Die Zukunft der SPD

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pikant
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von pikant »

JJazzGold hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:28)

Wenn es als Qualifikation für den Parteivorsitz ausreichend ist, nicht in Berlin zu sitzen, dann kann nicht nur die SPD aus ausreichend vorhandenem Potential schöpfen.
das hat ja hier niemand geschrieben ,aber ein Nachteil muss es aber auch nicht sein, nicht in Berlin politisch bisher aktiv gewesen zu sein.
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Dieter Winter
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Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von Dieter Winter »

frems hat geschrieben:(12 Feb 2018, 23:14)

Umfragen sind Momentaufnahmen und keine Zukunftsprognosen.
Sicher. Trotzdem ist der Trend offensichtlich: Je mehr GroKo, desto weniger Stimmen dafür. Und die AfD legt zu.
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frems
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Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von frems »

Dieter Winter hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:36)

Sicher. Trotzdem ist der Trend offensichtlich: Je mehr GroKo, desto weniger Stimmen dafür. Und die AfD legt zu.
Endlich versteht's mal einer. Danke.
Labskaus!

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pikant
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Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von pikant »

Dieter Winter hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:36)

Sicher. Trotzdem ist der Trend offensichtlich: Je mehr GroKo, desto weniger Stimmen dafür. Und die AfD legt zu.
wenn ich mir die Umfragen anschaue, dann legen die Gruenen seit der letzten BTW am meisten zu !
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JJazzGold
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:21)

Nicht per se ein Malus, aber die geburtenstarken Babyboomer sind gleichzeitig die Generation Bildungskatastrophe, weil man a) nicht in den Bereich investieren wollte und b) restlos überfüllte Klassen hatte. Gleichzeitig brachte man ihnen bei, dass das Leben ein verantwortungsloser Selbstbedienungsladen ist. Das rächt sich nun und ist verflixt teuer. Das war ja nicht immer so, weshalb ich keine ewige Gesetzesmäßigkeit aufstellen wollte. Ein von Dohnanyi ist bspw. altersbedingt schon sehr geistig angeschlagen, aber noch immer geeigneter als viele Mitglieder der jetzigen Parteiführung. Die gleiche Verteilung von Dummheit ist auch relativ, denn dank des Flynn-Effekts sinkt sie ja in der Breite pro Jahrgang. Und welche Schuld soll ein Kühnert tragen? Er läuft nicht wie ein aufgeschrecktes Huhn durch die Gegend und schaut, wie er sich mit Personaldebatten irgendwen wegbeißen kann. Stattdessen veranstalten sie gut organisierte, solide Auftritte, wo viele Befürworter und Gegner einer Groko ihre Meinung äußern und für sie werben können. Das erscheint mir deutlich sozialdemokratischer als die Hauruckmethoden von Nahles und Konsorten.
Die sog. Babyboomer haben euch Jungen mit ihrer Tatkraft das Fundament geschaffen, auf dem ihr, ein wenig Eigenverantwortung vorausgesetzt, relativ sorgenfrei leben könnt. Ihr müsst erst noch beweisen, dass ihr das nicht nur ebenso gut macht, sondern, wie vollmundig verkündet, besser macht. Von Sprechblasen und hatt'i, dat'i, war'i wird keiner satt.

Die Jusos können sich noch so gut organisieren, das ersetzt kein logisches, langfristiges Denken. Wenn die Basis entsprechend deren Empfehlung mit “nein“ votiert, dann hat die SPD auf lange Zeit abgehalftert. Dann halte ich es in der Tat für möglich, dass sie prozentual die Konkurrenz der Grünen in der auf lange Zeit gesetzte Opposition fürchten muss.

Ein “nein“ kann sich eine FDP nach dem Wiedereinstieg leisten, aber nicht eine 20% Partei, die damit kokettierte, die Mehrheit und den Kanzler stellen zu wollen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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frems
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:40)

Die sog. Babyboomer haben euch Jungen mit ihrer Tatkraft das Fundament geschaffen, auf dem ihr, ein wenig Eigenverantwortung vorausgesetzt, relativ sorgenfrei leben könnt. Ihr müsst erst noch beweisen, dass ihr das nicht nur ebenso gut macht, sondern, wie vollmundig verkündet, besser macht. Von Sprechblasen und hatt'i, dat'i, war'i wird keiner satt.

Oh bitte. Das waren deren Eltern, nicht "Ich geb Gas, ich will Spaß" mit Rekordschulden. Schlechter geht's gar nicht mehr.

Die Jusos können sich noch so gut organisieren, das ersetzt kein logisches, langfristiges Denken. Wenn die Basis entsprechend deren Empfehlung mit “nein“ votiert, dann hat die SPD auf lange Zeit abgehalftert. Dann halte ich es in der Tat für möglich, dass sie prozentual die Konkurrenz der Grünen in der auf lange Zeit gesetzte Opposition fürchten muss.

Ein “nein“ kann sich eine FDP nach dem Wiedereinstieg leisten, aber nicht eine 20% Partei, die damit kokettierte, die Mehrheit und den Kanzler stellen zu wollen.
Zwei GroKos haben der SPD massiv geschadet. Es war schon dämlich genug, einen zweiten Versuch in so kurzer Zeit zu riskieren. Und nun ein drittes Mal? Die sollen mal schön die Führung der Opposition übernehmen und sich vor allem personell erneuern. Zudem kann Scholz dann an der Elbe bleiben. Win-win.
Labskaus!

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Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von Tom Bombadil »

odiug hat geschrieben:(13 Feb 2018, 08:53)

Und da gebe ich dir sogar recht ... das treibt die Wähler zur AfD.
Eben, einzig darum ging es mir, deine Verdrehungen und Unterstellungen hättest du dir sparen können. Würdest du mich kennen oder meine postings (auch in Forum 1) unvoreingenommen lesen, dann wüsstest du, dass ich die soziale Marktwirtschaft stärken will und ich die Aushöhlung derselben ablehne. Die SPD sollte sich wieder mehr auf ihre Kernkompetenz, soziale Politik für die Schwächeren, besinnen, das gräbt der AfD dann zumindest wieder ein paar Wähler ab.
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jorikke
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

pikant hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:32)

das hat ja hier niemand geschrieben ,aber ein Nachteil muss es aber auch nicht sein, nicht in Berlin politisch bisher aktiv gewesen zu sein.
Selbstverständlich ist das ein großer Nachteil.
Wie überall im Leben, wenn man etwas erreichen will, braucht man Freunde. Leute, die einen gut kennen und vertrauen. Dazu ist es fast unabdingbar sich mit ihnen im gleichen Umfeld zu bewegen, allein um sich gut genug kennen zu lernen, um Vertrauen schaffen zu können.
Ein Außenseiter, der da nach dem Motto. "Hoppla, jetzt kommt Eddy," mal eben so reinschneit und den neuen Boss machen will, steht auf verlorenem Posten.
Man braucht sie eben, die vielbeklagten Seilschaften.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Just Me »

JJazzGold hat geschrieben:Die Jusos können sich noch so gut organisieren, das ersetzt kein logisches, langfristiges Denken.
Die Frage lautet wohl eher, wo das "langfristige Denken" der bisherigen Partei-Eliten zu erkennen ist. Spätestens seit Schröder ist ein kontinuierlicher(!) Abwärtstrend überdeutlich zu sehen. Trotzdem fährt die Partei-Elite seit nunmehr EXAKT ZWANZIG JAHREN die gleiche Linie, als würde sie in einem Paralleluniversum, in dem die Realität keine Auswirkung auf sie hat, leben.

Vielmehr fühlt man sich an Einstein und seine Definition des "reinen Wahnsinns" erinnert:
Albert Einstein hat geschrieben:Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. (Albert Einstein)
NICHTS könnte das Handeln der SPD-Eliten besser beschreiben als diese Definition. (Entsprechendes gilt übrigens auch für CDU, CSU und FDP.)

In diesem Sinne ist es vielleicht nicht zielführend, aber immerhin "weniger wahnsinnig", nun das eigene Handeln zu ändern.

--------------------------------
Die sog. Babyboomer haben euch Jungen mit ihrer Tatkraft das Fundament geschaffen, auf dem ihr, ein wenig Eigenverantwortung vorausgesetzt, relativ sorgenfrei leben könnt.
Die sogenannten Babyboomer haben GAR NICHTS geleistet. Im Gegenteil. Ihnen ist das zu verdanken, was wir heute erleben: Nicht dabei angefangen, dass wir heute keine Krisen mehr beenden, sondern uns nur noch von einer zur nächsten schwingen; und nicht endend dabei, dass ihre Ideen- und Konzeptlosigkeit in einem politischen Einheitsbrei versumpft, gegen den die SED geradezu ein rebellisch streitender Haufen war.

Die Babyboomer verfrühstücken bedenken- und gewissenlos, was deren Eltern auf den Tisch legten. Und es hat sie in keiner einzigen Sekunde interessiert, wie es eines Tages ihren eigenen Kindern oder Enkeln gehen würde. Das kannst du besonders plastisch an der Entwicklung der Partei-Programme nachvollziehen: Während die Eltern der Babyboomer noch eigene Verantwortung in die Programme schrieben, schieben die Babyboomer alles auf andere ab und umhüllen sich mit leeren Blasen, bedeutungslosen Worthülsen und jeder Menge Neusprech, um ihr eigenes Versagen, obwohl stets vor Augen, auch vor sich selbst zu vernebeln.

Und nirgendwo wird dir das plastischer vor Augen geführt, als bei der Entwicklung der Staatsschulden: Während die Eltern der Babyboomer noch Respekt vor der kommenden Generation besaßen, geht dieser den Babyboomer völlig ab. Sie benehmen sich skrupellos wie die Heuschrecken.

Und es ist nur der glücklichen Fügung - genauer den Nachwirkungen des Kolonialismus in Form des Imperialismus - zu verdanken, dass es nicht schon den Babyboomern gelang, "sich selbst umzubringen". Die einzige Leistung der Babyboomer ist also, dass sie nicht fähig waren, den Eimer Wasser umzukippen ... obwohl sie sich wahrlich angestrengt haben, es wenigstens zu versuchen. In ihrem Zeugnis wird also eines Tages nicht viel mehr stehen, als "... sie waren stets bemüht ..."

-----------------------------------------
Ein “nein“ kann sich eine FDP nach dem Wiedereinstieg leisten, aber nicht eine 20% Partei, die damit kokettierte, die Mehrheit und den Kanzler stellen zu wollen.
Du meinst jene FDP, deren Vorsitzender unmittelbar nach den ersten Hochrechnungen von "Verantwortung für den Staat, auch, wenn es schmerzt" faselte? Du meinst jenen FDP-Vorsitzenden, der Schein-Verhandlungen führte und dabei stets bemüht war, Dritten die Schuld für das kommende - und beabsichtigte - Scheitern selbiger aufzuhalsen? Du meinst jenen FDP-Vorsitzenden und seinen Dunstkreis, der noch nicht einmal den Mut hatte zuzugeben, dass ihm "Regierungs-Verantwortung" in der aktuellen Situation eher schaden als nutzen würde; und der deshalb den Schaden, sich nicht mehr an sein "Geschwätz von gestern" erinnern wollend, unbedingt auf die SPD abwälzen wollte?

... schauen wir mal, ob die FDP sich "das leisten" kann: Sie ist nicht nur die einzige Partei, die nicht vom Krebsgeschwür, das sämtliche selbsternannten Volksparteien befallen hat, profitiert und stattdessen ausschließlich im Windschatten der AfD reitet; sie ist auch momentan ziemlich unbeliebt bei ihrer eigenen Kernklientel und wird eher von Arbeitslosen(!) und politisch verdummten Teilen der Lohnabhängigen als von ihrer Stammwählerschaft gestützt. Warten wir einfach ab, wie sie dieses Vehikel halbwegs verlustfrei über die nächsten vier Jahre transportieren will.

Und was die SPD betrifft: Die Hauptkritik an ihr ist ihre Unzuverlässigkeit, der permanente Widerspruch zwischen Wort und Tat. Und genau die ist sie nun abermals zu zeigen bereit. "Leisten können" ist im Angesicht der aktuellen Umfragewerte (-4 Prozent auf 16,5 Prozent (INSA; 12.2.2018)) eher der zynische Ausdruck von "Brauchen wir nicht mehr!" Doch auch, wenn ich im Ergebnis mit dir übereinstimme: Das Postulat "leisten können" ist ebenso naiv wie fehlerhaft. Und das nicht nur, wenn man berücksichtigt, dass die SPD, würde sie nur von ihren Mitgliedern getragen werden, kaum noch 0,7 Prozent erreichen und stante pedes unter "Sonstige" verschwinden würde...
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Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von Just Me »

pikant hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:38)

wenn ich mir die Umfragen anschaue, dann legen die Gruenen seit der letzten BTW am meisten zu !
Das würde ich nicht überbewerten. Es ist nur ein Ausdruck politischer Verunsicherung. Links darf man nicht wählen, Rechts soll man nicht wählen und Mitte kann man nicht wählen. ... Da bleibt nur "GRÜN" als Notlösung.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von pikant »

jorikke hat geschrieben:(13 Feb 2018, 11:28)

Selbstverständlich ist das ein großer Nachteil.
Martin Schulz hatte die SPD von Bruessel aus uebernommen - der war in Berlin ein ungeschriebenes Blatt, jetzt ist er aber sehr bekannt in Berlin und hat seine Duftmarken setzen koennen.
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Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von jorikke »

Just Me hat geschrieben:(13 Feb 2018, 11:43)

Das würde ich nicht überbewerten. Es ist nur ein Ausdruck politischer Verunsicherung. Links darf man nicht wählen, Rechts soll man nicht wählen und Mitte kann man nicht wählen. ... Da bleibt nur "GRÜN" als Notlösung.
Wenn es keine besseren Lösungen gibt, ist es doch alternativlos.
...der logische Weg, keine Notlösung.
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Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von Just Me »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:56)

Die SPD sollte sich wieder mehr auf ihre Kernkompetenz, soziale Politik für die Schwächeren, besinnen, das gräbt der AfD dann zumindest wieder ein paar Wähler ab.
SPD? Kernkompetenz "Politik für die Schwächeren"? ... Habe ich etwas verpasst? Die Kernkompetenz der SPD ist es, mit systematischem (und verlässlichem) "Links blinken, rechts abbiegen" den Katalysator zu bilden, den man braucht, um genau das zu verhindern.

Die SPD hat seit 1914 keine "Politik für die Schwächeren" mehr gemacht. Und wenn doch, dann waren das Abfall- und - vor allem - Tarnungsprodukte, solange der unmittelbare Vergleich mit "dem Osten", wo man zu realisieren versuchte, was die SPD bis heute im Programm stehen hat, möglich war. Diese Maske ließ man jedoch 1990 endgültig fallen und realisierte schon 1998 den endgültigen Bruch mit allen "Rest-Werten" der Sozialdemokratie. Nicht ohne Grund will man in der SPD nicht an Bebel, sehr wohl aber an Lassalle und Ebert (s. Blut-Noske) erinnert werden.
Wo das Großunternehmen vorherrscht, gibt es keinen freien Wettbewerb. Wer nicht über gleiche Macht verfügt, hat nicht die gleiche Entfaltungsmöglichkeit, er ist mehr oder minder unfrei. Die schwächste Stellung in der Wirtschaft hat der Mensch als Verbraucher.
Mit ihrer durch Kartelle und Verbände noch gesteigerten Macht gewinnen die führenden Männer der Großwirtschaft einen Einfluß auf Staat und Politik, der mit demokratischen Grundsätzen nicht vereinbar ist. Sie usurpieren Staatsgewalt. Wirtschaftliche Macht wird zu politischer Macht.
Diese Entwicklung ist eine Herausforderung an alle, für die Freiheit und Menschenwürde, Gerechtigkeit und soziale Sicherheit die Grundlagen der menschlichen Gesellschaft sind.
Dieses Zitat entstammt nicht, wie man vermuten möchte, einer kommunistischen Randgruppen-Partei. Ich habe es dem Godesberger Programm der SPD entnommen. Werte, die die SPD schon vor rund 50 Jahren "weg-reformiert" hat. Die heutige SPD, auch die SPD des Brandt und des Schmidt, kann gar nicht servil genug in den Darm der "Großunternehmen" kriechen. Und sie wird eigentlich nur noch wahrnehmbar, wenn sie sich mal wieder lautstark beschwert, wenn die Lobbyisten der "Großunternehmen" sie bei der Verteilung der Pfründe übergehen...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

pikant hat geschrieben:(13 Feb 2018, 11:50)

Martin Schulz hatte die SPD von Bruessel aus uebernommen - der war in Berlin ein ungeschriebenes Blatt, jetzt ist er aber sehr bekannt in Berlin und hat seine Duftmarken setzen koennen.
Bei aller notwendigen Höflichkeit, was schreibst du da für einen Quatsch?
Er ist grandios gescheitert, weil er:
1. Selber recht unfähig war, und:
2. in Berlin nicht ausreichend vernetzt und ohne Unterstützung war.
Ein Merksatz für dich:
"Quereinsteiger tun sich immer schwer."
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von pikant »

jorikke hat geschrieben:(13 Feb 2018, 11:59)

Bei aller notwendigen Höflichkeit, was schreibst du da für einen Quatsch?
Er ist grandios gescheitert, weil er:
1. Selber recht unfähig war, und:
2. in Berlin nicht ausreichend vernetzt und ohne Unterstützung war.
Ein Merksatz für dich:
"Quereinsteiger tun sich immer schwer."
sah aber die SPD nicht so und machte ihn schon vor seinem Parteivorsitz zum Spitzenkandidaten fuer die Wahl zum Europaparlament.
ein Parteivorsitzender wird uebrigens auf einem Parteitag gewaehlt, wo die meisten Delegierten nicht aus Berlin kommen :D
jetzt macht die Basis gegen Nahles mobil, die entgegen der Satzung der SPD heute schnell uebernehmen will - Berlin macht seine eigenen Gesetze
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

"frems"

Oh bitte. Das waren deren Eltern, nicht "Ich geb Gas, ich will Spaß" mit Rekordschulden. Schlechter geht's gar nicht mehr.
Selbstverständlich wollten wir auch unseren Spaß. Wir sind nicht alt geboren worden, wir waren auch jung.
Und ebenso selbstverständlich haben wir die Schulden mitgetragen, die die jeweilige Regierung, zum Großteil notwendig, anhäufte und die Notwendigkeit jeweils kritisiert oder anerkannt.

Erzähle mir doch bitte nicht, dass Deine Generation keinen Spaß haben will, sondern mit sorgenzerfurchter Stirn zuhause im stillen Kämmerlein sitzt und Untergang der Welt beweint.
Nur zu, go ahead, macht es wenigstens gleich gut, oder sogar besser. Dann bekommt ihr auch das entsprechende Lob dafür, aber erst nachdem ich es erlebe. Vorschusslorbeeren als Jugendbonus gibt es nicht.



Zwei GroKos haben der SPD massiv geschadet. Es war schon dämlich genug, einen zweiten Versuch in so kurzer Zeit zu riskieren. Und nun ein drittes Mal? Die sollen mal schön die Führung der Opposition übernehmen und sich vor allem personell erneuern. Zudem kann Scholz dann an der Elbe bleiben. Win-win.
Die SPD hatte doch letztendlich keine Wahl.
Nachdem die CDU, wie im Übrigen auch die SPD, sich maßlos verschätzt hatte, was den Opferungswillen der gerade erst wiederauferstandenen FDP betraf, blieb der SPD keine Wahl mehr. Das wäre an sich nicht tragisch gewesen, hätte der himmelhoch gelobte Schulz sie nicht bereits vorher verbal an den Abgrund geführt und das auch noch gleich mehrfach, zuletzt als er mal eben so übergab.

Aber selbst das ist überlebensfähig, gesetzt den Fall, man setzt sich hin und macht Nägel mit Köpfen, was in der Koalitionsverhandlung großteils passierte, mal abgesehen von den irrwitzig überzogenen Forderungen. Selbstverständlich treibt man in einer solchen Situation die Verhandlungsmasse hoch, aber doch nicht bis zum Preis der Lächerlichkeit, die das vorhersehbare Versagen generiert. Noch weniger beschränkt man sich künstlich auf einen wenig erfolgversprechenden Zeitraum von zwei Jahren. Damit brennt man sich im Fall der späteren Trennung das Stigma, “die SPD ist schuld“, direkt auf die linke Arschbacke. Dazu kommt noch das von Schulz eingeleitete Postenschachern. Aber nein, statt dem zu begegnen, indem man der Basis ein solides ministeriale Personalangebot zum leichteren “ja“ offeriert, will man jetzt plötzlich doch erst nach dem “ja“ entscheiden.

Ich habe mit angesehen, wie die FDP sich selbst zerlegt hat und mit angesehen, wie die Grünen sich zerlegten, ist denn die SPD so gänzlich und umfassend lernunfähig?

Dann benötigt sie in der Tat eine umfassende Erneuerung.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Di 13. Feb 2018, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

Just Me hat geschrieben:(13 Feb 2018, 11:33)

Die Frage lautet wohl eher, wo das "langfristige Denken" der bisherigen Partei-Eliten zu erkennen ist. Spätestens seit Schröder ist ein kontinuierlicher(!) Abwärtstrend überdeutlich zu sehen. Trotzdem fährt die Partei-Elite seit nunmehr EXAKT ZWANZIG JAHREN die gleiche Linie, als würde sie in einem Paralleluniversum, in dem die Realität keine Auswirkung auf sie hat, leben.

Vielmehr fühlt man sich an Einstein und seine Definition des "reinen Wahnsinns" erinnert:


NICHTS könnte das Handeln der SPD-Eliten besser beschreiben als diese Definition. (Entsprechendes gilt übrigens auch für CDU, CSU und FDP.)

In diesem Sinne ist es vielleicht nicht zielführend, aber immerhin "weniger wahnsinnig", nun das eigene Handeln zu ändern.

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Die sogenannten Babyboomer haben GAR NICHTS geleistet. Im Gegenteil. Ihnen ist das zu verdanken, was wir heute erleben: Nicht dabei angefangen, dass wir heute keine Krisen mehr beenden, sondern uns nur noch von einer zur nächsten schwingen; und nicht endend dabei, dass ihre Ideen- und Konzeptlosigkeit in einem politischen Einheitsbrei versumpft, gegen den die SED geradezu ein rebellisch streitender Haufen war.

Die Babyboomer verfrühstücken bedenken- und gewissenlos, was deren Eltern auf den Tisch legten. Und es hat sie in keiner einzigen Sekunde interessiert, wie es eines Tages ihren eigenen Kindern oder Enkeln gehen würde. Das kannst du besonders plastisch an der Entwicklung der Partei-Programme nachvollziehen: Während die Eltern der Babyboomer noch eigene Verantwortung in die Programme schrieben, schieben die Babyboomer alles auf andere ab und umhüllen sich mit leeren Blasen, bedeutungslosen Worthülsen und jeder Menge Neusprech, um ihr eigenes Versagen, obwohl stets vor Augen, auch vor sich selbst zu vernebeln.

Und nirgendwo wird dir das plastischer vor Augen geführt, als bei der Entwicklung der Staatsschulden: Während die Eltern der Babyboomer noch Respekt vor der kommenden Generation besaßen, geht dieser den Babyboomer völlig ab. Sie benehmen sich skrupellos wie die Heuschrecken.

Und es ist nur der glücklichen Fügung - genauer den Nachwirkungen des Kolonialismus in Form des Imperialismus - zu verdanken, dass es nicht schon den Babyboomern gelang, "sich selbst umzubringen". Die einzige Leistung der Babyboomer ist also, dass sie nicht fähig waren, den Eimer Wasser umzukippen ... obwohl sie sich wahrlich angestrengt haben, es wenigstens zu versuchen. In ihrem Zeugnis wird also eines Tages nicht viel mehr stehen, als "... sie waren stets bemüht ..."

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Du meinst jene FDP, deren Vorsitzender unmittelbar nach den ersten Hochrechnungen von "Verantwortung für den Staat, auch, wenn es schmerzt" faselte? Du meinst jenen FDP-Vorsitzenden, der Schein-Verhandlungen führte und dabei stets bemüht war, Dritten die Schuld für das kommende - und beabsichtigte - Scheitern selbiger aufzuhalsen? Du meinst jenen FDP-Vorsitzenden und seinen Dunstkreis, der noch nicht einmal den Mut hatte zuzugeben, dass ihm "Regierungs-Verantwortung" in der aktuellen Situation eher schaden als nutzen würde; und der deshalb den Schaden, sich nicht mehr an sein "Geschwätz von gestern" erinnern wollend, unbedingt auf die SPD abwälzen wollte?

... schauen wir mal, ob die FDP sich "das leisten" kann: Sie ist nicht nur die einzige Partei, die nicht vom Krebsgeschwür, das sämtliche selbsternannten Volksparteien befallen hat, profitiert und stattdessen ausschließlich im Windschatten der AfD reitet; sie ist auch momentan ziemlich unbeliebt bei ihrer eigenen Kernklientel und wird eher von Arbeitslosen(!) und politisch verdummten Teilen der Lohnabhängigen als von ihrer Stammwählerschaft gestützt. Warten wir einfach ab, wie sie dieses Vehikel halbwegs verlustfrei über die nächsten vier Jahre transportieren will.

Und was die SPD betrifft: Die Hauptkritik an ihr ist ihre Unzuverlässigkeit, der permanente Widerspruch zwischen Wort und Tat. Und genau die ist sie nun abermals zu zeigen bereit. "Leisten können" ist im Angesicht der aktuellen Umfragewerte (-4 Prozent auf 16,5 Prozent (INSA; 12.2.2018)) eher der zynische Ausdruck von "Brauchen wir nicht mehr!" Doch auch, wenn ich im Ergebnis mit dir übereinstimme: Das Postulat "leisten können" ist ebenso naiv wie fehlerhaft. Und das nicht nur, wenn man berücksichtigt, dass die SPD, würde sie nur von ihren Mitgliedern getragen werden, kaum noch 0,7 Prozent erreichen und stante pedes unter "Sonstige" verschwinden würde...

Das Einzige, was die linkaussen Suppe, ob jung oder alt, kann, ist jammern und sich lauthals beschweren, weil sie nicht über eine Doppelschicht Pampers verfügen kann. Die hat noch nie bewiesen, dass sie irgendetwas gebacken bekommt. Zum Glück für uns alle.

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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Willi Brand »

frems hat geschrieben:(13 Feb 2018, 09:29)

Nachvollziehbar. Aber anders können und kennen die es ja nicht. Etwas frischer Wind täte da mal gut.
Den frischen Wind würde nur jemand bringen, der bei der Wahl um den Parteivorsitz realistische Erfolgsaussichten hat und nachweislich für einen Politikwechsel in der SPD steht. Das ist bei der Frau Niemand aus Flensburg doch nicht wirklich der Fall.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von pikant »

Willi Brand hat geschrieben:(13 Feb 2018, 12:29)

Den frischen Wind würde nur jemand bringen, der bei der Wahl um den Parteivorsitz realistische Erfolgsaussichten hat
und nachweislich für einen Politikwechsel in der SPD steht. Das ist bei der Frau Niemand aus Flensburg doch nicht wirklich der Fall.
frischer Wind bringt allein schon die Ankuendigung dieser Kandidatur in die SPD und die Parteispitze sollte sich hueten dies auf die leichte Schulter zu nehmen, wie Sie es offenbar machen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Der General »

pikant hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:00)

finde diesen frischen Wind sehr gut aus dem Norden - diese Frau hat schon 2mal gegen einen Amtsinhaber gewonnen ( Landtag und OB )und sie ist ja auch Kreisvorstzende ihrer Partei.
eine Gagakandidatur ist das bestimmt nicht und ich gebe ihr auf dem Parteitag gute Chancen 30% zu bekommen und das waere schon ein Riesenerfolg.
gut, dass die Basis mobil macht und sogar personell Alternativen aufzeigt :)
Da muß noch mehr kommen. Die SPD befindet sich dramatisch im freien Fall und ein Mitregieren unter diesen Umständen ist eigentlich Verantwortungslos.

Nein zur GroKo und einen Totaler Neuanfang, mit völlig neuem Personal ist zwingend erforderlich !

Nur der Weg in die Opposition schafft Ruhe und Konsolidierung, momentan steht man mit 16,5% nur noch 1,5% Punkte vor der AfD. Unfassbar was Schulz und co. angerichtet hat.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Willi Brand »

pikant hat geschrieben:(13 Feb 2018, 12:33)

frischer Wind bringt allein schon die Ankuendigung dieser Kandidatur in die SPD
Lächerlich. Das ist eine Zählkandidatin, mehr nicht. Traurig und bezeichnend, dass die einstige Volkspartei SPD offenbar nicht mehr auf die Beine gestellt bekommt.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von pikant »

Willi Brand hat geschrieben:(13 Feb 2018, 12:51)

Lächerlich. Das ist eine Zählkandidatin, mehr nicht. Traurig und bezeichnend, dass die einstige Volkspartei SPD offenbar nicht mehr auf die Beine gestellt bekommt.
ich finde Kandidaturen fuer den Parteivorsitz der SPD nicht laecherlich, sondern das ist gelebte Demokratie :thumbup:.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von BlueMonday »

Just Me hat geschrieben:(13 Feb 2018, 11:33)

Die Frage lautet wohl eher, wo das "langfristige Denken" der bisherigen Partei-Eliten zu erkennen ist. Spätestens seit Schröder ist ein kontinuierlicher(!) Abwärtstrend überdeutlich zu sehen. Trotzdem fährt die Partei-Elite seit nunmehr EXAKT ZWANZIG JAHREN die gleiche Linie, als würde sie in einem Paralleluniversum, in dem die Realität keine Auswirkung auf sie hat, leben.

Vielmehr fühlt man sich an Einstein und seine Definition des "reinen Wahnsinns" erinnert:

.
Schröder war ja nun gerade eine Ausnahme mit unpopulären Reformen, die man so von einer rotgrünen Koalition gar nicht so erwartet hätte. An den Hirnwindungen des "Urnenpöbels" bleibt sowas freilich ewig kleben und wird abgestraft. Das Unpopuläre kostet Stimmen und bringt keinen Dank. Hingegen nur Wohltaten zu versprechen und Populäres zu verkünden reicht auf lange Sicht nur als Strategie für die Oppositionsbank. Da lässt es sich halt immer bequem klappern.

"Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. (Albert Einstein)"

Wenig zeitgemäß, schon zu Einsteins Zeiten, eigentlich zu allen Zeiten. Ganz umgekehrt: Wahnsinn ist es, das Gleiche in einer sich ständig ändernden Welt zu tun und dann ein immer gleiches Ergebnis zu erwarten.
Das ist letztlich der verhängnisvolle Aberglaube der politischen Menschen: die Gesellschaft großflächig vorhersehbar oder gar sinnvoll steuern zu können.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von frems »

Drei Landesverbände stellen sich gegen das Vorhaben der SPD-Spitze, Andrea Nahles zur kommissarischen Parteivorsitzenden zu befördern. Auch die SPD-Juristen sind dagegen.
http://www.tagesspiegel.de/politik/komm ... 56974.html

Mit so einem unnötigen, unüberlegten Schritt tut man sich keinen Gefallen. Fehlt ja nur noch, dass Nahles nach Gabriel und Schulz wohl auch demnächst ihre Karriere beenden kann.
Labskaus!

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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von pikant »

frems hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:07)

Drei Landesverbände stellen sich gegen das Vorhaben der SPD-Spitze, Andrea Nahles zur kommissarischen Parteivorsitzenden zu befördern. Auch die SPD-Juristen sind dagegen.
http://www.tagesspiegel.de/politik/komm ... 56974.html

Mit so einem unnötigen, unüberlegten Schritt tut man sich keinen Gefallen. Fehlt ja nur noch, dass Nahles nach Gabriel und Schulz wohl auch demnächst ihre Karriere beenden kann.
ich verstehe diese Hast ueberhaupt nicht und dass man nun einfach die SPD-Satzung wegen Nahles ausser Kraft setzen will.
ich verstehe auch nicht, warum nun Martin Schulz sofort zuruecktreten will, denn bis gestern wollte er noch bis Maerz weitermachen um den Uebergang in geordnete Bahnen zu bringen.
die SPD-Spitze tut alles, um einen Aufruhr an der Basis zu verursachen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

BlueMonday hat geschrieben:(13 Feb 2018, 13:11)

Schröder war ja nun gerade eine Ausnahme mit unpopulären Reformen, die man so von einer rotgrünen Koalition gar nicht so erwartet hätte. An den Hirnwindungen des "Urnenpöbels" bleibt sowas freilich ewig kleben und wird abgestraft. Das Unpopuläre kostet Stimmen und bringt keinen Dank. Hingegen nur Wohltaten zu versprechen und Populäres zu verkünden reicht auf lange Sicht nur als Strategie für die Oppositionsbank. Da lässt es sich halt immer bequem klappern.

"Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. (Albert Einstein)"

Wenig zeitgemäß, schon zu Einsteins Zeiten, eigentlich zu allen Zeiten. Ganz umgekehrt: Wahnsinn ist es, das Gleiche in einer sich ständig ändernden Welt zu tun und dann ein immer gleiches Ergebnis zu erwarten.
Das ist letztlich der verhängnisvolle Aberglaube der politischen Menschen: die Gesellschaft großflächig vorhersehbar oder gar sinnvoll steuern zu können.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Just Me »

JJazzGold hat geschrieben:(13 Feb 2018, 12:17)

Das Einzige, was die linkaussen Suppe, ob jung oder alt, kann, ist jammern und sich lauthals beschweren, weil sie nicht über eine Doppelschicht Pampers verfügen kann. Die hat noch nie bewiesen, dass sie irgendetwas gebacken bekommt. Zum Glück für uns alle.

Das ist natürlich auch eine Aussage: "Selbst Schuld, wenn ihr mich verfressen und verschwendet haben lasst, wozu meine eigenen Eltern einst sagten: 'Du sollst es einmal besser haben.'" Denn von diesem großelterlichen Credo entfernen wir uns seit 40 Jahren immer weiter; ... je mehr die Babyboomer funktionale Macht erhalten.

Dass die nun ihrerseits einen Schuldigen suchen, ist verständlich - Wer würde schon von kleinen Geistern große Leistungen erwarten, nicht wahr?! -, aber auch symptomatisch. Schließlich ist nur eines sicher: Die steigenden Staatsschulden verantworten selbstverständlich die Ungeborenen ... und die Zuwanderer und Asylanten. Nur nicht jene, die das Erbe ihrer Eltern mit vollen Händen verfressen und vergeuden.

Denn wir erinnern uns schmerzhaft: Bis in die 70er Jahre hinein ging es stetig aufwärts. Seit den 70er Jahren geht es kontinuierlich abwärts. Und der brutalste Ruck nach unten begann in den 90er Jahren, ... just als die Babyboomer das Erbe antraten. Seitdem gibt es nur noch eine Richtung: "Abwärts! Immer rasanter abwärts! Scheiß auf unsere Kinder! Scheiß auf unsere Enkel! Wir leben heute. Und wir leben nur einmal."
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von aleph »

Die SPD ist derzeit nur bedingt regierungsfähig und sollte erst mal für eine professionelle Führung sorgen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

frems hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:07)

Drei Landesverbände stellen sich gegen das Vorhaben der SPD-Spitze, Andrea Nahles zur kommissarischen Parteivorsitzenden zu befördern. Auch die SPD-Juristen sind dagegen.
http://www.tagesspiegel.de/politik/komm ... 56974.html

Mit so einem unnötigen, unüberlegten Schritt tut man sich keinen Gefallen. Fehlt ja nur noch, dass Nahles nach Gabriel und Schulz wohl auch demnächst ihre Karriere beenden kann.
Die SPD gut tut an einer personellen Erneuerung. Die Riege Gabriel, Maas, Nahles, Stegner sollte abtreten.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

aleph hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:19)

Die SPD ist derzeit nur bedingt regierungsfähig und sollte erst mal für eine professionelle Führung sorgen.
Frommer Wunsch, die haben incl. Schultz jetzt 10 Vorsitzende verschlissen.
Warum sollte das plötzlich klappen?
Sinnvoller wäre es, den zu bestimmen, der das Licht ausmacht.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

aleph hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:19)

Die SPD ist derzeit nur bedingt regierungsfähig und sollte erst mal für eine professionelle Führung sorgen.
Frommer Wunsch, die haben incl. Schultz jetzt 10 Vorsitzende verschlissen.
Warum sollte das plötzlich klappen?
Sinnvoller wäre es, den zu bestimmen, der das Licht ausmacht.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

Just Me hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:19)

Das ist natürlich auch eine Aussage: "Selbst Schuld, wenn ihr mich verfressen und verschwendet haben lasst, wozu meine eigenen Eltern einst sagten: 'Du sollst es einmal besser haben.'" Denn von diesem großelterlichen Credo entfernen wir uns seit 40 Jahren immer weiter; ... je mehr die Babyboomer funktionale Macht erhalten.

Dass die nun ihrerseits einen Schuldigen suchen, ist verständlich - Wer würde schon von kleinen Geistern große Leistungen erwarten, nicht wahr?! -, aber auch symptomatisch. Schließlich ist nur eines sicher: Die steigenden Staatsschulden verantworten selbstverständlich die Ungeborenen ... und die Zuwanderer und Asylanten. Nur nicht jene, die das Erbe ihrer Eltern mit vollen Händen verfressen und vergeuden.

