H2O hat geschrieben:(21 Feb 2018, 13:33)
Selbstverständlich wird es Staatengruppen geben, die außerhalb ihrer Gruppe als ein Bundesstaat wahrgenommen werden. Wer nicht will, der muß ja nicht. Kann man in meinem Text so nach lesen.
"Wird geben ..." Woher willst du das wissen? Was aus der EU wird, wie und wohin sie sich entwickelt, ist noch gar nicht abzusehen.
H2O hat geschrieben:(21 Feb 2018, 13:33)
Das Gespräch mit dem europäischen Bürger muß in jedem Land organisiert und durchgeführt werden.
Es gibt aber keine "europäischen Bürger", sondern Staatsbürger von - noch existierenden Nationalstaaten und das Interesse.
H2O hat geschrieben:(21 Feb 2018, 13:33)]Als Gerippe stelle ich mir die Bewegung "Pulse of Europe" vor; aber die Organisation braucht Infrastruktur und Fachkräfte. An der Stelle sehe ich die EU in der Pflicht. Eine einzelne Nation sollte das nicht betreiben... käme vielleicht gleich in den falschen Hals. Aber Präsident Macron sollte dabei eine wichtige Rolle spielen, aber auch die Kanzlerin und viele andere europäisch gesonnene Politiker. Es ist eben wichtig, europäische Politiker in solchen Gesprächen kennen zu lernen und heraus zu finden, daß die von Haus aus "nur" eine ganz andere Sprache sprechen.
Ich habe begriffen, dass dir ein supranationales Gebilde vorschwebt und ich habe auch erklärt, welche Konsequenzen sich aus einem solchen Gebilde ergeben werden. Ich habe nicht ohne Grund "Kosmopolitismus versus Kommunitarismus: Ein neuer Konflikt in der Demokratie" Wolfgang Merkel verlinkt.
Dass die Mitgleidsstaaten der EU bereits heute Souveränitätsrechte aufgeben müssen, ist nicht zu übersehen, dass sich Widerstand dagegen bildet und dieser Widerstand wächst, ebenso wenig.
Das zeigt sich im Erstarken so genannter rechtspopulistischer Parteien, das zeigt sich im Brexid und es zeigt sich darin, dass auch in Italielien Tendenzen zu verzeichnen sind, die auf einen Austritt hindeuten und das zeigt sich nicht zuletzt bei den Visegard-Staaten.
Die EU steckt momentan in einer Krise und angesichts dieser Krise und der Forderung einiger Staaten von mehr Souveränitätsrechten und zu mehr Nationalstaatlichkeit von "Vereinigten Staaten von Europa" zu träumen, ist mehr als blauäugig und naiv.
H2O hat geschrieben:(21 Feb 2018, 13:33)Was verleitet Sie denn dazu, hier zu verkünden, daß als Folge meiner Vorstellungen Spanier und Griechen bestimmen könnten, was hier zu Lande auf bundesstaatlicher Ebene verfassungsmäßig unserem Lande zugeordnet ist?
Hättest du den, von mir, verlinkten Aufsatz von Prof. Dr. Wolfgang Merkel gelesen, hättest du dir diese Frage ersparen können.
H2O hat geschrieben:(21 Feb 2018, 13:33)Meine Texte sagen etwas ganz anderes! Selbstverständlich gehen etliche Souveränitätsrechte auf die Gemeinschaft über. Nämlich dort, wo der einzelne Staat Vorteile davon hat, daß eine leistungsfähige Gemeinschaft seine Interessen gegenüber bestehenden und kommenden Weltmächten wahrt. Das ist ja Sinn und Ziel der EU. Welche Souveränitätsrechte das sein sollten oder müßten, das sollte das Gespräch mit dem europäischen Mitbürger heraus schälen, und vieles andere mehr natürlich auch.
Nein, die Texte sagen ganz genau das aus, was Prof. Dr. Wolfgang Merkel im verlinkten Aufsatz beschreibt - mit allen Folgen und Konsequenzen.
In Demokratien ist es eben
nicht selbstverständlich, dass Souveränitätsrechte aufgegeben werden. Eine Aufgabe von Souvränitätsrehten kann auch nicht demokratisch ermitttelt werden. Dergleichen kann nur "von oben" verfügt werden und genau diese "Verfügung von oben" heißt dieses Diktat stellt einen Demokratieabbau dar.
Ein entsprechendes Demokratiedefizit in der EU hat Dr. Jürgen Rüttgers in seinem Buch "Mehr Demokratie in Europa" festgestellt.
Deine Vorstellung von einem "vereinigten Europa" mündet in einer Diktatur.
H2O hat geschrieben:(21 Feb 2018, 13:33)Wenn Menschen miteinander im Gespräch bleiben, dann sehe ich jedenfalls keine Grundlage für Demokratieabbau oder gleich noch Diktatur. Wie soll das denn gehen? Wir haben derzeit 27 Staaten, und wer will die gleichrichten für eine Diktatur? Wie soll das in Bundesländern mit ausgeprägten eigenen Rechten gehen. Die Gefahr einer Diktatur besteht weniger als jemals zuvor.
Es geht nicht um "Menschen, die miteinander im Gespräch" bleiben, sondern um Politik, um politische Interesssen, um wirtschaftliche Interessen und je größer und komplexer ein politisches Gebilde wäre, um so unübersichtlicher wird es und um so weniger "Mitsprache" gibt es, um so weniger können demokratische Prinzipien durchgesetzt werden.
Ich verweise zum wiederholten Male auf den verlinkten Aufsatz von Prof. Dr. Wolfgang Merkel!
Ich zitiere:
"Kosmopoliten optieren, wenn sie nicht realitätsentrückt für eine demokratische Weltregierung, Weltparlamente und eine Weltzivilgesellschaft votieren, für eine bereitwillige Abgabe nationalstaatlicher Souveränitätsrechte an internationale Organisationen und supranationale Regime. Dies gilt von der UNO bis zur EU, von Freihandelsabkommen bis zum IWF, von Weltklimakonferenzen bis zu den fiskalpolitischen Direktiven gegenüber den hochverschuldeten Ländern der Eurozone."
Genau das was dort beschrieben wird, sind deine Vorstellungen/Optionen. Deine Vorstellungen sind sogar (sehr) realitätsentrückt - wie Prof. Merkel es nennt.
weiter heißt es:
"Der Nationalstaat müsse sich abfinden, in ein Mehrebenensystem effizienten Regierens eingebunden zu werden. Effizienz und Effektivität überstaatlichen Handelns werden damit zum legitimatorischen Fluchtpunkt der Souveränitätsteilung. Demokratieverluste in Fragen Partizipation, Transparenz, Gewaltenprobleme oder Zurechenbarkeit von Entscheidungen werden entweder überhaupt nicht thematisiert oder als Kollateralschäden einer nicht aufzuhaltenden Trans- und Supranationalisierung von polity, politics und policies hingenommen."
Demokratieverlust als Kollateralschaden für ein "Vereintes Europa" - und dann wundern sich einige Träumer über den Widerstand, der sich entwickelt.
Den Rest lasse ich unkommentiert, weil tatsächlich vollkommen realitätsentrückt und naiv.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen