicher werden, wenn man sich vor Ort in politische Fragen einmischt, ohne der einen großen Partei an zu gehören, oder der etwas kleineren anderen... und dort kann es wohl auch schon einmal Ärger geben. Aber wozu soll das notwendig sein; der Staat funktioniert nach erkennbaren Regeln. Und wer die beachtet, der hat so viele Freiheiten wie in kaum einem anderen Staat in dieser Gegend. Hindus, Buddhisten, Moslems, Christen leben zusammen ohne erkennbare Spannungen.

Ich konnte den Stadtstaat aus dienstlichen Gründen einige Male einige Wochen erleben, hatte mit Familien vor Ort sehr freundlichen privaten Kontakt... also gastfreundlich sind diese Leute dort schon! Und man konnte über Gott und die Welt frei reden, ohne daß sich die Stimmlage senkte. Für Leute von Geschmack und Welt gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, um diese Stadt (Insel) einen großen Bogen zu machen.

Im Gegenteil kann man tropische Natur im Inselinneren erleben (schweißtreibend für Europäer!), entdeckt plötzlich frei laufende Affen (nicht füttern!) und anderes Getier. Für oberflächliche Menschen ist Singapur das riesige klimatisierte Shopping-Center, wo man zu erträglichen Preisen so ziemlich alles bekommt, was in Südostasien angebaut und hergestellt wird. Da werden die Durchreisenden nach Australien und Neuseeland kräftig abgemolken. ;)
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2017, 16:51)

Wenn Sie dort ganz brav Ihren alltäglichen Geschäften nachgehen und Ihre Steuern bezahlen, dann ist das Leben auf Singapur ganz gut aus zu halten... wenn nur diese Hitze nicht wäre. Bei Mord, Raubmord, Drogenschmuggel sollte man sich besser nicht erwischen lassen. Diebstahl, Vandalismus und Raubüberfälle kommen ebenfalls vor; Wiederholungstäter sind äußerst selten.
Ich bestreite ja nicht, dass das Leben in Singapur durchaus seine Vorzüge hat. Ich habe es vor einigen Jahren selbst besucht und es hat mir sehr gut gefallen, abgesehen von der Hitze und den stets auf Kühlschranktemparatur eingestellten Klimaanlagen, die mir eine fiese Nasennebenhöhlenentzündung beschert haben. Dadurch konnte ich mich allerdings selbst von dem sehr guten Gesundheitssystem dort überzeugen. :thumbup:

Leben wollte ich dort allerdings nicht, wegen den fehlenden persönlichen Freiheiten. Aber das muss jeder selber wissen.
H2O hat geschrieben:(06 Jan 2017, 16:51)
In diesem Forum beobachte ich eine stark ablehnende Haltung gegenüber dem Ordnungsprinzip dieses wirtschaftlich erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaats. Deshalb erinnere ich daran, daß unseren hoch geachteten Kanzler Helmut Schmidt eine sehr herzliche persönliche Freundschaft mit dem ersten Premierminister Singapurs Lee Kuan Yew verband. Lee Kuan Yew übte sein Amt 31 Jahre aus... da kann Frau Merkel noch eine ganze Weile zur Wiederwahl antreten.
Bedaure, aber von Helmut Schmidt halte ich überhaupt nichts.
Frau Merkel hat gegenüber Lee Kuan Yew eben den Nachteil, dass sie sich regelmäßig demokratisch wiederwählen lassen muss. ;)
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

Weltregierung hat geschrieben:(07 Jan 2017, 12:43)Leben wollte ich dort allerdings nicht, wegen den fehlenden persönlichen Freiheiten. Aber das muss jeder selber wissen.
Nun, das mit der Pressefreiheit ist in der Tat ein Thema. Aber man muss das ja nicht mit übernehmen, sondern der Law & Order Staat reicht ja völlig aus.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(07 Jan 2017, 12:43)

Ich bestreite ja nicht, dass das Leben in Singapur durchaus seine Vorzüge hat. Ich habe es vor einigen Jahren selbst besucht und es hat mir sehr gut gefallen, abgesehen von der Hitze und den stets auf Kühlschranktemparatur eingestellten Klimaanlagen, die mir eine fiese Nasennebenhöhlenentzündung beschert haben. Dadurch konnte ich mich allerdings selbst von dem sehr guten Gesundheitssystem dort überzeugen. :thumbup:

Leben wollte ich dort allerdings nicht, wegen den fehlenden persönlichen Freiheiten. Aber das muss jeder selber wissen.



Bedaure, aber von Helmut Schmidt halte ich überhaupt nichts.
Frau Merkel hat gegenüber Lee Kuan Yew eben den Nachteil, dass sie sich regelmäßig demokratisch wiederwählen lassen muss. ;)
Bitte nun ernsthaft sagen, bei welchem spontanen Gelüst auf Meinungsäußerung Sie sich auf Singapur eingeengt gefühlt haben. Ich gehe davon aus, daß Sie wie 99,9% unserer Mitbürger auch nicht Kaugummis oder Büchsen oder Zigarettenstummel in die Gegend werfen, anderer Leute Eigentum nicht durch Graffiti verschandeln oder beschädigen. Im persönlichen Gespräch habe ich nie irgend eine Einschränkung gefühlt; die internationale Presse ist frei verkäuflich. Wo es vielleicht Ärger geben könnte, das wäre bei einer politischen Ansprache von einer Trittleiter herunter mit Lautsprecher. Ich glaube aber, daß Sie das hier in Deutschland auch nicht ohne Anmeldung machen sollten.

Es ist übrigens nicht ganz richtig, daß der erste Premier ohne Wahlen seine 31 Dienstjahre abgesessen hätte. Im Abstand von 4 Jahren wird gewählt; aber die Auswahl ist dort schon sehr mager. Die Opposition war auch schon einmal dran, wenn auch mit wenig Ruhm. Vielleicht sollte man die Verhältnisse dort so sehen wie die in Bayern. Da führt auch eine Partei seit Jahrzehnten die Landesgeschäfte. Aber so richtig undemokratisch geht es dort auch wieder nicht zu. Oder hier in Bremen: Da führt eine Partei seit 1945 (1949) die Stadtregierung. Tja, wenn die Politiker stets den Nerv der Wähler treffen...

Tja, Helmut Schmidt gilt (galt) doch in weiten politischen Kreisen als Lichtgestalt; na ja, so ganz daneben fand ich ihn auch nicht, aber manchmal dachte ich schon: "Mann, Mann, überschätzt Du Deine Fähigkeiten nicht?" Zu viel Selbstsicherheit macht unmenschlich... und genau da ist unsere Kanzlerin auch aus ganz anderem Holz geschnitzt.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)Es ist übrigens nicht ganz richtig, daß der erste Premier ohne Wahlen seine 31 Dienstjahre abgesessen hätte. Im Abstand von 4 Jahren wird gewählt; aber die Auswahl ist dort schon sehr mager. Die Opposition war auch schon einmal dran, wenn auch mit wenig Ruhm. Vielleicht sollte man die Verhältnisse dort so sehen wie die in Bayern. Da führt auch eine Partei seit Jahrzehnten die Landesgeschäfte. Aber so richtig undemokratisch geht es dort auch wieder nicht zu. Oder hier in Bremen: Da führt eine Partei seit 1945 (1949) die Stadtregierung. Tja, wenn die Politiker stets den Nerv der Wähler treffen...
In Baden-Württemberg hat auch 53 Jahre lang die CDU (Teilweise mit der FDP) regiert und ohne Fokushima und S21 wäre das bis heute noch so.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:37)

In Baden-Württemberg hat auch 53 Jahre lang die CDU (Teilweise mit der FDP) regiert und ohne Fokushima und S21 wäre das bis heute noch so.
Meine politische Welt ist nicht auf alle Zeit festgelegt; im Gegenteil meine ich, daß von Zeit zu Zeit doch ein Machtwechsel sinnvoll ist, um Erstarrung und Beziehungsfilz nicht übermächtig werden zu lassen. Insofern haben Sie aus meiner Sicht in BaWü Glück durch anderer Leute Unglück gehabt. Mit dem amtierenden Personal der DIE GRÜNEN haben Sie respektable Personen gestellt, von denen viel früher kaum jemand etwas wußte. Natürlich rede ich nicht einem Wechsel das Wort, nur weil Wechsel gut sein könnte. In BaWü schien mir die Zeit dazu reif zu sein. Das Wahlvolk ist so dumm nicht, wie es manche Zeitgenossen verkaufen wollen. Ein grüner MP in einem Regierungsbündnis mit der SPD, der im allergrößten Geschrei der Kanzlerin Kraft und Nervenstärke wünscht... wo gibt es das schon? Meine Hochachtung hat der Mann!
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)

Bitte nun ernsthaft sagen, bei welchem spontanen Gelüst auf Meinungsäußerung Sie sich auf Singapur eingeengt gefühlt haben. Ich gehe davon aus, daß Sie wie 99,9% unserer Mitbürger auch nicht Kaugummis oder Büchsen oder Zigarettenstummel in die Gegend werfen, anderer Leute Eigentum nicht durch Graffiti verschandeln oder beschädigen. Im persönlichen Gespräch habe ich nie irgend eine Einschränkung gefühlt; die internationale Presse ist frei verkäuflich. Wo es vielleicht Ärger geben könnte, das wäre bei einer politischen Ansprache von einer Trittleiter herunter mit Lautsprecher. Ich glaube aber, daß Sie das hier in Deutschland auch nicht ohne Anmeldung machen sollten.
Ich habe mich überhaupt nicht eingeschränkt gefühlt. Ich war allerdings auch in Singapur, um Urlaub zu machen, und nicht, um gegen die Regierung zur demonstrieren oder meine Meinung sonstwie öffentlich kundzutun. Wenn ich dort leben würde, sähe das allerdings anders aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Human_rig ... ssociation
H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)
Es ist übrigens nicht ganz richtig, daß der erste Premier ohne Wahlen seine 31 Dienstjahre abgesessen hätte.
Das habe ich auch nicht geschrieben. Bitte richtig lesen.
H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)Im Abstand von 4 Jahren wird gewählt; aber die Auswahl ist dort schon sehr mager. Die Opposition war auch schon einmal dran, wenn auch mit wenig Ruhm.
Regelmäßige Wahlen gibt es sogar in Nordkorea. Das alleine sagt also nicht besonders viel aus. Ich hatte bewusst von demokratischen Wahlen gesprochen, und ob die Wahlen, die Herr Yew in seinen 31 Jahren als Premierminister gewonnnen hat, wirklich demokratisch waren, dahinter würde ich schon ein großes Fragezeichen machen.
From Singapore's independence in 1965 to 1981, the People's Action Party won every single seat in every election held, forming a parliament with no elected opposition MP for almost two decades. In Singapore, opposition politicians and trade unionists were detained in prison without trial before in the 1960s and early 1970s. Many such as Lim Chin Siong, Said Zahari and Lim Hock Siew were accused by the government of being involved in subversive communist struggles. Among them, Chia Thye Poh was detained the longest; he was detained for 23 years without any trial.
https://en.wikipedia.org/wiki/Elections ... _elections
H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)
Vielleicht sollte man die Verhältnisse dort so sehen wie die in Bayern. Da führt auch eine Partei seit Jahrzehnten die Landesgeschäfte. Aber so richtig undemokratisch geht es dort auch wieder nicht zu. Oder hier in Bremen: Da führt eine Partei seit 1945 (1949) die Stadtregierung. Tja, wenn die Politiker stets den Nerv der Wähler treffen...
Mit dem Unterschied, dass in Bayern und Bremen Oppositionspolitiker nicht ohne Anklage in den Knast geworfen werden.
H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)
Tja, Helmut Schmidt gilt (galt) doch in weiten politischen Kreisen als Lichtgestalt; na ja, so ganz daneben fand ich ihn auch nicht, aber manchmal dachte ich schon: "Mann, Mann, überschätzt Du Deine Fähigkeiten nicht?" Zu viel Selbstsicherheit macht unmenschlich... und genau da ist unsere Kanzlerin auch aus ganz anderem Holz geschnitzt.
Zum Glück gehört nicht ein jeder zu "weiten politischen Kreisen". Nicht wahr? :)
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von AndyO »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Apr 2015, 02:15)

Eritrea ist übrigens nicht der jüngste Staat Afrikas - das ist Südsudan. Nur mal nebenbei bemerkt.

Und ja, Eritrea ist wie der Rest vom Horn von Afrika mit Sicherheit nicht gerade friedvoll. Und ich denke ebenfalls, das es sich da um einen Unrechtsstaat handelt. Leider ist auch hier das Postkoloniale Erbe spürbar und die Nähe zu dem, was sich Somalia nennt macht den ganzen Staatskomplex nicht gerade sicherer.
Dort wo masslose Überbevölkerung herrscht wird es bei den zwangsläufig entehenden Verteilungskämpfen nicht "friedvoll" zugehen. Das braucht man doch nicht zu erklären, oder?

Die regulierenden Faktoren steigern sich von Diskriminierung, Vertreibung bis hin zu Mord- und Todschlag. Eine logische Konsequenz, wenn man auf hohes Bevölkerungswachstum setzt. Wenn Syrien jetzt wieder neu anfängt, haben die erst mal 2 Mio. weniger zu versorgen, weil der Rest keinen Bock hat, aus dem Ausland zurück zu kehren. Das sind, wie bei uns nach dem 2. WK, gute Startbedingungen die mittelfristig durch Bevölkerungszuwachs wieder zerstört werden.

Diesen Sachverhalt zu vermitteln, war eine Aufgabe der Entwicklungshilfe. Und was haben die Jungs in 40 Jahren geschafft? Das hier:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 45920.html

Und dafür sollen wir jetzt im Kollektiv haften? Da bleibt mir die Sprache weg... :mad:

Wenn ses so schön finden, Kinder zu zeugen, dann sollen diese Stattsbürger auch ihren Hunger im Kollektiv teilen. Weil am Ende bleibt nicht mehr als Hunger für alle oder eben ein 3. WK. Kann man sich dann aussuchen, wie man es gerne hätte.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(08 Jan 2017, 00:18)

...

Mit dem Unterschied, dass in Bayern und Bremen Oppositionspolitiker nicht ohne Anklage in den Knast geworfen werden.
...
Das mag für Bayern oder Bremen zutreffen; nur kommt mir das Herrschaftssystem auf Singapur so ehrpusselig vor, daß ich mir nicht so recht vorstellen kann, daß da jemand ohne Bezug auf ein geltendes Gesetz in den Knast wandert. Polizeigewahrsam ist auch dort zeitlich beschränkt, so vermute ich.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(08 Jan 2017, 09:08)

Das mag für Bayern oder Bremen zutreffen; nur kommt mir das Herrschaftssystem auf Singapur so ehrpusselig vor, daß ich mir nicht so recht vorstellen kann, daß da jemand ohne Bezug auf ein geltendes Gesetz in den Knast wandert. Polizeigewahrsam ist auch dort zeitlich beschränkt, so vermute ich.
Es ging nicht um einen fehlenden Gummiparagraphen, sondern um ein fehlendes Gerichtsverfahren.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(08 Jan 2017, 09:22)

Es ging nicht um einen fehlenden Gummiparagraphen, sondern um ein fehlendes Gerichtsverfahren.
Da haben Sie mich nicht mißverstanden; ohne Gerichtsverfahren läuft dort gar nichts, oder der Vorgang würde auch in Singapur als Skandal empfunden.. Deshalb war ich auf Polizeigewahrsam über gestiegen.

Dort mag es ja so manche politische Lumperei geben, aber in Recht und Gerichtsbarkeit sind die Leute genau so verliebt wie hier. Das Recht wenden die Gerichte Singapurs beinhart an, wenn ein Verfahren losgetreten ist.

Man kann hier im Internet "The Straits Times" online lesen. Da erkennt man doch ganz gut, was die Leute dort bewegt.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(07 Jan 2017, 12:47)

Nun, das mit der Pressefreiheit ist in der Tat ein Thema. Aber man muss das ja nicht mit übernehmen, sondern der Law & Order Staat reicht ja völlig aus.
Law&Order ohne Law und ohne Order gibt Sinn, Jack. Wirklich.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Alexyessin »

AndyO hat geschrieben:(08 Jan 2017, 07:18)

Dort wo masslose Überbevölkerung herrscht wird es bei den zwangsläufig entehenden Verteilungskämpfen nicht "friedvoll" zugehen. Das braucht man doch nicht zu erklären, oder?

Die regulierenden Faktoren steigern sich von Diskriminierung, Vertreibung bis hin zu Mord- und Todschlag. Eine logische Konsequenz, wenn man auf hohes Bevölkerungswachstum setzt. Wenn Syrien jetzt wieder neu anfängt, haben die erst mal 2 Mio. weniger zu versorgen, weil der Rest keinen Bock hat, aus dem Ausland zurück zu kehren. Das sind, wie bei uns nach dem 2. WK, gute Startbedingungen die mittelfristig durch Bevölkerungszuwachs wieder zerstört werden.

Diesen Sachverhalt zu vermitteln, war eine Aufgabe der Entwicklungshilfe. Und was haben die Jungs in 40 Jahren geschafft? Das hier:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 45920.html

Und dafür sollen wir jetzt im Kollektiv haften? Da bleibt mir die Sprache weg... :mad:

Wenn ses so schön finden, Kinder zu zeugen, dann sollen diese Stattsbürger auch ihren Hunger im Kollektiv teilen. Weil am Ende bleibt nicht mehr als Hunger für alle oder eben ein 3. WK. Kann man sich dann aussuchen, wie man es gerne hätte.
Übe doch erstmal auf einen Beitrag als solches zu arbeiten, bevor du hier irgendwelchen rechten Mist postest.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:37)

In Baden-Württemberg hat auch 53 Jahre lang die CDU (Teilweise mit der FDP) regiert und ohne Fokushima und S21 wäre das bis heute noch so.
Ohne CDU kein S21, Jack. Ganz einfach.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(08 Jan 2017, 09:34)

Da haben Sie mich nicht mißverstanden; ohne Gerichtsverfahren läuft dort gar nichts, oder der Vorgang würde auch in Singapur als Skandal empfunden.. Deshalb war ich auf Polizeigewahrsam über gestiegen.
Ach ja?
Dr Chia Thye Poh (born 1941) is a Singaporean former political prisoner.

Detained under the Internal Security Act of Singapore for allegedly conducting pro-communist activities against the government, he was imprisoned for 23 years without charge or trial and subsequently placed under conditions of house arrest for another nine years – in which he was first confined to the island of Sentosa and then subject to restrictions on his place of abode, employment, travel, and exercise of political rights.
https://en.wikipedia.org/wiki/Chia_Thye_Poh
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von frems »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Jan 2017, 17:02)
Was ich bis jetzt gelesen habe, erweckt den Eindruck, dass der unbescholtene Bürger ganz normal sein Leben lebt ohne drangsaliert zu werden, nur der Kriminelle hat unter Konsequenzen zu leiden, ist das richtig?
Kann auch passieren, dass man Dich für einen Kriminellen (z.B. Regierungskritiker) hält, obwohl Du niemals Meinungen vertratst, die vom Kurs der Regierung abweichen. "Kritik" an Religion ist auch nicht so dufte. Das gilt auch für Minderjährige:

Singapore court sends teen blogger back to jail for criticizing religion
http://www.reuters.com/article/us-singa ... SKCN11Z0DW

Er nannte einen verstorbenen Ministerpräsidenten machthungrig und sagte, viele Christen hätten Wissensdefizite über die Inhalte der Bibel. Ganz schön schlimm, oder? Stell Dir mal vor, Du erwähnst sowas hier im Forum und in der nächsten Nacht stürmt die Polizei Dein Haus und sperrt Dich erstmal weg. Obendrauf kommen Tausende Dollar Strafe. Aber immerhin findet man wenige Kaugummis im öffentlichen Raum. Da muss man wohl abwägen.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(09 Jan 2017, 00:27)