Denn wir erinnern uns schmerzhaft: Bis in die 70er Jahre hinein ging es stetig aufwärts. Seit den 70er Jahren geht es kontinuierlich abwärts. Und der brutalste Ruck nach unten begann in den 90er Jahren, ... just als die Babyboomer das Erbe antraten. Seitdem gibt es nur noch eine Richtung: "Abwärts! Immer rasanter abwärts! Scheiß auf unsere Kinder! Scheiß auf unsere Enkel! Wir leben heute. Und wir leben nur einmal."
Wir suchen keinen Schuldigen.
Wir benötigen keine Sündenböcke.
Wir erinnern uns auch nicht schmerzhaft, sondern in der Regel gern, auch seit 1970.
Wir leben in der Gegenwart und planen die Zukunft.
Wir haben die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die wir nicht ändern können, den Mut, Dinge zu ändern, die wir ändern können und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden
Wir wissen wer wir sind, was wir konnten und können, was und was wir nicht konnten und können.


Wenn Sie es nicht besser haben, als Ihre Eltern, dann ist das Ihre Schuld und nicht die Ihrer Eltern und schon gar nicht unsere.
Es ist nie zu spät für eine Umschulung, wenn einem das Käuferklientel, auch dank der SPD, sukzessive weggebrochen ist.
Carpe diem.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Di 13. Feb 2018, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:35)

Wir suchen keinen Schuldigen.
Wir benötigen keine Sündenböcke.
Wir erinnern uns auch nicht schmerzhaft, sondern in der Regel gern, auch seit 1970.
Wir leben in der Gegenwart und planen die Zukunft.
Wir haben die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die wir nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die wir ändern können und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden
Wir wissen wer wir sind, was wir konnten und können, was und was wir nicht konnten und können.


Wenn Sie es nicht besser haben, als Ihre Eltern, dann ist das Ihre Schuld und nicht die Ihrer Eltern und schon gar nicht unsere.
Es ist nie zu spät für eine Umschulung, wenn einem das Käuferklientel, auch dank der SPD, sukzessive weggebrochen ist.
Carpe diem.
Mach ich, gleich mit meinem Mittagsschlaf.
Geht um so besser nach dem Lesen deines Textes.
Es gibt noch Positives.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Wähler »

http://www.zeit.de/news/2018-02/13/spd- ... 2-99-42978
13. Februar 2018 SPD-Landesverbände gegen vorzeitigen Stabwechsel an Nahles
Die Sozialdemokraten aus diesen Ländern forderten, in der Übergangszeit solle stattdessen einer der sechs Stellvertreter des bisherigen SPD-Chefs Martin Schulz die Aufgabe übernehmen...Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen in der SPD, Harald Baumann-Hasske, sagte der "Welt" (Dienstag) zu dem Nahles-Plan: "Dafür gibt es satzungsmäßig keine Grundlage, dies ist in unseren Statuten nicht vorgesehen."
Die SPD scheint aufgewacht zu sein und bereit, wirklich Konsequenzen aus den verheerenden Wahlniederlagen der letzten Jahre zu ziehen. Inhaltlich können sie auf dem Koalitionsvertrag aufbauen und personell neu aufstellen können sie sich auf dem nächsten Sonderparteitag. Vielleicht ist auch eine Doppelspitze für die SPD interessant und zeitgemäß.
Zuletzt geändert von Wähler am Di 13. Feb 2018, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:44)

Mach ich, gleich mit meinem Mittagsschlaf.
Geht um so besser nach dem Lesen deines Textes.
Es gibt noch Positives.
Freut mich. :)
Wobei ich voraussetzte, dass wir das ähnlich sehen. ;)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von grün »

Aus den Erfolgen der FDP (ein letztes Mal in der Regierung, im Jahr darauf nicht mehr im Bundestag, bitte nicht wieder anrufen...) kann man viel über die Zukunft der SPD lernen.

Hihi, "Zukunft der SPD".
grün

Re: 17,5%!! ...Was glaubt ihr, wie würde sich ein Ablehnen der GroKo seitens der SPD-Basis auf deren Umfragewerte auswir

Beitrag von grün »

Als würde die SPD-Führung was auf die Meinung der lästigen Basis geben.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:50)

Freut mich. :)
Wobei ich voraussetzte, dass wir das ähnlich sehen. ;)
Würden wir uns ähnlich sehen, wäre einer von uns besser dran als du. :)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(13 Feb 2018, 15:48)

Würden wir uns ähnlich sehen, wäre einer von uns besser dran als du. :)
Ein schönes Kompliment, danke! :)
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Mega Maddin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:23)

Die SPD gut tut an einer personellen Erneuerung. Die Riege Gabriel, Maas, Nahles, Stegner sollte abtreten.
Gabriel ja, der Rest nicht. Ist doch Blödsinn ohne Kopf rumzurennen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

Wähler hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:45)

http://www.zeit.de/news/2018-02/13/spd- ... 2-99-42978
13. Februar 2018 SPD-Landesverbände gegen vorzeitigen Stabwechsel an Nahles

Die SPD scheint aufgewacht zu sein und bereit, wirklich Konsequenzen aus den verheerenden Wahlniederlagen der letzten Jahre zu ziehen. Inhaltlich können sie auf dem Koalitionsvertrag aufbauen und personell neu aufstellen können sie sich auf dem nächsten Sonderparteitag. Vielleicht ist auch eine Doppelspitze für die SPD interessant und zeitgemäß.
Okay, welche drei Landesverbände. SH - okay. Die sind grad eh in der Oppositionsrolle. Berlin ist der Paradelinke Verband und SH in einer Kenia.....
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von frems »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 16:44)

Okay, welche drei Landesverbände. SH - okay. Die sind grad eh in der Oppositionsrolle. Berlin ist der Paradelinke Verband und SH in einer Kenia.....
Naja, wenn wir Schwarz-Rot-Grün in Magdeburg, Opposition in Kiel und Rot-Rot-Grün in Berlin haben, ist das schon ein sehr ein sehr vielfältiges Bild. Zudem sind es ja erstmal nur die ersten. Würde mich nicht wundern, wenn noch andere Verbände es ebenfalls kritisch sehen; erst recht, wenn es a) keine dringende Notwendigkeit gibt und b) es rechtlich anfechtbar ist. Nicht nur die juristische Vereinigung innerhalb der SPD hält es für rechtlich bedenklich, sondern auch unabhängige Staatsrechtler:
Staatsrechtler Jörn Ipsen hält die Bestellung von SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles als kommissarische Vorsitzende der Sozialdemokraten in der geplanten Form für rechtswidrig. „Das von der SPD gewählte Verfahren wäre eindeutig ein Verstoß gegen die Satzung der Partei und gegen das Parteiengesetz“, sagt Ipsen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Mittwoch laut Vorabbericht. Laut Parteiengesetz werde der Vorstand durch einen Parteitag gewählt. Nahles gehöre weder dem Präsidium noch dem Vorstand der SPD an. „Ihre Bestellung als kommissarische Vorsitzende wäre ungültig – das ist völlig eindeutig.“
https://www.welt.de/politik/deutschland ... icker.html