Kann auch passieren, dass man Dich für einen Kriminellen (z.B. Regierungskritiker) hält, obwohl Du niemals Meinungen vertratst, die vom Kurs der Regierung abweichen.
Quelle? Und warum zieht es soviele Hochqualifizierte in dieses Land? Alles Duckmäuser?
"Kritik" an Religion ist auch nicht so dufte. Das gilt auch für Minderjährige:

Singapore court sends teen blogger back to jail for criticizing religion
http://www.reuters.com/article/us-singa ... SKCN11Z0DW

Er nannte einen verstorbenen Ministerpräsidenten machthungrig und sagte, viele Christen hätten Wissensdefizite über die Inhalte der Bibel. Ganz schön schlimm, oder? Stell Dir mal vor, Du erwähnst sowas hier im Forum und in der nächsten Nacht stürmt die Polizei Dein Haus und sperrt Dich erstmal weg. Obendrauf kommen Tausende Dollar Strafe. Aber immerhin findet man wenige Kaugummis im öffentlichen Raum. Da muss man wohl abwägen.
Völliger Stuss und aus dem Zusammenhang gerissen!
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(09 Jan 2017, 01:03)

Quelle? Und warum zieht es soviele Hochqualifizierte in dieses Land? Alles Duckmäuser?
Man kann da gutes Geld machen, genau wie in China oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ebenso kann man auf den Malediven einen schönen Urlaub verbringen. Das sagt bloß nichts über Meinungsfreiheit und den Umgang mit Minderheiten. Ein Beispiel ist das, was Du als "völligen Stuss" bezeichnest. So steht's da halt um die Menschenrechte. Aus dem selben Link, den Du offensichtlich nicht gelesen hast:
"By prosecuting Amos Yee for his comments, no matter how outrageous they may have been, Singapore has unfortunately doubled down on a strategy that clearly violates freedom of expression," Phil Robertson, deputy director of Human Right Watch's Asia division, said in an email.

"For a country that prides itself on efficiency, Singapore should re-examine its approach, because every time the authorities go after him, it just adds to his online audience who are interested to find out the latest thing," he said. [...]

Amnesty International called on Singapore to "repeal or amend legal provisions that criminalize peaceful dissent and end the intimidation and harassment of bloggers and other critics".

David Kaye, U.N. Special Rapporteur on freedom of opinion and expression, said: "The lesson that somebody can be thrown in jail for their speech is exactly the wrong kind of message that any government should be sending to anybody, but especially to young people."
Mit S21-Kritik kriegst Du da Probleme, Genosse.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(09 Jan 2017, 01:07)

Man kann da gutes Geld machen, genau wie in China oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ebenso kann man auf den Malediven einen schönen Urlaub verbringen. Das sagt bloß nichts über Meinungsfreiheit und den Umgang mit Minderheiten. Ein Beispiel ist das, was Du als "völligen Stuss" bezeichnest. So steht's da halt um die Menschenrechte. Aus dem selben Link, den Du offensichtlich nicht gelesen hast:



Mit S21-Kritik kriegst Du da Probleme, Genosse.
Vermutlich würde in Singapur ein Team von ausgewiesenen Experten das Projekt S21 planen und leiten. Das sind dann die, die ...siehe oben... gut bezahlt werden. Dann unterbleibt so manches Gerede.

Ich habe auf Singapur Tempel besucht und besichtigt, aber die Menschen darin nicht belästigt. Dafür bin ich nicht bestraft worden. Kaugummi und Zigarettenstummel habe ich auch nicht weggeschmissen, ja noch nicht einmal besessen. Dennoch wurde ich nicht in "The Straits Times" zum Besucher des Jahres erklärt.

Ich meine allen Ernstes, daß so manches Zerrbild über dieses Gemeinwesen auf mißgünstiges Gerede zurück zu führen ist. Man kann es ja besichtigen und zu einer davon unabhängigen Meinung gelangen.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Ganz am Anfang gab es in Malaysia ziemlich viel Ärger mit Kommunisten. Der war wohl nicht ganz ausgestanden, als Singapur sich verselbständigte. Immerhin wurde der Mensch nicht hingerichtet und am Ende sogar frei gelassen. Finde ich schon bemerkenswert in dieser Weltgegend! Ich bezweifele auch, daß es darum keine Verhandlungen vor Gericht gab. Mir kommt das Staatswesen in diesen Dingen ehrpusselig vor.

http://www.zeit.de/1975/30/kommunismus- ... die-pocken
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(09 Jan 2017, 09:28)

Ganz am Anfang gab es in Malaysia ziemlich viel Ärger mit Kommunisten. Der war wohl nicht ganz ausgestanden, als Singapur sich verselbständigte. Immerhin wurde der Mensch nicht hingerichtet und am Ende sogar frei gelassen. Finde ich schon bemerkenswert in dieser Weltgegend!


Soll ich jetzt dafür applaudieren, dass man so freundlich war, ihn nicht auch noch ohne Anklage hinzurichten? :dead: Das war aber nett von Lee Kuan Yew.
Staaten, die die Menschenrechte achten, werfen niemanden jahrzehntelang ohne Anklage in den Knast. Insofern erschließt sich mir nicht, warum seine Freilassung "bemerkenswert" gewesen sein soll, zumal er selbstverständlich auch nicht für die 23 Jahre, die er unschuldig im Knast saß, entschädigt wurde. Genau das würde ein "ehrpusseliges" Staatswesen aber tun.
H2O hat geschrieben:(09 Jan 2017, 09:28)
Ich bezweifele auch, daß es darum keine Verhandlungen vor Gericht gab. Mir kommt das Staatswesen in diesen Dingen ehrpusselig vor.

http://www.zeit.de/1975/30/kommunismus- ... die-pocken
Du kannst ja gerne das Gegenteil belegen. Bis dahin bleibt es dabei: Unter Lee Kuan Yew wurden Oppositionelle teilweise jahrzehntelang ohne Anklage weggesperrt. Mit Demokratie hat das herzlich wenig zu tun und genau deswegen sind die Vergleiche mit Merkel, Bayern oder Bremen auch Schwachsinn.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(10 Jan 2017, 05:29)

Soll ich jetzt dafür applaudieren, dass man so freundlich war, ihn nicht auch noch ohne Anklage hinzurichten? :dead: Das war aber nett von Lee Kuan Yew.
Staaten, die die Menschenrechte achten, werfen niemanden jahrzehntelang ohne Anklage in den Knast. Insofern erschließt sich mir nicht, warum seine Freilassung "bemerkenswert" gewesen sein soll, zumal er selbstverständlich auch nicht für die 23 Jahre, die er unschuldig im Knast saß, entschädigt wurde. Genau das würde ein "ehrpusseliges" Staatswesen aber tun.



Du kannst ja gerne das Gegenteil belegen. Bis dahin bleibt es dabei: Unter Lee Kuan Yew wurden Oppositionelle teilweise jahrzehntelang ohne Anklage weggesperrt. Mit Demokratie hat das herzlich wenig zu tun und genau deswegen sind die Vergleiche mit Merkel, Bayern oder Bremen auch Schwachsinn.
Ertwas merkwürdig schon, daß Sie sich hier über Demokratie auslassen: Für das Land spricht die Abstimmung mit den Füßen. Ich habe keine Schutzmacht gesehen, die Singapur eine gemütliche Umgestaltung aus einer Kolonialstadt in einen sehr erfolgreichen Stadtstaat ermöglicht hätte. Das mußten die Menschen dort allein erkämpfen, nachdem Chinesen in Malaysia verfolgt wurden und Singapur sich abgetrennt hatte, auch als Fluchtburg für Chinesen, die in Malaysia zu Hause waren.

Ist aber letzten Endes auch Wurscht; das Land ist erfolgreich, eine Fluchtbewegung ist nicht zu beobachten, wohl aber eine Zuzugsbegrenzung. Den Menschen dort scheint es also gut zu gehen; klar wird da immer wieder einmal jemand meckern. Das machen Menschen nun einmal.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Alexyessin »

H2O hat geschrieben:(10 Jan 2017, 09:26)

Ist aber letzten Endes auch Wurscht; das Land ist erfolgreich, eine Fluchtbewegung ist nicht zu beobachten, wohl aber eine Zuzugsbegrenzung. Den Menschen dort scheint es also gut zu gehen; klar wird da immer wieder einmal jemand meckern. Das machen Menschen nun einmal.
Es ist trotzdem ein autoritärer STaat und keine Demokratie. Darum geht es im Kern bei dieser Debatte.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Jan 2017, 16:08)

Es ist trotzdem ein autoritärer STaat und keine Demokratie. Darum geht es im Kern bei dieser Debatte.
Naja, in der Debatte der letzten Beiträge, ja. Eine Diskussion über das autoritäre System Singapurs in einem Thread, der Eritrea als Unrechtsstaat gewidmet ist ... das ist schon ein bissel fragwürdig.

Übrigens, das war mir ja völlig entgangen: Kein geringerer als der Chef von DB Schenker (Jochen Thewes) musste letzten Herbst wegen eines Vorfalls 2015 tatsächlich für 2 Wochen in Singapur in den Knast. Er hatte nächtlich sturzbetrunken einen Taxifahrer in Singapur tätlich angegriffen. Macht man ja auch nicht. Ist jedenfalls schlimmer als einen Zigarettenstummel auf die Straße werfen.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Jan 2017, 16:27)

Naja, in der Debatte der letzten Beiträge, ja. Eine Diskussion über das autoritäre System Singapurs in einem Thread, der Eritrea als Unrechtsstaat gewidmet ist ... das ist schon ein bissel fragwürdig.
Nicht wenn du die Hintergrundgeschichte dazu kennst. Hat was mit dem Threadsteller zu tun.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(09 Jan 2017, 01:07)

Man kann da gutes Geld machen, genau wie in China oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ebenso kann man auf den Malediven einen schönen Urlaub verbringen. Das sagt bloß nichts über Meinungsfreiheit und den Umgang mit Minderheiten. Ein Beispiel ist das, was Du als "völligen Stuss" bezeichnest. So steht's da halt um die Menschenrechte. Aus dem selben Link, den Du offensichtlich nicht gelesen hast:
Nun, wenn man keinen Änderungsbedarf hat kann doch alles so bleiben wie es ist. Welchen Vorteil soll es z.B. bringen, die deutschen Sprayer die letztens in Singapur Züge beschmiert haben anders zu behandeln als sie behandelt wurden (Ok, das mit der Prügelstrafe muss selbstverständlich nicht sein aber es wäre ja kein Problem für die Täter gewesen das zu vermeiden).
Mit S21-Kritik kriegst Du da Probleme, Genosse.
So einen Blödsinn wie S21 machen die sowieso nicht ;)
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Jan 2017, 16:08)