Wenn Schulz nicht mehr mag, hat die SPD mit Dreyer, Scholz, Kohnen, Stegner, Schäfer-Gümbel und Schwesig noch genug Stellvertreter, die das für einen Monat kommissarisch machen könnten.
Seit Gründung der Bundesrepublik gab es nur zwei vergleichbare Fälle - aber noch nie wurde jemand kommissarisch SPD-Chef, der nicht einen Stellvertreterposten innehatte. Da war etwa das Drama vom Schwielowsee vor knapp zehn Jahren: Im Streit um die Kanzlerkandidatur trat Kurt Beck damals als SPD-Chef zurück. Frank-Walter Steinmeier übernahm vom 7. September bis 18. Oktober 2008 kommissarisch. Er war zu dem Zeitpunkt stellvertretender SPD-Chef und übernahm die Kanzlerkandidatur. Am 18. Oktober wurde dann auf einem Sonderparteitag Franz Müntefering zum neuen SPD-Chef gewählt. Auch Johannes Rau war vom 3. Mai bis 25. Juni 1993 einmal kommissarisch Vorsitzender - nach dem Rücktritt von Björn Engholm im Zuge der Barschel-Affäre. Anders als Nahles heute gehörte er aber als stellvertretender Vorsitzender ebenfalls Präsidium und Vorstand an.
https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/a ... hrung.html
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Alexyessin »

frems hat geschrieben:(13 Feb 2018, 17:02)

Naja, wenn wir Schwarz-Rot-Grün in Magdeburg, Opposition in Kiel und Rot-Rot-Grün in Berlin haben, ist das schon ein sehr ein sehr vielfältiges Bild. Zudem sind es ja erstmal nur die ersten. Würde mich nicht wundern, wenn noch andere Verbände es ebenfalls kritisch sehen; erst recht, wenn es a) keine dringende Notwendigkeit gibt und b) es rechtlich anfechtbar ist. Nicht nur die juristische Vereinigung innerhalb der SPD hält es für rechtlich bedenklich, sondern auch unabhängige Staatsrechtler:


https://www.welt.de/politik/deutschland ... icker.html

Wenn Schulz nicht mehr mag, hat die SPD mit Dreyer, Scholz, Kohnen, Stegner, Schäfer-Gümbel und Schwesig noch genug Stellvertreter, die das für einen Monat kommissarisch machen könnten.


https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/a ... hrung.html
Juristisch ist das natürlich ein totales Graufeld. Wenn ich Nahles wäre würde ich das so machen. Stelli drannlassen und gut ist.
Über diese Zeit in der SPD werden mal viele Bücher geschrieben.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von sünnerklaas »

Wähler hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:45)

http://www.zeit.de/news/2018-02/13/spd- ... 2-99-42978
13. Februar 2018 SPD-Landesverbände gegen vorzeitigen Stabwechsel an Nahles

Die SPD scheint aufgewacht zu sein und bereit, wirklich Konsequenzen aus den verheerenden Wahlniederlagen der letzten Jahre zu ziehen. Inhaltlich können sie auf dem Koalitionsvertrag aufbauen und personell neu aufstellen können sie sich auf dem nächsten Sonderparteitag. Vielleicht ist auch eine Doppelspitze für die SPD interessant und zeitgemäß.
Eine Doppelspitze ist in einer großen Partei mehr als sinnvoll. Die Grünen sind personell und politisch deutlich breiter aufgestellt, als die SPD und die CDU. Und dass, obwohl sie deutlich weniger Mitglieder haben. Und das hat sich gerade bei der letzten Bundestagswahl für die Grünen ausgezahlt.
Und de facto gab es in früheren Jahren ja auch in SPD und CDU Doppelspitzen, auch wenn das Amt des Parteivorsitzenden nur an eine Person vergeben wurde. Zwischen Helmut Schmidt und Herbert Wehner war politisch in der SPD eine Menge Platz. Ebenso zwischen Norbert Blüm und Alfred Dregger in der CDU. Nun hatte man zwar damals eben keine Doppelspitze - die innerparteilichen Antipoden wurden aber stets prominent heraus gestellt. Brandt und Kohl wussten, dass sie sie parteipolitisch brauchten - und dass CDU und SPD sie brauchten.
Schröder in der SPD sowie Kohl in seinen letzten Jahren und Merkel heute in der CDU haben dann das alles komplett in Klump gehauen.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 16:36)

Gabriel ja, der Rest nicht. Ist doch Blödsinn ohne Kopf rumzurennen.
Muss man sich eben wie die Hydra neue Köpfe wachsen lassen, es heißt ja auch der Fisch stinkt vom Kopf her - wobei Gabriel da noch am sympathischsten ist. Was ist eigentlich aus Oppermann geworden, gegen den habe ich (noch) nichts.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von funzel »

Die SPD hat keine Zukunft weil sie einfach überflüssig ist. Wer eine rechtskonservative, neoliberale Politik haben will der wählt gleich CDU/CSU, FDP oder AfD. Wer eine linke, soziale Politik haben will der wählt eben gleich die Linke. Wozu also noch SPD wählen? Das macht keinen Sinn.
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Mega Maddin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 14:23)

Die SPD gut tut an einer personellen Erneuerung. Die Riege Gabriel, Maas, Nahles, Stegner sollte abtreten.
Aber Nahles war doch gerade die grosse Hoffnungsträgerin. :|
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

yogi61 hat geschrieben:(13 Feb 2018, 18:07)

Aber Nahles war doch gerade die grosse Hoffnungsträgerin. :|
Schulz auch, und?
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von yogi61 »

Mega Maddin hat geschrieben:(13 Feb 2018, 18:09)

Schulz auch, und?
Naja, ich meint ja nach dem Desaster mit Martin. :)
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Die Zukunft der SPD

Beitrag von Mega Maddin »

yogi61 hat geschrieben:(13 Feb 2018, 18:16)

Naja, ich meint ja nach dem Desaster mit Martin. :)
Die Halbwertszeiten für SPD-Vorsitzende scheinen drastisch zu fallen :D
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