Es ist trotzdem ein autoritärer STaat und keine Demokratie. Darum geht es im Kern bei dieser Debatte.
In erster Linie muß ein Staat so funktionieren, daß die Bürger sich dort sicher fühlen und sie nicht ständig gegen Unrecht ankämpfen müssen. Diesen Eindruck hatte ich vor Ort nun beim bösesten Willen nicht. Und dann halte ich die griechische Demokratie daneben, und was beide Ausprägungen einer Gesellschaft für ihre Bürger leisten.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Alexyessin »

H2O hat geschrieben:(10 Jan 2017, 20:10)

In erster Linie muß ein Staat so funktionieren, daß die Bürger sich dort sicher fühlen und sie nicht ständig gegen Unrecht ankämpfen müssen.
Das mag deine Definition von Staat sein.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Jan 2017, 16:27)

Naja, in der Debatte der letzten Beiträge, ja. Eine Diskussion über das autoritäre System Singapurs in einem Thread, der Eritrea als Unrechtsstaat gewidmet ist ... das ist schon ein bissel fragwürdig.

Übrigens, das war mir ja völlig entgangen: Kein geringerer als der Chef von DB Schenker (Jochen Thewes) musste letzten Herbst wegen eines Vorfalls 2015 tatsächlich für 2 Wochen in Singapur in den Knast. Er hatte nächtlich sturzbetrunken einen Taxifahrer in Singapur tätlich angegriffen. Macht man ja auch nicht. Ist jedenfalls schlimmer als einen Zigarettenstummel auf die Straße werfen.
Der Mann hat vermutlich noch Glück gehabt. Auf Vandalismus folgen oft Hiebe mit dem Rohrstock. Als ich mich dort aufhielt, wurde der Mörder eines Taxifahrers gehenkt. Er hatte den Taxifahrer hinterrücks mit einem angeschliffenen Schraubendreher erstochen, um an die Tageseinnahme des Taxifahrers zu gelangen. Dem Urteil vorausgegangen waren viele Verhandlungen vor Gericht; ein Tatbeteiligter bekam eine lange Haftstrafe. Worum es mir hier geht: In Singapur gelten sehr klare Regeln, und es ist besser, sich in dieses Regelwerk zu fügen als dagegen an zu kämpfen. Wer sie bricht... siehe oben... läßt ich besser nicht erwischen.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Jan 2017, 20:17)

Das mag deine Definition von Staat sein.
Allerdings; deshalb sind wir ja auch schon einmal unterschiedlicher Meinung... was in einer Demokratie zulässig ist.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(10 Jan 2017, 09:26)

Ertwas merkwürdig schon, daß Sie sich hier über Demokratie auslassen: Für das Land spricht die Abstimmung mit den Füßen. Ich habe keine Schutzmacht gesehen, die Singapur eine gemütliche Umgestaltung aus einer Kolonialstadt in einen sehr erfolgreichen Stadtstaat ermöglicht hätte. Das mußten die Menschen dort allein erkämpfen, nachdem Chinesen in Malaysia verfolgt wurden und Singapur sich abgetrennt hatte, auch als Fluchtburg für Chinesen, die in Malaysia zu Hause waren.

Ist aber letzten Endes auch Wurscht; das Land ist erfolgreich, eine Fluchtbewegung ist nicht zu beobachten, wohl aber eine Zuzugsbegrenzung. Den Menschen dort scheint es also gut zu gehen; klar wird da immer wieder einmal jemand meckern. Das machen Menschen nun einmal.
Und ich finde es etwas merkwürdig, dass Du mit keinem einzigen Wort auf meinen Beitrag eingehst. DIe Ursache für die Abstimmung mit den Füßen ist nicht die dortige "Demokratie", sondern der im Vergleich zu allen Nachbarländern der Region deutlich höhere Wohlstand. Den hat aber auch niemand in Frage gestellt.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(10 Jan 2017, 22:02)

Und ich finde es etwas merkwürdig, dass Du mit keinem einzigen Wort auf meinen Beitrag eingehst. DIe Ursache für die Abstimmung mit den Füßen ist nicht die dortige "Demokratie", sondern der im Vergleich zu allen Nachbarländern der Region deutlich höhere Wohlstand. Den hat aber auch niemand in Frage gestellt.
Wie soll ich denn auf Ihren Beitrag eingehen? Das Kleingedruckte der Verfassung habe ich nicht studiert, in den alten Geschichten mit dem Kampf gegen den Kommunismus nicht herum gebohrt. Malaysia hat die Kommunisten besiegt, und Singapur ebenfalls. Ich habe nie gesagt, daß die Demokratie dort besonders anziehend auf die Menschen wirkt, die sich dort hingezogen fühlen; mir, und Ihnen ja auch, hat es vor Ort an nichts gefehlt, auch nicht eine Demokratie oder was die Menschen dort als ihr Gemeinwesen verstehen.

Ich hatte in einem anderen aufmüpfigen Beitrag die griechische Demokratie und ihre Leistungen für ihr Gemeinwesen verglichen mit den Leistungen Singapurs für sein Gemeinwesen. Da erkenne ich Unterschiede... andeutungsweise haben Sie auch auf das Gesundheitswesen in Singapur hingewiesen. Das brauchte ich gottlob nicht.

Stünde ich jetzt vor der Entscheidung, meine berufliche Zukunft in Griechenland oder auf Singapur planen zu müssen, dann hielte ich die griechische Ausprägung der Demokratie für mein weiteres Fortkommen für entbehrlich, meine berufliche Zukunft in einem hochentwickelten Industrieland für sicherer.

Interessant, was das deutsche Auswärtige Amt über Singapur schreibt:

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Ausse ... _node.html

Es kommt eben ganz darauf an, von welchem Merkmal an man ein Land für "keine Demokratie mehr" hält, oder man eine freiheitliche Demokratie als einen gescheiterten Staat empfindet.

Das Auswärtige Amt hat seine Bewertung abgegeben.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(10 Jan 2017, 22:36)

Wie soll ich denn auf Ihren Beitrag eingehen?
Versuchs mal mit Argumenten.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Zinnamon »

Weltregierung hat geschrieben:(10 Jan 2017, 22:43)

Versuchs mal mit Argumenten.
Er ist auch Duterte Versteher und hat da zB auch Argumente für. ;)

Dass ich die nicht nachvollziehen kann, ändert ja nichts an der Kategorie Argumente.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(10 Jan 2017, 22:43)

Versuchs mal mit Argumenten.
Ich meine, daß ich sehr eingehend meine Standpunkte begründet habe. Daß Sie die nicht teilen, das ist Ihr gutes Recht. Aber ich erlaube mir nicht, Ihnen fehlende Argumente vor zu halten. Das wäre mir zu billig.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Brainiac »

Es würde mich aber schon interessieren, was tatsächlich von der Situation in Eritrea zu halten ist. :?
Wie ernstzunehmend sind die Zweifel dieser "vier in Asmara akkreditierten Botschafter von EU-Mitgliedstaaten", wie von der FAZ zitiert, an den Menschenrechtsverletzungen in Eritrea? Das müsste auch das BAMF interessieren.

Falls dies in Wahrheit ein Singapur-Strang ist, sollte er umbenannt und verschoben werden.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(10 Jan 2017, 22:57)

Ich meine, daß ich sehr eingehend meine Standpunkte begründet habe. Daß Sie die nicht teilen, das ist Ihr gutes Recht. Aber ich erlaube mir nicht, Ihnen fehlende Argumente vor zu halten. Das wäre mir zu billig.
Ja, ich weiß, es ist eine tolle Sache, dass unter dem mit Helmut Schmidt befreundeten Lee Kuan Yew man Oppositionelle nur hat im Knast versauern lassen, anstatt sie einfach hinzurichten. Vielen Dank fürs Gespräch.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(10 Jan 2017, 23:08)

Ja, ich weiß, es ist eine tolle Sache, dass unter dem mit Helmut Schmidt befreundeten Lee Kuan Yew man Oppositionelle nur hat im Knast versauern lassen, anstatt sie einfach hinzurichten. Vielen Dank fürs Gespräch.
Sie setzen Maßstäbe an, die sich in unseren westlichen Gesellschaften bewährt haben. Ich bezweifele aber, daß die mit vergleichbarem Erfolg in anderen Weltgegenden um zu setzen sind. Die erstaunlichen Ausnahmen sind Japan, Taiwan und Süd-Korea, die aber wie Deutschland sehr viele Jahre unter starkem westlichen Einfluß standen.

Immer wieder finden Sie resignierte Anmerkungen, daß das westliche Modell der Demokratie nicht so leicht zu verordnen ist. Dann lohnt sich aus meiner Sicht der Hinweis, daß wenigstens so ungefähr Vergleichbares dort entstanden ist, wo ansonsten Rechte und Menschenrechte so gut wie gar keinen Stellenwert haben.
Ger9374

Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Ger9374 »

Man sollte auch hinzufügen das von aussen eine Einmischung in die Innenpolitik anderer Staaten nicht so oft vorkam. Heute sieht das etwas anders aus.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von streicher »

jack000 hat geschrieben:(18 Apr 2015, 21:42)

Eritrea ist der jüngste Staat in Afrika und hat seine Existenz erst durch einen jahrzehntelangen Krieg zu verdanken.
Der jüngste Staat in Afrika ist der Südsudan - Staatsgründung 2011.

Eritrea belegte 2016 Rang 179 von 180 in der Rangliste der Pressefreiheit.

Zur Menschenrechtslage kann man sich auf humanrights.ch informieren, mit zahlreichen weiterführenden Links. Sieht noch ziemlich düster in Eritrea aus.
Die Zukunft ist Geschichte.
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